Juni 2005
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1. Umfang des Problems<br />
Die Kombination von Cannabis mit Ecstasy mit oder ohne Amphetaminen und andere Kombinationen<br />
von Diagnosen finden sich bei jeweils weniger als 7 % der Klienten.<br />
Weitere psychische Störungen<br />
Neben Störungen durch psychotrope Substanzen lagen in einer Reihe von Fällen psychische<br />
Störungen vor allem in den Bereichen der Affektstörungen (39,1 %), Phobien (37,0 %) und<br />
Angststörungen (15,2 %) vor. Psychotische Störungen fanden sich bei etwa jedem neunten<br />
Klienten. Die häufigsten Einzeldiagnosen waren Depressionen (F32.x, F33.x: 17,4 %),<br />
Dysthymie (= depressionsähnliche Verstimmung) (F34.1: 17,4 %), Soziale Phobien (F40.1:<br />
17,3 %) und Panikstörungen ohne Agoraphobie (F40.01: 13 %).<br />
Behandlungsbedarf<br />
Entwicklung der Nachfrage<br />
Die Daten der deutschen Suchthilfestatistik (Sonntag & Welsch, 2004) zeigen, dass sich die<br />
Zahl von Klienten, die wegen eines primären Cannabisproblems eine ambulante Suchtbehandlung<br />
aufgenommen haben, zwischen 1992 und 2003 etwa versechsfacht hat. Die Zahl<br />
primärer Kokainklienten ist während des gleichen Zeitraums auf das 4,5-fache gestiegen,<br />
die Zahl von Alkohol- und Opiatklienten hat sich im Vergleich dazu nur relativ wenig erhöht.<br />
Die unterschiedliche Zahl berichtender Einrichtungen wurde bei der Berechnung dieser<br />
Indizes berücksichtigt.<br />
Während des gleichen Zeitraums hat sich auch der Anteil der Cannabisklienten an der Klientel<br />
ambulanter Beratungsstellen deutlich erhöht. Im Jahr 2003 lag er bei 10,5 % der Männer<br />
und 6,3 % der Frauen und damit nach Alkohol und Opiaten an dritter Stelle. Bei Personen,<br />
die erstmals in ambulanter Betreuung sind, steht Cannabis unter den illegalen Substanzen<br />
in Deutschland an erster Stelle. Dieser Anteil hat sich europaweit seit 1996 etwa<br />
verdoppelt. Der Anstieg der primären Cannabisfälle in Suchtbehandlung ist in vielen Ländern<br />
der Europäischen Union zu beobachten. Im Durchschnitt der berichtenden Länder hat<br />
sich dieser Wert von 13 % in 1996 auf 29,5 % in 2002 erhöht (EMCDDA, 2004).<br />
Heterogenität der Klientengruppe<br />
Obwohl eine cannabisbezogene Hauptdiagnose Voraussetzung für die Aufnahme in die<br />
Untersuchungsstichprobe ist, findet sich eine erhebliche Heterogenität in der Gruppe der<br />
Cannabisklienten. Das Ergebnis einer Clusteranalyse zeigt drei Klientengruppen (Niedrigkonsum,<br />
Mittelrisiko, Hochrisiko), die sich in Konsumverhalten, Rahmenbedingungen und<br />
Diagnosen, aber auch in Behandlungsanforderungen und –bewertung in vielen Aspekten<br />
unterscheiden.<br />
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