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IHK Magazin - IHK Erfurt

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KONJUNKTUR<br />

Hotel- und Gastgewerbe atmet durch<br />

Preise sollen stabil bleiben<br />

Die düsteren Prognosen der<br />

Unternehmen aus dem Frühjahr<br />

2009 haben sich zum<br />

Glück nicht erfüllt. In der aktuellen<br />

„Saisonumfrage Tourismus“<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Erfurt</strong> beurteilt<br />

fast jeder Zweite von 350 befragten<br />

Unternehmen der<br />

Branche die derzeitige Geschäftssituation<br />

mit gut und ist<br />

recht zufrieden mit der zurückliegenden<br />

Sommersaison.<br />

„Immerhin konnte ein Drittel<br />

der Betriebe den Umsatz im<br />

Vergleich zum Sommer 2008<br />

sogar erhöhen. Dies ist vor<br />

allem deshalb erfreulich, da vor<br />

dem Hintergrund der Wirtschaftskrise<br />

noch am Anfang<br />

des Jahres die Mehrzahl der<br />

Unternehmen eine Verschlechterung<br />

der wirtschaftlichen Situation<br />

befürchtet hatte“, sagt<br />

<strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer Gerald<br />

Grusser. Der Geschäftsklimaindex,<br />

der die aktuelle Situation<br />

sowie die Erwartungen<br />

und Pläne für die nächsten<br />

Monate beschreibt, sei um 29<br />

Punkte gestiegen und erreiche<br />

inzwischen wieder 101 von 200<br />

möglichen Prozentpunkten.<br />

„Unterscheiden muss man<br />

bei der Beurteilung der Lage allerdings<br />

zwischen Hotelbetrieben<br />

und reinen Gaststätten.<br />

Während im Beherbergungsgewerbe<br />

fast 40 Prozent der Unternehmer<br />

steigende Buchungen<br />

verzeichnen konnten,<br />

kämpft fast die Hälfte der<br />

Gaststättenbetreiber mit Umsatzeinbußen“,<br />

so der <strong>IHK</strong>-<br />

Chef. Zwar habe sich auch in<br />

der Hotellerie der Rückgang bei<br />

Geschäftsreisenden bemerkbar<br />

gemacht, die daraus resultierenden<br />

Einbußen seien aber<br />

durch die wachsende Zahl von<br />

Touristen mehr als ausgeglichen<br />

worden.<br />

„Selbst in Krisenzeiten wollen<br />

die Deutschen nun mal nicht<br />

auf Urlaub verzichten. Vom<br />

schmaleren Budget profitieren<br />

dann die Urlaubsreiseziele im<br />

Inland“, stellt Grusser fest.<br />

Die finanzielle Lage bleibe<br />

aber vielerorts weiter angespannt.<br />

Die Erträge wären bei<br />

jedem zweiten Unternehmen<br />

gesunken. Problematisch sei<br />

vor allem die Entwicklung der<br />

kleinen Gaststätten und Kneipen,<br />

die vorwiegend auf das<br />

Getränkeangebot setzten.<br />

„Dort sind die Gewinnspannen<br />

besonders gering und zurückgehende<br />

Gästezahlen kaum zu<br />

kompensieren“, so der Hauptgeschäftsführer.<br />

Daraus erkläre<br />

sich auch die Zurückhaltung<br />

bei Investitionen. Wenn überhaupt,<br />

dann würden diese auf<br />

das Notwendigste beschränkt<br />

und insbesondere eine Reduzierung<br />

der Energiekosten angestrebt.<br />

Hauptsächlich für<br />

größere Einrichtungen wären<br />

Energiesparmaßnahmen schon<br />

heute überlebenswichtig.<br />

In der kommenden Wintersaison<br />

erwarte die Branche<br />

keine durchgreifenden Änderungen.<br />

Die Unternehmen hofften<br />

nun auf die in der Koalitionsvereinbarung<br />

angekündigte<br />

Senkung der Mehrwertsteuer.<br />

Dies könnte künftig erheblich<br />

dazu beitragen, die Preise stabil<br />

zu halten und zurückgestellte<br />

Modernisierungen in<br />

Angriff zu nehmen. Immerhin<br />

sind sich 84 Prozent der Befragten<br />

momentan einig, in<br />

nächster Zeit nicht an der<br />

Preisschraube zu drehen. <br />

Krise vernichtet über<br />

5.000 Industriearbeitsplätze<br />

in Thüringen<br />

Ein harter Schlag für den ehemaligen<br />

Musterschüler. In den größeren Thüringer<br />

Industriebetrieben waren Ende September<br />

2009 rund 126.000 Personen beschäftigt.<br />

Das waren 5.218 Beschäftigte oder 4,0<br />

Prozent weniger als noch vor einem Jahr.<br />

Obwohl sich der Arbeitsmarkt bisher erstaunlich<br />

robust zeigt und auch eine Insolvenzwelle<br />

ausgeblieben ist, haben die globalen<br />

Turbulenzen vor allem die exportorientierten<br />

Firmen hart getroffen. Den<br />

stärksten Stellenabbau mit fast 2.500 Beschäftigten<br />

mussten der Fahrzeugbau und<br />

die Gummi- und Kunststoffhersteller verkraften.<br />

Die wirtschaftliche Lage entspannt sich<br />

zwar langsam, jedoch stehen noch immer<br />

zahlreiche Betriebe auf wackligen Füßen.<br />

Die Kluft zwischen vorhandenen Kapazitäten<br />

und tatsächlicher Nachfrage könnte<br />

noch weitere Entlassungen nach sich ziehen,<br />

auch wenn die Rezession ihren Tiefpunkt<br />

bereits hinter sich gelassen hat. Die<br />

leichten Erholungssignale dürfen den Blick<br />

auf die zukünftigen Risiken auf keinen Fall<br />

verstellen. Der Aufstieg zurück in die erste<br />

Liga wird zäh und langwierig. Zahlreiche<br />

Unternehmen sind liquiditätsmäßig ausgetrocknet<br />

und treten auf die Kostenbremse.<br />

Das bedeutet schlussendlich oftmals Stellenabbau.<br />

Der Absturz ist zwar beendet, allerdings<br />

wird der Aufschwung kein Selbstläufer.<br />

<br />

Anzeigen-Hotline<br />

0361/5668194<br />

Industrie- und Handelskammer <strong>Erfurt</strong> – Wirtschaftsmagazin 12/09<br />

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