Ernemann-Synchronismus, Ausführung I
Ernemann-Synchronismus, Ausführung I
Ernemann-Synchronismus, Ausführung I
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Heinrich <strong>Ernemann</strong> A. G., Dresden<br />
Heinrich <strong>Ernemann</strong> A. G., Dresden<br />
Über Tonbilder und Synchron-<br />
Einrichtungen<br />
Die letzte bedeutende Errungenschaft auf dem Gebiete der Kinematographie<br />
ist das lebende, singende und sprechende Bild, das sogenannte<br />
Tonbild. Jedes Theater von Bedeutung sollte ein Tonbild-<br />
Theater sein. Die Anschaffung einer Einrichtung zur Vorführung von<br />
Tonbildern liegt im eignen Interesse der Theaterbesitzer, denn bekanntlich<br />
haben diejenigen Theater die besten Erfolge, welche in ihrem<br />
Programm wenigstens ein Tonbild haben. Darum empfehlen wir bei<br />
jeder Neueinrichtung eines Theaters die Anschaffung der Vorrichtung<br />
zur Vorführung von Tonbildern, nämlich des <strong>Ernemann</strong>-<strong>Synchronismus</strong>,<br />
der sich überdies nicht nur an unsere eigenen Projektoren, sondern an<br />
alle Kinematographen nachträglich ohne Schwierigkeit anmontieren läßt.<br />
Das Tonbild entsteht bekanntlich aus der gleichzeitigen Vorführung<br />
von Film und Tonplatte. Beide müssen im vollkommenen Übereinklang<br />
gleichzeitig vorgeführt werden, und die verschiedenen Synchron-<br />
Einrichtungen zielen darauf hinaus, diese Übereinstimmung beider<br />
Teile herbeizuführen. Die Tourenzahl der Sprechmaschine muß<br />
stets konstant bleiben, da etwaige Schwankungen der Tourenzahl<br />
Schwankungen der Tonhöhe hervorrufen würden. Daraus ergibt sich<br />
die Notwendigkeit, daß die Sprechmaschine vollkommen unbehelligt<br />
bleiben und der Operateur sich mit der Drehgeschwindigkeit des Projektors<br />
nach der Sprechmaschine richten muß. Ob er den Projektor<br />
mit der richtigen Geschwindigkeit dreht, beobachtet er an der Synchronuhr,<br />
dicht in der Nähe des Projektors. Bei einer der nachstehenden<br />
Typen ist Sprechmaschine und Projektor derartig zwangläufig verbunden,<br />
daß der Gleichlauf beider Maschinen automatisch bewirkt wird, so daß<br />
man unabhängig von der Aufmerksamkeit des Operateurs ist.<br />
Die <strong>Ernemann</strong>-Synchronismen zeichnen sich durch ihre außerordentliche<br />
Einfachheit und geringen Preise aus. Die Montage ist<br />
leicht und kann von jedem Operateur erfolgen, ein Versehen ist ausgeschlossen;<br />
alles Gründe, aus welchen die Anschaffung des <strong>Ernemann</strong>-<br />
<strong>Synchronismus</strong> aufs wärmste zu empfehlen ist.<br />
4S<br />
Abbildung 26<br />
<strong>Ernemann</strong>-<strong>Synchronismus</strong>, <strong>Ausführung</strong> I<br />
Diese Einrichtung kann an jede vorhandene Sprechmaschine angeschlossen<br />
werden und ist vollkommen unabhängig vom elektrischen<br />
Starkstrom, kann also überall angewandt werden. Sie besteht im<br />
wesentlichen aus einer Synchronuhr, welche in der Nähe der Sprechmaschine<br />
befestigt, mit der Achse derselben durch eine biegsame Welle<br />
verbunden wird. Von dieser geht eine elektrische Schwachstromleitung,<br />
welche sich von einer Klingelleitung nur dadurch unterscheidet, daß sie<br />
3 Drähte hat, nach einer zweiten Synchronuhr, die sich in der Nähe des<br />
Projektors befindet, so daß der Operateur sie bequem beobachten kann.<br />
Diese Leitung erhält von einer kleinen Trocken-Batterie den nötigen<br />
galvanischen Strom. Die zweite Synchronuhr wird mit einer biegsamen<br />
Welle an die Axe des Belichtungsflügels angeschlossen.<br />
Läßt man die Sprechmaschine laufen, so wird durch elektrische<br />
Übertragung in der Synchronuhr am Kinematograph ein weißer Uhrzeiger<br />
in Drehung versetzt. Wird nun der Kinematograph in Betrieb<br />
gebracht, so wird durch die Übertragung der biegsamen Welle ein zweiter<br />
Zeiger in Drehung versetzt und während der Vorführung des Bildes hat<br />
jetzt der Operateur nur darauf zu achten, daß er die Kurbel so schnell<br />
dreht, daß sich beide Zeiger gleichmäßig bewegen, d. h. beim Drehen<br />
stets in Deckung bleiben.<br />
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