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14 <strong>Die</strong> <strong>Harke</strong>amSonntag LokaLes<br />
Sonntag, 18.August2013, Nr.33<br />
In Kürze<br />
Mit den Landfrauen<br />
zur Gartenschau<br />
Lichtenhorst. Der Landfrauenverein<br />
Lichtenhorst fährt<br />
am <strong>Die</strong>nstag, dem 10.<br />
September,zur Internationalen<br />
Gartenschau nach<br />
Hamburg. Los geht es um 7<br />
Uhr, im Bus gibt es ein<br />
Begrüßungsfrühstück.<br />
Nachmittags ist eine kleine<br />
Infofahrt in Hamburg geplant,<br />
Abendbrot gibt es in der<br />
„Schifferbörse“. Anmeldungen<br />
nehmen Claudia Hogreve,<br />
Telefon 05165-91246, und<br />
Irene Kraft,Telefon 05165-<br />
1821, bis zum 1. September<br />
entgegen. Gäste sind<br />
willkommen.<br />
Gottesdienst zum<br />
Thema „Russland“<br />
Landesbergen. <strong>Die</strong> Kirchengemeinde<br />
Landesbergen und<br />
der Förderverein „Kirche im<br />
Dorf“ laden laden am<br />
heutigen Sonntag um 17 Uhr<br />
zu einem besonderen<br />
Themen-Abendgottesdienst<br />
ein. Heike Müller und ihr Team<br />
haben einen thematischen<br />
Gottesdienst mit Livemusik<br />
zum Thema „Russland“<br />
vorbereitet. Im Anschluss ist<br />
ein Beisammensein mit<br />
kulinarischen Leckereien im<br />
Gemeindesaal geplant.<br />
Kaffeeklatsch des DRK<br />
Husum fällt aus<br />
Husum. Der für den 21.<br />
August vorgesehene<br />
Kaffeeklatsch des DRK<br />
Husum fällt aus. Das nächste<br />
Treffen findet erst wieder am<br />
13. November statt.<br />
„ISAF-Mission wohl gescheitert“<br />
Katja Keul diskutierte mit Experten und Publikum über „Afghanistan nach dem Abzug“<br />
Nienburg. Einfache Lösungen<br />
wurden dem Publikum bei der<br />
gut besuchten Veranstaltung im<br />
Nienburger Kulturwerk nicht<br />
angeboten, dafür eine Vielzahl<br />
von Informationen aus erster<br />
Hand. „Außenpolitische Themen<br />
gehen in Wahlkampfzeiten<br />
oft unter. Betrachten Sie diesen<br />
Abend eher als öffentliches<br />
Fachgespräch, das sowohl der<br />
Information der interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürger dient,<br />
aber auch der Abgeordneten<br />
selbst, die in dieser Frage immer<br />
wieder eine schwere, verantwortungsvolle<br />
Entscheidung zu treffen<br />
hat“, so die einleitenden<br />
Worte der grünen Bundestagsabgeordneten<br />
Katja Keul.<br />
Auf ihre Einladung hin berichteten<br />
die beiden langjährigen<br />
Afghanistan-Kenner Gerd<br />
Frese und Oberstleutnant Marcus<br />
Ohm über die aktuelle Lage<br />
vor Ort und beantworteten die<br />
zahlreichen Fragen eines hoch<br />
interessierten Publikums.<br />
Gerd Frese lebt als ziviler Aufbauhelfer<br />
u.a. im Auftrag des<br />
Auswärtigen Amtes seit mehreren<br />
Jahren im Land. Marcus<br />
Ohm hat Afghanistan sowohl<br />
als Soldat, als auch im Rahmen<br />
der Entwicklungszusammenarbeit<br />
kennen gelernt, für die er<br />
zwei Jahre lang als Soldat frei gestellt<br />
war.<br />
„So schlecht wie in den letzten<br />
Monaten war es in Kunduz<br />
noch nie seit meinem Wechsel<br />
dorthin in 2011“, so Frese, „erstmals<br />
konnte ich zu keinem unserer<br />
Projekte mehr raus fahren.“<br />
Er könne leider nichts Besseres<br />
berichten, aber das Land<br />
Katja Keul diskutierte mit Experten und Publikum über „Afghanistan<br />
nach dem Abzug“.<br />
befände sich in einem Bürgerkrieg.<br />
Anschaulich schilderte er,<br />
wie die Abwesenheit jeder Regierungspräsenz<br />
in der Fläche<br />
die Menschen dazu veranlasse,<br />
ihre ethnischen und sonstigen<br />
Konflikte immer wieder mit Gewalt<br />
auszutragen.<br />
Da die Lage auch trotz militärischer<br />
Präsenz schlecht sei,<br />
könne es ein Abzug auch nicht<br />
mehr schlimmer machen. Er<br />
könne allerdings nicht ausschließen,<br />
dass Aufbauhilfe<br />
dann vielfach gar nicht mehr<br />
möglich sei.<br />
Ohm hingegen betonte, wie<br />
wichtig es sei, die Sicherheitskräfte<br />
auch nach 2014 weiter zu<br />
unterstützen und auch zu finanzieren,<br />
weil das Land schlicht<br />
noch nicht in der Lage sei, selbst<br />
für die von der Bevölkerung<br />
dringend ersehnte Sicherheit zu<br />
sorgen.<br />
Für die Effektivität der Aufbauhilfe<br />
sei die Höhe der finanziellen<br />
Mittel eher zweitrangig.<br />
Wichtiger sei es, Projekte in Eigenverantwortung<br />
der Afghanen<br />
zu fördern. So zeige die Erfahrung,<br />
dass eine selbst in<br />
Stand gesetzte Straße langfristig<br />
in besserem Zustand gehalten<br />
werde als eine von Ausländern<br />
gebaute, teurere Straße.<br />
Auch wenn beide Referenten<br />
die Person Präsident Karsais<br />
durchaus unterschiedlich beurteilten,<br />
waren sie sich einig, dass<br />
der Präsidentschaftswahl im<br />
Jahr 2014 eine ganz entscheidende<br />
Bedeutung für die weitere<br />
Entwicklung zukomme.<br />
Aus dem Publikum heraus<br />
wurde u.a. gefragt, ob man die<br />
ISAF-Mission nicht rückwirkend<br />
als gescheitert betrachten<br />
müsse.<br />
Im Hinblick auf die selbst gesetzten<br />
Ziele sei diese Frage<br />
wohl zu bejahen, so Frese und<br />
Keul. Das bedeute aber nicht,<br />
dass es nicht auch entscheidende<br />
Verbesserungen in den letzten<br />
zehn Jahren, beispielsweise<br />
im Hinblick auf die Beschulung<br />
der Kinder und der Kindersterblichkeit<br />
gegeben habe.<br />
Entscheidender als die Frage<br />
Scheitern oder Nicht-Scheitern<br />
sei aber letztlich eine umfassende<br />
und unabhängige Analyse<br />
der Gründe, warum man die<br />
Ziele nicht erreicht habe, sagte<br />
Keul. Das sei man denjenigen,<br />
die während des Einsatzes an<br />
Leib und Seele verletzt oder gar<br />
getötet wurden, schuldig.<br />
Abschließend betonte Keul:<br />
Auch wenn sie die Frage nach<br />
dem Nachfolgemandat heute<br />
noch nicht abschließend beantworten<br />
könne, so sei ihre Skepsis<br />
gegenüber dem geplanten<br />
Ausbildungsmandat „Resolute<br />
Support“ für die Zeit nach 2014<br />
in einem nach wie vor bestehenden<br />
Kriegsgebiet nach diesen<br />
Berichten eher verstärkt worden.<br />
Der weitere Einsatz von Bundeswehrsoldaten<br />
sei in jedem<br />
Fall mit einer entsprechenden<br />
Bewaffnung und Logistik verbunden.<br />
Darüber sollte man<br />
sich rechtzeitig im Klaren sein,<br />
so die Bundestagsabgeordnete.<br />
„Wenn der<br />
gläserne<br />
Mensch<br />
Realität wird“<br />
Nienburg. Zu einer Diskussionsveranstaltung<br />
mit dem Grünen<br />
Europaabgeordneten Jan Phillipp<br />
Albrecht zum Thema<br />
„Prism & Co.“ laden die Grünen<br />
am kommenden Mittwoch, 21.<br />
August, um 14 Uhr in den „Hasbergschen<br />
Hof“ein.<br />
Das Thema „Prism“ geht seit<br />
Wochen durch die Medienlandschaft.<br />
„Es ist einer der größten<br />
Skandale der letzten Jahrzehnte.<br />
Aktuell wurde bekannt, dass die<br />
NSA in Echtzeit Kommunikationsprozesse<br />
von Einzelpersonen<br />
nachvollziehen kann. In diesem<br />
Sinne wird jeder Internetnutzer<br />
zum gläsernen Bürger“, heißt es<br />
in einer Mitteilung der Grünen.<br />
<strong>Die</strong> anlasslose verpflichtende<br />
Speicherung von E-Mail, Telefon-<br />
und Internetverbindungen<br />
von 500 Millionen EU-Bürgerinnen<br />
und Bürgern für bis zu<br />
zwei Jahren sei nichts anderes<br />
als der Überwachungsstaat. Was<br />
bedeuten diese Entwicklungen<br />
ganz konkret für die BürgerInnenrechte<br />
und was für Alternativen<br />
gibt es? Antworten auf diese<br />
und andere Fragen will der<br />
bündnisgrüne Europaabgeordneter<br />
Jan-Philipp Albrecht geben.<br />
„Wir dürfen nicht zulassen,<br />
dass unsere Datenschutzvorschriften<br />
durch Gesetze und<br />
Praktiken von Drittstaaten untergraben<br />
werden.“<br />
Alle Interessierten sind zu dieser<br />
Nachmittagsveranstaltung<br />
willkommen.