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(Daniel Numberger, 2005) (PDF) - Universität Stuttgart

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<strong>Daniel</strong> <strong>Numberger</strong> August <strong>2005</strong><br />

daniel.numberger@arcor.de<br />

Leitfaden für Teilnehmer des Doppeldiplomprogramms<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> – Universidad Politécnica de Madrid<br />

1. Ankunft in Madrid:<br />

Normalerweise wird man am Flughafen von seinem Mentor, einem spanischen Kommilitonen,<br />

abgeholt. Dieser zeigt einem auch gleich die Stadt und hilft bei den ersten Schritten. Die<br />

Mentoren nehmen schon vor der Ankunft in Madrid den Kontakt auf.<br />

2. Wohnungssuche:<br />

Die meisten Studenten mieten sich zunächst in Hotels oder sonstigen Herbergen ein und gehen<br />

dann auf Wohnungssuche. Für Teilnehmer des Sprachkurses der UPM bietet sich die<br />

Möglichkeit, in einer Herberge der UPM zu wohnen, was aber auch nicht billig ist. Günstiger ist<br />

die Jugendherberge.<br />

Generell findet man innerhalb zweier Wochen eine Wohnung.<br />

Im Juli und August ist es dabei sehr viel einfacher als im September, weil ab dann die meisten<br />

Studenten auf Wohnungssuche sind.<br />

Folgende Links können ganz nützlich sein:<br />

http://www.idealista.com/<br />

http://www.segundamano.es/<br />

http://www.upm.es/alumnos/colegios_mayores.pdf<br />

http://www.provivienda.org/<br />

http://madrid.loquo.com/<br />

http://www.alquilerhabitaciones.com/<br />

http://www.alquiler.com/<br />

Ansonsten kann man sich die täglich erscheinende Segunda Mano kaufen, in der sehr viele<br />

Wohnungsannoncen sind.<br />

Anfangs kann die Wohnungssuche sehr frustrierend sein, da man viele heruntergekommene<br />

Wohnungen zu überhöhten Preisen zu Gesicht bekommt. In dieser Situation darf man sich nicht<br />

unterkriegen lassen, denn man kann definitiv angenehme Wohnungen zu akzeptablen Preisen<br />

finden.<br />

Man sollte mit ca. 330 Euro Miete + 30 Euro Nebenkosten rechnen. Die Kaution ist<br />

normalerweise eine Monatsmiete.<br />

3. Dokumente und Krankenversicherung:<br />

Laut dem Schengener Abkommen benötigt man einen Reisepass, um sich über längere Zeit in<br />

Spanien aufhalten zu dürfen. Allerdings reicht in der Praxis ein Personalausweis. Eine Tarjeta<br />

de Residencia ist nicht notwendig.<br />

Falls man in Deutschland gesetzlich versichert ist, besorgt man sich bei seiner deutschen


Krankenkasse ein E111-Formular. Mit diesem wird man in den öffentlichen Centros médicos<br />

kostenlos behandelt. Privatpatienten müssen auf Privatkliniken oder Privatärzte zurückgreifen,<br />

die meist Barzahlung fordern. Auf jeden Fall sollte man sich im voraus über die<br />

Behandlungskosten informieren.<br />

4. Bankkonto:<br />

Zum Eröffnen eines Kontos braucht man einen Personalausweis oder Reisepass.<br />

Um bei der Banco de Santander ein Konto zu eröffnen, sucht man die Filiale in der Calle Carreta<br />

14, Metro Sol auf.<br />

Bei der Caja Madrid bekommt man auch ohne Probleme ein Konto. Auf ein dortiges Konto kann<br />

man sich vergleichsweise günstig Geld von Deutschland überweisen lassen.<br />

Generell muss man sagen, dass in Spanien Überweisungen sehr teuer sind und das Bankwesen<br />

umständlich ist. Deshalb sollte man auf eher Bargeld setzen.<br />

Die allerbeste Lösung ist es, sich in Deutschland ein Konto bei der Deutschen Bank<br />

einzurichten. In Madrid gibt es einige Geldautomaten der Deutschen Bank, an denen man<br />

gebührenfrei Geld von seinem deutschen Girokonto abheben kann.<br />

5. Mobilfunk<br />

Ein Prepaid-Handy bekommt man unter Vorlage eines Personalausweises oder Reisepasses. Für<br />

ein Vertragshandy braucht man zusätzlich ein spanisches Bankkonto. Es gibt Handyläden, in<br />

denen sie noch zusätzlich eine Tarjeta de Residencia fordern. In diesem Fall sollte man einfach<br />

in einen anderen Laden gehen, in dem sie keine derartigen Anstalten machen.<br />

Ein Handyvertrag hat meist nur eine Laufzeit von einem Jahr. Für Doppeldiplomer ist es also<br />

eine gute Idee, einen Vertrag abzuschließen, da man damit in den Genuss günstiger Tarife<br />

kommt.<br />

6. Sprachkurs der UPM<br />

Von der UPM wird ein dreiwöchiger Intensivsprachkurs angeboten, der billig ist und vor der<br />

Vorlesungszeit stattfindet. Der Lerneffekt dieses Kurses ist nicht sehr hoch, unter anderem<br />

aufgrund der großen Klassen. Zum Leute Kennenlernen ist der Kurs allerdings sehr hilfreich.<br />

Zudem erhält man 4 ECTS-Punkte, die einem an der ETSIT angerechnet werden.<br />

7. Ankunft in der ETSIT<br />

Wie schon erwähnt, erhält man als Ausländer einen spanischen Mentor zugewiesen, der einem<br />

die Fakultät zeigt und die ersten Schritte erklärt. Manche Mentoren sind motiviert, andere<br />

wiederum scheren sich wenig um ihre Zöglinge. Deshalb sollte kann man sie anfangs durchaus<br />

etwas „nerven“.<br />

Die Formalitäten zum Doppeldiplom bekommt man im Erasmusbüro an der Fakultät ausführlich<br />

erklärt.<br />

8. Das Studium<br />

Schon vor der Anreise wird man von der ETSIT gebeten, seine Lehrveranstaltungen zu wählen.<br />

Diese Wahl ist aber unverbindlich, denn es geht lediglich darum, dass man bei Kursen mit<br />

eventuell beschränkter Teilnehmerzahl sicher einen Platz bekommt. Die endgültige Fächerwahl<br />

findet Ende September bzw. Anfang Oktober statt.


Man muss im Prinzip das komplette fünfte Jahr (quinto curso) studieren und dabei insgesamt 75<br />

lokale Créditos erwerben. Dazu kommt noch die Diplomarbeit. Die Wahl der Kurse ist<br />

eingeschränkt. Das Spektrum der Fächer unterteilt sich in Pflichtfächer, Wahlpflichtfächer und<br />

Wahlfächer.<br />

Man braucht nicht zu beachten, was man in <strong>Stuttgart</strong> schon studiert hat. Aber es wird gewünscht,<br />

dass man nichts doppelt macht. Es wird einem nahegelegt, eine Intensificación bzw.<br />

Especialidad zu wählen und dann daraus seine Wahlpflichtfächer auszusuchen. Es ist aber auch<br />

kein großes Problem, andere Kurse zu belegen.<br />

Vor den Prüfungen empfiehlt es sich auf jeden Fall, sich alte Prüfungsaufgaben zu besorgen. In<br />

den spanischen Prüfungen wird viel auswendig gelerntes Wissen verlangt. Man sollte dabei<br />

immer soviel wie möglich schreiben.<br />

In einigen Vorlesungen werden Hausarbeiten (trabajos) verlangt oder auch nur angeboten. Diese<br />

machen dann einen Teil des Note aus, so dass man bestimmte Abschnitte der späteren Prüfung<br />

auslassen darf. Die Trabajos sind meist sehr arbeitsintensiv, so dass es wohlüberlegt sein sollte,<br />

ob man sich freiwillig darauf einlässt.<br />

In den Fachpraktika (Laboratorios) arbeitet man meistens in Gruppen und wird auch<br />

gruppenweise benotet. Deshalb ist bei der Zusammensetzung der Gruppe Vorsicht angebracht.<br />

Man sollte seinen spanischen Kollegen nicht blind vertrauen, schließlich machen diese immer<br />

wieder große Versprechungen, die sie nie einhalten werden.<br />

9. Diplomarbeit<br />

Die Diplomarbeit (proyecto fin de carrera) kann man schon während des ersten Jahres beginnen,<br />

aber es empfiehlt sich, sie erst nach Abschluss aller sonstigen Prüfungsleistungen in Angriff zu<br />

nehmen. Der typische Spanier benötigt zwischen zehn Monaten und zwei Jahren. Für<br />

Erasmusstudenten bzw. Doppeldiplomer gilt aber eine gesonderte Regelung, so dass man nach<br />

sechs Monaten fertig werden kann.<br />

An den einzelnen Lehrstühlen gibt es hin und wieder Ausschreibungen (convocatorios) von<br />

Diplomarbeiten. Allerdings werden oft noch keine konkreten Themen angegeben. Zunächst<br />

bewirbt man sich also auf die Ausschreibung. Dann werden ein paar Studenten ausgewählt, die<br />

schließlich früher oder später ein Thema zugewiesen bekommen. Ab und an gibt es auch<br />

Angebote zu konkreten Diplomarbeitsthemen. Eine Alternative ist es, einem Dozenten selbst ein<br />

Thema vorzuschlagen. Darüberhinaus existiert auch die Möglichkeit, seine Diplomarbeit in der<br />

Industrie zu absolvieren.<br />

Man bekommt einen Dozenten als Betreuer (tutor) zugewiesen, der einem normalerweise sehr<br />

viele Freiheiten läßt und wenig in die Arbeit eingreift. An der Uni <strong>Stuttgart</strong> muss man sich<br />

zusätzlich einen Co-Tutor suchen.<br />

Nachdem man ein konkretes Thema bekommen und sich etwas eingearbeitet hat, muss man das<br />

Anteproyecto auf dem Sekretariat abgeben. Hierbei handelt es sich um eine 2-3seitige<br />

Beschreibung dessen, was man in der Diplomarbeit zu tun gedenkt. Man kann seine<br />

Diplomarbeit frühestens vier Monate nach Abgabe des Anteproyectos lesen (für Spanier gelten<br />

hier sechs Monate). Zwischen der Abgabe der Ausarbeitung und der Präsentation (defensa)<br />

müssen ca. zehn Tage liegen. Die Dokumentation muss man dreifach binden lassen, ein<br />

Exemplar darf man selbst behalten.<br />

Will man das „richtige“ spanische Diplom der UPM, muss man dies gesondert im Sekretariat<br />

beantragen. Dies ist frühestens ein Tag nach der Präsentation möglich und kostet um die 120<br />

Euro. Scheinbar dauert es fünf Jahre, bis man dieses Diplom erhält. Da dies bekannt ist,<br />

akzeptieren die spanischen Firmen solange das Zeugnis der ETSIT.


10. Praktikum<br />

In Spanien wird im Laufe des Studiums prinzipiell kein Industriepraktikum gefordert. Deshalb<br />

ist allein für das deutsche Diplom der Nachweis des Praktikums notwendig, für das Diplom an<br />

der UPM hingegen nicht.<br />

Dementsprechend schwierig gestaltet es sich, in Spanien einen akzeptablen Praktikumsplatz zu<br />

finden, da die Firmen dies einfach nicht kennen und deshalb nicht anbieten. Darüberhinaus sind<br />

in Madrid nicht besonders viele Firmen mit einschlägigem Betätigungsfeld ansässig. Consulting-<br />

Firmen sind am ehesten bereit, sich darauf einzulassen. Die ETSIT betont, dass sie bei der Suche<br />

nach einem Praktikum nicht weiterhelfen kann.

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