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Arbeitshilfe zur schulinternen Qualitätssicherung der ... - DGE

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Vernetzungsstellen Schulverpflegung<br />

<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong><br />

Qualitätssicherung <strong>der</strong><br />

Mittagsverpflegung<br />

Mit Praxisbeispielen und Lösungsansätzen<br />

www.in-form.de<br />

www.vernetzungsstellen-schulverpflegung.de


Das kennen Sie bestimmt...<br />

Der Beilagen-Salat sieht<br />

immer gleich aus und auch<br />

das Dressing bleibt immer<br />

gleich. Daher bleibt <strong>der</strong> Salat<br />

häufig übrig.<br />

Die Mensa/<strong>der</strong><br />

Speiseraum ist wenig<br />

ansprechend.<br />

Mit welchen Tricks können<br />

wir den Speiseraum<br />

freundlicher gestalten?<br />

Wie kann man den Salat für<br />

die Schüler attraktiv anbieten?<br />

Donnerstags ist unser<br />

Schnitzeltag, aber in letzter<br />

Zeit sinken selbst bei diesem<br />

beliebten Gericht die<br />

Essenszahlen kontinuierlich.<br />

Wie kann man die<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> Schüler mit<br />

dem Speisenplan erhöhen?<br />

Diese und ähnliche Probleme können durch kleine Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Speisenplanung,<br />

Speisenherstellung o<strong>der</strong> Essatmosphäre gelöst werden. Die Vernetzungsstellen<br />

Schulverpflegung in Deutschland haben deshalb eine <strong>Arbeitshilfe</strong> für Schulen verfasst.<br />

Diese vermittelt dem Leser Hintergrundwissen sowie Lösungsvorschläge <strong>zur</strong><br />

schulspezifischen <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung.<br />

1


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Inhalt<br />

1 Einleitung ........................................................................................................................3<br />

2 Grundlagen und Voraussetzungen für schulinterne Qualitätssicherung ...........................4<br />

3 Bereiche <strong>der</strong> Qualitätssicherung .................................................................................... 10<br />

4 Probleme mit Lösungsansätzen .................................................................................... 13<br />

5 Literaturverzeichnis ....................................................................................................... 24<br />

6 Anhang .......................................................................................................................... 25<br />

Hinweis:<br />

Um die Leserlichkeit zu erhöhen, haben wir auf die Nennung bei<strong>der</strong><br />

Geschlechter – wie beispielsweise Lehrerin und Lehrer, LehrerIn,<br />

Lehrer/-in o<strong>der</strong> Lehrer(in) – verzichtet. Es ist immer die Funktion und<br />

nicht das Geschlecht gemeint.<br />

2


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

1 Einleitung<br />

Ein gesundheitsför<strong>der</strong>liches und schmackhaftes Mensaessen in Schulen wird immer wichtiger.<br />

Dabei sollten Schulen neben einem geeigneten Speisenangebot ebenfalls ausreichend<br />

Pausenzeit sowie eine einladende Atmosphäre für die Essensteilnehmer gewährleisten.<br />

Um die Situation <strong>der</strong> Mittagsversorgung in den Schulen zu verbessern bzw. zu erhalten, ist<br />

eine kontinuierliche Qualitätssicherung notwendig. Dabei sollten möglichst alle Beteiligten –<br />

wie Essensanbieter, Ausgabekräfte, Lehrer, Schüler, Eltern und Schulträger – in die Prozesse<br />

einbezogen werden. Dies gilt für bestehende Verpflegungsangebote als auch bei <strong>der</strong><br />

Wahl eines neuen Anbieters.<br />

Dieser Leitfaden unterstützt Akteure in <strong>der</strong> Schulverpflegung in speziellen Qualitätsbereichen<br />

<strong>der</strong> Mittagsverpflegung – ergänzend zu den Qualitätsstandards für die Schulverpflegung <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (<strong>DGE</strong>, siehe www.schuleplusessen.de). Zunächst<br />

sind die Grundlagen für eine schulinterne Qualitätssicherung (Kapitel 2) sowie Hintergrundinformationen<br />

für die genannten Bereiche (Kapitel 3) zusammengestellt. Darüber hinaus<br />

werden im Kapitel 4 konkrete Lösungsansätze für oft genannte Probleme vorgestellt.<br />

3


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

2 Grundlagen und Voraussetzungen für schulinterne Qualitätssicherung<br />

Verantwortlichkeit<br />

In <strong>der</strong> Regel wird zwischen dem Schulträger (Stadt, Landkreis, Bezirk, Gemeinde, Amt) und<br />

dem Essensanbieter ein Rahmenvertrag für die Mittagsverpflegung geschlossen. Das bedeutet,<br />

dass für die Einhaltung des Vertrages <strong>der</strong> Auftragnehmer und für die Überprüfung<br />

des Vertrages primär <strong>der</strong> Auftraggeber verantwortlich ist.<br />

Leistungsbeschreibung und Vertrag sind eine wichtige Grundlage für die Qualitätssicherung<br />

<strong>der</strong> Schulverpflegung. Bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Leistungsbeschreibung ist darauf zu achten,<br />

dass die Anfor<strong>der</strong>ungen an das Essen so konkret wie möglich beschrieben werden. Die<br />

Empfehlungen <strong>der</strong> Qualitätsstandards für die Schulverpflegung <strong>der</strong> <strong>DGE</strong> (<strong>DGE</strong>-<br />

Qualitätsstandards) bieten dafür eine gute Orientierung. Weiterhin ist die Akzeptanz <strong>der</strong> Verpflegungsangebote<br />

zu beachten. Dazu sollten die gegebenenfalls bereits vorhandenen Verpflegungsangebote<br />

analysiert und die grundlegenden Kritikpunkte und Vorlieben <strong>der</strong> Schüler<br />

bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Leistungsbeschreibung berücksichtigt werden.<br />

Nähere Informationen und Hilfen zu diesen Themen finden Sie im:<br />

• Handlungsleitfaden „Ausschreibung & Leistungsbeschreibung“:<br />

www.in-form.de<br />

• Onlinetool <strong>der</strong> Vernetzungsstelle Schulverpflegung Rheinland-Pfalz:<br />

www.schulverpflegung.rlp.de<br />

• „Leistungsverzeichnis-Generator“ <strong>der</strong> Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern:<br />

www.schulverpflegung.bayern.de.<br />

Neben den direkten Vertragspartnern können auch die Schulen selbst einen wichtigen Beitrag<br />

<strong>zur</strong> Qualitätssicherung leisten. Die <strong>DGE</strong> empfiehlt je<strong>der</strong> Schule im Rahmen <strong>der</strong> <strong>DGE</strong>-<br />

Qualitätsstandards eine Ansprechperson (= Verpflegungsbeauftragter) zu benennen o<strong>der</strong> im<br />

Optimalfall ein Gremium, hier Verpflegungsausschuss genannt, ein<strong>zur</strong>ichten (s. <strong>DGE</strong>-<br />

Qualitätsstandards). Dieses Gremium vermittelt regelmäßig zwischen den Akteuren im Bereich<br />

<strong>der</strong> schulischen Mittagsverpflegung und gibt dem Auftraggeber (= Schulträger) Rückmeldung<br />

über die Einhaltung <strong>der</strong> vertraglich vereinbarten Qualitäten.<br />

Um alle Beteiligten mit ins Boot zu holen, sollten bei <strong>der</strong> Gründung eines Verpflegungsausschusses<br />

• Vertreter <strong>der</strong> Schulleitung,<br />

• Vertreter <strong>der</strong> Lehrerschaft und des pädagogischen Personals (wo vorhanden immer<br />

<strong>der</strong> Ansprechpartner für die Schulverpflegung),<br />

• Elternvertreter,<br />

• Schülervertreter (auf jeden Fall in weiterführenden Schulen),<br />

• für die Organisation zuständige Person (z.B. bezüglich Logistik, Schließdienst, Reinigungspersonal)<br />

und<br />

• Schulträger einbezogen sein.<br />

Wichtig für die Anerkennung und Wirksamkeit <strong>der</strong> Arbeit des Verpflegungsausschusses ist<br />

<strong>der</strong> Rückhalt durch die Schulleitung bzw. die Schulkonferenz. Ein Kundenbetreuer des Essensanbieters<br />

sowie <strong>der</strong> Ausgabekräfte können teilnehmen, wenn <strong>der</strong> Ausschuss dies<br />

wünscht. Dies muss allerdings nicht bei allen Treffen des Ausschusses sinnvoll sein.<br />

4


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Der Verpflegungsausschuss sollte sich im Sinne einer prozessbegleitenden Qualitätssicherung<br />

regelmäßig treffen, wobei die Frequenz abhängig von den Rahmenbedingungen gewählt<br />

werden kann, beispielsweise immer dann, wenn <strong>der</strong> neue Speisenplan zusammengestellt<br />

wird.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> des Verpflegungsausschusses bzw. <strong>der</strong> Verpflegungsbeauftragte sollten sich<br />

die Verantwortlichkeiten für die Schulverpflegung klar machen, um Anliegen gezielt an die<br />

Verantwortlichen richten zu können. Die Verantwortlichkeiten können je nach Bundesland<br />

und auch auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Einzelschule unterschiedlich zugeteilt sein. Es ist z.B. zu klären,<br />

zwischen welchen Partnern <strong>der</strong> Vertrag für die Mittagsverpflegung geschlossen worden und<br />

wer Ansprechpartner beim Essensanbieter, beim Schulträger und bei den Ausgabekräften<br />

ist. Relevant ist zudem, wer für die Arbeitsbedingungen <strong>der</strong> Küchen- und Ausgabekräfte zuständig<br />

ist, wer die räumlichen Gegebenheiten o<strong>der</strong> auch die Pausenordnung beeinflussen<br />

kann.<br />

Hierfür sollte <strong>der</strong> Vertrag in Kopie vorliegen, denn dieser schreibt idealerweise neben den<br />

Qualitätsvorgaben für das Essen auch schulorganisatorische Rahmenbedingungen wie die<br />

Ausgabezeiten, die Qualifikation des Personals und die Raumausstattung fest.<br />

Im Folgenden werden grundlegende Funktion und geeignete Arbeitsweise von Verpflegungsbeauftragten<br />

bzw. Verpflegungsausschüssen <strong>zur</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

erläutert.<br />

Vorgehensweise<br />

Die schulinterne Qualitätssicherung <strong>der</strong> Schulverpflegung sollte ein stetiger und gemeinsam<br />

getragener Prozess in <strong>der</strong> Schule sein, <strong>der</strong> durch den Verpflegungsausschuss koordiniert<br />

und voran gebracht wird. Die allgemeinen Arbeitsabläufe dieses Verpflegungsausschusses<br />

sollten dabei chronologisch wie folgt aufgebaut sein (s. Abbildung):<br />

1) Voraussetzungen schaffen (Verpflegungsbeauftragten ernennen bzw./und Verpflegungsausschuss<br />

gründen)<br />

2) Ist-Situation erfassen<br />

3) Probleme benennen (Ist-Soll-Vergleich)<br />

4) Schulspezifische Lösungsansätze erarbeiten<br />

5) individuelle Umsetzung<br />

6) Bewerten und Erfolgskontrolle (ggf. Lösungsansatz modifizieren)<br />

…kontinuierliche Weiterführung, beginnend wie<strong>der</strong> bei 2.<br />

5


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

6) Bewertung und<br />

Erfolgskontrolle<br />

5) Individuelle<br />

Umsetzung<br />

Festlegungen<br />

Ausgabenverteilung,<br />

Zeitrahmen<br />

1) Benennung eines<br />

Verpflegungsbeauftragten<br />

und/bzw. Gründung<br />

eines Verpflegungsausschusses<br />

4) Erarbeitung von<br />

Lösungsansätzen<br />

Hilfen<br />

z.B. FAQs, gute Beispiele,<br />

Vernetzungsstellen Schulverpflegung<br />

2) Erfassung <strong>der</strong><br />

IST-Situation<br />

Hilfsmittel<br />

z.B. <strong>DGE</strong>-Checklisten, Verträge,<br />

Umfrage- und Akzeptanzbögen,<br />

Mensabuch<br />

3) Benennung<br />

<strong>der</strong> Probleme<br />

Qualitätsbereiche<br />

Speisenplanung, Warenqualität<br />

und Speisenherstellung,<br />

Essatmosphäre<br />

Abbildung 1:<br />

Vorgehensweise für eine nachhaltige Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Schulverpflegung<br />

Zu 1)<br />

Zunächst sollten alle beteiligten Akteure vom Verpflegungsbeauftragten angesprochen und<br />

zu einem gemeinsamen konstituierenden Treffen eingeladen werden (s. Zusammensetzung<br />

Verpflegungsausschuss). Dabei ist es wichtig, das gemeinsame Ziel <strong>der</strong> Arbeit zu formulieren<br />

und die Arbeitsschritte regelmäßig nach Außen zu kommunizieren. Grundlegende Voraussetzung<br />

für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist eine Transparenz <strong>der</strong> Zuständigkeiten<br />

(z.B. Vertragsbedingungen, gesetzliche Regelungen, Raumnutzungsbedingungen). Jedes<br />

Mitglied sollte sich seiner Zuständigkeitsbereiche bewusst sein und Verantwortung dafür<br />

tragen.<br />

Zu 2)<br />

Eine Ist-Stand-Analyse sollte schulspezifisch erfolgen und kann demnach sehr unterschiedlich<br />

aussehen. Je nach Bedarf ist beispielsweise eine Überprüfung <strong>der</strong> Speisenpläne anhand<br />

von Checklisten möglich (z.B. <strong>DGE</strong>-Checklisten: www.schuleplusessen.de). Weiterhin lassen<br />

Befragungen <strong>der</strong> Essensteilnehmer (o<strong>der</strong> auch Nichtteilnehmer) bezüglich Zufriedenheit hinsichtlich<br />

Geschmack, Auswahlmöglichkeiten, Atmosphäre und Pausenzeiten Aussagen zu<br />

über den konkreten Verbesserungsbedarf in <strong>der</strong> Schule (insbeson<strong>der</strong>e bei geringen o<strong>der</strong><br />

abnehmenden Teilnehmerzahlen empfehlenswert). Vorhandene Qualitätsmängel können<br />

aber auch über die tägliche Dokumentation in einem Mensabuch ermittelt werden, z.B. durch<br />

Ausgabekraft, beaufsichtigende Lehrkräfte o<strong>der</strong> Essensteilnehmer. Ein Beispiel für eine<br />

schulinterne Qualitätsbefragung <strong>der</strong> Schulverpflegung befindet sich im Anhang.<br />

Fragen Sie bei <strong>der</strong> Ihrer Vernetzungsstelle Schulverpflegung nach, inwieweit bereits<br />

Vorlagen für Befragungen existieren!<br />

6


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Zu 3)<br />

Nach Auswertung und Diskussion des Ist-Standes (Ist-Soll-Vergleich) wird durch das Gremium<br />

das zunächst wichtigste Problem benannt (z.B. zu geringer Frischkost- / Gemüseanteil)<br />

bzw. darüber abgestimmt.<br />

Zu 4)<br />

Für eine zielorientierte Lösungsfindung sollten zunächst die möglichen Gründe für das Problem<br />

herausgefiltert werden. Entsprechend <strong>der</strong> Kompetenzbereiche <strong>der</strong> Akteure können dann<br />

Verantwortlichkeiten benannt bzw. geeignete Zeitfenster <strong>zur</strong> Umsetzung festgelegt werden<br />

(z.B. Weitergabe von Rezeptvorschlägen für die Küchenleitung, zusätzliches Frischkost- /<br />

Salatangebot durch den Essensanbieter im nächsten Quartal, Festlegung von Lebensmittelhäufigkeiten).<br />

Im Kapitel 4 werden häufig auftretende Probleme und mögliche Lösungswege aufgezeigt.<br />

Zu 5)<br />

Die verantwortlichen Akteure setzen die Vorhaben im festgelegten Zeitrahmen um (z.B. Küchenleitung<br />

erprobt neue Rezepte bzw. erhöht den Gemüseanteil im Menü). Im Bedarfsfall<br />

können diese fachlich durch die Vernetzungsstellen bzw. durch landestypische Netzwerkpartner<br />

unterstützt und fortgebildet werden.<br />

Zu 6)<br />

Nach <strong>der</strong> Umsetzung bzw. dem Ende <strong>der</strong> jeweiligen Maßnahme wird diese durch eine Erfolgskontrolle<br />

analysiert und bewertet (Ist-Soll-Vergleich). Dabei können wie<strong>der</strong> o.g. Hilfsmittel<br />

(z.B. Checklisten, Befragungen) problemspezifisch eingesetzt werden.<br />

Fällt das Ergebnis positiv aus, sollte eine nachhaltige Verankerung etabliert werden (z.B.<br />

regelmäßige Überprüfung des Speisenplanes durch eine zu bestimmende Person).<br />

Bei ungenügendem Erfolg <strong>der</strong> Maßnahme ist im Verpflegungsausschuss zu diskutieren, inwieweit<br />

<strong>der</strong> Lösungsansatz modifiziert werden sollte. (z.B. bei zu geringer Akzeptanz des<br />

zusätzlichen Rohkostangebotes).<br />

Diese Vorgehensweise sollte stetig fortgeführt und je nach Bedarf mit erneuter Ist-Analyse,<br />

Problembenennung und Lösungsfindung aktualisiert werden. Zu empfehlen ist ein regelmäßiger<br />

Austausch (z.B. halbjährlich) zwischen den Akteuren mit eigenständiger Umsetzung<br />

und Kontrolle. Für fachliche Fragestellungen o<strong>der</strong> festgefahrene Kommunikationsprobleme<br />

können die Vernetzungsstellen in den Bundeslän<strong>der</strong>n Hilfe bieten.<br />

7


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Kommunikationswege<br />

Damit die Arbeit des Verpflegungsausschusses langfristig und nachhaltig in die Praxis umgesetzt<br />

werden kann, ist neben <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Verpflegungssituation die Information <strong>der</strong><br />

Schulgemeinschaft ein zentraler Bestandteil. Ziele, Pläne und Umsetzungen gilt es hier bekannt<br />

zu machen. Je transparenter die Arbeit des Verpflegungsausschusses für die Schule<br />

gestaltet wird, desto eher kann sie den Verpflegungsausschuss bei <strong>der</strong> Umsetzung unterstützen.<br />

Für ein effektives und zielgeführtes Arbeiten ist folgende Vorgehensweise zu empfehlen, die<br />

jedoch an die örtlichen Gegebenheiten und personellen Kapazitäten angepasst werden sollte:<br />

• Einen Verantwortlichen für die Kommunikation nach außen finden<br />

• Verschiedene Kommunikationswege für die Kommunikation nach außen nutzen:<br />

o E-Mail-Verteiler für einen Newsletter<br />

o Stand beim Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />

o Präsentation des Ausschusses bei Einführungsabenden für „neue“ Eltern und<br />

Schüler.<br />

• Auf bestehende Informationsmedien z.B. <strong>zur</strong>ückgreifen:<br />

o Schulbriefe<br />

o Elternrundschreiben<br />

o Homepage <strong>der</strong> Schule<br />

o Schülerzeitung<br />

o Lokalzeitungen.<br />

Neben <strong>der</strong> Kommunikation über den Verpflegungsausschuss hinaus ist auch die interne<br />

Kommunikation entscheidend:<br />

1. Die Treffen des Verpflegungsausschusses werden für ein zielführendes Arbeiten mit Ergebnis-Protokollen<br />

dokumentiert. Wichtig ist hierbei festzuhalten, wer für welche Aufgabe<br />

verantwortlich ist und bis wann diese zu erledigen ist.<br />

2. Diese Protokolle sollten allen Ausschuss-Mitglie<strong>der</strong>n zugänglich sein. Am einfachsten ist<br />

dies z.B. über einen E-Mail-Verteiler zu organisieren. Die zeitnahe Versendung des Protokolls<br />

för<strong>der</strong>t ein effektives Arbeiten im Verpflegungsausschuss.<br />

3. Mit Hilfe des Protokolls des letzten Treffens kann eine Tagesordnung für das nächste<br />

Treffen erstellt werden.<br />

4. Feste Rubrik in <strong>der</strong> Tagesordnung ist die Terminfindung für das nächste Treffen – so<br />

können lange Telefonketten <strong>zur</strong> Absprache eines neuen Termins vermieden werden.<br />

5. Alle Absprachen und Lösungsansätze zu Problemen sollten schriftlich festgehalten werden.<br />

Dazu bietet sich ein „Mensa-Buch“ an, in dem alle aufgetretenen Probleme mit Zeitangabe<br />

festgehalten werden: Was ist wann passiert? Mit wem wurde darüber gesprochen?<br />

Welche Maßnahmen wurden besprochen? Bis wann sind diese umzusetzen?<br />

8


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Damit die Kommunikation nicht nur vom Verpflegungsausschuss ausgeht, son<strong>der</strong>n alle Beteiligten<br />

in <strong>der</strong> Schulgemeinschaft partizipieren können, eignet sich ein aktives Beschwerde-<br />

Management. Hierzu sind die folgenden Punkte zu beachten:<br />

• Verpflegungsbeauftragter ist Ansprechpartner für die Schulgemeinschaft bei auftretenden<br />

Problemen<br />

• Erreichbarkeit des Verpflegungsbeauftragten erfolgt über verschiedene Kommunikationswege<br />

(E-Mail, Briefkasten in <strong>der</strong> Mensa, Telefon)<br />

• Tagesordnungspunkt „Beschwerden, Probleme, Rückmeldungen“ ist fester Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Treffen des Verpflegungsausschusses<br />

• sichtbares und aktives Reagieren auf Rückmeldungen: Wie kann die Rückmeldung verarbeitet<br />

werden? Welche Maßnahmen wurden in die Wege geleitet? Wie wird dies nach<br />

außen getragen?<br />

Nicht zu allen Rückmeldungen wird es eine Lösung geben. Wichtig ist, dass die Gründe dafür<br />

in die Schulgemeinschaft getragen werden. Eine aktive Einbindung des Essensanbieters<br />

wirkt sich hier positiv aus, da Produktionstechnik, Produkteigenschaft und Personalqualifikation<br />

häufig <strong>der</strong> Grund für auftretende Probleme sein können.<br />

9


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

3 Bereiche <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

Die Qualität <strong>der</strong> Mittagsverpflegung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, z.B. Speisenplanung,<br />

Warenqualität, Speisenherstellung und Essatmosphäre. Die Faktoren werden<br />

anschließend anhand von Problemen mit Lösungsansätzen nach dem Prinzip von FAQs<br />

dargestellt. Die Antworten sind die von den Vernetzungsstellen aufgezeigten Lösungswege,<br />

die sich in <strong>der</strong> praktischen Durchführung bereits bewährt haben. Dabei werden nur die Bereiche<br />

Speisenplanung und Essatmosphäre berücksichtigt, weil sie am häufigsten in <strong>der</strong><br />

Schule auftreten und schulintern auch beeinflusst o<strong>der</strong> zumindest gut angesprochen und<br />

damit gelöst werden können.<br />

Speisenplanung<br />

Die Speisenplanung ist die Grundlage für alle weiteren Prozesse in <strong>der</strong> Gemeinschaftsverpflegung.<br />

Sie beeinflusst zusammen mit <strong>der</strong> Speisenherstellung und Bereitstellung maßgeblich<br />

den Gesundheits- und Genusswert des Essens (s. Steinel, S. 10). Eine gute Speisenplanung<br />

ist für die schulinterne Qualitätssicherung somit das A und O, um den Schülern und<br />

Lehrern ein schmackhaftes und gesundheitsför<strong>der</strong>liches Mittagessen anzubieten.<br />

• Wünschenswerte Gestaltung des Speisenplanes:<br />

o Menüzyklus von mind. 4 Wochen, in dem sich kein Gericht wie<strong>der</strong>holt<br />

o täglich ein ovo-lacto-vegetabiles Gericht (pflanzliche Lebensmittel und Produkte tierischen<br />

Ursprungs, die von lebenden Tieren stammen)<br />

o Anpassung des Speisenplanes an die Saison<br />

o Berücksichtigung kulturspezifischer, regionaler und religiöser Essgewohnheiten<br />

o Fleisch von unterschiedlichen Tierarten wird abwechselnd angeboten<br />

o bei Lebensmittelunverträglichkeiten und / o<strong>der</strong> Allergien ist die Teilnahme zu ermöglichen<br />

o eindeutige und gut verständliche sprachliche Gestaltung, ggf. mit Bebil<strong>der</strong>ung<br />

o für alle sichtbarer Aushang des Speisenplanes, z.B. in <strong>der</strong> Schule und /o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Schulhomepage<br />

o Beteiligung <strong>der</strong> Schüler bei <strong>der</strong> Speisenplanung (sofern möglich) und / o<strong>der</strong> Befragung<br />

<strong>der</strong> Schüler <strong>zur</strong> Speisenplanung.<br />

• Lebensmittelhäufigkeiten pro 20 Verpflegungstagen:<br />

o tägliches Angebot von Speisekartoffeln, Parboiled Reis, Teigwaren, Brot, Brötchen<br />

und an<strong>der</strong>e Getreideprodukte (abwechselnd)<br />

o tägliches Angebot von Gemüse, davon mind. 8-mal Rohkost o<strong>der</strong> Salat<br />

o mind. 8-mal Obst<br />

o mind. 8-mal Milch und Milchprodukte<br />

o max. 8-mal Fleisch, davon max. 4-mal Fleischerzeugnisse inkl. Wurstwaren<br />

o mind. 4-mal Seefisch, davon 1 - 2-mal fettreicher Seefisch<br />

o max. 2 Ei-Gerichte<br />

o max. 2-mal süße Hauptgerichte<br />

o täglich ein Getränk zum Essen (Trink- o<strong>der</strong> Mineralwasser), mind. 200 ml.<br />

10


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Warenqualität und Speisenherstellung<br />

Die ernährungsphysiologische und sensorische Qualität <strong>der</strong> Speisen fällt in den Verantwortungsbereich<br />

des Essensanbieters. Folgende Faktoren haben dabei maßgeblich Einfluss auf<br />

die Speisenqualität:<br />

• berufsfachliche Qualifikation <strong>der</strong> Leitung des Verpflegungsbereiches und des Küchenund<br />

Ausgabepersonals<br />

• regelmäßige fachliche Fortbildung des Küchen- und Ausgabepersonals<br />

• technische Küchenausstattung<br />

• Warmhaltezeiten und Transport <strong>der</strong> Speisen (insbeson<strong>der</strong>e bei Warmanlieferung)<br />

• Qualitätsmanagement beim Essensanbieter.<br />

Vorgaben dazu können bereits bei <strong>der</strong> Ausschreibung gefor<strong>der</strong>t und im Leistungsverzeichnis<br />

durch den Schulträger verankert werden. Empfehlungen für ein geeignetes Qualitätsmanagement<br />

beim Essensanbieter sind auch in einem entsprechenden aid-Special (Bestell-Nr.<br />

3758) zusammengestellt worden.<br />

Um die Warenqualität und/o<strong>der</strong> Speisenherstellung verbessern zu können bzw. dem Bedarf<br />

anzupassen, ist <strong>der</strong> Essensanbieter jedoch auf die Rückmeldung von Seiten <strong>der</strong> Kunden –<br />

hier Schüler – angewiesen. Ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Schule (Verpflegungsbeauftragter)<br />

und Essensanbieter sorgt darüber hinaus für ein besseres Verständnis<br />

<strong>der</strong> möglichen Handlungsspielräume. In jedem Fall sollte <strong>der</strong> Verpflegungsbeauftragte<br />

<strong>der</strong> Schule regelmäßig:<br />

• die Speisenqualität objektiv beurteilen (auch mit Hilfe von Befragungen, Unterstützung<br />

durch Dritte etc.) und<br />

• den Essensanbieter zeitnah und sachlich über Qualitätsmängeln informieren.<br />

Entsprechende Vereinbarungen wie die Dokumentation in Mensabüchern, die Durchführung<br />

von runden Tischen und <strong>der</strong> Turnus <strong>der</strong> Sitzungen können zusätzlich durch den Schulträger<br />

vertraglich festgelegt werden.<br />

Bei Problemen im Bereich Warenqualität/Speisenherstellung wenden Sie sich an Ihre Vernetzungsstelle<br />

Schulverpflegung. Diese kann Ihnen entwe<strong>der</strong> Lösungsansätze bieten o<strong>der</strong><br />

Ihnen kompetente Ansprechpartner nennen. Sie vermittelt Ihnen Hintergrundinformationen<br />

zum Thema, die für die gemeinsamen Gespräche mit dem Essensanbieter und eine zielorientierte<br />

Lösungsfindung nützlich sind.<br />

Essatmosphäre<br />

Die Atmosphäre beim Essen beeinflusst den Gesamteindruck <strong>der</strong> Mahlzeit und damit die<br />

subjektive Einschätzung <strong>der</strong> Qualität maßgeblich. So sind neben dem Aussehen und dem<br />

Geschmack des Essens äußere Faktoren wie ausreichend Essenszeit, freundliches Ausgabepersonal<br />

sowie ansprechendes Ambiente im Speisesaal ausschlaggebend für den Appetit<br />

und damit die weitere Akzeptanz bei den Essensteilnehmern.<br />

11


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Ebenfalls prägt die tägliche Esskultur im Setting Schule – zunehmend durch Erweiterung <strong>der</strong><br />

Ganztagsangebote – spätere Handlungsweisen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und stellt somit neben dem Elternhaus<br />

die Weichen für zukünftige Ess- o<strong>der</strong> Lebensgewohnheiten. Eine vorbildhafte Essatmosphäre<br />

in <strong>der</strong> Schule wird aus diesem Grund auch gesellschaftlich gefor<strong>der</strong>t.<br />

Im Folgenden werden Kriterien und ihre wünschenswerte Ausgestaltung für eine angenehme<br />

Essatmosphäre in <strong>der</strong> Schule genannt.<br />

• ansprechende Räumlichkeiten für das gemeinsame Mittagessen:<br />

o ausreichend Platz für die Teilnehmenden<br />

o geeignete Ausstattung (geräuschhemmende Stühle, Wände, Tischgemeinschaften)<br />

o einladende Gestaltung des Raumes (helle Farben, appetitanregende Motive)<br />

o Raumteilung bei unterschiedlichen Altersklassen (altersspezifisches Ambiente)<br />

o geringer Geräuschpegel, gleichbleibende Raumtemperaturen (Lüftung)<br />

o angenehme Beleuchtung (möglichst Tageslicht)<br />

o separate Gar<strong>der</strong>obe.<br />

• bedarfsgerechte Organisation <strong>der</strong> Ausgabesituation und <strong>der</strong> Pausen:<br />

o ausreichend Essenszeit<br />

o Trennung von Ess- und Bewegungspausen<br />

o festgelegte Regeln für Anstell- und Ausgabesituation<br />

o dem Alter und Bedarf <strong>der</strong> Essenden angepasstes Ausgabesystem (Free Flow,<br />

Tablettsystem, Tischgemeinschaften)<br />

o freundliches Ausgabe- und Aufsichtspersonal (ausreichend Zeit, Personalqualifizierung)<br />

o geeignetes und zeitsparendes Bestell- und Abrechnungssystem<br />

o schnelle Klärung von Störsituationen (bei Nachschlagwunsch, Um- / Auskippen von<br />

Speisen und Getränken, bei Falschbestellung o<strong>der</strong> Unklarheiten etc.)<br />

o klare Verhaltens- bzw. Kommunikationsregeln und Überprüfung / Unterstützung <strong>der</strong><br />

Einhaltung durch die Pausenaufsicht (Pausenordnung)<br />

o Trennung von Aufsichts- bzw. Essenszeiten <strong>der</strong> Lehrkräfte bzw. feste Verankerung eines<br />

gemeinsamen Essens mit den Lehrkräften.<br />

12


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

4 Probleme mit Lösungsansätzen<br />

In diesem Kapitel werden häufig genannte Probleme mit ihren Lösungsansätzen entsprechend<br />

<strong>der</strong> Qualitätsbereiche Speisenplanung und Essatmosphäre vorgestellt.<br />

1. Donnerstags ist unser Schnitzeltag, aber in letzter Zeit sinken selbst bei diesem<br />

beliebten Gericht die Essenszahlen kontinuierlich.<br />

Bei <strong>der</strong> Zusammenstellung des Speisenplanes sind folgende Punkte zu berücksichtigen:<br />

Neben dem Speisenplanrhythmus, <strong>der</strong> angibt, wie oft ein Gericht innerhalb von 4 Wochen<br />

auf dem Speisenplan steht, ist auch das Speisenangebot an den einzelnen Wochentagen<br />

zu betrachten. Wichtig ist hier, einen Wechsel innerhalb <strong>der</strong> Wochentage einzuplanen,<br />

da es eventuell Schüler gibt, die nur an einem Tag <strong>der</strong> Woche in <strong>der</strong> Mensa<br />

essen. Bietet man diesen Schülern jeden Donnerstag Schnitzel mit Pommes an, wird die<br />

Mensa langfristig uninteressant und eintönig. Ein weiteres Beispiel ist in diesem Zusammenhang<br />

<strong>der</strong> Fisch am Freitag: Essen Schüler nie freitags in <strong>der</strong> Schule, finden sie nie<br />

Fisch im Mensa-Angebot.<br />

Bei den angebotenen Speisen sollte zudem die Kombination von Menükomponenten variieren<br />

und neue Gerichte sollten die Klassiker des Speisenplanes ergänzen, wie Schnitzel<br />

mit Pommes, Pasta mit Bolognese- und Tomatensoße und so den Schülern eine breitere<br />

Palette an Speisen bieten.<br />

Weitere Abwechslung im Speisenplan bieten Aktionstage o<strong>der</strong> Themenwochen, die man<br />

auch als Themen <strong>der</strong> Ernährungsbildung im Unterricht verankern kann.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Überprüfung des Vertrages / des Leistungsverzeichnisses, welche Absprachen <strong>zur</strong><br />

Speisenplanung festgehalten wurden und Gespräch mit Essensanbieter<br />

• 4-Wochen-Rhythmus des Speisenplanes einhalten<br />

• Wechsel innerhalb <strong>der</strong> Wochentage beachten<br />

• Durchführung von Aktionstagen in regelmäßigen Abständen und an verschiedenen<br />

Wochentagen<br />

• Planung <strong>der</strong> Aktionstage mit genügend Vorlauf für Essensanbieter (Auswahl <strong>der</strong> Gerichte)<br />

und Schule (Dekoration <strong>der</strong> Mensa und ggf. Einbindung in Unterricht)<br />

• Variationen <strong>der</strong> Menükomponenten bei verschiedenen Gerichten<br />

• Anregungen zu neuen Gerichten / Kombinationen von Menükomponenten durch die<br />

Mensagäste (Wunschbox, Mensa-Briefkasten)<br />

• Austausch <strong>der</strong> Speisenpläne mit an<strong>der</strong>en Mensen.<br />

Anregungen zu 4-Wochen-Speiseplänen finden Sie unter dem Projekt<br />

„Schule + Essen = Note 1“ (www.schuleplusessen.de).<br />

2. Der Beilagen-Salat sieht immer gleich aus und auch das Dressing bleibt immer<br />

gleich. Daher bleibt <strong>der</strong> Salat häufig übrig.<br />

Ein tägliches Angebot an Beilagen-Salaten ist optimal. Gibt es hier allerdings keine Abwechslung,<br />

sowohl bezüglich <strong>der</strong> Salat-Komponenten als auch bezüglich des Dressings,<br />

wird <strong>der</strong> Beilagen-Salat für die Mensagäste uninteressant und bleibt stehen. Weitere Ur-<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

sachen können, neben <strong>der</strong> Eintönigkeit des Angebotes, auch eine verän<strong>der</strong>te Rezeptur<br />

beim Essensanbieter o<strong>der</strong> eine Verän<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Fertigstellung vor Ort durch das<br />

Ausgabepersonal sein.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Überprüfung des Vertrages / des Leistungsverzeichnisses, welche Absprachen <strong>zur</strong><br />

Speisenplanung festgehalten wurden und Gespräch mit Essensanbieter<br />

• Gespräch mit Essensanbieter und Ausgabekräften bezüglich Optimierung von Rezepturen<br />

und Arbeitsschritten in <strong>der</strong> Mensa vor Ort<br />

• Gespräch mit Ausgabekräften, welcher Beilagen-Salat /welches Dressing von den<br />

Mensagästen gut angenommen wird<br />

• Durchführung einer Mensa-Umfrage zum Speisenangebot und Erfassung <strong>der</strong> Zufriedenheit<br />

bezüglich Zusammensetzung / Abwechslung beim Beilagen-Salat<br />

• verschiedene Salatkomponenten im Wechsel anbieten; idealerweise als Salatbuffet,<br />

an dem die Gäste sich ihren Beilagen-Salat selbst zusammenstellen können<br />

• wechselndes Angebot von verschiedenen Dressings mit einer Wahlmöglichkeit für die<br />

Mensagäste an <strong>der</strong> Ausgabe<br />

• Einrichtung einer Dressing-Bar; hier evtl. auch Grundzutaten bereitstellen, damit die<br />

Gäste ihr eigenes Dressing kreieren können<br />

• Entwicklung eines „Schul-Dressings“ als Schülerprojekt und / o<strong>der</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit einer Hauswirtschaftsklasse; hierdurch kann auch die Attraktivität gesteigert<br />

werden.<br />

3. In <strong>der</strong> Mensa ist keine freie Wahl <strong>der</strong> Beilagen-Komponenten möglich, dabei möchten<br />

die Schüler gerne zwischen den zwei angebotenen Beilagen wählen können.<br />

Das Auge isst mit. Unter diesem Aspekt ist es durchaus verständlich, dass Schüler ihre<br />

Beilagen selbst zusammenstellen möchten. Eine Möglichkeit, den Schülern diese Wahl<br />

zu lassen, ist es, täglich zwei verschiedene Beilagenkomponenten anzubieten, unter <strong>der</strong><br />

Bedingung, dass eine <strong>der</strong> beiden Komponenten auch mal ausgehen kann. Akzeptiert<br />

wird dieses Vorgehen, wenn es transparent nach außen kommuniziert wird: Die Mensa-<br />

Leitung bestellt nach ihren Erfahrungen entsprechende Mengen an z.B. Nudeln und Reis.<br />

Die Schüler können zwischen diesen beiden Komponenten frei wählen. Im Gegenzug<br />

kann es sein, dass die Mensa-Leitung sich bei einer <strong>der</strong> beiden Komponenten verschätzt<br />

hat und nur noch eine Beilage <strong>zur</strong> Auswahl steht. Im Vorfeld sollte klar definiert werden,<br />

welche Beilagen flexibel gewählt werden können.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Gespräch mit Essensanbieter und Ausgabekräften, bei welchen Beilagen eine Wahlmöglichkeit<br />

angeboten werden kann<br />

• Bestellung <strong>der</strong> Beilagen durch erfahrenes Mensa-Personal und Buchführung über<br />

verbrauchte Beilagen (Art, Menge, restliche Menükomponenten: z.B. Reis, x Portionen<br />

bei Putengeschnetzeltes)<br />

• Kommunikation nach außen <strong>zur</strong> Auswahl <strong>der</strong> Beilagen und möglichen Konsequenzen<br />

für die Mensagäste.<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

4. In <strong>der</strong> Mensa ist die freie Wahl von Beilagen möglich. Im Internet ist nur die Hauptkomponente<br />

angekündigt mit dem Untertitel „dazu reichen wir verschiedene Beilagen“.<br />

Dies erschwert den Schülern die Vorbestellung.<br />

Aus Sicht des Essensanbieters ist es sinnvoll, den Speisenplan möglichst flexibel zu gestalten,<br />

um auf Marktangebote reagieren zu können. Die Mensagäste sind jedoch, gerade<br />

bei einer Vorbestellung des Mensaessens, darauf angewiesen, den Speisenplan mit<br />

allen angebotenen Komponenten zu kennen.<br />

Der aktuelle Speisenplan sollte allen im Vorfeld <strong>zur</strong> Information und Bestellung zugänglich<br />

gemacht werden. Dieser Punkt ist in den <strong>DGE</strong>-Qualitätsstandards aufgeführt – neben<br />

weiteren Kriterien <strong>zur</strong> Erstellung und Gestaltung des Speisenplanes.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Gespräch mit Essensanbieter und Ausgabekräften, wann <strong>der</strong> Produktionsplan festgelegt<br />

wird und <strong>der</strong> endgültige Speisenplan feststeht<br />

• im Speisenplan werden feste Beilagen-Komponenten angegeben, die dann für die<br />

Schüler in <strong>der</strong> Mensa <strong>zur</strong> Wahl stehen; hierbei kann auch das Beilagenangebot für<br />

einzelne Wochentage festgelegt werden.<br />

5. Im Speisenplan ist kein Obst enthalten. Der Vorbehalt seitens <strong>der</strong> Schule ist, dass<br />

Stückobst von Kin<strong>der</strong>n weggeworfen wird.<br />

Obst sollte nach Angaben <strong>der</strong> <strong>DGE</strong>-Qualitätsstandards mind. 8-mal frisch o<strong>der</strong> tiefgekühlt<br />

ohne Zuckerzusatz zum Mittagsverpflegungsangebot dazugehören. Damit die Schüler<br />

das Angebot nutzen, sollte es natürlich in einer appetitlichen und einladenden Form angeboten<br />

werden. Eine wöchentliche Lieferung kann hilfreich sein, um ein abwechslungsreiches<br />

Angebot zu gewährleisten.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• kleinere Portionen anbieten, z.B. als Obstsalat o<strong>der</strong> Obstspieße<br />

• TK-Obst in Desserts einrühren<br />

• Stückobst einsetzen, das auch eine angenehme Portionsgröße hat, z.B. Mandarinen<br />

statt Orangen<br />

• Teilung von Äpfeln mit Hilfe eines Apfelteilers (direkt vor <strong>der</strong> Ausgabe, damit sie nicht<br />

braun werden)<br />

• Bedeutung des Obstverzehrs auch im Unterricht thematisieren, um Schüler den Genuss<br />

von Früchten nahezubringen, z.B. durch die 5-am-Tag-Kampagne<br />

(www.5amtag.de).<br />

6. Der Essensanbieter bietet jeden Tag Pommes frites an. Es ist nicht nur ernährungsphysiologisch<br />

ungünstig. Auch <strong>der</strong> Fettgeruch stört. Der Essensanbieter<br />

möchte aber die „Pommes-Tage“ nicht reduzieren, weil sie seinen Umsatz för<strong>der</strong>n.<br />

Pommes frites sind sehr fett- und damit sehr kalorienreich. Nach den <strong>DGE</strong>-<br />

Qualitätsstandards sollten höchstens einmal pro Woche frittierte und / o<strong>der</strong> panierte Produkte<br />

wie Pommes angeboten werden. Wie oft <strong>der</strong> Anbieter solche Produkte anbieten<br />

darf, sollte vertraglich in einem Leistungsverzeichnis geregelt werden.<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Anbieter über gesün<strong>der</strong>e Alternativen zu Pommes, die bei Schülern<br />

auch gut ankommen.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Schrittweise Pommes-freie Tage einführen<br />

• Anbieten von „coolen“ Alternativen wie Snacks-to-go, z.B.: Falafel mit Salat, Wraps,<br />

Döner mit viel Salat und wenig Fleisch, Fladenbrot mit Käse und Salat, Fischbrötchen<br />

mit Vollkornbrötchen und Salatauflage<br />

• Snacks über einen längeren Zeitraum ohne Pommes frites anbieten, um die Bekanntheit<br />

und die Attraktivität herauszufinden<br />

• zusätzlich Alternativen positiv bewerben (nicht: „Pommes-freie Tage“, son<strong>der</strong>n:<br />

Snack-to-go-Tag o<strong>der</strong> Sandwich-Tag o<strong>der</strong> Döner-Tag)<br />

• Schülern im Unterricht zusätzlich vermitteln, dass Pommes eine sehr energie- und<br />

fettreiche Speise darstellen, die nur selten gegessen werden sollte, damit die Schüler<br />

auch das Verständnis dafür entwickeln.<br />

7. Der Speisenplan findet bei den Schülern keinen Anklang. Die Schüler gehen daher<br />

lieber auswärts zum Essen.<br />

Eine Umfrage <strong>zur</strong> Beliebtheit <strong>der</strong> Speisen bei den Schülern kann aufschlussreich sein,<br />

was sie sich (nicht) wünschen. Jedoch kann eine Umfrage sehr aufwendig sein, wenn<br />

man sie selbst erstellt, durchführt und auswertet. Eine Umfrage ist aber eine gute Möglichkeit,<br />

die Schüler nach ihrer Zufriedenheit bezüglich des Mensaessens zu befragen.<br />

Dazu könnte beispielsweise eine Klasse im IT-Unterricht einen Fragebogen entwerfen,<br />

programmieren, ihn online stellen und automatisch auswerten lassen. O<strong>der</strong> Sie fragen<br />

das begleitende pädagogische Personal, Lehrer o<strong>der</strong> Ausgabepersonal nach <strong>der</strong> Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Schüler.<br />

Darüber hinaus können die Schüler – unabhängig vom Alter – mehr in die Speisenplanung<br />

eingebunden werden. Dadurch fühlen sich die Schüler ernst genommen, und sie<br />

werden an das Mensageschehen besser herangeführt. Schüler können sich beispielsweise<br />

im Verpflegungsausschuss aktiv einbringen und Speisenpläne mitgestalten. Das<br />

erhöht auch die Identifikation mit <strong>der</strong> Schulmensa.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Aktionswochen einführen, z.B. Halloween, italienische Woche<br />

• Aktionstage einführen, z.B. Tag <strong>der</strong> Schulverpflegung <strong>der</strong> Vernetzungsstellen Schulverpflegung<br />

• Schüler an <strong>der</strong> Speisenplanung aktiv einbeziehen<br />

• Lehrer erarbeitet gemeinsam mit den Schülern einen Speisenplan für 5 Tage, mit<br />

Orientierung an den Vorgaben <strong>der</strong> <strong>DGE</strong>-Qualitätsstandards<br />

• Wettbewerb: Schüler können sich einen Lieblingsspeiseplan zusammenstellen, <strong>der</strong><br />

dann gemeinsam mit dem Anbieter hinsichtlich Durchführbarkeit geprüft wird<br />

• Kontaktaufnahme zu Ihrer Vernetzungsstelle Schulverpflegung: Fragen Sie nach weiteren<br />

Ideen.<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

8. Der Anbieter stellt drei Menülinien <strong>zur</strong> Auswahl, die dritte Menülinie stellt jedoch<br />

immer einen Hauptspeisesalat dar. Die Schüler haben damit nur mit <strong>der</strong> Wahl des<br />

dritten Menüs die Chance Rohkost zu essen.<br />

Gemüse sollte als Rohkost, als Gemüsebeilage o<strong>der</strong> als Salat täglich im Speisenplan<br />

enthalten sein, denn es enthält wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Pflanzenstoffe. Es<br />

sollte den Schülern jeden Tag angeboten werden, aber nicht als Alternative zu an<strong>der</strong>en<br />

Hauptgerichten.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Gespräch mit Essensanbieter<br />

• Einführung eines Salatbüffets, um den Schülern Auswahlmöglichkeiten zu bieten<br />

• Reduzierung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Menülinien auf zwei und Salat als Beilage anbieten<br />

• neue Preiskalkulation mit Essensanbieter in Erwägung ziehen; z.B. Salat extra abrechnen<br />

o<strong>der</strong> Pauschalpreis für Hauptgericht mit Salat.<br />

9. Das Essen ist häufig zu kalt, wenn die Kin<strong>der</strong> es essen. Und das, obwohl das Essen<br />

in den Warmhaltebehältern sehr heiß ist.<br />

Der Essensanbieter ist verpflichtet, warme Speisen bei mindestens 65°C warmzuhalten<br />

und auszugeben. Dies ist aus lebensmittelhygienischer Sicht notwendig, um die Bildung<br />

und Vermehrung von krankheitserregenden Keimen zu verhin<strong>der</strong>n. Bei Warmhaltetemperaturen<br />

von mehr als 80°C ist hingegen mit einer starken sensorischen und ernährungsphysiologischen<br />

Qualitätsabnahme (beson<strong>der</strong>s hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin<br />

C, Folsäure, Vitamin B1 o<strong>der</strong> Vitamin B2) zu rechnen.<br />

Wenn das Essen erst nach <strong>der</strong> Essensausgabe zu schnell abkühlt, kann dies mehrere<br />

Gründe haben.<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Prüfen Sie, ob die Teller, auf denen die Speisen angerichtet werden, vorgewärmt<br />

sind.<br />

• Sprechen Sie mit dem Essensanbieter und den Ausgabekräften, was zum schnellen<br />

Abkühlen <strong>der</strong> Speisen führt. Es wird sich bestimmt eine Lösung finden, die Teller entsprechend<br />

zu temperieren. Beispielsweise könnte <strong>der</strong> Anbieter die Teller rechtzeitig<br />

bereitstellen und auf Raumtemperatur bringen bzw. Tellerwärmer organisieren.<br />

• Die Warmhaltebehälter sollten auch nicht unnötig lange geöffnet bleiben während <strong>der</strong><br />

Ausgabe bzw. immer wie<strong>der</strong> geschlossen werden, wenn keine Ausgabe erfolgt.<br />

10. Die Getränke-Ausgabe sorgt für lange Warteschlangen in <strong>der</strong> Mensa.<br />

Der Ausgabebereich ist in den Mensen meist eng gestaltet und sieht nur wenige Anstellpunkte<br />

für Schüler vor. Um Warteschlangen zu vermeiden, ist es wichtig, die Ausgabe<br />

zum einen räumlich, z.B. eine einzelne Ausgabe für jedes Gericht, und zum an<strong>der</strong>en zeitlich,<br />

z.B. durch Vorfüllen <strong>der</strong> Gläser vor dem ersten Ansturm, zu entzerren. Eine deutliche<br />

Trennung zwischen Essens- und Getränkeausgabe kann hier Entlastung schaffen<br />

und Warteschlangen reduzieren.<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Mögliche Lösungsansätze:<br />

• Einen Trinkbrunnen installieren, jedoch nicht im direkten Ausgabebereich in <strong>der</strong> Mensa<br />

(eher kostenintensive Lösung)<br />

• Ausgabe <strong>der</strong> Getränke in Flaschen / Karaffen auf den Tischen; durchführbar, wenn<br />

Getränk im Essenspreis enthalten; Ausgabe <strong>der</strong> Gläser an <strong>der</strong> Ausgabe, z.B. im Besteckbereich;<br />

Vorsicht bei Flaschen: werden diese auf den Tischen verteilt, sind Verluste<br />

einzuplanen, da pro Tisch Flaschen angebrochen übrig bleiben können<br />

• Einrichtung einer Getränke-Station mit Flaschen / Karaffen separat von Ausgabe; ermöglicht<br />

Schülern, sich nachzuschenken, geringer Arbeitsaufwand für Mensa-<br />

Personal, da nur 1 Tisch (evtl. sogar als Rolltisch) vorzubereiten ist; geringere Verluste<br />

durch angebrochene Flaschen.<br />

11. Die Ausgabe des Essens erfolgt sehr hektisch, ist unpersönlich und unflexibel.<br />

Wie kann diese Situation für alle Beteiligten optimaler gestaltet werden?<br />

Prinzipiell legt <strong>der</strong> Schulträger vertraglich fest, wie die Ausgabe des Essens erfolgt.<br />

So können in den Ausschreibungsunterlagen die Ausgabesysteme (Tablett, Schüsseln,<br />

Büfett) und -zeiten sowie die Qualifikation und Eignung des Personals festgelegt werden.<br />

Der Essensanbieter/Schulträger sollte zudem die tatsächlichen Arbeitszeiten <strong>der</strong> Ausgabekräfte<br />

mit <strong>der</strong> Schulleitung abstimmen und entsprechend <strong>der</strong> Pausenordnung gestalten.<br />

Die Pausenzeiten bzw. die Raumnutzung wird i.d.R. durch die Schulkonferenz bestimmt.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig ist auch eine enge Abstimmung zwischen Schulleitung/Hortleitung und<br />

Ausgabekräften bzgl. des Umgangs und <strong>der</strong> Regeln beim gemeinsamen Mittagessen.<br />

Der Servicegedanke bzw. eine freundliche Atmosphäre sollten dabei Vorrang haben.<br />

Mit zunehmendem Alter wünschen sich Schüler spontane Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Einige Essensanbieter können eine freie Entscheidung auch berücksichtigen.<br />

Doch gerade wenn jüngere Schüler beteiligt sind, kann dieser Prozess, sich für eine Beilage<br />

o<strong>der</strong> ein Menü zu entscheiden, lange dauern. Wichtig ist es deshalb, den Kin<strong>der</strong>n<br />

die Speisen und Auswahlmöglichkeiten im Voraus zu präsentieren.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• zusätzliche Übernahme von unterschiedlich unterstützenden Tätigkeiten (Aufsicht,<br />

Aufräumen, Betreuung) durch Eltern/Erzieher/Schüler/Schulträger/Paten/För<strong>der</strong>verein/Großeltern<br />

etc.<br />

• Zeitfenster und Qualifikation des Ausgabepersonals an tatsächlichen Bedarf anpassen<br />

• Ausgabesystem an Bedürfnisse anpassen: Für Grundschulen sind Tischgemeinschaften<br />

(Mehrportionenausgabe, Schüsselsystem) geeignet -> Schüler helfen beim<br />

Eindecken und Abräumen <strong>der</strong> Tische (Tischdienst); für ältere Schüler eher Free-<br />

Flow-Systeme (mehr Entscheidungsfreiheit); die unterschiedlichen Ausgabesysteme<br />

sind in den <strong>DGE</strong>-Qualitätsstandards näher erläutert<br />

• zusätzliche Ausgabekräfte zu den Stoßzeiten einsetzen, was ggf. mit einem höheren<br />

Essenspreis verbunden ist bzw. bei älteren Schülern eine Selbstbedienung ermöglichen<br />

(Free Flow)<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

• Speisenplan gut sichtbar und separat aushängen (evtl. bebil<strong>der</strong>t), so dass eine Entscheidung<br />

bzgl. des Menüs nicht erst an <strong>der</strong> Ausgabe erfolgt<br />

• Beispielteller für Menüs und Beilagen bereits im Eingangs- o<strong>der</strong> Anstellbereich präsentieren<br />

(in Glasvitrine, über Bildschirm, wichtig: authentische Fotos)<br />

• Anpassung <strong>der</strong> Pausenordnung durch die Schulkonferenz, evtl. Rhythmisierung bei<br />

sehr hoher Essensbeteiligung o<strong>der</strong> Pausenzeitverlängerung<br />

• bauliche Verän<strong>der</strong>ungen beim Schulträger beantragen, wenn die Ausgabefläche bzw.<br />

<strong>der</strong> Essensraum nicht den Teilnehmerzahlen entspricht (z.B. kleine Ausgabeluke).<br />

12. Die Abrechnung o<strong>der</strong> Zuordnung <strong>der</strong> Bestellung erfolgt bei uns nicht reibungslos<br />

und behin<strong>der</strong>t die Ausgabesituation. Was / Wie können wir optimieren?<br />

Das Abrechnungsmodel (Magnetkarten, Marken, Barzahlung, Guthaben, Abosystem,<br />

s. <strong>DGE</strong>-Qualitätsstandards) wird oftmals vom Schulträger festgelegt und/o<strong>der</strong> vom Essensanbieter<br />

bereitgestellt. Relativ reibungslos sind Kartenmodelle mit Vorbestellung<br />

o<strong>der</strong> Gutschrift. Die Anschaffung ist jedoch mit gewissen Kosten verbunden. Bei kleineren<br />

Schulen / Schulküchen bietet sich auch das Abosystem an, bei dem Eltern einen festen<br />

Monatsbetrag zu geson<strong>der</strong>ten Konditionen zahlen.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• geeignetes Abrechnungssystem für die Schulform bzw. die Teilnehmerzahl finden<br />

• stärkere Partizipation <strong>der</strong> Schüler (Online-Bestellung in <strong>der</strong> Schule ermöglichen,<br />

Klassenverantwortliche für Markensammlung, Patenschaften für jüngere Schüler etc.)<br />

• räumliche Trennung von Bestellzuordnung und Ausgabe; z.B. farbige Chips werden<br />

im Vorraum entsprechend des bestellten Menüs verteilt und an <strong>der</strong> Ausgabe abgerufen<br />

• Notwendigkeit einer Vorbestellung beim Essensanbieter erfragen; Kalkulation <strong>der</strong> voraussichtlich<br />

abgefor<strong>der</strong>ten Portionsmengen kann auch aufgrund von Erfahrungswerten<br />

erfolgen<br />

• Schülern / Eltern dieses Problem im Unterricht o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Elternversammlung bewusst<br />

machen; z.B. Welche Probleme werden durch fehlende Karten/Marken verursacht?<br />

• ehrenamtliches Engagement von Seiten <strong>der</strong> Eltern / Großeltern etc. für Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Ausgabe/Zuordnung erfragen.<br />

13. Das Essen selbst erfolgt oft unter Zeitdruck. Wie kann eine angenehme Atmosphäre<br />

beim Essen über eine geeignete Pausenordnung erreicht werden?<br />

Die Pausenzeiten bzw. Pausenordnung (Regeln, Aufsicht etc.) werden i.d.R. durch die<br />

Schulkonferenz festgelegt. Die Pausenzeiten sind dabei oftmals sehr starr bzw. von den<br />

Abfahrtzeiten <strong>der</strong> öffentlichen Verkehrsmittel o<strong>der</strong> <strong>der</strong> verfügbaren Zeit <strong>der</strong> beaufsichtigenden<br />

Lehrkräfte abhängig. Prinzipiell wird eine Mittagspause von 60 min in den <strong>DGE</strong>-<br />

Qualitätsstandards empfohlen, was in Ganztagsschulen oftmals schon als Mittagsband<br />

bzw. unterrichtsfreie Zeit etabliert ist. Bei vorgegebenen Pausenzeiten von max. 30 min.<br />

sollte die Essensteilnahme rhythmisiert bzw. eine weitere zweite große Mittagspause<br />

(Trennung von Ess- und Bewegungspausen) festgelegt werden. Beispielsweise könnten<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Schüler <strong>der</strong> unteren Klassen – bzw. diejenigen die Freistunden haben – außerhalb <strong>der</strong><br />

Mittagspause und damit in <strong>der</strong> unterrichtsfreien Zeit essen gehen.<br />

Um Hektik und Enge im Speisenraum zu vermeiden, sollte die Rhythmisierung unter Beachtung<br />

<strong>der</strong> maximalen Platzkapazität des Raumes festgelegt werden. Hierzu sollten<br />

Modelle erarbeitet und in <strong>der</strong> Schulkonferenz diskutiert und abgestimmt werden.<br />

Ebenfalls sollten logistische Hin<strong>der</strong>nisse – wie lange Wegezeiten zwischen Turnhalle und<br />

Mensa – beachtet und im Idealfall ausgeräumt werden.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• Schulumfrage <strong>zur</strong> tatsächlichen Essenszeit (untersetzt für die Wochentage und Klassenstufen);<br />

bei tages- o<strong>der</strong> klassenabhängigen Ergebnissen sollte ein entsprechendes,<br />

flexibles Entgegenkommen <strong>der</strong> Lehrkräfte/Erzieher mit Ausnahmecharakter gelten<br />

(z.B. 10 min kürzere Sportstunde am Mittwoch, bzw. späterer Beginn <strong>der</strong> Folgestunde<br />

nach Absprache mit <strong>der</strong> Lehrkraft)<br />

• Bildung von Tischgemeinschaften vermeidet Warteschlangen<br />

• Essensdienste und -regeln (zum Eindecken, Abräumen, Auftischen) festlegen<br />

• Lehrer / Erzieher essen mit (Vorbildfunktion) und bekommen damit einen Eindruck<br />

über die tatsächlichen Essenszeiten bzw. die Ess-Sozialisation in <strong>der</strong> Schule.<br />

14. Während <strong>der</strong> Mittagspause ist es in <strong>der</strong> Mensa oft sehr laut. Wie können wir die<br />

Akustik verbessern?<br />

Ein hoher Geräuschpegel kann entstehen, wenn die Schüler für die Essensausgabe<br />

durch den gesamten Mensabereich anstehen. In diesem Fall werden die Schüler gestört,<br />

die bereits essen. Daher ist es sinnvoll, die Warteschlange – wenn möglich – so umzulegen,<br />

dass im Essensbereich möglichst wenig Unruhe herrscht.<br />

Die Lautstärke kann zudem durch den Einsatz von geräuscharmem Mobiliar und geeigneter<br />

Dämmung in <strong>der</strong> Mensa minimiert werden.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• Raumteiler <strong>zur</strong> Schaffung ruhiger Essensbereiche einsetzen, evtl. Absprachen hierzu<br />

mit dem Schulträger treffen; denkbar ist auch eine Projektarbeit im Kunstunterricht<br />

etc.<br />

• Raumaufteilung und Einrichtung <strong>der</strong> Mensa so einrichten, dass Warteschlangen durch<br />

den Essensbereich vermieden werden<br />

• „leiseres“ Mobiliar einsetzen, z.B. durch Anbringen von Filzgleitern an den Stühlen<br />

(hier gibt es auch solche zum Reinnageln o<strong>der</strong> Reinschrauben, diese halten sehr<br />

lang)<br />

• in Absprache mit dem Schulträger die Optionen <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Dämmung von<br />

Wänden und Decken in <strong>der</strong> Mensa ausloten<br />

• Verhaltens- / Kommunikationsregeln in <strong>der</strong> Pausenordnung festlegen (z.B. gemeinsame<br />

Erarbeitung in Form von Projektarbeit: Regeln und Wünsche beim gemeinsamen<br />

Essen und Festlegungen von Sanktionen bei Nichteinhaltung).<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

15. Manchmal reicht das Essen nicht und einige Schüler werden nicht satt. Dies führt<br />

<strong>zur</strong> Unzufriedenheit bei Schülern, Eltern und Lehrkräften. Wie können wir vorgehen,<br />

um dieses Problem zu lösen?<br />

Bei diesem Problem ist es hilfreich, sich zuvor zu informieren, welche Portionsgrößen<br />

vertraglich vereinbart sind. Die <strong>DGE</strong>-Qualitätsstandards geben klare Empfehlungen für<br />

Lebensmittelmengen für die Mittagsmahlzeit differenziert nach Primar- und Sekundarstufe,<br />

die als Grundlage und Information herangezogen werden sollten (s. <strong>DGE</strong>-<br />

Qualitätsstandards).<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• Gespräch mit den Ausgabekräften, um die Ursachen für Mengen- / Portionierungsprobleme<br />

zu erfragen<br />

• Bereitstellung eines „Beispieltellers“ mit den vorgesehenen Mengen <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Speisekomponenten als Orientierungshilfe für die Ausgabekräfte; gegebenenfalls<br />

Qualifizierung bzgl. geeigneter Portionsgrößen<br />

• Verwendung standardisierter Ausgabegeräte (Kellen, Schöpflöffel)<br />

• Gespräch mit dem Essensanbieter bei nicht ausreichenden Essensmengen<br />

• bei Essensausgabe in Schüsseln die verantwortlichen Lehrer o<strong>der</strong> Erzieher bitten<br />

neben den Ausgabekräften auf angemessene Mengen zu achten ( auch: Vermeiden,<br />

dass große Essensmengen weggeworfen werden).<br />

16. Ab <strong>der</strong> 5./6. Klassenstufe nehmen die Teilnehmerzahlen massiv ab und die Schüler<br />

kommen nur noch ungern in die Mensa. Wie können wir dem entgegenwirken?<br />

Die Akzeptanz und Bereitschaft zum gemeinsamen Mittagessen ist sehr vom Alter und<br />

dem Verhalten in <strong>der</strong> Gruppe abhängig. So wünschen sich Schüler ab <strong>der</strong> 5. Klasse beispielsweise<br />

mehr Abwechslung und Auswahlmöglichkeiten, ein angenehmes Umfeld und<br />

ausreichend Pausenzeiten in <strong>der</strong> Mensa. Hinzu kommt bei älteren Schülern <strong>der</strong> Wunsch<br />

nach mehr Selbstbestimmung, wo, wann und mit wem das Essen eingenommen wird.<br />

Eine Abnahme <strong>der</strong> Teilnehmerzahlen ist daher ganz normal und nicht unbedingt Resultat<br />

ungeeigneter Essatmosphäre. Dennoch ist es wichtig, dass die Bedürfnisse dieser Altersgruppe<br />

erfragt und bedient werden bzw. überhaupt ein ansprechendes Angebot besteht.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig ist deshalb die Mitsprachemöglichkeit und Partizipation <strong>der</strong> Schüler.<br />

Sie sollten ihre Wünsche äußern und möglicherweise im Rahmen von Projektarbeit umsetzen<br />

können. Eine Integration von ernährungsbezogenen Themen in den Unterricht<br />

könnte zusätzlich Bewusstsein für ausgewogenes Essen för<strong>der</strong>n.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• Wünsche <strong>der</strong> Schüler erfragen (schulinterne Befragung, stärkere Einbindung in Verpflegungsausschuss,<br />

räumliche und zeitliche Trennung von den unteren Klassenstufen<br />

ermöglichen, Zeitvorstellungen)<br />

• Verbindungen zum Unterricht schaffen, z.B.: Prägung von individueller Esskultur, regionale<br />

und saisonale Herkunft <strong>der</strong> Lebensmittel, gesundheitliche Aspekte von<br />

Frischkost/Fertigprodukten, Marktanalysen und Werbung, Verständnis von Zutatenlisten,<br />

Preisgestaltung<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

• kleinere, separate Räume o<strong>der</strong> Nischen in weiterführenden Schulen etablieren (z.B.<br />

Mensa und Cafeteria räumlich voneinan<strong>der</strong> trennen)<br />

• Einbindung <strong>der</strong> Schüler in die Menügestaltung (Speisenplanung, Auswahlmöglichkeiten)<br />

bzw. an<strong>der</strong>e Ausgabesysteme einführen (z.B. Free Flow, s. <strong>DGE</strong>-<br />

Qualitätsstandards)<br />

• Partizipation <strong>der</strong> Schüler bei <strong>der</strong> räumlichen Gestaltung (z.B. Unterrichtsprojekte)<br />

bzw. bei <strong>der</strong> Ausgabe (z.B. auch Gründung / Kooperation Schülerfirma)<br />

• Anpassung <strong>der</strong> Pausenzeiten bzw. Nutzung <strong>der</strong> Mensa / Cafeteria auch während <strong>der</strong><br />

Freistunden ermöglichen (hier auch Lese- / Chillout-Ecken etablieren).<br />

17. In unserer Schule sind die meisten Lehrkräfte nicht bereit, am schulischen Mittagessen<br />

teilzunehmen. Wie kann das Kollegium <strong>zur</strong> Teilnahme motiviert werden?<br />

Auch Lehrer und Erzieher sollten sich in <strong>der</strong> Mensa als Gäste fühlen und hier in einer<br />

möglichst entspannten Atmosphäre essen können. Denn nicht nur für die Gesundheit und<br />

Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Schüler sind Pausen und eine gute Verpflegung wichtig.<br />

Neben <strong>der</strong> Bedeutung für die eigene Gesundheit spielt die pädagogische Begleitung und<br />

die Vorbildfunktion <strong>der</strong> Pädagogen eine entscheidende Rolle. Dies hat Einfluss auf die<br />

Akzeptanz des Verpflegungsangebots. Lehrer und Erzieher können dazu beitragen, dass<br />

Schüler eher bereit sind, unbekannte Speisen zu probieren. Eigene Abneigungen gegenüber<br />

einzelnen Speisen sollten Lehrer und Erzieher vor den Schülern möglichst nicht in<br />

den Vor<strong>der</strong>grund stellen. Das Verpflegungsangebot kann damit als praktischer Ansatz für<br />

Ernährungsbildung genutzt werden.<br />

Die gemeinsame Mittagsmahlzeit von Schülern und Lehrern bietet zudem die Chance,<br />

die Schüler außerhalb des Unterrichts in einem an<strong>der</strong>en Zusammenhang kennenzulernen<br />

und kann damit das Lehrer-Schüler-Verhältnis positiv beeinflussen.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• Lehrer und Erzieher gezielt zum schulischen Mittagessen einladen<br />

• Schulleitung und koordinierende Erzieher für das Thema sensibilisieren und in ihrer<br />

Vorbildfunktion für das Kollegium stärken<br />

• Zusätzliche / geson<strong>der</strong>te Pause für Lehrer und Erzieher einrichten, die während <strong>der</strong><br />

Mittagspause Aufsichtsfunktion haben<br />

• Lehrern und Erziehern ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten bei <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

deutlich machen<br />

• Anreizsystem seitens des Essensanbieters für Lehrer schaffen.<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

18. Die Mensa/<strong>der</strong> Speiseraum ist wenig ansprechend. Mit welchen Tricks können wir<br />

den Speiseraum freundlicher gestalten?<br />

Sauberes Mobiliar, eine angenehme Beleuchtung, Bil<strong>der</strong>, Pflanzen und Farben können<br />

zu einem schönen Ambiente und damit zu einer guten Essatmosphäre und einer positiveren<br />

Bewertung des Raumes und des Essens beitragen. Auch die Einteilung eines großen<br />

Speisenraumes in Bereiche, z.B. für einzelne Klassen o<strong>der</strong> Klassenstufen, kann den<br />

Raum insgesamt freundlicher erscheinen lassen und lässt einen persönlicheren Rahmen<br />

beim Essen zu.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• für Sauberkeit <strong>der</strong> Tische und Stühle sorgen, z.B. durch einen Verantwortlichen, <strong>der</strong><br />

bei einem Wechsel von Schülergruppen im Speiseraum die Tische reinigt<br />

• übermäßige Verschmutzung des Mobiliars vermeiden durch den Einsatz von den<br />

Portionen angemessen großen Tellern bzw. Absprachen mit dem Ausgabepersonal<br />

• Umsetzung von Ideen <strong>zur</strong> Gestaltung des Speiseraumes im Kunstunterricht, im<br />

Rahmen von Projektwochen o<strong>der</strong> während <strong>der</strong> Betreuung am Nachmittag: Bil<strong>der</strong>,<br />

Plakate, Collagen und Tischdekoration<br />

• Ausloben eines Wettbewerbs <strong>zur</strong> Verschönerung <strong>der</strong> Mensa, an dem sich Schulklassen<br />

o<strong>der</strong> Arbeitsgruppen beteiligen können; dies schafft Identifikation mit <strong>der</strong> Schulmensa<br />

• Raumteiler aufstellen <strong>zur</strong> Einrichtung von gemütlichen Sitzecken<br />

• Sponsoring durch ortsansässige Maler, Vereine etc. akquirieren.<br />

19. Das Mobiliar im Speiseraum ist nicht altersgerecht. Was können wir tun?<br />

Bei dieser Frage ist es entscheidend über den Vertrag zwischen Schulträger und Essensanbieter<br />

zunächst die Zuständigkeit für die Bereitstellung des Mobiliars im Speiseraum<br />

zu klären. Diese kann beim Essensanbieter, bei <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> beim Schulträger<br />

liegen. Je nach Ansprechpartner sind hier die Möglichkeiten für altersgerechtes Mobiliar<br />

auszuloten. Die Möbel sollten an die Körpergröße <strong>der</strong> Schüler und Lehrkräfte angepasst<br />

sein. Aus hygienischen Gründen ist zu beachten, dass die Möbel leicht zu reinigen sind.<br />

Mögliche Lösungsansätze sind:<br />

• Gespräch mit <strong>der</strong> zuständigen Ansprechperson suchen<br />

• evtl. Sponsoren für neues Mobiliar suchen<br />

• sind Stühle und Tische noch brauchbar, aber reparationsbedürftig, könnte die Verschönerung<br />

<strong>der</strong> Mensa im Rahmen eines Schulprojektes erfolgen, nach dem Motto<br />

„Aus alt mach neu“.<br />

23


<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

5 Literaturverzeichnis<br />

• <strong>DGE</strong> (Hrsg.) (2010): Vollwertige Schulverpflegung. Bewirtschaftungsformen und Verpflegungssysteme,<br />

http://www.schuleplusessen.de/cms/upload/pdf/Qualitaetsstandards/Infothek_Vollwertige<br />

_Schulverpflegung_-_Bewirtschaftungsformen_und_Verpflegungssysteme.pdf<br />

• <strong>DGE</strong> (Hrsg.): Checklisten/Leerlisten, http://www.schuleplusessen.de<br />

• <strong>DGE</strong> (Hrsg.): Vierwochen-Speisenpläne, http://www.schuleplusessen.de<br />

• <strong>DGE</strong> (Hrsg.): Tabelle Arbeitszeitbedarf bei verschiedenen Verpflegungssystemen,<br />

http://www.schuleplusessen.de<br />

• Steinel, M.: Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Gemeinschaftsverpflegung. rhw praxis 1 (2003) 3:<br />

6-18.<br />

• Vernetzungsstellen Schulverpflegung: Handlungsleitfaden „Ausschreibung & Leistungsbeschreibung“<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

6 Anhang<br />

Kontaktdaten <strong>der</strong> Vernetzungsstellen Schulverpflegung<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-Württemberg<br />

Telefon: 07181 / 4 74 64-10<br />

E-Mail: schule@dge-bw.de<br />

Homepage: www.dge-bw.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern<br />

Telefon: 089 / 21 82-0<br />

E-Mail: schulverpflegung@stmelf.bayern.de<br />

Homepage: www.schulverpflegung.bayern.de<br />

Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin<br />

Telefon: 030 / 90 22 7-54 55<br />

E-Mail: mail@vernetzungsstelle-berlin.de<br />

Homepage: www.vernetzungsstelle-berlin.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Brandenburg<br />

Telefon: 0331 / 6 20 34 32<br />

E-Mail: info@schulverpflegung-brandenburg.de<br />

Homepage: www.schulverpflegung-brandenburg.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bremen<br />

Telefon: 0421 / 17 27 18 26<br />

E-Mail: office@vernetzungsstelle-bremen.de<br />

Homepage: www.vernetzungsstelle-bremen.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hamburg<br />

Telefon: 040 / 28 80 36 41 7<br />

E-Mail: vernetzungsstelle@hag-gesundheit.de<br />

Homepage: www.hag-gesundheit.de/vernetzungsstelle<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hessen<br />

Telefon: 069 / 38 98 93 67<br />

E-Mail: Katja.Schnei<strong>der</strong>@afl.hessen.de<br />

Homepage: www.schuleundgesundheit.hessen.de<br />

Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern<br />

Telefon: 0385 / 2 02 52-18 (Schule), 0385 / 2 02 52-16 (Kita)<br />

E-Mail: info@dgevesch-mv.de<br />

Homepage: www.dgevesch-mv.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Telefon: 0541 / 31 44 95<br />

E-Mail: kontakt@dgevesch-ni.de<br />

Homepage: www.dgevesch-ni.de<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Nordrhein-Westfalen<br />

Telefon: 0211 / 38 09-228<br />

E-Mail: schulverpflegung@vz-nrw.de<br />

Homepage: www.schulverpflegung.vz-nrw.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Rheinland-Pfalz<br />

Telefon: 02602 / 92 28-46<br />

E-Mail: schulverpflegung@dlr.rlp.de<br />

Homepage: www.schulverpflegung.rlp.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Saarland<br />

Telefon: 0681 / 97 61 97-40<br />

E-Mail: vernetzungsstelle-saarland@lags.de<br />

Homepage: www.vernetzungsstelle-saarland.de<br />

Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen<br />

Telefon: 0341 / 6 96 29-58 (Schule),<br />

0341 / 6 96 29-57 (Kita)<br />

E-Mail: sorg@vzs.de<br />

Homepage: www.vernetzungsstelle-sachsen.de<br />

Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung Sachsen-Anhalt<br />

Telefon: 0391 / 8 36 41 11<br />

E-Mail: melanie.nitschke@lvg-lsa.de<br />

Homepage: www.kita-und-schulverpflegung.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Schleswig-Holstein<br />

Telefon: 0431 / 2 00 01 33<br />

E-Mail: kontakt@dgevesch-sh.de<br />

Homepage: www.dgevesch-sh.de<br />

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Thüringen<br />

Telefon: 0361 / 5 55 14-23<br />

E-Mail: vernetzungsstelle@vzth.de<br />

Homepage: www.vzth.de<br />

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>schulinternen</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Mittagsverpflegung<br />

Beispiel für eine schulinterne Qualitätsbefragung <strong>der</strong> Schulverpflegung<br />

Beispiel für eine schulinterne Qualitätsbefragung <strong>der</strong> Schulverpflegung<br />

Diese <strong>Arbeitshilfe</strong> soll dem Verpflegungsausschuss als Dokumentationshilfe dienen.<br />

Die u.g. Kriterien sollten in jedem Fall schulspezifisch zusammengestellt bzw. problemspezifisch ergänzt werden.<br />

A und B stehen für die Auswahlessen, ggf. sind weitere zu ergänzen.<br />

Die Kriterien sollten so objektiv wie möglich bewertet werden (z.B. kann Linsensuppe objektiv einwandfrei aussehen, subjektiv aber unappetitlich, wer Linsensuppe nicht mag).<br />

ausgefüllt von: z.B. personifiziert od allgemeine Angabe <strong>der</strong> Klasse abzugeben: z. B. im Sekretariat, Mensabriefkasten, Herrn XY<br />

Kriterien<br />

Beispiele <strong>zur</strong> Verdeutlichung<br />

Woche vom …… bis ……..<br />

Mo Di Mi Do<br />

1. warmes Mittagsangebot A B A B A B A B A B<br />

Speisenqualität<br />

kein ansprechendes Aussehen z. B. Brokkoli graubraun, einseitige Farbzusammenstellung<br />

kein arttypischer Geschmack z. B. Pilzrisotto ohne Pilzgeschmack<br />

untyptische Konsistenz z. B. Suppe zu dick, Kartoffelbrei zu flüssig, Kartoffeln mit harter Schale<br />

Fett vorschmeckend z. B. Soße, Fleischkomponente<br />

Teigwaren od. Reis nicht bissfest z. B. Nudeln zerkocht<br />

Getreideprodukte (Brot, Reis, Nudeln) zu trocken/fest z. B. Nudeln zu hart<br />

Kurzgebratenes nicht kross z. B. Schnitzel<br />

Geschmortes Fleisch zu zäh od. faserig<br />

Temperatur<br />

warme Speisen (mind. 65°C) zu kalt z. B. Suppe zu kalt<br />

kalte Speisen zu warm (max. 7°C) z. B. Joghurt in Zimmertemperatur<br />

Warmhaltezeiten (max. 3h) überschritten z.B. Zeitraum zwischen Anlieferung und Beginn <strong>der</strong> Ausgabe<br />

Würzung <strong>der</strong> Speisen<br />

zu fade z. B. Kräuterquark ohne Kräuter, Gewürze<br />

zu salzig z. B. Reissalat versalzen<br />

zu scharf z. B. Kartoffelsuppe überwürzt<br />

zu bitter<br />

zu sauer z. B. eingelegte Salatkompontenten<br />

zu süß z. B. Griessbrei<br />

Portionsgröße<br />

zu klein z. B. für ältere Kin<strong>der</strong><br />

zu groß z. B. gesamtes Gericht od. eine Menükomponente<br />

Dessert / Salat<br />

Obst/Gemüse ist nicht frisch z. B. eingetrocknete Gemüsesticks<br />

keine saisonale Auswahl z. B. Orangen, Kiwis im Sommer<br />

2. Zwischenverpflegung / Getränke<br />

Trinkwasser / Tee wurde nicht angeboten z. B. keine Becher/Karaffen /Getränke verfügbar<br />

bestellte Trinkmilch nicht vorhanden z. B. in Klasse 1d fehlte 3x Schokomilch<br />

keine Vollkornprodukte im Angebot z. B. nur Weissmehlbrötchen im Angebot<br />

3. Diverses<br />

Personal unfreundlich, nicht auskunftbereit z. B. keine Erklärung für verän<strong>der</strong>tes Angebot (Reis anstatt Kartoffeln)<br />

kein vegetarisches Menü im Angebot<br />

keine eindeutige Bezeichnung im Speiseplan z. B. Sommergemüse<br />

bestelltes Essen nicht (mehr) verfügbar z. B. ab 12:20 Uhr kein Essen A mehr<br />

Wünsche, Anregungen nicht berücksichtigt z. B. frische Petersilie auf den Kartoffeln fehlte<br />

lange Anstellzeit<br />

zu wenig Sitzplätze<br />

Pausenzeiten waren zu kurz z. B. für Klasse 3b, nach dem Sport<br />

hoher Lärmpegel im Essensraum<br />

Hygiene im Speiseraum mangelhaft z. B. Tischen waren nicht vom Vortag gereinigt<br />

Aufsichtsperson fehlte<br />

Fr<br />

betreffende Speisen/-bestandteile,<br />

individuelle Anmerkung dazu<br />

Weitere Anmerkungen/Hinweise:<br />

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sowie durch die 16 Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Impressum<br />

Konzept und Text<br />

Vernetzungsstellen Schulverpflegung<br />

Autoren<br />

Dr. Maren Daenzer-Wiedmer (Brandenburg), Frank-Uwe Pilz (Sachsen),<br />

Dr. Cornelia Rauscher (Bayern), Britta Epple (Baden-Württemberg), Sandra Tobehn (Berlin)<br />

HERAUSGEBER<br />

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)<br />

Wilhelmstraße 54 | D-10117 Berlin<br />

STAND<br />

April 2012<br />

GESTALTUNG<br />

familie redlich Agentur für Marken und Kommunikation<br />

Saarbrücker Straße 37 | D-10405 Berlin<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des BMELV.

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