Ausgabe 6/ 2013 - BLLV
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ZKZ 03646<br />
Oberpfälzer<br />
Schule<br />
Zeitschrift des Bezirksverbandes Oberpfalz<br />
<strong>2013</strong>, Heft 6 (Dezember)<br />
35. Jahrgang<br />
<br />
Amberger Seminar:<br />
Klimagerechtigkeit gefordert Seite 3<br />
<br />
Dienstrecht, Beförderungsamt:<br />
Wie geht es weiter?<br />
Seite <br />
<br />
Regensburger Studenten werben<br />
100 neue <strong>BLLV</strong>-Mitglieder Seite 9<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 1
INHALT <strong>2013</strong>/6<br />
3 Ein 16-Jähriger lehrt Lehrern Nachhaltigkeit<br />
Amberger Seminar <strong>2013</strong>: Felix Finkbeiner fordert<br />
Klimagerechtigkeit. <strong>BLLV</strong> Oberpfalz will 150 Bäume<br />
pflanzen<br />
7 Funktionsloses Beförderungsamt – wie geht es weiter?<br />
Wilhelm Trisl mit Rückschau und Ausblick<br />
Warten auf den LehrplanPLUS<br />
Ursula Schroll kommentiert die Einführung des neuen<br />
Lehrplans, der den Lehrern immer noch nicht vorliegt<br />
9 <strong>BLLV</strong>-Dienstanfängerseminar für Förderschulen<br />
Erstmals Dienstanfängerseminar zusammen mit dem<br />
Verband Sonderpädagogik e. V.<br />
Studentengruppe: 100 neue Mitglieder geworben<br />
Die Regensburger Studentengruppe berichtet über ihre<br />
Aktivitäten für die Studenten der Erstsemester<br />
ABJ zur Notengebung: Was habe ich zu beachten?<br />
Die ABJ Oberpfalz lädt zu einer<br />
Fortbildungsveranstaltung im Januar 2014 ein<br />
10 Keine Sechser von Adam Sechser<br />
Josef Eimer schreibt zur Oberpfälzer Schulgeschichte<br />
11 Leißlfibel – ein Spiegelbild der gesellschaftlichen<br />
Veränderungen<br />
Ein Vergleich der „Fibelkinder“ aus den Jahren 1962 und<br />
1978 – zur Erinnerung an den Todestag von Anni Leißl<br />
12 Zahnersatz billiger<br />
Der <strong>BLLV</strong>-Bezirksreferent Arthur Schriml gibt<br />
Ratschläge für den Alltag<br />
<strong>BLLV</strong> und Fremdsprachen<br />
Die <strong>BLLV</strong>-Landesfachgruppe Fremdsprachen berichtet<br />
von einer gut besuchten Fortbildung in Nürnberg<br />
12 Sind Sie umgezogen?<br />
Sie haben ein anderes Stundenmaß? Sie haben die Bank<br />
gewechselt? Der <strong>BLLV</strong> bittet um Nachricht<br />
Weitere Informationen unter www.oberpfalz.bllv.de<br />
Die nächste Nummer der OBERPFÄLZER SCHULE,<br />
Heft 2014/1, erscheint Mitte Februar.<br />
Redaktionsschluss ist am 18. Januar 2014<br />
Die Oberpfälzer Schule können Sie schon eine Woche nach<br />
Redaktionsschluss im Internet lesen: www.bllv.de/opf-Schule:<br />
13 Personalräte in der Oberpfalz<br />
Die Anschriften der örtlichen Personalratsvorsitzenden,<br />
des Bezirkspersonalrates, des Personalrates für<br />
Förderschulen und Schulen für Kranke, für die Gruppe<br />
der Arbeitnehmer, der Schwerbehindertenvertretung<br />
14 Humor in Oberpfälzer Schulen<br />
Aus der Sammlung von Sophie Schikora, Schirmitz<br />
Nach dem 8. April erhöhte Gefahren für XP-<br />
Computer<br />
Microsoft stellt im April 2014 den Support ein<br />
Kostenlose Office-Programme<br />
Gleichwertig Software für jeden Computer<br />
15 Schulische Aufsichtspflicht juristisch unter der Lupe<br />
Die Aufsichtspflicht aus Sicht der Lehrer, der<br />
Schulleitung und des Sachaufwandsträgers (Teil 2)<br />
18 Wir gratulieren unseren Mitgliedern zu runden<br />
Geburtstagen<br />
Jubilare der Monate Dezember und Januar<br />
19 Oberpfälzer Kreisverbände berichten<br />
Kreisverband Nittenau:<br />
Klaus Beiderbeck weiterhin Kreisvorsitzender<br />
27 Impressum<br />
28 Schule in der Zeitung<br />
Was bayerische und außerbayerische Zeitungen zu<br />
schulischen und pädagogischen Themen schreiben<br />
Unsere Inserenten:<br />
6 Volksbanken Raiffeisenbanken, Jugendwettbewerb<br />
8 Domino-Verlag, München<br />
13 Druckerei Wittmann, Roding<br />
17 edacta, Lehrmittel, Neumarkt<br />
27 BtB, Software, Nittendorf<br />
28 <strong>BLLV</strong>-Wirtschaftsdienst<br />
Redaktionstermine für die<br />
OBERPFÄLZER SCHULE<br />
im Jahr 2014<br />
Heft Redaktionsschluss Heft erscheint<br />
1 18.1.2014 Mitte Februar<br />
2 15.3.2014 Mitte April<br />
3 10.5.2014 Anfang Juni<br />
4 5.7.2014 Ende Juli<br />
5 20.9.2014 Mitte Oktober<br />
6 22.11.2014 Mitte Dezember<br />
<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Amberger Seminar <strong>2013</strong>:<br />
Ein 16-Jähriger lehrt<br />
Lehrern Nachhaltigkeit<br />
Kümmersbruck. – „Nachhaltig lernen“<br />
bzw. „Nachhaltigkeit lernen“ war<br />
das Motto des diesjährigen Amberger<br />
Seminars, das am 20./21. November an<br />
der Schule Kümmersbruck stattfand. Als<br />
Helfer, als Vorbild für diese Nachhaltigkeit,<br />
als Festredner zu diesem Thema<br />
hatten sich die Verantwortlichen Felix<br />
Finkbeiner ausgewählt, jenen 16-jährigen<br />
Jungen, der – für dieses Alter ungewöhnlich<br />
– weltweit schon wiederholt<br />
auf den Titelseiten der Zeitungen<br />
stand, der schon vor den Vereinten Nationen<br />
und in China gesprochen hat, der<br />
UN-Kinderbotschafter für Klimagerechtigkeit<br />
ist und mit vielen Gleichgesinnten<br />
in vielen Ländern dafür kämpft, den Kindern<br />
dieser Welt eine saubere Zukunft zu<br />
bieten. Das Amberger Seminar, seit über<br />
50 Jahren eine anerkannte Fortbildungsveranstaltung<br />
für die Lehrer, hatte noch<br />
nie einen so jungen Festredner und noch<br />
nie einen Festredner, der für seinen Vortrag<br />
einen derart langen Beifall geerntet<br />
hat.<br />
Das Motto des Festvortrages war<br />
„STOP TALKING. START PLAN-<br />
TING!“ Eingangs berichtete Finkbeiner,<br />
wie es dazu kam, dass er zum UN-Kinderbotschafter<br />
wurde: Als 9-Jähriger, in<br />
der vierten Klasse der „Munich International<br />
School“ in Starnberg, hatte er ein<br />
Referat zum Thema „Klimakrise“ zu halten<br />
und sein Appell war: „Lasst uns in<br />
jedem Land der Erde eine Million Bäume<br />
pflanzen.“ Diese Idee fand Gefallen<br />
in der Schule und außerhalb der Schule,<br />
weltweit. Und schließlich wurde er auf<br />
einem Rückflug aus Japan zu einer UN-<br />
Konferenz eingeladen.<br />
Der Referent freute sich, als Schüler<br />
vor Lehrern sprechen zu können. Er fand<br />
es „Klasse, dass sich Lehrer mit diesem<br />
Thema befassen“, und er fügte später<br />
hinzu: „Ohne meine Lehrerin würde es<br />
heute unsere Schülerinitiative vielleicht<br />
gar nicht geben.“<br />
Vorbild war Wangari Maathai aus Kenia,<br />
die in 30 Jahren in Afrika 30 Millionen<br />
Bäume gepflanzt hatte und auch gegen<br />
die egoistischen Interessen der Oberschicht<br />
kämpfte. Die Afrikanerin brachte<br />
ihn auch auf die Idee, die Initiative<br />
„Plant-for-the-Planet“ zu gründen, eine<br />
Schülerinitiative, die Jugendliche und<br />
Erwachsene motivieren will, Bäume zu<br />
pflanzen, um so den CO 2<br />
-Ausgleich zu<br />
schaffen.<br />
Der Redner erzählte, welche Aktivitäten<br />
er bereits unternommen hat, wie<br />
er Politiker, Wirtschaftsverbände für die<br />
Baumpflanzaktion gewinnen konnte.<br />
Und, so betonte der Referent immer<br />
wieder, wie wichtig es sei, dass die Jugendlichen<br />
Bäume pflanzen. Bedauerlich<br />
sei, dass sich viele Erwachsene hinter<br />
den Klimaskeptikern verstecken,<br />
nach deren Meinung es keine Klimakrise<br />
gebe.<br />
So ist es nur zu logisch, dass der Redner<br />
auf die Folgen der weltweiten Klimaveränderung<br />
hinwies: dass die Gletscher<br />
und das arktische Eis schmelzen und<br />
der Meeresspiegel steigen wird. Dass<br />
die Menschen für die Produktion zuviel<br />
Wasser verbrauchen.<br />
Finkbeiner warb für seine Idee. Diese<br />
braucht Botschafter für Klimagerechtigkeit.<br />
Deshalb wurde 2008 die Einrichtung<br />
von „Akademien“ geschaffen,<br />
in denen „wir Kinder“ voneinander<br />
und miteinander lernen“. Im ersten<br />
Schritt diskutieren die Teilnehmer über<br />
die Rede eines „Botschafters“ für Klimagerechtigkeit,<br />
im zweiten Schritt ist die<br />
Klimagerechtigkeit beherrschendes Thema.<br />
Schritt 3: Das Reden üben und selber<br />
einen kleinen Vortrag halten. Der 4.<br />
Schritt beinhaltet die Pflanzaktion. Die<br />
weiteren Schritte sind: Ideen sammeln,<br />
wie man andere zum Mitmachen motivieren<br />
kann, die Arbeit in Schulgruppen<br />
und schließlich die Präsentation der<br />
Ziele vor Erwachsenen.<br />
Finkbeiner spricht ohne Manuskript,<br />
ohne Stichwortzettel. Mit Beamer und<br />
Leinwand erläutert er Fakten, Ereignisse,<br />
Forderungen, verweist auf die weltweiten<br />
Probleme: dass hauptsächlich Kinder<br />
hungern und verhungern, dass zu viele<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6
arbeit in einer Akademie werben. Und der<br />
<strong>BLLV</strong> hat diese Einladung bereits angenommen.<br />
Im Frühjahr 2014 wird die Veranstaltung<br />
in Kümmersbruck stattfinden, wo<br />
dann Kinder aus der gesamten Oberpfalz<br />
zu Klimabotschaftern ausgebildet werden.<br />
Und weil 2014/15 der <strong>BLLV</strong>-Bezirksverband<br />
Oberpfalz seinen 150. Geburtstag<br />
feiern wird, sollen bis zu diesem<br />
Zeitpunkt mindestens 150 Bäume gepflanzt<br />
sein.<br />
Anton Schlicksbier<br />
Weitere Informationen:<br />
www.plant-for-the-planet.org<br />
Bürgermeister Richard Gaßner:<br />
„Alles Gute dem <strong>BLLV</strong>“<br />
Mit einem „Alles Gute dem <strong>BLLV</strong>“ verabschiedete<br />
sich der Kümmersbrucker Bürgermeister<br />
Richard Gaßner von den Gästen<br />
des Amberger Seminars. Gaßner wird<br />
bei der nächsten Kommunalwahl Jüngeren<br />
Platz machen. Seit 1990 stand er mit<br />
wenigen Ausnahmen vor den Oberpfälzer<br />
Lehrerinnen und Lehrern und fand dabei<br />
– im Gleichklang mit dem <strong>BLLV</strong> – immer<br />
auch kritische Worte zur bayerischen<br />
Schulpolitik.<br />
In dieser Rückschau konnte Gaßner feststellen,<br />
dass „in jedem Jahr äußerst interesssante<br />
Hauptreferate“ angeboten worden<br />
sind, verbunden mit standespolitischen<br />
Forderungen des <strong>BLLV</strong>.<br />
„Die nächsten Jahre werden nicht ein-<br />
Schadstoffe produziert werden, dass diejenigen,<br />
die behaupten, die Energiewende<br />
sei teuer, nicht rechnen könnten, dass die<br />
Sonne keine Rechnung schickt, dass die<br />
konventionelle Herstellung eines T-Shirts<br />
2000 Liter Wasser benötigt, und deshalb<br />
hat sich die Initiative zur Herstellung von<br />
Tree-Shirts entschlossen.<br />
Finkbeiner wirbt auch für die „Gute<br />
Schokolade“, ein Plant-for-the-Planet-<br />
Produkt, das schon mehrere Händler anbieten,<br />
so Dehner, dm, Kaufland, Rewe<br />
oder Tengelmann. 20 Prozent von einem<br />
Euro Verkaufspreis jeder Tafel gehen an<br />
die Stiftung.<br />
Finkbeiner war nach Kümmersbruck<br />
gekommen, um nicht nur für das Pflanzen<br />
von Bäumen zu werben, er wollte<br />
auch seinen Freundeskreis erweitern und<br />
möglichst viele junge Menschen zur Mitfacher“,<br />
stellte Gaßner fest und bezog<br />
sich dabei auf die Aussage des Ministerpräsidenten,<br />
es werde in den nächsten<br />
fünf Jahren keine Reformen im Bildungsbereich<br />
geben. Gaßner befürchtet, dass es<br />
zu weiteren Schulschließungen kommen<br />
wird, er wünschte sich einen gleichwertigen<br />
Mittleren Bildungsabschluss an den<br />
Mittelschulen und an den Realschulen. Im<br />
Hinblick auf die Grundschle meinte er:<br />
„Es sollte nicht verboten sein, neue Versuche<br />
zu starten.“ Warum will man keine<br />
Diskussion über eine gemeinsame sechsjährige<br />
Grundschule, fragte sich Gaßner<br />
und wurde vom Beifall der Zuhörer bestätigt.<br />
Die Baumpflanzaktion des <strong>BLLV</strong> in Küm-<br />
mersbruck gab dem Redner die Möglichkeit,<br />
eine Verbindung zum (wenig erfolgreichen)<br />
Klimagipfel in Warschau herzustellen.<br />
Für Gaßner steht fest: Was bei dem<br />
Klimagipfel von Erwachsenen nicht auf<br />
den Weg gebracht worden ist, müssen die<br />
Jungen schaffen. –as–<br />
Katja Meidenbauer: Danke<br />
Katja Meidenbauer, die Leiterin der Oberpfälzer<br />
<strong>BLLV</strong>-Abteilung Berufswissenschaft,<br />
hatte in dieser Funktion das Amberger<br />
Seminar hauptverantwortlich vorbereitet<br />
und die Referentenauswahl getroffen.<br />
Sie begrüßte die Gäste und dankte<br />
vor den Besuchern der Festversammlung<br />
dem gesamten Organisationsteam für das<br />
Engagement, das alle bei der Vorbereitung<br />
an den Tag gelegt hätten. In diesen Dank<br />
zog sie vor allem den Kümmersbrucker<br />
<br />
Bürgermeister Richard Gaßner<br />
ein, der viele Jahre lang geholfen<br />
hatte, räumliche und organisatorische<br />
Hürden für das<br />
Amberger Seminar in Kümmersbruck<br />
aus dem Weg zu<br />
räumen. Sie dankte der Schule<br />
für die Bereitstellung der vielen<br />
Räume sowie allen Helfern<br />
im „Hintergrund“ für die organisatorische<br />
Mithilfe. –as–<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Ursula Schroll:<br />
Sind unsere Kinder<br />
glücklich?<br />
Mit kritische Feststellungen zu bildungspolitischen<br />
Fragen und Problemen eröffnete<br />
Ursula Schroll, die <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorsitzende,<br />
die Festveranstaltung des<br />
diesjährigen Amberger Seminars. „Bei ihrer<br />
Geburt sind 98 Prozent der Menschen<br />
hochbegabt. Nach der Schulzeit sind es<br />
nur noch 2 Prozent“, stellte Schroll eingangs<br />
fest und bezog sich dabei auf den<br />
neuen Film „alphabet“.<br />
Danach sei in den Schulen „Leistung“ zur<br />
Maxime der Wettbewerbsgesellschaft geworden.<br />
Die politisch und wirtschaftlich<br />
Mächtigen seien ratlos und statt langfristiger<br />
Perspektiven gebe es kurzatmigen<br />
Aktionismus.<br />
Schroll brachte Beispiele aus dem Film;<br />
seine Botschaft sei: Die Schule verhindert<br />
Kreativität. Der Film lässt Schüler<br />
zur Wort kommen: „Was denken sich eigentlich<br />
diejenigen, die über unser Schulleben<br />
bestimmen?“, erklärt eine Hamburger<br />
Gymnasiastin.<br />
Auch der Hirnforscher Gerald Hüther<br />
kommt zu Wort und kritisiert das Schulsystem.<br />
Und der Lernforscher Dr. Michael<br />
Schratz stellt fest: Die Schule betreibt<br />
einen riesigen Aufwand, erzielt aber nur<br />
magere Ergebnisse. Schroll kritisierte die<br />
permanenten Schönheitskorrekturen, bei<br />
denen die Ursachen nicht an der Wurzel<br />
gepackt werden. So müsse man sich fragen:<br />
Interessiert es noch jemanden, ob unsere<br />
Kinder auch glücklich sind? –as–<br />
150 Bäume will der <strong>BLLV</strong>-Bezirksverband Oberpfalz bis zu seinem Jubiläum anlässlich<br />
des 150. Geburtstages pflanzen. Der erste Baum steht schon bei der Kümmersbrucker<br />
Schule. Unser Bild, von links: Felix Finkbeiner, Ursula Schroll und Bürgermeister<br />
Richard Gaßner.<br />
Nach dem Festvortrag des Amberger Seminars scharten sich die Besucher vor dem<br />
Info-Stand der Initiative „Plant-for-the Planet“.<br />
Felix Finkbeiner, der Referent beim Amberger Seminar, musste sich nach der Veranstaltung<br />
mit Autogrammen „verewigen“. Gerade die Jugendlichen hatten Interesse für<br />
die Unterschrift.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6
42. Internationaler<br />
Jugendwettbewerb<br />
jugend creativ<br />
Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken<br />
Abgabeschluss<br />
am 3. Februar 2014<br />
44. Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ<br />
Der 44. Internationale Jugendwettbewerb lädt Schülerinnen und Schüler ein, mit originellen Bildern oder Kurzfilmen<br />
sowie Quizlösungen teilzunehmen. Das Motto „TRAUMBILDER: Nimm uns mit in deine Fantasie“ bietet<br />
Raum für vielfältige kreative Interpretationen und Ansätze zur didaktischen Umsetzung in allen Klassenstufen.<br />
Weitere Informationen zum weltgrößten Jugendwettbewerb<br />
erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank<br />
oder unter www.jugendcreativ.de<br />
www.facebook.com/jugendcreativ<br />
Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken<br />
<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Dienstrecht:<br />
Funktionsloses<br />
Beförderungsamt –<br />
wie geht es weiter?<br />
„Laufstall statt Laufbahn! Beginn in A 12 und Ende in A 12!“<br />
Diese Festsstellung galt über viele Jahre hinweg für den Großteil<br />
der Lehrkräfte an Volksschulen bzw. an Grund- und Hauptschulen.<br />
Erst im Zuge der jüngsten Dienstrechtsreform gelang<br />
es dem <strong>BLLV</strong> und dem Bayerischen Beamtenbund (BBB) unter<br />
seinem Vorsitzenden Rolf Habermann, ein funktionsloses<br />
Beförderungsamt für diese Lehrergruppe zu erreichen. Bisher<br />
gab es drei Beförderungsrunden:<br />
Y 1.9.2009: Beförderung von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z<br />
mit den Beurteilungsstufen eins bis drei und einer bestimmten<br />
Anzahl von Dienstjahren.<br />
Y 1.1.2011: Beförderung von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z<br />
mit den Beurteilungsstufen eins bis vier und einer bestimmten<br />
Anzahl von Dienstjahren; mit der Einbeziehung der Stufe vier<br />
wurde die Forderung der Verbände nach Würdigung der Lebensleistung<br />
berücksichtigt.<br />
Y 1.7.<strong>2013</strong>: Erstmalige Beförderung von knapp 700 Lehrkräften<br />
A 12 + Z nach A 13 und der Zuerkennung des Titels<br />
„Studienrat an Grund- bzw. Mittelschulen“ unter folgenden<br />
Bedingungen: Beförderung nach A 12 + Z zum 1.9.2009<br />
(Wartezeit); Beurteilungsstufe eins (HQ) oder Beurteilungsstufe<br />
zwei (BG) + 22 Jahre Dienstzeit; weitere Beförderungen<br />
von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z mit der Beurteilungsstufe<br />
eins, Beurteilungsstufe zwei + 10 Dienstjahren und Beurteilungsstufe<br />
drei + 15 Dienstjahren.<br />
Viele Kolleginnen und Kollegen werden sich fragen: Wie geht<br />
es weiter? Besteht auch bei mir Aussicht, in den Genuss einer<br />
solchen Beförderung zu kommen? Ziel der Verbände ist es, für<br />
die Lehrergruppe an Grund- und Mittelschulen auf lange Sicht<br />
einen Beförderungskegel zu schaffen, bei dem sich ca. 35 %<br />
in A 12, ca. 35 % in A 12 + Z und ca. 30 % in A 13 befinden.<br />
Voraussetzung für eine Beförderung wird mit Sicherheit eine<br />
positive Beurteilungsstufe – also mindestens die Stufe vier<br />
(VE = voll entspricht) – sein. Angestrebt wird eine jährliche<br />
Beförderungsrunde jeweils spätestens zum 1. August, da eine<br />
solche Beförderung erst nach zwei Jahren versorgungswirksam<br />
wird. Zu beachten ist, dass die Kriterien für eine Beförderung<br />
jeweils neu festgelegt werden. Sollte man z. B. bei<br />
einer Beförderungsrunde das Kriterium der Dienstjahre knapp<br />
verfehlt haben, kann man nicht erwarten, dass die Kriterien<br />
bei der nächsten Beförderungsrunde genauso oder ähnlich<br />
ausschauen werden.<br />
„Leistung muss sich lohnen!“ Diesen Grundsatz hat sich<br />
die bayerische Staatsregierung auf ihre Fahnen geschrieben.<br />
Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hat sie mit der<br />
Einführung des funktionslosen Beförderungsamtes gemacht.<br />
Nehmen wir sie für die nächsten Beförderungsrunden beim<br />
Wort!<br />
Wilhelm Trisl,<br />
<strong>BLLV</strong>-Abteilung Dienstrecht und Besoldung Oberpfalz<br />
Kommentar:<br />
Warten auf den<br />
LehrplanPLUS<br />
Gut, dass Grundschullehrerinnen (Grundschullehrer) ein<br />
geduldiges Volk sind! Denn eigentlich müsste der Aufstand<br />
groß sein. So lässt man geduldig die Botschaften über sich<br />
ergehen und will die<br />
Überbringer nicht demotivieren,<br />
weil man die<br />
Falschen treffen würde<br />
und weil diese ebenso<br />
verärgert sind. Man überlegt<br />
und diskutiert im<br />
Lehrerzimmer, was tatsächlich<br />
neu ist und stellt<br />
fest, dass man Gott sei<br />
Dank auch bisher nicht<br />
alles falsch gemacht hat.<br />
Und dann erwartet man<br />
den nächsten Termin:<br />
Fortbildung: Neuer LehrplanPLUS<br />
für die Grundschule.<br />
Es ist alles andere als professionell, was da das Kultusministerium<br />
auf die Lehrer und Multiplikatoren loslässt: In<br />
aller Regel fünf Nachmittage Fortbildung über einen neuen<br />
LehrplanPLUS, den viele hoch engagierte Multiplikatoren<br />
verkaufen sollen, ihn aber bis jetzt noch nicht einmal<br />
zu Gesicht bekommen haben. Inhalte, die man im Grund<br />
genommen noch gar nicht genau kennt und die sich bald<br />
täglich noch verändern. Informationen, die häufig im Allgemeinen<br />
bleiben müssen. Dazu müssen die Multiplikatoren<br />
mit einer Power-Point-Präsentation arbeiten, auf die sie<br />
keinerlei Einfluss haben und die unveränderbar auf Biegen<br />
und Brechen allen in den Grundschulen arbeitenden Lehrkräften<br />
in ganz Bayern präsentiert werden muss.<br />
Das also ist die viel gepriesene Vertrauenskultur, die wir<br />
derzeit erleben. Niemand weiß, warum der LehrplanPLUS<br />
offenbar ein Geheimpapier ist. Für die Verlage scheint das<br />
ja auch nicht zu gelten, denn mittlerweile stapeln sich die<br />
Prüfstücke der neuen Schulbücher in den Lehrerzimmern.<br />
Na, ja, da gibt es ja auch was zu verdienen!<br />
Von den Lehrern wird erwartet, dass sie den neuen Lehrplan<br />
mittragen und umsetzen. Eine derartige Verfahrensweise<br />
aber ist die denkbar schlechteste Voraussetzung für<br />
einen positiven Start.<br />
Schade!<br />
Ursula Schroll<br />
<strong>BLLV</strong><br />
Bezirksvorsitzende<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6
Horst Bogner, ehem. Vorsitzender im <strong>BLLV</strong>-Kreisverband Regensburg-Land<br />
Siegfried Hümmer<br />
VS Laaber<br />
8<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
<strong>BLLV</strong>-Dienstanfängerseminar<br />
für Förderschulen<br />
ABJ zur Notengebung:<br />
Was<br />
habe ich zu<br />
beachten?<br />
Mitte Oktober fand ein Dienstan fängerseminar<br />
für Studienreferendare an<br />
Förderschulen statt, zu dem Uli Radl,<br />
zu ständig für die Studienreferendare in<br />
der Fachgruppe Förderschulen in der<br />
Oberpfalz, nach Schwandorf eingeladen<br />
hatte. Zum ersten Mal wurde diese<br />
Veranstaltung zusammen mit dem Verband<br />
Sonderpädagogik e.V. abgehalten. Dazu<br />
konnte Radl die Bezirksvorsitzende des<br />
vds, Frau Ingrid Neumann-Lewerenz, und<br />
Frau Eva Friedl begrüßen, welche ihren<br />
Verband kurz vorstellten und erwähnten,<br />
dass es bei einer Doppelmitgliedschaft im<br />
<strong>BLLV</strong> und vds eine Beitragsermäßigung<br />
gibt.<br />
Wilhelm Trisl (Abteilung für Dienstrecht<br />
und Besoldung im <strong>BLLV</strong>) informierte,<br />
gespickt mit vielen Beispielen, über<br />
Rechte und Pflichten der Referendare als<br />
Beamte. Die Beiträge befassten sich u. a.<br />
mit Beihilfe, Bezüge, Dienstbefreiung bei<br />
persönlichen Anlässen, Vertretung durch<br />
den Personalrat, Amtsverschwiegenheit,<br />
Meldung, dienstortnahe Wohnung<br />
und Einhaltung des Dienstweges.<br />
Ganz besonders wichtig sei es, eine<br />
Krankenversicherung zusätzlich zum<br />
Beihilfeanspruch abzuschließen.<br />
Manfred Böhm stellte sich als Vorsitzender<br />
der <strong>BLLV</strong>-Fachgruppe Oberpfalz und<br />
als 1. Vorsitzender des Personalrats für<br />
Förderschulen in der Oberpfalz ebenso<br />
vor wie Elisabeth Bierler als Vertreterin<br />
der Schwerbehinderten und Helmut Lang<br />
als stellvertretenden Personalratsvorsitzenden.<br />
Böhm bot im Namen der Be zirksvor<br />
sitzenden Ursula Schroll den Studienreferendaren<br />
Hilfe in jeder Lage an und<br />
verwies darauf, dass dieses Angebot auch<br />
von allen Verantwortlichen der Fachgruppe<br />
und den Personalratsmitgliedern komme.<br />
Er verwies auf die vielfältigen<br />
Fortbildungsangebote des <strong>BLLV</strong>. Zusätzlich<br />
bietet der <strong>BLLV</strong> über seinen<br />
Wirtschaftsdienst den Abschluss von<br />
günstigen Versicherungen an.<br />
Zum Schluss merkte Böhm noch an, dass<br />
der <strong>BLLV</strong> als Verband sehr auf das Wohl<br />
seiner Mitglieder bedacht ist, sei es im<br />
Kampf um bessere Arbeitsbedingungen<br />
und Bezahlung für Lehrer oder um bessere<br />
Lernvoraussetzungen für die Kinder,<br />
wobei eines das andere bedingt, frei nach<br />
Ursula Schroll: „Wenn es den Lehrern<br />
gutgeht, geht es auch den Schülern gut.“<br />
Dabei helfen junge <strong>BLLV</strong>-Mitglieder mit,<br />
den Verband noch mehr zu stärken und<br />
aufrecht zu erhalten. Helmut Lang<br />
Studentengruppe:<br />
100 neue Mitglieder<br />
geworben<br />
Die ersten beiden Oktoberwochen standen<br />
für die Aktiven der Regensburger<br />
Studentengruppe (SG) ganz im Zeichen<br />
der Erstsemesterbetreuung.<br />
Von Freitag, 5.10., bis Samstag, 6.10.,<br />
fand in der Regensburger Jugendherberge<br />
die Erstsemesterhütte für frisch gebackene<br />
Lehramtsstudierende statt. An den beiden<br />
Tagen erhielten die Teilnehmer nützliche<br />
Informationen, das Studium sowie<br />
das „Überleben“ an der Uni betreffend.<br />
Blickten die SGler anfangs noch in verwirrte<br />
und leicht überforderte Gesichter,<br />
so waren am Ende die Grübelfalten einem<br />
erleichterten Lächeln gewichen und jede(r)<br />
Teilnehmer(in) konnte mit einem<br />
fertigen Stundenplan beruhigt in den Uni-<br />
Alltag starten.<br />
Am darauffolgenden Dienstag, 8.10., betreute<br />
die SG einen Infostand im Rahmen<br />
Am 21.1.2014 bietet die ABJ Oberpfalz<br />
für alle Junglehrer und alle Interessierten<br />
eine Fortbildung zum Thema Notengebung<br />
an. Als Referenten konnten wir den<br />
verbandspolitischen Leiter der Rechtsabteilung,<br />
Hans-Peter Etter, gewinnen. Dieser<br />
wird auf folgende Punkte eingehen:<br />
• Wie muss eine Notendokumentation<br />
aussehen? • Was ist bei „mündlichen Noten“<br />
zu beachten? • Dürfen „Mitarbeit“<br />
und „Erledigung der Hausaufgaben“ in<br />
die Notengebung einbezogen werden? •<br />
Muss eine versäumte Probearbeit nachgeholt<br />
werden? • Was ist bei der Festlegung<br />
für Probearbeiten von der Lehrerkonferenz<br />
zu beachten? • Was wird bei der Anfechtung<br />
eines Zeugnisses überprüft?<br />
Die Veranstaltung ist als die staatliche<br />
Fortbildung ergänzende Maßnahme anerkannt<br />
und findet um 15 Uhr an der Telemann-Schule<br />
Teublitz statt.<br />
Gegen Vorlage des <strong>BLLV</strong>-Mitgliedsausweises<br />
ist die Veranstaltung kostenlos,<br />
Nichtmitglieder zahlen 5 Euro. Anmeldungen<br />
bitte bis 17.1.2014 per Mail an<br />
Anja Decker (abj-amberg@web.de).<br />
der Erstsemestermesse an der Uni<br />
Regensburg. Aufgrund der hohen Zahlen<br />
der Studienanfänger im Wintersemester<br />
erfreute sich der <strong>BLLV</strong>-Stand traditionellerweise<br />
zahlreicher Besucher. Dank rhetorisch<br />
bestens aufgestellter SGler sowie<br />
neuer, ansprechender Werbematerialien,<br />
wie zum Beispiel diverser Studienhelfer,<br />
die vom Hochschulreferat zur Verfügung<br />
gestellt worden waren, wurde mit 100 ausgefüllten<br />
<strong>BLLV</strong>-Mitgliedschaftsanträgen<br />
außerdem ein kleiner Regensburger Rekord<br />
erzielt.<br />
Viele der Standbesucher schlossen sich<br />
auch der Erstsemesterkneipentour am<br />
selben Abend an, konnten noch dringende<br />
Fragen loswerden, erste Kontakte knüpfen<br />
und/oder die ersten, informationsreichen<br />
Tage an der Uni bei dem ein oder anderen<br />
Getränk ausklingen lassen.<br />
Und so bleibt abschließend nur wieder zu<br />
hoffen, dass ein kleiner Teil der „Neuen“<br />
nicht nur in einer passiven Mitgliedschaft<br />
verschwindet, sondern sich auch an der<br />
ein oder anderen Aktion der aktiven SGler<br />
beteiligt.<br />
Diana Wengler<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 9
Schulgeschichte:<br />
Keine „Sechser“<br />
von Adam Sechser<br />
Nach Gottfried Lacense leitete Raimund<br />
Schlecht von 1838 bis 1868 das<br />
Lehrerseminar Eichstätt, nachdem die<br />
Oberpfälzer Schulbewerber zuvor in<br />
Amberg (1807) und dann in Straubing<br />
(1824) ausgebildet worden waren.<br />
1859 konnte er u. a. den 16-jährigen<br />
Straßenwärtersohn Adam Sechser aus<br />
Schwarzenfeld begrüßen, der nach der<br />
Werktagsschule Präparand des Lehrers<br />
Josef Roll gewesen war. Vor dem Eintritt<br />
in das Seminar lag aber die Hürde einer<br />
anspruchsvollen Aufnahmeprüfung<br />
– durchgeführt vom Kreisscholarchen,<br />
Inspektor und von den Seminarlehrern.<br />
Nach bestandenem Examen verließ<br />
Georg Sechser 1861 Eichstätt.<br />
Er begegnete nun vier Jahre der rauen<br />
Schulwirklichkeit, in der er sich als<br />
Exspektant in Waidhaus und Nabburg bewähren<br />
musste. 1865 legte er wiederum<br />
in Eichstätt die Anstellungsprüfung ab.<br />
Anschließend diente er weitere vier Jahre<br />
als Schulverweser in Nabburg, bis er endlich<br />
die „wirkliche Anstellung“ erreichte.<br />
Mit diesem Status war die Versetzung<br />
nach Neunaigen verknüpft, wo 50 Kinder<br />
der Jahrgangsstufen eins mit sieben im<br />
Schulhaus hinter der St.-Vitus-Kirche auf<br />
Unterricht und Erziehung warteten. Im<br />
ersten Stock befand sich der Klassensaal,<br />
während ebenerdig der auch mit dem niederen<br />
Kirchendienst betraute Lehrer hauste.<br />
Erneut gingen vier Jahre ins Land, als<br />
Adam Sechser 1873 die Rückkehr vom<br />
Dorf in die Stadt gelang. In Nabburg<br />
übernahm er die gemischte vierte Klasse<br />
– gebildet aus den Jahrgangsstufen sechs<br />
und sieben. Er wohnte im Kantorhaus unterhalb<br />
des „Johannes-Doms“ und wurde<br />
mit 1.400 Mark jährlich besoldet. Dabei<br />
wurde sein Kirchendienst als Chorregent<br />
und Kantor mit 880 Mark höher honoriert<br />
als der Einsatz in der Schule, der ihm nur<br />
520 Mark einbrachte.<br />
Adam Sechsers Notenskala umfasste<br />
nur vier Abstufungen. Zu bewerten hatte<br />
er zuvörderst die Geistesgaben: I = sehr<br />
viele, II = viele, III = hinlängliche und IV<br />
= geringe. Ihnen folgte die Klassifikation<br />
des Betragens: I = sehr lobenswürdig,<br />
II = lobenswürdig, III = nicht tadelfrei<br />
und IV = strafbar. Schließlich oblag es<br />
dem Pädagogen, den Fortgang in den<br />
Unterrichtsfächern Biblische Geschichte,<br />
Sprache, Rechnen, Realien und Fertigkeiten<br />
abzuwägen: I = sehr gut, II =<br />
gut, III = genügend und IV = ungenügend.<br />
Erst 1919 wurde das Bewertungssystem<br />
auf sechs Noten erweitert.<br />
1907 erfuhr Adam Sechser – mittlerweile<br />
Oberlehrer – eine seltene Anerkennung.<br />
Wegen vielfältiger Verdienste um die<br />
Schuljugend und Pfarrei ernannte ihn der<br />
Stadtmagistrat Nabburg zum Ehrenbürger.<br />
1909 trat er dann 66-jährig in den wohlverdienten<br />
Ruhestand, den er aber nur kurze<br />
Zeit genießen konnte. Seinen Tod am 2.<br />
August 1913 meldete Witwe Augusta<br />
dem Standesamt. Vier Tage später wurde<br />
er auf dem Stadtfriedhof beerdigt.<br />
Das Amts- und Anzeigeblatt für das Bezirksamt<br />
Nabburg berichtete: „Zur ewigen<br />
Ruhe wurde gestern Herr Oberlehrer<br />
Adam Sechser gebettet. Jung und Alt<br />
waren erschienen, um ihren Lehrer und<br />
Erzieher, ihren Freund und Kameraden<br />
auf dem letzten Weg zu begleiten. Auch<br />
der Bürger- und Veteranenverein sowie<br />
die Freiwillige Feuerwehr waren mit ihren<br />
Bannern vertreten. Bürgermeister August<br />
Schreiner beleuchtete die Pflichttreue,<br />
Rechtschaffenheit und Pflichterfüllung<br />
des Verstorbenen. Besonders erwähnte<br />
er, daß ihm die Stadt wegen seiner vielen<br />
Verdienste das Ehrenbürgerrecht verliehen<br />
habe.“<br />
Josef Eimer, Wernberg-Köblitz<br />
Die Zusendung der<br />
<strong>BLLV</strong>-Zeitschriften<br />
an die Mitglieder<br />
ist nur gesichert,<br />
wenn dem <strong>BLLV</strong> jede<br />
Adressänderung<br />
mitgeteilt wird.<br />
Nachsendeanträge bei<br />
der Post erledigen das<br />
nicht.<br />
MEDIEN<br />
HEILIGE BERGE -<br />
HEILIGE QUELLEN<br />
Wallfahrtsstätten in der<br />
Oberpfalz<br />
Buch & Kunstverlag, Amberg<br />
ISBN 978-3-935719-96-4<br />
Hardcover, 320 Fotos,<br />
Format 27 x 24 cm; 24,95 EUR<br />
57 Wallfahrtsorte der Oberpfalz, getrennt<br />
nach Landkreisen, werden in dem Bildband<br />
dargestellt. Es handelt sich um Wallfahrtsorte,<br />
die auch heute noch von Wallfahrern<br />
gern aufgesucht werden. Insgesamt<br />
gibt es etwa 100 Gnadenstätten.<br />
Die Fotos schuf Günter Moser, die Texte<br />
Bernhard Setzwein. Das Vorwort stammt<br />
aus der Feder des Regensburger Bischofs<br />
Rudolf Voderholzer.<br />
Die Oberpfalz ist reich an Heiligen Bergen<br />
und Heiligen Quellen. Sie waren und<br />
sind seit Jahrhunderten Ziel von Wallfahrern,<br />
die ihre Sorgen und Nöte in diese<br />
Kapellen und Kirchen tragen.<br />
Bestechend sind die teils großformatigen,<br />
oft zweiseitigen Bilder, welche die Stimmung<br />
der landschaftlichen Schönheiten in<br />
den verschiedenen Jahreszeiten einfangen<br />
und die prunkvollen Innenansichten widergeben.<br />
In Ergänzung dazu Bilder, welche<br />
die Details der Wallfahrtsstätten einfangen<br />
oder Votivtafeln präsentieren, die<br />
Zeugnis ablegen, Zeugnis, dass ein Hilfesuchender<br />
in der Kirche Hilfe gefunden<br />
hat. Die Texte fassen die Geschichte der<br />
Kirchen zusammen, beschränkt jeweils<br />
auf eine Seite.<br />
Der Bildband zeigt auch die weltliche<br />
Seite einer Wallfahrt: Wie die Menschen<br />
zu ihrem Ziel pilgern, wie sie mit Musik,<br />
Bier und Bratwürsten die Wallfahrt feiern.<br />
Wallfahrt hat in Bayern Tradition. So<br />
schreibt Aventinus 1556 in seiner „Baierischen<br />
Chronik“: „Das bairische volk ist<br />
geistlich, schlecht und gerecht, käuft gern<br />
kirchferten, hat auch vil kirchfahrt.“<br />
Diözesanbischof Rudolf Voderholzer beschreibt<br />
in seinem Geleitwort, wie das<br />
Buch auf den Leser wirkt: „In diesem<br />
schönen Bildband können Sie sich vertiefen<br />
in die Welt der „heiligen Berge der<br />
Oberpfalz und einen Vorgeschmack davon<br />
bekommen, was Sie dort erwartet, wenn<br />
Sie sich selbst auf den Weg machen.“<br />
10<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
<strong>BLLV</strong> IN NEUSTADT AN DER WALDNAAB<br />
Leißlfibel – ein Spiegelbild der<br />
gesellschaftlichen Veränderungen<br />
Ein Vergleich der Fibelkinder aus den Jahren 1962 und 1978<br />
Auf dem bunten Titelbild der Fibelkinder<br />
1 (oben links), veröffentlicht 1962<br />
und gezeichnet von Ali Mitgutsch, reisen<br />
die Kinder in einem offenen Holzkoffer,<br />
der gegen den blauen Hintergrund<br />
die Funktion eines fliegenden Teppichs<br />
erfüllt. Und der Chauffeur trägt natürlich<br />
noch zackig Uniform. Der blonde<br />
Otto in der letzten Reihe schwingt eine<br />
polnische Fahne. Man hätte statt weiß-rot<br />
in einem bayerischen Lesebuch eher eine<br />
weiß-blaue Fahne erwartet. Gut, die hätte<br />
sich gegen den himmlisch blauen Hintergrund<br />
schlecht abgehoben und so müssen<br />
es die Ringelsocken des Buben in den<br />
bayerischen Landesfarben wieder wettmachen.<br />
Auf dem Titelbild der <strong>Ausgabe</strong> von<br />
1978 (Bild rechts) sitzen die neuen Fibelkinder<br />
– wenig märchenhaft – auf einer<br />
riesigen Straßenwalze. Unwillkürlich<br />
kommt mir in den Sinn: „Eltern haften für<br />
ihre Kinder“. Juristisch ist die Elternhaftung<br />
nicht haltbar, also können die Kinder<br />
ruhig sitzenbleiben – auf der Straßenbaumaschine.<br />
Auch die anderen Seiten regen die<br />
Phantasie an: Das traditionelle, in Bayern<br />
übliche „Grüß Gott!“ auf der Begrüßungsseite<br />
(1962) ist nun vom Zeitgeist<br />
verweht. 1978 findet sich stattdessen ein<br />
Straßenschild „Karl-Theodor-Str.“ Namen<br />
und Anzahl der Kinder sind gleich geblieben,<br />
doch Ottos Outfit hat sich verändert.<br />
Er trägt keinen Trachtenjanker mit kurzer<br />
Hose und Ringelsocken mehr (letztere<br />
waren wohl 1962 schon out!), sondern einen<br />
grünen Nicki mit aufgenähtem gelben<br />
Apfel und eine lange schwarze Schnürlsamthose.<br />
Eben Mode um das Jahr 1978.<br />
Auch die anderen Seiten bieten Unterschiede,<br />
kennzeichnen die Epoche. Nicht<br />
Energie, sondern Wärme gespart: Der<br />
Gasherd war wohl schon 1978 sehr nostalgisch.<br />
Nicht nur, weil man die Energieeffizienz<br />
noch nicht kannte. Energie<br />
sparen im heutigen Sinne war noch unbekannt,<br />
man sparte stattdessen „Wärme“.<br />
1962 sehen wir auf Seite 44 bereits einen<br />
Elektroherd, wenn auch noch ohne Cerankochfeld.<br />
Da war die alte Fibel von 1962<br />
doch schon recht fortschrittlich!<br />
Familie Uhlenfuß (1978, Seiten 30/31):<br />
Hier stellt Werner Halle (Gedichte für die<br />
Grundschule) Vokale vor. Wohl eher für<br />
Zuagroaste. Nein, nicht Ali und Aische,<br />
sondern die Kinder von Familie Uhlenfuß.<br />
Da gibt es (A, a wie) Ananassalat,<br />
nicht bayerische Weißwurst oder Wurstsalat,<br />
weil diese Wörter leider mit W<br />
anfangen und im Deutschen keine Vokale<br />
sind. Bei „I, i“ lernt der Schüler in<br />
Bild und Wort zwei veritable Alko-Junkies<br />
kennen: „Zipf und Kipf, die beiden<br />
Wichtel, sitzen schon seit Viertel vier auf<br />
dem Fliegenpilz und trinken Wichtelwein<br />
und Wichtelbier“. Das Zwei-Wichtel-Bacchanal<br />
soll wohl abschreckend<br />
wirken, vergleichbar mit den Sprüchen<br />
auf Zigarettenschachteln. Das O des jodelnden<br />
Onkels „Otto aus Tirol“ hat die<br />
Form eines Rotwein pfützelnden Eichenfasses.<br />
Gut, die Kulturtechnik Jodeln verbindet<br />
schließlich die deutschsprachigen<br />
europäischen Alpenregionen. Aber dann<br />
die unbayrischen Namen (E, e wie) Besengret<br />
und (U, u wie) Uhlenfuß! Letztere<br />
„braut Rapunzelsuppe, Wurzelwein und<br />
Gurkenmus.“ Mit Wurzelwein lernt der<br />
Erstklässler die zweite Weinsorte kennen.<br />
Aber gut, wenigstens geraucht wird nicht.<br />
Nicht einmal der Kanonenofen (Seite 31)<br />
wagt zu rauchen. Gut so, ein Gesundheitsrisiko<br />
weniger!<br />
Keine Kohle mehr (1962, S. 64 / 1978,<br />
S. 53): Der Kohlenmann schleppt nicht<br />
mehr löchrige Säcke. Kinder eilen nicht<br />
mehr „mit Körben und Eimern herbei“<br />
und sammeln Kohlestücke von der Straße<br />
auf wie die Fibelkinder noch 1962 auf<br />
Seite 64. Die Nachkriegszeit ist inzwischen<br />
Vergangenheit, das Wirtschaftswunder<br />
ausgebrochen. Der Tankwagen<br />
der Ölfirma fährt vor. „Wir brauchen Öl“,<br />
keine Kohle mehr. „Öl ist teuer“, sagt die<br />
Mutter“. Welch zukunftsweisende Worte!<br />
31 Pf. (0,16 €) kostete 1978 ein Liter<br />
Heizöl.<br />
Die fragwürdige Jagdleidenschaft des J.<br />
Silberbart (1978, S. 57): „Jakob Silberbart<br />
ist ein alter Jäger“. Im Januar bis März ist<br />
er, erfährt der ABC-Schütze, in Amerika<br />
und jagt „einen Jaguar“, die vom Aussterben<br />
bedrohte Raubkatze. Aber der Jaguar<br />
lässt sein Leben natürlich für einen guten<br />
Zweck: Vorstellen der Monatsnamen und<br />
Erfassen der Form und phonetischen Eigenart<br />
des J/j.<br />
Anni Leißls Fibelkinder begleiteten die<br />
Schulanfänger fast ein Vierteljahrhundert.<br />
Mit dieser Darstellung erfüllen wir<br />
die testamentarische Verpflichtung, des<br />
Todestages von Frau Anni Leißl (gest. am<br />
9.11.1998) zu gedenken, der Schulbuchautorin<br />
und großzügigen Förderin der<br />
„Leißlstiftung“. Michael Geipel<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 11
Zahnersatz billiger<br />
www.2te-ZahnarztMeinung.de ist ein Auktionsportal für Zahnersatz:<br />
Nach der Registrierung stellt der Patient seinen Heilund<br />
Kostenplan kostenfrei ein und erhält innerhalb von drei Tagen<br />
Kostenschätzungen von Zahnärzten aus seiner Region, wobei<br />
insgesamt etwa 1200 Zahnärzte registriert sind. Dadurch lassen<br />
sich bei den privaten Behandlungs- und Laborkosten durchschnittlich<br />
56 Prozent des Eigenanteils sparen – ohne Qualitätseinbußen.<br />
All das ist aber nur eine Option.<br />
Statt zur günstigsten Praxis zu fahren, kann der Kunde auch deren<br />
Angebot ausdrucken und seinem bisherigen Zahnarzt vorlegen<br />
– als Verhandlungsbasis. Patienten sollten sich auch nicht<br />
scheuen, ihren Zahnarzt direkt darauf anzusprechen, wo sich<br />
Kosten sparen lassen. Auch die Krankenkassen haben einen Kostenvorteil<br />
und befürworten diese Auktionsportale, wo monatlich<br />
über 600 Auktionen stattfinden.<br />
Bei www.mediKompass.de wird neben dem Zahnarzt-Preisvergleich<br />
auch ein Augen-Laser-Preisvergleich angeboten.<br />
Bei hohen Beträgen stellt dies sicherlich ein sinnvolles Preisreduzierungsmodell<br />
dar, ohne ins Ausland fahren zu müssen.<br />
Arthur Schriml,<br />
<strong>BLLV</strong>-Bezirkssozialreferent<br />
<strong>BLLV</strong> und Fremdsprachen<br />
Bei einer Fortbildung der <strong>BLLV</strong>-Landesfachgruppe Fremdsprachen<br />
in Nürnberg wurde den 100 Teilnehmern ein vielfältiges<br />
Angebot unterbreitet: Gerhard Eichner und Alexandra Papa hatten<br />
den Organisationsrahmen geschaffen. Fachgruppenleiter Jochen<br />
Vatter und seine Helfer freuten sich über den Zuspruch.<br />
Prof. Dr. Thorsten Piske (Universität Erlangen-Nürnberg)<br />
sprach zum Fach Englisch in der Grundschule und nannte die<br />
Voraussetzungen, unter denen erfolgreiches Fremdsprachenlernen<br />
möglich ist.<br />
Sophie Hill (Universität Regensburg) bot den Teilnehmern 90<br />
Minuten lang die Möglichkeit, durch Übung und gutes Zuhören<br />
die eigene Aussprache zu verbessern.<br />
Christoph Vatter beschäftigte sich mit der Vorbereitung des bilingualen<br />
Sachfachunterrichts. Fachberaterin Gaby Fruhmann informierte<br />
über den Einsatz von Filmen im Englischunterricht.<br />
Dr. Clemens M. Schlegel (Universität München) bot schwungvolle<br />
Songs an.<br />
Fachberater Anna Weber und Simon-Lorenz Dürr vermittelten<br />
in einem Workshop, wie man Wortschatz selbstständig erlernen<br />
kann.<br />
Das Seminar „Cultural Events im Herbst und Winter“ mit Irmentraut<br />
Kaunert-Steel zeigte auf, wie man englische und amerikanische<br />
Festtage in den Unterricht einbindet. Institutsrektorin<br />
Hella Tinis-Faur gab Informationen zum LehrplanPLUS.<br />
Simone Fleischmann, Leiterin der <strong>BLLV</strong>-Abteilung Berufswissenschaft,<br />
informierte über die Neugestaltung der Lehrpläne.<br />
Der neue Lehrplan wird ab 2014 in der 1./2. Jahrgangsstufe<br />
eingeführt.<br />
Susanne McCafferty, Rektorin und Lehrbeauftragte an der PH<br />
Ludwigsburg, führte mit Hilfe ihrer Puppe in das Thema „Kommunikation<br />
im Englischunterricht der Grundschule“ ein. Seminarrektor<br />
Frank Wessel vermittelte Möglichkeiten, mit englischen<br />
Bilderbüchern in der Grundschule zu arbeiten.<br />
Der Bezirksverband Oberpfalz<br />
wünscht den Mitgliedern<br />
sowie allen Lesern<br />
der Oberpfälzer Schule<br />
ein frohes, gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und für<br />
das neue Jahr im privaten<br />
und beruflichen Bereich<br />
alles Gute.<br />
Sind Sie umgezogen? Sie haben ein anderes<br />
Stundenmaß? Sie haben die Bank<br />
gewechselt?<br />
Wir bitten um Nachricht an<br />
<strong>BLLV</strong>-Geschäftsstelle, Adolf-Kolping-Str. 7, 92708 Mantel<br />
oder: geschaeftsstelle@oberpfalz.bllv.de<br />
oder Fax: 09605/ 9 250 211<br />
Wir leiten Ihre Mitteilung weiter an Ihren Kreisverband.<br />
Neue Anschrift:<br />
Vorname Name<br />
Straße / Hausnr.<br />
PLZ / Ort<br />
E-Mail (Tel.-Nr.)<br />
Neue Bankverbindung:<br />
Konto-Nr.<br />
Name der Bank<br />
Bankleitzahl<br />
Dienstliche Veränderungen:<br />
Vollzeit / Teilzeit / Unterrichtsstunden / Gehaltsstufe...<br />
Dienstbezeichnung / Dienstort<br />
..................................................<br />
Unterschrift<br />
..... ..... ..... ..... ..... .....<br />
<strong>BLLV</strong>-Mitgliedsnummer<br />
(siehe Aufkleber der Bayer. Schule * _ _ _ _ _ _ *):<br />
12<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Ihre Ansprechpartner:<br />
Personalräte<br />
in der Oberpfalz<br />
Die Vorsitzenden der örtlichen Personalräte<br />
im Bereich der Schulämter:<br />
Amberg-Land: Martin Sekura (GS Kastl, Tel.: 09625/ 231)<br />
Amberg-Stadt: Elke Schmidt (Barbara-GS Amberg, Tel.: 09621/ 8 50 17)<br />
Cham: Josef Messerer (GS/MS Falkenstein, Tel.: 09462/ 361)<br />
Neumarkt: Ursula Schroll (GS/MS Mühlhausen, Tel.: 09185/ 9 00 22)<br />
Neustadt/WN: Elisabeth Graßler (GS Mantel, Tel.: 09605/ 9 250 647;<br />
Tel. privat: 09605/ 2568)<br />
Regensburg-Land: Siegfried Hümmer (MS Laaber), Tel.: 0176/ 23 44 75 42<br />
Regensburg-St.: Heinz Freymann (Pestalozzi-MS Regensburg), T. pr.: 0941/ 85 310<br />
Schwandorf: Maria Karg-Pirzer (GS/MS Teublitz, Tel.: 09471/ 6 019 800;<br />
Tel. privat: 09431/ 42 715)<br />
Weiden: Christiana Köhler (Max-Reger-Schule Weiden), Tel. privat: 0961/ 27 489<br />
Tirschenreuth: Wilhelm Trisl (MS Tirschenreuth), Tel. privat: 09636/ 91 943<br />
------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Bezirkspersonalrat:<br />
1. Vorsitzender: Albert Schindlbeck, Tel.: 0941/ 5680 285<br />
2. Vorsitzende: Elisabeth Graßler, Tel.: 09605/ 9 250 647<br />
weitere Mitglieder:<br />
Heinz Freymann, Maria Karg-Pirzer, Beate Leipold, Katja Meidenbauer, Wilhelm Trisl<br />
Vertrauensperson für die Schwerbehinderten:<br />
Josef Schosser, Tel.: 0941/ 5680 285 (donnerstags, 8.45 bis 11.15 Uhr)<br />
Jugend und Auszubildendenvertretung:<br />
(nicht mehr besetzt)<br />
-----------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Personalrat<br />
für Förderschulen und Schulen für Kranke:<br />
Manfred Böhm: 1. Vorsitzender, Tel.: 09651/ 917 883 oder<br />
0941/ 5680/ 285 (dienstlich)<br />
Helmut Lang, stellv. Vorsitzender, Tel.: 09181/ 905 038 (dienstlich)<br />
weitere Mitglieder: Günther Amann, Luise Amschl, Ulrike Gabath-Brenninger,<br />
Irmgard Hermann, Robert Lohr, Ulrich Radl, Joachim Schramm<br />
Gruppe der Arbeitnehmer (Angestellten):<br />
Inge Wendl: 2. Vorsitzende (Arbeitnehmer)<br />
Annemarie Scherbaum<br />
Schwerbehindertenvertretung:<br />
Elisabeth Bierler<br />
Jugend und Auszubildendenvertretung:<br />
NEU: Susanne Brunner, geb. Schott (Sonderpäd. Förderzentrum Neumarkt;<br />
Vorgängerin: Nicola Fiedler)<br />
MEDIEN<br />
Der<br />
Oberpfalz-Kalender 2014<br />
Buch & Kunstverlag, Amberg<br />
ISBN 978-3-95587-001-0<br />
104 Seiten, 11,95 EUR<br />
Der neue Oberpfalz-Kalender bringt Veranstaltungstipps,<br />
berichtet über Brauchtum<br />
und Tradition, nennt lohnenswerte<br />
Ausflugsziele und blickt zurück in die<br />
Heimatgeschichte, zum Beispiel über<br />
Kümmersbruck (900 Jahre), über das<br />
Kloster Waldsassen, den Markt Donaustauf<br />
(1100 Jahre) oder über Tirschenreuth<br />
(650 Jahre Stadtrechte). Jede Seite<br />
wird zu einer Informationsquelle über<br />
Oberpfälzer Themen, illustriert mit farbenprächtigen<br />
Bildern. Dazu natürlich<br />
das Kalendarium mit Bauernregeln, mit<br />
einer Auflistung Oberpfälzer Festlichkeiten<br />
oder auch vergessenen Rezepten zum<br />
Sauerkraut, zum Schnittlauch, zur Kapuzinerkresse<br />
oder zum Basilikum.<br />
Oberpfälzer<br />
Heimatspiegel 2014<br />
Verlag der Buchhandlung<br />
Eckhard Bodner, Pressath<br />
ISBN 978-3-939247-36-4<br />
208 Seiten, 7,95 €<br />
Auf 208 vierfarbigen Seiten bietet der<br />
Heimatspiegel 2014 53 lesenswerte Beiträge,<br />
die eine bunte Mischung aus Information<br />
und Unterhaltung darstellen. 60<br />
Autoren, Fotografen und Texter haben<br />
ihre Beiträge über historische Ereignisse,<br />
Landschaften, Veranstaltungen, Kleidung,<br />
Pflanzen und Personen eingebracht. Dazwischen<br />
immer wieder Fotos und Verse,<br />
die zum Nachdenken, zum Schmunzeln<br />
anregen. Und welch ein Zufall: Der Heimatspiegel<br />
bringt eine ausführliche Biographie<br />
über den jüngst verstorbenen Dieter<br />
Hildebrandt, der in Windischeschenbach<br />
wohnte und in Weiden sein Abitur<br />
gemacht hat.<br />
Zu all diesen Fakten natürlich auch ein<br />
ausführliches Kalendarium.<br />
Ihr Drucksachenlieferant<br />
wittmann-druck<br />
Regensburger Str. 13–15<br />
93426 Roding<br />
Tel. 0 94 61 / 26 93 · Fax 74 75<br />
Wittmann-Druck@t-online.de<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 13
Dorothee Braun,<br />
Hans-Jürgen Braselmann<br />
Mobbing und Gewalt in der<br />
Grundschule<br />
Cornelsen Schulverlage GmbH Berlin<br />
ISBN 978-3-589-03920-3<br />
<strong>2013</strong>, kartoniert, 128 Seiten<br />
17,50 EUR<br />
Mobbing und Gewalt haben viele Gesichter.<br />
Kinder, die beißen, schlagen, treten,<br />
beleidigen, Sachen zerstören oder andere<br />
Kinder gezielt so ignorieren, dass diese<br />
sich tief getroffen und ausgegrenzt fühlen<br />
– das sind brennende Themen auch an<br />
der Grundschule, und dies nicht nur in der<br />
Großstadt, auch in ländlichen Schulen.<br />
Diesen Herausforderungen zu begegnen<br />
wird aufgrund vielfältiger sozialer und<br />
gesellschaftliche Ursachen immer komplexer.<br />
Gerade im Prozess der Inklusion wird<br />
das Thema Mobbing und Gewalt notwendig,<br />
eine pädagogische Perspektive für<br />
das emotional-soziale Lernen zu entwickeln<br />
und Angebote bereitzuhalten, die<br />
ein friedliches Miteinander aller ermöglichen.<br />
Daraus ergibt sich die Aufgabe,<br />
auch Kinder mit einer hohen Aggressionund<br />
Gewaltproblematik zu halten, einzubinden,<br />
zu stabilisieren und bestmöglich<br />
zu fördern. Dieser Auftrag ist anspruchsvoll,<br />
denn gerade in der Auseinandersetzung<br />
mit Aggression, Gewalt und Mobbing<br />
treffen pädagogischer Anspruch und<br />
reale Gegebenheiten konflikthaft aufeinander<br />
und lassen Belastungen und Grenzen<br />
schmerzhaft erfahren. Dies alles<br />
macht deutlich, dass es keine einfachen<br />
Lösungen und auch nicht den einen richtigen<br />
Weg gibt.<br />
Die Grundgedanken des Buches sind: Auf<br />
der Grundlage eines humanistischen Menschenbildes<br />
mit Werten wie Menschenwürde,<br />
Freiheit und Frieden geht es beim<br />
professionellen Bewältigen von gewalttätigem<br />
und mobbendem Verhalten um einen<br />
klaren Rahmen mit hilfreichen Angeboten<br />
auf der einen Seite und dem individuellen<br />
Intervernieren und Bearbeiten<br />
auf der anderen Seite. Dies schließt auch<br />
den Anspruch ein, Kinder in ihrer emotianalen<br />
und sozialen Entwicklung zu fördern<br />
und Friedfertigkeit und Konfliktfähigkeit<br />
als Schulethos zu leben und umzusetzen.<br />
14<br />
MEDIEN<br />
Humor in Oberpfälzer<br />
Schulen<br />
Aus der Sammlung von<br />
Sophie Schikora, Schirmitz<br />
Sexualkunde war vor einiger Zeit eine<br />
fest im Lehrplan vorgeschriebene<br />
Aufgabe. Mit mehr oder weniger Engagement<br />
wurde diese Anordnung auch durchgeführt.<br />
Es ist nicht mehr auszumachen, was sich<br />
einst im Kopf eines Buben getan hat: Längere<br />
Zeit nach einer Sexualkunde-Stundekommt<br />
er eines Morgens, noch vor dem<br />
Unterricht, zur Lehrerin und fragt: „Fräulein,<br />
kennst du den Embro?“ (Er meinte<br />
Embryo.) „Den Embro, wer soll denn das<br />
sein?“ fragt die Lehrerin zurück. „Ich hab<br />
mir gleich denkt, dass du von Sozialkunde<br />
und Kindakriegn kei Ahnung hast“, meinte<br />
der Bub und ging.<br />
Heutzutage wird in den Familien nicht<br />
mehr viel gebetet. Es kommen Kinder<br />
in die Schule, denen die einfachsten<br />
religösen Grundbegriffe fehlen. Deshalb<br />
ist es wichtig, dass die Kinder im Religionsunterricht<br />
einen Grundstock an Gebeten<br />
auswendig lernen, so das „Vater<br />
unser“, das „Gegrüßt seist du, Maria“,<br />
„Müde bin ich, geh zu Ruh“ und „Zu dir<br />
erwach ich, liebster Gott“. Diese Gebete<br />
haben alle Kinder lernen müssen. Später<br />
sind noch andere Gebete dazu gekommen,<br />
z. B. der „Engel des Herrn“.<br />
Ein Mädchen aus einer recht braven Familie<br />
hat diesen schon gekannt. Deshalb<br />
darf es vorbeten. Und so hat es gebetet:<br />
„Der Engel des Herrn brachte Maria ein<br />
Putzschaff und sieben Pfennig vom Heiligen<br />
Geist.“<br />
Schulratsbesuch in einer ersten Klasse:<br />
Der Schulrat ist ein großer Mann, die<br />
Kinder reichen ihm nur bis zur Taille. Nach<br />
Beendigung des Besuches fragt der Lehrer:<br />
„Nun, was ist euch bei unserem Besuch am<br />
meisten aufgefallen?“ Darauf ein Schüler:<br />
„Der hat so ein großes Hosentürl.“<br />
Haben auch Sie heitere Episoden<br />
aus dem Schulalltag? Stilblüten<br />
aus Schüleraufsätzen? Wir<br />
möchten unsere Reihe fortsetzen.<br />
Schicken Sie uns ihre Geschichten.<br />
Wenn Sie es wünschen, bleibt Ihr<br />
Name ungenannt. Die Anschrift der<br />
Schriftleitung findet sich im Impressum.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang<br />
Nach dem 8.<br />
April erhöhte<br />
Gefahren für<br />
XP-Computer<br />
Am 8. April stellt Microsoft den Support<br />
für das Betriebssystem XP und das OF-<br />
FICE 2003 ein. Wenn Sie nach diesem<br />
Zeitpunkt weiterhin Windows XP und<br />
Office 2003 verwenden und das Internet<br />
benutzen, können daraus ernst Gefahren<br />
entstehen. Das System rückt verstärkt ins<br />
Visier von Angreifern, warnt Microsoft.<br />
Mit dem Ende des Supports werden auch<br />
keine Lücken im System mehr geschlossen.<br />
„Das wissen auch Cyberkriminelle<br />
und lauern auf noch unentdeckte Sicherheitslücken“,<br />
betonte Microsoft. Bereits<br />
heute sei Windows XP sechs Mal anfälliger<br />
als aktuelle Systeme wie Windows<br />
8. Das belege der aktuelle Sicherheitsreport<br />
des Unternehmens.<br />
Ohne die wichtigen Sicherheitsupdates<br />
sind die PCs und deren Daten möglicherweise<br />
durch Viren, Spyware und andere<br />
Schadsoftware gefährdet. Auch Anti-Viren-Software<br />
wird keinen umfassenden<br />
Schutz mehr bieten, sobald der Support<br />
für Windows XP eingestellt ist.<br />
Ein Umstieg auf Windows 7 oder 8 wird<br />
empfohlen. Da bei einem Umstieg auf ein<br />
neues Betriebssystem die gesamte Festplatte<br />
gelöscht wird, gehen dabei alle Daten<br />
verloren. Diese müssen vorher auf einer<br />
anderen (z. B. externen) Festplatte gesichert<br />
werden. –as–<br />
Kostenlose Office-Programme<br />
Open Office und Libre Office sind kostenlose<br />
Programme, die im Internet oder<br />
über CDs in Computerzeitschriften erworben<br />
werden können. Sie sind eine<br />
vollwertige Alternative zu Microsoft Office<br />
und kompatibel zu allen Office-Dateiformaten.<br />
Die Programme enthalten<br />
eine Textverarbeitung, eine Tabellenkalkulation,<br />
ein Präsentationsprogramm, ein<br />
Zeichenprogramm, einen Formeleditor<br />
sowie ein Datenbanksystem. Es werden<br />
auch Microsoft-Formate wie etwa DOC<br />
und DOCX unterstützt.
Schule und Recht (Teil 2):<br />
Schulische Aufsichtspflicht<br />
juristisch unter der Lupe<br />
Aufsichtpflicht aus Sicht der Lehrer, der Schulleitung und<br />
des Sachaufwandsträgers. Hier die Fortsetzung des 1.<br />
Teiles (im Heft 5/<strong>2013</strong>)<br />
Rechtsgrundlagen<br />
Gesetze, Rechtsverordnungen und Erlasse<br />
beschreiben nur allgemein die Aufsichtspflicht<br />
der Schule. Die fehlende Konkretisierung<br />
ist darauf zurückzuführen, dass<br />
die Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />
nicht jede denkbare Situation erfassen<br />
können. Die weite Formulierung der Aufsichtspflicht<br />
in den Normen entspricht<br />
den vielen denkbaren Situationen, bei denen<br />
nur bezogen auf den konkreten Einzelfall<br />
unter Berücksichtigung aller Umstände<br />
entschieden werden kann, ob etwa<br />
die Aufsichtspflicht von einer Lehrkraft<br />
verletzt wurde.<br />
Ziele der Aufsicht<br />
Der staatliche Erziehungsauftrag verpflichtet<br />
die Schule, die ihr anvertrauten<br />
Schüler vor Schäden zu bewahren, die<br />
sich aus dem Schulbetrieb ergeben.<br />
Die schulischen Ziele der Aufsicht können<br />
folgendermaßen zusammengefasst werden:<br />
Schutz der Schülerinnen und Schüler<br />
vor körperlichen und seelischen Schäden,<br />
einschließlich Unfallverhütung und<br />
Schutz vor ansteckenden Krankheiten;<br />
Verhinderung von materiellen Schäden<br />
der Schülerinnen und Schüler; Erhaltung<br />
des Schuleigentums; materieller und körperlicher<br />
Schutz Dritter gegenüber Schülern;<br />
Wahrung der Chancengleichheit<br />
bei Klassenarbeiten, Klausuren und Prüfungen;<br />
Gewährleistung eines geordneten<br />
Schulbetriebes.<br />
Grundlegende Kriterien<br />
Kontinuierliche Aufsicht<br />
Im Unterricht und bei anderen schulischen<br />
Veranstaltungen ist es faktisch<br />
unmöglich, jeden Schüler ununterbrochen<br />
zu beobachten. Dem Erfordernis der<br />
kontinuierlichen Aufsicht wird daher u.<br />
U. Genüge getan, wenn sich die Schüler<br />
ständig beobachtet fühlen. Je größer die<br />
möglichen Gefahren sind, desto strenger<br />
sind die Anforderungen an die Kontinuität<br />
der Aufsicht. Reicht es z. B. in einer<br />
normalen Unterrichtssituation aus, wenn<br />
sich die Schüler beaufsichtigt fühlen, so<br />
muss im Schwimmunterricht sichergestellt<br />
sein, dass der Aufsichtsführende<br />
jeden Schüler im Blick hat, der sich im<br />
Wasser befindet.<br />
Präventive Aufsicht<br />
Präventive Aufsicht bedeutet, dass der<br />
Aufsichtsführende bemüht sein muss,<br />
mögliche Gefahren vorausschauend zu<br />
erfassen, indem er versucht, typische Gefahren<br />
im Voraus zu erkennen und auszuschließen.<br />
Lehrer müssen umsichtig und<br />
vorausschauend handeln. In Bezug auf die<br />
Schülergruppe gilt es, gewisse allgemeine<br />
Erfahrungswerte zu berücksichtigen.<br />
Hierbei hat die Lehrkraft die möglichen<br />
Gefährdungen, die Zahl, das Alter, das<br />
Verantwortungsbewusstsein und den Entwicklungsstand<br />
der Schüler, die örtlichen<br />
Verhältnisse und ihre eigenen Eingriffsmöglichkeiten<br />
zu berücksichtigen.<br />
Aktive Aufsichtsführung<br />
Aktiv ist die Aufsichtsführung, wenn die<br />
Lehrkraft darauf achtet, dass ihre Warnungen<br />
und Weisungen auch eingehalten<br />
werden. Sie muss auch Vorsorge für den<br />
Fall treffen, dass ihre Ermahnungen nicht<br />
beachtet werden. Verbote muss sie durchsetzen.<br />
Die schwächste Form aktiver<br />
Aufsichtsführung sind Ermahnungen und<br />
Belehrungen. Der nächste Schritt wäre<br />
die Kontrolle, ob die Anordnungen und<br />
Belehrungen befolgt werden. Schließlich<br />
versteht man darunter das aktive Eingreifen<br />
bei absehbarem Fehlverhalten.<br />
Grundsätze:<br />
Aufgaben des Schulleiters<br />
Die Verantwortung der Schulleiterin bzw.<br />
des Schulleiters für die Organisation<br />
und Durchführung der Aufsicht umfasst<br />
vier Teilbereiche. Der Schulleiter bestimmt<br />
u. a., wo auf dem Schulgelände,<br />
im Schulgebäude und bei Schulveranstaltungen<br />
außerhalb des Schulgeländes<br />
Aufsicht auszuüben ist, wie intensiv<br />
die Aufsicht zu bestimmten Zeitpunkten<br />
und an welchen Orten zu erfolgen<br />
hat, welche Person unter Berücksichtigung<br />
der Rechts- bzw. Verwaltungsvorschriften<br />
und der von der zuständigen<br />
Konferenz aufgestellten Grundsätze<br />
welche Aufsichtsfunktionen übernimmt.<br />
Man spricht von einem Organisationsverschulden<br />
(des Schulleiters), wenn nach<br />
den in der Schule gegebenen ausstattungsmäßig,<br />
örtlichen und personellen<br />
Verhältnissen die Aufsichtsführung so<br />
hätte organisiert werden können, dass ein<br />
tatsächlich eingetretenes Schadensereignis<br />
(Unfall) hätte vermieden werden können.<br />
Aufgaben der Lehrkräfte<br />
Die Aufsichtspflicht obliegt allen Lehrkräften<br />
der Schule unabhängig von ihrem<br />
Rechtsverhältnis, ihrem Beschäftigungsumfang<br />
an der Schule, ihrer Beschäftigungsdauer<br />
und ihren persönlichen<br />
Verhältnissen, wie Schwerbehinderung,<br />
Krankheit. Zur Aufsicht sind insofern gegebenenfalls<br />
proportional zur Arbeitszeit<br />
(Unterrichtsverpflichtung) Lehrkräfte<br />
im Vorbereitungsdienst, nebenberufliche<br />
Lehrkräfte, teilzeitbeschäftigte Lehrkräfte,<br />
Lehrkräfte mit altersbedingter Pflichtstundenermäßigung<br />
und schwerbehinderte<br />
Lehrkräfte (zunächst) verpflichtet.<br />
Ob im Einzelfall Lehrkräfte von der Aufsichtspflicht<br />
freigestellt werden, entscheidet<br />
nach pflichtgemäßem Ermessen der<br />
Schulleiter oder eine Schulaufsichtsbehörde<br />
in Ausübung der Fürsorgepflicht.<br />
Andere Personen<br />
Andere Personen (z. B. Eltern, ältere<br />
Schüler, schulfremde Personen) dürfen<br />
als „geeignete Hilfskräfte” zur Aufsicht<br />
nur zeitweise herangezogen werden. Unzulässig<br />
ist es auch, bestimmte Aufsichtsbereiche<br />
(z. B. vor Unterrichtsbeginn,<br />
Aufsicht in Freistunden) in vollem Umfang<br />
anderen zu übertragen.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 15
Zeitliche Dauer der Aufsichtspflicht<br />
der Schule<br />
(vgl. § 31 GrSO, § 40 MSO)<br />
Die Aufsichtspflicht der Schule erstreckt<br />
sich auf die Zeit, in der die Schüler am<br />
Unterricht oder an sonstigen Schulveranstaltungen<br />
teilnehmen einschließlich einer<br />
angemessenen Zeit vor Beginn und<br />
nach Beendigung des Unterrichts oder<br />
der Schulveranstaltungen. Als angemessene<br />
Zeit vor Beginn des Unterrichts gelten<br />
15 Minuten, als angemessene Zeit<br />
nach Beendigung des Unterrichts gilt die<br />
Zeit bis zum Weggang der Schüler aus der<br />
Schulanlage. Darüber hinaus werden die<br />
Grundschüler bei Bedarf ab 7.30 Uhr beaufsichtigt.<br />
Die Aufsichtspflicht erstreckt<br />
sich auch auf Freistunden, auf sonstige<br />
Zeiten, in denen sich Schüler berechtigt<br />
im Schulgebäude aufhalten und auf<br />
Pausen; während einer Mittagspause besteht<br />
dann Aufsichtspflicht für der Schule,<br />
sofern keine anderweitige Beaufsichtigung/<br />
Aufsichtspflicht (bei Fahrschülern<br />
u. U. beim Aufwandsträger) besteht, z. B.<br />
durch eine Mittagsbetreuung, und es den<br />
Schülern im Hinblick auf die Pausenzeit<br />
nicht zumutbar ist, für die Mittagspause<br />
nach Hause zu gehen.<br />
Schüler ab der Jahrgangsstufe 5 kann gestattet<br />
werden, während der unterrichtsfreien<br />
Zeit die Schulanlage zu verlassen.<br />
Aufsichtspflicht bei Wartezeiten<br />
von Fahrschülern (u. a. in der Mittagspause)<br />
Wenn genügend Zeit zwischen Vormittags-<br />
und Nachmittagsunterricht besteht,<br />
um die Schüler nach Hause zu transportieren<br />
und nach angemessener Zeit<br />
des Aufenthalts zu Hause (Mittagessen!)<br />
wieder zur Schule zu befördern, besteht<br />
eine Beförderungspflicht des Sachaufwandsträgers.<br />
Wenn der Sachaufwandsträger<br />
der Schule dieser Beförderungspflicht<br />
trotz ausreichender Zeit<br />
nicht nachkommt, besteht eine Pflicht<br />
zur Beaufsichtigung durch den Sachaufwandsträgers<br />
über die Fahrschüler, die<br />
er in der Mittagspause nicht befördert.<br />
Wenn die Schule z. B. wegen zu kurzer<br />
Mittagspause es verschuldet, dass eine<br />
Beförderung unmöglich wird, trifft die<br />
Aufsichtspflicht über Fahrschüler, die in<br />
der Mittagspause vom Sachaufwandsträger<br />
aus zeitlichen Gründen nicht befördert<br />
werden können, die Schule. Die Aufsichtspflicht<br />
über Fahrschüler auch während<br />
der Wartezeiten an der Schulbushaltestelle<br />
obliegt dem Sachaufwandsträger<br />
unabhängig davon, ob die Schulbushaltestelle<br />
innerhalb oder außerhalb des Schulgeländes<br />
(Schulgrundstücks) liegt.<br />
Allgemeinen Rechtsgrundsätze für<br />
eine „gehörige Erfüllung der Aufsichtspflicht“<br />
Bei Grundschulkindern auch schon der<br />
1. und 2. Klasse ist es nicht unbedingt<br />
notwendig, ohne konkreten Anlass eine<br />
Überwachung durch ständigen Sichtkontakt,<br />
wie sie etwa bei Kindergartenkindern<br />
noch erfolgen kann und muss, sicherzustellen.<br />
Die Schule muss jedenfalls<br />
im Rahmen des Zumutbaren, soweit<br />
sie von Rechtsgutsverletzungen<br />
oder drohenden Gefahren für Rechtsgüter<br />
Dritter Kenntnis erlangt, unter Umständen<br />
besondere Vorkehrungen treffen.<br />
Die Aufsicht der Schule gegenüber den<br />
volljährigen Schülern entfällt jedoch<br />
nicht gänzlich. Unterschiede hinsichtlich<br />
der Aufsicht ergeben sich bei den minderjährigen<br />
und den volljährigen Schülern<br />
nur in der Intensität der Aufsicht. Alter,<br />
Entwicklungsstand und Verantwortungsbewusstsein<br />
der Volljährigen lassen bei<br />
der Aufsichtsführung größere Freiheitsräume<br />
zu.<br />
Aufsichtspflicht vor und nach dem<br />
Unterricht<br />
Hinreichend bekannt ist die Tatsache,<br />
dass die Aufsichtspflicht der Schule/ der<br />
Lehrkräfte eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn,<br />
in der Grundschule (Betreuung/<br />
Aufsicht) grundsätzlich ab 7.30<br />
Uhr einsetzt. Während die Lehrkraft bei<br />
Aufsichtspflicht über Schüler der Mittelschule<br />
ihrer Aufsicht wohl auch dann<br />
noch genügt, wenn sie sich bei einer einigermaßen<br />
disziplinierten Klasse kurzzeitig<br />
vor die offene Klassenzimmertüre<br />
begibt, so hat sie diese Aufsicht<br />
eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn<br />
über Grundschüler durch Anwesenheit<br />
im Klassenzimmer zu erfüllen<br />
Nach Unterrichtsschluss endet die Aufsichtspflicht<br />
nach einer angemessenen<br />
Zeitspanne. Als „angemessene Zeitspanne”<br />
gilt die Zeit, die (in der Regel) von<br />
den Schülern benötigt wird, um die Schulanlage<br />
zu verlassen (vgl. § 31 GrSO, § 40<br />
MSO).<br />
Verweisung eines Schülers aus<br />
dem Unterricht<br />
Wenn ein Schüler fortwährend den Unterricht<br />
massiv stört, so ist es von den Umständen<br />
des Einzelfalles abhängig, ob<br />
diese Verweisung unbedenklich ist oder<br />
nicht. Die Kontinuität der Aufsicht ist gewährleistet,<br />
wenn der aus dem Klassenzimmer<br />
verwiesene Schüler jederzeit damit<br />
rechnen muss, dass seine Anwesenheit<br />
vor der Tür kontrolliert wird. Ein<br />
Verstoß gegen die Kontinuität läge dann<br />
vor, wenn ihn der Lehrer bis zum Ende<br />
der Unterrichtsstunde unkontrolliert vom<br />
Klassenzimmer verweist.<br />
Weglaufen aus der Schule (dem<br />
Unterricht)<br />
Die den Lehrkräften obliegende Aufsichtspflicht<br />
besteht kraft Gesetzes.<br />
Sie hat zum Inhalt zu verhindern, dass<br />
Schüler selbst oder Dritte durch Schüler<br />
zu Schaden kommen. Allerdings dürfen<br />
Lehrkräfte dabei grundsätzlich keine<br />
Gewalt anwenden, es sei denn, dass<br />
Personen oder Sachen eine unmittelbare<br />
Gefahr droht. Die dem Schüler obliegende<br />
Erfüllung der Schulpflicht darf die<br />
Lehrkraft nicht mit Gewalt oder Zwang<br />
durchsetzen. Das heißt, dass Lehrkräfte<br />
ihre Schüler grundsätzlich nicht gegen<br />
deren Willen festhalten und schon gar<br />
nicht etwa im Klassenzimmer einsperren<br />
dürfen (um ein Weglaufen des Schülers<br />
aus dem Unterricht zu verhindern).<br />
Etwas anderes gilt allerdings, wenn eine<br />
besondere Situation vorliegt, die ein Festhalten<br />
oder Einsperren erforderlich macht,<br />
um den Schüler oder Dritte vor Schaden<br />
zu bewahren. Hier wird aus dem „Nicht-<br />
Dürfen” dann plötzlich ein „Müssen”<br />
(Beispiel: Schüler im Alter von 7 Jahren,<br />
der etwa eine Förderschule für geistig Behinderte<br />
besucht, und der bekanntermaßen<br />
den Heimweg nicht alleine findet; die<br />
Klasse befindet sich auf einer Wanderung<br />
durch den Wald weit ab jeder Zivilisation<br />
und vom bekannten Heimweg; Eintritt<br />
ungünstiger Witterungsumstände (Hagelschlag,<br />
Eisregen, Ausfall von öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln nach plötzlichem<br />
schwerem Wintereinbruch); Schüler befindet<br />
sich in einer physischen oder psychischen<br />
Ausnahmeverfassung (zum Beispiel<br />
soeben verstorbene Eltern).<br />
16<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Mitführung von Klassen<br />
Die Anordnung eines Schulleiters zur<br />
Mitbeaufsichtigung einer Klasse genügt<br />
nicht immer den geforderten Sorgfaltsanforderungen,<br />
Nach einem Urteil des<br />
BGH vom 19.6.72 hatte der Schulleiter<br />
einer Realschule mehrere Male angewiesen,<br />
eine 8. Klasse mitzuführen, da die<br />
zuständige Lehrkraft mit anderen Schülern<br />
für die Schulfeier proben musste. Es<br />
kam zu einer „Kreide- und Radiergummi-Schlacht“,<br />
bei der ein Kind am Auge<br />
schwer verletzt wurde. Der BGH sah eine<br />
– wenn auch geringe schuldhafte Aufsichtspflichtverletzung<br />
(sog. „Organisationsverschulden”)<br />
durch den Schulleiter,<br />
da diesem das Fehlen/ der Ausfall der<br />
Lehrerin bei der Aufsichtsführung schon<br />
lange vorher bekannt war und eine andere,<br />
geeignetere Maßnahme zur Vertretung<br />
(bei der Aufsichtsführung) durch ihn hätte<br />
organisiert werden können/ müssen.<br />
Aufsicht in Freistunden und bei<br />
Unterrichtsausfall<br />
In Freistunden besteht die Aufsichtspflicht<br />
der Schule fort. Schülern ab der<br />
Jahrgangsstufe 5 kann gestattet werden,<br />
während der unterrichtsfreien Zeit die<br />
Schulanlage zu verlassen. Bei vorher<br />
den Erziehungsberechtigten nicht angezeigtem<br />
bzw. bekanntem Unterrichtsausfall<br />
bleibt die Aufsichtspflicht zunächst<br />
allenfalls bei der Schule. Die Schule<br />
(Schulleiter, Lehrer) hat gegenüber den<br />
Schülern eine Garantenstellung. Schüler,<br />
insbesondere jüngere, dürfen daher<br />
ad hoc erst nach (telefonischer) Verständigung<br />
der Eltern aus der Aufsicht der<br />
Schule entlassen werden. Problematisch<br />
ist es deshalb allemal, Schüler bei unvorhergesehen<br />
Unterrichtsausfällen nach<br />
Hause zu schicken. Es ist umstritten, ob<br />
Eltern durch ein generelles Einverständnis<br />
die Schule von ihrer Aufsichtspflicht<br />
bei unvorhersehbaren Unterrichtsausfällen<br />
befreien können, und Schüler bei<br />
Vorliegen dieser schriftlichen Einverständniserklärungen<br />
nach Hause entlassen<br />
werden können; hilfreich ist eine derartige<br />
Einverständniserklärung allemal.<br />
Aus der Tatsache, dass in drei Schulordnungen<br />
(RSO, seit 1.8.<strong>2013</strong> auch in<br />
(MSO, GrSO) im Gegensatz zur früheren<br />
ausdrücklichen Gestattung der vorzeitigen<br />
Unterrichtsbeendigung an besonders<br />
heißen Tagen keine derartige Regelung<br />
mehr enthalten ist, könnte durchaus der<br />
Schluss gezogen werden, dass der Verordnungsgeber<br />
diese Möglichkeit abschaffen<br />
wollte. Auch an heißen Tagen hat grundsätzlich<br />
die Erteilung von Unterricht den<br />
Vorrang. Lässt die Temperatur an solchen<br />
Tagen es nicht mehr zu, dass Unterricht<br />
in gewohntem Maße erteilt werden kann,<br />
sind andere Unterrichtsformen und gfs.<br />
andere Unterrichtsorte (kühle Räume, im<br />
Freien, klimatisierte Räume, Schwimmbad...)<br />
zu wählen. Letztendlich aber kann<br />
der Schulleiter nach Auffassung des Verfassers<br />
wohl bei außerordentlich (extrem)<br />
hohen Temperaturen eine entsprechende<br />
Entscheidung (= teilweise oder umfassende<br />
vorzeitige Unterrichtsbeendigung/<br />
Einstellung des Schulbetriebs) treffen, da<br />
er für einen geordneten Schulbetrieb und<br />
Unterricht zuständig ist und die organisatorische<br />
Gesamtverantwortung trägt (vgl.<br />
Art. 57 Abs. 2 BayEUG; § 4 GrSO). Für<br />
diesen Fall hat er aber eine ganze Reihe<br />
von Obliegenheiten zu beachten.<br />
Aufsicht bei Wanderungen und<br />
Fahrten/ Exkursionen<br />
(auszugsweise)<br />
Bei allen Schülerwanderungen einschließlich<br />
der Jahrgangsstufe 10 ist die Begleitung<br />
durch zwei Begleitpersonen grundsätzlich<br />
vorgeschrieben. Alle Schülerwanderungen<br />
sollen von mindestens einer<br />
Lehrkraft pro Klasse geführt werden,<br />
die gegenüber weiteren Begleitpersonen<br />
weisungsberechtigt ist. Führen<br />
zwei Klassen eine Wanderung gemeinsam<br />
durch, dann können zwei Begleitpersonen<br />
für die gesamte Gruppe genügen.<br />
Bei Fahrten/ Exkursionen gemischten<br />
Klassen müssen mindestens eine männliche<br />
und eine weibliche Lehrkraft (oder<br />
Begleitperson) zur Beaufsichtigung herangezogen<br />
werden. Bis einschließlich der<br />
vierten Jahrgangsstufe kann auch der ausschließliche<br />
Einsatz von Lehrerinnen genehmigt<br />
werden.<br />
Einsatz von Erziehungsberechtigten<br />
und weiteren externen<br />
Partnern zur Beaufsichtigung von<br />
Schüler im Unterricht<br />
Obwohl nach dem KMS vom 18.9.03<br />
zum „Einsatz von Erziehungsberechtigten<br />
und weiteren externen Partnern zur<br />
Beaufsichtigung von Schüler im Unterricht“,<br />
ein Einsatz in Notsituationen vom<br />
KM für möglich gehalten und propagiert<br />
wird, ergeben sich gravierende Rechts-<br />
probleme, die durch das KMS nicht annähernd<br />
gelöst werden. Ein Vollzug des<br />
KMS ist äußerst problematisch.<br />
Änderung der Auffassung der Beweislastregel<br />
durch das Urteil des<br />
BGH vom 13.12.2012<br />
Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes<br />
vom 13.12.2012 zur Frage der Anwendung<br />
der Beweislastregelung (vgl.<br />
§ 832 BGB) auf Personen, die die Aufsicht<br />
aufgrund öffentlich-rechtlicher Verpflichtung<br />
führen, ist der BGH in Abweichung<br />
von der 1954 begründeten Rechtsprechung<br />
nunmehr der Auffassung, dass<br />
auch die aufgrund öffentlich-rechtlicher<br />
Verpflichtung zur Aufsichtsführung Verpflichteten<br />
(bzw. deren Anstellungskörperschaften,<br />
Dienstherrn...) darlegen müssen,<br />
was sie zur Erfüllung ihrer Aufsichtspflicht<br />
unternommen haben. Bislang traf<br />
diese Verpflichtung lediglich die zivilrechtlich<br />
zur Aufsichtsführung verpflichteten<br />
Personen.<br />
Udo Behn,<br />
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Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 17
Wir gratulieren<br />
unseren Mitgliedern<br />
zu runden Geburtstagen<br />
Im Dezember feiern Geburtstag:<br />
Zoglauer, Ernestine, Brunn, 95 Jahre<br />
Alt, Ernestine, geb. Jurasek, Parsberg, 93 Jahre<br />
Bock, Antonie, Regensburg, 93 Jahre<br />
Wolf, Hildegard, Schwandorf, 92 Jahre<br />
Baier, Franziska, geb. Klonner, Roding, 91 Jahre<br />
Sanetra, Kurt, Lam, 90 Jahre<br />
Hehenberger, Franz, Schnaittenbach, 85 Jahre<br />
Köstler, Rita, geb. Schauer, Regensburg, 85 Jahre<br />
Koller, Ludwig, Amberg, 85 Jahre<br />
Dommer, Sonja, geb. Seliger, Berngau, 80 Jahre<br />
Hofmeister, Lothar, Neumarkt, 80 Jahre<br />
Siegert, Alfons, Amberg, 75 Jahre<br />
Vogl, Karl, Bad Kötzting, 75 Jahre<br />
Braun, Johann, Regensburg, 70 Jahre<br />
Behn, Udo, Amberg, 70 Jahre<br />
Faltermeier, Peter, Regensburg, 70 Jahre<br />
Heigl, Melanie, geb. Welter, Miltach, 70 Jahre<br />
Jungbauer, Helga, geb. Schindler, Seubersdorf, 70 Jahre<br />
Ockl, Agnes, geb. Weis, Tirschenreuth, 70 Jahre<br />
Henzel, Christa, Nürnberg, 65 Jahre<br />
Paul, Gisela, geb. Hofmann, Pilsach, 65 Jahre<br />
Schwemmer, Margot, geb. Veit, Neumarkt, 65 Jahre<br />
Butz, Karin, geb. Decker, Wernberg-Köblitz, 60 Jahre<br />
Hauer, Martha, geb. Auers, Poppenricht, 60 Jahre<br />
Hecht, Josef, Burglengenfeld, 60 Jahre<br />
Höring, Wolfgang, Bad Kötzting, 60 Jahre<br />
Lohr, Angelika, Thalmassing, 60 Jahre<br />
Schachinger, Eva, geb. Vilsmeier, Bad Abbach, 60 Jahre<br />
Sekura, Renate, geb. Koller, Amberg, 60 Jahre<br />
Völkl, Christa, geb. Pausch, Waldsassen, 60 Jahre<br />
Wiehle, Günther, Weiden, 60 Jahre<br />
Winkler, Helmut, Regensburg, 60 Jahre<br />
Zeiler, Norbert, Pentling, 60 Jahre<br />
Augustin, Claudia, geb. Dilling, Furth, 50 Jahre<br />
D´ Ascanio, Sabine, Thalmassing, 50 Jahre<br />
Zeitler, Michaela, geb. Höfer, Wiesau, 50 Jahre<br />
Im Januar feiern Geburtstag:<br />
Paul, Rosa, Burglengenfeld, 94 Jahre<br />
Ries-Bernsdorf, Hertha, geb. Bernsdorf, Waldsassen, 94 Jahre<br />
Frohnhöfer, Maria, geb. Gotz, Amberg, 93 Jahre<br />
Luschner, Walter, Amberg, 93 Jahre<br />
Beer, Hildegard, geb. Pfeiffer, Lauterhofen, 91 Jahre<br />
Schießl, Josef, Schwandorf, 91 Jahre<br />
Reich, Martin, Regensburg, 90 Jahre<br />
Ehlich, Karoline, geb. Koller, Schirmitz, 85 Jahre<br />
Schöneich, Margarete, geb. Hirschmann, Amberg, 80 Jahre<br />
Ulschmid, Franz Joseph, Waldmünchen, 80 Jahre<br />
Pilz, Irmgard, geb. Lindner, Parsberg, 80 Jahre<br />
Kärcher, Werner, Amberg, 75 Jahre<br />
Spiegler, Agnes, geb. Ziegler, Bodenwöhr, 75 Jahre<br />
Bierl, Richard, Tiefenbach, 70 Jahre<br />
Galler, Dietmar Anton, Mühlhausen, 70 Jahre<br />
Karrais, Alexander, Cham, 70 Jahre<br />
Kett, Heribert, Vohenstrauß, 70 Jahre<br />
Köppl, Walburga, geb. Rosenauer, Vilseck, 70 Jahre<br />
Reischer, Walter, Fichtelberg, 70 Jahre<br />
Thomas, Heidelinde, geb. Hanke, Schönthal, 70 Jahre<br />
Adelfinger, Martha, Neumarkt, 65 Jahre<br />
Albersdorfer, Josef, Fürth, 65 Jahre<br />
Grollmisch, Karl Heinz, Vilseck, 65 Jahre<br />
Hilburger, Anita, geb. Schmid, Amberg, 65 Jahre<br />
Höcherl, Georg, Falkenstein, 65 Jahre<br />
Leser, Ingrid, Bärnau, 65 Jahre<br />
Schärl, Sebastian, Hohenburg, 65 Jahre<br />
Pöhnl, Irmgard, geb. Seidl, Waldsassen, 65 Jahre<br />
Renner, Ingeborg, geb. Michna, Regensburg, 65 Jahre<br />
Riedel, Alois, Bodenwöhr, 65 Jahre<br />
Schimmer, Karl, Schmidgaden, 65 Jahre<br />
Schinner, Harald, Neusorg, 65 Jahre<br />
Schneeberger, Alois, Oberviechtach, 65 Jahre<br />
Schnitzbauer, Reinhard, Rimbach, 65 Jahre<br />
Schneider, Monika, geb. Neft, Regensburg, 65 Jahre<br />
Doblinger, Johann, Maxhütte-Haidhof, 60 Jahre<br />
Dittrich, Hans, Weiden, 60 Jahre<br />
Feiner, Hans, Waldmünchen, 60 Jahre<br />
Fellmann, Udo, Neustadt/WN, 60 Jahre<br />
Hampel, Marianne, geb. Gradl, Wiesau, 60 Jahre<br />
Holzer, Brigitte, geb. Sieber, Roding, 60 Jahre<br />
Hruby, Luise Maria, geb. Wasmeier, Cham, 60 Jahre<br />
Kellner, Anna, geb. Kiener, Weiden, 60 Jahre<br />
Leidl, Anna-Maria, geb. Hofmann, Neumarkt, 60 Jahre<br />
Lenz, Rita, Neumarkt, 60 Jahre<br />
Löffler, Heidrun, geb. Heindl, Windischeschenbach, 60 Jahre<br />
Molzan, Inge, geb. Vogl, Lam, 60 Jahre<br />
Platt, Elisabeth, geb. Augenstein, Obertraubling, 60 Jahre<br />
Pollinger, Gabriele, geb. Kirk, Weiden, 60 Jahre<br />
Sterl, Annelies, Regensburg, 60 Jahre<br />
Zaglmann, Christiana, geb. Deinlein, Kemnath, 60 Jahre<br />
Gruber, Gerhard, Schwandorf, 50 Jahre<br />
Heitzer, Christine, geb. Gruber, Arnschwang, 50 Jahre<br />
Koeppelle-Bjeljac, Gabriele, Hohenwarth, 50 Jahre<br />
Schindler, Sabine, Weiherhammer, 50 Jahre<br />
Schwarzer, Maria, geb. Brunner, Cham, 50 Jahre<br />
Wurm, Maria, Waldsassen, 50 Jahre<br />
Aufgrund einer falschen Programmierung wurden im Heft 5<br />
der Oberpfälzer Schule die 70. Geburtstage nicht genannt, und<br />
zwar bei den unten genannten Mitgliedern. Wir bitten, das Versehen<br />
zu entschuldigen.<br />
Geburtstage im Oktober:<br />
Kollmar, Edith, geb. Schwertner, Regenstauf, 70 Jahre<br />
Paterok, Wolfgang, Neunburg, 70 Jahre<br />
Reil, Maria, geb. Röckl, Bad Abbach, 70 Jahre<br />
Weierer Hubert, Nittendorf, 70 Jahre<br />
Geburtstage im November:<br />
Scholz Angelika, Bayreuth, 70<br />
Vierheilig, Lothar, Sengenthal, 70<br />
In der nächsten Nummer der Oberpfälzer Schule<br />
veröffentlichen wir die runden Geburtstage<br />
der Monate Februar und März. Wer dies nicht<br />
wünscht, möge es der Schriftleitung rechtzeitig<br />
mitteilen.<br />
18<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Oberpfälzer<br />
<strong>BLLV</strong>-Kreisverbände<br />
berichten<br />
Wir gedenken<br />
Böhm, Romana, geb. Bachmeier, + 28.9.<strong>2013</strong>, 51 Jahre,<br />
Kreisverband Roding<br />
Hulin, Edeltraud, geb. Wanjek, + 6.10.<strong>2013</strong>, 89 Jahre,<br />
Kreisverband Cham<br />
Knopp, Viktor, + 30.9.<strong>2013</strong>, 92 Jahre,<br />
Kreisverband Sulzbach-Rosenberg<br />
Pawliska, Edeltraut, + 29.10.<strong>2013</strong>, 91 Jahre,<br />
Kreisverband Regensburg-St.<br />
Kreisverband<br />
Amberg-Land<br />
Rudolf Frenzl 60<br />
Jahre beim <strong>BLLV</strong><br />
hinterfragen.<br />
Für ihre langjährige Treue<br />
wurden 18 Mitglieder geehrt.<br />
Einen Ehrenbrief erhielten<br />
Rudolf Frenzel für 60-jährige<br />
Zugehörigkeit, Hans Koller<br />
für 55 Jahre und Alfred Zimmermann<br />
für 50 Jahre.<br />
Weiter wurden geehrt für 45<br />
Jahre: Hartinger Peter, Hofmann<br />
Margit, Knorr Karl-<br />
Heinz, Sobotta Peter, Wollmann<br />
Klaus; für 40 Jahation.<br />
Der <strong>BLLV</strong> steht dem<br />
wachsenden Lerndruck kritisch<br />
gegenüber. Unsere Kinder<br />
brauchen gerechte Chancen,<br />
und zwar alle von Anfang<br />
an. Es lohne sich, keinen<br />
zurückzulassen.<br />
Aus diesem Grund setzt sich<br />
der <strong>BLLV</strong> für individuelles,<br />
zukunftsorientiertes Lernen<br />
ein, das den Erwerb von<br />
Kompetenzen in den Vordergrund<br />
stellt und nicht das isolierte<br />
Einpauken von Faktenwissen.<br />
Aus Sicht des <strong>BLLV</strong><br />
ist es notwendig, Lernen auf<br />
der Grundlage der modernen<br />
Lernpsychologie und Hirnforschung<br />
neu zu definieren, die<br />
Lerninhalte und Unterrichtsmethoden<br />
zu verändern und<br />
derzeitige Schulstrukturen zu<br />
Gerd Eckstein, Thomas Oetzinger und Rupert Sachsenhauser<br />
(von links) erhielten die Bronzene Ehrennadel.<br />
Die Bezirksvorsitzende des<br />
<strong>BLLV</strong>, Ursula Schroll, und<br />
Ruth Kappl, die Vorsitzende<br />
des Kreisverbands Amberg-Land,<br />
ehrten im Gasthof<br />
Aschenbrenner in Paulsdorf<br />
langjährige und verdiente<br />
Mitglieder.<br />
„Wir hetzen durch die Schule,<br />
durch überfüllte Lehrpläne<br />
und letztendlich fehlt den<br />
Lehrkräften die Zeit, sich mit<br />
den Kindern zu befassen, die<br />
in besonderem Maße Hilfe<br />
nötig haben“, skizzierte<br />
Schroll die schulische Situ-<br />
Bei „Naturmittel<br />
Biller“<br />
Amberg-Land. Eine große<br />
Schar konnte die stellvertretende<br />
KV-Vorsitzende<br />
Michaela Bergmann zur<br />
Betriebsbesichtigung bei der<br />
Firma „Naturmittel Biller“<br />
in Schnaittenbach begrüßen.<br />
Schon beim Betreten des<br />
Ladens umfing die Besucher<br />
ein Duft, der von den vielen<br />
Gewürzen und Teekräutern<br />
ausgeht, die dort gemischt,<br />
abgepackt und verkauft werden.<br />
Holger Krügelstein hieß<br />
re: Kallert Michael, Meier<br />
Adelheid, Rösch Albert,<br />
Schärl Sebastian; für 30 Jahre:<br />
Heindl Margit, Täschner<br />
Pia, Ziechaus Monika; für 25<br />
Jahre: Meier Andrea, Schmid<br />
Andrea, Weiß Sabine<br />
Für besondere langjährige<br />
Verdienste erhielten Gerd<br />
Eckstein, Rupert Sachsenhauser<br />
und Thomas Oetzinger die<br />
Bronzene Ehrennadel.<br />
Gerlinde Blank<br />
die Gruppe willkommen und<br />
führte sie durch das gesamte<br />
Betriebsgebäude samt Lager,<br />
Mischanlage und Packstation.<br />
Bei der Firma gibt es Tee aus<br />
aller Welt, pur und unverfälscht<br />
oder in raffinierten<br />
Mischungen. Bekannt ist<br />
das Unternehmen auch für<br />
die fantasievollen Gewürzmischungen.<br />
Das Sortiment<br />
wird ergänzt von Mischungen<br />
für Liköre und Schnäpse zum<br />
Selbermachen. Die Rezepturen<br />
für die Produkte sind<br />
in Eigenregie entstanden und<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 19
werden von Hand gemischt<br />
und abgepackt.<br />
Die Besucher zeigten sich beeindruckt<br />
von der Vielfalt des<br />
Sortiments und der beeindruckenden<br />
Zahl von über 1000<br />
Tonnen Tee und Gewürze, die<br />
pro Jahr verarbeitet werden.<br />
Geburtstagskinder<br />
beim gemeinsamen<br />
Essen<br />
Amberg-Land. Der Kreisverband<br />
lädt jährlich im<br />
Herbst seine Mitglieder, die<br />
im laufenden Jahr einen besonderen<br />
Geburtstag feiern,<br />
zum gemeinsamen Essen und<br />
Feiern ein.<br />
Ruth Kappl, Kreisvorsitzende,<br />
begrüßte die zahlreich<br />
erschienenen Gäste in der<br />
Kreisverband<br />
Amberg<br />
Rolf Habermann<br />
über Dienstrechtsreformen<br />
Zum Abschluss lud ein schön<br />
gedeckter Tisch zum Probieren<br />
von Tee, Dips und Suppen<br />
ein, und so mancher ging<br />
mit vielen neuen Eindrücken<br />
sowie einigen Produkten von<br />
„Naturmittel Biller“ nach<br />
Hause. Michaela Bergmann<br />
Gaststätte auf dem Maria-<br />
Hilf-Berg in Amberg.<br />
Zu Beginn stellte Kappl den<br />
Anwesenden die Ausschussmitglieder<br />
und deren jeweiligen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
vor. Beim anschließenden<br />
gemeinsamen Abendessen<br />
gab es in gemütlicher Runde<br />
vielerlei Gespräche unter<br />
ehemaligen Kolleginnen und<br />
Kollegen. So ließen alle den<br />
Abend nach einigen fröhlichen<br />
Stunden ausklingen.<br />
Gerlinde Blank<br />
Keinen Geringeren als den<br />
Vorsitzenden des Bayerischen<br />
Beamtenbundes (BBB) Rolf<br />
Habermann hatte der Kreisausschuss<br />
Amberg-Sulzbach<br />
für einen Bericht über die<br />
Entwicklungen im Öffentlichen<br />
Dienst im Bund und<br />
in Bayern gewonnen. Der<br />
Vorsitzende des Kreisausschusses,<br />
Franz Beyerlein,<br />
konnte in Altmannshof eine<br />
stattliche Anzahl von Zuhörern<br />
begrüßen. Habermann<br />
hob hervor, dass sich im Vergleich<br />
zu anderen Bundesländern<br />
die Föderalismusreform<br />
positiv für die Bediensteten<br />
in Bayern ausgewirkt habe.<br />
Es sei gelungen, die Wochenstundenzahl<br />
wieder von 42<br />
Stunden schrittweise auf 40<br />
Stunden zu reduzieren sowie<br />
neue Stellen durchzusetzen.<br />
Auch die Absenkung der Eingangsbesoldung<br />
wurde mit<br />
einer zusätzlichen Hebung der<br />
Anwärterstellen erreicht.<br />
Die Wiederbesetzungssperre<br />
betrage zwar immer noch<br />
drei Monate, aber die frühere<br />
Wartezeit von 12 Monaten<br />
wurde erheblich verkürzt. Die<br />
bayerische Staatsregierung<br />
habe schließlich ihr Versprechen<br />
eingehalten, die Tarifabschlüsse<br />
ungekürzt auf den<br />
Beamten- und Versorgungsbereich<br />
zu übertragen.<br />
Es gelte nun, ähnlich zufriedenstellende<br />
Ergebnisse in<br />
der Besoldungsrunde 2015/16<br />
zu erreichen, auch wenn hier<br />
die Schuldenbremse problematisch<br />
werden könnte. Es<br />
sehe jetzt so aus, als ob die<br />
Altersteilzeitregelung und die<br />
Regelung zum Freistellungsjahr<br />
erhalten bleiben. Wer<br />
zum Beispiel bei einer 5-Jahres-Regelung<br />
1 Jahr Freistellung<br />
beantrage, bekommt in<br />
diesen 5 Jahren entsprechend<br />
80 % des Gehalts. Neu ist,<br />
dass dies ab dem nächsten<br />
Jahr auch für Schulleiter<br />
möglich ist.<br />
Die Anhebung der Regelaltersgrenze<br />
auf 67 Jahre spare<br />
dem Staat viel Geld – hier<br />
drängt der BBB auf flexiblere<br />
Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Insgesamt werde der Fokus<br />
der nächsten Jahre auf der<br />
Verbesserung der Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familienleben<br />
in jeder Lebensphase liegen.<br />
So strebt der BBB an, für<br />
die Pflege älterer Angehöriger<br />
zusätzliche Urlaubstage (Familientage)<br />
zu erhalten oder<br />
einen „Vorschuss“ von Urlaub<br />
bei unerwartet eintretenden<br />
Pflegefällen. Für viele Familien<br />
sei eine Ausdehnung von<br />
familienpolitisch bedingter<br />
Teilzeit auch auf Großeltern<br />
sehr hilfreich. Frauen solle<br />
vor allem ein leichterer Aufstieg<br />
in Führungspositionen<br />
sowie eine Erleichterung des<br />
Wiedereintritts in den Beruf<br />
nach familienbedingter Abwesenheit<br />
zugute kommen. Die<br />
Bürgerversicherung lehnte der<br />
Referent ab.<br />
Franz Beyerlein<br />
Kreisverband<br />
Eschenbach<br />
Dienstrecht im<br />
Mittelpunkt der<br />
Diskussion<br />
„Die funktionslose Beförderung<br />
ist der größte Erfolg<br />
des <strong>BLLV</strong> und seiner angeschlossenen<br />
Verbände in<br />
den letzten dreißig Jahren“,<br />
meinte Rektor Wilhelm Trisl<br />
bei seinem Referat über<br />
„Neuerungen aus dem Dienstrecht“<br />
im Gasthof Heining,<br />
Pressath. Kreisvorsitzender<br />
Uwe Prösl hatte den Leiter<br />
der Abteilung Dienstrecht und<br />
Besoldung für den Vortrag<br />
gewonnen und zahlreiche<br />
Kollegen, auch aus Kemnath<br />
und Weiden, informierten sich<br />
über Unterrichtspflichtzeiten,<br />
20<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Sabbatmodell, Altersteilzeit,<br />
Lebensarbeitszeit, Pensionierungsmöglichkeiten<br />
und<br />
Dienstliche Beurteilung.<br />
Erstmals gebe es wieder<br />
Leistungsprämien für individuelle<br />
Leistungen der Lehr-<br />
kräfte. Die Prämien bewegen<br />
sich zwischen 300 und 400<br />
Euro. Beim funktionslosen<br />
Beförderungsamt gebe es<br />
eine Gleichbehandlung von<br />
Grund- und Mittelschulen.<br />
Die Berücksichtigung des<br />
Arguments der Lebensleistung<br />
bei positiv besetzten<br />
Bewertungsstufen habe der<br />
Lehrerverband durchsetzen<br />
können. Anhand zahlreicher<br />
konkreter Beispiele zeigte der<br />
Referent die Umsetzung der<br />
Beförderungsrichtlinien in der<br />
Praxis auf.<br />
Beim Sabbatmodell gebe es<br />
verminderte Bezüge über die<br />
gesamte Laufzeit bei keinem<br />
Verlust der Altersermäßigung.<br />
Die Altersteilzeit solle sich<br />
jede Lehrkraft individuell<br />
ausrechnen lassen, man<br />
braucht persönliche Zahlern,<br />
um zwischen Blockmodell<br />
und Teilzeitmodell abzuwä-<br />
gen. Bei Schwerbehinderung<br />
sei auch eine Kombination<br />
von Altersteilzeit und Antragsruhestand<br />
möglich.<br />
Altersteilzeit werde unbefristet<br />
fortgesetzt und müsse<br />
unmittelbar in die Pension<br />
übergehen.<br />
Der negativste Punkt in der<br />
Dienstrechtsreform sei die<br />
Lebensarbeitszeit bis 67 Jahre<br />
für alle Lehrkräfte ab dem<br />
Jahrgang 1964.<br />
Eine Diskussion schloss<br />
sich an. Der Tirschenreuther<br />
Schulleiter blieb noch lange<br />
nach seinem Vortrag im Saal<br />
und beriet jede Anfrage individuell.<br />
Wolfgang Schmid<br />
Kreisverband<br />
Kemnath<br />
Herbst in Sizilien<br />
„Sizilien, vom Ätna bis zur<br />
Antike“ lautete das Motto der<br />
Herbstreise der Reisegruppe<br />
des Kreisverbandes. Unter<br />
der Leitung von Wolfgang<br />
Lippert begaben sich die<br />
Teilnehmer auf eine achttägige<br />
Erlebnisreise durch<br />
geschichtsträchtige Städte mit<br />
unermesslichen Kunstschätzen,<br />
malerischen Badestränden,<br />
beeindruckenden Naturschönheiten<br />
und historischen<br />
Tempelstätten.<br />
Schon der zweite Tag brachte<br />
das erste Highlight, einen<br />
Bummel über den Fischmarkt<br />
von Catania. Nach der Besichtigung<br />
des Doms ging es<br />
weiter zum Ätna. Reisebus,<br />
Seilbahn und Jeeps brachten<br />
die Gruppe bis in eine Höhe<br />
von 2 900 Meter (unser Bild).<br />
Von dort ging es zu Fuß zu<br />
einem rauchenden Nebenkrater.<br />
Am Monte Pomiciano gab<br />
es ein leckeres Picknick mit<br />
landestypischen Spezialitäten.<br />
Weiter ging es zur malerischen<br />
Stadt Taormina.<br />
Nach einer Rundfahrt in Catania<br />
war das erste Ziel am<br />
nächsten Tag die Hazienda<br />
Ruvitello in San Giorgio.<br />
Von Domenico, der dort eine<br />
Orangenplantage mit biologischem<br />
Anbau betreibt,<br />
erfuhren die Reisenden viel<br />
Wissenswertes über den Zitronen-<br />
und Orangenanbau.<br />
Zusammen mit Francesca<br />
wurde eine Camponata, ein<br />
landestypisches Gericht,<br />
zubereitet. Vorbei an Plantagen<br />
mit Orangen, Obst- und<br />
Olivenbäumen ging die Fahrt<br />
weiter entlang der Zyklopenküste<br />
nach Syrakus. Dort<br />
zeigte Reiseführer Nino das<br />
römische Amphitheater, das<br />
Teatro Greco, den Apollontempel<br />
und den Dom.<br />
Am vierten Tag führte die<br />
Fahrt zur mosaikgeschmückten<br />
Villa Romana del Casale,<br />
einer komfortablen Wohnanlage<br />
der römischen Oberschicht.<br />
Nach dem Mittages-<br />
sen ging es in das Tempeltal<br />
von Agrigent. Der dorische<br />
Concordia-Tempel gilt als<br />
einer der drei am besten<br />
erhaltenen Tempel der griechischen<br />
Welt.<br />
Nach einem Abstecher zur<br />
Akroplis in Selinunt genossen<br />
alle am 5. Urlaubstag in Marsala<br />
die Dessertweine Italiens.<br />
Das kleine Städtchen Monreale<br />
war am Allerheiligentag<br />
das Reiseziel. Hier beeindruckten<br />
vor allem der Dom,<br />
der Normannenpalast, die<br />
Kathedrale mit der silbernen<br />
Urne der heiligen Rosalie und<br />
die mosaikverzierten Säulen<br />
des Kreuzgangs. Während<br />
alle unter schattigen Gummibäumen<br />
das Picknick mit<br />
typischen Spezialitäten von<br />
Palermo genossen, unterhielt<br />
Busfahrer Paolo die Reisegruppe<br />
mit sizilianischen Gesängen.<br />
Wer Lust hatte, konnte<br />
sich im Seebad Mondello<br />
am Fuße des Monte Pellegrino<br />
in die Fluten des Thyrrhenischen<br />
Meeres stürzen.<br />
Am Allerseelentag ging es in<br />
den kleinen Fischerort Cefalu.<br />
Faszinierend war hier die<br />
mächtige Kathedrale, die einst<br />
als Mausoleum errichtet worden<br />
war. In der malerischen<br />
Bucht nützten einige die Mittagspause<br />
zu einem Bad. Nach<br />
dem Mittagessen wanderten<br />
alle auf einem felsigen Küstenweg<br />
zurück zum Bus.<br />
Der Höhepunkt am letzten<br />
Urlaubstag war die Fahrt auf<br />
den Monte Pellegrino. Von<br />
dort konnten alle die unvergleichliche<br />
Aussicht auf Palermo<br />
genießen.<br />
Josef Zaglmann<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 21
Kreisverband<br />
Kötzting<br />
Dank an treue<br />
<strong>BLLV</strong>-Mitglieder<br />
Anfang Oktober fand im Hotel<br />
Bayerwald in Lam die<br />
traditionelle Jahreshauptversammlung<br />
des Kreisverbandes<br />
Kötzting statt.<br />
Der Kreisvorsitzende begrüßte<br />
eingangs die Kollegen<br />
und besonders herzlich<br />
die Bezirksvorsitzende Ursula<br />
Schroll.<br />
Zunächst stand der Bericht<br />
des Vorsitzenden auf dem<br />
Programm. Erwin Molzan informierte<br />
über die Tätigkeiten<br />
des abgelaufenen Jahres, dazu<br />
gehörten unter anderem Bezirksausschusssitzungen,<br />
ein<br />
Kreisvorständetreffen, ein<br />
Vorsitzendenseminar in München,<br />
eine erweiterte Kreisverbandssitzung<br />
sowie verschiedene<br />
gesellschaftliche<br />
Unternehmungen. Sein Dank<br />
galt allen, die ihn in seinem<br />
Amt unterstützt haben, besonders<br />
den Schulhausobleuten,<br />
dem 2.Vorsitzenden Wolfgang<br />
Schneider und dem Kassier<br />
Reinhard Schnitzbauer.<br />
Im Anschluss hatte Molzan<br />
die angenehme Aufgabe, zu-<br />
sammen mit Ursula Schroll,<br />
eine Reihe von Mitgliedern<br />
für ihre langjährige Treue<br />
zum <strong>BLLV</strong> ehren zu können.<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft<br />
wurden Gabriele<br />
Baumgartner und Karola<br />
Wiesmüller geehrt. Franz<br />
Schreiner, Wolfgang Mühlbauer<br />
und Maria Schneider<br />
sind seit 40 Jahren im<br />
Lehrerverein. Schon seit 35<br />
Jahren sind Margot Vogl,<br />
Roswitha Holzapfel, Inge<br />
Weinguth, Hildegard Gotzler<br />
und Hans Ramsauer dabei.<br />
Heinrich Ertl, Josef Altmann<br />
und Angela Schwarzer dankte<br />
Molzan für 50- bzw. 55-jährige<br />
Vereinstreue.<br />
Auch im Bezirksverband ist<br />
es guter Brauch, dass Personen,<br />
die sich lange im<br />
<strong>BLLV</strong> engagieren, Dank und<br />
Anerkennung ernten. Ursula<br />
Schroll war es deshalb ein<br />
besonderes Anliegen, Erwin<br />
Molzan Respekt für sein mehr<br />
als zwei Jahrzehnte dauerndes<br />
Engagement im Kreisverband<br />
zu zollen. Er wurde 1990<br />
zum 2. Vorsitzenden gewählt.<br />
1994 rückte er in die Position<br />
des Kreisvorsitzenden, die<br />
er bis heute innehat. Das Ehrenamt<br />
des Kreisvorsitzenden<br />
sei mit großem Arbeitsund<br />
Zeitaufwand verbun-<br />
den. Es sei oft schwierig, Außenstehenden<br />
die Verbandsarbeit<br />
zu vermitteln. „Du hast<br />
dich nie unterkriegen lassen.<br />
Ich kenn dich als Kämpfer für<br />
die frühere Hauptschule, jetzt<br />
Mittelschule, und als geradlinigen<br />
und ehrlichen Menschen,<br />
der bei allen Nöten zuhört<br />
und zu helfen versucht“,<br />
sagte Schroll. Anschließend<br />
verlieh sie ihm eine Urkunde<br />
und die Silberne Ehrennadel<br />
des Bezirksverbandes. Erwin<br />
Molzan bedankte sich für<br />
die Auszeichnung. Er kündigte<br />
an, dass er bei den nächsten<br />
Wahlen nochmals für eine<br />
letzte Periode zur Verfügung<br />
stehe, drückte aber auch die<br />
Hoffnung aus, dann einen<br />
Nachfolger Amt zu finden.<br />
Kreisverband<br />
Neumarkt<br />
Neuer Grundschullehrplan<br />
kritisch<br />
beleuchtet<br />
Den bayerischen Grundschulen<br />
steht nach 14 Jahren der<br />
neue „LehrplanPLUS“ ins<br />
Haus, der für die Jahrgangsstufen<br />
1 und 2 im Schuljahr<br />
2014/15, für die Jgst. 3<br />
2015/16 und für die Jgst. 4<br />
2016/17 in Kraft treten wird.<br />
Bei einer Fortbildungsveranstaltung<br />
des Kreisverbands im<br />
Berggasthof Sammüller versorgte<br />
Simone Fleischmann<br />
vom Landesvorstand ihre Be-<br />
rufskollegen mit aktuellen Informationen<br />
zum neuen Lehrplan,<br />
zum Lernen im 21. Jahrhundert<br />
sowie zur Bildungspolitik.<br />
Kreisvorsitzende Elisabeth<br />
Plankl freute sich über den<br />
Besuch und dass aus den<br />
meisten Grund- und Mittelschulen<br />
des Schulaufsichtsbezirks<br />
die Verbindungslehrer<br />
das Interesse am Thema<br />
gezeigt hätten. Plankl lobte<br />
die Verbindungslehrer als<br />
engagierte Mittler zwischen<br />
Schulen und der Vorstandschaft<br />
und bedankte sich für<br />
die Zusammenarbeit. Plankl<br />
lud zu den Veranstaltungen<br />
im Schuljahr <strong>2013</strong>/14 ein: 3.<br />
Januar: Münchenfahrt; 29.<br />
März: Oberpfälzer Lehrertag;<br />
10. April: Schafkopfrennen in<br />
Holnstein; 14. Mai: Betriebsbesichtigung<br />
beim Pharmaunternehmen<br />
Bionorica; 4.<br />
Juni: Landkreisfahrt nach<br />
Freystadt; Pfingstreise in die<br />
Pfalz oder ins Münsterland;<br />
26. Juli: 2. Münchenfahrt.<br />
Simone Fleischmann, die im<br />
Osten Münchens eine große<br />
Grund- und Mittelschule leitet,<br />
stellte folgende Themenschwerpunkte<br />
in den Mittelpunkt:<br />
„Lernen beruht auf einer<br />
positiven Lehrer-Schüler-<br />
Beziehung! Lernen ist ein individueller,<br />
konstruktiver Prozess!<br />
Lernen basiert auf Motivation!“<br />
Sie setzte sich kritisch<br />
mit den Fragen auseinander:<br />
„Kann ein neuer Lehrplan<br />
besseren Unterricht gewährleisten?<br />
Verändert er etwas?<br />
Welche Chancen bringt<br />
er? Wie ist es um die Rahmenbedingungen<br />
bestellt?“<br />
Wenn der neue Lehrplan die<br />
Kompetenzorientierung in<br />
den Mittelpunkt stellt, müsse<br />
auch das System darauf ausgerichtet<br />
werden. Es brauche<br />
mehr Möglichkeiten zur individuellen<br />
Förderung und<br />
zum Teamteaching. Schüler<br />
könnten nur dann unterschiedliche<br />
Lernwege erleben,<br />
wenn ihre Lehrer nicht<br />
alleine für 26 oder mehr Kinder<br />
zuständig sind. Fleischmann<br />
meinte; „Eine Kernsanierung<br />
der Schule durch ei-<br />
22<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
nen Lehrplan PLUS, ohne das<br />
gesamte Gebäude zu überholen,<br />
führt nicht ans Ziel.“ So-<br />
lange an der Dreigliedrigkeit<br />
des Schulsystems, der bisherigen<br />
Notengebung und deren<br />
Auslesefunktion festgehalten<br />
werde, wird beim Lehrplan<br />
PLUS kein Plus an Bildung<br />
heraus kommen.“ Der<br />
<strong>BLLV</strong> setze sich in den entscheidenden<br />
Gremien für eine<br />
Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
ein.<br />
Fleischmann nannte als „kritische<br />
Bausteine“ den Übergang<br />
von der Grundschule in<br />
die weiterführenden Schulen,<br />
die Fokussierung auf Kernkompetenzen,<br />
die Inklusion,<br />
die bisherige Art der Leistungserhebung<br />
und die Kosten<br />
des so genannten LIS-<br />
Systems und nannte auch einige<br />
<strong>BLLV</strong>-Forderungen:<br />
Eine neue Art der Budgetierung,<br />
eine Reform der Lehrerbildung,<br />
eine „optimale<br />
Lehrer-Schüler-Relation“ zur<br />
Umsetzung von individueller<br />
Förderung, eine „positive<br />
Feedback-Kultur“ und „Zeit,<br />
Zeit, Zeit“. Fleischmann resümierte<br />
optimistisch: „Wir haben<br />
schon mehrere Lehrpläne<br />
überstanden!“Heinz Glöckner<br />
Kreisverband<br />
Neustadt/ WN<br />
Pensionisten im<br />
Frankenland<br />
Das Ziel, das sich Fritz Aumer<br />
mit seinem Team für die diesjährige<br />
Pensionistenfahrt ausgesucht<br />
hatte, war vielen der<br />
39 Teilnehmer wenig bekannt.<br />
Die Oberpfälzer steuerten<br />
diesmal Heilsbronn und Cadolzburg<br />
in Mittelfranken an.<br />
Heilsbronn wurde maßgeblich<br />
durch die Zisterzienser geprägt.<br />
Eine große Klosteranlage<br />
zeugt davon, dass der Ort<br />
stets ein geistiges und geistliches<br />
Zentrum der Gegend<br />
war. Mittelpunkt der Klosteranlage<br />
ist das Münster. Ein<br />
Leitspruch der Zisterzienser<br />
lautet: „Porta patet cor magis<br />
– Die Tür ist offen, das Herz<br />
noch mehr“. Die Besucher<br />
durften bei der Besichtigung<br />
des Münsters die Bedeutung<br />
dieses Spruches eindrucksvoll<br />
erleben. Anfang des 12. Jahrhunderts<br />
wurde das Gotteshaus<br />
als romanische Basilika<br />
errichtet. Es erfuhr im Laufe<br />
der Zeit mehrere Umbauten<br />
über gotische Erweiterungen<br />
bis hin zu barocken Ausgestaltungen.<br />
Man ist überwältigt<br />
und beeindruckt von der<br />
Vielzahl der Kunstwerke, die<br />
das Münster birgt: herrlich<br />
geschnitzte Altäre, Epitaphien,<br />
Gedächtnistafeln und<br />
Skulpturen aus verschiedenen<br />
Epochen, darunter eine besondere<br />
Spottskulptur.<br />
Das Münster war auch lange<br />
Zeit Grablege der Hohenzollern.<br />
Prachtvolle Hochgräber<br />
im Mittelschiff zeugen heute<br />
noch davon.<br />
Zur Erinnerung an den<br />
„Spendtag“, an dem die Armen<br />
von der Klosterbäckerei<br />
mit Brot versorgt wurden, erhielt<br />
jeder der Besuchergruppe<br />
ein kleines Stück Brot.<br />
Bewusst genoss man diese<br />
Gabe.<br />
Der zweite Programmpunkt<br />
des Tages war Cadolzburg.<br />
Eine solch repräsentative,<br />
hervorragend restaurierte<br />
Burganlage der Hohenzollern<br />
hatte niemand in dieser<br />
kleinen Ortschaft erwartet.<br />
Bei der Burgführung konnten<br />
auch die Innenräume durchschritten<br />
werden, die (nach<br />
dem verheerenden Brand<br />
1945) in ihrer ursprünglichen<br />
Form wieder hergestellt wurden<br />
bzw. noch werden. Sie<br />
können für Veranstaltungen<br />
und Feiern verschiedenster<br />
Art angemietet werden.<br />
Die einhellige Meinung aller<br />
Teilnehmer war, dass die<br />
Ziele Heilsbronn und Cadolzburg<br />
allemal eine Reise<br />
wert waren. Dem Organisator<br />
Fritz Aumer galt deshalb ein<br />
großes Dankeschön.<br />
Waltraut Haimerl<br />
Opernfahrt<br />
nach Hof<br />
Neustadt/WN. Opernfahrten<br />
gehören zum Kulturprogramm<br />
des Kreisverbandes. Fritz<br />
Aumer nahm das 200-jährige<br />
Verdi-Jubiläum zum Anlass<br />
und wählte die Verdi-Oper<br />
Aida aus, aufgeführt vom<br />
Stadttheater Hof.<br />
Das berühmte Opernspektakel<br />
auf einer kleinen Bühne<br />
– kann das gut gehen? Das<br />
fragten sich die 46 Teilnehmer.<br />
Die moderne Inszenierung<br />
wartete mit Kulissen und<br />
Requisiten auf, die auf das<br />
Minimale reduziert waren.<br />
Dem Regisseur ging es um<br />
das Vergegenwärtigen von<br />
Krieg, Terror und Tod in der<br />
heutigen Welt. Die dunklen<br />
Wände mit zahlreichen weißen<br />
Kreuzen waren dafür ein<br />
düsteres, aber wirkungsvolles<br />
Symbol. Diese einfache Bühnengestaltung<br />
lenkte umso<br />
mehr die Aufmerksamkeit auf<br />
die großartigen Leistungen der<br />
Gesangssolisten, des Chores<br />
und des Orchesters.<br />
In der Oper geht es um Liebe<br />
und Eifersucht vor dem Hintergrund<br />
politischer Machtkämpfe.<br />
Die Titelfigur Aida<br />
ist eine äthiopische Prinzessin,<br />
die als Gefangene und Sklavin<br />
in Ägypten lebt. Der siegreiche,<br />
ägyptische Heerführer<br />
Radames muss sich entscheiden<br />
zwischen seiner Liebe zu<br />
Aida und seiner Staatstreue<br />
dem Pharao gegenüber. Er<br />
verschmäht die eifersüchtige<br />
Pharaonentochter Amneris und<br />
wird dadurch wider Willen<br />
zum Verräter am ägyptischen<br />
Volk. Das tragische Geschehen<br />
nimmt seinen Lauf. Die<br />
unglückliche Liebe zwischen<br />
Radames und Aida findet im<br />
gemeinsamen Liebestod ihre<br />
Erlösung.<br />
Der Opernabend wurde für<br />
alle zu einem außerordentlichen<br />
Musikgenuss. Ein lang<br />
anhaltender Beifall belohnte<br />
die Schauspieler. –fa–<br />
Kreisverband<br />
Nittenau<br />
Klaus Beiderbeck<br />
Kreisvorsitzender<br />
Eine neue Vorstandschaft<br />
wählte der <strong>BLLV</strong>-Kreisverband<br />
Nittenau bei seiner Jahreshauptversammlung<br />
im<br />
Gasthof Berger in Bruck. Neben<br />
dem alten und neuen Vorsitzenden<br />
Klaus Beiderbeck<br />
führt künftig Edgar Scheuerer<br />
als 2. Vorsitzender die Geschicke<br />
des Vereins. Wie Beiderbeck<br />
ausführte, gehören<br />
derzeit 78 Lehrer dem Verein<br />
an. Auch die Verbindungslehrer<br />
für die im Kreisverband<br />
liegenden Grund- und Mittelschulen<br />
wurden bestätigt. Im<br />
Frühjahr 2014 wird der Kreisverband<br />
Nittenau das Thema<br />
„Vorsorgevollmacht und Pa-<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 23
tientenverfügung“ für seine<br />
Mitglieder in den Mittelpunkt<br />
stellen.<br />
Die neue Vorstandschaft des<br />
<strong>BLLV</strong>-Kreisverbandes Nittenau:<br />
1. Vorstand: Klaus Beiderbeck;<br />
2. Vorstand: Edgar<br />
Scheuerer; Schriftführer:<br />
Oskar Duschinger; Kasse:<br />
Roswitha Heimerl und Carl-<br />
Maria Böhm; ABJ-Vertreter:<br />
Matthias Hitzl<br />
Bei der Versammlung verabschiedete<br />
Vorsitzender Klaus<br />
Beiderbeck seinen langjährigen<br />
Stellvertreter Siegfried<br />
Wächter. Dieser hatte 33 Jahre<br />
aktiv in der Vorstandschaft<br />
des Kreisverbandes mitgearbeitet,<br />
davon 11 Jahre als<br />
1. Vorsitzender und 22 Jah-<br />
re als 2. Vorsitzender. Siegfried<br />
Wächter, den Klaus Beiderbeck<br />
als „Urgestein des<br />
<strong>BLLV</strong>-Kreisverbandes Nittenau“<br />
bezeichnete, wird jedoch<br />
weiterhin als Pensionistenbetreuer<br />
im Kreisverband tätig<br />
sein. Oskar Duschinger<br />
Kreisverband<br />
Oberviechtach<br />
Ingo Gebauer<br />
wurde 85<br />
Ingo Gebauer, viele Jahre<br />
beim Kreisverband Oberviechtach,<br />
konnte am 20. Oktober<br />
seinen 85. Geburtstag<br />
feiern. Gebauer ist jetzt Mitglied<br />
im Kreisverband Forchheim<br />
und wohnt im BRK-<br />
Heim Forchheim. Mit seiner<br />
ehemaligen <strong>BLLV</strong>-Heimat unterhält<br />
er intensive Kontakte<br />
und lässt sich über die Oberpfälzer<br />
Schule über die aktuellen<br />
Geschehnisse seiner<br />
Heimat unterrichten. Auch die<br />
Oberpfälzer Schule wünscht<br />
ihrem früheren Mitarbeiter<br />
und eifrigen Berichterstatter<br />
nachträglich alles Gute. –as–<br />
gott Äolus sehr zurück, während<br />
Feuergott Vulcanus am<br />
Ätna kräftig und am Stromboli<br />
verhalten zu Gange war,<br />
war doch wenige Stunden<br />
vor der Landung der Flughafen<br />
wegen eines Ätna-Ausbruches<br />
noch gesperrt. So<br />
erreichten alle problemlos per<br />
Bus den Hafen Milazzo in<br />
Nord-Sizilien und setzten per<br />
Tragflügelboot nach Lipari<br />
über.<br />
Am zweiten Tag ging es zur<br />
Insel Stromboli. Ein Teil der<br />
Gruppe bestieg den Gipfel,<br />
um bei einbrechender Dunkelheit<br />
die regelmäßigen,<br />
wenn auch diesmal nicht so<br />
spektakulären Ausbrüche des<br />
Vulkans aus sicherer Nähe zu<br />
beobachten. Für alle, denen<br />
der Aufstieg zu beschwerlich<br />
war, fuhr das Boot um die<br />
halbe Insel herum, um an der<br />
„Sciara del fuoco“ zu beobachten,<br />
wie die ausgeschleuderten<br />
Lavabrocken den<br />
Berghang herunter rollten.<br />
Unter der Führung von Ute<br />
Krohmer wurde tags darauf<br />
die Insel Salina erkundet.<br />
Nach einer kurzen Wanderung<br />
vom Hafen Rinella aus<br />
ging es nach Lingua, wo man<br />
ein rustikales Mahl aus dem<br />
Agroturismo genoss. Eine<br />
weitere Panorama-Wanderung<br />
führte zum Hauptort<br />
Salinas, San Marina. Auf der<br />
Rückfahrt nach Lipari wurde<br />
diese Insel an der Südseite<br />
umrundet.<br />
Eine Wanderung auf der<br />
Westseite der Insel bot herrliche<br />
Ausblicke, und unter<br />
der Leitung von Ute lernte<br />
man manch neue Pflanze und<br />
die Gastfreundschaft einer<br />
Familie kennen. Der Vater hat<br />
ein kleines Bauernmuseum<br />
aufgebaut, so dass gleich ein<br />
intensiver Gedankenaustausch<br />
mit Hermann und Walter<br />
Gnahn zu Stande kam, die ja<br />
ein ähnliches Museum, den<br />
Goglhof, betreuen.<br />
Auf Vulcano stieß der Vulkan<br />
am Kraterrand in 300 m Höhe<br />
stinkende Schwefeldämpfe<br />
aus. Das störte aber weiter<br />
nicht, da am Fuße des Vulkans,<br />
direkt am Meer, nur<br />
wenige das Bad im schwefelhaltigen<br />
Pfuhl missen wollten.<br />
Mit dem aus winzigen<br />
Kreisverband<br />
Sulzbach-R.<br />
Besuch beim Ätna<br />
Bei der nunmehr dritten Reise<br />
einer Lehrergruppe aus<br />
Sulzbach-Rosenberg unter der<br />
Leitung von Franz Beyerlein<br />
zu den „Inseln des Feuers und<br />
des Windes“ hielt sich Wind-<br />
24<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Düsen austretenden heißen<br />
Schwefeldämpfen erwärmten<br />
und schlammigen Wasser<br />
erhofft man sich schließlich<br />
Linderung bei Arthrose und<br />
anderen Zipperlein.<br />
Zwei Tage hielt sich die<br />
Gruppe dann noch in Catania<br />
auf. Man genoss das Treiben<br />
auf dem großen Fischmarkt.<br />
Ein Glücksfall war der Ausflug<br />
auf den Ätna, dessen<br />
Gipfel sich selten so wolkenfrei<br />
präsentiert. Ein Bus<br />
brachte die Gruppe zur Mittelstation,<br />
von wo aus eine<br />
Seilbahn bis auf ca. 2600 m<br />
Höhe genutzt werden kann.<br />
Von deren Endstation fuhren<br />
noch einige mit geländegängigen<br />
Kleinbussen weiter und<br />
konnten nach einer kleinen<br />
Wanderung in 3000 m Höhe<br />
den zwar verglühten, aber<br />
noch nicht erkalteten Lavastrom<br />
bestaunen, der eine<br />
Woche vorher aus einem der<br />
Krater des Ätna ausgetreten<br />
war. Franz Beyerlein<br />
Gymnasium siegte<br />
im Volleyballturnier<br />
Sulzbach-R. Seit Jahren<br />
gehört das Volleyballturnier<br />
des <strong>BLLV</strong> zum festen Sportprogramm.<br />
Der diesjährigen<br />
Einladung der Verantwortlichen<br />
Britta Bruhn und<br />
Werner Winter folgte ein bunt<br />
gemischtes Teilnehmerfeld<br />
in die Turnhalle der Krötensee-Mittelschule.<br />
Schon in<br />
der Vorrunde lieferten sich<br />
die Mannschaften spannende<br />
Spiele um den Konrad-Heiß-<br />
Pokal.<br />
In der Gruppe A setzte sich<br />
mit 12 Punkten das erstmals<br />
vertretene Team des Gregor-Mendel-Gymnasiums<br />
Amberg durch, gefolgt von<br />
den noch ziemlich munteren<br />
„Ü-60-Montagsvolleyballern“<br />
(8 Punkte). Den dritten Platz<br />
teilten sich die zweiten Debütanten<br />
in diesem Turnier, die<br />
Walter-Höllerer-Realschule<br />
Sulzbach-Rosenberg und die<br />
Rupert-Egenberger-Schule<br />
Amberg mit jeweils 2 Zählern.<br />
In der Gruppe B gab<br />
es ein spannendes Kopf-an-<br />
Kopf-Rennen zwischen dem<br />
Herzog-Christian-August-<br />
Gymnasium Sulzbach-Rosenberg<br />
mit 4 Zählern und der<br />
Mittelschule Neukirchen/Königstein<br />
mit 8 Zählern. Das<br />
Staatliche Berufschulzentrum<br />
Sulzbach-Rosenberg blieb<br />
ohne Sieg.<br />
In der Zwischenrunde wurden<br />
die Finalspiele ermittelt. Im<br />
Endspiel besiegte das Gregor-<br />
Mendel-Gymnasium Amberg<br />
die Mittelschule Neukirchen/<br />
Königstein und sicherte sich<br />
verdient den Turniersieg. Im<br />
Spiel um Platz 3 gewann das<br />
H.-Chr.-August-Gymnasium<br />
Sulzbach-R. gegen die Ü 60-<br />
Montagsvolleyballern. Platz<br />
5 belegte das Staatl. Berufschulzentrum,<br />
gefolgt von<br />
der W.-Höllerer-Realschule<br />
Sulzbach-R. und den Sonderpädagogen<br />
der Rupert-Egenberger-Schule<br />
aus Amberg.<br />
Im Gasthaus Bartl fand die<br />
Siegerehrung statt, die Karin<br />
Heiß und Kreisvorsitzender<br />
Martin Sekura vornahmen.<br />
Die Gewinner konnten sich<br />
über den reichlich gefüllten<br />
Prämientisch freuen. Das<br />
anschließende gemütliche<br />
Beisammensein rundete das<br />
gelungene Turnier ab.<br />
Wüstenbilder für<br />
den Kreisverband<br />
Sulzbach-R. Weite, Farben,<br />
Leben, Gesichter der Wüste:<br />
Unter diesem Titel berichtete<br />
Dieter Radl den zahlreichen<br />
Zuhörern des Kreisverbandes<br />
Sulzbach-Rosenberg von<br />
seinen Reisen in die Wüsten<br />
Afrikas. Er hatte eindrucksvolle<br />
Bilder aus der Weißen<br />
Wüste in Ägypten, aus dem<br />
Erg Mubari und dem Akakus<br />
in Libyen mitgebracht.<br />
Die Namib-Wüste und die<br />
Schluchten des Ennedi hat er<br />
ebenso bereist wie die Ounianga-Seen<br />
im Tschad. Er<br />
vermittelte einen Eindruck<br />
von der atemberaubenden<br />
Schönheit der Wüste und der<br />
Oasen.<br />
In der Synagoge<br />
Sulzbach-R. Die <strong>BLLV</strong>-<br />
Mitglieder besuchten die<br />
ehemalige Synagoge der<br />
Stadt. Die Sanierung wurde<br />
im Herbst abgeschlossen,<br />
Gebäude und geschichtliche<br />
Dokumentation können nun<br />
besichtigt werden. Stadtarchivar<br />
Hartmann berichtete aus<br />
der Geschichte des Bauwerks<br />
in der Synagogenstraße. Auch<br />
für auswärtige Kreisverbände<br />
ein lohnendes Ziel mehr in<br />
Sulzbach-Rosenberg! Mehr<br />
Informationen unter www.<br />
alemannia-judaica.de.<br />
Zweimal Umweltschule<br />
Europa<br />
Sulzbach-R. Im September<br />
wurden die Pestalozzi-Schule,<br />
Sulzbach-Rosenberg, und die<br />
Grundschule Königstein erneut<br />
mit dem Prädikat „Umweltschule<br />
in Europa“ ausgezeichnet.<br />
Die Schulen mussten<br />
zwei Projekte zum Thema<br />
Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
bearbeiten. Für die Schule<br />
Königstein nahm in Nürnberg<br />
die Rektorin Gunda<br />
Köstler aus der Hand der Umweltstaatssekretärin<br />
Melanie<br />
Huml die Auszeichnung entgegen,<br />
eine Umweltfahne,<br />
eine Urkunde und einen Umweltstempel.<br />
Die Pestalozzischule kann<br />
sich zum zweitenmal über die<br />
Auszeichnung freuen. Insgesamt<br />
erhielten 208 bayerische<br />
Schulen die Auszeichnung,<br />
die für ein Jahr gilt, und um<br />
die man sich immer wieder<br />
neu bewerben muss. Bei der<br />
Veranstaltung in Nürnberg<br />
wurden 61 fränkische und<br />
oberpfälzische Schulen ausgezeichnet.<br />
Stellvertretend für<br />
alle Beteiligten nahm Projektleiter<br />
Gerd Blüchel die Auszeichnung<br />
entgegen.<br />
Kreisverband<br />
Vohenstrauß<br />
Zwei Stunden bei<br />
Django Asyl<br />
Der Begriff „Paradigma“<br />
stammt laut Brockhaus aus<br />
dem Griechischen und bedeutet<br />
in der deutschen Sprache<br />
einerseits etwa Beispiel oder<br />
Vorbild, andererseits aber<br />
auch Abgrenzung und sogar<br />
Weitsicht. Und nach diesem<br />
Begriff hatte sich der Rosenheimer<br />
Kabarettist Django<br />
Asyl bei seinem Gastspiel in<br />
der Stadthalle Neustadt/WN<br />
auf die Suche gemacht.<br />
Beeindruckt verfolgten auch<br />
etliche Mitglieder des KV<br />
Vohenstrauß, wie er sich<br />
Gedanken machte über das<br />
Zusammenleben der Menschen<br />
und – angefangen<br />
beim trauten Heim über die<br />
Familie und Bekannte bis<br />
hin zum Stammtisch und der<br />
hohen Politik – alles hinterfragte.<br />
„Wie kümmere ich<br />
mich besser um mein soziales<br />
Umfeld?“ „Reicht es, wenn<br />
ich weniger arbeite und noch<br />
weniger Auto fahre?“ Sein<br />
Fazit: „Alles hängt mit allem<br />
zusammen.“<br />
In seinem etwa zweistündigen,<br />
kurzweiligen Programm<br />
bot Django Asyl genau<br />
das Richtige für Freunde<br />
des klassischen Politikkabaretts.<br />
–mm–<br />
Unterwegs auf dem<br />
Nurtschweg<br />
Vohenstrauß. Der Nurtschweg,<br />
erschlossen von<br />
dem Weidener Postbeamten<br />
Johann Baptist Nurtsch, ist<br />
einer der bekanntesten Fernwanderwege<br />
in der Oberpfalz.<br />
Von der Kappl bei Waldsassen<br />
bis nach Waldmünchen<br />
verläuft er durch eines der<br />
größten zusammenhängenden<br />
Waldgebiete Europas, das<br />
„Grüne Dach Deutschlands“.<br />
Dem Wanderer bietet sich<br />
hier der Blick auf zahlreiche<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 25
faszinierende Natur- und Kulturschönheiten.<br />
Gleich zu Beginn des neuen<br />
Schuljahres machten sich<br />
etliche Mitglieder aus dem<br />
Kreisverband Vohenstrauß auf<br />
zur Herbstwanderung auf dem<br />
Teilstück des Nurtschweges<br />
von der Silberhütte zur Mühle<br />
Gehenhammer.<br />
Mit den ortskundigen Wanderführern<br />
Manfred Zeitler<br />
und Karl Senft startete man<br />
am Westabhang des Entenbühls<br />
bei der Silberhütte,<br />
einem Schutzhaus des Oberpfälzer<br />
Waldvereins. Vorbei<br />
am Kreuzstein ging es auf gut<br />
ausgebauten Wanderwegen<br />
erst direkt entlang und dann<br />
Kreisverband<br />
Weiden<br />
Kochen mit<br />
Kräutern<br />
Neugierig auf dieses besondere<br />
Thema, trafen sich zwölf<br />
interessierte und in das Kochen<br />
verliebte Frauen in der<br />
Pestalozzischule in Weiden.<br />
Fachlehrerin Edeltraud Fichtner<br />
zeigte sich als kompetente<br />
„Kräuterhexe“. Ihre umfangreichen<br />
Kenntnisse über<br />
Wildkräuter und die praktischen<br />
Anwendungen bei der<br />
Zubereitung der schmackhaften<br />
Speisen gab sie gerne an<br />
die Teilnehmerinnen weiter.<br />
Fichtner begann mit einer<br />
interessanten Einführung in<br />
die „Welt der Kräuter“ und<br />
kreierte im Anschluss gleich<br />
mal einen Kräutersmoothie,<br />
den sie den Teilnehmern zur<br />
Verköstigung anbot – sehr<br />
grün und sehr köstlich. Dadurch<br />
erfrischt und gestärkt,<br />
konzentrierten sich die Frauen<br />
auf die Unterweisung für<br />
weitere „kräuterige“ Rezepte<br />
und setzten danach ihre neu<br />
erworbenes Wissen gleich mit<br />
großem Geschick in die Praxis<br />
um. Das Ergebnis konnte<br />
sich sehen und schmecken<br />
lassen:<br />
• Auf „Grünes Foccaciabrot“<br />
mit „Liebstöckelpesto“ folgte<br />
ein „Vogelmierencappuccino“.<br />
• Den Hauptgang bestritten<br />
ein „Kräuterflan“ und ein<br />
„Brennnesselstrudel“.<br />
• Perfekt abgerundet wurde<br />
das Menü mit einem „Pfefferminzparfait“<br />
und „parfümiertem<br />
Pfirsichsalat“ angekräuterter<br />
Schokoladensoße“.<br />
• Der dazu gereichte süffige<br />
Frankenwein ergänzte dieses<br />
gelungene Essen herrlich und<br />
sorgte zudem auch für eine<br />
weiter entspannte Atmosphäre.<br />
Die Vorsitzende des Kreisverbandes,<br />
Christiana Köhler,<br />
bedankte sich herzlich für<br />
diesen interessanten und kurzweiligen<br />
Abend mit einem<br />
Geschenk an Fachlehrerin<br />
Edeltraud Fichtner.<br />
Anbei ein „kräuteriges“ Reein<br />
Stück jenseits der Grenze<br />
zu Tschechien bis zum Schellenberg,<br />
wo sich die verwitterten<br />
Granitblöcke eines<br />
ehemaligen Jagdschlosses der<br />
Lobkowitzer erheben.<br />
Vom Schellenberg führte<br />
uns der Weg hinunter nach<br />
Gehenhammer. Die idyllisch<br />
gelegene ehemalige Getreidemühle<br />
beherbergt heute<br />
ein Mühlenmuseum und ein<br />
Oberpfälzer Brotzeitstüberl.<br />
Mit der Einkehr zur deftigen<br />
Brotzeit schloss die Herbstwanderung.<br />
–mm–<br />
zept zum Nachkochen.<br />
Brennnesselstrudel:<br />
1–2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen,<br />
Brennnesseln, Giersch<br />
und Knoblauchrauke, 1 EL<br />
Bärlauchpesto, 1 Packung<br />
Feta oder Haberländer Weichkäse,<br />
1 Ei, 1 Packung Blätterteig.<br />
Die Zubereitung: Zwiebeln<br />
und Knoblauchzehen würfeln.<br />
– Kräuter waschen und klein<br />
schneiden – Alles in Öl andünsten<br />
und abkühlen lassen.<br />
– Käse zerbröckeln und mit<br />
den restlichen Zutaten in einer<br />
Schüssel mischen. – Die<br />
Masse auf einem ausgerollten<br />
Blätterteig verteilen und aufrollen.<br />
– Strudel mit der Naht<br />
nach unten auf ein Blech mit<br />
Backpapier legen – Teig mit<br />
Eigelb bestreichen und Strudel<br />
backen – Temp.: 180° C<br />
– Zeit: 20–25 Min.<br />
Ulrike Löschel<br />
Oberpfälzer<br />
Schule<br />
Zeitschrift des<br />
<strong>BLLV</strong>-Bezirksverbandes<br />
Oberpfalz<br />
Impressum:<br />
Inhaber und Verleger:<br />
Bezirksverband Oberpfalz<br />
im Bayerischen Lehrer- und<br />
Lehrerinnenverband e. V.<br />
(<strong>BLLV</strong>)<br />
Schriftleitung<br />
und Gestaltung:<br />
Anton Schlicksbier<br />
Am Südhang 3<br />
93093 Donaustauf<br />
Tel.: 09403/ 961 360<br />
Fax: 09403/ 961 361<br />
E-Mail:<br />
oberpfaelzer-schule@oberpfalz.bllv.de<br />
und:<br />
anton.schlicksbier<br />
@t-online.de<br />
Titelbild: Anton Schlicksbier<br />
Bezug: Die Oberpfälzer<br />
Schule erscheint sechsmal im<br />
Jahr; sie wird allen <strong>BLLV</strong>-Mitgliedern<br />
Oberpfälzer Kreisverbände<br />
kostenlos geliefert.<br />
Bezugspreis ohne Mitgliedschaft,<br />
jährlich: 10,- Euro;<br />
Bestellungen bei der Schriftleitung.<br />
Druck: Wittmann-Druck,<br />
Regensburger Str. 13 und 15,<br />
93426 Roding,<br />
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Gedruckt auf FSC-Papier<br />
Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge stellen die Meinung<br />
der Verfasser, nicht die Stellungnahme<br />
der Schriftleitung<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
<strong>2013</strong>. Kleinanzeigen von<br />
Mitgliedern werden kostenlos<br />
abgedruckt.<br />
26<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang
Schule in der Zeitung<br />
Schul Software<br />
Beratung 094 04-955 10<br />
Als im Frühjahr die neue rot-grüne Landesregierung in Hannover<br />
im Koalitionsvertrag beschloss, die Ehrenrunde abzuschaffen,<br />
flammte eine bundesweite Debatte auf. Mit klaren<br />
Befürwortern, klaren Gegnern. Bayerns Minister Ludwig<br />
Spaenle (CSU) sagte damals der Süddeutschen Zeitung: „Die<br />
Abschaffung ist blanker Unsinn, das ist bildungspolitischer<br />
und pädagogischer Populismus.“ Damit tue man jungen Leuten<br />
nichts Gutes... (Süddeutsche Zeitung, 14. 9. <strong>2013</strong>)<br />
www.btb-shop.de<br />
Klar ist, dass die Konzerne ihr Marketing seit Jahren stärker<br />
auf die minderjährige Zielgruppe ausrichten. Und sie dringen<br />
in Bereiche vor, die bislang vor Werbung geschützt waren: In<br />
Schulen, wo sich Hersteller von Schokopudding oder Softdrinks<br />
mit Unterrichtsmappen präsentieren... Selbst das Spielen,<br />
früher eine Sache von Klettergerüst, Bolzplatz und Monopoly,<br />
ist nicht mehr werbefrei... Der Tag eines Kindes hat<br />
kaum noch Werbepausen. (Süddeutsche Zeitung, 2.11.<strong>2013</strong>)<br />
Die Realität an den meisten Grundschulen sieht derzeit jedoch<br />
anders aus: Am Vormittag unterrichten Lehrer, kompakt<br />
und stofforientiert, bis der Caterer anrückt oder in der Schulkantine<br />
die Essen ausgegeben werden. Nach der Mittagspause<br />
kommen dann externe Kooperationspartner in die Schulen:<br />
Horte, Sportvereine, private Anbieter, die Malkurse veranstalten<br />
oder mit den Klassen auf dem Hof Fußball spielen. Die<br />
Angebote mögen Spaß machen und gut vorbereitet sein – mit<br />
Schule haben sie nicht viel zu tun. Die meisten Lehrer sind<br />
um diese Tageszeit zu Hause, regulärer Unterricht findet kaum<br />
noch statt. (SPIEGEL online, 20.11.<strong>2013</strong>)<br />
Josef Kraus, 64, Direktor eines Gymnasiums im bayerischen<br />
Vilsbiburg und langjähriger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes,<br />
unterscheidet drei Kategorien von Helikoptereltern:<br />
„Die Transporthubschrauber bringen ihre Kinder zur<br />
Schule und tragen ihre Ranzen in die Klasse. Die Rettungshubschrauber<br />
tragen ihren Kindern vergessene Pausenbrote<br />
und Turnbeutel in die Schule hinterher und sind grundsätzlich<br />
bereit, Unsummen für Nachhilfeunterricht auszugeben.<br />
Und die ‚Black Hawks‘ drohen mit dem Anwalt.“ (Hamburger<br />
Abendblatt, 20.11.<strong>2013</strong>)<br />
Auszug aus einem Interview mit dem Hirnforscher Hüther: Im<br />
Dialog der Arbeitsgruppe „Zukunft der Bildung“ mit der Bundeskanzlerin<br />
sind wir jedenfalls zu dem Ergebnis gekommen,<br />
dass man Pädagogen ausbilden sollte, die nicht primär dazu<br />
da sind, Wissen zu vermitteln. Sondern Lehrer, die in der Lage<br />
sind, die in den Kinder steckenden Begabungen und Talente<br />
zur Entfaltung zu bringen. Wir arbeiten gerade den Masterstudiengang<br />
„Potenzialentfaltungscoach“ aus. Ab Herbst <strong>2013</strong><br />
soll er starten. (taz.de, 20.11.<strong>2013</strong>)<br />
Was ist dran am Feindbild des faulen Lehrers? Ihr Ruf wird<br />
schlechter – und ihre Belastung größer: Lehrer müssen sich<br />
nicht nur an der Tafel, sondern auch vor Eltern, Direktoren<br />
und Behörden beweisen. (Die Welt, 28.11.<strong>2013</strong>)<br />
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Eigentlich müsste das, was heute als „Bildung“ firmiert, umbenannt<br />
werden. Denn mit Bildung hat die derzeitige Kompetenz- und Informationsvermittlung<br />
an Schulen und Hochschulen nur noch wenig<br />
zu tun, kritisierte der Würzburger Pädagoge Professor Dr. Andreas<br />
Dörpinghaus in seinem Festvortrag bei der Abschlussfeier<br />
für die Lehramtsstudierenden an der Universität Würzburg...<br />
Wie kaum ein anderer verkörpert der preußische Reformer Wilhelm<br />
von Humboldt das Ideal humanistischer Bildung. Von diesem<br />
Ideal ist das heutige „Bildungssystem“ weit entfernt, zeigte<br />
Dörpinghaus während der vom Zentrum für Lehrerbildung an der<br />
Universität Würzburg organisierten Absolventenfeier auf. „Bildung<br />
hat ihre widerständige Dimension verloren“, konstatierte der<br />
Lehrstuhlinhaber. Die Bildungspolitik schwenkte zwischenzeitlich<br />
auf einen Kurs ein, der immer mehr Kontrolle und Verwaltung verlangt.<br />
Statt Mündigkeit zu ermöglichen, werde Anpassungsverhalten<br />
befördert, kritisierte Dörpinghaus. (Main-Post, 6.2.<strong>2013</strong>)<br />
Diese Woche hat der Schweizer Lehrerverband LCH seine Position<br />
am Lehrplan 21 veröffentlicht. Diese fiel deutlich und kritisch aus.<br />
Der Dachverband von 33 Lehrerorganisationen stellt sich zwar<br />
grundsätzlich hinter das Werk, welches die Bildung in der Volksschule<br />
aller 21 deutschsprachigen Kantone harmonisieren soll. Er<br />
sei jedoch überladen und schwer verständlich. Schwächere Schüler<br />
könnten überfordert werden. Der LCH fordert unter anderem klare<br />
Mindestansprüche an die Schüler, weniger Kompetenzziele sowie<br />
nur eine obligatorische Fremdsprache in der Primarschule. (Neue<br />
Zürcher Zeitung, 24.11.<strong>2013</strong>)<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 27
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