27.01.2014 Aufrufe

Ausgabe 6/ 2013 - BLLV

Ausgabe 6/ 2013 - BLLV

Ausgabe 6/ 2013 - BLLV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ZKZ 03646<br />

Oberpfälzer<br />

Schule<br />

Zeitschrift des Bezirksverbandes Oberpfalz<br />

<strong>2013</strong>, Heft 6 (Dezember)<br />

35. Jahrgang<br />

<br />

Amberger Seminar:<br />

Klimagerechtigkeit gefordert Seite 3<br />

<br />

Dienstrecht, Beförderungsamt:<br />

Wie geht es weiter?<br />

Seite <br />

<br />

Regensburger Studenten werben<br />

100 neue <strong>BLLV</strong>-Mitglieder Seite 9<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 1


INHALT <strong>2013</strong>/6<br />

3 Ein 16-Jähriger lehrt Lehrern Nachhaltigkeit<br />

Amberger Seminar <strong>2013</strong>: Felix Finkbeiner fordert<br />

Klimagerechtigkeit. <strong>BLLV</strong> Oberpfalz will 150 Bäume<br />

pflanzen<br />

7 Funktionsloses Beförderungsamt – wie geht es weiter?<br />

Wilhelm Trisl mit Rückschau und Ausblick<br />

Warten auf den LehrplanPLUS<br />

Ursula Schroll kommentiert die Einführung des neuen<br />

Lehrplans, der den Lehrern immer noch nicht vorliegt<br />

9 <strong>BLLV</strong>-Dienstanfängerseminar für Förderschulen<br />

Erstmals Dienstanfängerseminar zusammen mit dem<br />

Verband Sonderpädagogik e. V.<br />

Studentengruppe: 100 neue Mitglieder geworben<br />

Die Regensburger Studentengruppe berichtet über ihre<br />

Aktivitäten für die Studenten der Erstsemester<br />

ABJ zur Notengebung: Was habe ich zu beachten?<br />

Die ABJ Oberpfalz lädt zu einer<br />

Fortbildungsveranstaltung im Januar 2014 ein<br />

10 Keine Sechser von Adam Sechser<br />

Josef Eimer schreibt zur Oberpfälzer Schulgeschichte<br />

11 Leißlfibel – ein Spiegelbild der gesellschaftlichen<br />

Veränderungen<br />

Ein Vergleich der „Fibelkinder“ aus den Jahren 1962 und<br />

1978 – zur Erinnerung an den Todestag von Anni Leißl<br />

12 Zahnersatz billiger<br />

Der <strong>BLLV</strong>-Bezirksreferent Arthur Schriml gibt<br />

Ratschläge für den Alltag<br />

<strong>BLLV</strong> und Fremdsprachen<br />

Die <strong>BLLV</strong>-Landesfachgruppe Fremdsprachen berichtet<br />

von einer gut besuchten Fortbildung in Nürnberg<br />

12 Sind Sie umgezogen?<br />

Sie haben ein anderes Stundenmaß? Sie haben die Bank<br />

gewechselt? Der <strong>BLLV</strong> bittet um Nachricht<br />

Weitere Informationen unter www.oberpfalz.bllv.de<br />

Die nächste Nummer der OBERPFÄLZER SCHULE,<br />

Heft 2014/1, erscheint Mitte Februar.<br />

Redaktionsschluss ist am 18. Januar 2014<br />

Die Oberpfälzer Schule können Sie schon eine Woche nach<br />

Redaktionsschluss im Internet lesen: www.bllv.de/opf-Schule:<br />

13 Personalräte in der Oberpfalz<br />

Die Anschriften der örtlichen Personalratsvorsitzenden,<br />

des Bezirkspersonalrates, des Personalrates für<br />

Förderschulen und Schulen für Kranke, für die Gruppe<br />

der Arbeitnehmer, der Schwerbehindertenvertretung<br />

14 Humor in Oberpfälzer Schulen<br />

Aus der Sammlung von Sophie Schikora, Schirmitz<br />

Nach dem 8. April erhöhte Gefahren für XP-<br />

Computer<br />

Microsoft stellt im April 2014 den Support ein<br />

Kostenlose Office-Programme<br />

Gleichwertig Software für jeden Computer<br />

15 Schulische Aufsichtspflicht juristisch unter der Lupe<br />

Die Aufsichtspflicht aus Sicht der Lehrer, der<br />

Schulleitung und des Sachaufwandsträgers (Teil 2)<br />

18 Wir gratulieren unseren Mitgliedern zu runden<br />

Geburtstagen<br />

Jubilare der Monate Dezember und Januar<br />

19 Oberpfälzer Kreisverbände berichten<br />

Kreisverband Nittenau:<br />

Klaus Beiderbeck weiterhin Kreisvorsitzender<br />

27 Impressum<br />

28 Schule in der Zeitung<br />

Was bayerische und außerbayerische Zeitungen zu<br />

schulischen und pädagogischen Themen schreiben<br />

Unsere Inserenten:<br />

6 Volksbanken Raiffeisenbanken, Jugendwettbewerb<br />

8 Domino-Verlag, München<br />

13 Druckerei Wittmann, Roding<br />

17 edacta, Lehrmittel, Neumarkt<br />

27 BtB, Software, Nittendorf<br />

28 <strong>BLLV</strong>-Wirtschaftsdienst<br />

Redaktionstermine für die<br />

OBERPFÄLZER SCHULE<br />

im Jahr 2014<br />

Heft Redaktionsschluss Heft erscheint<br />

1 18.1.2014 Mitte Februar<br />

2 15.3.2014 Mitte April<br />

3 10.5.2014 Anfang Juni<br />

4 5.7.2014 Ende Juli<br />

5 20.9.2014 Mitte Oktober<br />

6 22.11.2014 Mitte Dezember<br />

<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Amberger Seminar <strong>2013</strong>:<br />

Ein 16-Jähriger lehrt<br />

Lehrern Nachhaltigkeit<br />

Kümmersbruck. – „Nachhaltig lernen“<br />

bzw. „Nachhaltigkeit lernen“ war<br />

das Motto des diesjährigen Amberger<br />

Seminars, das am 20./21. November an<br />

der Schule Kümmersbruck stattfand. Als<br />

Helfer, als Vorbild für diese Nachhaltigkeit,<br />

als Festredner zu diesem Thema<br />

hatten sich die Verantwortlichen Felix<br />

Finkbeiner ausgewählt, jenen 16-jährigen<br />

Jungen, der – für dieses Alter ungewöhnlich<br />

– weltweit schon wiederholt<br />

auf den Titelseiten der Zeitungen<br />

stand, der schon vor den Vereinten Nationen<br />

und in China gesprochen hat, der<br />

UN-Kinderbotschafter für Klimagerechtigkeit<br />

ist und mit vielen Gleichgesinnten<br />

in vielen Ländern dafür kämpft, den Kindern<br />

dieser Welt eine saubere Zukunft zu<br />

bieten. Das Amberger Seminar, seit über<br />

50 Jahren eine anerkannte Fortbildungsveranstaltung<br />

für die Lehrer, hatte noch<br />

nie einen so jungen Festredner und noch<br />

nie einen Festredner, der für seinen Vortrag<br />

einen derart langen Beifall geerntet<br />

hat.<br />

Das Motto des Festvortrages war<br />

„STOP TALKING. START PLAN-<br />

TING!“ Eingangs berichtete Finkbeiner,<br />

wie es dazu kam, dass er zum UN-Kinderbotschafter<br />

wurde: Als 9-Jähriger, in<br />

der vierten Klasse der „Munich International<br />

School“ in Starnberg, hatte er ein<br />

Referat zum Thema „Klimakrise“ zu halten<br />

und sein Appell war: „Lasst uns in<br />

jedem Land der Erde eine Million Bäume<br />

pflanzen.“ Diese Idee fand Gefallen<br />

in der Schule und außerhalb der Schule,<br />

weltweit. Und schließlich wurde er auf<br />

einem Rückflug aus Japan zu einer UN-<br />

Konferenz eingeladen.<br />

Der Referent freute sich, als Schüler<br />

vor Lehrern sprechen zu können. Er fand<br />

es „Klasse, dass sich Lehrer mit diesem<br />

Thema befassen“, und er fügte später<br />

hinzu: „Ohne meine Lehrerin würde es<br />

heute unsere Schülerinitiative vielleicht<br />

gar nicht geben.“<br />

Vorbild war Wangari Maathai aus Kenia,<br />

die in 30 Jahren in Afrika 30 Millionen<br />

Bäume gepflanzt hatte und auch gegen<br />

die egoistischen Interessen der Oberschicht<br />

kämpfte. Die Afrikanerin brachte<br />

ihn auch auf die Idee, die Initiative<br />

„Plant-for-the-Planet“ zu gründen, eine<br />

Schülerinitiative, die Jugendliche und<br />

Erwachsene motivieren will, Bäume zu<br />

pflanzen, um so den CO 2<br />

-Ausgleich zu<br />

schaffen.<br />

Der Redner erzählte, welche Aktivitäten<br />

er bereits unternommen hat, wie<br />

er Politiker, Wirtschaftsverbände für die<br />

Baumpflanzaktion gewinnen konnte.<br />

Und, so betonte der Referent immer<br />

wieder, wie wichtig es sei, dass die Jugendlichen<br />

Bäume pflanzen. Bedauerlich<br />

sei, dass sich viele Erwachsene hinter<br />

den Klimaskeptikern verstecken,<br />

nach deren Meinung es keine Klimakrise<br />

gebe.<br />

So ist es nur zu logisch, dass der Redner<br />

auf die Folgen der weltweiten Klimaveränderung<br />

hinwies: dass die Gletscher<br />

und das arktische Eis schmelzen und<br />

der Meeresspiegel steigen wird. Dass<br />

die Menschen für die Produktion zuviel<br />

Wasser verbrauchen.<br />

Finkbeiner warb für seine Idee. Diese<br />

braucht Botschafter für Klimagerechtigkeit.<br />

Deshalb wurde 2008 die Einrichtung<br />

von „Akademien“ geschaffen,<br />

in denen „wir Kinder“ voneinander<br />

und miteinander lernen“. Im ersten<br />

Schritt diskutieren die Teilnehmer über<br />

die Rede eines „Botschafters“ für Klimagerechtigkeit,<br />

im zweiten Schritt ist die<br />

Klimagerechtigkeit beherrschendes Thema.<br />

Schritt 3: Das Reden üben und selber<br />

einen kleinen Vortrag halten. Der 4.<br />

Schritt beinhaltet die Pflanzaktion. Die<br />

weiteren Schritte sind: Ideen sammeln,<br />

wie man andere zum Mitmachen motivieren<br />

kann, die Arbeit in Schulgruppen<br />

und schließlich die Präsentation der<br />

Ziele vor Erwachsenen.<br />

Finkbeiner spricht ohne Manuskript,<br />

ohne Stichwortzettel. Mit Beamer und<br />

Leinwand erläutert er Fakten, Ereignisse,<br />

Forderungen, verweist auf die weltweiten<br />

Probleme: dass hauptsächlich Kinder<br />

hungern und verhungern, dass zu viele<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6


arbeit in einer Akademie werben. Und der<br />

<strong>BLLV</strong> hat diese Einladung bereits angenommen.<br />

Im Frühjahr 2014 wird die Veranstaltung<br />

in Kümmersbruck stattfinden, wo<br />

dann Kinder aus der gesamten Oberpfalz<br />

zu Klimabotschaftern ausgebildet werden.<br />

Und weil 2014/15 der <strong>BLLV</strong>-Bezirksverband<br />

Oberpfalz seinen 150. Geburtstag<br />

feiern wird, sollen bis zu diesem<br />

Zeitpunkt mindestens 150 Bäume gepflanzt<br />

sein.<br />

Anton Schlicksbier<br />

Weitere Informationen:<br />

www.plant-for-the-planet.org<br />

Bürgermeister Richard Gaßner:<br />

„Alles Gute dem <strong>BLLV</strong>“<br />

Mit einem „Alles Gute dem <strong>BLLV</strong>“ verabschiedete<br />

sich der Kümmersbrucker Bürgermeister<br />

Richard Gaßner von den Gästen<br />

des Amberger Seminars. Gaßner wird<br />

bei der nächsten Kommunalwahl Jüngeren<br />

Platz machen. Seit 1990 stand er mit<br />

wenigen Ausnahmen vor den Oberpfälzer<br />

Lehrerinnen und Lehrern und fand dabei<br />

– im Gleichklang mit dem <strong>BLLV</strong> – immer<br />

auch kritische Worte zur bayerischen<br />

Schulpolitik.<br />

In dieser Rückschau konnte Gaßner feststellen,<br />

dass „in jedem Jahr äußerst interesssante<br />

Hauptreferate“ angeboten worden<br />

sind, verbunden mit standespolitischen<br />

Forderungen des <strong>BLLV</strong>.<br />

„Die nächsten Jahre werden nicht ein-<br />

Schadstoffe produziert werden, dass diejenigen,<br />

die behaupten, die Energiewende<br />

sei teuer, nicht rechnen könnten, dass die<br />

Sonne keine Rechnung schickt, dass die<br />

konventionelle Herstellung eines T-Shirts<br />

2000 Liter Wasser benötigt, und deshalb<br />

hat sich die Initiative zur Herstellung von<br />

Tree-Shirts entschlossen.<br />

Finkbeiner wirbt auch für die „Gute<br />

Schokolade“, ein Plant-for-the-Planet-<br />

Produkt, das schon mehrere Händler anbieten,<br />

so Dehner, dm, Kaufland, Rewe<br />

oder Tengelmann. 20 Prozent von einem<br />

Euro Verkaufspreis jeder Tafel gehen an<br />

die Stiftung.<br />

Finkbeiner war nach Kümmersbruck<br />

gekommen, um nicht nur für das Pflanzen<br />

von Bäumen zu werben, er wollte<br />

auch seinen Freundeskreis erweitern und<br />

möglichst viele junge Menschen zur Mitfacher“,<br />

stellte Gaßner fest und bezog<br />

sich dabei auf die Aussage des Ministerpräsidenten,<br />

es werde in den nächsten<br />

fünf Jahren keine Reformen im Bildungsbereich<br />

geben. Gaßner befürchtet, dass es<br />

zu weiteren Schulschließungen kommen<br />

wird, er wünschte sich einen gleichwertigen<br />

Mittleren Bildungsabschluss an den<br />

Mittelschulen und an den Realschulen. Im<br />

Hinblick auf die Grundschle meinte er:<br />

„Es sollte nicht verboten sein, neue Versuche<br />

zu starten.“ Warum will man keine<br />

Diskussion über eine gemeinsame sechsjährige<br />

Grundschule, fragte sich Gaßner<br />

und wurde vom Beifall der Zuhörer bestätigt.<br />

Die Baumpflanzaktion des <strong>BLLV</strong> in Küm-<br />

mersbruck gab dem Redner die Möglichkeit,<br />

eine Verbindung zum (wenig erfolgreichen)<br />

Klimagipfel in Warschau herzustellen.<br />

Für Gaßner steht fest: Was bei dem<br />

Klimagipfel von Erwachsenen nicht auf<br />

den Weg gebracht worden ist, müssen die<br />

Jungen schaffen. –as–<br />

Katja Meidenbauer: Danke<br />

Katja Meidenbauer, die Leiterin der Oberpfälzer<br />

<strong>BLLV</strong>-Abteilung Berufswissenschaft,<br />

hatte in dieser Funktion das Amberger<br />

Seminar hauptverantwortlich vorbereitet<br />

und die Referentenauswahl getroffen.<br />

Sie begrüßte die Gäste und dankte<br />

vor den Besuchern der Festversammlung<br />

dem gesamten Organisationsteam für das<br />

Engagement, das alle bei der Vorbereitung<br />

an den Tag gelegt hätten. In diesen Dank<br />

zog sie vor allem den Kümmersbrucker<br />

<br />

Bürgermeister Richard Gaßner<br />

ein, der viele Jahre lang geholfen<br />

hatte, räumliche und organisatorische<br />

Hürden für das<br />

Amberger Seminar in Kümmersbruck<br />

aus dem Weg zu<br />

räumen. Sie dankte der Schule<br />

für die Bereitstellung der vielen<br />

Räume sowie allen Helfern<br />

im „Hintergrund“ für die organisatorische<br />

Mithilfe. –as–<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Ursula Schroll:<br />

Sind unsere Kinder<br />

glücklich?<br />

Mit kritische Feststellungen zu bildungspolitischen<br />

Fragen und Problemen eröffnete<br />

Ursula Schroll, die <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorsitzende,<br />

die Festveranstaltung des<br />

diesjährigen Amberger Seminars. „Bei ihrer<br />

Geburt sind 98 Prozent der Menschen<br />

hochbegabt. Nach der Schulzeit sind es<br />

nur noch 2 Prozent“, stellte Schroll eingangs<br />

fest und bezog sich dabei auf den<br />

neuen Film „alphabet“.<br />

Danach sei in den Schulen „Leistung“ zur<br />

Maxime der Wettbewerbsgesellschaft geworden.<br />

Die politisch und wirtschaftlich<br />

Mächtigen seien ratlos und statt langfristiger<br />

Perspektiven gebe es kurzatmigen<br />

Aktionismus.<br />

Schroll brachte Beispiele aus dem Film;<br />

seine Botschaft sei: Die Schule verhindert<br />

Kreativität. Der Film lässt Schüler<br />

zur Wort kommen: „Was denken sich eigentlich<br />

diejenigen, die über unser Schulleben<br />

bestimmen?“, erklärt eine Hamburger<br />

Gymnasiastin.<br />

Auch der Hirnforscher Gerald Hüther<br />

kommt zu Wort und kritisiert das Schulsystem.<br />

Und der Lernforscher Dr. Michael<br />

Schratz stellt fest: Die Schule betreibt<br />

einen riesigen Aufwand, erzielt aber nur<br />

magere Ergebnisse. Schroll kritisierte die<br />

permanenten Schönheitskorrekturen, bei<br />

denen die Ursachen nicht an der Wurzel<br />

gepackt werden. So müsse man sich fragen:<br />

Interessiert es noch jemanden, ob unsere<br />

Kinder auch glücklich sind? –as–<br />

150 Bäume will der <strong>BLLV</strong>-Bezirksverband Oberpfalz bis zu seinem Jubiläum anlässlich<br />

des 150. Geburtstages pflanzen. Der erste Baum steht schon bei der Kümmersbrucker<br />

Schule. Unser Bild, von links: Felix Finkbeiner, Ursula Schroll und Bürgermeister<br />

Richard Gaßner.<br />

Nach dem Festvortrag des Amberger Seminars scharten sich die Besucher vor dem<br />

Info-Stand der Initiative „Plant-for-the Planet“.<br />

Felix Finkbeiner, der Referent beim Amberger Seminar, musste sich nach der Veranstaltung<br />

mit Autogrammen „verewigen“. Gerade die Jugendlichen hatten Interesse für<br />

die Unterschrift.<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6


42. Internationaler<br />

Jugendwettbewerb<br />

jugend creativ<br />

Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken<br />

Abgabeschluss<br />

am 3. Februar 2014<br />

44. Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ<br />

Der 44. Internationale Jugendwettbewerb lädt Schülerinnen und Schüler ein, mit originellen Bildern oder Kurzfilmen<br />

sowie Quizlösungen teilzunehmen. Das Motto „TRAUMBILDER: Nimm uns mit in deine Fantasie“ bietet<br />

Raum für vielfältige kreative Interpretationen und Ansätze zur didaktischen Umsetzung in allen Klassenstufen.<br />

Weitere Informationen zum weltgrößten Jugendwettbewerb<br />

erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank<br />

oder unter www.jugendcreativ.de<br />

www.facebook.com/jugendcreativ<br />

Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken<br />

<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Dienstrecht:<br />

Funktionsloses<br />

Beförderungsamt –<br />

wie geht es weiter?<br />

„Laufstall statt Laufbahn! Beginn in A 12 und Ende in A 12!“<br />

Diese Festsstellung galt über viele Jahre hinweg für den Großteil<br />

der Lehrkräfte an Volksschulen bzw. an Grund- und Hauptschulen.<br />

Erst im Zuge der jüngsten Dienstrechtsreform gelang<br />

es dem <strong>BLLV</strong> und dem Bayerischen Beamtenbund (BBB) unter<br />

seinem Vorsitzenden Rolf Habermann, ein funktionsloses<br />

Beförderungsamt für diese Lehrergruppe zu erreichen. Bisher<br />

gab es drei Beförderungsrunden:<br />

Y 1.9.2009: Beförderung von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z<br />

mit den Beurteilungsstufen eins bis drei und einer bestimmten<br />

Anzahl von Dienstjahren.<br />

Y 1.1.2011: Beförderung von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z<br />

mit den Beurteilungsstufen eins bis vier und einer bestimmten<br />

Anzahl von Dienstjahren; mit der Einbeziehung der Stufe vier<br />

wurde die Forderung der Verbände nach Würdigung der Lebensleistung<br />

berücksichtigt.<br />

Y 1.7.<strong>2013</strong>: Erstmalige Beförderung von knapp 700 Lehrkräften<br />

A 12 + Z nach A 13 und der Zuerkennung des Titels<br />

„Studienrat an Grund- bzw. Mittelschulen“ unter folgenden<br />

Bedingungen: Beförderung nach A 12 + Z zum 1.9.2009<br />

(Wartezeit); Beurteilungsstufe eins (HQ) oder Beurteilungsstufe<br />

zwei (BG) + 22 Jahre Dienstzeit; weitere Beförderungen<br />

von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z mit der Beurteilungsstufe<br />

eins, Beurteilungsstufe zwei + 10 Dienstjahren und Beurteilungsstufe<br />

drei + 15 Dienstjahren.<br />

Viele Kolleginnen und Kollegen werden sich fragen: Wie geht<br />

es weiter? Besteht auch bei mir Aussicht, in den Genuss einer<br />

solchen Beförderung zu kommen? Ziel der Verbände ist es, für<br />

die Lehrergruppe an Grund- und Mittelschulen auf lange Sicht<br />

einen Beförderungskegel zu schaffen, bei dem sich ca. 35 %<br />

in A 12, ca. 35 % in A 12 + Z und ca. 30 % in A 13 befinden.<br />

Voraussetzung für eine Beförderung wird mit Sicherheit eine<br />

positive Beurteilungsstufe – also mindestens die Stufe vier<br />

(VE = voll entspricht) – sein. Angestrebt wird eine jährliche<br />

Beförderungsrunde jeweils spätestens zum 1. August, da eine<br />

solche Beförderung erst nach zwei Jahren versorgungswirksam<br />

wird. Zu beachten ist, dass die Kriterien für eine Beförderung<br />

jeweils neu festgelegt werden. Sollte man z. B. bei<br />

einer Beförderungsrunde das Kriterium der Dienstjahre knapp<br />

verfehlt haben, kann man nicht erwarten, dass die Kriterien<br />

bei der nächsten Beförderungsrunde genauso oder ähnlich<br />

ausschauen werden.<br />

„Leistung muss sich lohnen!“ Diesen Grundsatz hat sich<br />

die bayerische Staatsregierung auf ihre Fahnen geschrieben.<br />

Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hat sie mit der<br />

Einführung des funktionslosen Beförderungsamtes gemacht.<br />

Nehmen wir sie für die nächsten Beförderungsrunden beim<br />

Wort!<br />

Wilhelm Trisl,<br />

<strong>BLLV</strong>-Abteilung Dienstrecht und Besoldung Oberpfalz<br />

Kommentar:<br />

Warten auf den<br />

LehrplanPLUS<br />

Gut, dass Grundschullehrerinnen (Grundschullehrer) ein<br />

geduldiges Volk sind! Denn eigentlich müsste der Aufstand<br />

groß sein. So lässt man geduldig die Botschaften über sich<br />

ergehen und will die<br />

Überbringer nicht demotivieren,<br />

weil man die<br />

Falschen treffen würde<br />

und weil diese ebenso<br />

verärgert sind. Man überlegt<br />

und diskutiert im<br />

Lehrerzimmer, was tatsächlich<br />

neu ist und stellt<br />

fest, dass man Gott sei<br />

Dank auch bisher nicht<br />

alles falsch gemacht hat.<br />

Und dann erwartet man<br />

den nächsten Termin:<br />

Fortbildung: Neuer LehrplanPLUS<br />

für die Grundschule.<br />

Es ist alles andere als professionell, was da das Kultusministerium<br />

auf die Lehrer und Multiplikatoren loslässt: In<br />

aller Regel fünf Nachmittage Fortbildung über einen neuen<br />

LehrplanPLUS, den viele hoch engagierte Multiplikatoren<br />

verkaufen sollen, ihn aber bis jetzt noch nicht einmal<br />

zu Gesicht bekommen haben. Inhalte, die man im Grund<br />

genommen noch gar nicht genau kennt und die sich bald<br />

täglich noch verändern. Informationen, die häufig im Allgemeinen<br />

bleiben müssen. Dazu müssen die Multiplikatoren<br />

mit einer Power-Point-Präsentation arbeiten, auf die sie<br />

keinerlei Einfluss haben und die unveränderbar auf Biegen<br />

und Brechen allen in den Grundschulen arbeitenden Lehrkräften<br />

in ganz Bayern präsentiert werden muss.<br />

Das also ist die viel gepriesene Vertrauenskultur, die wir<br />

derzeit erleben. Niemand weiß, warum der LehrplanPLUS<br />

offenbar ein Geheimpapier ist. Für die Verlage scheint das<br />

ja auch nicht zu gelten, denn mittlerweile stapeln sich die<br />

Prüfstücke der neuen Schulbücher in den Lehrerzimmern.<br />

Na, ja, da gibt es ja auch was zu verdienen!<br />

Von den Lehrern wird erwartet, dass sie den neuen Lehrplan<br />

mittragen und umsetzen. Eine derartige Verfahrensweise<br />

aber ist die denkbar schlechteste Voraussetzung für<br />

einen positiven Start.<br />

Schade!<br />

Ursula Schroll<br />

<strong>BLLV</strong><br />

Bezirksvorsitzende<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6


Horst Bogner, ehem. Vorsitzender im <strong>BLLV</strong>-Kreisverband Regensburg-Land<br />

Siegfried Hümmer<br />

VS Laaber<br />

8<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


<strong>BLLV</strong>-Dienstanfängerseminar<br />

für Förderschulen<br />

ABJ zur Notengebung:<br />

Was<br />

habe ich zu<br />

beachten?<br />

Mitte Oktober fand ein Dienstan fängerseminar<br />

für Studienreferendare an<br />

Förderschulen statt, zu dem Uli Radl,<br />

zu ständig für die Studienreferendare in<br />

der Fachgruppe Förderschulen in der<br />

Oberpfalz, nach Schwandorf eingeladen<br />

hatte. Zum ersten Mal wurde diese<br />

Veranstaltung zusammen mit dem Verband<br />

Sonderpädagogik e.V. abgehalten. Dazu<br />

konnte Radl die Bezirksvorsitzende des<br />

vds, Frau Ingrid Neumann-Lewerenz, und<br />

Frau Eva Friedl begrüßen, welche ihren<br />

Verband kurz vorstellten und erwähnten,<br />

dass es bei einer Doppelmitgliedschaft im<br />

<strong>BLLV</strong> und vds eine Beitragsermäßigung<br />

gibt.<br />

Wilhelm Trisl (Abteilung für Dienstrecht<br />

und Besoldung im <strong>BLLV</strong>) informierte,<br />

gespickt mit vielen Beispielen, über<br />

Rechte und Pflichten der Referendare als<br />

Beamte. Die Beiträge befassten sich u. a.<br />

mit Beihilfe, Bezüge, Dienstbefreiung bei<br />

persönlichen Anlässen, Vertretung durch<br />

den Personalrat, Amtsverschwiegenheit,<br />

Meldung, dienstortnahe Wohnung<br />

und Einhaltung des Dienstweges.<br />

Ganz besonders wichtig sei es, eine<br />

Krankenversicherung zusätzlich zum<br />

Beihilfeanspruch abzuschließen.<br />

Manfred Böhm stellte sich als Vorsitzender<br />

der <strong>BLLV</strong>-Fachgruppe Oberpfalz und<br />

als 1. Vorsitzender des Personalrats für<br />

Förderschulen in der Oberpfalz ebenso<br />

vor wie Elisabeth Bierler als Vertreterin<br />

der Schwerbehinderten und Helmut Lang<br />

als stellvertretenden Personalratsvorsitzenden.<br />

Böhm bot im Namen der Be zirksvor<br />

sitzenden Ursula Schroll den Studienreferendaren<br />

Hilfe in jeder Lage an und<br />

verwies darauf, dass dieses Angebot auch<br />

von allen Verantwortlichen der Fachgruppe<br />

und den Personalratsmitgliedern komme.<br />

Er verwies auf die vielfältigen<br />

Fortbildungsangebote des <strong>BLLV</strong>. Zusätzlich<br />

bietet der <strong>BLLV</strong> über seinen<br />

Wirtschaftsdienst den Abschluss von<br />

günstigen Versicherungen an.<br />

Zum Schluss merkte Böhm noch an, dass<br />

der <strong>BLLV</strong> als Verband sehr auf das Wohl<br />

seiner Mitglieder bedacht ist, sei es im<br />

Kampf um bessere Arbeitsbedingungen<br />

und Bezahlung für Lehrer oder um bessere<br />

Lernvoraussetzungen für die Kinder,<br />

wobei eines das andere bedingt, frei nach<br />

Ursula Schroll: „Wenn es den Lehrern<br />

gutgeht, geht es auch den Schülern gut.“<br />

Dabei helfen junge <strong>BLLV</strong>-Mitglieder mit,<br />

den Verband noch mehr zu stärken und<br />

aufrecht zu erhalten. Helmut Lang<br />

Studentengruppe:<br />

100 neue Mitglieder<br />

geworben<br />

Die ersten beiden Oktoberwochen standen<br />

für die Aktiven der Regensburger<br />

Studentengruppe (SG) ganz im Zeichen<br />

der Erstsemesterbetreuung.<br />

Von Freitag, 5.10., bis Samstag, 6.10.,<br />

fand in der Regensburger Jugendherberge<br />

die Erstsemesterhütte für frisch gebackene<br />

Lehramtsstudierende statt. An den beiden<br />

Tagen erhielten die Teilnehmer nützliche<br />

Informationen, das Studium sowie<br />

das „Überleben“ an der Uni betreffend.<br />

Blickten die SGler anfangs noch in verwirrte<br />

und leicht überforderte Gesichter,<br />

so waren am Ende die Grübelfalten einem<br />

erleichterten Lächeln gewichen und jede(r)<br />

Teilnehmer(in) konnte mit einem<br />

fertigen Stundenplan beruhigt in den Uni-<br />

Alltag starten.<br />

Am darauffolgenden Dienstag, 8.10., betreute<br />

die SG einen Infostand im Rahmen<br />

Am 21.1.2014 bietet die ABJ Oberpfalz<br />

für alle Junglehrer und alle Interessierten<br />

eine Fortbildung zum Thema Notengebung<br />

an. Als Referenten konnten wir den<br />

verbandspolitischen Leiter der Rechtsabteilung,<br />

Hans-Peter Etter, gewinnen. Dieser<br />

wird auf folgende Punkte eingehen:<br />

• Wie muss eine Notendokumentation<br />

aussehen? • Was ist bei „mündlichen Noten“<br />

zu beachten? • Dürfen „Mitarbeit“<br />

und „Erledigung der Hausaufgaben“ in<br />

die Notengebung einbezogen werden? •<br />

Muss eine versäumte Probearbeit nachgeholt<br />

werden? • Was ist bei der Festlegung<br />

für Probearbeiten von der Lehrerkonferenz<br />

zu beachten? • Was wird bei der Anfechtung<br />

eines Zeugnisses überprüft?<br />

Die Veranstaltung ist als die staatliche<br />

Fortbildung ergänzende Maßnahme anerkannt<br />

und findet um 15 Uhr an der Telemann-Schule<br />

Teublitz statt.<br />

Gegen Vorlage des <strong>BLLV</strong>-Mitgliedsausweises<br />

ist die Veranstaltung kostenlos,<br />

Nichtmitglieder zahlen 5 Euro. Anmeldungen<br />

bitte bis 17.1.2014 per Mail an<br />

Anja Decker (abj-amberg@web.de).<br />

der Erstsemestermesse an der Uni<br />

Regensburg. Aufgrund der hohen Zahlen<br />

der Studienanfänger im Wintersemester<br />

erfreute sich der <strong>BLLV</strong>-Stand traditionellerweise<br />

zahlreicher Besucher. Dank rhetorisch<br />

bestens aufgestellter SGler sowie<br />

neuer, ansprechender Werbematerialien,<br />

wie zum Beispiel diverser Studienhelfer,<br />

die vom Hochschulreferat zur Verfügung<br />

gestellt worden waren, wurde mit 100 ausgefüllten<br />

<strong>BLLV</strong>-Mitgliedschaftsanträgen<br />

außerdem ein kleiner Regensburger Rekord<br />

erzielt.<br />

Viele der Standbesucher schlossen sich<br />

auch der Erstsemesterkneipentour am<br />

selben Abend an, konnten noch dringende<br />

Fragen loswerden, erste Kontakte knüpfen<br />

und/oder die ersten, informationsreichen<br />

Tage an der Uni bei dem ein oder anderen<br />

Getränk ausklingen lassen.<br />

Und so bleibt abschließend nur wieder zu<br />

hoffen, dass ein kleiner Teil der „Neuen“<br />

nicht nur in einer passiven Mitgliedschaft<br />

verschwindet, sondern sich auch an der<br />

ein oder anderen Aktion der aktiven SGler<br />

beteiligt.<br />

Diana Wengler<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 9


Schulgeschichte:<br />

Keine „Sechser“<br />

von Adam Sechser<br />

Nach Gottfried Lacense leitete Raimund<br />

Schlecht von 1838 bis 1868 das<br />

Lehrerseminar Eichstätt, nachdem die<br />

Oberpfälzer Schulbewerber zuvor in<br />

Amberg (1807) und dann in Straubing<br />

(1824) ausgebildet worden waren.<br />

1859 konnte er u. a. den 16-jährigen<br />

Straßenwärtersohn Adam Sechser aus<br />

Schwarzenfeld begrüßen, der nach der<br />

Werktagsschule Präparand des Lehrers<br />

Josef Roll gewesen war. Vor dem Eintritt<br />

in das Seminar lag aber die Hürde einer<br />

anspruchsvollen Aufnahmeprüfung<br />

– durchgeführt vom Kreisscholarchen,<br />

Inspektor und von den Seminarlehrern.<br />

Nach bestandenem Examen verließ<br />

Georg Sechser 1861 Eichstätt.<br />

Er begegnete nun vier Jahre der rauen<br />

Schulwirklichkeit, in der er sich als<br />

Exspektant in Waidhaus und Nabburg bewähren<br />

musste. 1865 legte er wiederum<br />

in Eichstätt die Anstellungsprüfung ab.<br />

Anschließend diente er weitere vier Jahre<br />

als Schulverweser in Nabburg, bis er endlich<br />

die „wirkliche Anstellung“ erreichte.<br />

Mit diesem Status war die Versetzung<br />

nach Neunaigen verknüpft, wo 50 Kinder<br />

der Jahrgangsstufen eins mit sieben im<br />

Schulhaus hinter der St.-Vitus-Kirche auf<br />

Unterricht und Erziehung warteten. Im<br />

ersten Stock befand sich der Klassensaal,<br />

während ebenerdig der auch mit dem niederen<br />

Kirchendienst betraute Lehrer hauste.<br />

Erneut gingen vier Jahre ins Land, als<br />

Adam Sechser 1873 die Rückkehr vom<br />

Dorf in die Stadt gelang. In Nabburg<br />

übernahm er die gemischte vierte Klasse<br />

– gebildet aus den Jahrgangsstufen sechs<br />

und sieben. Er wohnte im Kantorhaus unterhalb<br />

des „Johannes-Doms“ und wurde<br />

mit 1.400 Mark jährlich besoldet. Dabei<br />

wurde sein Kirchendienst als Chorregent<br />

und Kantor mit 880 Mark höher honoriert<br />

als der Einsatz in der Schule, der ihm nur<br />

520 Mark einbrachte.<br />

Adam Sechsers Notenskala umfasste<br />

nur vier Abstufungen. Zu bewerten hatte<br />

er zuvörderst die Geistesgaben: I = sehr<br />

viele, II = viele, III = hinlängliche und IV<br />

= geringe. Ihnen folgte die Klassifikation<br />

des Betragens: I = sehr lobenswürdig,<br />

II = lobenswürdig, III = nicht tadelfrei<br />

und IV = strafbar. Schließlich oblag es<br />

dem Pädagogen, den Fortgang in den<br />

Unterrichtsfächern Biblische Geschichte,<br />

Sprache, Rechnen, Realien und Fertigkeiten<br />

abzuwägen: I = sehr gut, II =<br />

gut, III = genügend und IV = ungenügend.<br />

Erst 1919 wurde das Bewertungssystem<br />

auf sechs Noten erweitert.<br />

1907 erfuhr Adam Sechser – mittlerweile<br />

Oberlehrer – eine seltene Anerkennung.<br />

Wegen vielfältiger Verdienste um die<br />

Schuljugend und Pfarrei ernannte ihn der<br />

Stadtmagistrat Nabburg zum Ehrenbürger.<br />

1909 trat er dann 66-jährig in den wohlverdienten<br />

Ruhestand, den er aber nur kurze<br />

Zeit genießen konnte. Seinen Tod am 2.<br />

August 1913 meldete Witwe Augusta<br />

dem Standesamt. Vier Tage später wurde<br />

er auf dem Stadtfriedhof beerdigt.<br />

Das Amts- und Anzeigeblatt für das Bezirksamt<br />

Nabburg berichtete: „Zur ewigen<br />

Ruhe wurde gestern Herr Oberlehrer<br />

Adam Sechser gebettet. Jung und Alt<br />

waren erschienen, um ihren Lehrer und<br />

Erzieher, ihren Freund und Kameraden<br />

auf dem letzten Weg zu begleiten. Auch<br />

der Bürger- und Veteranenverein sowie<br />

die Freiwillige Feuerwehr waren mit ihren<br />

Bannern vertreten. Bürgermeister August<br />

Schreiner beleuchtete die Pflichttreue,<br />

Rechtschaffenheit und Pflichterfüllung<br />

des Verstorbenen. Besonders erwähnte<br />

er, daß ihm die Stadt wegen seiner vielen<br />

Verdienste das Ehrenbürgerrecht verliehen<br />

habe.“<br />

Josef Eimer, Wernberg-Köblitz<br />

Die Zusendung der<br />

<strong>BLLV</strong>-Zeitschriften<br />

an die Mitglieder<br />

ist nur gesichert,<br />

wenn dem <strong>BLLV</strong> jede<br />

Adressänderung<br />

mitgeteilt wird.<br />

Nachsendeanträge bei<br />

der Post erledigen das<br />

nicht.<br />

MEDIEN<br />

HEILIGE BERGE -<br />

HEILIGE QUELLEN<br />

Wallfahrtsstätten in der<br />

Oberpfalz<br />

Buch & Kunstverlag, Amberg<br />

ISBN 978-3-935719-96-4<br />

Hardcover, 320 Fotos,<br />

Format 27 x 24 cm; 24,95 EUR<br />

57 Wallfahrtsorte der Oberpfalz, getrennt<br />

nach Landkreisen, werden in dem Bildband<br />

dargestellt. Es handelt sich um Wallfahrtsorte,<br />

die auch heute noch von Wallfahrern<br />

gern aufgesucht werden. Insgesamt<br />

gibt es etwa 100 Gnadenstätten.<br />

Die Fotos schuf Günter Moser, die Texte<br />

Bernhard Setzwein. Das Vorwort stammt<br />

aus der Feder des Regensburger Bischofs<br />

Rudolf Voderholzer.<br />

Die Oberpfalz ist reich an Heiligen Bergen<br />

und Heiligen Quellen. Sie waren und<br />

sind seit Jahrhunderten Ziel von Wallfahrern,<br />

die ihre Sorgen und Nöte in diese<br />

Kapellen und Kirchen tragen.<br />

Bestechend sind die teils großformatigen,<br />

oft zweiseitigen Bilder, welche die Stimmung<br />

der landschaftlichen Schönheiten in<br />

den verschiedenen Jahreszeiten einfangen<br />

und die prunkvollen Innenansichten widergeben.<br />

In Ergänzung dazu Bilder, welche<br />

die Details der Wallfahrtsstätten einfangen<br />

oder Votivtafeln präsentieren, die<br />

Zeugnis ablegen, Zeugnis, dass ein Hilfesuchender<br />

in der Kirche Hilfe gefunden<br />

hat. Die Texte fassen die Geschichte der<br />

Kirchen zusammen, beschränkt jeweils<br />

auf eine Seite.<br />

Der Bildband zeigt auch die weltliche<br />

Seite einer Wallfahrt: Wie die Menschen<br />

zu ihrem Ziel pilgern, wie sie mit Musik,<br />

Bier und Bratwürsten die Wallfahrt feiern.<br />

Wallfahrt hat in Bayern Tradition. So<br />

schreibt Aventinus 1556 in seiner „Baierischen<br />

Chronik“: „Das bairische volk ist<br />

geistlich, schlecht und gerecht, käuft gern<br />

kirchferten, hat auch vil kirchfahrt.“<br />

Diözesanbischof Rudolf Voderholzer beschreibt<br />

in seinem Geleitwort, wie das<br />

Buch auf den Leser wirkt: „In diesem<br />

schönen Bildband können Sie sich vertiefen<br />

in die Welt der „heiligen Berge der<br />

Oberpfalz und einen Vorgeschmack davon<br />

bekommen, was Sie dort erwartet, wenn<br />

Sie sich selbst auf den Weg machen.“<br />

10<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


<strong>BLLV</strong> IN NEUSTADT AN DER WALDNAAB<br />

Leißlfibel – ein Spiegelbild der<br />

gesellschaftlichen Veränderungen<br />

Ein Vergleich der Fibelkinder aus den Jahren 1962 und 1978<br />

Auf dem bunten Titelbild der Fibelkinder<br />

1 (oben links), veröffentlicht 1962<br />

und gezeichnet von Ali Mitgutsch, reisen<br />

die Kinder in einem offenen Holzkoffer,<br />

der gegen den blauen Hintergrund<br />

die Funktion eines fliegenden Teppichs<br />

erfüllt. Und der Chauffeur trägt natürlich<br />

noch zackig Uniform. Der blonde<br />

Otto in der letzten Reihe schwingt eine<br />

polnische Fahne. Man hätte statt weiß-rot<br />

in einem bayerischen Lesebuch eher eine<br />

weiß-blaue Fahne erwartet. Gut, die hätte<br />

sich gegen den himmlisch blauen Hintergrund<br />

schlecht abgehoben und so müssen<br />

es die Ringelsocken des Buben in den<br />

bayerischen Landesfarben wieder wettmachen.<br />

Auf dem Titelbild der <strong>Ausgabe</strong> von<br />

1978 (Bild rechts) sitzen die neuen Fibelkinder<br />

– wenig märchenhaft – auf einer<br />

riesigen Straßenwalze. Unwillkürlich<br />

kommt mir in den Sinn: „Eltern haften für<br />

ihre Kinder“. Juristisch ist die Elternhaftung<br />

nicht haltbar, also können die Kinder<br />

ruhig sitzenbleiben – auf der Straßenbaumaschine.<br />

Auch die anderen Seiten regen die<br />

Phantasie an: Das traditionelle, in Bayern<br />

übliche „Grüß Gott!“ auf der Begrüßungsseite<br />

(1962) ist nun vom Zeitgeist<br />

verweht. 1978 findet sich stattdessen ein<br />

Straßenschild „Karl-Theodor-Str.“ Namen<br />

und Anzahl der Kinder sind gleich geblieben,<br />

doch Ottos Outfit hat sich verändert.<br />

Er trägt keinen Trachtenjanker mit kurzer<br />

Hose und Ringelsocken mehr (letztere<br />

waren wohl 1962 schon out!), sondern einen<br />

grünen Nicki mit aufgenähtem gelben<br />

Apfel und eine lange schwarze Schnürlsamthose.<br />

Eben Mode um das Jahr 1978.<br />

Auch die anderen Seiten bieten Unterschiede,<br />

kennzeichnen die Epoche. Nicht<br />

Energie, sondern Wärme gespart: Der<br />

Gasherd war wohl schon 1978 sehr nostalgisch.<br />

Nicht nur, weil man die Energieeffizienz<br />

noch nicht kannte. Energie<br />

sparen im heutigen Sinne war noch unbekannt,<br />

man sparte stattdessen „Wärme“.<br />

1962 sehen wir auf Seite 44 bereits einen<br />

Elektroherd, wenn auch noch ohne Cerankochfeld.<br />

Da war die alte Fibel von 1962<br />

doch schon recht fortschrittlich!<br />

Familie Uhlenfuß (1978, Seiten 30/31):<br />

Hier stellt Werner Halle (Gedichte für die<br />

Grundschule) Vokale vor. Wohl eher für<br />

Zuagroaste. Nein, nicht Ali und Aische,<br />

sondern die Kinder von Familie Uhlenfuß.<br />

Da gibt es (A, a wie) Ananassalat,<br />

nicht bayerische Weißwurst oder Wurstsalat,<br />

weil diese Wörter leider mit W<br />

anfangen und im Deutschen keine Vokale<br />

sind. Bei „I, i“ lernt der Schüler in<br />

Bild und Wort zwei veritable Alko-Junkies<br />

kennen: „Zipf und Kipf, die beiden<br />

Wichtel, sitzen schon seit Viertel vier auf<br />

dem Fliegenpilz und trinken Wichtelwein<br />

und Wichtelbier“. Das Zwei-Wichtel-Bacchanal<br />

soll wohl abschreckend<br />

wirken, vergleichbar mit den Sprüchen<br />

auf Zigarettenschachteln. Das O des jodelnden<br />

Onkels „Otto aus Tirol“ hat die<br />

Form eines Rotwein pfützelnden Eichenfasses.<br />

Gut, die Kulturtechnik Jodeln verbindet<br />

schließlich die deutschsprachigen<br />

europäischen Alpenregionen. Aber dann<br />

die unbayrischen Namen (E, e wie) Besengret<br />

und (U, u wie) Uhlenfuß! Letztere<br />

„braut Rapunzelsuppe, Wurzelwein und<br />

Gurkenmus.“ Mit Wurzelwein lernt der<br />

Erstklässler die zweite Weinsorte kennen.<br />

Aber gut, wenigstens geraucht wird nicht.<br />

Nicht einmal der Kanonenofen (Seite 31)<br />

wagt zu rauchen. Gut so, ein Gesundheitsrisiko<br />

weniger!<br />

Keine Kohle mehr (1962, S. 64 / 1978,<br />

S. 53): Der Kohlenmann schleppt nicht<br />

mehr löchrige Säcke. Kinder eilen nicht<br />

mehr „mit Körben und Eimern herbei“<br />

und sammeln Kohlestücke von der Straße<br />

auf wie die Fibelkinder noch 1962 auf<br />

Seite 64. Die Nachkriegszeit ist inzwischen<br />

Vergangenheit, das Wirtschaftswunder<br />

ausgebrochen. Der Tankwagen<br />

der Ölfirma fährt vor. „Wir brauchen Öl“,<br />

keine Kohle mehr. „Öl ist teuer“, sagt die<br />

Mutter“. Welch zukunftsweisende Worte!<br />

31 Pf. (0,16 €) kostete 1978 ein Liter<br />

Heizöl.<br />

Die fragwürdige Jagdleidenschaft des J.<br />

Silberbart (1978, S. 57): „Jakob Silberbart<br />

ist ein alter Jäger“. Im Januar bis März ist<br />

er, erfährt der ABC-Schütze, in Amerika<br />

und jagt „einen Jaguar“, die vom Aussterben<br />

bedrohte Raubkatze. Aber der Jaguar<br />

lässt sein Leben natürlich für einen guten<br />

Zweck: Vorstellen der Monatsnamen und<br />

Erfassen der Form und phonetischen Eigenart<br />

des J/j.<br />

Anni Leißls Fibelkinder begleiteten die<br />

Schulanfänger fast ein Vierteljahrhundert.<br />

Mit dieser Darstellung erfüllen wir<br />

die testamentarische Verpflichtung, des<br />

Todestages von Frau Anni Leißl (gest. am<br />

9.11.1998) zu gedenken, der Schulbuchautorin<br />

und großzügigen Förderin der<br />

„Leißlstiftung“. Michael Geipel<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 11


Zahnersatz billiger<br />

www.2te-ZahnarztMeinung.de ist ein Auktionsportal für Zahnersatz:<br />

Nach der Registrierung stellt der Patient seinen Heilund<br />

Kostenplan kostenfrei ein und erhält innerhalb von drei Tagen<br />

Kostenschätzungen von Zahnärzten aus seiner Region, wobei<br />

insgesamt etwa 1200 Zahnärzte registriert sind. Dadurch lassen<br />

sich bei den privaten Behandlungs- und Laborkosten durchschnittlich<br />

56 Prozent des Eigenanteils sparen – ohne Qualitätseinbußen.<br />

All das ist aber nur eine Option.<br />

Statt zur günstigsten Praxis zu fahren, kann der Kunde auch deren<br />

Angebot ausdrucken und seinem bisherigen Zahnarzt vorlegen<br />

– als Verhandlungsbasis. Patienten sollten sich auch nicht<br />

scheuen, ihren Zahnarzt direkt darauf anzusprechen, wo sich<br />

Kosten sparen lassen. Auch die Krankenkassen haben einen Kostenvorteil<br />

und befürworten diese Auktionsportale, wo monatlich<br />

über 600 Auktionen stattfinden.<br />

Bei www.mediKompass.de wird neben dem Zahnarzt-Preisvergleich<br />

auch ein Augen-Laser-Preisvergleich angeboten.<br />

Bei hohen Beträgen stellt dies sicherlich ein sinnvolles Preisreduzierungsmodell<br />

dar, ohne ins Ausland fahren zu müssen.<br />

Arthur Schriml,<br />

<strong>BLLV</strong>-Bezirkssozialreferent<br />

<strong>BLLV</strong> und Fremdsprachen<br />

Bei einer Fortbildung der <strong>BLLV</strong>-Landesfachgruppe Fremdsprachen<br />

in Nürnberg wurde den 100 Teilnehmern ein vielfältiges<br />

Angebot unterbreitet: Gerhard Eichner und Alexandra Papa hatten<br />

den Organisationsrahmen geschaffen. Fachgruppenleiter Jochen<br />

Vatter und seine Helfer freuten sich über den Zuspruch.<br />

Prof. Dr. Thorsten Piske (Universität Erlangen-Nürnberg)<br />

sprach zum Fach Englisch in der Grundschule und nannte die<br />

Voraussetzungen, unter denen erfolgreiches Fremdsprachenlernen<br />

möglich ist.<br />

Sophie Hill (Universität Regensburg) bot den Teilnehmern 90<br />

Minuten lang die Möglichkeit, durch Übung und gutes Zuhören<br />

die eigene Aussprache zu verbessern.<br />

Christoph Vatter beschäftigte sich mit der Vorbereitung des bilingualen<br />

Sachfachunterrichts. Fachberaterin Gaby Fruhmann informierte<br />

über den Einsatz von Filmen im Englischunterricht.<br />

Dr. Clemens M. Schlegel (Universität München) bot schwungvolle<br />

Songs an.<br />

Fachberater Anna Weber und Simon-Lorenz Dürr vermittelten<br />

in einem Workshop, wie man Wortschatz selbstständig erlernen<br />

kann.<br />

Das Seminar „Cultural Events im Herbst und Winter“ mit Irmentraut<br />

Kaunert-Steel zeigte auf, wie man englische und amerikanische<br />

Festtage in den Unterricht einbindet. Institutsrektorin<br />

Hella Tinis-Faur gab Informationen zum LehrplanPLUS.<br />

Simone Fleischmann, Leiterin der <strong>BLLV</strong>-Abteilung Berufswissenschaft,<br />

informierte über die Neugestaltung der Lehrpläne.<br />

Der neue Lehrplan wird ab 2014 in der 1./2. Jahrgangsstufe<br />

eingeführt.<br />

Susanne McCafferty, Rektorin und Lehrbeauftragte an der PH<br />

Ludwigsburg, führte mit Hilfe ihrer Puppe in das Thema „Kommunikation<br />

im Englischunterricht der Grundschule“ ein. Seminarrektor<br />

Frank Wessel vermittelte Möglichkeiten, mit englischen<br />

Bilderbüchern in der Grundschule zu arbeiten.<br />

Der Bezirksverband Oberpfalz<br />

wünscht den Mitgliedern<br />

sowie allen Lesern<br />

der Oberpfälzer Schule<br />

ein frohes, gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und für<br />

das neue Jahr im privaten<br />

und beruflichen Bereich<br />

alles Gute.<br />

Sind Sie umgezogen? Sie haben ein anderes<br />

Stundenmaß? Sie haben die Bank<br />

gewechselt?<br />

Wir bitten um Nachricht an<br />

<strong>BLLV</strong>-Geschäftsstelle, Adolf-Kolping-Str. 7, 92708 Mantel<br />

oder: geschaeftsstelle@oberpfalz.bllv.de<br />

oder Fax: 09605/ 9 250 211<br />

Wir leiten Ihre Mitteilung weiter an Ihren Kreisverband.<br />

Neue Anschrift:<br />

Vorname Name<br />

Straße / Hausnr.<br />

PLZ / Ort<br />

E-Mail (Tel.-Nr.)<br />

Neue Bankverbindung:<br />

Konto-Nr.<br />

Name der Bank<br />

Bankleitzahl<br />

Dienstliche Veränderungen:<br />

Vollzeit / Teilzeit / Unterrichtsstunden / Gehaltsstufe...<br />

Dienstbezeichnung / Dienstort<br />

..................................................<br />

Unterschrift<br />

..... ..... ..... ..... ..... .....<br />

<strong>BLLV</strong>-Mitgliedsnummer<br />

(siehe Aufkleber der Bayer. Schule * _ _ _ _ _ _ *):<br />

12<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Ihre Ansprechpartner:<br />

Personalräte<br />

in der Oberpfalz<br />

Die Vorsitzenden der örtlichen Personalräte<br />

im Bereich der Schulämter:<br />

Amberg-Land: Martin Sekura (GS Kastl, Tel.: 09625/ 231)<br />

Amberg-Stadt: Elke Schmidt (Barbara-GS Amberg, Tel.: 09621/ 8 50 17)<br />

Cham: Josef Messerer (GS/MS Falkenstein, Tel.: 09462/ 361)<br />

Neumarkt: Ursula Schroll (GS/MS Mühlhausen, Tel.: 09185/ 9 00 22)<br />

Neustadt/WN: Elisabeth Graßler (GS Mantel, Tel.: 09605/ 9 250 647;<br />

Tel. privat: 09605/ 2568)<br />

Regensburg-Land: Siegfried Hümmer (MS Laaber), Tel.: 0176/ 23 44 75 42<br />

Regensburg-St.: Heinz Freymann (Pestalozzi-MS Regensburg), T. pr.: 0941/ 85 310<br />

Schwandorf: Maria Karg-Pirzer (GS/MS Teublitz, Tel.: 09471/ 6 019 800;<br />

Tel. privat: 09431/ 42 715)<br />

Weiden: Christiana Köhler (Max-Reger-Schule Weiden), Tel. privat: 0961/ 27 489<br />

Tirschenreuth: Wilhelm Trisl (MS Tirschenreuth), Tel. privat: 09636/ 91 943<br />

------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Bezirkspersonalrat:<br />

1. Vorsitzender: Albert Schindlbeck, Tel.: 0941/ 5680 285<br />

2. Vorsitzende: Elisabeth Graßler, Tel.: 09605/ 9 250 647<br />

weitere Mitglieder:<br />

Heinz Freymann, Maria Karg-Pirzer, Beate Leipold, Katja Meidenbauer, Wilhelm Trisl<br />

Vertrauensperson für die Schwerbehinderten:<br />

Josef Schosser, Tel.: 0941/ 5680 285 (donnerstags, 8.45 bis 11.15 Uhr)<br />

Jugend und Auszubildendenvertretung:<br />

(nicht mehr besetzt)<br />

-----------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Personalrat<br />

für Förderschulen und Schulen für Kranke:<br />

Manfred Böhm: 1. Vorsitzender, Tel.: 09651/ 917 883 oder<br />

0941/ 5680/ 285 (dienstlich)<br />

Helmut Lang, stellv. Vorsitzender, Tel.: 09181/ 905 038 (dienstlich)<br />

weitere Mitglieder: Günther Amann, Luise Amschl, Ulrike Gabath-Brenninger,<br />

Irmgard Hermann, Robert Lohr, Ulrich Radl, Joachim Schramm<br />

Gruppe der Arbeitnehmer (Angestellten):<br />

Inge Wendl: 2. Vorsitzende (Arbeitnehmer)<br />

Annemarie Scherbaum<br />

Schwerbehindertenvertretung:<br />

Elisabeth Bierler<br />

Jugend und Auszubildendenvertretung:<br />

NEU: Susanne Brunner, geb. Schott (Sonderpäd. Förderzentrum Neumarkt;<br />

Vorgängerin: Nicola Fiedler)<br />

MEDIEN<br />

Der<br />

Oberpfalz-Kalender 2014<br />

Buch & Kunstverlag, Amberg<br />

ISBN 978-3-95587-001-0<br />

104 Seiten, 11,95 EUR<br />

Der neue Oberpfalz-Kalender bringt Veranstaltungstipps,<br />

berichtet über Brauchtum<br />

und Tradition, nennt lohnenswerte<br />

Ausflugsziele und blickt zurück in die<br />

Heimatgeschichte, zum Beispiel über<br />

Kümmersbruck (900 Jahre), über das<br />

Kloster Waldsassen, den Markt Donaustauf<br />

(1100 Jahre) oder über Tirschenreuth<br />

(650 Jahre Stadtrechte). Jede Seite<br />

wird zu einer Informationsquelle über<br />

Oberpfälzer Themen, illustriert mit farbenprächtigen<br />

Bildern. Dazu natürlich<br />

das Kalendarium mit Bauernregeln, mit<br />

einer Auflistung Oberpfälzer Festlichkeiten<br />

oder auch vergessenen Rezepten zum<br />

Sauerkraut, zum Schnittlauch, zur Kapuzinerkresse<br />

oder zum Basilikum.<br />

Oberpfälzer<br />

Heimatspiegel 2014<br />

Verlag der Buchhandlung<br />

Eckhard Bodner, Pressath<br />

ISBN 978-3-939247-36-4<br />

208 Seiten, 7,95 €<br />

Auf 208 vierfarbigen Seiten bietet der<br />

Heimatspiegel 2014 53 lesenswerte Beiträge,<br />

die eine bunte Mischung aus Information<br />

und Unterhaltung darstellen. 60<br />

Autoren, Fotografen und Texter haben<br />

ihre Beiträge über historische Ereignisse,<br />

Landschaften, Veranstaltungen, Kleidung,<br />

Pflanzen und Personen eingebracht. Dazwischen<br />

immer wieder Fotos und Verse,<br />

die zum Nachdenken, zum Schmunzeln<br />

anregen. Und welch ein Zufall: Der Heimatspiegel<br />

bringt eine ausführliche Biographie<br />

über den jüngst verstorbenen Dieter<br />

Hildebrandt, der in Windischeschenbach<br />

wohnte und in Weiden sein Abitur<br />

gemacht hat.<br />

Zu all diesen Fakten natürlich auch ein<br />

ausführliches Kalendarium.<br />

Ihr Drucksachenlieferant<br />

wittmann-druck<br />

Regensburger Str. 13–15<br />

93426 Roding<br />

Tel. 0 94 61 / 26 93 · Fax 74 75<br />

Wittmann-Druck@t-online.de<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 13


Dorothee Braun,<br />

Hans-Jürgen Braselmann<br />

Mobbing und Gewalt in der<br />

Grundschule<br />

Cornelsen Schulverlage GmbH Berlin<br />

ISBN 978-3-589-03920-3<br />

<strong>2013</strong>, kartoniert, 128 Seiten<br />

17,50 EUR<br />

Mobbing und Gewalt haben viele Gesichter.<br />

Kinder, die beißen, schlagen, treten,<br />

beleidigen, Sachen zerstören oder andere<br />

Kinder gezielt so ignorieren, dass diese<br />

sich tief getroffen und ausgegrenzt fühlen<br />

– das sind brennende Themen auch an<br />

der Grundschule, und dies nicht nur in der<br />

Großstadt, auch in ländlichen Schulen.<br />

Diesen Herausforderungen zu begegnen<br />

wird aufgrund vielfältiger sozialer und<br />

gesellschaftliche Ursachen immer komplexer.<br />

Gerade im Prozess der Inklusion wird<br />

das Thema Mobbing und Gewalt notwendig,<br />

eine pädagogische Perspektive für<br />

das emotional-soziale Lernen zu entwickeln<br />

und Angebote bereitzuhalten, die<br />

ein friedliches Miteinander aller ermöglichen.<br />

Daraus ergibt sich die Aufgabe,<br />

auch Kinder mit einer hohen Aggressionund<br />

Gewaltproblematik zu halten, einzubinden,<br />

zu stabilisieren und bestmöglich<br />

zu fördern. Dieser Auftrag ist anspruchsvoll,<br />

denn gerade in der Auseinandersetzung<br />

mit Aggression, Gewalt und Mobbing<br />

treffen pädagogischer Anspruch und<br />

reale Gegebenheiten konflikthaft aufeinander<br />

und lassen Belastungen und Grenzen<br />

schmerzhaft erfahren. Dies alles<br />

macht deutlich, dass es keine einfachen<br />

Lösungen und auch nicht den einen richtigen<br />

Weg gibt.<br />

Die Grundgedanken des Buches sind: Auf<br />

der Grundlage eines humanistischen Menschenbildes<br />

mit Werten wie Menschenwürde,<br />

Freiheit und Frieden geht es beim<br />

professionellen Bewältigen von gewalttätigem<br />

und mobbendem Verhalten um einen<br />

klaren Rahmen mit hilfreichen Angeboten<br />

auf der einen Seite und dem individuellen<br />

Intervernieren und Bearbeiten<br />

auf der anderen Seite. Dies schließt auch<br />

den Anspruch ein, Kinder in ihrer emotianalen<br />

und sozialen Entwicklung zu fördern<br />

und Friedfertigkeit und Konfliktfähigkeit<br />

als Schulethos zu leben und umzusetzen.<br />

14<br />

MEDIEN<br />

Humor in Oberpfälzer<br />

Schulen<br />

Aus der Sammlung von<br />

Sophie Schikora, Schirmitz<br />

Sexualkunde war vor einiger Zeit eine<br />

fest im Lehrplan vorgeschriebene<br />

Aufgabe. Mit mehr oder weniger Engagement<br />

wurde diese Anordnung auch durchgeführt.<br />

Es ist nicht mehr auszumachen, was sich<br />

einst im Kopf eines Buben getan hat: Längere<br />

Zeit nach einer Sexualkunde-Stundekommt<br />

er eines Morgens, noch vor dem<br />

Unterricht, zur Lehrerin und fragt: „Fräulein,<br />

kennst du den Embro?“ (Er meinte<br />

Embryo.) „Den Embro, wer soll denn das<br />

sein?“ fragt die Lehrerin zurück. „Ich hab<br />

mir gleich denkt, dass du von Sozialkunde<br />

und Kindakriegn kei Ahnung hast“, meinte<br />

der Bub und ging.<br />

Heutzutage wird in den Familien nicht<br />

mehr viel gebetet. Es kommen Kinder<br />

in die Schule, denen die einfachsten<br />

religösen Grundbegriffe fehlen. Deshalb<br />

ist es wichtig, dass die Kinder im Religionsunterricht<br />

einen Grundstock an Gebeten<br />

auswendig lernen, so das „Vater<br />

unser“, das „Gegrüßt seist du, Maria“,<br />

„Müde bin ich, geh zu Ruh“ und „Zu dir<br />

erwach ich, liebster Gott“. Diese Gebete<br />

haben alle Kinder lernen müssen. Später<br />

sind noch andere Gebete dazu gekommen,<br />

z. B. der „Engel des Herrn“.<br />

Ein Mädchen aus einer recht braven Familie<br />

hat diesen schon gekannt. Deshalb<br />

darf es vorbeten. Und so hat es gebetet:<br />

„Der Engel des Herrn brachte Maria ein<br />

Putzschaff und sieben Pfennig vom Heiligen<br />

Geist.“<br />

Schulratsbesuch in einer ersten Klasse:<br />

Der Schulrat ist ein großer Mann, die<br />

Kinder reichen ihm nur bis zur Taille. Nach<br />

Beendigung des Besuches fragt der Lehrer:<br />

„Nun, was ist euch bei unserem Besuch am<br />

meisten aufgefallen?“ Darauf ein Schüler:<br />

„Der hat so ein großes Hosentürl.“<br />

Haben auch Sie heitere Episoden<br />

aus dem Schulalltag? Stilblüten<br />

aus Schüleraufsätzen? Wir<br />

möchten unsere Reihe fortsetzen.<br />

Schicken Sie uns ihre Geschichten.<br />

Wenn Sie es wünschen, bleibt Ihr<br />

Name ungenannt. Die Anschrift der<br />

Schriftleitung findet sich im Impressum.<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang<br />

Nach dem 8.<br />

April erhöhte<br />

Gefahren für<br />

XP-Computer<br />

Am 8. April stellt Microsoft den Support<br />

für das Betriebssystem XP und das OF-<br />

FICE 2003 ein. Wenn Sie nach diesem<br />

Zeitpunkt weiterhin Windows XP und<br />

Office 2003 verwenden und das Internet<br />

benutzen, können daraus ernst Gefahren<br />

entstehen. Das System rückt verstärkt ins<br />

Visier von Angreifern, warnt Microsoft.<br />

Mit dem Ende des Supports werden auch<br />

keine Lücken im System mehr geschlossen.<br />

„Das wissen auch Cyberkriminelle<br />

und lauern auf noch unentdeckte Sicherheitslücken“,<br />

betonte Microsoft. Bereits<br />

heute sei Windows XP sechs Mal anfälliger<br />

als aktuelle Systeme wie Windows<br />

8. Das belege der aktuelle Sicherheitsreport<br />

des Unternehmens.<br />

Ohne die wichtigen Sicherheitsupdates<br />

sind die PCs und deren Daten möglicherweise<br />

durch Viren, Spyware und andere<br />

Schadsoftware gefährdet. Auch Anti-Viren-Software<br />

wird keinen umfassenden<br />

Schutz mehr bieten, sobald der Support<br />

für Windows XP eingestellt ist.<br />

Ein Umstieg auf Windows 7 oder 8 wird<br />

empfohlen. Da bei einem Umstieg auf ein<br />

neues Betriebssystem die gesamte Festplatte<br />

gelöscht wird, gehen dabei alle Daten<br />

verloren. Diese müssen vorher auf einer<br />

anderen (z. B. externen) Festplatte gesichert<br />

werden. –as–<br />

Kostenlose Office-Programme<br />

Open Office und Libre Office sind kostenlose<br />

Programme, die im Internet oder<br />

über CDs in Computerzeitschriften erworben<br />

werden können. Sie sind eine<br />

vollwertige Alternative zu Microsoft Office<br />

und kompatibel zu allen Office-Dateiformaten.<br />

Die Programme enthalten<br />

eine Textverarbeitung, eine Tabellenkalkulation,<br />

ein Präsentationsprogramm, ein<br />

Zeichenprogramm, einen Formeleditor<br />

sowie ein Datenbanksystem. Es werden<br />

auch Microsoft-Formate wie etwa DOC<br />

und DOCX unterstützt.


Schule und Recht (Teil 2):<br />

Schulische Aufsichtspflicht<br />

juristisch unter der Lupe<br />

Aufsichtpflicht aus Sicht der Lehrer, der Schulleitung und<br />

des Sachaufwandsträgers. Hier die Fortsetzung des 1.<br />

Teiles (im Heft 5/<strong>2013</strong>)<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Gesetze, Rechtsverordnungen und Erlasse<br />

beschreiben nur allgemein die Aufsichtspflicht<br />

der Schule. Die fehlende Konkretisierung<br />

ist darauf zurückzuführen, dass<br />

die Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />

nicht jede denkbare Situation erfassen<br />

können. Die weite Formulierung der Aufsichtspflicht<br />

in den Normen entspricht<br />

den vielen denkbaren Situationen, bei denen<br />

nur bezogen auf den konkreten Einzelfall<br />

unter Berücksichtigung aller Umstände<br />

entschieden werden kann, ob etwa<br />

die Aufsichtspflicht von einer Lehrkraft<br />

verletzt wurde.<br />

Ziele der Aufsicht<br />

Der staatliche Erziehungsauftrag verpflichtet<br />

die Schule, die ihr anvertrauten<br />

Schüler vor Schäden zu bewahren, die<br />

sich aus dem Schulbetrieb ergeben.<br />

Die schulischen Ziele der Aufsicht können<br />

folgendermaßen zusammengefasst werden:<br />

Schutz der Schülerinnen und Schüler<br />

vor körperlichen und seelischen Schäden,<br />

einschließlich Unfallverhütung und<br />

Schutz vor ansteckenden Krankheiten;<br />

Verhinderung von materiellen Schäden<br />

der Schülerinnen und Schüler; Erhaltung<br />

des Schuleigentums; materieller und körperlicher<br />

Schutz Dritter gegenüber Schülern;<br />

Wahrung der Chancengleichheit<br />

bei Klassenarbeiten, Klausuren und Prüfungen;<br />

Gewährleistung eines geordneten<br />

Schulbetriebes.<br />

Grundlegende Kriterien<br />

Kontinuierliche Aufsicht<br />

Im Unterricht und bei anderen schulischen<br />

Veranstaltungen ist es faktisch<br />

unmöglich, jeden Schüler ununterbrochen<br />

zu beobachten. Dem Erfordernis der<br />

kontinuierlichen Aufsicht wird daher u.<br />

U. Genüge getan, wenn sich die Schüler<br />

ständig beobachtet fühlen. Je größer die<br />

möglichen Gefahren sind, desto strenger<br />

sind die Anforderungen an die Kontinuität<br />

der Aufsicht. Reicht es z. B. in einer<br />

normalen Unterrichtssituation aus, wenn<br />

sich die Schüler beaufsichtigt fühlen, so<br />

muss im Schwimmunterricht sichergestellt<br />

sein, dass der Aufsichtsführende<br />

jeden Schüler im Blick hat, der sich im<br />

Wasser befindet.<br />

Präventive Aufsicht<br />

Präventive Aufsicht bedeutet, dass der<br />

Aufsichtsführende bemüht sein muss,<br />

mögliche Gefahren vorausschauend zu<br />

erfassen, indem er versucht, typische Gefahren<br />

im Voraus zu erkennen und auszuschließen.<br />

Lehrer müssen umsichtig und<br />

vorausschauend handeln. In Bezug auf die<br />

Schülergruppe gilt es, gewisse allgemeine<br />

Erfahrungswerte zu berücksichtigen.<br />

Hierbei hat die Lehrkraft die möglichen<br />

Gefährdungen, die Zahl, das Alter, das<br />

Verantwortungsbewusstsein und den Entwicklungsstand<br />

der Schüler, die örtlichen<br />

Verhältnisse und ihre eigenen Eingriffsmöglichkeiten<br />

zu berücksichtigen.<br />

Aktive Aufsichtsführung<br />

Aktiv ist die Aufsichtsführung, wenn die<br />

Lehrkraft darauf achtet, dass ihre Warnungen<br />

und Weisungen auch eingehalten<br />

werden. Sie muss auch Vorsorge für den<br />

Fall treffen, dass ihre Ermahnungen nicht<br />

beachtet werden. Verbote muss sie durchsetzen.<br />

Die schwächste Form aktiver<br />

Aufsichtsführung sind Ermahnungen und<br />

Belehrungen. Der nächste Schritt wäre<br />

die Kontrolle, ob die Anordnungen und<br />

Belehrungen befolgt werden. Schließlich<br />

versteht man darunter das aktive Eingreifen<br />

bei absehbarem Fehlverhalten.<br />

Grundsätze:<br />

Aufgaben des Schulleiters<br />

Die Verantwortung der Schulleiterin bzw.<br />

des Schulleiters für die Organisation<br />

und Durchführung der Aufsicht umfasst<br />

vier Teilbereiche. Der Schulleiter bestimmt<br />

u. a., wo auf dem Schulgelände,<br />

im Schulgebäude und bei Schulveranstaltungen<br />

außerhalb des Schulgeländes<br />

Aufsicht auszuüben ist, wie intensiv<br />

die Aufsicht zu bestimmten Zeitpunkten<br />

und an welchen Orten zu erfolgen<br />

hat, welche Person unter Berücksichtigung<br />

der Rechts- bzw. Verwaltungsvorschriften<br />

und der von der zuständigen<br />

Konferenz aufgestellten Grundsätze<br />

welche Aufsichtsfunktionen übernimmt.<br />

Man spricht von einem Organisationsverschulden<br />

(des Schulleiters), wenn nach<br />

den in der Schule gegebenen ausstattungsmäßig,<br />

örtlichen und personellen<br />

Verhältnissen die Aufsichtsführung so<br />

hätte organisiert werden können, dass ein<br />

tatsächlich eingetretenes Schadensereignis<br />

(Unfall) hätte vermieden werden können.<br />

Aufgaben der Lehrkräfte<br />

Die Aufsichtspflicht obliegt allen Lehrkräften<br />

der Schule unabhängig von ihrem<br />

Rechtsverhältnis, ihrem Beschäftigungsumfang<br />

an der Schule, ihrer Beschäftigungsdauer<br />

und ihren persönlichen<br />

Verhältnissen, wie Schwerbehinderung,<br />

Krankheit. Zur Aufsicht sind insofern gegebenenfalls<br />

proportional zur Arbeitszeit<br />

(Unterrichtsverpflichtung) Lehrkräfte<br />

im Vorbereitungsdienst, nebenberufliche<br />

Lehrkräfte, teilzeitbeschäftigte Lehrkräfte,<br />

Lehrkräfte mit altersbedingter Pflichtstundenermäßigung<br />

und schwerbehinderte<br />

Lehrkräfte (zunächst) verpflichtet.<br />

Ob im Einzelfall Lehrkräfte von der Aufsichtspflicht<br />

freigestellt werden, entscheidet<br />

nach pflichtgemäßem Ermessen der<br />

Schulleiter oder eine Schulaufsichtsbehörde<br />

in Ausübung der Fürsorgepflicht.<br />

Andere Personen<br />

Andere Personen (z. B. Eltern, ältere<br />

Schüler, schulfremde Personen) dürfen<br />

als „geeignete Hilfskräfte” zur Aufsicht<br />

nur zeitweise herangezogen werden. Unzulässig<br />

ist es auch, bestimmte Aufsichtsbereiche<br />

(z. B. vor Unterrichtsbeginn,<br />

Aufsicht in Freistunden) in vollem Umfang<br />

anderen zu übertragen.<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 15


Zeitliche Dauer der Aufsichtspflicht<br />

der Schule<br />

(vgl. § 31 GrSO, § 40 MSO)<br />

Die Aufsichtspflicht der Schule erstreckt<br />

sich auf die Zeit, in der die Schüler am<br />

Unterricht oder an sonstigen Schulveranstaltungen<br />

teilnehmen einschließlich einer<br />

angemessenen Zeit vor Beginn und<br />

nach Beendigung des Unterrichts oder<br />

der Schulveranstaltungen. Als angemessene<br />

Zeit vor Beginn des Unterrichts gelten<br />

15 Minuten, als angemessene Zeit<br />

nach Beendigung des Unterrichts gilt die<br />

Zeit bis zum Weggang der Schüler aus der<br />

Schulanlage. Darüber hinaus werden die<br />

Grundschüler bei Bedarf ab 7.30 Uhr beaufsichtigt.<br />

Die Aufsichtspflicht erstreckt<br />

sich auch auf Freistunden, auf sonstige<br />

Zeiten, in denen sich Schüler berechtigt<br />

im Schulgebäude aufhalten und auf<br />

Pausen; während einer Mittagspause besteht<br />

dann Aufsichtspflicht für der Schule,<br />

sofern keine anderweitige Beaufsichtigung/<br />

Aufsichtspflicht (bei Fahrschülern<br />

u. U. beim Aufwandsträger) besteht, z. B.<br />

durch eine Mittagsbetreuung, und es den<br />

Schülern im Hinblick auf die Pausenzeit<br />

nicht zumutbar ist, für die Mittagspause<br />

nach Hause zu gehen.<br />

Schüler ab der Jahrgangsstufe 5 kann gestattet<br />

werden, während der unterrichtsfreien<br />

Zeit die Schulanlage zu verlassen.<br />

Aufsichtspflicht bei Wartezeiten<br />

von Fahrschülern (u. a. in der Mittagspause)<br />

Wenn genügend Zeit zwischen Vormittags-<br />

und Nachmittagsunterricht besteht,<br />

um die Schüler nach Hause zu transportieren<br />

und nach angemessener Zeit<br />

des Aufenthalts zu Hause (Mittagessen!)<br />

wieder zur Schule zu befördern, besteht<br />

eine Beförderungspflicht des Sachaufwandsträgers.<br />

Wenn der Sachaufwandsträger<br />

der Schule dieser Beförderungspflicht<br />

trotz ausreichender Zeit<br />

nicht nachkommt, besteht eine Pflicht<br />

zur Beaufsichtigung durch den Sachaufwandsträgers<br />

über die Fahrschüler, die<br />

er in der Mittagspause nicht befördert.<br />

Wenn die Schule z. B. wegen zu kurzer<br />

Mittagspause es verschuldet, dass eine<br />

Beförderung unmöglich wird, trifft die<br />

Aufsichtspflicht über Fahrschüler, die in<br />

der Mittagspause vom Sachaufwandsträger<br />

aus zeitlichen Gründen nicht befördert<br />

werden können, die Schule. Die Aufsichtspflicht<br />

über Fahrschüler auch während<br />

der Wartezeiten an der Schulbushaltestelle<br />

obliegt dem Sachaufwandsträger<br />

unabhängig davon, ob die Schulbushaltestelle<br />

innerhalb oder außerhalb des Schulgeländes<br />

(Schulgrundstücks) liegt.<br />

Allgemeinen Rechtsgrundsätze für<br />

eine „gehörige Erfüllung der Aufsichtspflicht“<br />

Bei Grundschulkindern auch schon der<br />

1. und 2. Klasse ist es nicht unbedingt<br />

notwendig, ohne konkreten Anlass eine<br />

Überwachung durch ständigen Sichtkontakt,<br />

wie sie etwa bei Kindergartenkindern<br />

noch erfolgen kann und muss, sicherzustellen.<br />

Die Schule muss jedenfalls<br />

im Rahmen des Zumutbaren, soweit<br />

sie von Rechtsgutsverletzungen<br />

oder drohenden Gefahren für Rechtsgüter<br />

Dritter Kenntnis erlangt, unter Umständen<br />

besondere Vorkehrungen treffen.<br />

Die Aufsicht der Schule gegenüber den<br />

volljährigen Schülern entfällt jedoch<br />

nicht gänzlich. Unterschiede hinsichtlich<br />

der Aufsicht ergeben sich bei den minderjährigen<br />

und den volljährigen Schülern<br />

nur in der Intensität der Aufsicht. Alter,<br />

Entwicklungsstand und Verantwortungsbewusstsein<br />

der Volljährigen lassen bei<br />

der Aufsichtsführung größere Freiheitsräume<br />

zu.<br />

Aufsichtspflicht vor und nach dem<br />

Unterricht<br />

Hinreichend bekannt ist die Tatsache,<br />

dass die Aufsichtspflicht der Schule/ der<br />

Lehrkräfte eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn,<br />

in der Grundschule (Betreuung/<br />

Aufsicht) grundsätzlich ab 7.30<br />

Uhr einsetzt. Während die Lehrkraft bei<br />

Aufsichtspflicht über Schüler der Mittelschule<br />

ihrer Aufsicht wohl auch dann<br />

noch genügt, wenn sie sich bei einer einigermaßen<br />

disziplinierten Klasse kurzzeitig<br />

vor die offene Klassenzimmertüre<br />

begibt, so hat sie diese Aufsicht<br />

eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn<br />

über Grundschüler durch Anwesenheit<br />

im Klassenzimmer zu erfüllen<br />

Nach Unterrichtsschluss endet die Aufsichtspflicht<br />

nach einer angemessenen<br />

Zeitspanne. Als „angemessene Zeitspanne”<br />

gilt die Zeit, die (in der Regel) von<br />

den Schülern benötigt wird, um die Schulanlage<br />

zu verlassen (vgl. § 31 GrSO, § 40<br />

MSO).<br />

Verweisung eines Schülers aus<br />

dem Unterricht<br />

Wenn ein Schüler fortwährend den Unterricht<br />

massiv stört, so ist es von den Umständen<br />

des Einzelfalles abhängig, ob<br />

diese Verweisung unbedenklich ist oder<br />

nicht. Die Kontinuität der Aufsicht ist gewährleistet,<br />

wenn der aus dem Klassenzimmer<br />

verwiesene Schüler jederzeit damit<br />

rechnen muss, dass seine Anwesenheit<br />

vor der Tür kontrolliert wird. Ein<br />

Verstoß gegen die Kontinuität läge dann<br />

vor, wenn ihn der Lehrer bis zum Ende<br />

der Unterrichtsstunde unkontrolliert vom<br />

Klassenzimmer verweist.<br />

Weglaufen aus der Schule (dem<br />

Unterricht)<br />

Die den Lehrkräften obliegende Aufsichtspflicht<br />

besteht kraft Gesetzes.<br />

Sie hat zum Inhalt zu verhindern, dass<br />

Schüler selbst oder Dritte durch Schüler<br />

zu Schaden kommen. Allerdings dürfen<br />

Lehrkräfte dabei grundsätzlich keine<br />

Gewalt anwenden, es sei denn, dass<br />

Personen oder Sachen eine unmittelbare<br />

Gefahr droht. Die dem Schüler obliegende<br />

Erfüllung der Schulpflicht darf die<br />

Lehrkraft nicht mit Gewalt oder Zwang<br />

durchsetzen. Das heißt, dass Lehrkräfte<br />

ihre Schüler grundsätzlich nicht gegen<br />

deren Willen festhalten und schon gar<br />

nicht etwa im Klassenzimmer einsperren<br />

dürfen (um ein Weglaufen des Schülers<br />

aus dem Unterricht zu verhindern).<br />

Etwas anderes gilt allerdings, wenn eine<br />

besondere Situation vorliegt, die ein Festhalten<br />

oder Einsperren erforderlich macht,<br />

um den Schüler oder Dritte vor Schaden<br />

zu bewahren. Hier wird aus dem „Nicht-<br />

Dürfen” dann plötzlich ein „Müssen”<br />

(Beispiel: Schüler im Alter von 7 Jahren,<br />

der etwa eine Förderschule für geistig Behinderte<br />

besucht, und der bekanntermaßen<br />

den Heimweg nicht alleine findet; die<br />

Klasse befindet sich auf einer Wanderung<br />

durch den Wald weit ab jeder Zivilisation<br />

und vom bekannten Heimweg; Eintritt<br />

ungünstiger Witterungsumstände (Hagelschlag,<br />

Eisregen, Ausfall von öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln nach plötzlichem<br />

schwerem Wintereinbruch); Schüler befindet<br />

sich in einer physischen oder psychischen<br />

Ausnahmeverfassung (zum Beispiel<br />

soeben verstorbene Eltern).<br />

16<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Mitführung von Klassen<br />

Die Anordnung eines Schulleiters zur<br />

Mitbeaufsichtigung einer Klasse genügt<br />

nicht immer den geforderten Sorgfaltsanforderungen,<br />

Nach einem Urteil des<br />

BGH vom 19.6.72 hatte der Schulleiter<br />

einer Realschule mehrere Male angewiesen,<br />

eine 8. Klasse mitzuführen, da die<br />

zuständige Lehrkraft mit anderen Schülern<br />

für die Schulfeier proben musste. Es<br />

kam zu einer „Kreide- und Radiergummi-Schlacht“,<br />

bei der ein Kind am Auge<br />

schwer verletzt wurde. Der BGH sah eine<br />

– wenn auch geringe schuldhafte Aufsichtspflichtverletzung<br />

(sog. „Organisationsverschulden”)<br />

durch den Schulleiter,<br />

da diesem das Fehlen/ der Ausfall der<br />

Lehrerin bei der Aufsichtsführung schon<br />

lange vorher bekannt war und eine andere,<br />

geeignetere Maßnahme zur Vertretung<br />

(bei der Aufsichtsführung) durch ihn hätte<br />

organisiert werden können/ müssen.<br />

Aufsicht in Freistunden und bei<br />

Unterrichtsausfall<br />

In Freistunden besteht die Aufsichtspflicht<br />

der Schule fort. Schülern ab der<br />

Jahrgangsstufe 5 kann gestattet werden,<br />

während der unterrichtsfreien Zeit die<br />

Schulanlage zu verlassen. Bei vorher<br />

den Erziehungsberechtigten nicht angezeigtem<br />

bzw. bekanntem Unterrichtsausfall<br />

bleibt die Aufsichtspflicht zunächst<br />

allenfalls bei der Schule. Die Schule<br />

(Schulleiter, Lehrer) hat gegenüber den<br />

Schülern eine Garantenstellung. Schüler,<br />

insbesondere jüngere, dürfen daher<br />

ad hoc erst nach (telefonischer) Verständigung<br />

der Eltern aus der Aufsicht der<br />

Schule entlassen werden. Problematisch<br />

ist es deshalb allemal, Schüler bei unvorhergesehen<br />

Unterrichtsausfällen nach<br />

Hause zu schicken. Es ist umstritten, ob<br />

Eltern durch ein generelles Einverständnis<br />

die Schule von ihrer Aufsichtspflicht<br />

bei unvorhersehbaren Unterrichtsausfällen<br />

befreien können, und Schüler bei<br />

Vorliegen dieser schriftlichen Einverständniserklärungen<br />

nach Hause entlassen<br />

werden können; hilfreich ist eine derartige<br />

Einverständniserklärung allemal.<br />

Aus der Tatsache, dass in drei Schulordnungen<br />

(RSO, seit 1.8.<strong>2013</strong> auch in<br />

(MSO, GrSO) im Gegensatz zur früheren<br />

ausdrücklichen Gestattung der vorzeitigen<br />

Unterrichtsbeendigung an besonders<br />

heißen Tagen keine derartige Regelung<br />

mehr enthalten ist, könnte durchaus der<br />

Schluss gezogen werden, dass der Verordnungsgeber<br />

diese Möglichkeit abschaffen<br />

wollte. Auch an heißen Tagen hat grundsätzlich<br />

die Erteilung von Unterricht den<br />

Vorrang. Lässt die Temperatur an solchen<br />

Tagen es nicht mehr zu, dass Unterricht<br />

in gewohntem Maße erteilt werden kann,<br />

sind andere Unterrichtsformen und gfs.<br />

andere Unterrichtsorte (kühle Räume, im<br />

Freien, klimatisierte Räume, Schwimmbad...)<br />

zu wählen. Letztendlich aber kann<br />

der Schulleiter nach Auffassung des Verfassers<br />

wohl bei außerordentlich (extrem)<br />

hohen Temperaturen eine entsprechende<br />

Entscheidung (= teilweise oder umfassende<br />

vorzeitige Unterrichtsbeendigung/<br />

Einstellung des Schulbetriebs) treffen, da<br />

er für einen geordneten Schulbetrieb und<br />

Unterricht zuständig ist und die organisatorische<br />

Gesamtverantwortung trägt (vgl.<br />

Art. 57 Abs. 2 BayEUG; § 4 GrSO). Für<br />

diesen Fall hat er aber eine ganze Reihe<br />

von Obliegenheiten zu beachten.<br />

Aufsicht bei Wanderungen und<br />

Fahrten/ Exkursionen<br />

(auszugsweise)<br />

Bei allen Schülerwanderungen einschließlich<br />

der Jahrgangsstufe 10 ist die Begleitung<br />

durch zwei Begleitpersonen grundsätzlich<br />

vorgeschrieben. Alle Schülerwanderungen<br />

sollen von mindestens einer<br />

Lehrkraft pro Klasse geführt werden,<br />

die gegenüber weiteren Begleitpersonen<br />

weisungsberechtigt ist. Führen<br />

zwei Klassen eine Wanderung gemeinsam<br />

durch, dann können zwei Begleitpersonen<br />

für die gesamte Gruppe genügen.<br />

Bei Fahrten/ Exkursionen gemischten<br />

Klassen müssen mindestens eine männliche<br />

und eine weibliche Lehrkraft (oder<br />

Begleitperson) zur Beaufsichtigung herangezogen<br />

werden. Bis einschließlich der<br />

vierten Jahrgangsstufe kann auch der ausschließliche<br />

Einsatz von Lehrerinnen genehmigt<br />

werden.<br />

Einsatz von Erziehungsberechtigten<br />

und weiteren externen<br />

Partnern zur Beaufsichtigung von<br />

Schüler im Unterricht<br />

Obwohl nach dem KMS vom 18.9.03<br />

zum „Einsatz von Erziehungsberechtigten<br />

und weiteren externen Partnern zur<br />

Beaufsichtigung von Schüler im Unterricht“,<br />

ein Einsatz in Notsituationen vom<br />

KM für möglich gehalten und propagiert<br />

wird, ergeben sich gravierende Rechts-<br />

probleme, die durch das KMS nicht annähernd<br />

gelöst werden. Ein Vollzug des<br />

KMS ist äußerst problematisch.<br />

Änderung der Auffassung der Beweislastregel<br />

durch das Urteil des<br />

BGH vom 13.12.2012<br />

Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes<br />

vom 13.12.2012 zur Frage der Anwendung<br />

der Beweislastregelung (vgl.<br />

§ 832 BGB) auf Personen, die die Aufsicht<br />

aufgrund öffentlich-rechtlicher Verpflichtung<br />

führen, ist der BGH in Abweichung<br />

von der 1954 begründeten Rechtsprechung<br />

nunmehr der Auffassung, dass<br />

auch die aufgrund öffentlich-rechtlicher<br />

Verpflichtung zur Aufsichtsführung Verpflichteten<br />

(bzw. deren Anstellungskörperschaften,<br />

Dienstherrn...) darlegen müssen,<br />

was sie zur Erfüllung ihrer Aufsichtspflicht<br />

unternommen haben. Bislang traf<br />

diese Verpflichtung lediglich die zivilrechtlich<br />

zur Aufsichtsführung verpflichteten<br />

Personen.<br />

Udo Behn,<br />

<strong>BLLV</strong>-Rechtsabteilung Oberpfalz<br />

edacta - alles was Sie<br />

für die Schule brauchen !<br />

Arbeitshefte – einfach und bequem;<br />

(Bestellliste liegt für Sie bereit)<br />

Schulbücher – Ihr kompetenter<br />

Lieferant<br />

Freiarbeit und vieles mehr<br />

- Spielkartendosen ab 0,25€<br />

- Storybooks und BIG BOOKS für den GS-<br />

Englisch-Unterricht in großer Auswahl<br />

Wir bieten mehr als unser Internetangebot!<br />

Kompetente, freundliche Telefonberatung<br />

A l l e s f ü r d i e S c h u l e b e i :<br />

e d a c t a<br />

Buch- und Lehrmittelhandel<br />

Norma Greiner<br />

Eugen-Roth-Str.23, 92318 Neumarkt<br />

Tel: 09181/698559; Fax:09181/698561<br />

e-mail: edacta.greiner@t-online.de<br />

www.edacta-lehrmittel.de<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 17


Wir gratulieren<br />

unseren Mitgliedern<br />

zu runden Geburtstagen<br />

Im Dezember feiern Geburtstag:<br />

Zoglauer, Ernestine, Brunn, 95 Jahre<br />

Alt, Ernestine, geb. Jurasek, Parsberg, 93 Jahre<br />

Bock, Antonie, Regensburg, 93 Jahre<br />

Wolf, Hildegard, Schwandorf, 92 Jahre<br />

Baier, Franziska, geb. Klonner, Roding, 91 Jahre<br />

Sanetra, Kurt, Lam, 90 Jahre<br />

Hehenberger, Franz, Schnaittenbach, 85 Jahre<br />

Köstler, Rita, geb. Schauer, Regensburg, 85 Jahre<br />

Koller, Ludwig, Amberg, 85 Jahre<br />

Dommer, Sonja, geb. Seliger, Berngau, 80 Jahre<br />

Hofmeister, Lothar, Neumarkt, 80 Jahre<br />

Siegert, Alfons, Amberg, 75 Jahre<br />

Vogl, Karl, Bad Kötzting, 75 Jahre<br />

Braun, Johann, Regensburg, 70 Jahre<br />

Behn, Udo, Amberg, 70 Jahre<br />

Faltermeier, Peter, Regensburg, 70 Jahre<br />

Heigl, Melanie, geb. Welter, Miltach, 70 Jahre<br />

Jungbauer, Helga, geb. Schindler, Seubersdorf, 70 Jahre<br />

Ockl, Agnes, geb. Weis, Tirschenreuth, 70 Jahre<br />

Henzel, Christa, Nürnberg, 65 Jahre<br />

Paul, Gisela, geb. Hofmann, Pilsach, 65 Jahre<br />

Schwemmer, Margot, geb. Veit, Neumarkt, 65 Jahre<br />

Butz, Karin, geb. Decker, Wernberg-Köblitz, 60 Jahre<br />

Hauer, Martha, geb. Auers, Poppenricht, 60 Jahre<br />

Hecht, Josef, Burglengenfeld, 60 Jahre<br />

Höring, Wolfgang, Bad Kötzting, 60 Jahre<br />

Lohr, Angelika, Thalmassing, 60 Jahre<br />

Schachinger, Eva, geb. Vilsmeier, Bad Abbach, 60 Jahre<br />

Sekura, Renate, geb. Koller, Amberg, 60 Jahre<br />

Völkl, Christa, geb. Pausch, Waldsassen, 60 Jahre<br />

Wiehle, Günther, Weiden, 60 Jahre<br />

Winkler, Helmut, Regensburg, 60 Jahre<br />

Zeiler, Norbert, Pentling, 60 Jahre<br />

Augustin, Claudia, geb. Dilling, Furth, 50 Jahre<br />

D´ Ascanio, Sabine, Thalmassing, 50 Jahre<br />

Zeitler, Michaela, geb. Höfer, Wiesau, 50 Jahre<br />

Im Januar feiern Geburtstag:<br />

Paul, Rosa, Burglengenfeld, 94 Jahre<br />

Ries-Bernsdorf, Hertha, geb. Bernsdorf, Waldsassen, 94 Jahre<br />

Frohnhöfer, Maria, geb. Gotz, Amberg, 93 Jahre<br />

Luschner, Walter, Amberg, 93 Jahre<br />

Beer, Hildegard, geb. Pfeiffer, Lauterhofen, 91 Jahre<br />

Schießl, Josef, Schwandorf, 91 Jahre<br />

Reich, Martin, Regensburg, 90 Jahre<br />

Ehlich, Karoline, geb. Koller, Schirmitz, 85 Jahre<br />

Schöneich, Margarete, geb. Hirschmann, Amberg, 80 Jahre<br />

Ulschmid, Franz Joseph, Waldmünchen, 80 Jahre<br />

Pilz, Irmgard, geb. Lindner, Parsberg, 80 Jahre<br />

Kärcher, Werner, Amberg, 75 Jahre<br />

Spiegler, Agnes, geb. Ziegler, Bodenwöhr, 75 Jahre<br />

Bierl, Richard, Tiefenbach, 70 Jahre<br />

Galler, Dietmar Anton, Mühlhausen, 70 Jahre<br />

Karrais, Alexander, Cham, 70 Jahre<br />

Kett, Heribert, Vohenstrauß, 70 Jahre<br />

Köppl, Walburga, geb. Rosenauer, Vilseck, 70 Jahre<br />

Reischer, Walter, Fichtelberg, 70 Jahre<br />

Thomas, Heidelinde, geb. Hanke, Schönthal, 70 Jahre<br />

Adelfinger, Martha, Neumarkt, 65 Jahre<br />

Albersdorfer, Josef, Fürth, 65 Jahre<br />

Grollmisch, Karl Heinz, Vilseck, 65 Jahre<br />

Hilburger, Anita, geb. Schmid, Amberg, 65 Jahre<br />

Höcherl, Georg, Falkenstein, 65 Jahre<br />

Leser, Ingrid, Bärnau, 65 Jahre<br />

Schärl, Sebastian, Hohenburg, 65 Jahre<br />

Pöhnl, Irmgard, geb. Seidl, Waldsassen, 65 Jahre<br />

Renner, Ingeborg, geb. Michna, Regensburg, 65 Jahre<br />

Riedel, Alois, Bodenwöhr, 65 Jahre<br />

Schimmer, Karl, Schmidgaden, 65 Jahre<br />

Schinner, Harald, Neusorg, 65 Jahre<br />

Schneeberger, Alois, Oberviechtach, 65 Jahre<br />

Schnitzbauer, Reinhard, Rimbach, 65 Jahre<br />

Schneider, Monika, geb. Neft, Regensburg, 65 Jahre<br />

Doblinger, Johann, Maxhütte-Haidhof, 60 Jahre<br />

Dittrich, Hans, Weiden, 60 Jahre<br />

Feiner, Hans, Waldmünchen, 60 Jahre<br />

Fellmann, Udo, Neustadt/WN, 60 Jahre<br />

Hampel, Marianne, geb. Gradl, Wiesau, 60 Jahre<br />

Holzer, Brigitte, geb. Sieber, Roding, 60 Jahre<br />

Hruby, Luise Maria, geb. Wasmeier, Cham, 60 Jahre<br />

Kellner, Anna, geb. Kiener, Weiden, 60 Jahre<br />

Leidl, Anna-Maria, geb. Hofmann, Neumarkt, 60 Jahre<br />

Lenz, Rita, Neumarkt, 60 Jahre<br />

Löffler, Heidrun, geb. Heindl, Windischeschenbach, 60 Jahre<br />

Molzan, Inge, geb. Vogl, Lam, 60 Jahre<br />

Platt, Elisabeth, geb. Augenstein, Obertraubling, 60 Jahre<br />

Pollinger, Gabriele, geb. Kirk, Weiden, 60 Jahre<br />

Sterl, Annelies, Regensburg, 60 Jahre<br />

Zaglmann, Christiana, geb. Deinlein, Kemnath, 60 Jahre<br />

Gruber, Gerhard, Schwandorf, 50 Jahre<br />

Heitzer, Christine, geb. Gruber, Arnschwang, 50 Jahre<br />

Koeppelle-Bjeljac, Gabriele, Hohenwarth, 50 Jahre<br />

Schindler, Sabine, Weiherhammer, 50 Jahre<br />

Schwarzer, Maria, geb. Brunner, Cham, 50 Jahre<br />

Wurm, Maria, Waldsassen, 50 Jahre<br />

Aufgrund einer falschen Programmierung wurden im Heft 5<br />

der Oberpfälzer Schule die 70. Geburtstage nicht genannt, und<br />

zwar bei den unten genannten Mitgliedern. Wir bitten, das Versehen<br />

zu entschuldigen.<br />

Geburtstage im Oktober:<br />

Kollmar, Edith, geb. Schwertner, Regenstauf, 70 Jahre<br />

Paterok, Wolfgang, Neunburg, 70 Jahre<br />

Reil, Maria, geb. Röckl, Bad Abbach, 70 Jahre<br />

Weierer Hubert, Nittendorf, 70 Jahre<br />

Geburtstage im November:<br />

Scholz Angelika, Bayreuth, 70<br />

Vierheilig, Lothar, Sengenthal, 70<br />

In der nächsten Nummer der Oberpfälzer Schule<br />

veröffentlichen wir die runden Geburtstage<br />

der Monate Februar und März. Wer dies nicht<br />

wünscht, möge es der Schriftleitung rechtzeitig<br />

mitteilen.<br />

18<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Oberpfälzer<br />

<strong>BLLV</strong>-Kreisverbände<br />

berichten<br />

Wir gedenken<br />

Böhm, Romana, geb. Bachmeier, + 28.9.<strong>2013</strong>, 51 Jahre,<br />

Kreisverband Roding<br />

Hulin, Edeltraud, geb. Wanjek, + 6.10.<strong>2013</strong>, 89 Jahre,<br />

Kreisverband Cham<br />

Knopp, Viktor, + 30.9.<strong>2013</strong>, 92 Jahre,<br />

Kreisverband Sulzbach-Rosenberg<br />

Pawliska, Edeltraut, + 29.10.<strong>2013</strong>, 91 Jahre,<br />

Kreisverband Regensburg-St.<br />

Kreisverband<br />

Amberg-Land<br />

Rudolf Frenzl 60<br />

Jahre beim <strong>BLLV</strong><br />

hinterfragen.<br />

Für ihre langjährige Treue<br />

wurden 18 Mitglieder geehrt.<br />

Einen Ehrenbrief erhielten<br />

Rudolf Frenzel für 60-jährige<br />

Zugehörigkeit, Hans Koller<br />

für 55 Jahre und Alfred Zimmermann<br />

für 50 Jahre.<br />

Weiter wurden geehrt für 45<br />

Jahre: Hartinger Peter, Hofmann<br />

Margit, Knorr Karl-<br />

Heinz, Sobotta Peter, Wollmann<br />

Klaus; für 40 Jahation.<br />

Der <strong>BLLV</strong> steht dem<br />

wachsenden Lerndruck kritisch<br />

gegenüber. Unsere Kinder<br />

brauchen gerechte Chancen,<br />

und zwar alle von Anfang<br />

an. Es lohne sich, keinen<br />

zurückzulassen.<br />

Aus diesem Grund setzt sich<br />

der <strong>BLLV</strong> für individuelles,<br />

zukunftsorientiertes Lernen<br />

ein, das den Erwerb von<br />

Kompetenzen in den Vordergrund<br />

stellt und nicht das isolierte<br />

Einpauken von Faktenwissen.<br />

Aus Sicht des <strong>BLLV</strong><br />

ist es notwendig, Lernen auf<br />

der Grundlage der modernen<br />

Lernpsychologie und Hirnforschung<br />

neu zu definieren, die<br />

Lerninhalte und Unterrichtsmethoden<br />

zu verändern und<br />

derzeitige Schulstrukturen zu<br />

Gerd Eckstein, Thomas Oetzinger und Rupert Sachsenhauser<br />

(von links) erhielten die Bronzene Ehrennadel.<br />

Die Bezirksvorsitzende des<br />

<strong>BLLV</strong>, Ursula Schroll, und<br />

Ruth Kappl, die Vorsitzende<br />

des Kreisverbands Amberg-Land,<br />

ehrten im Gasthof<br />

Aschenbrenner in Paulsdorf<br />

langjährige und verdiente<br />

Mitglieder.<br />

„Wir hetzen durch die Schule,<br />

durch überfüllte Lehrpläne<br />

und letztendlich fehlt den<br />

Lehrkräften die Zeit, sich mit<br />

den Kindern zu befassen, die<br />

in besonderem Maße Hilfe<br />

nötig haben“, skizzierte<br />

Schroll die schulische Situ-<br />

Bei „Naturmittel<br />

Biller“<br />

Amberg-Land. Eine große<br />

Schar konnte die stellvertretende<br />

KV-Vorsitzende<br />

Michaela Bergmann zur<br />

Betriebsbesichtigung bei der<br />

Firma „Naturmittel Biller“<br />

in Schnaittenbach begrüßen.<br />

Schon beim Betreten des<br />

Ladens umfing die Besucher<br />

ein Duft, der von den vielen<br />

Gewürzen und Teekräutern<br />

ausgeht, die dort gemischt,<br />

abgepackt und verkauft werden.<br />

Holger Krügelstein hieß<br />

re: Kallert Michael, Meier<br />

Adelheid, Rösch Albert,<br />

Schärl Sebastian; für 30 Jahre:<br />

Heindl Margit, Täschner<br />

Pia, Ziechaus Monika; für 25<br />

Jahre: Meier Andrea, Schmid<br />

Andrea, Weiß Sabine<br />

Für besondere langjährige<br />

Verdienste erhielten Gerd<br />

Eckstein, Rupert Sachsenhauser<br />

und Thomas Oetzinger die<br />

Bronzene Ehrennadel.<br />

Gerlinde Blank<br />

die Gruppe willkommen und<br />

führte sie durch das gesamte<br />

Betriebsgebäude samt Lager,<br />

Mischanlage und Packstation.<br />

Bei der Firma gibt es Tee aus<br />

aller Welt, pur und unverfälscht<br />

oder in raffinierten<br />

Mischungen. Bekannt ist<br />

das Unternehmen auch für<br />

die fantasievollen Gewürzmischungen.<br />

Das Sortiment<br />

wird ergänzt von Mischungen<br />

für Liköre und Schnäpse zum<br />

Selbermachen. Die Rezepturen<br />

für die Produkte sind<br />

in Eigenregie entstanden und<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 19


werden von Hand gemischt<br />

und abgepackt.<br />

Die Besucher zeigten sich beeindruckt<br />

von der Vielfalt des<br />

Sortiments und der beeindruckenden<br />

Zahl von über 1000<br />

Tonnen Tee und Gewürze, die<br />

pro Jahr verarbeitet werden.<br />

Geburtstagskinder<br />

beim gemeinsamen<br />

Essen<br />

Amberg-Land. Der Kreisverband<br />

lädt jährlich im<br />

Herbst seine Mitglieder, die<br />

im laufenden Jahr einen besonderen<br />

Geburtstag feiern,<br />

zum gemeinsamen Essen und<br />

Feiern ein.<br />

Ruth Kappl, Kreisvorsitzende,<br />

begrüßte die zahlreich<br />

erschienenen Gäste in der<br />

Kreisverband<br />

Amberg<br />

Rolf Habermann<br />

über Dienstrechtsreformen<br />

Zum Abschluss lud ein schön<br />

gedeckter Tisch zum Probieren<br />

von Tee, Dips und Suppen<br />

ein, und so mancher ging<br />

mit vielen neuen Eindrücken<br />

sowie einigen Produkten von<br />

„Naturmittel Biller“ nach<br />

Hause. Michaela Bergmann<br />

Gaststätte auf dem Maria-<br />

Hilf-Berg in Amberg.<br />

Zu Beginn stellte Kappl den<br />

Anwesenden die Ausschussmitglieder<br />

und deren jeweiligen<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

vor. Beim anschließenden<br />

gemeinsamen Abendessen<br />

gab es in gemütlicher Runde<br />

vielerlei Gespräche unter<br />

ehemaligen Kolleginnen und<br />

Kollegen. So ließen alle den<br />

Abend nach einigen fröhlichen<br />

Stunden ausklingen.<br />

Gerlinde Blank<br />

Keinen Geringeren als den<br />

Vorsitzenden des Bayerischen<br />

Beamtenbundes (BBB) Rolf<br />

Habermann hatte der Kreisausschuss<br />

Amberg-Sulzbach<br />

für einen Bericht über die<br />

Entwicklungen im Öffentlichen<br />

Dienst im Bund und<br />

in Bayern gewonnen. Der<br />

Vorsitzende des Kreisausschusses,<br />

Franz Beyerlein,<br />

konnte in Altmannshof eine<br />

stattliche Anzahl von Zuhörern<br />

begrüßen. Habermann<br />

hob hervor, dass sich im Vergleich<br />

zu anderen Bundesländern<br />

die Föderalismusreform<br />

positiv für die Bediensteten<br />

in Bayern ausgewirkt habe.<br />

Es sei gelungen, die Wochenstundenzahl<br />

wieder von 42<br />

Stunden schrittweise auf 40<br />

Stunden zu reduzieren sowie<br />

neue Stellen durchzusetzen.<br />

Auch die Absenkung der Eingangsbesoldung<br />

wurde mit<br />

einer zusätzlichen Hebung der<br />

Anwärterstellen erreicht.<br />

Die Wiederbesetzungssperre<br />

betrage zwar immer noch<br />

drei Monate, aber die frühere<br />

Wartezeit von 12 Monaten<br />

wurde erheblich verkürzt. Die<br />

bayerische Staatsregierung<br />

habe schließlich ihr Versprechen<br />

eingehalten, die Tarifabschlüsse<br />

ungekürzt auf den<br />

Beamten- und Versorgungsbereich<br />

zu übertragen.<br />

Es gelte nun, ähnlich zufriedenstellende<br />

Ergebnisse in<br />

der Besoldungsrunde 2015/16<br />

zu erreichen, auch wenn hier<br />

die Schuldenbremse problematisch<br />

werden könnte. Es<br />

sehe jetzt so aus, als ob die<br />

Altersteilzeitregelung und die<br />

Regelung zum Freistellungsjahr<br />

erhalten bleiben. Wer<br />

zum Beispiel bei einer 5-Jahres-Regelung<br />

1 Jahr Freistellung<br />

beantrage, bekommt in<br />

diesen 5 Jahren entsprechend<br />

80 % des Gehalts. Neu ist,<br />

dass dies ab dem nächsten<br />

Jahr auch für Schulleiter<br />

möglich ist.<br />

Die Anhebung der Regelaltersgrenze<br />

auf 67 Jahre spare<br />

dem Staat viel Geld – hier<br />

drängt der BBB auf flexiblere<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Insgesamt werde der Fokus<br />

der nächsten Jahre auf der<br />

Verbesserung der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familienleben<br />

in jeder Lebensphase liegen.<br />

So strebt der BBB an, für<br />

die Pflege älterer Angehöriger<br />

zusätzliche Urlaubstage (Familientage)<br />

zu erhalten oder<br />

einen „Vorschuss“ von Urlaub<br />

bei unerwartet eintretenden<br />

Pflegefällen. Für viele Familien<br />

sei eine Ausdehnung von<br />

familienpolitisch bedingter<br />

Teilzeit auch auf Großeltern<br />

sehr hilfreich. Frauen solle<br />

vor allem ein leichterer Aufstieg<br />

in Führungspositionen<br />

sowie eine Erleichterung des<br />

Wiedereintritts in den Beruf<br />

nach familienbedingter Abwesenheit<br />

zugute kommen. Die<br />

Bürgerversicherung lehnte der<br />

Referent ab.<br />

Franz Beyerlein<br />

Kreisverband<br />

Eschenbach<br />

Dienstrecht im<br />

Mittelpunkt der<br />

Diskussion<br />

„Die funktionslose Beförderung<br />

ist der größte Erfolg<br />

des <strong>BLLV</strong> und seiner angeschlossenen<br />

Verbände in<br />

den letzten dreißig Jahren“,<br />

meinte Rektor Wilhelm Trisl<br />

bei seinem Referat über<br />

„Neuerungen aus dem Dienstrecht“<br />

im Gasthof Heining,<br />

Pressath. Kreisvorsitzender<br />

Uwe Prösl hatte den Leiter<br />

der Abteilung Dienstrecht und<br />

Besoldung für den Vortrag<br />

gewonnen und zahlreiche<br />

Kollegen, auch aus Kemnath<br />

und Weiden, informierten sich<br />

über Unterrichtspflichtzeiten,<br />

20<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Sabbatmodell, Altersteilzeit,<br />

Lebensarbeitszeit, Pensionierungsmöglichkeiten<br />

und<br />

Dienstliche Beurteilung.<br />

Erstmals gebe es wieder<br />

Leistungsprämien für individuelle<br />

Leistungen der Lehr-<br />

kräfte. Die Prämien bewegen<br />

sich zwischen 300 und 400<br />

Euro. Beim funktionslosen<br />

Beförderungsamt gebe es<br />

eine Gleichbehandlung von<br />

Grund- und Mittelschulen.<br />

Die Berücksichtigung des<br />

Arguments der Lebensleistung<br />

bei positiv besetzten<br />

Bewertungsstufen habe der<br />

Lehrerverband durchsetzen<br />

können. Anhand zahlreicher<br />

konkreter Beispiele zeigte der<br />

Referent die Umsetzung der<br />

Beförderungsrichtlinien in der<br />

Praxis auf.<br />

Beim Sabbatmodell gebe es<br />

verminderte Bezüge über die<br />

gesamte Laufzeit bei keinem<br />

Verlust der Altersermäßigung.<br />

Die Altersteilzeit solle sich<br />

jede Lehrkraft individuell<br />

ausrechnen lassen, man<br />

braucht persönliche Zahlern,<br />

um zwischen Blockmodell<br />

und Teilzeitmodell abzuwä-<br />

gen. Bei Schwerbehinderung<br />

sei auch eine Kombination<br />

von Altersteilzeit und Antragsruhestand<br />

möglich.<br />

Altersteilzeit werde unbefristet<br />

fortgesetzt und müsse<br />

unmittelbar in die Pension<br />

übergehen.<br />

Der negativste Punkt in der<br />

Dienstrechtsreform sei die<br />

Lebensarbeitszeit bis 67 Jahre<br />

für alle Lehrkräfte ab dem<br />

Jahrgang 1964.<br />

Eine Diskussion schloss<br />

sich an. Der Tirschenreuther<br />

Schulleiter blieb noch lange<br />

nach seinem Vortrag im Saal<br />

und beriet jede Anfrage individuell.<br />

Wolfgang Schmid<br />

Kreisverband<br />

Kemnath<br />

Herbst in Sizilien<br />

„Sizilien, vom Ätna bis zur<br />

Antike“ lautete das Motto der<br />

Herbstreise der Reisegruppe<br />

des Kreisverbandes. Unter<br />

der Leitung von Wolfgang<br />

Lippert begaben sich die<br />

Teilnehmer auf eine achttägige<br />

Erlebnisreise durch<br />

geschichtsträchtige Städte mit<br />

unermesslichen Kunstschätzen,<br />

malerischen Badestränden,<br />

beeindruckenden Naturschönheiten<br />

und historischen<br />

Tempelstätten.<br />

Schon der zweite Tag brachte<br />

das erste Highlight, einen<br />

Bummel über den Fischmarkt<br />

von Catania. Nach der Besichtigung<br />

des Doms ging es<br />

weiter zum Ätna. Reisebus,<br />

Seilbahn und Jeeps brachten<br />

die Gruppe bis in eine Höhe<br />

von 2 900 Meter (unser Bild).<br />

Von dort ging es zu Fuß zu<br />

einem rauchenden Nebenkrater.<br />

Am Monte Pomiciano gab<br />

es ein leckeres Picknick mit<br />

landestypischen Spezialitäten.<br />

Weiter ging es zur malerischen<br />

Stadt Taormina.<br />

Nach einer Rundfahrt in Catania<br />

war das erste Ziel am<br />

nächsten Tag die Hazienda<br />

Ruvitello in San Giorgio.<br />

Von Domenico, der dort eine<br />

Orangenplantage mit biologischem<br />

Anbau betreibt,<br />

erfuhren die Reisenden viel<br />

Wissenswertes über den Zitronen-<br />

und Orangenanbau.<br />

Zusammen mit Francesca<br />

wurde eine Camponata, ein<br />

landestypisches Gericht,<br />

zubereitet. Vorbei an Plantagen<br />

mit Orangen, Obst- und<br />

Olivenbäumen ging die Fahrt<br />

weiter entlang der Zyklopenküste<br />

nach Syrakus. Dort<br />

zeigte Reiseführer Nino das<br />

römische Amphitheater, das<br />

Teatro Greco, den Apollontempel<br />

und den Dom.<br />

Am vierten Tag führte die<br />

Fahrt zur mosaikgeschmückten<br />

Villa Romana del Casale,<br />

einer komfortablen Wohnanlage<br />

der römischen Oberschicht.<br />

Nach dem Mittages-<br />

sen ging es in das Tempeltal<br />

von Agrigent. Der dorische<br />

Concordia-Tempel gilt als<br />

einer der drei am besten<br />

erhaltenen Tempel der griechischen<br />

Welt.<br />

Nach einem Abstecher zur<br />

Akroplis in Selinunt genossen<br />

alle am 5. Urlaubstag in Marsala<br />

die Dessertweine Italiens.<br />

Das kleine Städtchen Monreale<br />

war am Allerheiligentag<br />

das Reiseziel. Hier beeindruckten<br />

vor allem der Dom,<br />

der Normannenpalast, die<br />

Kathedrale mit der silbernen<br />

Urne der heiligen Rosalie und<br />

die mosaikverzierten Säulen<br />

des Kreuzgangs. Während<br />

alle unter schattigen Gummibäumen<br />

das Picknick mit<br />

typischen Spezialitäten von<br />

Palermo genossen, unterhielt<br />

Busfahrer Paolo die Reisegruppe<br />

mit sizilianischen Gesängen.<br />

Wer Lust hatte, konnte<br />

sich im Seebad Mondello<br />

am Fuße des Monte Pellegrino<br />

in die Fluten des Thyrrhenischen<br />

Meeres stürzen.<br />

Am Allerseelentag ging es in<br />

den kleinen Fischerort Cefalu.<br />

Faszinierend war hier die<br />

mächtige Kathedrale, die einst<br />

als Mausoleum errichtet worden<br />

war. In der malerischen<br />

Bucht nützten einige die Mittagspause<br />

zu einem Bad. Nach<br />

dem Mittagessen wanderten<br />

alle auf einem felsigen Küstenweg<br />

zurück zum Bus.<br />

Der Höhepunkt am letzten<br />

Urlaubstag war die Fahrt auf<br />

den Monte Pellegrino. Von<br />

dort konnten alle die unvergleichliche<br />

Aussicht auf Palermo<br />

genießen.<br />

Josef Zaglmann<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 21


Kreisverband<br />

Kötzting<br />

Dank an treue<br />

<strong>BLLV</strong>-Mitglieder<br />

Anfang Oktober fand im Hotel<br />

Bayerwald in Lam die<br />

traditionelle Jahreshauptversammlung<br />

des Kreisverbandes<br />

Kötzting statt.<br />

Der Kreisvorsitzende begrüßte<br />

eingangs die Kollegen<br />

und besonders herzlich<br />

die Bezirksvorsitzende Ursula<br />

Schroll.<br />

Zunächst stand der Bericht<br />

des Vorsitzenden auf dem<br />

Programm. Erwin Molzan informierte<br />

über die Tätigkeiten<br />

des abgelaufenen Jahres, dazu<br />

gehörten unter anderem Bezirksausschusssitzungen,<br />

ein<br />

Kreisvorständetreffen, ein<br />

Vorsitzendenseminar in München,<br />

eine erweiterte Kreisverbandssitzung<br />

sowie verschiedene<br />

gesellschaftliche<br />

Unternehmungen. Sein Dank<br />

galt allen, die ihn in seinem<br />

Amt unterstützt haben, besonders<br />

den Schulhausobleuten,<br />

dem 2.Vorsitzenden Wolfgang<br />

Schneider und dem Kassier<br />

Reinhard Schnitzbauer.<br />

Im Anschluss hatte Molzan<br />

die angenehme Aufgabe, zu-<br />

sammen mit Ursula Schroll,<br />

eine Reihe von Mitgliedern<br />

für ihre langjährige Treue<br />

zum <strong>BLLV</strong> ehren zu können.<br />

Für 25-jährige Mitgliedschaft<br />

wurden Gabriele<br />

Baumgartner und Karola<br />

Wiesmüller geehrt. Franz<br />

Schreiner, Wolfgang Mühlbauer<br />

und Maria Schneider<br />

sind seit 40 Jahren im<br />

Lehrerverein. Schon seit 35<br />

Jahren sind Margot Vogl,<br />

Roswitha Holzapfel, Inge<br />

Weinguth, Hildegard Gotzler<br />

und Hans Ramsauer dabei.<br />

Heinrich Ertl, Josef Altmann<br />

und Angela Schwarzer dankte<br />

Molzan für 50- bzw. 55-jährige<br />

Vereinstreue.<br />

Auch im Bezirksverband ist<br />

es guter Brauch, dass Personen,<br />

die sich lange im<br />

<strong>BLLV</strong> engagieren, Dank und<br />

Anerkennung ernten. Ursula<br />

Schroll war es deshalb ein<br />

besonderes Anliegen, Erwin<br />

Molzan Respekt für sein mehr<br />

als zwei Jahrzehnte dauerndes<br />

Engagement im Kreisverband<br />

zu zollen. Er wurde 1990<br />

zum 2. Vorsitzenden gewählt.<br />

1994 rückte er in die Position<br />

des Kreisvorsitzenden, die<br />

er bis heute innehat. Das Ehrenamt<br />

des Kreisvorsitzenden<br />

sei mit großem Arbeitsund<br />

Zeitaufwand verbun-<br />

den. Es sei oft schwierig, Außenstehenden<br />

die Verbandsarbeit<br />

zu vermitteln. „Du hast<br />

dich nie unterkriegen lassen.<br />

Ich kenn dich als Kämpfer für<br />

die frühere Hauptschule, jetzt<br />

Mittelschule, und als geradlinigen<br />

und ehrlichen Menschen,<br />

der bei allen Nöten zuhört<br />

und zu helfen versucht“,<br />

sagte Schroll. Anschließend<br />

verlieh sie ihm eine Urkunde<br />

und die Silberne Ehrennadel<br />

des Bezirksverbandes. Erwin<br />

Molzan bedankte sich für<br />

die Auszeichnung. Er kündigte<br />

an, dass er bei den nächsten<br />

Wahlen nochmals für eine<br />

letzte Periode zur Verfügung<br />

stehe, drückte aber auch die<br />

Hoffnung aus, dann einen<br />

Nachfolger Amt zu finden.<br />

Kreisverband<br />

Neumarkt<br />

Neuer Grundschullehrplan<br />

kritisch<br />

beleuchtet<br />

Den bayerischen Grundschulen<br />

steht nach 14 Jahren der<br />

neue „LehrplanPLUS“ ins<br />

Haus, der für die Jahrgangsstufen<br />

1 und 2 im Schuljahr<br />

2014/15, für die Jgst. 3<br />

2015/16 und für die Jgst. 4<br />

2016/17 in Kraft treten wird.<br />

Bei einer Fortbildungsveranstaltung<br />

des Kreisverbands im<br />

Berggasthof Sammüller versorgte<br />

Simone Fleischmann<br />

vom Landesvorstand ihre Be-<br />

rufskollegen mit aktuellen Informationen<br />

zum neuen Lehrplan,<br />

zum Lernen im 21. Jahrhundert<br />

sowie zur Bildungspolitik.<br />

Kreisvorsitzende Elisabeth<br />

Plankl freute sich über den<br />

Besuch und dass aus den<br />

meisten Grund- und Mittelschulen<br />

des Schulaufsichtsbezirks<br />

die Verbindungslehrer<br />

das Interesse am Thema<br />

gezeigt hätten. Plankl lobte<br />

die Verbindungslehrer als<br />

engagierte Mittler zwischen<br />

Schulen und der Vorstandschaft<br />

und bedankte sich für<br />

die Zusammenarbeit. Plankl<br />

lud zu den Veranstaltungen<br />

im Schuljahr <strong>2013</strong>/14 ein: 3.<br />

Januar: Münchenfahrt; 29.<br />

März: Oberpfälzer Lehrertag;<br />

10. April: Schafkopfrennen in<br />

Holnstein; 14. Mai: Betriebsbesichtigung<br />

beim Pharmaunternehmen<br />

Bionorica; 4.<br />

Juni: Landkreisfahrt nach<br />

Freystadt; Pfingstreise in die<br />

Pfalz oder ins Münsterland;<br />

26. Juli: 2. Münchenfahrt.<br />

Simone Fleischmann, die im<br />

Osten Münchens eine große<br />

Grund- und Mittelschule leitet,<br />

stellte folgende Themenschwerpunkte<br />

in den Mittelpunkt:<br />

„Lernen beruht auf einer<br />

positiven Lehrer-Schüler-<br />

Beziehung! Lernen ist ein individueller,<br />

konstruktiver Prozess!<br />

Lernen basiert auf Motivation!“<br />

Sie setzte sich kritisch<br />

mit den Fragen auseinander:<br />

„Kann ein neuer Lehrplan<br />

besseren Unterricht gewährleisten?<br />

Verändert er etwas?<br />

Welche Chancen bringt<br />

er? Wie ist es um die Rahmenbedingungen<br />

bestellt?“<br />

Wenn der neue Lehrplan die<br />

Kompetenzorientierung in<br />

den Mittelpunkt stellt, müsse<br />

auch das System darauf ausgerichtet<br />

werden. Es brauche<br />

mehr Möglichkeiten zur individuellen<br />

Förderung und<br />

zum Teamteaching. Schüler<br />

könnten nur dann unterschiedliche<br />

Lernwege erleben,<br />

wenn ihre Lehrer nicht<br />

alleine für 26 oder mehr Kinder<br />

zuständig sind. Fleischmann<br />

meinte; „Eine Kernsanierung<br />

der Schule durch ei-<br />

22<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


nen Lehrplan PLUS, ohne das<br />

gesamte Gebäude zu überholen,<br />

führt nicht ans Ziel.“ So-<br />

lange an der Dreigliedrigkeit<br />

des Schulsystems, der bisherigen<br />

Notengebung und deren<br />

Auslesefunktion festgehalten<br />

werde, wird beim Lehrplan<br />

PLUS kein Plus an Bildung<br />

heraus kommen.“ Der<br />

<strong>BLLV</strong> setze sich in den entscheidenden<br />

Gremien für eine<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

ein.<br />

Fleischmann nannte als „kritische<br />

Bausteine“ den Übergang<br />

von der Grundschule in<br />

die weiterführenden Schulen,<br />

die Fokussierung auf Kernkompetenzen,<br />

die Inklusion,<br />

die bisherige Art der Leistungserhebung<br />

und die Kosten<br />

des so genannten LIS-<br />

Systems und nannte auch einige<br />

<strong>BLLV</strong>-Forderungen:<br />

Eine neue Art der Budgetierung,<br />

eine Reform der Lehrerbildung,<br />

eine „optimale<br />

Lehrer-Schüler-Relation“ zur<br />

Umsetzung von individueller<br />

Förderung, eine „positive<br />

Feedback-Kultur“ und „Zeit,<br />

Zeit, Zeit“. Fleischmann resümierte<br />

optimistisch: „Wir haben<br />

schon mehrere Lehrpläne<br />

überstanden!“Heinz Glöckner<br />

Kreisverband<br />

Neustadt/ WN<br />

Pensionisten im<br />

Frankenland<br />

Das Ziel, das sich Fritz Aumer<br />

mit seinem Team für die diesjährige<br />

Pensionistenfahrt ausgesucht<br />

hatte, war vielen der<br />

39 Teilnehmer wenig bekannt.<br />

Die Oberpfälzer steuerten<br />

diesmal Heilsbronn und Cadolzburg<br />

in Mittelfranken an.<br />

Heilsbronn wurde maßgeblich<br />

durch die Zisterzienser geprägt.<br />

Eine große Klosteranlage<br />

zeugt davon, dass der Ort<br />

stets ein geistiges und geistliches<br />

Zentrum der Gegend<br />

war. Mittelpunkt der Klosteranlage<br />

ist das Münster. Ein<br />

Leitspruch der Zisterzienser<br />

lautet: „Porta patet cor magis<br />

– Die Tür ist offen, das Herz<br />

noch mehr“. Die Besucher<br />

durften bei der Besichtigung<br />

des Münsters die Bedeutung<br />

dieses Spruches eindrucksvoll<br />

erleben. Anfang des 12. Jahrhunderts<br />

wurde das Gotteshaus<br />

als romanische Basilika<br />

errichtet. Es erfuhr im Laufe<br />

der Zeit mehrere Umbauten<br />

über gotische Erweiterungen<br />

bis hin zu barocken Ausgestaltungen.<br />

Man ist überwältigt<br />

und beeindruckt von der<br />

Vielzahl der Kunstwerke, die<br />

das Münster birgt: herrlich<br />

geschnitzte Altäre, Epitaphien,<br />

Gedächtnistafeln und<br />

Skulpturen aus verschiedenen<br />

Epochen, darunter eine besondere<br />

Spottskulptur.<br />

Das Münster war auch lange<br />

Zeit Grablege der Hohenzollern.<br />

Prachtvolle Hochgräber<br />

im Mittelschiff zeugen heute<br />

noch davon.<br />

Zur Erinnerung an den<br />

„Spendtag“, an dem die Armen<br />

von der Klosterbäckerei<br />

mit Brot versorgt wurden, erhielt<br />

jeder der Besuchergruppe<br />

ein kleines Stück Brot.<br />

Bewusst genoss man diese<br />

Gabe.<br />

Der zweite Programmpunkt<br />

des Tages war Cadolzburg.<br />

Eine solch repräsentative,<br />

hervorragend restaurierte<br />

Burganlage der Hohenzollern<br />

hatte niemand in dieser<br />

kleinen Ortschaft erwartet.<br />

Bei der Burgführung konnten<br />

auch die Innenräume durchschritten<br />

werden, die (nach<br />

dem verheerenden Brand<br />

1945) in ihrer ursprünglichen<br />

Form wieder hergestellt wurden<br />

bzw. noch werden. Sie<br />

können für Veranstaltungen<br />

und Feiern verschiedenster<br />

Art angemietet werden.<br />

Die einhellige Meinung aller<br />

Teilnehmer war, dass die<br />

Ziele Heilsbronn und Cadolzburg<br />

allemal eine Reise<br />

wert waren. Dem Organisator<br />

Fritz Aumer galt deshalb ein<br />

großes Dankeschön.<br />

Waltraut Haimerl<br />

Opernfahrt<br />

nach Hof<br />

Neustadt/WN. Opernfahrten<br />

gehören zum Kulturprogramm<br />

des Kreisverbandes. Fritz<br />

Aumer nahm das 200-jährige<br />

Verdi-Jubiläum zum Anlass<br />

und wählte die Verdi-Oper<br />

Aida aus, aufgeführt vom<br />

Stadttheater Hof.<br />

Das berühmte Opernspektakel<br />

auf einer kleinen Bühne<br />

– kann das gut gehen? Das<br />

fragten sich die 46 Teilnehmer.<br />

Die moderne Inszenierung<br />

wartete mit Kulissen und<br />

Requisiten auf, die auf das<br />

Minimale reduziert waren.<br />

Dem Regisseur ging es um<br />

das Vergegenwärtigen von<br />

Krieg, Terror und Tod in der<br />

heutigen Welt. Die dunklen<br />

Wände mit zahlreichen weißen<br />

Kreuzen waren dafür ein<br />

düsteres, aber wirkungsvolles<br />

Symbol. Diese einfache Bühnengestaltung<br />

lenkte umso<br />

mehr die Aufmerksamkeit auf<br />

die großartigen Leistungen der<br />

Gesangssolisten, des Chores<br />

und des Orchesters.<br />

In der Oper geht es um Liebe<br />

und Eifersucht vor dem Hintergrund<br />

politischer Machtkämpfe.<br />

Die Titelfigur Aida<br />

ist eine äthiopische Prinzessin,<br />

die als Gefangene und Sklavin<br />

in Ägypten lebt. Der siegreiche,<br />

ägyptische Heerführer<br />

Radames muss sich entscheiden<br />

zwischen seiner Liebe zu<br />

Aida und seiner Staatstreue<br />

dem Pharao gegenüber. Er<br />

verschmäht die eifersüchtige<br />

Pharaonentochter Amneris und<br />

wird dadurch wider Willen<br />

zum Verräter am ägyptischen<br />

Volk. Das tragische Geschehen<br />

nimmt seinen Lauf. Die<br />

unglückliche Liebe zwischen<br />

Radames und Aida findet im<br />

gemeinsamen Liebestod ihre<br />

Erlösung.<br />

Der Opernabend wurde für<br />

alle zu einem außerordentlichen<br />

Musikgenuss. Ein lang<br />

anhaltender Beifall belohnte<br />

die Schauspieler. –fa–<br />

Kreisverband<br />

Nittenau<br />

Klaus Beiderbeck<br />

Kreisvorsitzender<br />

Eine neue Vorstandschaft<br />

wählte der <strong>BLLV</strong>-Kreisverband<br />

Nittenau bei seiner Jahreshauptversammlung<br />

im<br />

Gasthof Berger in Bruck. Neben<br />

dem alten und neuen Vorsitzenden<br />

Klaus Beiderbeck<br />

führt künftig Edgar Scheuerer<br />

als 2. Vorsitzender die Geschicke<br />

des Vereins. Wie Beiderbeck<br />

ausführte, gehören<br />

derzeit 78 Lehrer dem Verein<br />

an. Auch die Verbindungslehrer<br />

für die im Kreisverband<br />

liegenden Grund- und Mittelschulen<br />

wurden bestätigt. Im<br />

Frühjahr 2014 wird der Kreisverband<br />

Nittenau das Thema<br />

„Vorsorgevollmacht und Pa-<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 23


tientenverfügung“ für seine<br />

Mitglieder in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Die neue Vorstandschaft des<br />

<strong>BLLV</strong>-Kreisverbandes Nittenau:<br />

1. Vorstand: Klaus Beiderbeck;<br />

2. Vorstand: Edgar<br />

Scheuerer; Schriftführer:<br />

Oskar Duschinger; Kasse:<br />

Roswitha Heimerl und Carl-<br />

Maria Böhm; ABJ-Vertreter:<br />

Matthias Hitzl<br />

Bei der Versammlung verabschiedete<br />

Vorsitzender Klaus<br />

Beiderbeck seinen langjährigen<br />

Stellvertreter Siegfried<br />

Wächter. Dieser hatte 33 Jahre<br />

aktiv in der Vorstandschaft<br />

des Kreisverbandes mitgearbeitet,<br />

davon 11 Jahre als<br />

1. Vorsitzender und 22 Jah-<br />

re als 2. Vorsitzender. Siegfried<br />

Wächter, den Klaus Beiderbeck<br />

als „Urgestein des<br />

<strong>BLLV</strong>-Kreisverbandes Nittenau“<br />

bezeichnete, wird jedoch<br />

weiterhin als Pensionistenbetreuer<br />

im Kreisverband tätig<br />

sein. Oskar Duschinger<br />

Kreisverband<br />

Oberviechtach<br />

Ingo Gebauer<br />

wurde 85<br />

Ingo Gebauer, viele Jahre<br />

beim Kreisverband Oberviechtach,<br />

konnte am 20. Oktober<br />

seinen 85. Geburtstag<br />

feiern. Gebauer ist jetzt Mitglied<br />

im Kreisverband Forchheim<br />

und wohnt im BRK-<br />

Heim Forchheim. Mit seiner<br />

ehemaligen <strong>BLLV</strong>-Heimat unterhält<br />

er intensive Kontakte<br />

und lässt sich über die Oberpfälzer<br />

Schule über die aktuellen<br />

Geschehnisse seiner<br />

Heimat unterrichten. Auch die<br />

Oberpfälzer Schule wünscht<br />

ihrem früheren Mitarbeiter<br />

und eifrigen Berichterstatter<br />

nachträglich alles Gute. –as–<br />

gott Äolus sehr zurück, während<br />

Feuergott Vulcanus am<br />

Ätna kräftig und am Stromboli<br />

verhalten zu Gange war,<br />

war doch wenige Stunden<br />

vor der Landung der Flughafen<br />

wegen eines Ätna-Ausbruches<br />

noch gesperrt. So<br />

erreichten alle problemlos per<br />

Bus den Hafen Milazzo in<br />

Nord-Sizilien und setzten per<br />

Tragflügelboot nach Lipari<br />

über.<br />

Am zweiten Tag ging es zur<br />

Insel Stromboli. Ein Teil der<br />

Gruppe bestieg den Gipfel,<br />

um bei einbrechender Dunkelheit<br />

die regelmäßigen,<br />

wenn auch diesmal nicht so<br />

spektakulären Ausbrüche des<br />

Vulkans aus sicherer Nähe zu<br />

beobachten. Für alle, denen<br />

der Aufstieg zu beschwerlich<br />

war, fuhr das Boot um die<br />

halbe Insel herum, um an der<br />

„Sciara del fuoco“ zu beobachten,<br />

wie die ausgeschleuderten<br />

Lavabrocken den<br />

Berghang herunter rollten.<br />

Unter der Führung von Ute<br />

Krohmer wurde tags darauf<br />

die Insel Salina erkundet.<br />

Nach einer kurzen Wanderung<br />

vom Hafen Rinella aus<br />

ging es nach Lingua, wo man<br />

ein rustikales Mahl aus dem<br />

Agroturismo genoss. Eine<br />

weitere Panorama-Wanderung<br />

führte zum Hauptort<br />

Salinas, San Marina. Auf der<br />

Rückfahrt nach Lipari wurde<br />

diese Insel an der Südseite<br />

umrundet.<br />

Eine Wanderung auf der<br />

Westseite der Insel bot herrliche<br />

Ausblicke, und unter<br />

der Leitung von Ute lernte<br />

man manch neue Pflanze und<br />

die Gastfreundschaft einer<br />

Familie kennen. Der Vater hat<br />

ein kleines Bauernmuseum<br />

aufgebaut, so dass gleich ein<br />

intensiver Gedankenaustausch<br />

mit Hermann und Walter<br />

Gnahn zu Stande kam, die ja<br />

ein ähnliches Museum, den<br />

Goglhof, betreuen.<br />

Auf Vulcano stieß der Vulkan<br />

am Kraterrand in 300 m Höhe<br />

stinkende Schwefeldämpfe<br />

aus. Das störte aber weiter<br />

nicht, da am Fuße des Vulkans,<br />

direkt am Meer, nur<br />

wenige das Bad im schwefelhaltigen<br />

Pfuhl missen wollten.<br />

Mit dem aus winzigen<br />

Kreisverband<br />

Sulzbach-R.<br />

Besuch beim Ätna<br />

Bei der nunmehr dritten Reise<br />

einer Lehrergruppe aus<br />

Sulzbach-Rosenberg unter der<br />

Leitung von Franz Beyerlein<br />

zu den „Inseln des Feuers und<br />

des Windes“ hielt sich Wind-<br />

24<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Düsen austretenden heißen<br />

Schwefeldämpfen erwärmten<br />

und schlammigen Wasser<br />

erhofft man sich schließlich<br />

Linderung bei Arthrose und<br />

anderen Zipperlein.<br />

Zwei Tage hielt sich die<br />

Gruppe dann noch in Catania<br />

auf. Man genoss das Treiben<br />

auf dem großen Fischmarkt.<br />

Ein Glücksfall war der Ausflug<br />

auf den Ätna, dessen<br />

Gipfel sich selten so wolkenfrei<br />

präsentiert. Ein Bus<br />

brachte die Gruppe zur Mittelstation,<br />

von wo aus eine<br />

Seilbahn bis auf ca. 2600 m<br />

Höhe genutzt werden kann.<br />

Von deren Endstation fuhren<br />

noch einige mit geländegängigen<br />

Kleinbussen weiter und<br />

konnten nach einer kleinen<br />

Wanderung in 3000 m Höhe<br />

den zwar verglühten, aber<br />

noch nicht erkalteten Lavastrom<br />

bestaunen, der eine<br />

Woche vorher aus einem der<br />

Krater des Ätna ausgetreten<br />

war. Franz Beyerlein<br />

Gymnasium siegte<br />

im Volleyballturnier<br />

Sulzbach-R. Seit Jahren<br />

gehört das Volleyballturnier<br />

des <strong>BLLV</strong> zum festen Sportprogramm.<br />

Der diesjährigen<br />

Einladung der Verantwortlichen<br />

Britta Bruhn und<br />

Werner Winter folgte ein bunt<br />

gemischtes Teilnehmerfeld<br />

in die Turnhalle der Krötensee-Mittelschule.<br />

Schon in<br />

der Vorrunde lieferten sich<br />

die Mannschaften spannende<br />

Spiele um den Konrad-Heiß-<br />

Pokal.<br />

In der Gruppe A setzte sich<br />

mit 12 Punkten das erstmals<br />

vertretene Team des Gregor-Mendel-Gymnasiums<br />

Amberg durch, gefolgt von<br />

den noch ziemlich munteren<br />

„Ü-60-Montagsvolleyballern“<br />

(8 Punkte). Den dritten Platz<br />

teilten sich die zweiten Debütanten<br />

in diesem Turnier, die<br />

Walter-Höllerer-Realschule<br />

Sulzbach-Rosenberg und die<br />

Rupert-Egenberger-Schule<br />

Amberg mit jeweils 2 Zählern.<br />

In der Gruppe B gab<br />

es ein spannendes Kopf-an-<br />

Kopf-Rennen zwischen dem<br />

Herzog-Christian-August-<br />

Gymnasium Sulzbach-Rosenberg<br />

mit 4 Zählern und der<br />

Mittelschule Neukirchen/Königstein<br />

mit 8 Zählern. Das<br />

Staatliche Berufschulzentrum<br />

Sulzbach-Rosenberg blieb<br />

ohne Sieg.<br />

In der Zwischenrunde wurden<br />

die Finalspiele ermittelt. Im<br />

Endspiel besiegte das Gregor-<br />

Mendel-Gymnasium Amberg<br />

die Mittelschule Neukirchen/<br />

Königstein und sicherte sich<br />

verdient den Turniersieg. Im<br />

Spiel um Platz 3 gewann das<br />

H.-Chr.-August-Gymnasium<br />

Sulzbach-R. gegen die Ü 60-<br />

Montagsvolleyballern. Platz<br />

5 belegte das Staatl. Berufschulzentrum,<br />

gefolgt von<br />

der W.-Höllerer-Realschule<br />

Sulzbach-R. und den Sonderpädagogen<br />

der Rupert-Egenberger-Schule<br />

aus Amberg.<br />

Im Gasthaus Bartl fand die<br />

Siegerehrung statt, die Karin<br />

Heiß und Kreisvorsitzender<br />

Martin Sekura vornahmen.<br />

Die Gewinner konnten sich<br />

über den reichlich gefüllten<br />

Prämientisch freuen. Das<br />

anschließende gemütliche<br />

Beisammensein rundete das<br />

gelungene Turnier ab.<br />

Wüstenbilder für<br />

den Kreisverband<br />

Sulzbach-R. Weite, Farben,<br />

Leben, Gesichter der Wüste:<br />

Unter diesem Titel berichtete<br />

Dieter Radl den zahlreichen<br />

Zuhörern des Kreisverbandes<br />

Sulzbach-Rosenberg von<br />

seinen Reisen in die Wüsten<br />

Afrikas. Er hatte eindrucksvolle<br />

Bilder aus der Weißen<br />

Wüste in Ägypten, aus dem<br />

Erg Mubari und dem Akakus<br />

in Libyen mitgebracht.<br />

Die Namib-Wüste und die<br />

Schluchten des Ennedi hat er<br />

ebenso bereist wie die Ounianga-Seen<br />

im Tschad. Er<br />

vermittelte einen Eindruck<br />

von der atemberaubenden<br />

Schönheit der Wüste und der<br />

Oasen.<br />

In der Synagoge<br />

Sulzbach-R. Die <strong>BLLV</strong>-<br />

Mitglieder besuchten die<br />

ehemalige Synagoge der<br />

Stadt. Die Sanierung wurde<br />

im Herbst abgeschlossen,<br />

Gebäude und geschichtliche<br />

Dokumentation können nun<br />

besichtigt werden. Stadtarchivar<br />

Hartmann berichtete aus<br />

der Geschichte des Bauwerks<br />

in der Synagogenstraße. Auch<br />

für auswärtige Kreisverbände<br />

ein lohnendes Ziel mehr in<br />

Sulzbach-Rosenberg! Mehr<br />

Informationen unter www.<br />

alemannia-judaica.de.<br />

Zweimal Umweltschule<br />

Europa<br />

Sulzbach-R. Im September<br />

wurden die Pestalozzi-Schule,<br />

Sulzbach-Rosenberg, und die<br />

Grundschule Königstein erneut<br />

mit dem Prädikat „Umweltschule<br />

in Europa“ ausgezeichnet.<br />

Die Schulen mussten<br />

zwei Projekte zum Thema<br />

Umwelt und Nachhaltigkeit<br />

bearbeiten. Für die Schule<br />

Königstein nahm in Nürnberg<br />

die Rektorin Gunda<br />

Köstler aus der Hand der Umweltstaatssekretärin<br />

Melanie<br />

Huml die Auszeichnung entgegen,<br />

eine Umweltfahne,<br />

eine Urkunde und einen Umweltstempel.<br />

Die Pestalozzischule kann<br />

sich zum zweitenmal über die<br />

Auszeichnung freuen. Insgesamt<br />

erhielten 208 bayerische<br />

Schulen die Auszeichnung,<br />

die für ein Jahr gilt, und um<br />

die man sich immer wieder<br />

neu bewerben muss. Bei der<br />

Veranstaltung in Nürnberg<br />

wurden 61 fränkische und<br />

oberpfälzische Schulen ausgezeichnet.<br />

Stellvertretend für<br />

alle Beteiligten nahm Projektleiter<br />

Gerd Blüchel die Auszeichnung<br />

entgegen.<br />

Kreisverband<br />

Vohenstrauß<br />

Zwei Stunden bei<br />

Django Asyl<br />

Der Begriff „Paradigma“<br />

stammt laut Brockhaus aus<br />

dem Griechischen und bedeutet<br />

in der deutschen Sprache<br />

einerseits etwa Beispiel oder<br />

Vorbild, andererseits aber<br />

auch Abgrenzung und sogar<br />

Weitsicht. Und nach diesem<br />

Begriff hatte sich der Rosenheimer<br />

Kabarettist Django<br />

Asyl bei seinem Gastspiel in<br />

der Stadthalle Neustadt/WN<br />

auf die Suche gemacht.<br />

Beeindruckt verfolgten auch<br />

etliche Mitglieder des KV<br />

Vohenstrauß, wie er sich<br />

Gedanken machte über das<br />

Zusammenleben der Menschen<br />

und – angefangen<br />

beim trauten Heim über die<br />

Familie und Bekannte bis<br />

hin zum Stammtisch und der<br />

hohen Politik – alles hinterfragte.<br />

„Wie kümmere ich<br />

mich besser um mein soziales<br />

Umfeld?“ „Reicht es, wenn<br />

ich weniger arbeite und noch<br />

weniger Auto fahre?“ Sein<br />

Fazit: „Alles hängt mit allem<br />

zusammen.“<br />

In seinem etwa zweistündigen,<br />

kurzweiligen Programm<br />

bot Django Asyl genau<br />

das Richtige für Freunde<br />

des klassischen Politikkabaretts.<br />

–mm–<br />

Unterwegs auf dem<br />

Nurtschweg<br />

Vohenstrauß. Der Nurtschweg,<br />

erschlossen von<br />

dem Weidener Postbeamten<br />

Johann Baptist Nurtsch, ist<br />

einer der bekanntesten Fernwanderwege<br />

in der Oberpfalz.<br />

Von der Kappl bei Waldsassen<br />

bis nach Waldmünchen<br />

verläuft er durch eines der<br />

größten zusammenhängenden<br />

Waldgebiete Europas, das<br />

„Grüne Dach Deutschlands“.<br />

Dem Wanderer bietet sich<br />

hier der Blick auf zahlreiche<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 25


faszinierende Natur- und Kulturschönheiten.<br />

Gleich zu Beginn des neuen<br />

Schuljahres machten sich<br />

etliche Mitglieder aus dem<br />

Kreisverband Vohenstrauß auf<br />

zur Herbstwanderung auf dem<br />

Teilstück des Nurtschweges<br />

von der Silberhütte zur Mühle<br />

Gehenhammer.<br />

Mit den ortskundigen Wanderführern<br />

Manfred Zeitler<br />

und Karl Senft startete man<br />

am Westabhang des Entenbühls<br />

bei der Silberhütte,<br />

einem Schutzhaus des Oberpfälzer<br />

Waldvereins. Vorbei<br />

am Kreuzstein ging es auf gut<br />

ausgebauten Wanderwegen<br />

erst direkt entlang und dann<br />

Kreisverband<br />

Weiden<br />

Kochen mit<br />

Kräutern<br />

Neugierig auf dieses besondere<br />

Thema, trafen sich zwölf<br />

interessierte und in das Kochen<br />

verliebte Frauen in der<br />

Pestalozzischule in Weiden.<br />

Fachlehrerin Edeltraud Fichtner<br />

zeigte sich als kompetente<br />

„Kräuterhexe“. Ihre umfangreichen<br />

Kenntnisse über<br />

Wildkräuter und die praktischen<br />

Anwendungen bei der<br />

Zubereitung der schmackhaften<br />

Speisen gab sie gerne an<br />

die Teilnehmerinnen weiter.<br />

Fichtner begann mit einer<br />

interessanten Einführung in<br />

die „Welt der Kräuter“ und<br />

kreierte im Anschluss gleich<br />

mal einen Kräutersmoothie,<br />

den sie den Teilnehmern zur<br />

Verköstigung anbot – sehr<br />

grün und sehr köstlich. Dadurch<br />

erfrischt und gestärkt,<br />

konzentrierten sich die Frauen<br />

auf die Unterweisung für<br />

weitere „kräuterige“ Rezepte<br />

und setzten danach ihre neu<br />

erworbenes Wissen gleich mit<br />

großem Geschick in die Praxis<br />

um. Das Ergebnis konnte<br />

sich sehen und schmecken<br />

lassen:<br />

• Auf „Grünes Foccaciabrot“<br />

mit „Liebstöckelpesto“ folgte<br />

ein „Vogelmierencappuccino“.<br />

• Den Hauptgang bestritten<br />

ein „Kräuterflan“ und ein<br />

„Brennnesselstrudel“.<br />

• Perfekt abgerundet wurde<br />

das Menü mit einem „Pfefferminzparfait“<br />

und „parfümiertem<br />

Pfirsichsalat“ angekräuterter<br />

Schokoladensoße“.<br />

• Der dazu gereichte süffige<br />

Frankenwein ergänzte dieses<br />

gelungene Essen herrlich und<br />

sorgte zudem auch für eine<br />

weiter entspannte Atmosphäre.<br />

Die Vorsitzende des Kreisverbandes,<br />

Christiana Köhler,<br />

bedankte sich herzlich für<br />

diesen interessanten und kurzweiligen<br />

Abend mit einem<br />

Geschenk an Fachlehrerin<br />

Edeltraud Fichtner.<br />

Anbei ein „kräuteriges“ Reein<br />

Stück jenseits der Grenze<br />

zu Tschechien bis zum Schellenberg,<br />

wo sich die verwitterten<br />

Granitblöcke eines<br />

ehemaligen Jagdschlosses der<br />

Lobkowitzer erheben.<br />

Vom Schellenberg führte<br />

uns der Weg hinunter nach<br />

Gehenhammer. Die idyllisch<br />

gelegene ehemalige Getreidemühle<br />

beherbergt heute<br />

ein Mühlenmuseum und ein<br />

Oberpfälzer Brotzeitstüberl.<br />

Mit der Einkehr zur deftigen<br />

Brotzeit schloss die Herbstwanderung.<br />

–mm–<br />

zept zum Nachkochen.<br />

Brennnesselstrudel:<br />

1–2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen,<br />

Brennnesseln, Giersch<br />

und Knoblauchrauke, 1 EL<br />

Bärlauchpesto, 1 Packung<br />

Feta oder Haberländer Weichkäse,<br />

1 Ei, 1 Packung Blätterteig.<br />

Die Zubereitung: Zwiebeln<br />

und Knoblauchzehen würfeln.<br />

– Kräuter waschen und klein<br />

schneiden – Alles in Öl andünsten<br />

und abkühlen lassen.<br />

– Käse zerbröckeln und mit<br />

den restlichen Zutaten in einer<br />

Schüssel mischen. – Die<br />

Masse auf einem ausgerollten<br />

Blätterteig verteilen und aufrollen.<br />

– Strudel mit der Naht<br />

nach unten auf ein Blech mit<br />

Backpapier legen – Teig mit<br />

Eigelb bestreichen und Strudel<br />

backen – Temp.: 180° C<br />

– Zeit: 20–25 Min.<br />

Ulrike Löschel<br />

Oberpfälzer<br />

Schule<br />

Zeitschrift des<br />

<strong>BLLV</strong>-Bezirksverbandes<br />

Oberpfalz<br />

Impressum:<br />

Inhaber und Verleger:<br />

Bezirksverband Oberpfalz<br />

im Bayerischen Lehrer- und<br />

Lehrerinnenverband e. V.<br />

(<strong>BLLV</strong>)<br />

Schriftleitung<br />

und Gestaltung:<br />

Anton Schlicksbier<br />

Am Südhang 3<br />

93093 Donaustauf<br />

Tel.: 09403/ 961 360<br />

Fax: 09403/ 961 361<br />

E-Mail:<br />

oberpfaelzer-schule@oberpfalz.bllv.de<br />

und:<br />

anton.schlicksbier<br />

@t-online.de<br />

Titelbild: Anton Schlicksbier<br />

Bezug: Die Oberpfälzer<br />

Schule erscheint sechsmal im<br />

Jahr; sie wird allen <strong>BLLV</strong>-Mitgliedern<br />

Oberpfälzer Kreisverbände<br />

kostenlos geliefert.<br />

Bezugspreis ohne Mitgliedschaft,<br />

jährlich: 10,- Euro;<br />

Bestellungen bei der Schriftleitung.<br />

Druck: Wittmann-Druck,<br />

Regensburger Str. 13 und 15,<br />

93426 Roding,<br />

Tel.: 09461/ 2693<br />

Fax: 09461/ 7475<br />

Gedruckt auf FSC-Papier<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge stellen die Meinung<br />

der Verfasser, nicht die Stellungnahme<br />

der Schriftleitung<br />

dar.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

<strong>2013</strong>. Kleinanzeigen von<br />

Mitgliedern werden kostenlos<br />

abgedruckt.<br />

26<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 – 35. Jahrgang


Schule in der Zeitung<br />

Schul Software<br />

Beratung 094 04-955 10<br />

Als im Frühjahr die neue rot-grüne Landesregierung in Hannover<br />

im Koalitionsvertrag beschloss, die Ehrenrunde abzuschaffen,<br />

flammte eine bundesweite Debatte auf. Mit klaren<br />

Befürwortern, klaren Gegnern. Bayerns Minister Ludwig<br />

Spaenle (CSU) sagte damals der Süddeutschen Zeitung: „Die<br />

Abschaffung ist blanker Unsinn, das ist bildungspolitischer<br />

und pädagogischer Populismus.“ Damit tue man jungen Leuten<br />

nichts Gutes... (Süddeutsche Zeitung, 14. 9. <strong>2013</strong>)<br />

www.btb-shop.de<br />

Klar ist, dass die Konzerne ihr Marketing seit Jahren stärker<br />

auf die minderjährige Zielgruppe ausrichten. Und sie dringen<br />

in Bereiche vor, die bislang vor Werbung geschützt waren: In<br />

Schulen, wo sich Hersteller von Schokopudding oder Softdrinks<br />

mit Unterrichtsmappen präsentieren... Selbst das Spielen,<br />

früher eine Sache von Klettergerüst, Bolzplatz und Monopoly,<br />

ist nicht mehr werbefrei... Der Tag eines Kindes hat<br />

kaum noch Werbepausen. (Süddeutsche Zeitung, 2.11.<strong>2013</strong>)<br />

Die Realität an den meisten Grundschulen sieht derzeit jedoch<br />

anders aus: Am Vormittag unterrichten Lehrer, kompakt<br />

und stofforientiert, bis der Caterer anrückt oder in der Schulkantine<br />

die Essen ausgegeben werden. Nach der Mittagspause<br />

kommen dann externe Kooperationspartner in die Schulen:<br />

Horte, Sportvereine, private Anbieter, die Malkurse veranstalten<br />

oder mit den Klassen auf dem Hof Fußball spielen. Die<br />

Angebote mögen Spaß machen und gut vorbereitet sein – mit<br />

Schule haben sie nicht viel zu tun. Die meisten Lehrer sind<br />

um diese Tageszeit zu Hause, regulärer Unterricht findet kaum<br />

noch statt. (SPIEGEL online, 20.11.<strong>2013</strong>)<br />

Josef Kraus, 64, Direktor eines Gymnasiums im bayerischen<br />

Vilsbiburg und langjähriger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes,<br />

unterscheidet drei Kategorien von Helikoptereltern:<br />

„Die Transporthubschrauber bringen ihre Kinder zur<br />

Schule und tragen ihre Ranzen in die Klasse. Die Rettungshubschrauber<br />

tragen ihren Kindern vergessene Pausenbrote<br />

und Turnbeutel in die Schule hinterher und sind grundsätzlich<br />

bereit, Unsummen für Nachhilfeunterricht auszugeben.<br />

Und die ‚Black Hawks‘ drohen mit dem Anwalt.“ (Hamburger<br />

Abendblatt, 20.11.<strong>2013</strong>)<br />

Auszug aus einem Interview mit dem Hirnforscher Hüther: Im<br />

Dialog der Arbeitsgruppe „Zukunft der Bildung“ mit der Bundeskanzlerin<br />

sind wir jedenfalls zu dem Ergebnis gekommen,<br />

dass man Pädagogen ausbilden sollte, die nicht primär dazu<br />

da sind, Wissen zu vermitteln. Sondern Lehrer, die in der Lage<br />

sind, die in den Kinder steckenden Begabungen und Talente<br />

zur Entfaltung zu bringen. Wir arbeiten gerade den Masterstudiengang<br />

„Potenzialentfaltungscoach“ aus. Ab Herbst <strong>2013</strong><br />

soll er starten. (taz.de, 20.11.<strong>2013</strong>)<br />

Was ist dran am Feindbild des faulen Lehrers? Ihr Ruf wird<br />

schlechter – und ihre Belastung größer: Lehrer müssen sich<br />

nicht nur an der Tafel, sondern auch vor Eltern, Direktoren<br />

und Behörden beweisen. (Die Welt, 28.11.<strong>2013</strong>)<br />

BtB • Dachgred 29 • 93152 Nittendorf • Fon 09404-95510 • Fax 09404-955195 • info@btb-shop.de<br />

Eigentlich müsste das, was heute als „Bildung“ firmiert, umbenannt<br />

werden. Denn mit Bildung hat die derzeitige Kompetenz- und Informationsvermittlung<br />

an Schulen und Hochschulen nur noch wenig<br />

zu tun, kritisierte der Würzburger Pädagoge Professor Dr. Andreas<br />

Dörpinghaus in seinem Festvortrag bei der Abschlussfeier<br />

für die Lehramtsstudierenden an der Universität Würzburg...<br />

Wie kaum ein anderer verkörpert der preußische Reformer Wilhelm<br />

von Humboldt das Ideal humanistischer Bildung. Von diesem<br />

Ideal ist das heutige „Bildungssystem“ weit entfernt, zeigte<br />

Dörpinghaus während der vom Zentrum für Lehrerbildung an der<br />

Universität Würzburg organisierten Absolventenfeier auf. „Bildung<br />

hat ihre widerständige Dimension verloren“, konstatierte der<br />

Lehrstuhlinhaber. Die Bildungspolitik schwenkte zwischenzeitlich<br />

auf einen Kurs ein, der immer mehr Kontrolle und Verwaltung verlangt.<br />

Statt Mündigkeit zu ermöglichen, werde Anpassungsverhalten<br />

befördert, kritisierte Dörpinghaus. (Main-Post, 6.2.<strong>2013</strong>)<br />

Diese Woche hat der Schweizer Lehrerverband LCH seine Position<br />

am Lehrplan 21 veröffentlicht. Diese fiel deutlich und kritisch aus.<br />

Der Dachverband von 33 Lehrerorganisationen stellt sich zwar<br />

grundsätzlich hinter das Werk, welches die Bildung in der Volksschule<br />

aller 21 deutschsprachigen Kantone harmonisieren soll. Er<br />

sei jedoch überladen und schwer verständlich. Schwächere Schüler<br />

könnten überfordert werden. Der LCH fordert unter anderem klare<br />

Mindestansprüche an die Schüler, weniger Kompetenzziele sowie<br />

nur eine obligatorische Fremdsprache in der Primarschule. (Neue<br />

Zürcher Zeitung, 24.11.<strong>2013</strong>)<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6 27


<strong>BLLV</strong> Oberpfalz - Am Südhang 3 - 93093 Donaustauf<br />

ZKZ 03646 – Entgelt bezahlt, Deutsche Post AG<br />

Ist Ihr<br />

Kind<br />

auch ein<br />

Künstler?<br />

Es hätte ein Picasso werden können.<br />

Leider haben wir das bemalte Sofa der Patentante vorher ersetzt.<br />

Unser 2. Jubiläumsangebot für alle <strong>BLLV</strong>-Mitglieder:<br />

Privathaftpflichtversicherung – Jahresbeitrag nur 49,90 € *<br />

Diese Vorteile sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen:<br />

* inkl. Versicherungssteuer<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Jetzt Infos zum einmaligen Jubiläumsangebot<br />

über den <strong>BLLV</strong>-Wirtschaftsdienst anfordern:<br />

www.bllv-wd.de oder Service-Nr. 089 -28 67 62 6<br />

Mit Sicherheit mehr Service!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!