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Ausgabe 6/ 2013 - BLLV

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Dienstrecht:<br />

Funktionsloses<br />

Beförderungsamt –<br />

wie geht es weiter?<br />

„Laufstall statt Laufbahn! Beginn in A 12 und Ende in A 12!“<br />

Diese Festsstellung galt über viele Jahre hinweg für den Großteil<br />

der Lehrkräfte an Volksschulen bzw. an Grund- und Hauptschulen.<br />

Erst im Zuge der jüngsten Dienstrechtsreform gelang<br />

es dem <strong>BLLV</strong> und dem Bayerischen Beamtenbund (BBB) unter<br />

seinem Vorsitzenden Rolf Habermann, ein funktionsloses<br />

Beförderungsamt für diese Lehrergruppe zu erreichen. Bisher<br />

gab es drei Beförderungsrunden:<br />

Y 1.9.2009: Beförderung von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z<br />

mit den Beurteilungsstufen eins bis drei und einer bestimmten<br />

Anzahl von Dienstjahren.<br />

Y 1.1.2011: Beförderung von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z<br />

mit den Beurteilungsstufen eins bis vier und einer bestimmten<br />

Anzahl von Dienstjahren; mit der Einbeziehung der Stufe vier<br />

wurde die Forderung der Verbände nach Würdigung der Lebensleistung<br />

berücksichtigt.<br />

Y 1.7.<strong>2013</strong>: Erstmalige Beförderung von knapp 700 Lehrkräften<br />

A 12 + Z nach A 13 und der Zuerkennung des Titels<br />

„Studienrat an Grund- bzw. Mittelschulen“ unter folgenden<br />

Bedingungen: Beförderung nach A 12 + Z zum 1.9.2009<br />

(Wartezeit); Beurteilungsstufe eins (HQ) oder Beurteilungsstufe<br />

zwei (BG) + 22 Jahre Dienstzeit; weitere Beförderungen<br />

von Lehrkräften A 12 nach A 12 + Z mit der Beurteilungsstufe<br />

eins, Beurteilungsstufe zwei + 10 Dienstjahren und Beurteilungsstufe<br />

drei + 15 Dienstjahren.<br />

Viele Kolleginnen und Kollegen werden sich fragen: Wie geht<br />

es weiter? Besteht auch bei mir Aussicht, in den Genuss einer<br />

solchen Beförderung zu kommen? Ziel der Verbände ist es, für<br />

die Lehrergruppe an Grund- und Mittelschulen auf lange Sicht<br />

einen Beförderungskegel zu schaffen, bei dem sich ca. 35 %<br />

in A 12, ca. 35 % in A 12 + Z und ca. 30 % in A 13 befinden.<br />

Voraussetzung für eine Beförderung wird mit Sicherheit eine<br />

positive Beurteilungsstufe – also mindestens die Stufe vier<br />

(VE = voll entspricht) – sein. Angestrebt wird eine jährliche<br />

Beförderungsrunde jeweils spätestens zum 1. August, da eine<br />

solche Beförderung erst nach zwei Jahren versorgungswirksam<br />

wird. Zu beachten ist, dass die Kriterien für eine Beförderung<br />

jeweils neu festgelegt werden. Sollte man z. B. bei<br />

einer Beförderungsrunde das Kriterium der Dienstjahre knapp<br />

verfehlt haben, kann man nicht erwarten, dass die Kriterien<br />

bei der nächsten Beförderungsrunde genauso oder ähnlich<br />

ausschauen werden.<br />

„Leistung muss sich lohnen!“ Diesen Grundsatz hat sich<br />

die bayerische Staatsregierung auf ihre Fahnen geschrieben.<br />

Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hat sie mit der<br />

Einführung des funktionslosen Beförderungsamtes gemacht.<br />

Nehmen wir sie für die nächsten Beförderungsrunden beim<br />

Wort!<br />

Wilhelm Trisl,<br />

<strong>BLLV</strong>-Abteilung Dienstrecht und Besoldung Oberpfalz<br />

Kommentar:<br />

Warten auf den<br />

LehrplanPLUS<br />

Gut, dass Grundschullehrerinnen (Grundschullehrer) ein<br />

geduldiges Volk sind! Denn eigentlich müsste der Aufstand<br />

groß sein. So lässt man geduldig die Botschaften über sich<br />

ergehen und will die<br />

Überbringer nicht demotivieren,<br />

weil man die<br />

Falschen treffen würde<br />

und weil diese ebenso<br />

verärgert sind. Man überlegt<br />

und diskutiert im<br />

Lehrerzimmer, was tatsächlich<br />

neu ist und stellt<br />

fest, dass man Gott sei<br />

Dank auch bisher nicht<br />

alles falsch gemacht hat.<br />

Und dann erwartet man<br />

den nächsten Termin:<br />

Fortbildung: Neuer LehrplanPLUS<br />

für die Grundschule.<br />

Es ist alles andere als professionell, was da das Kultusministerium<br />

auf die Lehrer und Multiplikatoren loslässt: In<br />

aller Regel fünf Nachmittage Fortbildung über einen neuen<br />

LehrplanPLUS, den viele hoch engagierte Multiplikatoren<br />

verkaufen sollen, ihn aber bis jetzt noch nicht einmal<br />

zu Gesicht bekommen haben. Inhalte, die man im Grund<br />

genommen noch gar nicht genau kennt und die sich bald<br />

täglich noch verändern. Informationen, die häufig im Allgemeinen<br />

bleiben müssen. Dazu müssen die Multiplikatoren<br />

mit einer Power-Point-Präsentation arbeiten, auf die sie<br />

keinerlei Einfluss haben und die unveränderbar auf Biegen<br />

und Brechen allen in den Grundschulen arbeitenden Lehrkräften<br />

in ganz Bayern präsentiert werden muss.<br />

Das also ist die viel gepriesene Vertrauenskultur, die wir<br />

derzeit erleben. Niemand weiß, warum der LehrplanPLUS<br />

offenbar ein Geheimpapier ist. Für die Verlage scheint das<br />

ja auch nicht zu gelten, denn mittlerweile stapeln sich die<br />

Prüfstücke der neuen Schulbücher in den Lehrerzimmern.<br />

Na, ja, da gibt es ja auch was zu verdienen!<br />

Von den Lehrern wird erwartet, dass sie den neuen Lehrplan<br />

mittragen und umsetzen. Eine derartige Verfahrensweise<br />

aber ist die denkbar schlechteste Voraussetzung für<br />

einen positiven Start.<br />

Schade!<br />

Ursula Schroll<br />

<strong>BLLV</strong><br />

Bezirksvorsitzende<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2013</strong>/6

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