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Herunterladen - Ärztekammer Oberösterreich

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Coverstory<br />

Aktuelles<br />

Turnusevaluierung 2013:<br />

Mehr Abteilungsberichte – aussagekräftigere<br />

Ergebnisse – gleiche Problembereiche<br />

Mit klaren Worten legten Dr. Doris Müller, Dr. Peter Niedermoser und Dr. Harald Mayer bei der Pressekonferenz die Fakten auf den Tisch.<br />

Mit diesem Forderungskatalog sprechen sich die Turnusärzte<br />

mit einem klaren NEIN gegen die Budgetsanierung durch eingesparte<br />

Turnusarztgehälter aus.<br />

So sieht der Forderungskatalog aus. Dieser wurden den Medien präsentiert.<br />

Die Zahl der Turnusärzte sinkt in OÖ –<br />

und steigt in Österreich<br />

Die Zahl der Turnusärzte sank in OÖ seit 2003 um 21 Prozent.<br />

Zum Stichtag 1. Oktober 2003 gab es in <strong>Oberösterreich</strong> 692<br />

Turnusärzte, zum Stichtag 1. Oktober 2013 lediglich 545 Tur-<br />

nusärzte. Dies bedeutet ein Minus von 147 Turnusärzten oder<br />

21,24 Prozent. Dies alles vor dem Hintergrund, dass die Arbeit<br />

in den letzten zehn Jahren mit Sicherheit stark gestiegen ist.<br />

„Manchmal bildet ein älterer Turnusarzt einen<br />

jüngeren aus, weil sonst niemand dafür Zeit hat.<br />

Das ist für mich, als würde ein Einäugiger einen<br />

Blinden unterrichten.“<br />

kritisiert <strong>Ärztekammer</strong>-Präsident Dr. Niedermoser<br />

die mangelnde Ausbildung heftig.<br />

Von 2003 bis 2012 hingegen stieg in Ö die Zahl der Turnusärzte<br />

um 13,01 Prozent (von 5997 auf 6777)! „Das zeigt deutlich, dass<br />

hierzulande die Arbeitsbedingungen und Ausbildung schlecht<br />

sind und der Turnusärztemangel in OÖ auch hausgemacht ist“,<br />

ist Dr. Peter Niedermoser überzeugt. „Es wundert mich nicht,<br />

dass es hierzulande immer weniger Interessenten gibt und die<br />

Zahl der freien Arztstellen ständig steigt.“<br />

Die stark sinkende Zahl an Turnusärzten erhöht den Arbeitsdruck.<br />

Prekär ist die Situation zum Beispiel in den Krankenhäusern<br />

Freistadt, Rohrbach, Schärding, Ried und Kirchdorf,<br />

auch in Wels gibt es zu wenige Turnusärzte. Konkret: bereits 87<br />

Turnusärztestellen sind in <strong>Oberösterreich</strong> nicht besetzt (Quelle:<br />

Land OÖ, September 2013).<br />

Naturgemäß etwas besser gestaltet sich die Situation im Zentralraum.<br />

„Auch wenn im Zentralraum die Lage noch einigermaßen<br />

beherrschbar ist, eine Warteliste gehört auch dort der Vergangenheit<br />

an“, weiß Dr. Doris Müller.<br />

Mit einem weiteren Problem hat <strong>Oberösterreich</strong> zu kämpfen:<br />

Schätzungen zufolge verlassen jährlich rund 150 promovierte<br />

Mediziner das Land Richtung benachbartes Ausland, um dort<br />

ihre Ausbildung zu absolvieren. „Viele junge promovierter<br />

Mediziner überlegen bereits vor dem Einstieg in den Turnus, ob<br />

sie in OÖ überhaupt ihre Ausbildung beginnen sollen“, weist<br />

Dr. Doris Müller auf eine bedrohliche Entwicklung hin. ■<br />

Franz Schöffmann<br />

Seit 2 Jahren läuft in ganz Österreich die Evaluierung der Ausbildung für<br />

Allgemeinmedizin. 122 Abteilungen in OÖ haben vom Ärztlichen Qualitätszentrum<br />

einen Auswertungsbericht erhalten.<br />

Durch die kontinuierliche Turnusevaluierung steigt die Anzahl der Abteilungen,<br />

welche eine Auswertung erhalten. Voraussetzung dafür ist,<br />

dass mindestens 5 Turnusärzte die Ausbildung an der Abteilung bewertet<br />

haben. Daher dauerte<br />

es bei kleineren Abteilungen<br />

etwas länger, bis sie diese<br />

Marke erreicht haben.<br />

Je mehr Beurteilungen für eine<br />

Abteilung vorliegen, desto aussagekräftiger<br />

ist naturgemäß<br />

das Ergebnis. Auch die derzeit<br />

vorliegenden und bereits<br />

ausgesandten Abteilungsergebnisse<br />

geben klare Hinweise<br />

auf die Ausbildungsqualität,<br />

denn die Abteilungen liegen<br />

zwischen 1,00 und 4,40 in<br />

der Gesamtbewertung (auf einer<br />

Schulnotenskala). „Besonders<br />

die Einzelaspekte, welche<br />

die Gesamtzufriedenheit am<br />

stärksten beeinflussen, sollten<br />

die Abteilungen analysieren“,<br />

sagt Projektleiter Mag. Alois<br />

Alkin. So wirken sich die Beurteilung<br />

des Ausbildungskonzepts<br />

und dessen Umsetzung<br />

sowie das Bemühen der Ausbildungsverantwortlichen<br />

und<br />

die Unterstützung durch die<br />

Stammmannschaft am stärksten<br />

auf die Gesamtbewertung<br />

der Abteilung aus und bieten<br />

daher wichtige Ansatzpunkte<br />

zu Verbesserungen.<br />

Generell liegt <strong>Oberösterreich</strong><br />

bei der Gesamtbeurteilung<br />

der Ausbildung im Bundes-<br />

Durchschnitt: Knapp 17<br />

Prozent der TurnusärztInnen<br />

beurteilen die Qualität der<br />

Ausbildung mit „Sehr gut“,<br />

29 % mit „gut“ und annähernd<br />

ebenso viele mit »<br />

„Die aktuelle Auswertung zeigt, dass<br />

viele Abteilungen beim Ausbildungskonzept<br />

angesetzt haben. Die Quote<br />

hat sich deutlich erhöht und auch<br />

die Umsetzung wird deutlich besser<br />

beurteilt“ ,<br />

freut sich Turnusärztevertreterin Dr. Doris Müller.<br />

Teilnahme an Abteilungsbesprechungen (aktiv/mitredend/gesehene Patienten selbst präsentierend/in<br />

die Diskussion über den Verlauf der Patienten eingebunden)<br />

Österreich<br />

Burgenland<br />

Kärnten<br />

Niederösterreich<br />

<strong>Oberösterreich</strong><br />

Salzburg<br />

Steiermark<br />

Tirol<br />

Vorarlberg<br />

Wien<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

22,1<br />

18,9<br />

25,4<br />

23,6<br />

20,0<br />

15,9<br />

23,1<br />

26,5<br />

25,6<br />

33,3<br />

17,9<br />

16,8<br />

20,2<br />

21,8<br />

19,6<br />

20,5<br />

19,2<br />

18,9<br />

23,9<br />

26,0<br />

30,6<br />

34,1<br />

30,4<br />

24,2<br />

29,9<br />

31,2<br />

31,5<br />

28,4<br />

28,8<br />

29,0<br />

27,3<br />

30,8<br />

33,7<br />

immer meistens gelegentlich/selten nie<br />

24,7<br />

28,3<br />

32,1<br />

26,2<br />

26,2<br />

21,7<br />

11,7<br />

© Fotolia.de<br />

8 OÖ ÄRZTE | Dezember 2013 - Jänner 2014<br />

OÖ ÄRZTE | Dezember 2013 - Jänner 2014 9

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