Bericht - Arbeitskreis Scheckenzüchter Deutschland
Bericht - Arbeitskreis Scheckenzüchter Deutschland
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38. Überregionale Scheckenclubvergleichsschau<br />
....mit Rekordbeschickung zum 100-jähirgen Jubiläum des Scheckenclubs Bayern<br />
„Danke an die große europäische Scheckenfamilie“, unter diesem Leitsatz stand das Grußwort<br />
des Leiters des <strong>Arbeitskreis</strong>es Deutscher <strong>Scheckenzüchter</strong> und Hauptclubvorsitzenden des<br />
Jubilarclubs, Josef Steinack. Zurecht war er sehr stolz auf das Rekordmeldeergebnis von<br />
1.745 Punktschecken in allen anerkannten Rassen und Farbenschlägen, gemeldet von 255<br />
Scheckenfreunden aus Südtirol, Österreich, Italien, Frankreich, Luxemburg, Belgien, den<br />
Niederlanden und natürlich <strong>Deutschland</strong>. Dabei bot die Frankenhalle in Dettelbach vom 11.-<br />
14.10.2012 bereits zum 3. Male ein hervorragendes Ambiente, um repräsentativ unser Hobby<br />
der Öffentlichkeit darzustellen. Ausgezeichnete Licht- und Luftverhältnisse und breite Gänge<br />
zwischen den Gehegegängen waren beispielhaft. Dekorative Elemente verschönerten<br />
punktuell die Halle und erzeugten ein Wohlfühlklima für Aussteller und Besucher. Ebenso<br />
war - wie schon fast traditionell bei den „Überregionalen“ - die eigene Bewirtung in der Halle<br />
von bester Qualität und bei zivilen Preisen schmecken Essen und Getränke beim Stelldichein<br />
mit Freunden und Bekannten stets doppelt so gut.<br />
Am Freitagmorgen wurde es dann „ernst“. Hochkarätige Obleute wie Erwin Leowski, Peter<br />
Mickmann, Christian Ruhr, Günter Möller, Gerhard Reitzammer und Rainer Sondershaus<br />
hatten in einer A-B-C-D-Bewertung überwiegend <strong>Scheckenzüchter</strong> als Richter zur Seite und<br />
die Bewertung lief ebenso „am Schnürchen“ wie die Auswertung und Katalogerstellen. Die<br />
parallel hierzu organisierte Tagesfahrt durch den Spessart mit Besuch des Wasserschlosses<br />
Mespelbrunn fand regen Anklang. Leider spielte wie schon im vergangenen Jahr der<br />
Wettergott nicht ganz mit. Richtige Schaustimmung kam allerdings spätestens beim<br />
anschließenden Klönabend in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle mit deftiger<br />
rustikaler Brotzeit auf. Dabei konnten die nicht ganz so Erfolgreichen bereits mit den Siegern<br />
die ersten Obstbrände austauschen, um dann auch wieder zu der Erkenntnis zu kommen, dass<br />
dabei sein, eigentlich das Wichtigste ist.<br />
Feierliche Eröffnung mit internationalen Gästen<br />
„Mein Herz schlägt für Unterfranken und die Scheckenzucht“ ... Mit diesen Worten begrüßte<br />
Josef Steinack zahlreiche Ehrengäste, Züchter und Besucher zur feierlichen Eröffnung der<br />
Schau am Samstagmorgen. Jaroslav Kratochvil, Vizepräsident des Europaverbandes, und Jiri<br />
Vacek, Vorsitzender des Tschechischen Scheckenclubs, ließen in ihren Begrüßungsworten die
Rassekaninchenzucht in Europa verschmelzen. Stolz zeigte sich ZDRK-Präsident Erwin<br />
Leowsky, dass es in seinem bayrischen Landesverband gelungen war, eine so große Zahl<br />
<strong>Scheckenzüchter</strong> zu mobilisieren und bedankte sich dabei vor allem bei seinem „Allrounder“<br />
Josef Steinack, der als Jugendleiter, beim Kaninhop und als <strong>Arbeitskreis</strong>leiter der<br />
<strong>Scheckenzüchter</strong> seit vielen Jahren wertvolle Verbandsarbeit leiste. Der stellvertretende<br />
Landrat des Kreises Kitzingen, Paul Streng, und die Bürgermeisterin von Dettelbach,<br />
Christine Konrad, zeigten sich beeindruckt vom Flair der Veranstaltung und äußerten die<br />
Hoffnung, dass die touristisch sehr reizvolle Region den ein oder anderen zu einem längeren<br />
Verweilen einlädt. ZDRK-Ehrenpräsident Peter Mickmann, Vize-Präsident Christian Ruhr,<br />
Techn. Leiter des Deutschen Preisrichterverbandes Günter Möller, LV-Clubobmann Gerhard<br />
Reitzammer und die Vorsitzenden der Scheckenclubs im ZDRK gehörten ebenso zu den<br />
geladenen und anwesenden Gästen. Allen wurde als Jubiläums-Erinnerungsgeschenk ein<br />
Krug mit Abbildung der Scheckenrassen überreicht wurde. Traditionell fand zum Schluss des<br />
offiziellen Teils die Verleihung des „Goldenen Scheckenrings“ an einen verdienten Züchter<br />
statt.<br />
„Ottokar, beliebt, bekannt und nun... mit Ehrenring!“<br />
Mit diesem Vornamen in Verbindung und mit den Attributen „beliebt und bekannt“ verbinden<br />
zumindest die <strong>Scheckenzüchter</strong> einen Züchterfreund, der seit einem halben Jahrhundert mit<br />
der Scheckenzucht eng verbunden ist, nämlich Ottokar Drechsler aus Gersthofen. Ende der<br />
50-iger Jahre kam er als Sudentendeutscher in seine heutige Heimat, trat 1960 in seinen<br />
Heimatverein ein und begann gleichzeitig mit der Scheckenzucht. Seine Perlen waren die<br />
Deutschen Riesenschecken, später die Kleinschecken und noch heute züchtet er mit viel<br />
Fingerspitzengefühl Zwergschecken. Er bekleidete Vorstandsämter im Verein und Club, ist<br />
Ehrenmitglied im Landesverband und 1994 wurde er auf der ZDRK-Tagung in Aurich zum<br />
Meister der Deutschen Rasse-Kaninchenzucht ernannt. Mit sichtlichem Stolz und ergriffen<br />
nahm er die Ehrung unter dem Applaus der Anwesenden entgegen. In seinen Dankesworten<br />
hob er hervor, dass es heute noch seine größte Freude sei, im Kreise der Scheckenfreunde<br />
dabei sein zu dürfen.<br />
Abwechselungsreicher Züchterabend mit über 450 Teilnehmern<br />
Der Züchterabend in der modernen Mehrzweckhalle in Dettelbach war Höhepunkt der Schau.<br />
Nach der Begrüßung der Gäste gab Josef Steinack einen kurzen Rückblick auf „100 Jahre<br />
Scheckenzucht in Bayern“. Sein besonderer Dank galt allen fleißigen Helfern, die zum
Gelingen dieses Festabends und der gesamten Schau beigetragen haben. Auch der<br />
stellvertretender Landrat, Paul Streng, war der Einladung gefolgt und verlieh dem Club eine<br />
Ehrenurkunde des Kreises für die Verdienste um das Gemeinwohl. Für den ZDRK würdigte<br />
Christian Ruhr das Engagement des Scheckenclubs Clubs und wies dabei auch auf die<br />
besondere Brisanz und die damit verbundene Verantwortung der Scheckenzucht im Vergleich<br />
zu anderen Kaninchenrassen hin. Dem schloss sich Gerhard Reitzammer als zuständiger<br />
Landesverbands-Clubobmann an. Beide überreichten die entsprechenden Ehrengaben. Im<br />
Anschluss hieran erfolgten Ehrungen verdienter Mitglieder. Gerhard Springer und Jakob<br />
Albrecht wurden zu Ehrenmitgliedern des Scheckenclubs Bayern ernannt. Ehrennadeln in<br />
Gold wurden an Franz Wenzl, Thomas Wiesbeck, Franz Wimmer, Konrad Leipold, Willi<br />
Heilmann und Thomas Schmidt verliehen. Darüber hinaus wurden die Sektionsleiter Thomas<br />
Wiesbeck, Gerhard Springer, Richard Schuster und Anton Rampel für ihren erfolgreichen<br />
Einsatz in den Clubsektionen mit einer Ehrengabe bedacht. Es folgte ein reichhaltiges,<br />
schmackhaftes fränkisches Buffet und schuf schließlich die Grundlage für einen langen<br />
unterhaltsamen Abend mit der Gruppe „Crowd Whickle“, die durch verschiedenste<br />
Musikstilrichtungen Garant für eine stetes gefüllte Tanzfläche war. Dazwischen sorgte<br />
Gerhard Reitzammer in zünftiger Bayerntracht, bewappnet mit Handwagen und beladen mit<br />
zahlreichen kleinen „Ehrenhasen“ für große Erheiterung. Diese wurden mit flotten und<br />
kecken Sprüchen an Züchterfreunde - oder sollte ich besser sagen, an „echte Typen“ -<br />
vergeben, die auf die ein oder andere Weise für Scheckenzucht in unserer Gemeinschaft<br />
stehen.<br />
Anschließend wurden auch die großen Preise der Ausstellung überreicht: Für die beste<br />
Mannschaftsleistung, die Clubwertung, sorgte der Scheckenclub Bayern mit 1.166,5 Pkt., vor<br />
dem Club aus Westfalen (1.166,0 Pkt.), Württemberg (1.166,0 Pkt.), Baden (1.165,0 Pkt.),<br />
Niedersachsen (1.164,5 Pkt.), Rheinland (1.162,0 Pkt.), Rheinland-Nassau (1.161,5 Pkt.),<br />
Hessen-Nassau (1.160,0 Pkt.), Rheinlandpfalz (1.159,0 Pkt.) und Sachsenanhalt (1.153,0<br />
Pkt.). Wie schon im vergangenen Jahr zeigte Bernd Schückle mit seinen Englischen<br />
Schecken, thüringerfarbig-weiß, die beste Gesamtleitung mit 584,0 Pkt., gefolgt von Andreas<br />
Langelage (Kleinschecken, schwarz-weiß, 583,0 Pkt.), Wolfgang Knuth (Englische Schecken,<br />
schwarz-weiß, 581,5 Pkt.), Michael Lackmann (Deutsche Riesenschecken, schwarz-weiß,<br />
581,5 Pkt.), Erik Büscher (Englische Schecken, schwarz-weiß, 581,0 Pkt.) und der Zgm.<br />
Holzer/Schneider (Deutsche Riesenschecken, schwarz-weiß, 581,0 Pkt.). Den besten<br />
Rammler der Schau hatte Mario Hoffman (Deutsche Riesenschecken, schwarz-weiß, 97,5
Pkt.) und die beste Häsin zeigte Andreas Langelage (Kleinschecken, schwarz-weiß, 97,5<br />
Pkt.). Die Rassemeister und -sieger werden im folgenden Rassebericht genannt.<br />
Die Rassen und Farbenschläge („im Lob und in der Kritik“):<br />
346 Deutsche Riesenschecken, schwarz-weiß, begannen den Rassereigen mit einer selbst<br />
auch auf Bundesschauen selten gesehen Anzahl. Wenn jemand Gewicht und Volumen<br />
gesucht hätte, hätte er sich nur die ersten 8 Tiere der Schau von Alfred Freudemann ansehen<br />
brauchen. Mehrere seiner Tiere brachten deutlich über 8 kg auf die Waage. An der 7-kg-<br />
Marke „knabbern“ viele Linien und dort, wo der nötige Größen- und Geschichtsrahmen nur<br />
soeben erreicht wurde, sah man auch in der Regel Probleme in der Ohrlänge. Die gewünschte<br />
Körperlänge von 68 cm ist einfach erforderlich um bei leichter Streckung die ausgesprochene<br />
Ästhetik dieser Rasse so richtig zur Geltung kommen zu lassen. Plumpe, auf Gewicht<br />
„gemästete Tiere“ sind keine Scheckentypen! Überrascht war ich von der tollen Stellung<br />
vieler Tiere. Schwache, dünne Läufe, die die Körpermasse kaum halten, scheinen der<br />
Vergangenheit anzugehören. In Pos.2 in Verbindung mit dem Gewichtsrahmen gefielen die<br />
Tiere von Mario Hoffmann sehr. Er wurde mit 483,5 Pkt. 3. Rassemeister und stellte mit den<br />
genannten Vorzügen auch den besten Rammler der gesamten Schau (97,5 Pkt.). Dagegen<br />
waren die Tiere von Michael Lackmann etwas zierlicher, was aber in den Kopf- und<br />
Ohrstrukturen optisch auch durch etwas längeres Fellhaar kompensiert wurde. Traumhafte<br />
Rumpfzeichnungen mit tiefschwarzer Zeichnungsfarbe wurden vorzüglich präsentiert und so<br />
wurde er mit 485,0 Pkt. Rassemeister. Ebenso konnten die Zuchten der ZG Holzer/Schneider<br />
und von Norbert Leitner voll überzeugen. Sie wurden mit 484,5 Pkt. 2. bzw. mit 483,0 Pkt. 5.<br />
Rassemeister. Was hier in der Spitze auch in der so schwierigen Rumpfzeichnung geboten<br />
wurde, entsprach absolut dem Standard und manche Tiere wurden vollkommen zurecht mit<br />
der vollen Punktzahl honoriert. Dies galt auch für die Siegerhäsin von Norbert Leitner, die<br />
97,5 Pkt. bekam. Die Zucht von Stefan Rosskopf muss einfach im Fellhaar hervorgehoben<br />
werden. Zwei seiner ausgestellten 6 Tiere wurden mit 14,5 hervorgehoben, kein alltägliches<br />
Ergebnis. Er wurde 4. in der Meisterschaft und zeigte den auch im Rassewert ganz tollen<br />
Siegerrammler mit 97,5. Die hervorragende olle und breitgefächerte Klasse der ausgestellten<br />
Riesenschecken kommt ferner darin zum Ausdruck, dass neben den Genannten nachstehende<br />
11 Züchterfreunde V-Tiere stellten: Alfred Freudemann, Helmut Wiegner, Ludwig Maier,<br />
Manfred Pries, Klaus Diekues, Zgm. Pohlmann/Bracht, Alfons Witte, Holger Dahlem, Erich<br />
Waldeck, Thomas Wiesbeck und Timo Wagner.
Es folgten 47 Deutsche Riesenschecken, blau-weiß, die bei weitem nicht an das Niveau des<br />
schwarz-weißen Farbenschlags heranreichen konnte. Allerdings wurden diese von immerhin<br />
acht Züchtern vorgestellt, so dass über eine zunehmende Verbreitung sicherlich auch eine<br />
Niveauanhebung möglich erscheint. Stand über viele Jahre fast ausschließlich Ewald Dietz im<br />
Vordergrund, bewegten sich eigentlich alle Zuchten im Bereich der 95 bis 96 Punkte. Viel<br />
mehr war auch ohne Bonus für diesen Farbenschlag nicht drin. Schon der Gewichtsrahmen<br />
sollte zu denken geben, denn nur 2 Tiere kamen über 7 kg. Recht viele Tiere zeigten<br />
Hüftknochen oder hatten recht schwache Ohrstrukturen. Hervorheben muss man hier<br />
allerdings 2 Rassevertreter von Marcus Kling und Bernd Bauer, die jeweils 19,5 in Pos.2<br />
erhielten. Ohrlänge und -struktur waren die herausragenden Merkmale in der Zucht von<br />
Roland Frank, der mit 478,0 Pkt. 2. Rassemeister wurde. Einen halben Punkt mehr erzielte<br />
Erich Waldeck, der Rassemeister wurde und mit 96,5 Pkt. auch das Siegertier stellte. In seiner<br />
Zucht sah man den besten Rassewert.<br />
Kleine Menge, große Klasse,... das waren die 28 Deutsche Riesenschecken, havannafarbigweiß,<br />
ausgestellt von 4 Züchtern. Lautete in Monschau der „Zieleinlauf“ Hans Ströhle vor<br />
Thomas Grabner, war es in diesem Jahr umgedreht, jedoch vollkommen zurecht mit deutlich<br />
mehr Punkten für die rundum sehr feinen Rassevertreter beider Züchter. Sie erzielten 483,0<br />
bzw. 480,5 Pkt. Gewichts- und Größenrahmen stimmte ebenso in beiden Zuchten wie die<br />
Fellhaarstruktur. Was im Rassewert von Thomas Grabner geboten wurde, wäre im schwarzweißen<br />
Farbenschlag voll konkurrenzfähig gewesen! Wirklich freistehende, auf dem Schenkel<br />
verteilte, gleichmäßig große Seitenflecken und farblich sauber von der Grundfarbe abgesetzte<br />
Zeichnungsmerkmale waren eine Augenweide! Die vorzügliche Siegerhäsin kam von Hans<br />
Ströhle.<br />
178 Rheinische Schecken waren in den Spitzenzuchten recht ausgeglichen, wenngleich die<br />
Linien schon deutliche Unterschiede aufzeigten. Fast alle Tiere hatten einen guten<br />
Gewichtsrahmen. In Körperform, Typ und Bau erzielten allerdings lediglich 20 % der Tiere<br />
eine 19. Schmaler Körperbau und Hüftknochen waren häufige Kritikpunkte. So richtig<br />
überzeugen konnten hier eigentlich nur die Tiere Winfried Kalowsky, der mit 482,5 Pkt. auch<br />
2. Rassemeister wurde. Feine Kopf- und kräftige Ohrstrukturen sah man in einer Reihe von<br />
Zuchten, wobei hier die Tiere von Hermann Höflich besonders hervorstachen. Auch farblich<br />
waren seine Tiere eine Augenweide. Mit 481,5 Pkt. wurde er 3. Rassemeister vor dem<br />
Punktgleichen Klaus Bakos. Dieser zeigte einige Tiere mit ganz hervorragendem Rassewert.
Die freistehenden Seitenflecken bei guter Farbteilung sind nach wie vor die große<br />
Herausforderung dieser Rasse. Auch das Fellhaar war teilweise recht häufig recht lang und<br />
ließ Dichte vermissen. Hier setzte eindeutig Frank Holz den Glanzpunkt. Seine Tiere hatten<br />
hervorragende Fellhaarstrukturen und waren in den anderen Positionen ausgeglichen, so dass<br />
er wie im Vorjahr mit 483,5 Pkt. 1. Rassemeister wurde. Ferner zeigte er mit 97 Pkt. auch die<br />
Siegerhäsin. Der Siegerrammler, ein hochfeiner Typ, kam von Gerd Pasemann. Neben den<br />
genannten Züchtern zeigten Eduard Erbel und Rüdiger Frers je ein V-Tier.<br />
Bei den 218 Kleinschecken, schwarz-weiß, gab es am Urteil der Richter auch nach<br />
Auffassung des <strong>Bericht</strong>erstatters absolut nichts zu rütteln. Die deutlich besten Zuchten<br />
wurden herausgestellt. Der gedrungene walzenförmige Körper mit markantem Kopf- und<br />
kräftigen Ohrstrukturen bei einem Gewicht von 3,5 kg wird zur Zeit wohl von niemandem<br />
besser gezeigt als von Kurt Vierheller, dessen Tiere zwei mal mit 19,5 in Pos.2<br />
hervorgehoben wurden. Er wurde mit 484,0 Pkt. 2. Rassemeister vor der punktgleichen Zgm.<br />
Sylvia und Wilfried Schreiber. Ihre Tiere verkörperten ebenfalls den erwünschten Rassetyp,<br />
hatten darüber hinaus jedoch tolle Fellhaarstrukturen. Dass es darüber hinaus noch etwas<br />
besser geht, zeigte wieder einmal Andreas Langelage. Er wurde mit stolzen 486,0 Pkt. 1.<br />
Rassemeister. Seine Tiere waren wieder „wie aus dem Ei gepellt“ und wurden vor allem auch<br />
im Rassewert in einem Top-Zustand präsentiert. Mit 97,5 Pkt. zeigte er auch die beste Häsin<br />
der Schau und die Siegerhäsin. Der Siegerrammler kam mit 97,0 Pkt. von Kurt Vierheller.<br />
Sehr schöne Tiere – vor allem im Rassewert - zeigte Jürgen Hansert. Auch nachstehende<br />
Aussteller dokumentierten durch V-Tiere ihre Klasse: Friedhold Hohle, Peter Martin, Markus<br />
Letti, Alfred Menzel, Thomas Wiesbeck, Jürgen Hansert und Walter Willems.<br />
87 Kleinschecken, blau-weiß, lagen punktemäßig auf dem Niveau des schwarz-weißen<br />
Farbenschlages. Bei der Betrachtung fiel allerdings auf, dass vielfach auch in der Spitze der<br />
Rassetyp deutlich schwächer war. Manche Tiere ähnelten in Pos.2 kräftigen Englischen<br />
Schecken. Andererseits zeigten Linien sehr gute Kopf- und Rumpfzeichnungen und auch die<br />
prima Zeichnungsfarbe. Hier überzeugten vor allem die Tiere Walter Ebinger, der mit 484,5<br />
Pkt. Rassemeister wurde. Kathrin Fiedler wurde mit 383,5 Pkt. 2. Rassemeister, wobei vor<br />
allem der hochfeine Siegerrammler mit 97,5 Pkt. im Typ hervorgehoben werden muss.<br />
Andreas Lang stellte mit 96,5 Pkt. die Siegerhäsin. V-Tiere kamen von Walter Albrecht,<br />
Martin Polster und Frank Holz.
Bei den 78 Kleinschecken, havannafarbig-weiß, gab es den gleichen Zieleinlauf wie im<br />
Vorjahr und Jörg Stünkel setzte sich zum 5. Male in Folge an die Spitze. Er wurde mit 483,5<br />
Pkt. 1. Rassemeister und stellte mit je 97,0 Pkt. beide Siegertiere. Es folgten Michael Löhr mit<br />
481,0 Pkt. und die Zgm. Regen-Bötz mit 480,0 Pkt.. Hervorzuheben sind die fantastischen<br />
Kopf- und Ohrstrukturen bei den Tieren von Jörg Stünkel, die nur mit den ganz wenigen<br />
Tieren im schwarz-weißen Farbenschlag zu vergleichen waren. Insgesamt hat dieser<br />
Farbenschlag in der Breite stark zugelegt und so fehlte z.B. Alfred Menzel nur das 5. Tier, um<br />
sich zu platzieren. Er stellte ebenso ein V-Tier, wie Sebastian Rau. Man sah allgemein<br />
auffallend gute Fellhaarstrukturen und viele Tiere mit sehr schönen freistehenden und relativ<br />
kleinen Seitenflecken. Natürlich neigen solche Tiere dazu, dass auch der Aalstrich schmaler<br />
wird und etwas an Farbe - besonders auf der Blumeoberseite - verloren geht. Dies ist eben die<br />
Gradwanderung, die man eigentlich in allen Scheckenrassen bei der Entscheidung zwischen<br />
„etwas“ grober und feiner Seitenzeichnung durchlaufen muss.<br />
Bei den 279 Englischen Schecken, schwarz-weiß, fanden die Richter deutliches<br />
Differenzierungspotential und rd. 20 % der Tiere machte weniger als 95,0 Pkt. Bei kaum einer<br />
anderen Rasse ist die mittelhohe Stellung so wichtig, weil hierdurch nicht nur der leicht<br />
gestreckte Typ unterstrichen wird, sondern auch den entscheidenden Ausschlag für den<br />
gewölbten Verlauf der Ketten- Lenden- und Schenkelzeichnung gibt. Vielfach wurden jedoch<br />
schmale Schulterpartien bemängelt, wobei der Unterschied zu der erwünschten leichten<br />
Streckung mit feinen Gliedmaßen durchaus eine große Ermessensentscheidung ist. Für<br />
griffiges, fein und gleichmäßig begranntes Fellhaar sah man reihenweise die 14. In der<br />
Rumpfzeichnung meine ich schon einen erheblich besseren Durchschnitt gesehen zu haben.<br />
Auch ein Argument für eine Tierzahlbegrenzung?! Es wurde die „volle Bandbreite“, die der<br />
Standard beschreibt, ausgestellt. Gerade hier hoben sich die Spitzenzuchten ab. Zum<br />
wiederholten Male wurde Wolfgang Knuth - und ich meine so deutlich wie lange nicht mehr -<br />
mit 385,0 Pkt. Rassemeister vor Erik Büscher, der sich mit 484,5 Pkt. erstmals platzierte und<br />
Michael Löhr mit 483,5 Pkt. Den Siegerrammler stellte Wolfgang Knuth mit 97,5 Pkt. und die<br />
Siegerhäsin hatte Markus Albin. Weitere V-Tiere zeigten Josef Kivilip, Käthe und Wilfried<br />
Lutz, Thomas Wagner, Alban Schwinn, Jean-Claude Kormann, Franz-Josef Temme, Frank<br />
Schmitz, Konrad Leibold und Josef Fischnaller.<br />
Die Konkurrenz bei den 80 Englischen Schecken, blau weiß, war so ausgeglichen wie lange<br />
nicht mehr. Dafür spricht auch, dass der seit Jahren führende Marcus Turk sich knapp
geschlagen geben musste und sich mit dem 2. Platz in der Rassemeisterschaft (483,5 Pkt.)<br />
begnügen musste. Seine Tiere waren farblich verbessert und in allen Pos. sehr ausgeglichen.<br />
Mit 484,0 Pkt. und dem besten Rassewert mit herausragenden Kopfzeichnungen wurde Franz<br />
Wimmer 1. Rassemeister. Ausgesprochen gute Fellhaarträger zeigte der Drittplazierte Marco<br />
Wachter. Er kam auf 483,0 Pkt. Gefallen konnten auch die Tiere von Stefan Berg, der den<br />
Siegerrammler mit 97,0 Pkt. zeigte. Sie waren zwar im Vergleich zu den bereits Genannten<br />
etwas stärker bzw. gröber gezeichnet, die Schablone war jedoch gewahrt. Auch Eberhard<br />
Krüger stellte fünf gleichmäßig gute Rassevertreter.<br />
Bei den 113 Englischen Schecken, thüringerfarbig-weiß, dominierten die Rassevertreter<br />
von Bernd Schückle mit 487,0 Pkt. sehr deutlich. Dabei sorgte er mit 8 V-Tieren bei den 10<br />
ausgestellten für das beste Ergebnis dieser Schau. Auffallend schöne Ohrstrukturen,<br />
fantastische Fellhaarstrukturen, die zurecht dreimal mit 14,5 Pkt. hervorgehoben wurden, und<br />
bei einigen Tieren standardmäßiger Rassewert, ließen das Züchterherz höher schlagen. Dieses<br />
Ergebnis darf keineswegs die Leistungen der folgenden Karl-Heinz Himpel und Reinhold<br />
Ellenberg mit je 483,5 Pkt. schmälern. Sie zeigten beide in den Pos.2 und 3 sehr<br />
ausgeglichene feine Tiere, konnten aber in der Rumpfzeichnung nicht immer mithalten. Mit<br />
nur 9 Tieren, die weniger als 95,0 Pkt. machten, war auch das Niveau hoch. V-Tiere kamen<br />
auch von Walter Ebinger und Claus Paukerl. Letzterer hatte die Siegerhäsin mit 97,5 Pkt.,<br />
während der Siegerrammler von Bernd Schückle kam.<br />
Auch wenn nur 33 Englische Schecken, dreifarbig, ausgestellt wurden, habe ich besonders<br />
in der Rumpfzeichnung eine deutliche Weiterentwicklung gesehen. Dies betraf vor allem die<br />
Zuchten der beiden Erstplatzierten Thomas Schmidt (481,5 Pkt.) und Franz Stinglhammer<br />
(480,5 Pkt.). Vor allem die Tiere von Franz Stinglhammer zeigten die Zeichnungsmerkmale<br />
in der gewünschten Schablone mit feinen Ketten und freistehenden Seitenflecken wie ich sie<br />
in der Gesamtheit einer Zuchtlinie bei den Dreifarbigen noch nicht gesehen habe. Der<br />
Siegerrammler von Franz Stinglhammer, der 96,5 Pkt. machte, war ein gutes Beispiel dafür.<br />
Auch bei Thomas Schmidt sah man diese Fortschritte wobei die Punkte etwas gröber waren,<br />
was in der Konsequenz bei guter Verteilung auch zur besserer Farbe führte. Formlich sah man<br />
in allen Zuchten Lichtblicke, allerdings waren die Ohren teilweise etwas lang und schwach im<br />
Gewebe. Im Fellhaar wurde häufig die 14 vergeben. Die Basis ist zweifelsohne vorhanden, so<br />
dass über eine Vergrößerung der Anhängerschaft dieser sehr schöne Farbenschlag zu den<br />
etablierten aufschließen kann.
73 Zwergschecken, schwarz-weiß, unterstrichen einerseits die Dominanz einiger etablierter<br />
Züchter, hinterließen aber auch den Eindruck, dass die Leistungsunterschiede geringer<br />
geworden sind. Dies gilt im übrigen auch für die anderen Farbenschläge bei den<br />
Zwergschecken. So wurde unumstritten Dieter Heuschele mit 483,5 Pkt. 1. Rassemeister und<br />
stellte mit 97,0 Pkt. auch beide Siegertiere. Kein anderer Züchter hat den Zwergentyp auch<br />
mit dem fein strukturierten Fellhaar besser gefestigt. Im Rassewert - und hier insbesondere in<br />
der Rumpfzeichnung - kann ihm niemand das Wasser reichen. Das kommt nicht von<br />
ungefähr! Er ist eben ein richtiger Spezialist, der in diesem Jahr sein „50-jähriges<br />
<strong>Scheckenzüchter</strong>-Jubiläum“ feiert... herzlichen Glückwunsch! Wie schon sooft wurde Josef<br />
Konrad 2. Rassemeister mit 480,0 Pkt., vor dem punktgleichen Klaus Augustinowitz. Seine<br />
Tiere wurden im Fellhaar deutlich hervorgehoben und zwei Tiere erzielten gar eine 14,5! In<br />
Form und Fell muss man auch die Rassevertreter von Thomas Busch positiv herausstellen.<br />
Immerhin 7 Aussteller brachten 39 Zwergschecken, blau-weiß. Längst nicht alle Tiere<br />
konnten an das Niveau der schwarz-weißen Zwerge heranreichen und manche<br />
Bewertungsurkunden waren vor allem in der Kopf- und Rumpfzeichnung reichlich<br />
beschrieben. Die deutlich besten Tiere zeigte Josef Konrad, der mit feinen 482,5 Pkt. 1.<br />
Rassemeister wurde und auch mit 97 Pkt. das Siegertier stellte. Es folgte Jens Bauer mit 480,5<br />
Pkt. Während in Form und Fell beide Zuchten auf gleichem Niveau standen, hatte Josef<br />
Konrad den deutlich besseren Rassewert. Auch Dieter Heuschele stellte in diesem<br />
Farbenschlag ein V-Tier.<br />
45 Zwergschecken, havanna-weiß, stellten sich dem Richterurteil. Obwohl die Rasse sich in<br />
den letzten Jahren stets leicht verbesserte, fehlte doch bisher etwas der Impuls durch neue<br />
Züchter, die sich intensiv des Farbenschlags annehmen. Ich möchte kein Prophet sein, bin mir<br />
aber sicher, dass diese Impuls nun durch Gerd Kern und Bernd Schückle eintreten könnten.<br />
So wurde Gerd Kern auf Anhieb 2. Rassemeister mit 479,5 Pkt. und dabei nur mit einem<br />
Punkt von der seit Jahren in diesem Farbenschlag führenden Zgm. Alfred und Doris Groß<br />
geschlagen, die auch mit 97,0 Pkt. das Siegertier stellten. Bei der Betrachtung der Tiere<br />
stachen deutlich zwei im Typ und Rassewert hochfeine Tier von Bernd Schuckle ins Auge,<br />
die 97,0 und 96,5 Pkt. machten. Der Zwergentyp, Größen- und Gewichtsrahmen sollte in der<br />
Breite mit Nachdruck noch verbessert werden. Nicht vergessen darf man in diesem<br />
Zusammenhang, dass das Fellhaar als Träger der so schwierigen Zeichnung seit Jahren von
der Zgm. Groß ganz hervorragend gezeigt wird und auch in diesem Jahr wieder ein Tier mit<br />
14,5 hervorgehoben werden konnte.<br />
Stattliche 78 Zwergschecken, dreifarbig, ausgestellt von 12 Züchtern, unterstrichen, dass<br />
über gute Verbreitung, Zusammenarbeit in den Clubs und Austausch von Tieren, eine Rasse<br />
in nur wenigen Jahr stark gemacht werden kann! Als Hochburg haben sich zwischenzeitlich<br />
die Westfahlen herauskristallisiert, die immerhin fast 50 % der Tiere und auch die<br />
diesjährigen Preisträger stellten. Gottfried Zanger war der überragende Aussteller und wurde<br />
mit der stattlichen Punktzahl von 484,0 1. Rassemeister und stellte mit 97 Pkt. beide<br />
Siegertier. Es folgte Hermann Höflich mit 481,0 Pkt. In Kombination von zwischen Form und<br />
Fell sah man die besten Tiere von Hermann Höflich und Falko Freund. Letztlich muss dies<br />
auch die Basis sein, um eine Zeichnungsrasse dauerhaft zu verbessern. Formlich nicht ganz so<br />
stark, aber mit Zeichnungsmerkmalen vom Feinsten, waren die Tiere von Gottfried Zanger<br />
ausgestattet. Gespannt darf man darauf sein, ob im nächsten Jahr in Westfalen erstmals mehr<br />
dreifarbige als schwarz-weiße Zwergschecken ausgestellt werden!<br />
26 Kleinschecken, wildfarben, wurden als Neuzüchtung von Josef Steinack, Kurt Vierheller,<br />
Jörg Stünkel und Andreas Lang ausgestellt. Es war eine Freude, dass mit Jaroslav Kratovil<br />
einer der „Väter“ der deutsch-tschechischen Freundschaft auf der Schau zugegen waren. Ein<br />
kleine Gruppe Züchterfreunde beschäftigt sich seit ein paar Jahren mit diesem Farbenschlag<br />
und nach Anerkennung der Neuzüchtung wurde kräftig die Werbetrommel gerührt, um neue<br />
Mitstreiter zu finden. In diesem Zusammenhang wird nochmals auf den <strong>Bericht</strong> in der<br />
Kaninchenzeitung 12/2011 und die Homepage des <strong>Arbeitskreis</strong>es verwiesen.<br />
Der abschließende Dank des <strong>Bericht</strong>erstatters geht - sicherlich auch im Namen aller<br />
Ausstellerinnen und Aussteller - an die Ausstellungsleitung der 38. Überregionalen mit allen<br />
Helferinnen und Helfern...und abschließend, liebe Freunde aus Westfalen: Wir freuen uns<br />
schon in großer Mannschaftsstärke auf Südlohn am 12./13. Okt. 2013!<br />
Werner Winkens