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verhältnismäßig geringer Zahnluft vor. Endlich ist es für die Glätte des Eingriffs - von der doch<br />

einzig und allein die möglichst unverminderte Kraftübertragung abhängt - vollständig gleichgültig,<br />

ob viel oder wenig Zahnluft vorhanden ist, sofern sich nur die Zähne nicht geradezu klemmen.<br />

Man muß allerdings, namentlich bei Taschenuhren, darauf sehen, daß jeder Eingriff möglichst viel<br />

Zahnluft habe; aber einzig deshalb, weil bei geringer Zahnluft schon das kleinste Stückchen<br />

Schmutz genügt, um eine vollständige Stockung herbeizuführen. Also nur aus diesem Grunde ist<br />

zu geringe Zahnluft ein Fehler, ganz besonders im letzten (Sekundenrads-) Eingriff, in dem die<br />

vorhandene Triebkraft am geringsten ist.<br />

Dicke des Rades<br />

60. Aus dem gleichen Grunde dürfen die letzten Räder des Laufwerks nicht zu dick sein; ein<br />

hoher Zahn (bei dicken Rädern) hält jedes Schmutzteilchen fest, ein niedriger Zahn (bei dünnen<br />

Rädern) schiebt es in der Trieblücke hinauf oder hinunter an eine Stelle, wo es keinen Schaden<br />

anrichtet. Manche Taschenuhren, die von ihren Besitzern nicht sauber genug gehalten werden<br />

können, bleiben nur deshalb immer wieder in kurzen Zeiträumen stehen, weil das zu dicke<br />

Sekundenrad jedes Schmutzteilchen ins Trieb preßt. Andererseits findet man in Taschenuhren mit<br />

dünnen Sekundenrädern oft sämtliche Zahnlücken des Hemmungsradtriebes über und unter der<br />

Angriffsstelle des Rades gänzlich vollgestopft mit Schmutz, und das Rad geht dennoch ohne<br />

Klemmung durch. Es hat eben in diesem Falle den Schmutz selbsttätig von den Berührungsstellen<br />

hinweggeschafft. Dieser so einfache Umstand wird viel zu wenig beachtet.<br />

61. Die der Feder am nächsten liegenden Räder (Federhaus- und Minutenrad) dagegen dürfen<br />

nicht zu dünn sein und zwar deshalb, weil an diesen Rädern die wirkende Kraft noch sehr stark ist,<br />

der Radzahn also nicht zu sehr geschwächt sein darf, wenn er nicht - besonders in dem Falle, daß<br />

die Feder springt - dem Abbrechen ausgesetzt sein soll.<br />

Der tadellose Eingriff<br />

62. Der tadellose Eingriff*) ist daran kenntlich, daß er sich beim oben beschriebenen<br />

langsamen Durchfühlen vollständig glatt anfühlt, so daß man absolut nicht merkt, wann ein Zahn<br />

das Trieb verläßt- oder ein neuer in dasselbe eintritt, und wenn man auch noch so langsam dreht.<br />

Es wird ganz nützlich sein, wenn wir einen derartigen tadellosen Eingriff einmal in einer<br />

vergrößerten Abbildung betrachten. Zu diesem Zwecke sollen uns die Abbildungen 17 bis 22<br />

dienen.<br />

*) Um Mißverständnisse zu vermeiden, bemerke ich, daß hier nur ein für den praktischen Gebrauch „tadelloser“<br />

Eingriff gemeint ist. Wenn nämlich in einem Eingriff beispielsweise das Trieb um ein weniges zu groß ist, so kann er im<br />

theoretischen Sinne natürlich niemals „tadellos“ genannt werden, und wenn er sich noch so glatt anfühlte. Hat es aber der<br />

Arbeiter verstanden, jenen Eingriff trotz des nicht ganz richtigen Triebes so zu verbessern, daß er vollständig stoßfrei und<br />

glatt durchgeht, dann kann der Eingriff in dem Sinne, wie es hier gemeint ist, als „tadellos“ bezeichnet werden; denn weder<br />

der Gang noch die Regulierung der Uhr kann dann durch ihn irgendwie beeinträchtigt werden.<br />

63. Diese Abbildungen stellen den Durchgang eines Zahnes an einem 60-zähnigen Rade<br />

durch das zugehörige 8er Trieb in sechs Phasen vor. In der ersten Abbildung, Abb. 17, wirkt der<br />

Radzahn a in der Richtung des Pfeils auf das Trieb, und zwar steht die vordere Radzahnflanke<br />

genau auf der Mittellinie des Eingriffs. Die beiden neben a stehenden Radzähne sind von den<br />

Triebzähnen vollkommen frei. In Abb. 18 ist das Rad um 1º weitergerückt, wodurch sich noch<br />

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