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Jahresbericht 2011 - Caritasverband der Erzdiözese München und ...

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<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

Fachambulanz für Suchtkranke<br />

Psychosoziale Beratung <strong>und</strong> Behandlung<br />

für den Landkreis Mühldorf


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Angaben zur Beratungsstelle 3<br />

Die Mitarbeiter 4<br />

Vorwort 5<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Beratungs- <strong>und</strong><br />

Behandlungsstelle/Konzeption 6<br />

Die Behandlung von Suchtkranken <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Angehörigen durch die PSBB (Schaubild) 8<br />

Beratung <strong>und</strong> Behandlung in Einzelgesprächen<br />

<strong>und</strong> in Gruppen 10<br />

Selbsthilfegruppen <strong>der</strong> Fachambulanz 11<br />

Die E-Gruppe 12<br />

Angehörigengruppe 12<br />

Schulung für alkoholauffällige Kraftfahrer 12<br />

Alkohol am Arbeitsplatz 13<br />

Substitutionsgestützte Behandlung Opiatabhängiger 14<br />

BEW Betreutes Einzelwohnen 17<br />

Betreuung von Suchtkranken in den Klinken<br />

(Inn-Salzach <strong>und</strong> Isar-Amper) <strong>und</strong> Allgem. Krankenhäusern 18<br />

Öffentlichkeitsarbeit/Prävention 21<br />

Beratungszentrum Mühldorf 21<br />

Beratungszentrum Waldkraiburg 21<br />

Planung 21<br />

Seite<br />

Anhang: Bil<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Märchenarbeit: Der Teufel mit den drei goldenen Haaren<br />

2


Angaben zur Beratungsstelle<br />

Träger<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Erzdiözese</strong><br />

<strong>München</strong> <strong>und</strong> Freising e. V.<br />

- Referat Einglie<strong>der</strong>ungs- <strong>und</strong> Gefährdetenhilfe -<br />

Hirtenstraße 4<br />

80335 <strong>München</strong><br />

- Kreisgeschäftsführung: Herbert Späth<br />

Einzugsbereich<br />

Landkreis Mühldorf<br />

Bevölkerung<br />

Mühldorf: 110.282 Einwohner (Stand 31.12.2010)<br />

Fläche<br />

Mühldorf: 805,32 qkm<br />

Sitz <strong>der</strong> Beratungsstelle<br />

84453 Mühldorf a. Inn<br />

Kirchenplatz 1<br />

Tel.: 08631/376340<br />

Außensprechst<strong>und</strong>en in<br />

Caritas Beratungszentrum Waldkraiburg<br />

Kopernikusstr. 18 a<br />

84478 Waldkraiburg<br />

Tel.: 08638/9 41 80-0<br />

3


Die Mitarbeiter<br />

Freudenstein Paul Dipl.-Sozialpädagoge (FH)<br />

Leiter <strong>der</strong> Fachambulanz für Suchtkranke<br />

Gestaltberatung, Tiefenpsychologisch orientierte<br />

Psychotherapie im Schwerpunkt Sucht;<br />

gepr. Transaktionsanalytiker,(DGTA,EATA);<br />

Certificate of Psychotherapy (EAP); Autogenes<br />

Training<br />

Schuhart Monika Dipl.-Sozialpädagogin (FH)<br />

Familientherapie, NLP, Sozialtherapie - Schwerpunkt<br />

Sucht im Verfahren Integrative Therapie,<br />

Gestalttherapie<br />

Zauner Eva Dipl.-Psychologin<br />

Psychodrama, Verkehrspsychologie<br />

Wingert Thomas Dipl.-Sozialpädagoge (FH)<br />

Sozialtherapeut - psychoanalytisch orientiert<br />

Bohn Alexandra Dipl.-Sozialpädagogin (FH)<br />

Psychodrama<br />

Stellvertretende Leitung<br />

Kneifel-Erd Antje Dipl.-Sozialpädagogin (FH)<br />

In VDR anerkannter Ausbildung<br />

Natalie Perschl Soziologin B.A .<br />

Tress Sabine Verwaltungsmitarbeiterin<br />

Eibert Christine Verwaltungsmitarbeiterin<br />

Dr. med. Ralf Orichel Supervisor<br />

Honorarvertrag<br />

Romberg Annette, Dr. med. Konsiliarärztin<br />

Ärztin für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Josseck Peter, Dr. med. Konsiliararzt<br />

Riedel Monika Dipl.- Sozialpädagogin (FH)<br />

Mußner Alexandra Sozialpädagogin B.A.<br />

ab 01.04.2010<br />

Späth, Herbert Dipl.-Sozialpädagoge (FH)<br />

Verhaltenstherapie<br />

Mikolas Ursula Reinigungskraft<br />

Ramona Rienau Reinigungskraft<br />

Haslbeck, Sandra (ab 01.03.<strong>2011</strong>) Sozialpädagogin BA<br />

4


Vorwort<br />

Wir beabsichtigen mit dem <strong>Jahresbericht</strong> einen Einblick in die Tätigkeitsfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Leistungen<br />

<strong>der</strong> Fachambulanz zu geben. Er enthält sowohl einen Überblick, aber auch einen<br />

Einblick in spezifische Tätigkeiten in unterschiedlichen Arbeitsfel<strong>der</strong>n.<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>der</strong> Caritas Fachambulanz für Suchtkranke Mühldorf ist unterteilt.<br />

Er besteht aus einem Sachbericht mit den statistischen Daten <strong>der</strong> separat zu öffnen<br />

ist für die Leser, die an den statistischen Zahlen interessiert sind. Für die Leser,<br />

<strong>der</strong>en Hauptinteresse auf <strong>der</strong> inhaltlichen Seite liegt, ist <strong>der</strong> folgende Teil gedacht.<br />

Wir danken dem Bezirk Oberbayern für die kontinuierliche För<strong>der</strong>ung.<br />

Beson<strong>der</strong>s bedanken wir uns bei den zahlreichen Spen<strong>der</strong>n.<br />

Den Rentenversicherungsträgern <strong>und</strong> Krankenkassen danken wir für die entgegengebrachte<br />

Wertschätzung.<br />

Den öffentlichen <strong>und</strong> psychosozialen Einrichtungen gilt unser Dank für die konstruktive<br />

Zusammenarbeit.<br />

Beson<strong>der</strong>s danken wir den Hilfesuchenden für ihr entgegengebrachtes Vertrauen.<br />

Mühldorf am Inn im Mai 2012<br />

Herbert Späth Paul Freudenstein<br />

Kreisgeschäftsführer Dipl.-Sozialpäd.(FH)<br />

Leiter <strong>der</strong> Fachambulanz<br />

5


Beschreibung <strong>der</strong> Fachambulanz für Suchtkranke<br />

Konzeption<br />

Die Fachambulanz für Suchtkranke ist für den Landkreis Mühldorf seit dem 1.1.1980<br />

<strong>und</strong> für den Landkreis Altötting seit dem 1.10.83 tätig. 1996 erhielt je<strong>der</strong> Landkreis eine<br />

eigene Fachambulanz für Suchtkranke. Ab diesem Zeitpunkt ist die Suchtberatungsstelle<br />

für den Landkreis Mühldorf zuständig. Die Beratungsstelle hat, wie dies auch im Landespsychiatrieplan<br />

festgelegt ist, folgende Aufgabengebiete:<br />

Prävention<br />

Hier ist es Aufgabe <strong>der</strong> Beratungsstelle, in Zusammenarbeit <strong>und</strong> Abstimmung mit dem<br />

Ges<strong>und</strong>heitsamt, dem Jugendamt, mit nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten, Schulen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Jugendarbeit, geeignete Aufklärungs- <strong>und</strong> Trainingsmaßnahmen zur Vorbeugung<br />

gegenüber Suchtkrankheiten durchzuführen.<br />

Beratung<br />

Die Fachambulanz hat schwerpunktmäßig die Aufgabe, durch Früherkennung mit den<br />

Suchtgefährdeten Kontakt aufzunehmen (z.B. durch "Streetwork", Teestuben) <strong>und</strong> sie in<br />

geeigneter Weise über ihre Gefährdung aufzuklären, die Suchtkranken <strong>und</strong> Gefährdeten<br />

zu beraten <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit den Ratsuchenden die Kostenträgerschaft<br />

für eine Behandlung abzuklären.<br />

Ambulante psychosoziale Behandlung<br />

Die Fachambulanz führt auch ambulante therapeutische Maßnahmen durch, soweit <strong>der</strong><br />

Zustand des Patienten eine solche Maßnahme zulässt <strong>und</strong> er noch ausreichend im sozialen<br />

Umfeld <strong>und</strong> Beruf verankert ist.<br />

Begleitende Betreuung während <strong>der</strong> stationären Unterbringung<br />

Die Fachambulanz hält mit dem in stationäre Behandlung vermittelten Suchtkranken<br />

weiter Kontakt <strong>und</strong> bereitet seine Entlassung in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> stationären<br />

Einrichtung vor.<br />

Betreuung von Inhaftierten<br />

Bei Bedarf betreut die Fachambulanz Suchtkranke in Haft, um die Motivation für eine<br />

ambulante o<strong>der</strong> stationäre Therapie nach <strong>der</strong> Entlassung aufzubauen.<br />

6


Betreuung von Bezugspersonen bzw. von Personen des sozialen Umfeldes<br />

Angehörige <strong>der</strong> Suchtkranken, aber auch sonstige Personen des sozialen Umfelds (z.B.<br />

Arbeitgeber, Kollegen, Fre<strong>und</strong>e, Nachbarn) bedürfen einer geeigneten Aufklärung <strong>und</strong><br />

Betreuung, um mit dem Suchtkranken <strong>und</strong> seinen Problemen umgehen zu können<br />

(Partner- bzw. Familientherapie).<br />

Nachsorge<br />

Da Suchtkranke nach Abschluss einer Behandlung fast immer <strong>der</strong> Stützung bedürfen,<br />

um nicht rückfällig zu werden, ist es von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, dass die Beratungsstelle<br />

über einen längeren Zeitraum den Suchtkranken in Zusammenarbeit mit Angehörigen<br />

<strong>und</strong> Personen des sozialen Umfelds betreut <strong>und</strong> darauf hinwirkt, dass die erreichte<br />

Haltung (insbeson<strong>der</strong>e Abstinenz) stabilisiert wird.<br />

Betreuung von Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> ehrenamtlichen Helfern<br />

Gerade im Bereich <strong>der</strong> Nachsorge von Suchtkranken haben sich Selbsthilfegruppen<br />

<strong>und</strong> ehrenamtliche Helfer als beson<strong>der</strong>s hilfreiche Ergänzung <strong>der</strong> professionellen Arbeit<br />

erwiesen. Die Beratungsstelle hat die Aufgabe, diesen Personen <strong>und</strong> Gruppen geeignete<br />

Hilfestellung zu geben, damit sie wirksam arbeiten können. Darüber hinaus soll die<br />

Beratungsstelle neue Selbsthilfegruppen bzw. Gruppen von ehrenamtlichen Helfern<br />

aufbauen.<br />

Substitutionsgestützte Behandlung Opiatabhängiger<br />

Die substitutionsgestützte Behandlung Opiatabhängiger ist eine zeitlich befristete medikamentengestützte<br />

Suchtbehandlung. Sie ist keinesfalls nur Versorgung mit dem Ersatzstoff<br />

Methadon. Sie ist gleichzeitig Überlebenshilfe, Überbrückungshilfe <strong>und</strong> Ausstiegshilfe<br />

<strong>und</strong> wird sinnvollerweise in enger psychosozialer Betreuung angeboten.<br />

Die Fachambulanz hat als Aufgabe diese psychosoziale Betreuung.<br />

7


Prävention<br />

Gremienarbeit<br />

Arbeitskreis<br />

Suchtprävention<br />

Psychosoziale<br />

Beratung <strong>und</strong><br />

Behandlung<br />

Beratung<br />

Motivationsbehandlung<br />

Krisenintervention<br />

Psychosoziale<br />

Begleitung<br />

Substituierter<br />

Fachambulanz für Suchtkranke<br />

Gremienarbeit<br />

Fallkoordination<br />

regionaler Qualitätszirkel<br />

Fachkräftetreffen CV<br />

Organigramm<br />

Verwaltung Praktikant/in<br />

Beratung <strong>und</strong><br />

Behandlung<br />

Suchtkranker <strong>und</strong><br />

Angehöriger<br />

ambulante<br />

Reha-<br />

Behandlung<br />

Behandlungsgruppen<br />

Einzeltherapie<br />

Paar- <strong>und</strong><br />

Familientherapie<br />

Gremienarbeit<br />

AKV<br />

Ambulant komplemtärer<br />

Verb<strong>und</strong><br />

PSAG<br />

Diözesane<br />

AG Sucht<br />

Koordination<br />

KH-Arbeit<br />

Leitung<br />

Frühintervention<br />

Vorbereitungskurse<br />

MPU<br />

Aufsuchende<br />

Krankenhausarbeit<br />

Beratung <strong>und</strong><br />

Motivation<br />

Beratung<br />

Diagnostik u.<br />

Rehaplanung<br />

Motivationsbehandlung<br />

Vermittlung<br />

Integrative<br />

Gruppen<br />

Angehörigen-/<br />

Familienberatung<br />

Betreutes<br />

Einzelwohnen<br />

B. E. für<br />

Suchtkranke<br />

B.E. für<br />

Suchtkranke mit<br />

Doppeldiagnose<br />

ist beantragt<br />

CV<br />

Fachkräftetreffen<br />

Beratung <strong>und</strong><br />

Behandlung<br />

Essgestörter<br />

Beratung<br />

<strong>und</strong> Motivation<br />

Beratung<br />

Motivationsbehandlung<br />

Diagnostik<br />

Vermittlung<br />

Behandlung<br />

Einhzeltherapie<br />

Derzeit keine Gruppe<br />

Paar- <strong>und</strong><br />

Familientherapie<br />

8


Beratung <strong>und</strong> Behandlung in Einzelgesprächen <strong>und</strong> in<br />

Gruppen<br />

Der ambulanten Behandlung sowie <strong>der</strong> Vermittlung in eine stationäre Therapie geht in unserer<br />

Beratungsstelle eine intensive Beratungsphase voraus. Innerhalb dieser Beratung<br />

wird das angemessene Behandlungsprogramm abgeklärt, mit dem Klienten gemeinsam<br />

erarbeitet. Die Einzelgespräche finden in <strong>der</strong> Regel, in einem mit dem Patienten individuell<br />

vereinbarten Turnus statt. Die Dauer eines Einzelgesprächs ist auf ca. eine Dreiviertelst<strong>und</strong>e<br />

festgelegt. Neben den Einzelgesprächen spielen die Gruppengespräche eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Die Arbeit in <strong>der</strong> Fachambulanz entwickelt sich immer mehr zu einem gruppenzentrierten<br />

Ansatz. Bestätigt ist dies durch die hohe Anzahl <strong>der</strong> Gruppenkontakte <strong>und</strong> das differenzierte<br />

Gruppenangebot.<br />

Gruppenangebot:<br />

Waldkraiburger integrative Behandlungsgruppe Mo 17.30 - 19.30 Uhr<br />

für Suchtkranke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Angehörige<br />

Leitung: A. Bohn, T. Wingert<br />

Mühldorfer integrative Behandlungsgruppe Mi 17.30 - 19.00 Uhr<br />

für Suchtkranke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Angehörige<br />

BfA-Rehabilitationsgruppe<br />

Leitung: E. Zauner/ H. Späth<br />

Waldkraiburger integrative Behandlungsgruppe Do 18.30 - 20.00 Uhr<br />

für Suchtkranke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Angehörige<br />

Leitung: T. Wingert/M. Riedel<br />

Waldkraiburger integrative Behandlungsgruppe Fr 15:00 – 16:30 Uhr<br />

für Suchtkranke (auch BEW)<br />

Mühldorfer integrative Behandlungsgruppe Di 19.15 - 21.00 Uhr<br />

für Suchtkranke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Angehörige<br />

(<strong>2011</strong> nur männliche Patienten)<br />

Leitung: P. Freudenstein<br />

Integrative Behandlungsgruppe Waldkraiburg Mi 19.00 - 21.00 Uhr<br />

geschlossene Gruppe mit begrenzter Laufzeit<br />

(Schwerpunkt Nachsorge)<br />

Leitung: P. Freudenstein<br />

Mühldorfer Führerscheingruppe Mo 18.00 - 19.30 Uhr<br />

geschlossene Gruppe mit begrenzter Laufzeit<br />

Leitung: Alexandra Mußner<br />

Angehörigengruppe (dreiwöchig) Di 19:30 – 21:15<br />

Leitung: T. Wingert/A. Bohn<br />

9


Integrative Behandlungsgruppen für Suchtkranke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Angehörige<br />

in Waldkraiburg <strong>und</strong> Mühldorf<br />

Dieses Gruppenangebot ist für Angehörige <strong>und</strong> Betroffene aller Süchte gedacht. Einen<br />

Schwerpunkt bilden Alkoholabhängige. Es werden aber auch Medikamentenabhängige,<br />

Spieler <strong>und</strong> Drogenabhängige integriert. In diesen Gruppen ist in <strong>der</strong> Regel eine kurzfristige<br />

Aufnahme möglich. Auch Paare werden darin aufgenommen. In diesen Gruppen befinden<br />

sich Klienten in allen Behandlungsphasen - also auch Vorsorge, Nachsorge, ambulante<br />

Therapie. (Dies entspricht auch den Aussagen von Kryspin-Exner über den hohen positiven<br />

Stellenwert von suchtmittelfreien Patienten für die Behandlung Suchtkranker). Diese<br />

Vorgehensweise hat sich bewährt <strong>und</strong> bringt Vorteile für den Behandlungsprozess aller<br />

Klienten. Die Gruppen sind teils mit einem Mann <strong>und</strong> einer Frau als Therapeuten in den<br />

Positionen Leitung <strong>und</strong> Co-Leitung besetzt. Die Veranstaltungen dauern ca. 100 Minuten.<br />

Die von Herrn Freudenstein geleitete Gruppe in Mühldorf ist seit dem Jahr 2006 eine reine<br />

Männergruppe. Die Erfahrung zeigt, dass es den Männern in dieser Form des Settings viel<br />

leichter fällt Männerthemen anzusprechen, als in <strong>der</strong> Gegenwart von Frauen.<br />

Die von Herrn Späth <strong>und</strong> Frau Zauner geleitete Gruppe, die ambulante Rehabilitationsgruppe<br />

für BfA-Patienten ist, findet in Mühldorf statt. Eine halboffene ambulante Behandlungsgruppe<br />

(LVA-Patienten) für Suchtkranke findet unter <strong>der</strong> Leitung von Paul Freudenstein<br />

in Mühldorf statt.<br />

Integrative Behandlungsgruppe Waldkraiburg (geschlossene Gruppe<br />

mit begrenzter Laufzeit)<br />

Diese Gruppe ist ein Kernangebot <strong>der</strong> ambulanten Behandlung für Patienten die bereits<br />

eine Stabilisierung erfahren haben (Schwerpunkt Nachsorge bzw. vorherige Behandlung).<br />

In diesem Setting ist ein guter Schutz für Klienten gegeben. Eine Aufarbeitung tiefgreifen<strong>der</strong><br />

Konflikte <strong>und</strong> auch traumatischer Erlebnisse erfolgt in dieser Gruppe. Klienten setzen<br />

sich hier ganz intensiv mit ihrer Problematik einschließlich <strong>der</strong>en Entstehungsbedingungen<br />

auseinan<strong>der</strong>. Die Behandlung erfolgt auf gestalttherapeutischen <strong>und</strong> transaktionsanalytischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen. Diese Verfahren sind für dieses Behandlungsangebot gut geeignet,<br />

weil hier auch Ansätze <strong>und</strong> Erfahrungen aus an<strong>der</strong>en Richtungen mit gutem Erfolg verwendet<br />

werden. Die Gruppe umfasst maximal 12 Patienten. Sie ist für 12 Behandlungseinheiten<br />

mit je 120 Minuten geschlossen. Dreimal im Jahr startet sie. Sie ist personell<br />

besetzt mit 2 Therapeuten als Leitung <strong>und</strong> Co-Leitung. In <strong>der</strong> Regel, nimmt auch ein Beobachter<br />

teil. Speziell dieses Gruppenbehandlungsangebot hat sich als effektiver Baustein<br />

in <strong>der</strong> ambulanten Behandlung Suchtkranker erwiesen.<br />

Selbsthilfegruppen <strong>der</strong> Fachambulanz<br />

Die Fachambulanz hat enge Kontakte zu den Selbsthilfegruppen im Suchtbereich. Die<br />

Selbsthilfegruppen finden ohne therapeutische Begleitung statt. Eine parallele Teilnahme<br />

in Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> therapeutischen Bausteinen ist häufig.<br />

10


Die Arbeit <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen, wird von den Mitarbeitern <strong>der</strong> Fachambulanz als wichtiger<br />

Bestandteil in <strong>der</strong> Betreuung von Suchtkranken gesehen. Der Kreuzb<strong>und</strong> konnte gewonnen<br />

werden ab Herbst 05 eine Gruppe in Mühldorf anzubieten. Die Gruppe findet in<br />

den Räumen <strong>der</strong> Pfarrei Peter <strong>und</strong> Paul statt.<br />

DIE E-GRUPPE<br />

An <strong>der</strong> E-Gruppe nehmen Frauen, <strong>und</strong> vereinzelt Männer mit selbstschädigendem, problematischem<br />

Essverhalten teil. Die Gruppe wird in geschlossener Form geführt. Nach Abschluss<br />

einer geschlossenen Phase, können neue Gruppenmitglie<strong>der</strong> aufgenommen werden.<br />

Die TeilnehmerInnen erleben in dieser Gruppe zunächst Erleichterung durch das Herausgehen<br />

aus <strong>der</strong> Heimlichkeit mit ihrer Problematik. Zum Teil, waren sie jahrelang mit ihrem<br />

Problem isoliert <strong>und</strong> hatten dies selbst vor den engsten Bezugspersonen verheimlicht. In<br />

<strong>der</strong> Gruppe finden sie gleichfalls Betroffene, mit denen sie offen über ihr Problem zu sprechen<br />

wagen. Der Kampf ums Essen, Enttäuschung <strong>und</strong> Versagen bei Diäten <strong>und</strong> Hungerkuren,<br />

sowie selbstinduziertes Erbrechen finden hier als Thema eine vertraute Öffentlichkeit.<br />

Die aktuelle Lebenssituation <strong>und</strong> die aktuellen Lebenskonflikte werden in Hinblick auf die<br />

eigene Biographie, den unbewussten Lebensplan <strong>und</strong> das Verhalten bearbeitet. Dies ermöglicht<br />

den eigenen Lebensentwurf zu verän<strong>der</strong>n. Die TeilnehmerInnen verstehen ihr<br />

Leiden, entwickeln ein positives Körperbild <strong>und</strong> än<strong>der</strong>n ihre Haltung gegenüber dem Lebensmittel<br />

Essen <strong>und</strong> empfinden schließlich auch Freude am Essen.<br />

Diese Gruppe ist ein wesentlicher Baustein im Gesamtbehandlungskonzept. Daneben erfolgen<br />

noch gleichzeitig o<strong>der</strong> zeitlich versetzt an<strong>der</strong>e geeignete therapeutische Maßnahmen<br />

in einem längerfristigen Ges<strong>und</strong>ungsprozess, <strong>der</strong> das Ziel hat, die Selbstheilungskräfte<br />

zu för<strong>der</strong>n, <strong>und</strong> Autonomie zu erreichen. Die Gruppe ist beendet. Im Jahr 2012 wird <strong>der</strong><br />

Bedarf geprüft.<br />

Derzeit ist die Nachfrage von Klienten so gering, dass keine Gruppe gebildet werden kann.<br />

ANGEHÖRIGENGRUPPE<br />

Die Angehörigengruppe wurde neu konzeptioniert. Nachdem die Gruppe in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

mit einem roulierenden System von Therapeuten in Leitungs- <strong>und</strong> Co-<br />

Leitungsaufgaben durchgeführt wurde, wird die Gruppe mit zwei Therapeuten geleitet <strong>und</strong><br />

findet in dreiwöchigem Turnus statt. Das System hat sich bewährt.<br />

SCHULUNG FÜR ALKOHOLAUFFÄLLIGE KRAFTFAHRER<br />

Im Berichtsjahr wurden an <strong>der</strong> Fachambulanz für Suchtkranke Schulungsgruppen für alkoholauffällige<br />

Kraftfahrer angeboten. Das Schulungsprogramm, das sich an dem von <strong>der</strong><br />

PsBB-Ingolstadt zusammengestellten Konzept orientiert, wurde vor Beginn mit den Führerscheinstellen<br />

<strong>der</strong> Landkreise Mühldorf <strong>und</strong> Altötting <strong>und</strong> mit den TÜV-Gutachterstellen<br />

besprochen <strong>und</strong> Verkehrsrichtern vorgestellt.<br />

11


Die spezielle Motivation als Fachambulanz diese Schulung anzubieten, war neben den<br />

häufigen Anfragen nach entsprechenden Kursen, die Erfahrung, dass ein Teil <strong>der</strong> alkoholauffälligen<br />

Kraftfahrer als behandlungsbedürftige Suchtkranke über diesen Kontakt leichter<br />

(angstfreier) Zugang zur Therapie finden.<br />

An 10 Abenden, einmal in <strong>der</strong> Woche, wurden in Gruppen von ca. 10 Teilnehmern Probleme<br />

offengelegt, Fachwissen vermittelt <strong>und</strong> damit versucht, Verhaltensän<strong>der</strong>ungen in Bezug<br />

auf Alkohol im Straßenverkehr zu erreichen. Wesentlich erschien uns, den Teilnehmern<br />

zu verdeutlichen, dass nicht die Teilnahme mit einer entsprechenden Bestätigung<br />

maßgebend für eine erfolgreiche medizinisch- psychologische Untersuchung (MPU) sein<br />

kann, son<strong>der</strong>n viel mehr die aktive konkrete Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem eigenen Trinkverhalten<br />

<strong>und</strong> den damit im Zusammenhang stehenden Problemen, sowie <strong>der</strong> Erwerb <strong>und</strong><br />

die Einübung neuer alternativer Verhaltensmuster. Die Reflexion <strong>und</strong> Klärung zusammen<br />

mit an<strong>der</strong>en Betroffenen in Form <strong>der</strong> Gruppenarbeit hat sich als effizientes Arbeitssetting<br />

erwiesen. Mehrere Schulungsteilnehmer schlossen sich Behandlungsgruppen <strong>der</strong> Fachambulanz-Mühldorf<br />

an, um sich dort mit <strong>der</strong> erkannten Abhängigkeitsproblematik intensiver<br />

auseinan<strong>der</strong> zusetzen. Schulungsinhalte waren neben <strong>der</strong> Klärungs-, Motivations- <strong>und</strong><br />

Neuorientierungsarbeit:<br />

� Information über die Wirkung des Alkohols aus medizinischer Sicht,<br />

� Reaktionen des Einzelnen bei verschiedenen Promillewerten,<br />

� Berechnung <strong>der</strong> Promillewerte <strong>und</strong><br />

� Berechnung des Restalkohols im Blut, sowie die<br />

� Vermittlung rechtlicher Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

Den zahlreichen Anfragen <strong>und</strong> insgesamt positiven Erfahrungen entsprechend, werden wir<br />

auch im neuen Jahr weitere Schulungen anbieten.<br />

Alkohol am Arbeitsplatz<br />

Gilt <strong>der</strong> Alkohol in unserer Gesellschaft als ein hochgeschätztes Genussmittel <strong>und</strong> Volksgetränk,<br />

so ist zu erwarten, dass auch im betrieblichen Alttag dieses Genussmittel einen<br />

hohen Stellenwert einnimmt. Es finden sich genügend betriebliche Anlässe, um Alkohol zu<br />

konsumieren. Alkohol ist aber nicht nur ein Genussmittel, son<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />

eine Droge, die unsere Wahrnehmung <strong>und</strong> unser ganzes Verhalten deutlich beeinflusst.<br />

Auf lange Sicht gesehen kann sich bei einem Alkoholtrinker eine körperliche <strong>und</strong> psychische<br />

Abhängigkeit entwickeln. Das Problem <strong>der</strong> Abhängigkeit, hier vor allem <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit,<br />

wird heute in fast allen Betrieben <strong>und</strong> Dienststellen gesehen <strong>und</strong> auch vermehrt<br />

angegangen. Bei vielen Beteiligten herrscht aber noch ein großes Maß an Unsicherheit<br />

<strong>und</strong> Ratlosigkeit über die Art <strong>und</strong> Weise eines richtigen <strong>und</strong> effektiven Vorgehens.<br />

Die Caritas Mühldorf hat zur Bewältigung dieser Probleme ein Projekt initiiert. Dadurch<br />

ist es möglich, Betriebe zu beraten, wie sie eine betriebliche Suchtkrankenhilfe aufbauen<br />

können. Das seit 1996 erprobte Konzept besteht aus drei Bausteinen.<br />

Herr Herbert Späth arbeitet in diesem Bereich äußerst engagiert <strong>und</strong> es ist gelungen,<br />

in zwei Waldkraiburger Firmen intensive Schulungsmaßnahmen mit sehr großem Erfolg<br />

durchzuführen.<br />

12


1. Baustein<br />

Prävention am Arbeitsplatz: Gezielte Informationen sollen langfristig das Verhalten <strong>der</strong><br />

Mitarbeiterinnen durch entsprechende Einsicht verän<strong>der</strong>n.<br />

2. Baustein<br />

Vorgesetztenschulung für leitende Angestellte <strong>und</strong> Führungskräfte mit Personalverantwortung.<br />

Seminar mit Rollenspiel für Mitarbeiterinnen, die unmittelbar in <strong>der</strong> Führungsverantwortung<br />

stehen.<br />

3. Baustein<br />

Hilfsangebot <strong>und</strong> Durchführung <strong>der</strong> Hilfe für Betroffene bei Alkoholgefährdung <strong>und</strong> Alkoholabhängigkeit.<br />

Hilfe bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung.<br />

Durch die Präventionsmaßnahmen wird den MitarbeiterInnen aufgezeigt, was Abhängigkeit<br />

ist, unter welchen Bedingungen sie entstehen kann, wie sie sich im betrieblichen Alltag<br />

zeigt. In einem weiteren Schritt zeigt sie Möglichkeiten betrieblicher Hilfen auf <strong>und</strong><br />

weist darauf hin, welche therapeutischen Angebote vor Ort, den Betrieben zur Verfügung<br />

stehen. Auch arbeitsrechtliche Gesichtspunkte werden im Zuge <strong>der</strong> Prävention aufgezeigt.<br />

Es ist ein Anliegen <strong>der</strong> Caritas Mühldorf, dass in den Betrieben <strong>und</strong> Dienststellen noch<br />

mehr die Bereitschaft wächst, den Bereich <strong>der</strong> Suchtmittelabhängigkeit offensiv helfend<br />

anzugehen.<br />

Substitutionsgestützte Behandlung Opiatabhängiger<br />

Die substitutionsgestützte Behandlung Opiatabhängiger ist eine zeitlich befristete medikamentengestützte<br />

Suchtbehandlung. Sie ist keinesfalls nur Versorgung mit dem Ersatzstoff<br />

Methadon. Sie ist gleichzeitig Überlebenshilfe, Überbrückungshilfe <strong>und</strong> Ausstiegshilfe<br />

<strong>und</strong> wird sinnvoller Weise in enger psychosozialer Betreuung angeboten mit dem Ziel,<br />

� <strong>der</strong> psychischen,<br />

� <strong>der</strong> physischen <strong>und</strong><br />

� sozialen Verelendung entgegenzuwirken,<br />

� Beschaffungskriminalität <strong>und</strong> Prostitution zu vermeiden <strong>und</strong><br />

� einen möglichst niedrigschwelligen Kontakt <strong>der</strong> Opiatabhängigen zum Suchthilfesystem<br />

herzustellen.<br />

Auf diese Weise werden oft erst die Voraussetzungen geschaffen, um eine persönliche<br />

Lebensperspektive <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en einen Ausstieg aus <strong>der</strong> Sucht zu entwickeln.<br />

Die psychosoziale Begleitbetreuung im Rahmen einer Substitutionsbehandlung hat sich zu<br />

einem wichtigen Hilfsangebot für Abhängige illegaler Drogen entwickelt.<br />

13


Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> psychosozialen Begleitung <strong>und</strong> Betreuung<br />

Substituierter sind:<br />

� Beratung – <strong>und</strong> Betreuung <strong>der</strong> substituierten Klienten<br />

� Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern <strong>der</strong> Substitution<br />

� Weiterentwicklung <strong>der</strong> Konzeption<br />

Psychosoziale Beratung – <strong>und</strong> Betreuung <strong>der</strong> substituierten Klienten:<br />

Im Berichtszeitraum <strong>2011</strong> wurden insgesamt 59 (Vorjahr 61) Substituierte betreut.<br />

Methodik<br />

Koordination/Fallbesprechung<br />

mit Arzt/Ärztin<br />

Psychosoziale<br />

Diagnostik<br />

InformationsorientierteBeratung<br />

Psychosoziale<br />

Beratung<br />

Problemorientierte<br />

Beratung<br />

Psychosoziale<br />

Begleitung<br />

Krisenintervention<br />

Psychosoziale<br />

Behandlung<br />

Ambulante<br />

Motivationsbehandlung<br />

Regelmäßige<br />

regionale<br />

Qualitätszirkel<br />

Psychosoziale<br />

Betreuung<br />

Medikamenten-<br />

gestützte<br />

Reha-Behandlung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> psychosozialen Betreuung bieten wir Einzelgespräche an. Im Bedarfsfall<br />

besteht die Möglichkeit Paar- / Familiengespräche o<strong>der</strong> auch Hausbesuche wahrzunehmen.<br />

Die Gespräche finden – soweit möglich immer bei <strong>der</strong>selben Fachkraft statt. Die Vertretung<br />

ist geregelt. Der Rhythmus <strong>der</strong> Beratungsgespräche richtet sich nach <strong>der</strong> Lebenssituation<br />

des Substituierten, in <strong>der</strong> Regel zwischen 1x pro Woche bis mindestens 1x im Monat.<br />

Inhaltlich werden die Einzelgespräche den Bedürfnissen <strong>der</strong> Klienten angepasst. Der<br />

Aufbau einer tragfähigen, vertrauensvollen Beziehung ist dabei beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />

14


Betreuungsangebot<br />

Folgende Angebote wurden von den substituierten Klienten genutzt:<br />

� Krisenintervention:<br />

- Rückfallbearbeitung<br />

- Unterstützung bei Reduzierung <strong>und</strong> Beendigung des Beigebrauchs o<strong>der</strong> bei<br />

Schwierigkeiten im Alltag<br />

- Vermittlung von Konfliktbewältigungsstrategien <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Kompetenz<br />

� Soziale Beratung <strong>und</strong> Betreuung<br />

- Unterstützung bei <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> sozialen <strong>und</strong> materiellen Existenz.<br />

- Hilfe bei <strong>der</strong> Alltagsorganisation<br />

- Unterstützung bei Behörden o<strong>der</strong> Ämtern<br />

� Therapievermittlung / Unterstützung bei Ausstiegswünschen<br />

- Auf Wunsch werden Therapievermittlungen durchgeführt <strong>und</strong> selbstorganisierte<br />

Ausstiegswünsche unterstützt. Im Berichtszeitraum konnten 2 Klienten/innen ihr<br />

Substitutionsprogramm erfolgreich beenden.<br />

- Unterstützung bei <strong>der</strong> Entwicklung einer drogenfreien Lebensperspektive<br />

� Kontaktherstellung <strong>und</strong> Vermittlung zu an<strong>der</strong>en Beratungsstellen<br />

Eine Zusammenarbeit erfolgte im Berichtszeitraum mit verschiedenen Stellen z.B.<br />

Jugendamt, Bewährungshilfe, Ges<strong>und</strong>heitsamt, ISK Wasserburg. Außerdem wurden<br />

weitere interne Beratungsmöglichkeiten wie die soziale Beratung <strong>und</strong> die<br />

Schuldnerberatung, die im Caritas Beratungszentrum Waldkraiburg angesiedelt<br />

sind, genutzt. Hier kann die aktuelle Schuldensituation geklärt <strong>und</strong> fachk<strong>und</strong>ige Hilfestellung<br />

um aus <strong>der</strong> bestehenden Verschuldung zu gelangen, geleistet werden.<br />

� Hausbesuche<br />

Mit diesem Angebot sollen Personen erreicht werden, für die die Schwelle zur Beratungsstelle<br />

zu hoch ist, bzw. die aufgr<strong>und</strong> von an<strong>der</strong>en, lange andauernden (Begleit-)<br />

Erkrankungen vorübergehend den Weg zur Beratungsstelle nicht bewältigen<br />

können.<br />

Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern im Landkreis Mühldorf<br />

Beteiligte Partner <strong>der</strong> Substitution im Landkreis Mühldorf sind:<br />

- 3 Ärzte aus dem Landkreis Mühldorf, die sich bereit erklärt haben, an einer geregelten<br />

Substitution teilzunehmen.<br />

- Die Caritas Fachambulanz für Suchtkranke in Mühldorf.<br />

- Das Ges<strong>und</strong>heitsamt im Landkreis Mühldorf in beraten<strong>der</strong> Funktion.<br />

Im Berichtszeitraum <strong>2011</strong> konnte die gute Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern<br />

weiterhin genutzt werden.<br />

Diese Zusammentreffen werden weiter fortgeführt.<br />

15


Für 2012 bahnt sich ein Engpass an, weil zwei <strong>der</strong> drei verschreibenden Praxen keine<br />

<strong>und</strong> die Dritte nur bedingt neue Patienten aufnehmen. Es wird bereits mit Praxen außerhalb<br />

des Landkreises zusammengearbeitet.<br />

Inhaltlich wurde ein Rahmen geschaffen, <strong>der</strong> Fallbesprechungen <strong>und</strong> einen Fachaustausch<br />

zwischen den kooperierenden Partnern ermöglicht. Darüber hinaus wurden weitere<br />

Ziele für die zukünftige Arbeit innerhalb des Qualitätszirkels erarbeitet.<br />

Allen beteiligten Ärzten, dem Leiter des Ges<strong>und</strong>heitsamtes Herrn Dr. Steingruber <strong>und</strong> seiner<br />

Mitarbeiterin Frau Dr. Erat sei für ihre aktive Mitarbeit <strong>und</strong> ihr regelmäßiges Kommen<br />

recht herzlich gedankt.<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Konzeption<br />

Die Erfahrungen aus <strong>der</strong> praktischen Arbeit im Bereich <strong>der</strong> Psychosozialen Begleitung,<br />

zeigen in folgenden Bereichen konzeptionellen Weiterentwicklungsbedarf:<br />

- Angebote im Bereich lebenspraktische Hilfen<br />

- Angebote in <strong>der</strong> Freizeitgestaltung<br />

Bei manchen Hilfesuchenden scheint eine intensivere Betreuung notwendig <strong>und</strong> sinnvoll<br />

wie sie z.B. durch aufsuchende Arbeit im „Betreuten Einzelwohnen“ gewährleistet werden<br />

könnte.<br />

Dadurch kann im Bereich Lebenspraktische Hilfen eine wesentlich intensivere, praktisch<br />

orientierte Unterstützung z.B. Hilfestellung zur eigenen Haushaltsführung, Selbstversorgung<br />

<strong>und</strong> Einteilung des Einkommens mit einem adäquaten Mitarbeiter/Klient/Schlüssel<br />

stattfinden.<br />

Viele Klienten haben Probleme, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Mit <strong>der</strong> Lösung aus <strong>der</strong><br />

Drogenszene, dem Wegfall <strong>der</strong> zeitintensiven Beschaffungstätigkeit <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> Arbeitslosigkeit,<br />

ist oft viel Zeit zur Verfügung.<br />

Mit <strong>der</strong> Durchführung des „Betreuten Einzelwohnen“ könnte den Klienten im Bereich <strong>der</strong><br />

Freizeitgestaltung die Möglichkeit angeboten werden, vertieft Aufbau von passenden Freizeitverhalten<br />

durch entsprechende Anleitung zu intensivieren.<br />

In <strong>der</strong> Beratung unterstützen wir unsere Klienten bei Strukturierung des Alltags, för<strong>der</strong>n die<br />

Entwicklung von persönlichen Interessen <strong>und</strong> erarbeiten Möglichkeiten einer aktiven Freizeitgestaltung.<br />

Die praktische Umsetzung erfolgt jedoch kaum. Eine zeitintensive <strong>und</strong><br />

praktische Unterstützung des Klienten, wäre auch in diesem Bereich sinnvoll.<br />

Arbeitskreise<br />

� Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Fachambulanzen des Diözesancaritasverbandes <strong>München</strong>/Freising<br />

Fachaustausch <strong>der</strong> Substitutionsfachkräfte <strong>der</strong> Diözese. Hier werden die Konzeption<br />

<strong>der</strong> psychosozialen Begleitung Substituierter <strong>und</strong> gemeinsame Standards weiterentwickelt.<br />

Außerdem besteht die Möglichkeit fallbezogene Problembereiche zu besprechen <strong>und</strong><br />

sich im Rahmen einer Intravision gegenseitig zu unterstützen.<br />

� Ambulant -Komplementärer Verb<strong>und</strong> des Landkreises Mühldorf (AKV)<br />

Der AKV wurde 2001 gegründet. Es ist ein Verb<strong>und</strong> regionaler psychiatrischen Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Diensten in dem auch die Caritas Suchtfachambulanz Mitglied ist.<br />

16


Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> für die Substitutionsarbeit steht die Nutzung von tagesstrukturierenden<br />

Maßnahmen, z. B. Integration in Arbeitsprojekte <strong>der</strong> Verb<strong>und</strong>partner. Auch die Nutzung<br />

bereits bestehen<strong>der</strong> Wohnprojekte für unsere Klienten, aber auch die Schaffung neuer<br />

Wohnprojekte für substituierte Klienten, sind wichtige Arbeitsansätze <strong>und</strong> bedürfen <strong>der</strong><br />

ständigen Weiterentwicklung.<br />

� Qualitätszirkel Substitution im Landkreis Altötting<br />

Die Teilnahme dient vor allem <strong>der</strong> Vernetzung <strong>der</strong> Nachbarlandkreise <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vermeidung<br />

von Mehrfachbetreuungen. Über den Erfahrungsaustausch wird an gemeinsamen<br />

qualitätssichernden Standards gearbeitet.<br />

BEW: Betreutes Einzelwohnen:<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnte die personelle Besetzung erweitert werden. BEW hat sich als ein<br />

wichtiger Ansatz in <strong>der</strong> Versorgung chronifizierter Suchtkranker erwiesen.<br />

Ziele<br />

Oberstes Ziel <strong>der</strong> Maßnahme „Betreutes Wohnen“ ist die Ermöglichung einer weitgehend<br />

selbständigen Lebensführung suchtkranker Menschen in ihrer gewünschten Wohnform<br />

<strong>und</strong> Umgebung, d.h. die Klienten durch geeignete Hilfestellungen so zu unterstützen, dass<br />

sie bei bestmöglichem Gebrauch ihrer eigenen Fähigkeiten in eigener Wohnung <strong>und</strong> möglichst<br />

normalem Gemeindekontakt dauerhaft leben kann (Normalisierungsprinzip). Hierbei<br />

kann es auch um den Erhalt des Status quo <strong>und</strong> die Vermeidung von Klinikaufenthalten<br />

bis hin zur Heimunterbringung gehen.<br />

Wichtigste Priorität hat dabei die Integration bzw. Reintegration suchtkranker Menschen in<br />

das Gemeinwesen, d.h. ihre Wie<strong>der</strong>beheimatung dort. Leitgedanke ist hierbei die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Maßgabe ambulant vor stationär. Eine Folge dieser Arbeit kann die Entstigmatisierung<br />

suchtkranker Menschen sein.<br />

Ein weiteres Ziel ist das Erreichen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> die Stabilisierung von Suchtmittelabstinenz.<br />

Dies ist auch eine Voraussetzung für die dauerhafte Erhaltung o<strong>der</strong> Verbesserung des<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustandes <strong>der</strong> Zielgruppe. Darüber hinaus werden die persönlichen Ressourcen<br />

<strong>der</strong> suchtkranken Menschen reaktiviert, gesichert <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>t. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> steht<br />

die ganzheitliche, nicht nur auf die Krankheit reduzierte Persönlichkeit <strong>der</strong> KlientInnen, die<br />

neben ihren krankmachenden auch ges<strong>und</strong>e Anteile besitzen, die es zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zu<br />

stärken gilt.<br />

Ziel dieser Maßnahme ist es, Patienten zu erreichen, sie über ein nie<strong>der</strong>schwelliges,<br />

nachgehendes Kontaktangebot in ein Betreuungsprogramm einzubinden <strong>und</strong> so Mut <strong>und</strong><br />

Perspektiven für Verän<strong>der</strong>ungen aufzubauen.<br />

Therapeutische Ziele werden dabei als vorläufig definiert <strong>und</strong> an den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong><br />

aktuellen Lebenssituation sowie an den individuellen Ressourcen <strong>und</strong> Bedürfnissen <strong>der</strong><br />

KlientInnen ausgerichtet.<br />

Um einer sozialen Isolation <strong>und</strong> Entwurzelung <strong>der</strong> KlientInnen vorzubeugen soll in Anlehnung<br />

an das Psychiatriekonzept des Bezirkes Oberbayern ein „Erhalt <strong>der</strong> Wohnung“.<br />

(S.161) <strong>und</strong> „...ein Verbleiben des psychisch erkrankten <strong>und</strong> behin<strong>der</strong>ten Menschen in<br />

seiner Wohnung auch bei Schwankungen im Hilfebedarf“ (S. 161) erreicht werden.<br />

17


Die Leistungserbringung orientiert sich quantitativ <strong>und</strong> qualitativ am individuellen Hilfebedarf<br />

auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage eines mit dem Betroffenen (gegebenenfalls mit Angehörigen o<strong>der</strong><br />

Betreuern) erstellten Hilfeplans. „Betreutes Einzelwohnen“ hat aufsuchenden Charakter,<br />

d.h. die Leistungen werden überwiegend im individuellen Wohnfeld <strong>der</strong> KlientInnen erbracht.<br />

Die therapeutische Bezugsperson soll eine kontinuierliche Begleitung sein, die versucht<br />

zu Klienten eine tragfähige stabile Beziehung herzustellen <strong>und</strong> - soweit nicht durch<br />

an<strong>der</strong>e Bezugspersonen <strong>der</strong> Betreuten gewährleistet - alle notwendigen Hilfen initiiert <strong>und</strong><br />

koordiniert (Casemanagement-Funktion).<br />

Die MitarbeiterInnen des „ Betreuten Einzelwohnens“ sind zur Ermöglichung <strong>und</strong> Optimierung<br />

<strong>der</strong> Leistungserbringung in das Team <strong>der</strong> Fachambulanz eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nehmen<br />

in diesem Rahmen an regelmäßigen Fallbesprechungen <strong>und</strong> Fallsupervisionen teil.<br />

Folgende Ziele sollen mit dem „ Betreuten Einzelwohnen“ erreicht werden:<br />

� Hinsichtlich <strong>der</strong> Abhängigkeitsproblematik:<br />

Die Sicherung des Überlebens, die Verhin<strong>der</strong>ung von schweren körperlichen Folgeschäden,<br />

die Sicherung <strong>der</strong> sozialen Umgebung gegen Beeinträchtigungen sowie<br />

die Verhin<strong>der</strong>ung sozialer Desintegrationen ist die Basisarbeit in <strong>der</strong> Betreuung.<br />

Weitere Ziele auf dieser Gr<strong>und</strong>lage können dann das Erreichen längerer Abstinenzphasen,<br />

die Einsicht in die Grun<strong>der</strong>krankung <strong>und</strong> die Akzeptanz des eigenen Handlungs-<br />

bzw. Hilfebedarfs sein. Der Aufbau <strong>und</strong> die Stabilisierung von Abstinenzmotivation,<br />

die Bewältigung <strong>und</strong> Verhütung von Rückfallen, sowie <strong>der</strong> Erwerb o<strong>der</strong> die<br />

Reaktivierung von Kompetenzen für eine befriedigende Lebensführung ohne<br />

Suchtmittel betrachten wir als weitere Zielsetzung<br />

� Erhalt <strong>der</strong> Wohnung<br />

� Erweiterung bzw. Rückgewinnung lebenspraktischer Kompetenzen <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

� För<strong>der</strong>ung sozialer Verantwortlichkeit<br />

� Erwerb von Kompetenzen im Bereich sozialer Interaktion. Bewältigung sozialer<br />

Ängste <strong>und</strong> Verhaltensdefizite<br />

� Erweiterung <strong>der</strong> persönlichen Möglichkeiten zur adäquaten Freizeitgestaltung<br />

� Hinführung zu einer sinnvollen <strong>und</strong> geordneten Tagesstrukturierung<br />

Betreuung von Suchtkranken in den Kliniken <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Krankenhäusern<br />

Nach wie vor zeigt sich, dass aufsuchende Arbeit vonnöten ist. Das betrifft die BKH´s <strong>und</strong><br />

die Allgemeinkrankenhäuser. Die Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen hat ausgesprochen<br />

gut funktioniert.<br />

Justizvollzugsanstalt Mühldorf<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Fachambulanz haben die Zulassung in <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt Klienten<br />

begleitende Betreuung zu leisten. Die aktive Arbeit <strong>der</strong> Fachambulanz hatte sich reduziert,<br />

da von <strong>der</strong> Justiz eine eigene Stelle für die Betreuung von Suchtmittelabhängigen geschaffen<br />

wurde. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 2 (im Vorjahr 3) Inhaftierte aufgesucht.<br />

18


Nach dem Zielvereinbarungsgespräch mit dem Bezirk Oberbayern im Dezember 2004 bestand<br />

die konkrete Aussicht, die Tätigkeit in <strong>der</strong> JVA wie<strong>der</strong> zu intensivieren. Dies ist erfreulicherweise<br />

geschehen. Nachdem nun eine von <strong>der</strong> Justiz finanzierte Sozialpädagogenstelle<br />

für aufsuchende Suchtarbeit vorgehalten wird, hat sich unsere direkte Tätigkeit<br />

für die JVA auf Null reduziert. Nach <strong>der</strong> Entlassung wurden Inhaftierte weiterbetreut. Es<br />

wurden auch Inhaftierte, nach <strong>der</strong>en Entlassung aus an<strong>der</strong>en JVA`s, von <strong>der</strong> Fachambulanz<br />

für Suchtkranke weiterbetreut.<br />

Kliniken Gabersee (Inn-Salzach) <strong>und</strong> Taufkirchen (Isar-Amper)<br />

Die Bezirkskrankenhäuser haben sich in Kommunalunternehmen umgewandelt. Es erfolgte<br />

auch eine neue Namensgebung. Hilfesuchende vermitteln wir zur körperlichen Entgiftung<br />

in die Klinik. Patienten, die sich in <strong>der</strong> Klinik befinden <strong>und</strong> noch keinen Kontakt mit<br />

unserer Fachambulanz hatten, nehmen bereits während <strong>der</strong> körperlichen Entgiftung Kontakt<br />

mit uns auf. Dabei ist uns wichtig, dass bei den Betroffenen eine Anbindung an unsere<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Behandlungsstelle gelingt, um eine weitere entsprechende Behandlung zu<br />

gewährleisten.<br />

Vereinbarung Regionale Zusammenarbeit<br />

Regionale Zusammenarbeit <strong>der</strong> Fachklinik Annabrunn mit <strong>der</strong> Caritas Fachambulanz für<br />

Suchtkranke Mühldorf.<br />

In <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> ambulant tätigen Fachambulanzen <strong>und</strong> den stationär behandelnden<br />

Fachkliniken, verdient die Betrachtung <strong>der</strong> Schnittstellenproblematik eine beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit. An diesen Übergängen sind Brüche in gehäufter Form beobachtbar.<br />

Um dem entgegenzuwirken, haben die o. g. Einrichtungen folgende Überlegungen angestellt<br />

<strong>und</strong> praktizieren die Umsetzung <strong>der</strong> gewonnenen Erkenntnisse.<br />

� Übergang von Fachambulanz in die Fachklinik<br />

- Besichtigung <strong>der</strong> Fachklinik<br />

- Vorstellungsgespräch<br />

Die Maßnahmen reduzieren die Schwellenangst <strong>der</strong> Patienten. Sie dienen auch <strong>der</strong><br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Motivation. Angehörige können zur Besichtigung mitkommen. Fragestellungen<br />

über differential diagnostische Informationen werden besprochen <strong>und</strong> auch<br />

die entsprechende Therapie darauf abgestimmt.<br />

- Übergang von <strong>der</strong> Fachklinik in die Fachambulanz<br />

- Reha-Fahrt – vorher Termin ausmachen<br />

- Übergabegespräch<br />

Während <strong>der</strong> Rehaheimfahrt nimmt <strong>der</strong> Patient einen Termin an <strong>der</strong> Fachambulanz<br />

wahr. Themen dieses Gespräches sind u. a. Therapieverlauf, bisher <strong>und</strong> künftig. Planungen<br />

für die Zeit nach <strong>der</strong> stationären Behandlung, Beantragung <strong>der</strong> ambulanten<br />

Behandlung, wenn notwendig etc.<br />

� Übergabegespräch:<br />

Im letzten Drittel <strong>der</strong> stationären Behandlung findet ein gemeinsames Gespräch des<br />

stationären Therapeuten, des ambulanten Therapeuten <strong>und</strong> des Patienten statt.<br />

19


Es erfolgt u. U. eine Besprechung <strong>der</strong> nächsten Ziele, in Hinblick auf die bereits bearbeiteten<br />

<strong>und</strong> auch noch ausstehenden Therapiethemen. Der erste Termin des Patienten<br />

an <strong>der</strong> Fachambulanz wird vereinbart.<br />

� Gegenseitige Information über Bedarf:<br />

Die Fachklinik Annabrunn hat sich entschlossen, ihr stationäres 4-Monats-Angebot<br />

durch eine 8-wöchige Kurzzeittherapie zu erweitern. Dies entsprach dem langjährigen<br />

Wunsch <strong>der</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> Fachambulanz Mühldorf, eine geeignete Kurzzeittherapieeinrichtung<br />

vor Ort belegen zu können.<br />

Diese Vereinbarung wurde 1999 vom Leiter <strong>der</strong> Fachklinik Annabrunn <strong>und</strong> vom Leiter <strong>der</strong><br />

Fachambulanz für Suchtkranke unterzeichnet.<br />

Die Fachklinik Annabrunn hat eine Kombitherapie konzeptioniert. Eine entsprechende<br />

Vereinbarung wurde unterzeichnet. Ein Patient (Vorjahr einer) wurden <strong>2011</strong> zur Kombitherapie<br />

nach Annabrunn vermittelt.<br />

Öffentlichkeitsarbeit / Prävention /Weiterbildung<br />

Den Bedürfnissen in <strong>der</strong> Bevölkerung nach Information über Hintergründe <strong>und</strong> Hilfsmöglichkeiten<br />

bei Suchterkrankungen, konnte in zahlreichen Veranstaltungen entsprochen<br />

werden. Viele Veranstaltungen wurden in Zusammenarbeit mit VHS, AOK, KAB o<strong>der</strong><br />

Kreisbildungswerk durchgeführt. An dieser Stelle möchte ich genannten Einrichtungen, <strong>der</strong><br />

lokalen Presse <strong>und</strong> dem lokalen R<strong>und</strong>funk unseren Dank für ihr Engagement aussprechen.<br />

Von Informationsveranstaltungen in Schulen, über Infostände bei Großveranstaltungen,<br />

bis hin zu Beratungen von Betriebsräten, reichte hier unser Spektrum.<br />

Die Fachambulanz für Suchtkranke ist in fünf ständigen regionalen Arbeitskreisen vertreten.<br />

( auch in <strong>der</strong> PSAG <strong>und</strong> im AKV). Die Fachambulanz beteiligte sich an einer Werbeaktion<br />

des Therapieverb<strong>und</strong>es Süd in Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Caritas-<br />

Fachambulanzen. Der Leiter <strong>der</strong> Fachambulanz ist in 3 Leitungsgremien gemäß <strong>der</strong> Struktur<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es vertreten.<br />

.<br />

Der Geschäftsführer des Caritas-Zentrums ist Vorstand im DiAG Sucht. Presseinformationen<br />

wurden veröffentlicht. Im Präventivbereich wurden Veranstaltungen durchgeführt.<br />

Die Notwendigkeit sek<strong>und</strong>äre Prävention gezielt in Betrieben anzuwenden, um Suchtkranke<br />

bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu einer abstinenzorientierten Behandlung zu bewegen,<br />

ist sehr deutlich geworden.<br />

Auch die Gruppen für die alkoholauffälligen Kraftfahrer im Straßenverkehr sind <strong>der</strong> sek<strong>und</strong>ären<br />

Prävention zuzuordnen, da es sich hier um eine spezielle Risikogruppe handelt.<br />

20


Beratungszentrum Mühldorf<br />

Der Gruppenraum in Mühldorf ist gut genutzt. Ca. ein Viertel <strong>der</strong> Klienten kommen aus<br />

dem Stadtgebiet Mühldorf.<br />

Die Nähe zum Caritas-Zentrum am Kirchenplatz 7, wirkt sich in <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Vernetzung mit den an<strong>der</strong>en Fachdiensten sehr gut aus.<br />

Beratungszentrum Waldkraiburg<br />

Das Beratungszentrum wurde von Klienten aus <strong>der</strong> Umgebung Waldkraiburgs <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Stadt Waldkraiburg <strong>und</strong> weiterhin gut angenommen. Ca. ein Viertel <strong>der</strong> Klienten kommen<br />

aus dem Stadtgebiet von Waldkraiburg.<br />

In den Beratungs- <strong>und</strong> Behandlungsräumen wird in adäquater Form, Beratung <strong>und</strong> Therapie<br />

durchgeführt. Neben <strong>der</strong> Einzelberatung/-Therapie werden in den Räumen 5 verschiedene<br />

Behandlungsgruppen durchgeführt.<br />

Durch die gemeinsame Präsenz mit <strong>der</strong> gemeindeorientierten Sozialarbeit/ Schuldnerberatung<br />

<strong>und</strong> Migrationsdienst, ist eine sinnvolle Vernetzung sichergestellt. Ausdruck dieser<br />

Vernetzung ist unter an<strong>der</strong>em, die gemeinsame Verwaltung, die bei hoher Effektivität noch<br />

wesentlich kostengünstiger gestaltet wird.<br />

Planung<br />

Wie unsere Erfahrung bei <strong>der</strong> Teilnahme im Rahmen eines Notprogramms des Bezirks<br />

Oberbayern 1998 zeigte, sind Maßnahmen zur psychosozialen Begleitung substituierter<br />

Opiatabhängiger dringend erfor<strong>der</strong>lich. Eine Konzeption wurde verfasst <strong>und</strong> ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Antrag, <strong>der</strong> beim Bezirk Oberbayern gestellt war, bewilligt. Die Übernahme <strong>der</strong><br />

Maßnahme in die Regelfinanzierung ist erfolgt. Die Weiterschreibung <strong>der</strong> Konzeption ist<br />

unter <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Berücksichtigung von QM-Aspekten erfor<strong>der</strong>lich. Die Sicherstellung<br />

<strong>der</strong> Verschreibung ist äußerst dringlich.<br />

Hauptaufgabe im Jahr 2012, wird weiterhin die Umsetzung <strong>der</strong> Ergebnisse des Zielvereinbarungsgespräches<br />

mit dem Bezirk Oberbayern <strong>und</strong> die Vorbereitung <strong>der</strong> neuen Zielvereinbarung<br />

sein. Die aufsuchende Arbeit in Krankenhäusern <strong>der</strong> JVA-Mühldorf <strong>und</strong> in stationären<br />

Einrichtungen des AKV (Ambulant Komplementärer Verb<strong>und</strong> als Organ des PSAG)<br />

wurde sehr zeitintensiv. Deswegen ist für diese Tätigkeit eine Halbtagsstelle für einen Sozialpädagogen<br />

beantragt.<br />

Die Erweiterung im Bereich "Betreutes Wohnen für Suchtkranke" ist für 2012 anvisiert.<br />

Anhang: Bild einer Märchenarbeit: Der Teufel mit den drei goldenen Haaren<br />

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