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Der Schüler-biber

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SELBERMACHER<br />

51<br />

DER<br />

LEIBERL<br />

MACHER<br />

ER ZAUBERT GUTE<br />

SCHURKEN AUF SHIRTS,<br />

VERWENDET NUR FAIRE<br />

STOFFE UND IST SEIN<br />

EIGENER BOSS: TIBERIJU<br />

NIKOLIĆ HAT SICH MIT<br />

SEINER „SIEBDRUCKERIA“<br />

DEN TRAUM VOM EIGENEN<br />

GESCHÄFT ERFÜLLT.<br />

Von Marina Delcheva<br />

Tiberiju Nikolić in seiner Werkstatt und Motive aus seiner Outlaw Legend Serie<br />

Marina Delcheva<br />

In der Werkstatt der „Siebdruckeria“ riecht<br />

es nach Arbeit – nach noch warmer, gerade<br />

eben aufgetragener Farbe und nach frisch<br />

gebügelter Wäsche. Überall hängen T-Shirts<br />

mit bunten Motiven zum Trocknen. Auf Tiberijus<br />

Pullover sind unzählige bunte Farbklekse,<br />

die Spuren seiner Arbeit.<br />

Seit etwa zwei Jahren betreibt der junge Unternehmer<br />

eine eigene Werkstatt und einen Laden<br />

auf dem Yppenplatz, in dem er seine selbst<br />

kreierte Ware verkauft. „Ich wollte das schon<br />

immer machen, ich bin so glücklich“, erzählt er.<br />

In seiner Werkstatt kreiert er Motive, bedruckt<br />

T-Shirts und führt Auftragsdrucke für Bands<br />

und Organisationen durch. Die Raummiete<br />

für das Geschäft auf dem Yppenplatz teilt er<br />

sich mit fünf anderen Labels, die ebenfalls ihre<br />

Leiberl, Taschen und Schmuck dort verkaufen.<br />

ALLES FAIR<br />

Alle T-Shirts sind Fairtrade und Tiberiju verwendet<br />

nur umweltschonende Farben. „Ich<br />

denke mir, zahl doch die zwei Euro mehr für<br />

das Leiberl, dann hängt wenigstens kein Blut<br />

daran und keine Fabrik ist in Bangladesch eingestürzt“,<br />

sagt er. Seine Shirts mit Motiven von<br />

„Outlaw Legends“, Comic-Figuren und coolen<br />

Sprüchen kosten zwischen 15 und 18 Euro.<br />

„Ich kann ja nicht ‚Fuck Capitalism‘ draufschreiben<br />

und 25 Euro verlangen.“ Ottakring<br />

als Standort für sein Geschäft hat er übrigens<br />

nicht gewählt, weil der Yppenplatz gerade zur<br />

In-Gegend wird. „Ich lebe schon seit 15 Jahren<br />

in Ottakring. <strong>Der</strong> Brunnenmarkt ist für mich<br />

nichts Neues.“ Seine Eltern sind in den 80ern<br />

aus Zagreb nach Wien gezogen.<br />

<strong>Der</strong> Kleinunternehmer hat sein Geschäft<br />

mit wenig Ressourcen und mit Unterstützung<br />

von Freunden aufgebaut. Unter der Woche<br />

arbeitet er in seiner Werkstatt und samstags<br />

verkauft er im Shop. Da bleibt wenig Zeit für<br />

Urlaub. Jungen Menschen, die vom eigenen<br />

Geschäft träumen, rät er: „Verschuldet euch<br />

nicht gleich auf einmal. Arbeitet besser Schritt<br />

für Schritt nebenbei.“ So sei es gut, in den ersten<br />

ein bis zwei Jahren ein zweites Standbein,<br />

einen Job zu haben. Zum Beispiel: 30 Stunden<br />

arbeiten und nebenbei seine Sachen machen,<br />

vielleicht etwas über das Internet oder in kleinen<br />

Shops verkaufen, bis das Geschäft läuft.<br />

So würde man am Ende auch nicht auf einem<br />

Schuldenberg sitzen, wenn es doch nicht wie<br />

geplant gelaufen ist.<br />

Alle Infos zur „Siebdruckeria“ und zum<br />

Shop gibt es unter www.siebdruckeria.at.

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