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Historische Skizzen zu Maler und Malerinnung in Lindau

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werden im Bereich der Stadt L<strong>in</strong>dau sechs Betriebe mit 13 Lohnabhängigen <strong>und</strong> für den<br />

Bezirk 22 weitere Betriebe mit 34 Beschäftigten gezählt. 4 Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe für<br />

1882 <strong>in</strong> Stadt <strong>und</strong> Bezirk für die heute <strong>zu</strong>m <strong>Maler</strong>handwerk gehörenden Berufe 34<br />

Betriebe mit 49 lohnabhängigen Beschäftigten.<br />

Das neue bayerische Königreich hatte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gewerbegesetz von 1825 u.a. über die<br />

bisherigen Zünfte, jetzt Gewerbevere<strong>in</strong>e genannt, bestimmt:<br />

„Bei denjenigen Gewerben, welche sich bisher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Innungs-Verbande bef<strong>und</strong>en<br />

haben, bestehen die Zünfte als Vere<strong>in</strong>e der Genossen e<strong>in</strong>es oder mehrerer verwandter<br />

Gewerbe unter obrigkeitlicher Aufsicht, Leitung <strong>und</strong> Schutz ausschließend <strong>zu</strong> den<br />

nachstehenden Zwecken, unter Aufhebung aller anderen Befugnisse fort.<br />

1, Verbreitung nützlicher Gewerbskenntnisse unter den Vere<strong>in</strong>s-Gliedern.<br />

2, Erleichterung der Ausbildung <strong>in</strong> den Gewerben,<br />

3, entsprechende Aufsicht auf Lehrl<strong>in</strong>ge, Gesellen <strong>und</strong> Gehülfen,<br />

4, Geordnete Verwaltung <strong>und</strong> nützliche Verwendung des geme<strong>in</strong>samen Vere<strong>in</strong>s-<br />

Vermögens,<br />

5, Unterstüt<strong>zu</strong>ng dürftiger Gewerbsangehöriger.“ 5<br />

Karl Wolfart schildert die weitere Entwicklung wie folgt:<br />

„Dagegen war ihnen jede wirtschaftliche E<strong>in</strong>igung <strong>zu</strong>r Preisbildung verboten. Von dieser<br />

eigentümlichen Mischung von Freihandelspr<strong>in</strong>zip <strong>und</strong> Staatlicher Bevorm<strong>und</strong>ung hoffte<br />

man Großes … Aber der Gang der allgeme<strong>in</strong>en Politik <strong>und</strong> das Wachsen des Handels<br />

brachte e<strong>in</strong>e sichtliche Umstimmung auch <strong>in</strong> der Bürgerschaft e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Stadt hervor.<br />

So erhob man ke<strong>in</strong>en Widerspruch, als 1862 die Konzessionsbestimmungen gemildert<br />

wurden <strong>und</strong> 1868 die volle Gewerbefreiheit kam, auch Niederlassung <strong>und</strong> Verehelichung<br />

von drückenden gesetzlichen Schranken befreit wurden. Da starben die Zünfte, die seit<br />

mehr als 600 Jahren des Handwerks Kraft <strong>und</strong> Schutz, <strong>zu</strong>letzt auch se<strong>in</strong>e Fessel<br />

gewesen waren, vollends ab … An die Stelle der Gewerbevere<strong>in</strong>e aber trat sogleich e<strong>in</strong>

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