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Historische Skizzen zu Maler und Malerinnung in Lindau

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4<br />

Re<strong>in</strong>hardt, Karl Fritz, Gustav Brodbeck, Joseph Sch<strong>in</strong>dler, Emre Aich <strong>und</strong> Georg Keller<br />

aus L<strong>in</strong>dau, Peter Brög aus Reut<strong>in</strong>, Mathias Neubauer <strong>und</strong> Eugen Rupfl<strong>in</strong> aus Aeschach<br />

<strong>und</strong> Ferd<strong>in</strong>and Göser aus Wasserburg.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng hielt folgendes <strong>zu</strong> „Aufgabe <strong>und</strong> Zweck der Vere<strong>in</strong>igung „ fest:<br />

„1. Pflege der Geselligkeit, sowie Aufrechterhaltung <strong>und</strong> Stärkung der Standesehre unter<br />

den Mitgliedern.<br />

2. Förderung e<strong>in</strong>es gedeihlichen Verhältnisses untere<strong>in</strong>ander, sowie Vertretung der<br />

geme<strong>in</strong>samen Interessen der Mitglieder im Vere<strong>in</strong>e mit der Gewerbskammer für<br />

Augsburg <strong>und</strong> Neuburg.<br />

3. Aufstellung <strong>und</strong> Berechnung von e<strong>in</strong>heitlichen Preislisten.<br />

4. Abhaltung von belehrenden Vorträgen.<br />

5. Abnahme von Gesellenprüfungen“. 13<br />

Im Oktober 1908 hatte die königliche bayerische Regierung festgelegt, dass <strong>zu</strong>künftig die<br />

Handwerkskammern verstärkt <strong>in</strong> die Aufsicht über die Innungen heran<strong>zu</strong>ziehen s<strong>in</strong>d.<br />

Im Mai 1910 kam e<strong>in</strong> doppelter neuer Aspekt h<strong>in</strong><strong>zu</strong>, den Bayerns Staatsm<strong>in</strong>ister des<br />

königlichen Hauses, Herr Podewils, wie folgt formulierte: „Gegen den Beitritt von<br />

Innungen <strong>zu</strong> Arbeitgeberverbänden habe ich ke<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>sätzlichen Bedenken <strong>zu</strong><br />

erheben.“ 14 Gr<strong>und</strong>lage dafür war der vom preußischen M<strong>in</strong>ister für Handel <strong>und</strong> Gewerbe<br />

am 27. Oktober 1909 ergangene Erlass, „dass <strong>in</strong> Zukunft auch den Innungen der Beitritt<br />

<strong>zu</strong> den Arbeitgeberverbänden gestattet wird. Ich setzte dabei voraus, dass die Innungen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Arbeitgeberverbände im S<strong>in</strong>ne der Erhaltung <strong>und</strong> Befestigung des Friedens<br />

zwischen Arbeitgebern <strong>und</strong> Arbeitnehmern wirken…“. 15<br />

E<strong>in</strong>ige Arbeiter im <strong>Maler</strong>gewerbe L<strong>in</strong>daus hatten <strong>in</strong>zwischen bereits begonnen, sich für<br />

die geme<strong>in</strong>same Vertretung ihrer<br />

Interessen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gewerkschaft <strong>zu</strong><br />

organisieren. Am 23. Mai 1903 war<br />

beim Magistrat der Stadt L<strong>in</strong>dau die<br />

Gründungsanmeldung der „Filiale<br />

L<strong>in</strong>dau der Vere<strong>in</strong>igung der <strong>Maler</strong>,<br />

Lackierer, Anstreicher, Tüncher <strong>und</strong><br />

Weißb<strong>in</strong>der Deutschlands“<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Gründungslokal war der<br />

„Seehof“, Vere<strong>in</strong>slokal wurde aber die<br />

Wirtschaft „Inselgraben“. „Die<br />

Vere<strong>in</strong>igung hat den Zweck, die<br />

geme<strong>in</strong>samen wirtschaftlichen<br />

Interessen durch Erzielung möglichst<br />

günstiger Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen auf<br />

gesetzlichem Wege nach Maßgabe<br />

des § 152 der Reichsgewerbeordnung<br />

<strong>zu</strong> wahren <strong>und</strong> <strong>zu</strong> fördern…“. 16<br />

Als der Tarifvertrag von 1907 <strong>zu</strong>m 31.<br />

Dezember 1909 auslief, kam es im<br />

Frühjahr 1910 <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er Deutschland<br />

weiten massiven Tarifause<strong>in</strong>anderset<strong>zu</strong>ng,<br />

an welcher sich auch die<br />

L<strong>in</strong>dauer Tarifpartner beteiligten <strong>und</strong><br />

das Gautarifamt beim Gewerbegericht<br />

<strong>in</strong> München schlichen musste. In<br />

L<strong>in</strong>dau war u. a. strittig, „ob die Orte<br />

Aeschach, L<strong>in</strong>dau, Hoyern <strong>und</strong> Reut<strong>in</strong><br />

<strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em Tariforte <strong>zu</strong> vere<strong>in</strong>igen s<strong>in</strong>d,<br />

oder ob sie zwar e<strong>in</strong> Lohngebiet

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