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Zdirekt! 03-2013

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Fachmagazin Zeitarbeit | Ausgabe <strong>03</strong> | <strong>2013</strong><br />

nach der Wahl:<br />

erstes resümee<br />

Ge(h)hilfe für die<br />

Gesundheitsbranche<br />

Gute Zeitarbeit – Gute Besserung<br />

16


Z direkt!<br />

Vorwort<br />

„Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn der letzte Dollar weg<br />

ist“, erkannte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain<br />

schon im 19. Jahrhundert. Damals war der Blick noch schwerpunktmäßig<br />

auf die Arbeitskräfte selbst gerichtet. Eine gute<br />

Schulbildung war mit das Beste, was Eltern ihren Kindern mit<br />

auf den Lebensweg geben konnten.<br />

Grundsätzlich gilt das auch heute noch. Allerdings endet „Bildung“<br />

längst nicht mehr mit dem Berufseintritt. Zum einen<br />

ist es heute viel leichter, auf dem zweiten oder gar dritten Bildungsweg<br />

eine Berufsqualifikation zu erlangen. Lebenslanges<br />

Lernen ist keine Seifenblase mehr – dank Weiterbildungskursen,<br />

Abend- und Wochenendschulen sowie berufsbegleitenden Studiengängen.<br />

Zum anderen verändert der Fachkräftemangel die Bildungssituation.<br />

Arbeitgeber können in vielen Branchen nicht mehr aus<br />

dem Vollen schöpfen, die Suche nach geeignetem Personal gestaltet<br />

sich schwieriger. Unternehmer sind gezwungen, flexibel<br />

zu denken. Welche Mitarbeiter kann ich weiterqualifizieren?<br />

Gibt es vielleicht ehemalige Beschäftigte, die auf Stundenbasis<br />

in den Beruf zurückkehren würden? An dieser Stelle verlassen<br />

sich immer mehr Unternehmen auf Personaldienstleister, wie<br />

unser Themenspezial „Zeitarbeit in der Pflege“ zeigt.<br />

Am 22. Oktober veranstaltet der iGZ den ersten iGZ-Weiterbildungskongress.<br />

Einen Tag lang dreht sich in Karlsruhe dann alles<br />

um die Themen E-Learning, lebenslanges Lernen und Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Weitere Informationen dazu finden Sie auf<br />

der Internetseite www.igz-weiterbildungskongress.de.<br />

Ihre Meinung<br />

zur Z direkt! ist gefragt:<br />

Nehmen Sie sich drei Minuten Zeit<br />

und an unserer Kurzumfrage teil!<br />

Vielen Dank!<br />

https://indivsurvey.de/umfrage/5764/b0Y1LC<br />

I Maren Letterhaus


Inhaltsverzeichnis<br />

Z direkt!<br />

Titelthema<br />

Ge(h)hilfe für die<br />

Gesundheitsbranche<br />

Gute Zeitarbeit – Gute Besserung<br />

12 – 19<br />

14 21<br />

Weitere Themen<br />

Kurz berichtet Faktisch. 4 – 5<br />

Berichtet iGZ-Kooperation mit der BA 6 – 7<br />

B direkt! ... und der Gewinner ist... 8 – 11<br />

Über Uns Immer alles im Griff 20<br />

Weiterbildung Das neue Seminarprogramm 21<br />

Aktiv Aus dem Verband 22 – 23<br />

Unterwegs Bundeskongress <strong>2013</strong> 24 – 27<br />

und Mitgliederversammlung 28 – 29<br />

Querdenker Wahl <strong>2013</strong> 30 – 31<br />

Herausgeber iGZ – Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e. V.<br />

iGZ-Bundesgeschäftsstelle PortAL 10 I Albersloher Weg 10 I 48155 Münster I www.ig-zeitarbeit.de<br />

Verantwortlich RA Werner Stolz, iGZ-Hauptgeschäftsführer I Chefredaktion Wolfram Linke I Redaktion Maren Letterhaus, Andrea Resigkeit I Texte Maren Letterhaus,<br />

Wolfram Linke, Andrea Resigkei I Fotos Maren Letterhaus, Wolfram Linke, Timo Beylemans, www.shutterstock.com I Gestaltung, Layout und Satz Team Wandres GmbH<br />

Werbeagentur I Am Stadtgraben 48 I 48143 Münster I www.team-wandres.de I Druck SIGMA Druck GmbH & Co. I Laerstraße 69 I 48565 Steinfurt I www.sigmadruck.de<br />

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16<br />

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Z direkt!<br />

Kurz berichtet<br />

Faktisch.<br />

Elektronisches Lohnsteuerverfahren<br />

Seit diesem Jahr sind Arbeitgeber verpflichtet,<br />

das elektronische Lohnsteuerverfahren<br />

ELStAM anzuwenden. Neben dem Inhalt der<br />

bisherigen Lohnsteuerkarte erfasst die neue<br />

Datenbank zusätzlich Angaben über Beiträge<br />

für private Kranken- und Pflege-Pflichtversicherungen<br />

sowie über Arbeitslohn, der<br />

nach einem Abkommen zur Vermeidung der<br />

Doppelbelastung freigestellt wurde. Spätestens<br />

mit der Dezemberabrechnung muss das<br />

neue ELStAM-Verfahren angewendet werden.<br />

Merkblatt für Zeitarbeitskräfte<br />

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat ein<br />

neues Merkblatt für Zeitarbeitskräfte herausgegeben.<br />

Zeitarbeitsunternehmen sind<br />

verpflichtet, diese Information gemeinsam<br />

mit dem Arbeitsvertrag an ihre externen<br />

Mitarbeiter auszuhändigen. Geändert hat<br />

die BA den Passus zum Thema „Wer hilft<br />

bei Streitigkeiten oder Fragen?“. Dort stehen<br />

nun auch die Adressen der drei Teams<br />

Arbeitnehmerüberlassung, die Hinweise auf<br />

Rechtsverstöße entgegennehmen. Außerdem<br />

können sich Zeitarbeitskräfte an diese<br />

Teams wenden, wenn sie Zweifel daran<br />

haben, ob ein Zeitarbeitsunternehmen eine<br />

gültige Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis<br />

hat.<br />

Dauerhaft ist nicht vorübergehend<br />

Eine Absage erteilte der siebte Senat des<br />

Bundesarbeitsgerichts einem Arbeitgeber<br />

der beabsichtigte, eine Zeitarbeitnehmerin<br />

ohne jegliche zeitliche Begrenzung statt<br />

einer Stammkraft einzusetzen. Das ist laut<br />

BAG jedenfalls nicht mehr „vorübergehend“.<br />

Der Streitfall verlangte keine genaue<br />

Abgrenzung des Begriffs „vorübergehend“.<br />

Der Antrag des Arbeitgebers, die vom Betriebsrat<br />

verweigerte Zustimmung zur dauerhaften<br />

Einstellung der Zeitarbeitnehmerin<br />

gerichtlich zu ersetzen, wurde vom Bundesarbeitsgericht<br />

abgelehnt. Demnach könne<br />

der Betriebsrat des Kundenbetriebs seine<br />

Zustimmung zum Einsatz von Zeitarbeitnehmern<br />

verweigern, wenn diese dort nicht nur<br />

vorübergehend eingesetzt werden sollen.<br />

Mindestlohn für Gerüstbauer<br />

Eine weitere Branche hat sich auf eine flächendeckende<br />

Lohnuntergrenze geeinigt:<br />

Für die rund 20.000 Gerüstbauer gilt seit<br />

1. August <strong>2013</strong> eine bundesweit einheitliche<br />

Lohnuntergrenze von zehn Euro in der<br />

Stunde. Alle Betriebe, die mit eigenem oder<br />

fremdem Material gewerblich Gerüste erstellen,<br />

müssen den Tarif anwenden. Auch<br />

Betriebe, die gewerblich Gerüstmaterial bereitstellen<br />

oder gewerblich die Gerüstbau-<br />

Logistik übernehmen, gehören dazu: zum<br />

Beispiel Lagerung, Wartung und Reparatur,<br />

Ladung oder Transport von Gerüstmaterial.<br />

Firmen, die ihren Sitz im Ausland haben,<br />

aber in Deutschland arbeiten, müssen ebenfalls<br />

den Mindestlohn zahlen. Der Tarifvertrag<br />

läuft bis zum 28. Februar 2014.<br />

Neuer Branchentarif<br />

Die neu tarifierten Entgelterhöhungen – basierend<br />

auf den Entgelten der BAP- und iGZ-<br />

Tarifwerke mit der DGB-Tarifgemeinschaft<br />

– liegen zum 01.01.2014 im Westen Deutschlands<br />

bei 3,8 Prozent (8,50 Euro in der EG 1)<br />

und im Osten bei 4,8 Prozent (7,86 Euro in<br />

der EG 1). Auf diesen Tarifabschluss für die<br />

Mantel-, Entgeltrahmen- sowie die Entgelttarifverträge<br />

einigten sich jetzt die Arbeitgeber<br />

der Zeitarbeitsbranche, vertreten durch die<br />

Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ),<br />

bei den aktuellen Tarifverhandlungen mit<br />

den DGB-Gewerkschaften in Berlin. Ab dem<br />

01.04.2015 sind für den Westen weitere 3,5<br />

Prozent (8,80 Euro in der EG 1) und im Osten<br />

weitere 4,3 Prozent (8,20 Euro in der EG<br />

1) vereinbart. Zum 01.06.2016 werden die<br />

Entgelte dann im Westen noch einmal um<br />

2,3 Prozent (9,00 Euro in der EG 1) und im<br />

Osten um 3,7 Prozent (8,50 Euro in der EG<br />

1) ansteigen. Zeitarbeit wird damit nach der<br />

Einführung des Systems der ansteigenden<br />

Branchenzuschläge nochmals deutlich teurer.<br />

04


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zum Thema Software. Anfang <strong>2013</strong> gingen<br />

wir einen Schritt weiter und bieten seitdem<br />

über unsere Softwareseminare hinaus auch<br />

Fortbildungen an, in denen es um Unternehmensentwicklung<br />

geht, um Effizienz und<br />

Wachstum.<br />

Investition in Zukunft<br />

BFH-Urteil zu Fahrtkosten<br />

Mit dem kürzlich veröffentlichten Urteil des<br />

Bundesfinanzhofes bestätigt sich die tägliche<br />

Praxis der iGZ-Mitgliedsunternehmen,<br />

dass Fahrtkosten, die für Fahrten zu einer<br />

Betriebsstätte des Kunden entstehen, unabhängig<br />

von der Dauer des Einsatzes beim<br />

Kunden, für Hin- und Rückfahrt steuerfrei<br />

gezahlt werden können. Das BFH-Urteil unterstreicht<br />

die seit Jahren gängige Rechtslage:<br />

Ein Betrieb des Kunden könne für<br />

Zeitarbeitnehmer nie regelmäßige Arbeitsstätte<br />

sein, so dass in diesen Fällen immer<br />

Auswärtstätigkeit vorliege. Dies sei sogar<br />

schon nach den Lohnsteuerrichtlinien (LStR)<br />

2005 die Rechtslage gewesen und stehe so<br />

auch wörtlich in den aktuellen LStR 2011, Zitat<br />

LStR 9.4 Absatz 3 Satz 5: „Betriebliche<br />

Einrichtungen von Kunden des Arbeitgebers<br />

sind unabhängig von der Dauer der dortigen<br />

Tätigkeit keine regelmäßigen Arbeitsstätten<br />

seiner Arbeitnehmer, wenn die Arbeitnehmer<br />

im Rahmen des Dienstverhältnisses zu<br />

ihrem Arbeitgeber mit wechselnden Tätigkeitsstätten<br />

rechnen müssen.“<br />

I Wolfram Linke<br />

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wird auch morgen erfolgreich sein. Die<br />

Zeiten sind vorbei, in denen man sich allein<br />

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Z direkt!<br />

Berichtet<br />

Gute<br />

Austausch und<br />

Kooperation im Mittelpunkt<br />

Zusammenarbeit<br />

Zwischen der Bundesagentur für Arbeit und dem iGZ<br />

06


Berichtet<br />

Z direkt!<br />

Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten, die im zweiten Halbjahr<br />

2012 neu in einem Zeitarbeitsunternehmen eingestellt wurde,<br />

kam aus der Arbeitslosigkeit – fast jeder fünfte von denen<br />

sogar aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Dadurch ergeben<br />

sich zahlreiche Schnittstellen zwischen der Bundesagentur für<br />

Arbeit und der Zeitarbeitsbranche. Diese Zusammenarbeit zu<br />

verbessern, das hat sich die iGZ-Projektgruppe „Kooperation<br />

mit der BA“ auf die Fahnen geschrieben.<br />

Seit Anfang 2012 trifft sich die 14-köpfige Gruppe um Leiter<br />

Dr. Klaus Enders drei Mal im Jahr, um Erfahrungen auszutauschen<br />

und konkrete Maßnahmen zu planen. Hauptziel dabei<br />

ist es, immer wieder den direkten Dialog zur BA zu suchen. Regelmäßig<br />

lädt die Projektgruppe daher auch Vertreter der Arbeitsagentur<br />

zu ihren Treffen ein. Bei der letzten Zusammenkunft<br />

in Münster hat beispielsweise Sven Klingsporn von seiner<br />

Arbeit in der BA-Koordinierungsstelle Zeitarbeit berichtet.<br />

Jedes Projektgruppentreffen steht unter einem bestimmten<br />

Thema. Wichtig ist den Teilnehmern dabei, dass praktische<br />

Beispiele im Mittelpunkt stehen. In der Vergangenheit ging<br />

es unter anderem um Behinderte in der Zeitarbeit, den Fachkräftemangel<br />

und familienfreundliche Arbeitszeiten – jeweils<br />

mit dem Hintergedanken, wie Zeitarbeitsunternehmen, Kundenbetriebe<br />

und die Bundesagentur für Arbeit miteinander<br />

kooperieren können, um in diesen Bereichen Lösungsansätze<br />

zu schaffen. Beim nächsten Treffen beschäftigt sich die Projektgruppe<br />

mit dem Thema Langzeitarbeitslosigkeit.<br />

I Maren Letterhaus<br />

Die Projektgruppe um Dr. Klaus Enders (r.) tagte in Münster.<br />

Sven Klingsporn (BA-Koordinierungsstelle Zeitarbeit).<br />

07


Z direkt!<br />

B direkt!<br />

Wahlkampf <strong>2013</strong><br />

... und der<br />

Gewinner ist<br />

Leere Plätze<br />

Angela Merkels schwierige Suche nach<br />

Partnern auf der Regierungsbank<br />

08


B direkt!<br />

Z direkt!<br />

...<br />

Die „politisch begabteste Demokratin der<br />

Welt“, so der „Economist“, steht nach der<br />

Bundestagswahl erstmal mit leeren Händen<br />

da. Der Koalitionspartner FDP wurde<br />

mit seinem Zwei-Mann-Stück von den<br />

Zuschauern abgesetzt: Liberalen-Chef<br />

Philipp Rösler und Spitzenkandidat Rainer<br />

Brüderle dürfen dem Bundestag nur noch<br />

von der Besuchertribüne aus zuschau-<br />

en. Der triumphale Wahlsieg von Angela<br />

Merkel macht politisch einsam. Niemand<br />

sonst wollte mit der CDU koalieren, sieht<br />

man von der bayerischen Schwesterpartei<br />

CSU ab. Bleibt das Werben um die Sozialdemokraten.<br />

In einer großen Koalition ist<br />

das Regieren schwierig, konstatiert SPD-<br />

Vize Klaus Wowereit, weil jeder Partner<br />

50 Prozent seiner Politik durchbringen<br />

will. Der Berliner Regierende Bürgermeister<br />

muss es wissen: Er hatte bereits alle<br />

noch im Bundestag vertretenden Parteien<br />

als Koalitionäre.<br />

Seit 13 Jahren steht Angela Merkel an<br />

der Spitze der CDU. Aus der rheinischkonservativen<br />

Partei hat die ostdeutsche<br />

Pfarrerstochter eine schlagkräftige Organisation<br />

geformt, deren Inhalte manche<br />

09


Z direkt!<br />

B direkt!<br />

„Die Wirklichkeit annehmen, fähig<br />

zur Erneuerung sein und zugleich<br />

Wertvolles bewahren – genau das ist<br />

konservativ“<br />

vermissen, die aber zum dritten Mal die<br />

Bundeskanzlerin stellt. Angela Merkel. Die<br />

in der Nacht, als die Mauer fällt, mit dem<br />

Saunabeutel unterm Arm an der Bornholmer<br />

Brücke in den Westen spaziert und<br />

am nächsten Morgen, pünktlich kurz nach<br />

7 Uhr, ihren Dienst am Zentralinstitut für<br />

Physikalische Chemie in Berlin wieder antritt.<br />

Kohls „Mädchen“ hat sich längst aus<br />

dem Schatten des Einheitskanzlers gelöst<br />

und führt unangefochten Deutschland.<br />

Anders als bei Helmut Kohl hat nie jemand<br />

den Aufstand gegen sie gewagt, zumindest<br />

nicht öffentlich. Bei ihr zählt nicht das<br />

Bauchgefühl, sondern die Analyse.<br />

Merkels Leidenschaftslosigkeit, ihre uneitle<br />

Art, ist ihr Machtinstrument: Wenn<br />

kritische Situationen auftauchen oder<br />

Kritiker wie das Betriebsratmitglied, das<br />

in einer Wahlsendung erklärt, es sei seit<br />

zehn Jahren in der Zeitarbeit, und dies sei<br />

wirklich „nicht vorübergehend“, auftauchen,<br />

lässt sich Merkel nicht aufs Glatteis<br />

führen. Verspricht lediglich „Prüfung“.<br />

Schnell wird im Kanzleramt gehandelt,<br />

der Fall recherchiert und dann vorsichtig<br />

kommentiert. Immer als Kompassnadel:<br />

die öffentliche Meinung. Die Öffentlichkeit<br />

bestimmt das politische Programm.<br />

„Die Wirklichkeit annehmen, fähig zur<br />

Erneuerung sein und zugleich Wertvolles<br />

bewahren – genau das ist konservativ“,<br />

soll der Leitsatz von Angela Merkel heißen.<br />

Doch was ist wertvoll? Die Industrie,<br />

allen voran BDI-Präsident Grillo, beklagt<br />

eine fehlende Wirtschaftspolitik, die IG-<br />

Metall sieht eine zerfallende Gesellschaft,<br />

die die SPD auffangen sollte. „Leiharbeit,<br />

prekäre Beschäftigung“, sind die Schlagworte,<br />

mit denen der künftige Chef der<br />

Metaller, Detlev Wetzel, seit Monaten für<br />

Stimmung sorgt und seine Punkte der Arbeitsmarktpolitik<br />

ins Zentrum des sozialdemokratischen<br />

Wahlkampfes rückte.<br />

Welche Rolle spielt die Zeitarbeit im<br />

Kampf um Positionen, wenn es um den<br />

Koalitionsvertrag geht? SPD-Chef Sigmar<br />

Gabriel lässt sich bitten: „Nicht wir müssen<br />

Mehrheiten besorgen“, lautet sein<br />

Credo mit Blick auf die leere Regierungsbank.<br />

Merkel muss sie füllen – und der<br />

Preis für eine große Koalition steht bereits<br />

fest. Nachzulesen im 100-Tage-Programm<br />

der SPD.<br />

I Andrea Resigkeit<br />

Die Linke<br />

64<br />

Bündnis 90/<br />

Die Grünen<br />

63<br />

SPD<br />

192<br />

CDU/CSU<br />

311<br />

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Olaf Bell, Geschäftsführer<br />

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aufgrund der komplexen Branchenzuschlagsproblematik<br />

für den Wechsel<br />

zu LANDWEHR L1 entschieden. Ein<br />

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kleine wachstumsstarke Personaldienstleistungsunternehmen<br />

angepasst werden<br />

kann. Die Einführung verlief durch<br />

die intensive Schulung und den steten<br />

Support optimal.<br />

Dank der intuitiven Bedienbarkeit und logischen Verzahnung der Auftragsabwicklung<br />

waren alle Mitarbeiter schnell in der Lage eigenständig mit<br />

der Software zu arbeiten.<br />

Unser Fazit: Auch ein führender Anbieter von Zeitarbeitssoftware kann<br />

individuell auf kundenspezifische Wünsche eingehen, ohne das hohe<br />

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16


Z direkt!<br />

Titelthema<br />

Gute<br />

Zeitarbeit<br />

Von der Gehhilfe zum Gehilfen: Längst ist für die Pflegebranche aus der Zeitarbeit viel mehr geworden als nur ein Notnagel, wenn<br />

plötzlich jemand fehlt. Die Zeitarbeit ist ein verlässlicher Partner wenn es darum geht, die täglichen Einsatzpläne möglichst arbeitnehmerfreundlich<br />

und familiengerecht zu gestalten. Ein echtes Erfolgsmodell – selbst in der Wirtschaftskrise 2009 boomte dieser Sektor in der<br />

Zeitarbeitsbranche.<br />

Die Gehhilfe für<br />

12


Titelthema<br />

Z direkt!<br />

die Pflegebranche<br />

13


Z direkt!<br />

Titelthema<br />

Schluss mit<br />

starren Strukturen<br />

Ein Medizinstudent, der mit Nachtwachen sein Studium finanzieren möchte. Eine alleinerziehende Krankenschwester, die wegen der<br />

Kinderbetreuung nur noch Frühdienste übernehmen kann. Ein zugezogener Anästhesist, der so schnell wie möglich einen Job braucht.<br />

Fachkräfte, die in der Zeitarbeit besser aufgehoben sind, „weil wir die starren Strukturen des Personalmanagements in der Pflegebranche<br />

aufbrechen“, meint Kerstin Seiferth, Geschäftsführerin des iGZ-Mitglieds promedis24.<br />

Der Arbeitsalltag in den meisten Pflegeberufen<br />

folgt klaren Strukturen. Frühschicht,<br />

Spätschicht, Nachtschicht. Schließlich<br />

müssen die Patienten rund um die Uhr betreut<br />

sein. Schwierig, wenn dann ein Arbeitnehmer<br />

mit „Extrawünschen“ kommt.<br />

Nur Dienstag, Mittwoch und Donnerstag?<br />

Und nur vormittags? Aber erst ab acht?<br />

Unmöglich!<br />

Der alte Zopf<br />

„Klar, kriegen wir hin“, entgegnet hingegen<br />

Seiferth solchen Bewerbern. „Puzzeln“<br />

sei ein Hauptbestandteil ihrer Arbeit.<br />

Irgendwie passe es eigentlich immer. Das<br />

Problem sei eher, dass der Gesundheitssektor<br />

bislang wenig flexibel sei. „Dabei ist<br />

es doch ganz egal, ob vormittags ein anderes<br />

Gesicht vor Ort ist als nachmittags!<br />

Wenn der Mitarbeiter dafür ausgeruht<br />

und motiviert zum Dienst kommt, haben<br />

letztlich alle Seiten gewonnen.“ Ein Umdenken,<br />

das nur langsam voranschreite.<br />

Erst wenn die Not sehr groß sei, gerate in<br />

den Köpfen der Personalentscheider etwas<br />

in Bewegung. „Da hängt überall noch der<br />

alte Zopf dran“, beschreibt sie. „Und wir<br />

sind hier alle mit der Schere unterwegs.“<br />

Steigende Nachfrage<br />

Im Berliner Hauptsitz sind rund 180 Zeitarbeitskräfte<br />

angestellt, die allermeisten<br />

sind Frauen zwischen 25 und 45 Jahren.<br />

„Und wir könnten locker noch 50 Mitarbeiter<br />

mehr gebrauchen“, bedauert Seiferth.<br />

Einsatzfreie Zeiten gebe es quasi<br />

nicht, die Nachfrage von Seiten der Kunden<br />

steige extrem. Allein in Berlin habe<br />

das Unternehmen inzwischen 516 Kunden<br />

– von großen Krankenhäusern über Pflegeheime,<br />

Arztpraxen, Rehazentren und<br />

Labore bis hin zu Kindergärten sei eigentlich<br />

alles dabei.<br />

Tagesdisposition<br />

Genauso vielfältig seien auch die Gründe,<br />

warum die Personalchefs beim iGZ-Mitglied<br />

anrufen: „Krankheit, Schwangerschaft,<br />

Urlaub, Kündigung“, zählt Seiferth<br />

nur wenige Möglichkeiten auf. Meistens<br />

werde von jetzt auf gleich Ersatz benötigt.<br />

„Tagesdisposition“, nennt sie daher das<br />

Motto. Der Flexibilität seien dabei kaum<br />

Grenzen gesetzt, die kürzeste Einheit betrage<br />

vier Stunden. Darunter lohne sich für<br />

die Mitarbeiter die Anfahrt nicht.<br />

Kaum Übernahme<br />

Fällt ein Stammmitarbeiter längerfristig<br />

aus, bieten die Pflegeeinrichtungen den<br />

Zeitarbeitskräften häufig eine direkte<br />

Anstellung an. Die Übernahmequote des<br />

iGZ-Mitglieds sei trotzdem gering. „Gut<br />

die Hälfte unserer Mitarbeiter ist alleinerziehend<br />

und hat sich ganz bewusst für<br />

eine Stelle in der Zeitarbeit entschieden“,<br />

erklärt Seiferth. Denn als Stammbeschäftigte<br />

würden sie den entscheidenden Vorteil<br />

der Zeitarbeit wieder aufgeben – die<br />

individuellen Arbeitszeiten.<br />

I Maren Letterhaus


Titelthema<br />

Z direkt!<br />

„Wenn der Mitarbeiter<br />

dafür ausgeruht und<br />

motiviert zum Dienst<br />

kommt, haben letztlich<br />

alle Seiten gewonnen.“<br />

Kerstin Seiferth, Geschäftsführerin des<br />

iGZ-Mitglieds promedis24 und ihr Team.<br />

15


Z direkt!<br />

Titelthema<br />

Funktionierendes<br />

Netzwerk<br />

„Etwas Besseres als die Zeitarbeit konnte mir gar nicht passieren, denn nirgendwo sonst hätte ich so viel über menschliche und medizinische<br />

Kompetenzen lernen können“, stellt Rettungsassistentin Sarah Irlbeck sachlich fest.<br />

Seit Januar <strong>2013</strong> ist die 25-Jährige im Dienst<br />

des iGZ-Mitgliedsunternehmens promedis24<br />

im Einsatz, arbeitet auf Rettungsstellen,<br />

in Stationsdiensten und den Ambulanzen<br />

der Berliner Krankenhäuser. Den Job in der<br />

Zeitarbeit sieht sie als großen Vorteil für ihr<br />

eigentliches Ziel, ein Medizinstudium: „Die<br />

wechselnden Einsätze haben mir dabei geholfen,<br />

mich für eine ganz bestimmte medizinische<br />

Fachrichtung zu entscheiden“, freut<br />

sie sich. Der Einsatz auf einer Kinderstation<br />

brachte sie schließlich zur Pädiatrie, der Kinder-<br />

und Jugendheilkunde. „Zwar“, so Irlbeck,<br />

„wechseln die Einsätze, aber meistens<br />

kommen wir immer wieder auf die gleichen<br />

Stationen“.<br />

Aus gutem Grund, weiß die Krankenpflegehelferin<br />

Yvonne Löbling: „Als Zeitarbeitskraft<br />

muss man gegenüber den Kunden zunächst<br />

seine Kompetenz beweisen und 100<br />

Prozent Leistung bringen, denn oft werden<br />

wir anfangs skeptisch betrachtet.“ Wer sich<br />

beweise, werde dann aber auch namentlich<br />

bei den Disponenten direkt wieder angefragt.<br />

Auch für Löbling war die Zeitarbeit ein<br />

Glücksfall – die Branche habe ihr geholfen,<br />

wieder in einem Krankenhaus arbeiten zu<br />

können. Die Nachfrage nach Pflegehelfern<br />

mit einjähriger Ausbildung sei vor einiger<br />

Zeit drastisch gesunken, weil die Krankenhäuser<br />

Kräfte mit dreijähriger Ausbildung<br />

und Examen bevorzugten. Im Mai 2012 stellte<br />

promedis24 die 38-Jährige zunächst als<br />

Stationsassistentin ein. Mittlerweile arbeitet<br />

sie wieder als Pflegehelferin in Krankenhäusern<br />

und Seniorenheimen.<br />

Auch Löbling sieht die wechselnden Einsätze<br />

als Vorteil: „Wir bekommen Einblick in<br />

die Arbeitsweisen sehr vieler Häuser und<br />

lernen entsprechend in allen Fachgebieten<br />

der Pflege.“ Allerdings erfordere Zeitarbeit<br />

ein hohes Maß an Flexibilität. „Das Handy<br />

ist immer eingeschaltet. Manchmal sind wir<br />

nur einen Tag auf einer Station, manchmal<br />

aber auch längere Zeit“, zeichnet sie den<br />

Zeitarbeitsrhythmus nach.<br />

Der höchste Stressfaktor aber liege im Pflegeberuf<br />

an sich, betont Sebastian Fortmeier<br />

- im Februar 2011 war er die erste Zeitarbeitskraft,<br />

die von promedis24 eingestellt<br />

wurde. „Die Arbeit bewegt sich häufig an<br />

der Grenze des Machbaren, und man muss<br />

sich sehr schnell auf neue Situationen einstellen<br />

können“, erläutert er mit Blick auf<br />

seine Einsätze in den Rettungsstellen. Man<br />

müsse der Typ dafür sein, der Beruf sei eben<br />

auch Berufung: „Ich könnte mir nie vorstellen,<br />

acht Stunden in einem Büro zu sitzen“,<br />

schmunzelt der Rettungsassistent, Kranken-<br />

sowie Anästhesiepfleger. Zunächst in


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Spezial: VBG<br />

Z direkt!<br />

Stäbchen rein,<br />

Spender sein.<br />

Paderborn im Einsatz stellte der 32-Jährige<br />

dort fest, dass sich die Bedingungen in der<br />

Pflege zunehmend verschlechterten. „Durch<br />

die Zeitarbeit habe ich zurück in meinen Beruf<br />

gefunden“, ist er überzeugt. Er sei jetzt<br />

wieder näher dran an der Pflege und den<br />

Patienten, weil er sich als Zeitarbeitskraft<br />

nicht um die Logistik drumherum kümmern<br />

müsse. Und: „Wenn die zwischenmenschliche<br />

Chemie nicht stimmt, kann ich´s einfach<br />

sagen und werde woanders eingesetzt.“<br />

Der richtige Einsatz sei besonders auch Sache<br />

von Kunde und Disponent, betonen die<br />

Vertriebs- / Personaldisponentinnen Andrea<br />

Doll und Dorothea Markusch. „Dazu gehören<br />

nicht nur intensive Gespräche des Mitarbeiters<br />

mit seiner Disponentin, sondern<br />

gegenseitiges Ergänzen aller Beteiligten, um<br />

einen optimalen Einsatz zu erzielen.“ Wichtig<br />

sei vor allem, dass jeweils eine qualifizierte<br />

Zeitarbeitskraft mit entsprechendem Bildungsprofil<br />

auf dem genau zu ihr passenden<br />

Arbeitsplatz eingesetzt werde. „Das ist dann<br />

ein gut funktionierendes Netzwerk“, erklärt<br />

Andrea Doll.<br />

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Blutkrebs.<br />

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I Wolfram Linke<br />

Wir besiegen Blutkrebs.<br />

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Z direkt!<br />

Titelthema<br />

Seit 2005 ist der Anteil der Zeitarbeit in der Pflegebranche um<br />

800%<br />

gestiegen<br />

Stetiger<br />

Zuwachs<br />

Um über 800 Prozent ist der Anteil der Zeitarbeit seit 2005<br />

in der Gesundheitsbranche gestiegen – der Personalbedarf<br />

wächst stetig, und die öffentlichen Mittel fließen<br />

kontinuierlich spärlicher in Krankenhäuser und Pflegeheime.<br />

2005 2008 2009 2011 2012<br />

6.073 14.984 21.799 25.045 48.328<br />

18


Anzeige<br />

Neben dem steigenden Bedarf an Personal<br />

wegen des steigenden Altersdurchschnitts<br />

der Bevölkerung wird Zeitarbeit im Gesundheitswesen<br />

auch zunehmend als Mittel zur<br />

schnellen Reaktion auf Personalausfälle und<br />

-schwankungen genutzt. Urlaubsvertretungen<br />

und Entlastung in den Schichtdiensten<br />

sind weitere Kriterien. Der große Personalmangel<br />

zeigt Wirkung: Je nach Qualifikation<br />

bekommen Zeitarbeitskräfte deutlich mehr<br />

Geld und können zudem Einfluss auf ihre<br />

Einsatzzeiten nehmen.<br />

Krankenschwestern arbeiten in der Regel in<br />

einem Drei-Schicht-Modell. Als Zeitarbeitnehmer<br />

kann man bestimmte Schichten<br />

ausklammern. Das ist vor allem für Berufsrückkehrer<br />

und Alleinerziehende attraktiv.<br />

Und: Laut Hans-Böckler-Stiftung ist es für<br />

die Kliniken immer noch wirtschaftlicher,<br />

die Verrechnungssätze in der Zeitarbeit zu<br />

bezahlen, als selbst eine eigene flexible Personalreserve<br />

vorzuhalten.<br />

Waren am 31. Dezember 2005 insgesamt<br />

6.073 Zeitarbeitskräfte in Gesundheitsdienstberufen<br />

im Einsatz, betrug die Anzahl<br />

zum 30. Juni 2011 bereits 25.045 Arbeitskräfte.<br />

Selbst von der Wirtschaftskrise<br />

2008 / 2009 blieb Zeitarbeit in der Gesundheitsbranche<br />

vollkommen unberührt. Die<br />

Nachfrage boomte sogar noch weiter: Zum<br />

20. Juni 2008 registrierte die BA 14.984<br />

Zeitarbeitskräfte in der Gesundheitsbranche,<br />

im Dezember 2009 waren es 21.799<br />

Beschäftigte. Anschließend strukturierte die<br />

BA die Aufteilung nach Branchen neu und<br />

fasste diesen Dienstleistungssektor in „Gesundheit,<br />

Soziales, Lehre und Erziehung“<br />

zusammen. Mit Stand 30. Juni 2012 wurde<br />

dafür die Gesamtzahl 48.328 ausgewiesen.<br />

Nichtsdestotrotz spielt die Zeitarbeit angesichts<br />

der Gesamtzahl der Beschäftigten<br />

– im Gesundheitswesen arbeiten rund<br />

2,8 Millionen sozialversicherungspflichtige<br />

Mitarbeiter – nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Sollte der Fachkräftemangel allerdings<br />

weiter anhalten, so die Bundesagentur für<br />

Arbeit, wird der Anteil der Zeitarbeitnehmer<br />

weiter zunehmen. Der Anteil der Zeitarbeitnehmer<br />

in Pflegeberufen an der Gesamtheit<br />

der Zeitarbeit beträgt rund 16 Prozent (BA,<br />

Juli 2012).<br />

I Wolfram Linke<br />

I Maren Letterhaus<br />

16


Z direkt!<br />

Über uns<br />

Immer alles<br />

im Griff<br />

Knapp 150 Seminare hat der iGZ im Halbjahresprogramm. „Für mich sind das 150 Einzelveranstaltungen in sechs Monaten“, beschreibt<br />

Ina Knekties ihr Arbeitspensum. Denn sie ist dafür verantwortlich, dass während der Seminare alles tadellos läuft.<br />

Die Arbeit von Ina Knekties beginnt daher<br />

schon Monate vor dem eigentlichen Termin.<br />

„Sobald der Inhalt des Seminarprogramms<br />

abgestimmt ist, begebe ich mich<br />

auf die Suche nach passenden Räumlichkeiten“,<br />

erläutert Knekties. Dabei greift<br />

sie auf ihre langjährige Erfahrung zurück<br />

wenn es darum geht, die Anzahl der Teilnehmer<br />

abzuschätzen. „Die Rechtsseminare<br />

sind sehr beliebt“, gibt Knekties ein<br />

Beispiel, „darum buche ich dafür direkt<br />

größere Räume.“ Besonderes Augenmerk<br />

legt die studierte Pädagogin darauf,<br />

dass die Seminare gleichmäßig in ganz<br />

Deutschland verteilt angeboten werden,<br />

damit sie für alle iGZ-Mitglieder gut erreichbar<br />

sind.<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Bei Veranstaltungen in Münster greift der<br />

iGZ gerne auf den eigenen Seminarraum<br />

im Erdgeschoss der Bundesgeschäftsstelle<br />

zurück. Seminare in anderen Städten<br />

finden meistens in Hotels statt. Knekties<br />

kümmert sich darum, dass die Schulungsunterlagen<br />

pünktlich im Seminarraum ausgelegt<br />

sind und die nötige technische Ausrüstung<br />

bereitsteht. Außerdem stimmt sie<br />

mit dem Hotel die Pausenzeiten ab. „Die<br />

Pausen sind nicht nur wichtig für die Erholung<br />

– die Seminarteilnehmer schätzen<br />

auch, dass sie sich in dieser Zeit mit anderen<br />

austauschen können“, weiß Knekties.<br />

Zertifizierter Bildungsträger<br />

Seit April 2010 ist der iGZ als Bildungsträger<br />

zertifiziert. „Viel geändert hat das an<br />

unserer Arbeitsweise eigentlich nicht“,<br />

schmunzelt das Organisationstalent. „Wir<br />

haben auch vorher schon sehr großen<br />

Wert auf die Qualität unserer Seminare gelegt.“<br />

Neu sei aber, dass die Arbeitsabläufe<br />

im Hintergrund nun ganz genau in einem<br />

Handbuch beschrieben seien. Als Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

überprüft<br />

Knekties regelmäßig, ob diese Vorgaben<br />

eingehalten werden. Sie kontrolliert zum<br />

Beispiel, ob die Feedbackbögen, die die<br />

Teilnehmer nach jedem iGZ-Seminar ausfüllen,<br />

sorgfältig ausgewertet werden.<br />

Persönliche Beratung<br />

Neben der Organisation der Seminare<br />

hilft Knekties künftigen Teilnehmern bei<br />

der Suche nach dem passenden Angebot.<br />

Auf iGZ-Kongressen und Personalmessen<br />

berät sie Interessenten persönlich am<br />

iGZ-Weiterbildungsstand. Von ihrem Büro<br />

in Münster aus läuft der Kontakt meistens<br />

telefonisch. „Viele Dinge lassen sich<br />

schneller am Telefon klären als umständlich<br />

per Mail“, findet sie. Letztlich ist für<br />

Knekties aber nur Eines wichtig: Dass jeder<br />

Teilnehmer das für ihn passende Seminar<br />

findet und anschließend mit dem Gefühl<br />

nach Hause fährt, viel Lehrreiches für<br />

den Berufsalltag mitgenommen zu haben.<br />

Ina Knekties ist unter der Telefonnummer<br />

0251 32262-173 oder per Mail unter<br />

knekties@ig-zeitarbeit.de erreichbar.<br />

I Maren Letterhaus<br />

Ina<br />

Knekties<br />

20


Weiterbildung<br />

Z direkt!<br />

Richtige Schulung<br />

Weiterbildung ist eines der großen Ziele, die sich der iGZ schon bei seiner Gründung auf die Fahnen geschrieben hat. iGZ-Mitglieder fordern<br />

und fördern Weiterbildung und lebenslanges Lernen, heißt es daher auch im iGZ-Ethikkodex. Für das interne Personal bietet der iGZ ein umfangreiches<br />

Seminarprogramm mit Weiterbildungsmöglichkeiten zu allen Themen rund um den Disponenten-Alltag.<br />

Damit sich in den Seminaren niemand über- oder unterfordert fühlt,<br />

ist das iGZ-Seminarprogramm nach Zielgruppen gegliedert. Ob Einsteiger,<br />

langjähriger Disponent oder Geschäftsführer – für jedes<br />

Hintergrundwissen gibt es die passende Schulung. Zudem ist das<br />

Angebot nach Themen sortiert. „Recht, Personalentwicklung, Bewerbermanagement,<br />

Vertrieb, Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätsmanagement“,<br />

zählt Annette Messing, Leiterin des iGZ-Weiterbildungsreferats,<br />

die Bereiche auf.<br />

Seminarprogramm<br />

Das komplette iGZ-Seminarprogramm mit ausführlichen Beschreibungen<br />

der Angebote ist auf der Homepage www.ig-zeitarbeit.de<br />

zu finden. Fragen rund um die Themen Seminare und Weiterbildung<br />

beantwortet Annette Messing, Tel.: 0251 32262-171,<br />

messing@ig-zeitarbeit.de.<br />

I Maren Letterhaus<br />

Mehrtägige Lehrgänge<br />

Wer einen komprimierten Überblick über alle Themen bekommen<br />

möchte, dem empfiehlt Messing die neu konzipierten Lehrgänge.<br />

Neueinsteigern bietet der iGZ einen Basiskurs an, für erfahrene Disponenten<br />

gibt es den Fachlehrgang. Der Basis-Lehrgang gliedert<br />

sich in drei Themenblöcke, die an jeweils zwei aufeinanderfolgenden<br />

Seminartagen behandelt werden. Den Auftakt macht das Thema<br />

„Vertrieb und Überlassung“, gefolgt von „Mitarbeiterrekrutierung<br />

und Einstellung“ und „Einsätze richtig führen und beenden“.<br />

Zwei schriftliche Prüfungen kontrollieren den jeweiligen Lernerfolg<br />

der Teilnehmer. Am Ende winkt ein persönliches Zertifikat.<br />

Fachlehrgang<br />

Der Fachlehrgang, der in zwei Blöcke à zwei Seminartage gegliedert<br />

ist, geht mehr in die Tiefe. Wie lässt sich die Kommunikation mit<br />

dem Kunden verbessern? Wie gestalte ich mein Bewerbermanagement<br />

in der Zukunft? Was ist bei der Auslandsentsendung zu beachten?<br />

Der iGZ-Fachlehrgang für erfahrene Disponenten gibt Antwort.<br />

Tagesseminare<br />

Wer sich in einem bestimmten Thema weiterbilden möchte, findet<br />

in der großen Auswahl an Tagesseminaren das passende Angebot.<br />

Rund 50 verschiedene Seminartypen bietet der Interessenverband<br />

Deutscher Zeitarbeitsunternehmen an. Diese können nicht nur von<br />

iGZ-Mitgliedern, sondern – gegen Aufpreis – auch von Zeitarbeitsunternehmen<br />

ohne iGZ-Zugehörigkeit gebucht werden. Der iGZ ist<br />

für die Entwicklung und Organisation von Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

insbesondere für Personaldienstleister, zertifiziert.<br />

21


Z direkt!<br />

Aktiv<br />

Die Zeitarbeitsbranche spielte eine große<br />

Rolle im Bundestagswahlkampf. Dementsprechend<br />

voll waren die Terminkalender<br />

der ehrenamtlichen iGZ-Funktionsträger<br />

sowie des iGZ-Hauptamtes im vergangenen<br />

Quartal.<br />

Andrea Resigkeit, iGZ-Berlinrepräsentantin,<br />

empfing MdB Peter Weiß (CDU /<br />

CSU) im iGZ-Hauptstadtbüro. Wie der Arbeitsalltag<br />

in einem Zeitarbeitsunternehmen<br />

aussieht, erfuhren die beiden SPD-<br />

Politiker MdB Bärbel Bas und Mahmut<br />

Özdemir während ihres Besuchs bei iGZ-<br />

Regionalkreisleiter Thomas Altmann.<br />

Hans Josef Schäfer, Personalrecruiter<br />

beim iGZ-Mitgliedsunternehmen Arcon,<br />

sprach mit MdB Gabriele Molitor (FDP)<br />

über die Zusammenarbeit mit der Bundes-<br />

DIE POLITIK AUF STIPPVISITE<br />

a u s d e m<br />

DER iGZ ALS KOMPETENTER GESpRÄCHSPARTNER<br />

agentur für Arbeit (BA). Reibungspunkte<br />

gab es im Gespräch mit MdB Christoph<br />

Strässer. Der SPD-Bundestagskandidat<br />

besuchte die iGZ-Geschäftsstelle und stellte<br />

sich der Diskussion mit Hauptgeschäftsführer<br />

Werner Stolz und dem iGZ-Team.<br />

Und auch der Nachwuchs zeigte sich interessiert<br />

an der Arbeit des iGZ: Im Seminarraum<br />

des Interessenverbandes Deutscher<br />

Zeitarbeitsunternehmen tagte der Bezirksvorstand<br />

der Jungen Union Münsterland.<br />

Vor der eigentlichen Sitzung gab Werner<br />

Stolz einen Überblick über die aktuelle Situation<br />

in der Zeitarbeitsbranche.<br />

22


Aktiv<br />

Z direkt!<br />

An einer Podiumsdiskussion beim Kongress<br />

der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft<br />

(vbw) beteiligte sich Petra Eisen. Ulrike<br />

Kücker, iGZ-Landesbeauftragte Thüringen,<br />

vertrat den iGZ bei der Veranstaltung „Industrieerleben<br />

am Erfurter Kreuz“. Beim<br />

CSU-Parteitag suchte Sabine Frank, iGZ-<br />

Regionalkreisleiterin München-Oberbayern,<br />

den Kontakt zu den politischen Entscheidungsträgern.<br />

Die stellvertretenden iGZ-Bundesvorsitzenden<br />

Sven Kramer und Holger<br />

Piening sowie Andrea Resigkeit nahmen<br />

am Arbeitgebertag des Wirtschaftsrats teil.<br />

Stark vertreten waren die iGZ-Funktionsträger<br />

auch bei der Messe Personal Nord in<br />

Hamburg.<br />

Am iGZ-Gemeinschaftsstand suchten unter<br />

anderem Birgit Brown, iGZ-Regionalkreisleiterin<br />

Rheinhessen, und Karsten<br />

Wellnitz, iGZ-Landesbeauftragter Mecklenburg-Vorpommern,<br />

das Gespräch mit<br />

den Messebesuchern.<br />

Ein Heimspiel hatte in diesem Jahr der<br />

iGZ-Bundeskongress: Rund 500 Teilneh-<br />

Der iGZ VERTIEFT WIRTSCHAFTSKONTAKTE<br />

v e r b a n d<br />

NETWORKING AUF VERSCHIEDENEN EBENEN<br />

mer folgten der Einladung des mitgliederstärksten<br />

Arbeitgeberverbandes der<br />

Zeitarbeitsbranche nach Münster, dem<br />

Hauptsitz des iGZ. Eine klare Absage erteilten<br />

die iGZ-Mitglieder einem Antrag<br />

auf Fusion mit dem Bundesarbeitgeberverband<br />

der Personaldienstleister (BAP).<br />

Während der iGZ-Mitgliederversammlung<br />

am Vortag des Bundeskongresses entschieden<br />

sie sich gegen eine Fusion, aber<br />

für eine Zusammenarbeit mit dem BAP.<br />

Anne Rosner wird den iGZ-Bundesvorstand<br />

künftig als Beisitzerin unterstützen.<br />

Das dadurch freigewordene Amt des iGZ-<br />

Landesbeauftragtensprechers hat nun<br />

Armin Zeller inne. In Kiel wurde Oliver<br />

Nazareth ohne Gegenstimme zum iGZ-<br />

Landesbeauftragten für Schleswig-Holstein<br />

bestimmt. Und auch Mecklenburg-Vorpommern<br />

hat einen neuen iGZ-Landesbeauftragten:<br />

Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung<br />

in Crivitz den 43-jährigen<br />

Karsten Wellnitz ins Amt. In Berlin lud<br />

iGZ-Regionalkreisleiter Lutz Kleinfeldt<br />

zum Mitgliedertreffen Berlin-Brandenburg.<br />

I Maren Letterhaus<br />

23


Z direkt!<br />

Unterwegs<br />

Ariane Durian, iGZ-Bundesvorsitzende<br />

24


Unterwegs<br />

Z direkt!<br />

iGZ-Bundeskongress <strong>2013</strong><br />

Herde<br />

weißer Schafe<br />

Moral und Ethik – Mindestlohn und Entgeltstufen: Der Themenwandel beim iGZ-Bundeskongress dokumentiert eindrucksvoll die<br />

Weiterentwicklung der Zeitarbeitsbranche<br />

„Der iGZ-Ethikkodex ist bei jenen, die sich<br />

mit Zeitarbeit beschäftigen, schon sehr<br />

gut angekommen“, bestätigte die iGZ-<br />

Bundesvorsitzende Ariane Durian den 500<br />

Teilnehmern des iGZ-Bundeskongresses in<br />

Münster. Ob nun der Präsident des Ethikverbands<br />

der Deutschen Wirtschaft, Ulf<br />

Posé, mit seinem Ethikbeitrag beim iGZ-<br />

Bundeskongress in Potsdam oder Bischof<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, ehemaliger<br />

Ratsvorsitzender der EKD, Mitglied<br />

des Deutschen Ethikrates, zur Moral in<br />

der Arbeitswelt beim Kongress in Münster<br />

– beide zollten dem Ethikkodex des<br />

iGZ Respekt. Zu Recht: Der Ethikkodex der<br />

Meyer Werft und die Selbstverpflichtung<br />

des Bundesverbandes Industrie Kommunikation<br />

zeigen, dass der iGZ einmal mehr<br />

Vorreiter in einer sich aktuell wandelnden<br />

Arbeitswelt ist.<br />

Durian: „Mit dem Kodex hat der Verband<br />

ein Zeichen gesetzt, und die Arbeit der<br />

Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS)<br />

zeigt, dass wir keine Herde schwarzer,<br />

sondern weißer Schafe sind.“<br />

Die Realität in der Zeitarbeit sehe vollkommen<br />

anders aus, als sie in der Öffentlichkeit<br />

oftmals dargestellt werde.<br />

„Mit dem iGZ wurde etwas geschaffen,<br />

das für die Zeitarbeit von immenser Bedeutung<br />

ist“, stellte der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Münster, Markus Lewe, mit<br />

Blick auf das 15-jährige Bestehen des iGZ<br />

anerkennend fest. Er unterstrich, Flexibilität<br />

spiele im Berufsleben eine immer wichtigere<br />

Rolle, und Zeitarbeit sei dabei eine<br />

Alternative.<br />

Dr. Ralf Brauksiepe, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär bei der Bundesministerin<br />

für Arbeit und Soziales, betonte, Zeitarbeit<br />

habe gerade Geringqualifizierten und<br />

Arbeitslosen wieder eine Chance gegeben<br />

und dazu beigetragen, die Arbeitslosigkeit<br />

abzubauen. Regulierungen, so Brauksiepe,<br />

müssen vor dem Hintergrund der<br />

Entwicklung der vergangenen zehn Jahre<br />

gesehen werden. „Die damaligen politischen<br />

Entscheidungen haben zu den Akzeptanzproblemen<br />

geführt“, unterstrich<br />

der Staatssekretär. Nichtsdestotrotz sei<br />

man auf einem guten Weg. Er appellierte<br />

an die Tarifpartner, auch in Zukunft alle<br />

Möglichkeiten auszuschöpfen, um Lohngerechtigkeit<br />

durchzusetzen.<br />

25


Z direkt!<br />

Unterwegs<br />

„Gute Zeitarbeit hat einen Ethik-Kodex“,<br />

unterstrich Bischof Huber. Er befasste<br />

sich mit der Freiheit und den Werten im<br />

Arbeitsleben. Er zolle dem Ethikkodex des<br />

iGZ großen Respekt. Sein erster Wunsch<br />

an die iGZ-Mitglieder laute, den Kodex für<br />

die ganze Branche geltend zu machen.<br />

„Schwarze Schafe nicht nur ausschließen,<br />

sondern auch dafür sorgen, dass sie nicht<br />

mehr so agieren können“, wünschte er sich<br />

für die Zukunft.<br />

„Die Politik muss gut Acht geben, sich<br />

nicht in Bereiche einzumischen, die von den<br />

Tarifpartnern selbstständig geregelt werden<br />

können“, erklärte MdB Karl Schiewerling,<br />

CDU / CSU-Bundestagsfraktion, im Rahmen<br />

einer Podiumsdiskussion beim iGZ-Bundeskongress<br />

in Münster.<br />

„Gute Zeitarbeit bietet Chancen“, lautete<br />

der Titel der Gesprächsrunde. Moderiert von<br />

Andrea Resigkeit, Leiterin iGZ-Hauptstadtbüro,<br />

diskutierten MdB Karl Schiewerling,<br />

CDU / CSU-Bundestagsfraktion, MdB Maria<br />

Klein-Schmeink, Bündnis 90 /Die Grünen,<br />

Achim Vanselow, DGB, Dr. Luitwin Mallmann,<br />

Hauptgeschäftsführer Metall NRW,<br />

Bettina Schiller, Mitglied des iGZ-Bundesvorstandes,<br />

und MdB Johannes Vogel, FDP-<br />

Bundestagsfraktion, über Aspekte guter<br />

Zeitarbeit.<br />

„Eine Grundverurteilung der Zeitarbeitsbranche<br />

gibt es bei Journalisten nicht“, betonte<br />

Ingo Lamberty, Chef vom Dienst beim ARD-<br />

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26


Unterwegs<br />

Z direkt!<br />

(v.l.): MdB Karl Schiewerling,<br />

MdB Johannes Vogel,<br />

MdB Maria Klein-Schmeink,<br />

Andrea Resigkeit, Achim<br />

Vanselow, Dr. Luitwin Mallmann<br />

und Bettina Schiller.<br />

„Gute<br />

Zeitarbeit<br />

Morgenmagazin, während des Presseclubs.<br />

Mit Harald Schumacher, Redakteur des<br />

Fachmagazins Wirtschaftswoche, und iGZ-<br />

Kommunikationsleiter Marcel Speker diskutierte<br />

er über die Darstellung der Zeitarbeit<br />

in der Öffentlichkeit. Schumacher lobte die<br />

gute Zusammenarbeit mit dem iGZ: „Mit<br />

diesem Verband ist die Arbeit leichter. Der<br />

iGZ ist einfach gesprächsfähiger. Ich finde<br />

immer jemanden, der schnell Antworten<br />

gibt.“<br />

I Wolfram Linke<br />

hat einen<br />

Ethikkodex.“<br />

Bischof Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, ehemaliger Ratsvorsitzender der EKD,<br />

Mitglied des Deutschen Ethikrates<br />

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Z direkt!<br />

Unterwegs<br />

Mitgliederversammlung <strong>2013</strong><br />

„Für uns politisch ist jetzt auch weniger entscheidend, wie viele Arbeitgeberverbände es gibt“, reagierte Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär<br />

im Bundesarbeitsministerium, auf eine Abstimmung über eine mögliche Fusion mit dem Schwesterverband des iGZ in der Zeitarbeitsbranche,<br />

BAP.<br />

Mit einer Prostimme – des Antragstellers – entschieden sich<br />

die Mitgliedsunternehmen des iGZ einhellig gegen eine Fusion<br />

und für eine Zusammenarbeit mit dem BAP. Damit folgten<br />

sie im Rahmen ihrer Versammlung in Münster dem iGZ-Vorstandspapier,<br />

in dem Kooperation empfohlen wird. Der iGZ<br />

verfolge eine andere Verbandspolitik, arbeite aber bereits in<br />

allen wichtigen Belangen intensiv und erfolgreich mit dem<br />

BAP zusammen, unterstrich die Bundesvorsitzende Ariane<br />

Durian.<br />

Zum Auftakt begrüßte die Bundesvorsitzende die 200 Teilnehmer<br />

in der Halle Münsterland und lieferte ihren Rechenschaftsbericht<br />

für 2012 ab. Zunächst warf sie einen Rückblick<br />

auf 15 Jahre iGZ und zeichnete die „unglaubliche Entwicklung“<br />

nach, die der iGZ in den 15 Jahren genommen hat. Nach<br />

dem Kassenbericht durch Steuerberater Andreas Langehaneberg<br />

und dem Bericht der Rechnungsprüfer Thomas Altmann<br />

und Carsten Ahrens, die dem Finanzvorstand Carsten Tesch<br />

sowie der Buchhaltung des iGZ einwandfreie Kassenführung<br />

bescheinigten, wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Im Anschluss<br />

fanden Wahlen statt: Einige Male wurden die Stimmkarten<br />

gezückt, bis die neue Beisitzerin für den Bundesvorstand,<br />

die Tarifkommission, die iGZ-Einigungsstelle und zwei<br />

Rechnungsprüfer gewählt waren. Außerdem bestimmten die<br />

Landesbeauftragten aus ihren Reihen einen neuen Sprecher.<br />

Armin Zeller, seit 2009 Landesbeauftragter Baden-Württemberg,<br />

wurde von den iGZ-Landesvertretern zu ihrem Sprecher<br />

im Bundesvorstand gewählt. Anne Rosner unterstützt nun<br />

den Vorstand als Beisitzerin.<br />

Die Tarifkommission setzt sich zusammen aus: Carsten Ahrens,<br />

Thomas Altmann, Torsten Denz, Andreas Haßenewert, Petra<br />

Hitzschke, Volker Homburg, Stefan Kempf, Thomas Knop,<br />

Sven Kramer, Ulrike Kücker, Susanne Lüdemann, Rainer Mailänder,<br />

Georg Meller, Helmut Meyer, Benjamin Roos, Hannes<br />

Scheider, Uwe Schnibben und Jiri Zabransky. Holger Piening,<br />

Vorsitzender Tarifpolitik, leitet das Gremium. Nachrückende<br />

Mitglieder sind Horst-Dieter Linde, Ullrich Kolodzey, Friedrich<br />

W. Schmitz, Wolfgang Vollmer und Thomas Dick. Neben der<br />

unabhängigen Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS) gibt<br />

es eine verbandseigene Einigungsstelle. Dieser gehören Inka<br />

Becker, RA Karl-Gerd Neumann sowie Lars Schimmelpfennig<br />

an. Als Rechnungsprüfer bestimmten die Mitglieder Carsten<br />

Ahrens und Thomas Altmann.<br />

I Wolfram Linke<br />

200 iGZ-Mitglieder nahmen an der Versammlung in Münster teil.<br />

Im Rahmen der iGZ-Bundeskongressveranstaltung fand auch eine<br />

iGZ-Funktionsträgersitzung statt.<br />

28


Einigkeit


Z direkt!<br />

Querdenker<br />

Querdenker<br />

Kommentare: Wahl <strong>2013</strong> – Politik spielt Zeitarbeit in die Karten<br />

Mit Besonnenheit und<br />

ohne FDP-Fürsprecher<br />

Großer Wahlsieg für CDU/CSU, größte Niederlage für<br />

die FDP seit Gründung der Bundesrepublik – doch was<br />

bedeutet das für die Zeitarbeitsbranche? Es dürfte zu<br />

hoffen, ja wenn nicht zu erwarten sein, dass das Thema<br />

Zeitarbeit nach den bisherigen Erfahrungen auch<br />

künftig mit Besonnenheit behandelt wird. Natürlich<br />

hat es in der Vergangenheit Forderungen aus den Reihen<br />

der regierenden CDU/CSU gegeben, die von den<br />

Unternehmen ebenso großes Umdenken wie auch tiefe<br />

Einschnitte erforderten. Dabei wurden jedoch nie<br />

die Eigenständigkeit der Branche und ihr hoher Stellenwert<br />

für das deutsche Gesamtwirtschaftsgefüge<br />

infrage gestellt. Die Bundesarbeitsministerin weiß sehr<br />

genau um die Rolle der Zeitarbeit sowohl als Instrument<br />

gegen die Arbeitslosigkeit als auch als wirksames<br />

Reaktionsmittel auf Wirtschaftskrisen. Und für die alte/<br />

neue Regierung ist die Tarifautonomie ein hohes Gut –<br />

das hat zuletzt Ursula von der Leyens überaus positive<br />

Reaktion auf die jüngsten DGB-VGZ-Tarifabschlüsse für<br />

die Branche eindeutig dokumentiert. Kein Zweifel, es<br />

gibt noch Aufgaben auf der To Do-Liste wie etwa die<br />

Überlassungsdauer und kein Zweifel: Es wird gemeinsam<br />

eine Lösung gefunden, auch wenn´s – wieder einmal<br />

– nicht einfach wird. Warum nicht? Weil bei den<br />

nächsten Verhandlungen ein wichtiger Fürsprecher der<br />

Zeitarbeitsbranche fehlen wird: Vor allem Vertreter der<br />

FDP entpuppten sich nicht nur als Experten im Thema,<br />

sondern sie hörten auch zu, was die Branche zu sagen<br />

hat. Es fragt sich, wie sich das erste Fehlen der Liberalen<br />

seit 1949 im Bundestag auswirken wird. Auf jeden<br />

Fall gilt es, sich Gedanken über das Ergebnis für die anderen<br />

Parteien zu machen, war es doch die Partei Die<br />

Linke, die ein Verbot der Zeitarbeit forderte. Hier bleibt<br />

nur zu hoffen, dass SPD und Grüne zu ihrem Wort stehen<br />

und nicht mit der Partei koalieren. Sonst könnte<br />

es für die Zeitarbeitsbranche ziemlich finster werden,<br />

denn dem linken Flügel fehlt ganz offensichtlich einiges<br />

an wirtschaftlicher Weitsicht.<br />

I Wolfram Linke


Querdenker<br />

Z direkt!<br />

Teuer – aber gut!<br />

Es war eine lange Nacht, an dessen Ende eine klare Botschaft<br />

an die Politik stand: Die Tarifautonomie in der<br />

Zeitarbeitsbranche funktioniert! Nach einem 16-stündigen<br />

Verhandlungsmarathon einigten sich die Verhandlungsgemeinschaft<br />

Zeitarbeit (VGZ) und der Deutsche<br />

Gewerkschaftsbund (DGB) auf einen Mantel-, Entgeltrahmen-<br />

sowie einen Entgelttarifvertrag. Bis Ende 2016<br />

steht die Zeitarbeit auf sicheren tariflichen Füßen.<br />

Dabei gab es durchaus Gegenwind. Innerhalb des DGB<br />

wurden Stimmen laut, man solle die Tarifverträge auslaufen<br />

lassen, um auf gesetzlichem Wege Equal Treatment<br />

zu erreichen. Die DGB-Spitze erkannte jedoch,<br />

dass Tarifverträge für die tägliche Praxis klarere Regelungen<br />

und somit auch mehr Rechtssicherheit bieten.<br />

So setzten die Verhandlungspartner ihre Unterschriften<br />

schließlich unter ein Ergebnis, dass „teuer, aber gut“<br />

ist, wie iGZ-Bundesvorstandsmitglied Bettina Schiller es<br />

auf den Punkt brachte. „Gut“ vor allem auch deshalb,<br />

weil es noch vor der Bundestagswahl gelungen war,<br />

ein deutliches Signal zu setzen. „Die Zeitarbeit ist bei<br />

den Tarifvertragspartnern in besten Händen!“, richtete<br />

Holger Piening, iGZ-Verhandlungsführer, seine Meinung<br />

nach Berlin.<br />

Dem stimmte auch Bundesarbeitsministerin Ursula von<br />

der Leyen (CDU) zu. Sie bescheinigte dem Tarifabschluss<br />

eine „überragende Bedeutung für die Mindestlohndebatte<br />

in Deutschland“. Mit dem klaren CDU-Wahlsieg<br />

im Rücken darf sich die Zeitarbeitsbranche also zu hoffen<br />

trauen, dass weitere gesetzliche Vorgaben zunächst<br />

ausbleiben.<br />

I Maren Letterhaus


iGZ-Bundesgeschäftsstelle<br />

V.i.S.d.P.: RA Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer<br />

PortAL 10 | Albersloher Weg 10 | 48155 Münster<br />

Telefon: 0251 32262-0 | Fax: 0251 32262-100<br />

iGZ-Hauptstadtbüro<br />

Schumannstraße 17 | 10117 Berlin<br />

Telefon: <strong>03</strong>0 280459-88 | Fax: <strong>03</strong>0 280459-90<br />

info@ig-zeitarbeit.de | www.ig-zeitarbeit.de<br />

Gute Zeitarbeit<br />

spricht für sich.<br />

1. iGZ-Weiterbildungskongress:<br />

Fachkräftemangel – Strategien für die Zukunft<br />

mit Fachausstellung „Bildung in der Zeitarbeit“<br />

22. Oktober <strong>2013</strong>, 9.30 bis 16.30 Uhr<br />

Messe- und Kongresszentrum Karlsruhe<br />

Licht an!<br />

Weitere Informationen<br />

und Anmeldungen unter<br />

www.igz-weiterbildungskongress.de

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