Lagebericht 2012 - Sparkasse Wetzlar
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<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Banking. Einfach. Menschlich.
Geschäftsbericht <strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong> Seite 2–17<br />
Bericht des Verwaltungsrates Seite 18<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> Seite 18<br />
Jahresabschlussder <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> Seite 19<br />
Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong> Seite 20–21<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr <strong>2012</strong> Seite 22–23<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> im Überblick Seite 24<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>.Gut für die Region Lahn-Dill.
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
1. Geschäftstätigkeit und<br />
Rahmenbedingungen<br />
1.1 Gesamtwirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
Nachdem sich das Wachstumstempo der Weltwirtschaft<br />
bereits in der zweiten Jahreshälfte 2011 verringert hat,<br />
setztesich dieser Trend im Laufedes Berichtsjahres weiter<br />
fort. Die vormals noch sehr dynamische Entwicklung in<br />
den Schwellenländern verlief deutlich gebremster und<br />
auch die beiden wirtschaftlichen Großmächte USA (reales<br />
BIP +2,2 %) und China (reales BIP +7,8 %) erwiesen<br />
sich nicht als die erhofften Konjunkturlokomotiven.<br />
Die erneute Eskalation der Euro-Schuldenkrise führte<br />
weite Teile Europas ineine neuerliche Rezession, wobei<br />
insbesonderedie südlichen Krisenländer Italien, Spanien,<br />
Griechenland und Portugal belastend auf die Entwicklung<br />
im Euro-Raum wirkten. Insgesamt schrumpfte die Wirtschaft<br />
im EWWU-Raum und verzeichnete ein Minus des<br />
realen BIP von0,6 %. 1<br />
Nach der Jahresmitte trugen die westlichen Notenbanken<br />
–vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) –mit<br />
teilweise „unkonventionellen“ Maßnahmen zu einer<br />
Entspannung an den Finanzmärkten bei. Als Folge u. a.<br />
einer weiteren Senkung des Leitzinses auf 0,75 %bildeten<br />
sich die Zinsaufschläge für Euro-Staatsanleihen aus<br />
den Peripherieländern sichtbar zurück und die Mittelzuflüsse<br />
in „sichere Häfen“ (Staatsanleihen höchster Bonität,<br />
Gold) sowie in vermeintlich weniger riskante Anlagen<br />
mit Renditechancen (Schwellenländer- und US-Unternehmensanleihen)<br />
schwächten sich ab. 2<br />
1<br />
Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2012</strong>, S. 22<br />
2<br />
Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2012</strong>, S. 41 und 42<br />
3<br />
Thomson ReutersDatastream<br />
4<br />
Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2012</strong>, S. 28<br />
Die Aktienmärkte entwickelten sich im Jahresverlauf trotz<br />
großer Schwankungsbreiten sehr positiv. Während der<br />
amerikanische S&P 500 insbesondere im ersten<br />
Halbjahr <strong>2012</strong> den Großteil seiner guten Gesamtjahresperformance<br />
von rund 11,5 %erwirtschaftete, verzeichnete<br />
der Dow Jones Euro Stoxx, welcher europäische<br />
Standardwerte abbildet, seine Zuwächse vor allem in<br />
der zweiten Jahreshälfte und schloss mit einem Plus<br />
von 13,4 %. Noch mehr Freude machte imBerichtsjahr<br />
der deutsche Aktienindex DAX den Anlegern. Mit einer<br />
atemberaubenden Entwicklung in den beiden Schlussquartalen<br />
endete das Jahr bei 7612 Punkten und damit<br />
25 %über dem Stand zum Jahresbeginn. 3<br />
Die Entwicklung des Euro-US-Dollar-Kurses spiegelte im<br />
Jahresverlauf die verschiedenen Stadien der Euro-Schuldenkrise<br />
sowie der Unsicherheiten in den USA –insbesonderemit<br />
der zum Jahresende drohenden „fiskalischen<br />
Klippe“ –wider. Nach einem unterjährigen Up &Down<br />
notierte der Euro zum Jahresende bei 1,32 US-Dollar und<br />
erfuhr somit eine Aufwertung um 2%gegenüber dem<br />
Jahresanfang. Jahresdurchschnittlich lag er jedoch mit<br />
1,28 US-Dollar um 7,5 %unter seinem Durchschnittswert<br />
vomVorjahr. 4<br />
Deutschland konnte sich dank seiner Kompetenz in<br />
Premiumlösungen und mittelständisch geprägten<br />
Unternehmenslandschaft sowie maßvollen Lohnstückkosten<br />
vom negativen Trend in Europa abkoppeln.<br />
Nach einem kraftvollen Start der deutschen<br />
Wirtschaft zum Jahresbeginn <strong>2012</strong> trübte sich die Entwicklung<br />
ab der Jahresmitte –insbesondere aufgrund<br />
der Schwäche einiger europäischer Partnerländer –<br />
zwar zusehends ein, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />
von 0,7 %(Vorjahr: 3,0 %) 5 stellt jedoch im internationalen<br />
Vergleich ein insgesamt zufriedenstellendes<br />
Ergebnis dar. Mit einem Exportwachstum von 3,7 %<br />
(Vorjahr: 7,8 %) hat Deutschland besser abgeschnitten<br />
als der Welthandel und verzeichnete zudem erfreuliche<br />
Impulse aus dem privaten Konsum (real +0,6 %)<br />
sowie aus dem Wohnungsbau. 6<br />
Der Bau gewerblich<br />
genutzter Immobilien –ebenso der öffentliche Bereich –<br />
entwickelte sich nach dem Auslaufen der Konjunkturprogramme<br />
schwach und in Kombination mit rückläufigen<br />
Ausrüstungsinvestitionen (real -4,4 %) verringerten<br />
sich die Anlageninvestitionen um 2,1 %. 7 Die Zurückhaltung<br />
bei den Unternehmensinvestitionen wirkte<br />
sich im Jahresverlauf lediglich dämpfend auf die Beschäftigungssituation<br />
in Deutschland aus. Die standardisierte<br />
Arbeitslosenquote lag mit 5,5 %noch einmal<br />
unter dem Wert des Vorjahres (5,9 %) und damit deutlich<br />
besser als im Euro- Raum (11,4 %). Die Verbraucherpreise<br />
–gemäß harmonisiertem Verbraucherpreisindex<br />
(HVPI) –stiegen im Berichtsjahr um 2,1 %(Vorjahr: 2,5 %),<br />
wobei die darin eingerechneten Energie- und Rohstoffpreise<br />
überproportional zu deren Anstieg beitrugen. 8<br />
5<br />
Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2012</strong>, S. 54<br />
6<br />
Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2012</strong>, S. 54.<br />
7<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband Hessen-Thüringen,<br />
Gesamtwirtschaftlicher Jahresrückblick, S. 3<br />
8<br />
Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2012</strong>, S. 35<br />
2
Die konjunkturelle Lage der Unternehmen an Lahn und<br />
Dill präsentierte sich <strong>2012</strong> insgesamt robust. Der IHK-Geschäftsklimaindex<br />
bewegte sich –trotz eines Rückgangs<br />
in den Sommermonaten –ganzjährig über 100 Punkten<br />
und somit dauerhaft im positiven Bereich. Mit 5,8 %<br />
(12.849 Personen) überstieg die Arbeitslosenquote im<br />
Agenturbereich Limburg -<strong>Wetzlar</strong> per Dezember <strong>2012</strong><br />
um 0,3 Prozentpunkte den Wert des Vorjahres. Damit lag<br />
die Region zwar leicht über dem Vergleichswert Hessens<br />
von 5,5 %, jedoch spürbar unter dem Dezemberwert im<br />
Bund von6,7 %. 9<br />
1.2 Branchensituation<br />
Neben dem Wiederaufflammen der Euro-Schuldenkrise<br />
und den daraus neuerlich resultierenden geldund<br />
wirtschaftspolitischen Maßnahmen prägte insbesondere<br />
die Debatte um ein mögliches Auseinanderbrechen<br />
des Euro-Währungsraums den Jahresverlauf.<br />
Aber auch die langfristige Aufarbeitung der Ursachen<br />
für die in 2008 ausgelöste Entwicklung und die<br />
weitere Krisenprävention hielten die Kreditbranche in<br />
Atem. Zusätzlich zu den Herausforderungen im Zusammenhang<br />
mit der dauerhaften Verbesserung der Eigenkapital-<br />
und Liquiditätssituation, aber auch der Senkung<br />
der Kreditrisiken der Banken, sorgten anhaltende Diskussionen<br />
um ein mögliches Trennbankensystem sowie<br />
eine europäische Bankenunion mit länderübergreifender<br />
Einlagensicherung für erheblichen Gesprächsstoff<br />
und Kopfzerbrechen in den Geldhäusern bzw. kreditwirtschaftlichen<br />
Verbänden.<br />
In besonderem Maße wurde die deutsche Kreditwirtschaft<br />
durch die umfangreiche Liquiditätsbereitstellung<br />
der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst. Kaum<br />
oder nicht wettbewerbsfähige Marktteilnehmer erhielten<br />
anstrengungslos Refinanzierungsmittel, während die anhaltend<br />
niedrigen Zinssätzeden Anlegern immer weniger<br />
Anreizezum langfristigen Sparen gaben.<br />
9<br />
Bundesagentur für Arbeit, Statistik Berichtsmonat Dezember<br />
<strong>2012</strong> für Deutschland, Regionaldirektion Hessen, Agenturbezirk<br />
Limburg-<strong>Wetzlar</strong><br />
Während sich die allgemein solide Wirtschaftslage in<br />
Deutschland stabilisierend auf die Ertragsrechnung im<br />
deutschen Bankengewerbe auswirkte, hinterließen die<br />
globale Konjunkturabschwächung und die sich zeitweise<br />
verschärfende Staatsschuldenkrise deutliche Bremsspuren<br />
in der Ertragsrechnung derjenigen Kreditinstitute,die<br />
sich in diesen Geschäftsfeldern engagiert hatten.<br />
Den Instituten der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe gelang es,<br />
ihreSubstanz weiter zu stärken und ihreStrukturen weiterzuentwickeln.<br />
In einem schwierigen Marktumfeld haben<br />
die <strong>Sparkasse</strong>n ihr Eigenkapital sowie ihre Vorsorgereserven<br />
weiter aufgebaut und zeitgleich zentrale strukturelle<br />
Weichenstellungen (u. a. im Bereich der Landesbanken)<br />
vorgenommen.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> rechtfertigte mit ihrem nachhaltigen,<br />
traditionell konservativen Geschäftsmodell auch im<br />
zurückliegenden Geschäftsjahr das in sie gesetzte Kundenvertrauen<br />
und schloss das Geschäftsjahr mit einem<br />
ausgesprochen guten Ergebnis ab, wobei insbesondere<br />
das Bewertungsergebnis eine deutlich positive Abweichung<br />
gegenüber unseren Erwartungen aufwies.<br />
1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> ist eine dem gemeinen Nutzen<br />
dienende, mündelsichere Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts mit Sitz in <strong>Wetzlar</strong>, gegründet 1839. Träger der<br />
<strong>Sparkasse</strong> ist der <strong>Sparkasse</strong>nzweckverband <strong>Wetzlar</strong>,<br />
vertreten durch den Verbandsvorstand. Das Verbandsgebiet<br />
umfasst die nachgenannten kommunalen Gebietskörperschaften,<br />
im Falle der Gemeinde Greifenstein<br />
jedoch nur das der Kerngemeinde Greifenstein<br />
und der Ortsteile Allendorf, Holzhausen und Ulm, im<br />
Falle der Gemeinde Langgöns nur das der Ortsteile Cleeberg,<br />
Dornholzhausen, Espa, Niederkleen und Oberkleen:<br />
•Lahn-Dill-Kreis<br />
•Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />
•Stadt Aßlar<br />
•Gemeinde Biebertal<br />
•Gemeinde Bischoffen<br />
•Stadt Braunfels<br />
•Gemeinde Ehringshausen<br />
•Gemeinde Greifenstein<br />
•Gemeinde Hohenahr<br />
•Gemeinde Hüttenberg<br />
•Gemeinde Lahnau<br />
•Gemeinde Langgöns<br />
•Stadt Leun<br />
•Gemeinde Schöffengrund<br />
•Stadt Solms<br />
•Gemeinde Waldsolms<br />
•Gemeinde Wettenberg<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> haftet für ihre Verbindlichkeiten mit ihrem<br />
gesamten Vermögen. Zusätzlich sichert eine Ausfall-<br />
3
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
haftung ihres Trägers sämtliche am 18. Juli 2005 bestehende<br />
Verbindlichkeiten. Für solche Verbindlichkeiten,<br />
die bereits bis zum 18. Juli 2001 vereinbart waren, gilt<br />
dies zeitlich unbegrenzt. Für danach bis zum 18. Juli<br />
2005 vereinbarte Verbindlichkeiten haftet der Träger<br />
nur, wenn deren Laufzeit nicht über den 31. Dezember<br />
2015 hinausgeht. Gemäß §20Abs. 3der Satzung des<br />
<strong>Sparkasse</strong>nzweckverbands haften für die Verbindlichkeiten<br />
des <strong>Sparkasse</strong>nzweckverbands der Lahn-Dill-<br />
Kreis in Höhe von 40%,die Stadt <strong>Wetzlar</strong> mit 20 %und<br />
die weiteren Mitglieder –zugleichen Teilen –mit 40 %.<br />
Als Mitglied im Stützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>n- und<br />
Giroverbandes Hessen-Thüringen ist die <strong>Sparkasse</strong> dem<br />
Sicherungssystem der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />
angeschlossen. Dieses System ist als institutssichernde<br />
Einrichtung i. S. v. §12Abs.1des Einlagensicherungs-<br />
und Anlegerentschädigungsgesetzes anerkannt.<br />
Damit ist die Erfüllung sämtlicher fälliger Kundeneinlagen,<br />
z. B. Spar-, Termin- oder Sichteinlagen sowie verbriefter<br />
Forderungen, wie auch aller anderen Ansprüche<br />
in voller Höhe sichergestellt.<br />
Das Verbundkonzept der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />
Hessen-Thüringen regelt die bereits traditionelle Arbeitsteilung<br />
der <strong>Sparkasse</strong>n mit ihren Verbundunternehmen<br />
und trägt damit zu einer nachhaltigen Verbesserung der<br />
Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit durch die konsequente<br />
Nutzung von Verbundvorteilen bei. Die daraus<br />
resultierende Wahrnehmung als wirtschaftliche Einheit<br />
sowie die wirtschaftliche Stärkeund der guteZusammenhalt<br />
der Gruppe werden regelmäßig auch von Ratingagenturen<br />
anerkannt. Durch die Ratingagentur Standard<br />
&Poor’s erhielt die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-<br />
Thüringen erstmalig im März 2006 ein Verbundrating<br />
(langfristiges Bonitätsrating „A“), das in den folgenden<br />
Jahren und zuletzt im Juli <strong>2012</strong> bestätigt wurde. Bereits<br />
seit Oktober 2004 erstellt die Ratingagentur Fitch für die<br />
<strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ein Verbundrating.<br />
Im Dezember 2010 wurden das Vorjahres-<br />
Bonitätsrating von „A+“, die Bestnote von „F1+“ beim<br />
Shortterm-Rating und das Finanzkraftrating von „B/C“<br />
erneut bestätigt. Im Zuge der Weiterentwicklung der Ratingmethodologie<br />
hat Fitch im Juli 2011 das bisherige<br />
Individualrating in das neue Viability-Rating überführt.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong>n Finanzgruppe Hessen-Thüringen erzielt<br />
derzeit ein Viability-Rating von„a+“.<br />
Als Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-<br />
Thüringen mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist<br />
die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> ebenfalls dem Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
und Giroverband angeschlossen. Die gesamte<br />
deutsche <strong>Sparkasse</strong>norganisation hat für die Mitglieder<br />
ihres Haftungsverbundes –also insbesondere für die<br />
<strong>Sparkasse</strong>n, Landesbanken und Landesbausparkassen –<br />
durch die Ratingagentur Moody´s Investors Service<br />
ein Corporate Family Rating (Verbundrating) von „Aa2“<br />
erhalten, das im März 2013 erneut bestätigt wurde. Die<br />
kanadische Ratingagentur Dominion Bond Rating Service<br />
(DBRS) beließ ihr Floor-Rating von „A“ (high) nach<br />
Überprüfung im März 2013 ebenfalls unverändert. Das<br />
Floor-Rating von DBRS bringt zum Ausdruck, dass die<br />
Bonität jedes Mitglieds der Gruppe als Emittent langfristiger<br />
nicht nachrangiger Verbindlichkeiten mindestens<br />
mit „A“ (high) bewertet wird. Als Mitglied des Haftungsverbunds<br />
der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe kann kein<br />
Institut unter diese Bewertungen fallen.<br />
1.4 Öffentlicher Auftrag /<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> hat auch im Jahr <strong>2012</strong> als ein dem<br />
gemeinen Nutzen dienendes Wirtschaftsunternehmen in<br />
vielfältiger Weise kommunale Belange, insbesondere im<br />
wirtschaftlichen, regional-politischen, sozialen und kulturellen<br />
Bereich, gefördert.<br />
Als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung unterstützen<br />
die <strong>Sparkasse</strong> und die Stiftung der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong> –außer durch das persönliche, ehrenamtliche<br />
Engagement ihrer Mitarbeiter –auch durch finanzielle<br />
Mittel eine Vielzahl von Vereinen, sozialen und karitativen<br />
Einrichtungen sowie kulturellen Veranstaltungen.<br />
Für Spenden und Sponsoring wendete die <strong>Sparkasse</strong> im<br />
Berichtsjahr einen Betrag von 560,0 TEUR auf. Darüber<br />
hinaus stellte die <strong>Sparkasse</strong> zur Förderung der Region<br />
der Stiftung der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> 1,5 Mio. EUR als Zustiftung<br />
zur Verfügung. Damit beläuft sich das Stiftungskapital<br />
auf 5,0 Mio. EUR. Mit der <strong>Sparkasse</strong>nstiftung steht<br />
eine Einrichtung zur Verfügung, um auf unbegrenzte<br />
Zeit –und unabhängig von den wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
der <strong>Sparkasse</strong> –der Förderung von Institutionen<br />
und Projekten in der Region zu dienen. Im Jahr <strong>2012</strong><br />
schüttete die Stiftung der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> gemäß<br />
ihrem Stiftungszweck Spenden in Höhe von 207,0 TEUR<br />
aus. Darüber hinaus stellt die <strong>Sparkasse</strong>n-Kulturstiftung<br />
Hessen-Thüringen weiterhin regelmäßig Mittel zur Verfügung,<br />
um Initiativen zu fördern, die das kulturelle Erbe<br />
Hessens und Thüringens erhalten.<br />
Mit 610 Mitarbeitern –davon 54Auszubildende –gehört<br />
die <strong>Sparkasse</strong> zu den großen Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben<br />
in der Region und ist ein bedeutender<br />
Auftraggeber für die heimische Wirtschaft. Als Steuerzahlerin<br />
trägt sie darüber hinaus zur Finanzierung der<br />
öffentlichen Hand bei. Gewerbe- und Grundsteuer fließen<br />
direkt den Kommunen unseres Geschäftsgebiets zu,<br />
aber auch über die Einkommens- und Körperschaftsteuer-Umlagen<br />
profitieren die Gemeinden vorOrt.<br />
4
Ein besonderes Anliegen der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> ist es,<br />
Existenzgründungsvorhaben –imBerichtsjahr 33 Neugründungen<br />
–zuunterstützen und somit aktiv zur Entwicklung<br />
der Unternehmenslandschaft beizutragen.<br />
Wenngleich dieses Engagement gewisse Risiken birgt,<br />
sehen wir es als Teil unseres satzungsmäßigen Auftrags,<br />
dem wir uns aus Überzeugung widmen. Weiterhin ist die<br />
<strong>Sparkasse</strong> an zwei Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
mit einem Betrag von insgesamt 106 TEUR beteiligt,<br />
um die Region auch über diesen Weg zustärken. Die<br />
Gesellschaften haben den Auftrag, Existenzgründer in<br />
der Region zu begleiten sowie Wirtschaft und Wissenschaft<br />
miteinander zu verzahnen. Darüber hinaus leisten<br />
wir durch vermitteltes Fördergeschäft in Höhe von<br />
50.957 TEUR, in dessen Vermittlung wir eingebunden<br />
waren, einen wesentlichen Beitrag zur heimischen Kreditversorgung.<br />
Zum Ultimo des Berichtsjahrs führt die <strong>Sparkasse</strong> gemäß<br />
§2Abs.4HSpG insgesamt 1.620 Girokonten auf Guthabenbasis<br />
sowie 1.405 Pfändungsschutzkonten nach §850k ZPO.<br />
Gemäß §15Abs.2HSpG haben wir einen den <strong>Lagebericht</strong><br />
ergänzenden statistischen Bericht über die Erfüllung des<br />
öffentlichen Auftrags der <strong>Sparkasse</strong> im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
erstellt.<br />
1.5 Vertriebsausrichtung<br />
Als Flächensparkasse unterhält die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
ein dichtes Netz von 48Filialen, Zweigstellen und<br />
Selbstbedienungseinheiten und bietet darüber hinaus<br />
spezielle Leistungen –z.B.imBereich der Immobilienfinanzierung<br />
und -vermittlung –inzusätzlichen<br />
Kompetenzcentern an. Flächendeckend betreuen wir<br />
unsere Kunden im Sinne einer ganzheitlichen Beratungsphilosophie<br />
und bieten umfangreiche Serviceleistungen<br />
an. Die medialen Vertriebswege runden<br />
das umfassende stationäre Dienstleistungsangebot<br />
ab. Neben dem Online-Banking stellen wir im Bereich<br />
der Selbstbedienungsgeräte 63Geldautomaten sowie<br />
39 Überweisungsterminals bereit.<br />
1.6 Geschäftsentwicklung<br />
1.6.1 Bilanzwirksames Geschäft<br />
■<br />
Bilanzsumme /Geschäftsvolumen<br />
In einem konjunkturell gedämpften und aufgrund der<br />
Staatsschuldenkrise vongeldpolitischen Maßnahmen der<br />
Zentralbanken geprägten Umfeld konzentrierte sich die<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> zukunftssichernd auf margentragendes<br />
Geschäft. Dabei verminderte sich die Bilanzsumme<br />
gegenüber dem Vorjahr um 61,2 Mio. EUR auf 2.032,3 Mio.<br />
EUR. Das mit der Bilanzsumme korrespondierende Geschäftsvolumen<br />
(Bilanzsumme und Eventualverbindlichkeiten)<br />
reduziertesich um 2,7 %auf 2.081,4 Mio. EUR.<br />
■<br />
Kreditgeschäft<br />
Das intensive Kreditgeschäft mit privaten und gewerblichen<br />
Kunden stellt aufgrund seines Umfangs und seines<br />
erheblichen Einflusses auf die Risikosituation sowie die<br />
Zinsspanne traditionell den bedeutendsten Geschäftsbereich<br />
der <strong>Sparkasse</strong> dar.<br />
Gemessen am zugesagten Darlehensvolumen (ohne Kontokorrentkredite)<br />
lag die weiterhin hohe Kreditnachfrage<br />
unserer Kunden im Berichtsjahr mit 196,2 Mio. EUR lediglich<br />
um 3,8 %–und damit im Rahmen unserer Erwartungen<br />
–unter dem Ergebnis des Vorjahres. Im gleichen Zeitraum<br />
erhöhte sich das Volumen der vermittelten Kredite<br />
an die <strong>Sparkasse</strong>n-Versicherung sowie die S-Kreditpartner<br />
GmbH um 2,9 %auf insgesamt 21,0 Mio. EUR.<br />
Diese Nachfrage nach Finanzierungsmitteln wurde stärker<br />
vonprivaten als vongewerblichen Kreditnehmern getragen.<br />
Die intensive Einbindung öffentlicher Kreditprogramme<br />
in Finanzierungen nimmt traditionell einen festen Platz in<br />
unserer Beratung ein. Das Gesamtvolumen bei den Zusagen<br />
für Weiterleitungsdarlehen lag mit 36,2 Mio. EUR<br />
zwar um 12,0 %unter dem Vorjahreswert, bewegte sich<br />
aber neuerlich auf hohem Niveau. Mit einem Gesamtbestand<br />
der Weiterleitungsdarlehen am Jahresende von<br />
196,9 Mio. EUR belegt die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> weiterhin<br />
einen Spitzenplatz unter den hessischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Erwartungsgemäß veranlassten die weiterhin niedrigen<br />
Zinsen im Anlagesektor viele unserer Kunden, vertraglich<br />
und gesetzlich eingeräumte Spielräume zur Darlehenstilgung<br />
auszuschöpfen. Zudem setzte sich der<br />
bereits im Vorjahr erkennbare Trend einer verstärkten<br />
Innenfinanzierung der Unternehmen weiter fort. Eine<br />
spürbare Konsolidierung erfuhr der Stichtagsbestand<br />
der an öffentliche Haushalte ausgereichten Kassenkre-<br />
5
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
dite. Das Gesamtvolumen der Forderungen an Kunden<br />
reduzierte sich entgegen dem in unseren Planungen<br />
eingeflossenen Szenario gegenüber dem Vorjahr um<br />
3,4 %(-48,0 Mio. EUR) und lag zum Bilanzstichtag bei<br />
1.344,2 Mio. EUR. Bezogen auf die Bilanzsumme verkörpert<br />
dies einen Anteil von 66,1 %, wobei circa jeweils<br />
die Hälfteder ausgelegten Darlehen und Krediteauf<br />
Privatpersonen und auf sonstige Kreditnehmer –überwiegend<br />
Unternehmen und Selbstständige –entfällt.<br />
■<br />
Eigenanlagen und Beteiligungen<br />
Unsere Forderungen an Kreditinstitute beliefen sich<br />
nach einem Anstieg um 6,9 Mio. EUR auf 139,1 Mio. EUR.<br />
Die Position Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere reduzierte sich um 15,0 Mio.<br />
EUR auf ein Volumen von 365,5 Mio. EUR. Der Schwerpunkt<br />
der Anlagen liegt in Schuldverschreibungen von<br />
Kreditinstituten. In der Position Aktien und andere nicht<br />
festverzinsliche Wertpapiere sind nahezu ausschließlich<br />
Anteile an Investmentfonds, überwiegend Spezialfonds,<br />
enthalten.<br />
Die eigenen Wertpapiere sind nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
bewertet.<br />
Die Beteiligungen der <strong>Sparkasse</strong> lagen mit einem Volumen<br />
von 23,3 Mio. EUR um 2,9 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert,<br />
wobei die Beteiligung am <strong>Sparkasse</strong>n- und<br />
Giroverband Hessen-Thüringen in Frankfurt am Main<br />
und Erfurt sowie die Unterbeteiligung an der durch die<br />
Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH &Co. KG<br />
gehaltenen Anteile an der Landesbank Berlin Holding<br />
AG (LBBH) mit insgesamt 19,8 Mio. EUR die größte Vermögensposition<br />
darstellt. Darüber hinaus ist die <strong>Sparkasse</strong><br />
u. a. an Wirtschaftsförderungsgesellschaften in<br />
der Region beteiligt.<br />
Im Berichtsjahr erfolgte eine weitere bewertungsbedingte<br />
Reduzierung des Buchwerts der Beteiligung an der<br />
Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH &Co. KG.<br />
■<br />
Einlagen vonKunden und verbriefte<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die erneut rückläufigen Zinssätze für kurze Laufzeiten<br />
und die sich weiter abflachende Zinsstrukturkurve<br />
prägten die Entwicklung des Einlagengeschäfts im<br />
Berichtszeitraum nachhaltig. Viele Kunden befanden<br />
sich in dem Zwiespalt, einerseits keine langfristigen<br />
Zinsbindungen eingehen zu wollen, andererseits aber<br />
besonders niedrige Zinsen für Anlagen mit kurzen Laufzeiten<br />
und damit einhergehend einen realen Wertverlust<br />
in Kauf nehmen zu müssen. Vordiesem Hintergrund<br />
verwunderte esnicht, dass unsere Kunden vielfach ihr<br />
Erspartes für Investitionen in Wohnimmobilien aber<br />
auch für den Konsum verwandten.<br />
Der aggressive Preiswettbewerb im Segment der variabel<br />
verzinsten und kurzlaufenden Einlagen setzte sich<br />
im Berichtsjahr beschleunigt fort. Neben den staatlich<br />
gestützten Banken warben insbesondere die in<br />
Deutschland ansässigen Töchter ausländischer Kreditinstitute<br />
aus Problemländern mit marktfernen Konditionen<br />
um die Kundengelder. Die Folgen der vorgenannten<br />
Entwicklungen wirkten sich auch auf die Bestände<br />
in bilanzwirksamen Produkten bei der <strong>Sparkasse</strong><br />
aus. Das Volumen der Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden reduzierte sich um 37,3 Mio. EUR (- 2,3 %) auf<br />
einen Stichtagsbestand von 1.603,3 Mio. EUR.<br />
Entgegen unseren im Vorjahr formulierten Erwartungen<br />
ging der Bestand des flexiblen S-Zuwachsparen<br />
deutlich um 87,2 Mio. EUR auf 234,7 Mio. EUR zurück.<br />
Während der Bestand an <strong>Sparkasse</strong>nbriefen sich mit<br />
178,6 Mio. EUR annähernd auf dem Niveau des Vorjahresultimos<br />
stabilisierte, erfuhren die Termingelder<br />
einen spürbaren Rückgang um 44,3 Mio. EUR auf<br />
17,6 Mio. EUR. Als Folge dieser Entwicklungen<br />
kam es erwartungsgemäß zu merklichen Volumensverschiebungen<br />
zugunsten täglich verfügbarer Einlagen.<br />
Diese erreichten nach einem Plus von 89,1 Mio. EUR<br />
einen Bestand vonnahezu exakt 1,0 Mrd. EUR.<br />
Da wir keine neuen Inhaberschuldverschreibungen mehr<br />
begeben, reduzierte sich deren Bestand durch Fälligkeiten<br />
um 1,2 Mio. EUR auf 5,8 Mio. EUR.<br />
■<br />
Refinanzierungen<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gingen<br />
von244,5 Mio. EUR um 26,9 Mio. EUR auf 217,6 Mio. EUR<br />
zurück.<br />
Nahezu 90 %dieser Bilanzposition resultiert aus der<br />
Aufnahme von öffentlichen Fördermitteln und deren<br />
Weiterleitung an unsereKunden.<br />
■<br />
Rücklagen<br />
Durch die vollständige Zuführung des Bilanzgewinns<br />
2011 in Höhe von 5,6 Mio. EUR erhöhte sich die Sicherheitsrücklage<br />
im Berichtsjahr auf 126,2 Mio. EUR. Dies<br />
entspricht einem Verhältnis zur Bilanzsumme von6,2 %.<br />
Ferner verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über weitere aufsichtsrechtlich<br />
anerkannte Eigenkapitalbestandteile, auf die<br />
unter „2.3 Vermögenslage“ eingegangen wird.<br />
6
1.6.2 Nicht bilanzwirksames<br />
Kundengeschäft<br />
■<br />
Depot B-Geschäft<br />
In einem von der Staatschuldenkrise im Euro-Raum sowie<br />
den geldpolitischen Maßnahmen der großen Zentralbanken<br />
geprägten Umfeld kam es <strong>2012</strong> an den international<br />
bedeutenden Aktienmärkten per saldo zu kräftigen<br />
Kursgewinnen. Hierbei schnitten deutsche Aktien besonders<br />
gut ab und verteuerten sich –gemessen am<br />
marktbreiten CDAX –imSchnitt um 25 %. Der Anleihesektor<br />
reagierte spürbar auf die Unsicherheiten in den<br />
europäischen Peripherieländern und vollzog im Lauf<br />
des zweiten Quartals eine deutliche Spreizung der Anleiherenditen<br />
in der Euro-Zone. Die Zuflüsse in liquide,<br />
erstklassige Anlagen führten zu deutlich rückläufigen<br />
Renditen, insbesondere bei deutschen Bundesanleihen<br />
und US-Titeln. Erst nachdem EZB-Präsident Draghi geäußert<br />
hatte, „im Rahmen des geldpolitischen Mandats<br />
alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten“, kam<br />
es zu einer Beruhigung an den Rentenmärkten. In der<br />
Folge stiegen die Renditen vonSchuldnern aus den europäischen<br />
Kernstaaten und den USA wieder leicht an, während<br />
sich die der Peripherieländer deutlich ermäßigten. 10<br />
Nachdem im Vorjahr eine verstärkte Nachfrage nach risikoarmen<br />
Wertpapieranlagen, wie Stufenzinsanleihen der<br />
Landesbank Hessen-Thüringen, herrschte, präferierten<br />
die Kunden der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> im Berichtsjahr neben<br />
substanzstarken Immobilienfonds vorallem fondsbasierte<br />
Lösungen mit einem ausgewogenen Chance-Risiko-<br />
Profil unseres Wertpapierdienstleisters DekaBank. Die<br />
<strong>Sparkasse</strong>nkunden nutzten dabei – neben den klassischen<br />
Einmalanlagen –insbesondere die Vorteile des<br />
langfristigen Vermögensaufbaus mittels Fondssparplänen.<br />
Gerade im Bereich langfristiger Altersvorsorgelösungen<br />
winken hierbei neben den kursbedingten Renditechancen<br />
zusätzliche Förderungen vomStaat.<br />
Während sich im Bereich der Deka-Investmentfonds per<br />
saldo ein deutlicher Überschuss der Fondskäufe ergab,<br />
überwogen –insbesondere aufgrund fälliger Stufenzinsanleihen<br />
–inden bei der dwpbank geführten Depots die<br />
Wertpapierverkäufe und -fälligkeiten gegenüber den getätigten<br />
Wertpapierkäufen. Für das Jahr <strong>2012</strong> ergibt sich<br />
daraus eine Wertpapierersparnisbildung in Höhe von<br />
8,0 Mio. EUR.<br />
Der Kurswert des insgesamt von der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
betreuten Kundenwertpapiervermögens (ohne eigene<br />
IHS und ohne Bestände beim ’ broker) betrug zum Jahresultimo<br />
443,1 Mio. EUR und übertraf den Vorjahreswert<br />
(425,3 Mio. EUR) damit deutlich.<br />
■<br />
Bausparen<br />
Im Bauspargeschäft blicken wir auf ein erneut gutes Ergebnis<br />
zurück. Trotz des Unterschreitens der Rekordwerte<br />
der beiden Vorjahre ist das vermittelte Bausparvolumen<br />
in Höhe von 74,8 Mio. EUR insbesondere imMehrjahresvergleich<br />
sehr erfreulich.<br />
■<br />
Immobilienvermittlung<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> verzeichnete auch in diesem Segment ein<br />
erfolgreiches Jahr. Unsere Spezialisten im S-Immobilien<br />
Center vermittelten 128 Objekte mit einem Verkaufsvolumen<br />
von 16,4 Mio. EUR und übertrafen somit die Vorjahreswerte<br />
(113 vermittelte Immobilien und ein Verkaufsvolumen<br />
von14,9 Mio. EUR) deutlich.<br />
■<br />
Auslandsgeschäft<br />
Im Jahr 2006 gegründet, ist die „S-International Mittelhessen<br />
GmbH“ ein fester Bestandteil unseres Dienstleistungsangebots.<br />
Eingeflochten in die Infrastruktur der<br />
insgesamt fünf angeschlossenen <strong>Sparkasse</strong>n dient die<br />
S-International Mittelhessen insbesondere als Kompetenzcenter<br />
für alle Fragen des grenzüberschreitenden<br />
Waren-, Dienstleistungs- und Zahlungsverkehrs.<br />
■<br />
Versicherungsgeschäft<br />
Die Vorzüge unserer Schadenregulierung vor Ort gehören<br />
neben der qualifizierten Vermittlung und Betreuung<br />
von Versicherungs- und Vorsorgelösungen zu den<br />
besonderen Erfolgsfaktoren des Kompetenzcenters<br />
„S-Versicherungsservice Mittelhessen GmbH“ (SVsM).<br />
Das gemeinsam mit der <strong>Sparkasse</strong> Gießen gegründete<br />
Unternehmen setzte seine erfreuliche Entwicklung auch<br />
im zurückliegenden Geschäftsjahr fort und konntesich in<br />
den oberen Rängen der Produktionsstatistiken der hessisch-thüringischen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n etablieren. Das Konzept<br />
fußt auf der intelligenten Verzahnung des flächendeckenden<br />
Beratungsangebots durch die Vertriebseinheiten der<br />
<strong>Sparkasse</strong>n mit dem Expertenwissen des vielköpfigen<br />
Spezialistenteams der Versicherungsagentur.<br />
1.6.3 Nicht bilanzwirksames<br />
Eigengeschäft<br />
Im Rahmen unserer barwertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />
erfolgt die „Feinjustierung“ von Zinsänderungsrisiko<br />
und Fristentransformation seit vielen Jahren fast ausschließlich<br />
mit Hilfe von Derivaten. Der Gesamtbestand<br />
der Payer-Swaps lag am Bilanzstichtag bei 231,1 Mio.<br />
EUR, derjenige der Receiver-Swapsbei 245,0 Mio. EUR.<br />
10<br />
Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2012</strong>, S. 29-34<br />
7
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
2. Ertrags-, Finanz-und Vermögenslage<br />
2.1 Ertragslage<br />
Die Ertragslage der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> stelltesich in <strong>2012</strong> im Vergleich zum Jahr 2011 wie folgt dar:<br />
<strong>2012</strong> 2011 Veränderung in<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Zinsüberschuss 49.245 52.208 -2.963 -5,7<br />
Provisionsüberschuss 15.101 14.839 262 1,8<br />
Nettoergebnis des Handelsbestands 0 -73 73 -100,0<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1.578 1.366 212 15,5<br />
Summe 65.924 68.340 -2.416 -3,5<br />
Personalaufwand 30.005 28.307 1.698 6,0<br />
Anderer Verwaltungsaufwand 11.821 11.736 85 0,7<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.824 4.282 542 12,7<br />
Ergebnis vorBewertung und Risikovorsorge 19.274 24.015 -4.741 -19,7<br />
Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge<br />
sowie Veränderungen vonversteuerten Reserven 7.366 14.413 -7.047 -48,9<br />
Ergebnis vorSteuern 11.908 9.602 2.306 24,0<br />
Steueraufwand 6.096 4.044 2.052 50,7<br />
Jahresüberschuss 5.812 5.558 254 4,6<br />
Aufwands-Ertrags-Verhältnis 70,8 % 64,9 %<br />
Eigenkapitalrentabilität vorSteuern 9,4 % 8,0 %<br />
Zinsüberschuss: GuV-Positionen Nr. 1bis 4<br />
Provisionsüberschuss: GuV-Positionen Nr. 5bis 6<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen: GuV-Positionen Nr.11und 12<br />
Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge: GuV-Positionen Nr.13bis 18<br />
Außerordentliches Ergebnis: GuV-Positionen Nr.21und 22<br />
Aufwands-Ertrags-Verhältnis: Summe GuV-Positionen Nr.10bis 12 /<br />
Summe GuV-Positionen Nr.1bis 8<br />
Eigenkapitalrentabilität vorSteuern:<br />
GuV-Position Nr.19/Bilanz Passiva Nr.12des Vorjahres<br />
Der Zinsüberschuss als bedeutendste Ertragsquelle ergibt<br />
sich aus dem Saldo von Zinserträgen plus zinsähnlichen<br />
laufenden Erträgen abzüglich Zinsaufwendungen.<br />
Die durch das vorzeitige Auflösen vonZinsswapsentstandenen,<br />
nicht unerheblichen Zinsaufwendungen werden<br />
sich auf den Zinsüberschuss künftiger Jahre entlastend<br />
auswirken. Wie prognostiziert reduzierte sich der Zinsüberschuss<br />
der <strong>Sparkasse</strong> im Berichtsjahr aufgrund eines<br />
stark rückläufigen Zinsertrages um 3,0 Mio. EUR auf<br />
49,3 Mio. EUR. Der Provisionsüberschuss verzeichnete<br />
im Vergleich zum Vorjahr einen erfreulichen Anstieg um<br />
0,3 Mio. EUR auf 15,1 Mio. EUR und erreichte damit das<br />
Niveau des Rekordergebnisses aus dem Jahr 2010. Die<br />
Erträge aus dem Wertpapiergeschäft sowie die Vermittlung<br />
vonVerbundprodukten waren dabei wesentliche Träger<br />
des guten Ergebnisses.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um<br />
0,2 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR. Wie erwartet lag der allgemeine<br />
Verwaltungsaufwand über dem Wert des Vorjahres.<br />
Mit 41,8 Mio. EUR und einem Anstieg um 1,8 Mio.<br />
EUR bewegte ersich jedoch unterhalb der Planansätze.<br />
Trotz nicht unerheblicher Preissteigerungen erhöhtesich<br />
der andere Verwaltungsaufwand lediglich um 0,1 Mio.<br />
EUR. Bei den Personalaufwendungen ergab sich gegenüber<br />
dem Vorjahreswert –insbesondere als Ergebnis der<br />
tariflichen Steigerungen bei den Löhnen und Gehältern –<br />
ein Anstieg um 1,7 Mio. EUR.<br />
8
Wie auf Grundlage unserer Planungsrechnungen prognostiziert,<br />
verzeichneten wir einen Rückgang beim Ergebnis<br />
vor Bewertung und Risikovorsorge. Mit 19,3 Mio.<br />
EUR lag dieser Wert per saldo um 4,7 Mio. EUR unter dem<br />
Ergebnis des Vorjahres.<br />
Mit dem Aufwands-Ertrags-Verhältnis von 70,8 %(Vorjahr:<br />
64,9 %) sind wir durchaus noch zufrieden. Geschäftspolitisches<br />
Ziel ist es, das Ergebnis vor Bewertung und<br />
Risikovorsorge auf dem erreichten Niveauzuverstetigen.<br />
Die Abschreibungen und Wertberichtigungen im Kreditgeschäft,<br />
die Abschreibung auf Beteiligungen sowie das<br />
Bewertungsergebnis für die Wertpapiere im Eigenbestand<br />
summierten sich –nach der gemäß §340f Abs. 3<br />
HGB zulässigen Kompensation mit Erträgen –auf einen<br />
Betrag von7,4 Mio. EUR (Vorjahr: 14,4 Mio. EUR). Der darin<br />
enthaltene Bewertungsaufwand für das originäre Kundenkreditgeschäft<br />
reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr<br />
deutlich stärker als erwartet und lag signifikant unter<br />
dem langjährigen Durchschnitt. Weitere nennenswerte<br />
Beträge resultierten aus der Wertkorrektur unserer über<br />
die Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH &Co.<br />
KG gehaltenen Beteiligung an der Landesbank Berlin Holding<br />
AG.Während wir jahresanfänglich mit einem moderatenBewertungsaufwand<br />
für das Wertpapiergeschäft kalkulierten,<br />
konnten tatsächlich –insbesondere aufgrund der<br />
günstigen Entwicklungen an den Aktienbörsen und den<br />
nochmals rückläufigen Zinsen auf den für unsereEigenanlagen<br />
relevanten Märkten –Kursgewinne in nennenswertemUmfang<br />
realisiert bzw. zugeschrieben werden.<br />
Die Eigenkapitalrentabilität von9,4 %zeigt einen Anstieg<br />
gegenüber dem Vorjahreswert.<br />
2.2 Finanzlage<br />
Die Liquiditätsverordnung (LiqV) dient der Beschränkung<br />
des Abrufrisikos. Dieses kann z. B. aus einer unerwarteten<br />
Inanspruchnahme von Kreditlinien oder durch<br />
unvorhergesehene Verfügungen der Gläubiger über die<br />
Einlagen entstehen. Zur Abbildung des Abrufrisikos werden<br />
die liquiditätsrelevanten Aktiva und Passiva in einer<br />
zeitlich gegliederten Übersicht erfasst. Als kritischer<br />
Zeithorizont für das Abrufrisiko wird das Laufzeitband<br />
von einem Kalendermonat angesehen. Die Liquidität<br />
gilt dann als ausreichend, wenn das Verhältnis der zur<br />
Verfügung stehenden Zahlungsmittel zu den im selben<br />
Zeitraum zu erwartenden Liquiditätsabflüssen mindestens<br />
den Wert 1erreicht.<br />
Im Berichtsjahr bewegtesich die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> bei ihrer<br />
turnusgemäß monatlich durchgeführten Ermittlung der Liquiditätskennzahlen<br />
innerhalb einer Bandbreite von 2,41<br />
bis 3,64. Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug der Wert 3,64.<br />
Unser Haus nahm weder das Angebot der Deutschen<br />
Bundesbank, Refinanzierungsgeschäfte inForm von Offenmarktgeschäften<br />
(Hauptrefinanzierungsgeschäfte) abzuschließen,<br />
noch Übernachtkredite (Spitzenrefinanzierungsfazilität)<br />
in Anspruch. Um bei Bedarf auf die Refinanzierungsangebote<br />
der Deutschen Bundesbank zurückgreifen<br />
zu können, hat die <strong>Sparkasse</strong> jedoch im Rahmen<br />
des Pfandpoolverfahrens Wertpapiereverpfändet.<br />
Darüber hinaus steht die Landesbank Hessen-Thüringen der<br />
<strong>Sparkasse</strong> mit einer Liquiditätskreditlinie zur Verfügung. Die<br />
Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> war, wie in den vorangegangenen<br />
Berichtsjahren, jederzeit gegeben.<br />
2.3 Vermögenslage<br />
Zum Bilanzstichtag betrug die Sicherheitsrücklage der<br />
<strong>Sparkasse</strong> 126,2 Mio. EUR. Damit korrespondiert eine Kernkapitalquote<br />
nach Solvabilitätsverordnung in Höhe von<br />
13,4 %der anrechnungspflichtigen Positionen (Vorjahr:<br />
10,2 %). Somit steht gegenüber dem vomGesetzgeber geforderten<br />
Wert ein ausreichender Kapitalpuffer zur Verfügung.<br />
Bei der Ermittlung von Solvabilitäts-Kennziffern wendet<br />
die <strong>Sparkasse</strong> hinsichtlich der Kreditrisiken den Kreditrisikostandardansatz<br />
(KSA) und hinsichtlich der operationellen<br />
Risiken den Basisindikatoransatz (BIA) an.<br />
Die Sicherheitsrücklage der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> wird<br />
– vorbehaltlich der bei Feststellung des Jahresabschlusses<br />
<strong>2012</strong> vom Verwaltungsrat noch zu beschließenden<br />
Zuführung des Bilanzgewinns von<br />
5,8 Mio. EUR –auf 132,0 Mio. EUR anwachsen.<br />
Neben der Sicherheitsrücklage und dem Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über weitere<br />
Eigenkapitalbestandteile. Das in Zukunft aufgrund<br />
aufsichtsrechtlicher Änderungen voraussichtlich nur<br />
noch mit abschmelzenden Anteilen anrechenbareErgänzungskapital<br />
setzt sich zum 31. Dezember <strong>2012</strong> aus<br />
den Vorsorgereserven gemäß §340f HGB sowie längerfristigen<br />
nachrangigen Verbindlichkeiten zusammen.<br />
Das anrechenbare Nachrangkapital reduzierte sich um<br />
4,0 Mio. EUR auf 14,1 Mio. EUR. Die Vorsorgereserven erfuhren<br />
eine deutliche Dotierung. Weitere stille Reserven<br />
i. S. v. §26a KWG a. F. sind vorhanden. Das Volumen der<br />
Risikoaktiva ging geringfügig zurück. Daher verbesserte<br />
sich die Gesamtkennziffer nach Solvabilitätsverordnung,<br />
als Verhältnis des haftenden Eigenkapitals bezogen auf die<br />
Summe der gewichteten Risikoaktiva, von17,0%auf 17,3 %.<br />
Unsere Eigenkapitalausstattung liegt damit deutlich über<br />
dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert von8,0 %.<br />
9
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Die Eigenkapitalbasis für eine im Rahmen der satzungsmäßigen<br />
Aufgaben liegende Geschäftsausweitung ist<br />
somit –trotz aller mit der Einführung von Basel III verbundenen<br />
Unwägbarkeiten –auch weiterhin gegeben.<br />
2.4 Gesamtbeurteilung<br />
Die wirtschaftliche Lage der <strong>Sparkasse</strong> bewerten wir für<br />
das Jahr <strong>2012</strong> vor dem Hintergrund des gegenüber dem<br />
Vorjahr nochmals verbesserten Ergebnisses vor Steuern<br />
und der Dotierung stiller Reserven als gut. Insbesondere<br />
mit derVerbesserung der Eigenkapitalausstattung konnte<br />
ein großer Schritt zur Erfüllung zukünftiger regulatorischer<br />
und ökonomischer Anforderungen getan werden.<br />
3. Nichtfinanzielle<br />
Leistungsindikatoren<br />
Zum Jahresende <strong>2012</strong> beschäftigten wir –einschließlich<br />
aller Auszubildenden und aller nicht bankspezifisch<br />
Tätigen (z. B. Reinigungskräfte und Küchenhilfen) sowie<br />
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Bezüge (Elternzeit,<br />
EU-Renteauf Zeit) als auch aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Altersteilzeit –610 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter,davon226 Teilzeitkräfte. Dies entspricht,<br />
gerechnet auf der Basis vonVollzeitkräften, einer Beschäftigung<br />
von 509,4 Mitarbeitern. In einem Ausbildungsverhältnis<br />
zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann<br />
standen dabei zum Bilanzstichtag 54 junge Menschen.<br />
Ein nachhaltiges Personalkonzept sowie gezielteund an<br />
den spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes orientierteAus-<br />
und Weiterbildungsmaßnahmen stellen einen<br />
zentralen Erfolgsfaktor der <strong>Sparkasse</strong> dar. Die Kompetenz<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern<br />
wir durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
u. a. unter Einbindung der Schulungs- und Bildungseinrichtungen<br />
der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe. Neben den<br />
stellenspezifischen Anforderungen geben uns hierbei<br />
insbesondere auch die Ergebnisse der Jahresgespräche<br />
zwischen Mitarbeitern und Führungskräften Aufschluss<br />
über individuelle Handlungsfelder. Ummöglichst frühzeitig<br />
die Talente und besonderen Fähigkeiten unserer<br />
gerade auch jüngeren Angestellten zu erkennen und zu<br />
entwickeln, haben wir als ergänzende Bausteine unserer<br />
Personalstrategie bereits seit mehreren Jahren ein<br />
Nachwuchsförder- und Mentoringkonzept etabliert.<br />
Weder die Zahl der Kündigungen im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
noch die durchschnittlichen Krankheitstage<br />
oder die Struktur des Dienstalters geben Hinweise auf<br />
ein überdurchschnittliches Personalaustrittsrisiko.<br />
4. Nachtragsbericht<br />
Vorgänge vonbesonderer Bedeutung nach dem Schluss<br />
des Geschäftsjahres mit Auswirkungen für die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage ergaben sich bis zur Erstellung<br />
dieses <strong>Lagebericht</strong>s nicht.<br />
5. Risikoberichterstattung<br />
5.1 Grundlagen des Risikomanagements<br />
Die kontrollierte Übernahme, aktive Steuerung und gezielte<br />
Transformation von Risiken sind Kernfunktionen<br />
von Kreditinstituten. Als wesentliche Risiken des Bankgeschäfts<br />
sind hierbei Adressen-, Zinsänderungs- und<br />
Marktpreisrisiken zu sehen. Hinzu kommen operationelle<br />
Risiken, Liquiditätsrisiken sowie sonstige Risiken. Bei<br />
unserer <strong>Sparkasse</strong> bestehen im Sinne einer ertrags- und<br />
wertorientierten Banksteuerung entsprechende Systeme<br />
zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle dieser<br />
Geschäftsrisiken, die den gesetzlichen Vorschriften gemäß<br />
§25a KWG gerecht werden.<br />
Mithilfe unseres auf Basis einer Konzeption des <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
und Giroverbands Hessen-Thüringen erarbeiteten<br />
Unternehmenssicherungskonzepts (USI) –ergänzt<br />
durch andere schriftliche Anweisungen –strukturieren<br />
wir unsere strategischen und operativen Banksteuerungsprozesse.<br />
Auf Grundlage dieser Konzeption werden<br />
sowohl betriebswirtschaftliche Erfordernisse an<br />
die Bankensteuerung als auch die aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen dokumentiert und abgedeckt. Im Mittelpunkt<br />
des strategischen Ansatzes stehen die Meinungsbildung<br />
der Geschäftsleitung, dokumentiert in der<br />
Geschäfts- und Risikostrategie, und deren Umsetzung<br />
in eine mittelfristige Geschäftsplanung mit operativer<br />
Absicherung durch ein Zielsystem. Ebenfalls hier zugeordnet<br />
ist die Ableitung der Risikotragfähigkeit, die als<br />
wesentliche Rahmenbedingung für die operative Unternehmenssicherung<br />
gilt.<br />
Die Interne Revision ist neben dem internen Kontrollsystem<br />
Bestandteil des internen Überwachungssystems.<br />
Sie ist direkt dem Vorstand unterstellt und unterstützt<br />
diesen in seiner originären Überwachungsaufgabe, insbesondere<br />
mit Blick auf die Betriebs- und Geschäftsabläufe<br />
innerhalb der <strong>Sparkasse</strong>, das Risikomanagement<br />
und -controlling sowie das interne Kontrollsystem. Sie<br />
untersucht gezielt, ob die Grundsätzevon Sicherheit und<br />
Ordnungsmäßigkeit sowie von Wirtschaftlichkeit und<br />
Zweckmäßigkeit beachtet werden. Die Risikomessung sowie<br />
die Überwachung der Einhaltung der Risikolimitewird<br />
durch die Abteilung Controlling wahrgenommen.<br />
10
Um Interessenkonflikte zuvermeiden und Entscheidungen<br />
möglichst objektiv treffen zu können, besteht einefunktionale<br />
und organisatorische Trennung vonMarktfunktionen<br />
und risikosteuernden und -überwachenden Funktionen.<br />
Diese Trennung von Markt und Überwachungsfunktion<br />
gilt gesetzeskonform auch im Vorstandsbereich.<br />
Unter dem Begriff „Risiko“ versteht die <strong>Sparkasse</strong> eine<br />
Verlust- oder Schadensgefahr, die dadurch entsteht,<br />
dass eine zukünftige Entwicklung ungünstiger verläuft<br />
als geplant oder sogar existenzbedrohend wird bzw.<br />
eine wirkungsgleiche unerwartete Entwicklung eintritt.<br />
„Risikomanagement“ bedeutet, dass alle Risiken regelmäßig<br />
erkannt, gesteuert und überwacht sowie interne<br />
Kontrollverfahren implementiert werden. In diesem<br />
Kontext hat das Risikomanagement das vorrangige Ziel,<br />
Risiken des <strong>Sparkasse</strong>nbetriebstransparent und steuerbar<br />
zumachen. Die Risiken werden dabei auf ein Maß<br />
beschränkt, welches die Vermögens- und Ertragssituation<br />
der <strong>Sparkasse</strong> nicht gefährdet.<br />
5.2 Risikomanagementprozess<br />
Der Risikomanagementprozess umfasst alle Aktivitäten<br />
der <strong>Sparkasse</strong> zum systematischen Umgang mit Risiken.<br />
Er teilt sich auf in die EinzelschritteRisikoerkennung, Risikobewertung,<br />
Risikomessung, Risikoreporting, Risikosteuerung<br />
und Risikokontrolle.<br />
Die Risikoerkennung dient der Identifikation und Beschreibung<br />
der bei der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> bestehenden Risiken.<br />
Die Risikobewertung hat das Ziel, eine erste subjektive<br />
Einschätzung der Risikorelevanz vorzunehmen, indem<br />
aus den Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit, Risikobedeutung<br />
und Beherrschbarkeit eine Risikokennzahl<br />
ermittelt und jährlich überprüft wird. Die aus der Risikokennzahl<br />
abgeleitete Risikoklasse gibt Anhaltspunkte<br />
für den Handlungsbedarf einschließlich der Steuerungsnotwendigkeit<br />
nach Schwere und Häufigkeit.<br />
Bei der Risikomessung werden die konkreten Verlustbzw.<br />
Vermögensminderungspotenziale ermittelt und mit<br />
den festgelegten Schwellenwerten/Limiten abgeglichen.<br />
Die Risiken werden dann in unterschiedlicher Frequenz<br />
turnusmäßig schriftlich aufbereitet. Einzelrisiken von<br />
erhöhter Bedeutung werden –insbesondere auch bei<br />
Überschreitung der festgelegten Schwellenwerte/Limite –<br />
dem Gesamtvorstand und ggf. dem Verwaltungsrat<br />
ad hoc zur Kenntnis gegeben.<br />
Unter Risikosteuerung verstehen wir das Simulieren und<br />
Einleiten von Maßnahmen, die zur Risikobegrenzung,<br />
-diversifikation oder -ausweitung beitragen.<br />
11<br />
Im Rahmen der prozessabhängigen Risikokontrolle<br />
werden die durchgeführten Steuerungsmaßnahmen<br />
hinsichtlich Effizienz und Effektivität überprüft und gegebenenfalls<br />
erneute Handlungen im Risikomanagementprozess<br />
veranlasst. Wesentliche Verfahren der Risikokontrolle<br />
sind Abweichungsanalysen (Risikolage vor/<br />
nach Risikosteuerung) und integrierte Kontrollen.<br />
5.3 Risikobegrenzung und Limitsystem<br />
Für das Risikomanagement der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> bildet<br />
das Risikotragfähigkeitskonzept eine elementare Säule.<br />
Nach der Quantifizierung der Risiken wird über das Risikotragfähigkeitskonzept<br />
untersucht, ob die <strong>Sparkasse</strong><br />
die ermittelten Risiken durch Risikodeckungspotenzial<br />
abschirmen kann. Es ist damit ein wichtiges Element der<br />
Gesamtbanksteuerung und das wesentliche Risikosteuerungsinstrument<br />
des Vorstands. Als Risikodeckungspotenzial<br />
stehen der <strong>Sparkasse</strong> neben dem geplanten<br />
Betriebsergebnis vor Bewertung –reduziert um ein geplantes<br />
Mindestergebnis –auch Vorsorgereserven gemäß<br />
§340f HGB, §26a KWG a. F. und der Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken gemäß §340g HGB zur Verfügung. Aufbauend<br />
auf dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial und<br />
unter Berücksichtigung unserer Risikobereitschaft haben<br />
wir ein Gesamtbanklimitsystem installiert.<br />
Bei der Quantifizierung und Steuerung der Risiken werden<br />
–soweit möglich und im Hinblick auf die Risikobedeutung<br />
sinnvoll –sowohl der Risikofall als auch verschiedene<br />
Sensitivitäts- und Szenarioanalysen bis hin zu<br />
außergewöhnlichen, aber auf plausibel möglichen Ereignissen<br />
basierende Stresstests (aE-Stresstests) betrachtet.<br />
Für die Abdeckung der Risiken aus den aE-Stresstests<br />
werden der Verlustobergrenzefür den sogenannten Risikofall<br />
weitereReserven und Rücklagen zugerechnet.<br />
Im Rahmen der aE-Stresstests werden die Auswirkungen<br />
auf alle wesentlichen Risikoarten der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
untersucht. Hierfür wurden Szenarien erarbeitet, welche<br />
geeignete Annahmen unterstellen, die außergewöhnliche,<br />
aber plausibel mögliche Ereignisse abbilden und gleichzeitig<br />
die strategische Ausrichtung der <strong>Sparkasse</strong> als regional<br />
orientiertes Institut mit einem Schwerpunkt in der<br />
Mittelstandsfinanzierung sowie das wirtschaftliche Umfeld<br />
des Hauses angemessen berücksichtigen (z. B.<br />
Schwerer konjunktureller Einbruch, Staatsschuldenkrise).<br />
Zusätzlich wird als inverser Stresstest die Nichtfortführung<br />
des Geschäftsmodells als Ergebnis voran gestellt<br />
und untersucht, welche Szenarien eintreten müssen,<br />
um die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> in ihrer Existenz zu gefährden.<br />
Die Angemessenheit der Verlustobergrenze und des<br />
Limitsystems wird monatlich durch die Abteilung Controlling<br />
überprüft.
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Für das Zinsänderungsrisiko ist darüber hinaus ein barwertorientiertes<br />
Limitsystem, bestehend aus Risiko- und<br />
Abweichungslimit von einer Benchmark, definiert.<br />
5.4 Die Risikoarten im Einzelnen<br />
5.4.1 Adressenrisiko<br />
Adressenrisiken beinhalten die Gefahr eines teilweisen<br />
oder vollständigen Ausfalls vertraglich zugesagter<br />
Leistungen durch den Ausfall eines Geschäftspartners<br />
sowie Wertminderungen der Forderung aufgrund nicht<br />
vorhersehbarer Verschlechterung der Bonität eines Geschäftspartners.<br />
Diese Risiken werden durch sorgfältige<br />
Auswahl unserer Partner nach den Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung<br />
sowie durch Limite bezüglich Kontrahenten,<br />
Größenstruktur usw. begrenzt. Die wesentlichen<br />
Ziele des Adressenrisikomanagements sowie die<br />
wesentlichen risikobegrenzenden Vorgaben sind in der<br />
Kreditrisiko- und Beteiligungsstrategie niedergelegt.<br />
Zur systematischen Analyse der im gewerblichen Kreditgeschäft<br />
vorhandenen Risiken bei größeren Engagements<br />
bedient sich die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> der zentral für<br />
alle <strong>Sparkasse</strong>n unter Führung des DSGV entwickelten<br />
mathematisch-statistischen Bewertungsmodelle (StandardRating<br />
und ImmobiliengeschäftsRating). Hierdurch<br />
werden die ausfallrelevanten Merkmalsausprägungen<br />
eines Unternehmens in eine Bonitätsaussage (Ratingnote,<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit) transformiert. Unter Verwendung<br />
gewichteter harter und weicher Faktoren sowie<br />
Finanzkennzahlen zur Unternehmensbeurteilung werden<br />
somit einheitliche Kriterien zur Vorbereitung einer Kreditentscheidung<br />
bzw. zur Kreditüberwachung ermittelt.<br />
Im Segment der Geschäftskunden wird ein vereinfachtes<br />
Ratingverfahren eingesetzt. Die Ratingnote 1beschreibt<br />
die besteund die Ratingnote18die schlechtesteBonität.<br />
Des Weiteren bildet die Ratingnote die Basis für eine risikoadäquate<br />
Bepreisung, für unsere abgestufte Kompetenzregelung<br />
im Kreditgeschäft und die Überleitung von<br />
Engagements in die Intensivbetreuung bzw. in die Problemkreditbearbeitung.<br />
Füreine derart qualifizierte Analyse<br />
der Kreditrisiken ist es für die <strong>Sparkasse</strong> unabdingbar,<br />
zeitnah über aussagefähige Informationen zu den wirtschaftlichen<br />
Verhältnissen ihrer Kunden –auch unterhalb<br />
der starren Betragsgrenzenach §18KWG –zuverfügen.<br />
Zur Steuerung der Kreditrisiken auf Portfolioebene wird<br />
das Tool „Credit-Portfolio-View“ (CPV) eingesetzt. Mithilfe<br />
dieses Werkzeugs sind wir in der Lage, sowohl erwartete<br />
als auch unerwartete Verluste unter Einbeziehung<br />
von Zusagevolumen, Rating des Kreditnehmers und<br />
erwarteter Verwertungsquoten für die gestellten Sicherheiten<br />
zu ermitteln.<br />
CPV unterstützt uns auf Portfolioebene bei der Berechnung<br />
der Risikotragfähigkeit durch die Ermittlung des<br />
Erwartungswertes und des Wertes für den Risikofall. Auf<br />
der Ebene des einzelnen Kreditengagements dient uns<br />
der Wert „erwarteter Verlust“ zur Limitierung.<br />
Die Kreditrisikostrategie enthält eine Reihe weiterer<br />
risikobeschränkender Vorgaben, insbesondere die Verpflichtung<br />
zur Einholung eines Zweitvotums auch im<br />
nicht risikorelevanten Geschäft ab einer bestimmten<br />
Rating- bzw. Scoringklasse sowie Limitierungen zur Begrenzung<br />
von Risikokonzentrationen auf Engagementebene.<br />
Zur frühzeitigen Identifizierung von Kreditnehmern,<br />
bei denen verstärkt Warnsignale und Risikoindikatoren<br />
auftreten, ist ein EDV-gestütztes Frühwarnsystem in die<br />
Prozesse integriert.<br />
Die Adressenrisiken beim Erwerb von festverzinslichen<br />
Wertpapieren und Schuldscheinen werden durch die Beschränkung<br />
auf bestimmte –i.d.R.extern ermittelte –<br />
Mindestratings und die zeitnahe Überwachung der Veränderung<br />
dieser Ratings begrenzt. Vorallem aber haben<br />
wir Volumenlimitefür jede einzelne Adresse festgelegt.<br />
Die Eigenanlagen in verzinslichen Wertpapieren zeigen<br />
zum 31. Dezember <strong>2012</strong> folgende Ratingstruktur:<br />
Ratingklassen<br />
(Standard&Poor‘s)<br />
Buchwerte<br />
in Mio. EUR<br />
AAA bis A- 356,9<br />
BBB+ bis BBB- 10,4<br />
kein Rating 3,8<br />
371,1<br />
Im Privatkundengeschäft werden die vom DSGV entwickelten<br />
und validierten Scoringverfahren eingesetzt.<br />
Tabelle Ratingstruktur Kundenkreditvolumen: Seite13oben<br />
12
Am 31. Dezember <strong>2012</strong> ergab sich für das klassifiziertebewilligteKundenkreditvolumen folgende Ratingstruktur:<br />
Ratingklassen Bewilligtes Kreditvolumen Anteil am gerateten Ausfallwahrscheinlichin<br />
Mio. EUR Kreditvolumen in % keiten in %<br />
1– 2 650,3 37,7 0,01 bis 0,12<br />
3– 6 546,5 31,7 0,17 bis 0,60<br />
7– 10 331,0 19,2 0,90 bis 3,00<br />
11 –12 43,2 2,5 4,40 bis 6,70<br />
13 –16 76,8 4,4 10,0 bis 50,0<br />
17 –18 77,6 4,5 100,0<br />
1.725,4 100,0<br />
Vorstand und Verwaltungsrat werden im Rahmen eines<br />
umfassenden Risikoreports vierteljährlich u. a. auch<br />
über die Entwicklung der Strukturmerkmale des Kreditportfolios,<br />
die Einhaltung der beschlossenen Limiteund<br />
die Entwicklung der Vorsorgemaßnahmen für Einzelrisiken<br />
informiert. Des weiteren werden in dem Report Risikokonzentrationen<br />
im Kundenkreditgeschäft anhand<br />
verschiedener Indikatoren aufgezeigt und kommentiert.<br />
Ergänzend aktualisieren wir ab März eines jeden Jahres<br />
monatlich das Volumen der notwendigen Nettoneubildungen<br />
von Einzelwertberichtigungen und der Direktabschreibungen.<br />
Das Reporting und die Überwachung<br />
der Risiken erfolgen in den vomMarkt getrennten Abteilungen<br />
Kreditsekretariat und Controlling.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> betreibt traditionell ein sehr intensives<br />
Kreditgeschäft und betrachtet dies auch als Teil<br />
ihres öffentlichen Auftrags. Entsprechend ordnen wir<br />
nach wie vor dem Adressenausfallrisiko die höchste Risikokennzahl<br />
zu. Insofern bleibt die gezielte Steuerung<br />
der Risiken aus dem originären Kreditgeschäft, insbesondere<br />
die Verbesserung der Granularität des Portfolios<br />
und die Reduzierung großer Einzelrisiken, wichtige<br />
geschäftspolitische Aufgabe.<br />
Im Berichtsjahr lag der Bewertungsaufwand für das Kundenkreditgeschäft<br />
unter unserem Erwartungswert vom<br />
Jahresanfang. Er bewegte sich damit deutlich unterhalb<br />
des Volumens des für das Adressenrisiko „reservierten“<br />
Teils des Risikodeckungspotenzials.<br />
5.4.2 Marktpreisrisiko<br />
Kreditinstitute agieren mit ihren Eigenanlagen auf volatilen<br />
Märkten. Sie werden deshalb mit Risiken konfrontiert,<br />
die sie grundsätzlich nicht vermeiden, die sie aber<br />
identifizieren, überwachen und steuern können.<br />
Die Steuerung der Marktpreisrisiken der <strong>Sparkasse</strong> erfolgt<br />
primär über die Limitierung im Rahmen der Mindestanforderungen<br />
an das Risikomanagement (MaRisk).<br />
Dabei betrachten wir unter dem „Globallimit für Marktpreisrisiken“<br />
zum einen das „handelsrechtliche Verlustrisiko“.<br />
Dies wird börsentäglich durch die Gegenüberstellung<br />
von Markt- und Buchwerten ermittelt (Mark to<br />
Market) und quantifiziert die bis zum Stichtag eingetretenen<br />
GuV-wirksamen Kursverluste.<br />
Zusätzlich wird ein potenzieller zukünftiger Verlust berechnet,<br />
der bis zum Zeitpunkt einer möglichen Glattstellung<br />
von Positionen eintreten könnte. Dies erfolgt<br />
durch die Ermittlung möglicher Wertveränderungen der<br />
einzelnen Geschäfte während eines bestimmten Zeitraums<br />
anhand historischer Preisschwankungen. Die Bestimmung<br />
dieses „betriebswirtschaftlichen Marktpreisrisikos“,<br />
d. h. das Risiko sich verändernder Marktpreise<br />
(z. B. Aktienkurse) erfolgt mittels der modernen historischen<br />
Simulation.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> geht bei dieser Risikobewertung<br />
von einem einseitigen Konfidenzniveau von 99 %und<br />
einer Haltedauer von 21Tagen für den Risikofall aus.<br />
Dabei beträgt der Stützzeitraum 500 Handelstage. Das<br />
dementsprechend zu berechnende Marktpreisrisiko für<br />
unsere Handelsgeschäfte wird von der Abteilung Controlling,<br />
unter strenger Beachtung der Funktionstrennung<br />
zum Treasury, täglich ermittelt. Der Vorstand wird<br />
über das Ergebnis der Berechnungen täglich informiert,<br />
der Verwaltungsrat regelmäßig in seinen Sitzungen.<br />
Daneben erfolgt im Rahmen der vierteljährlichen Berichterstattung<br />
eine weitergehende Analyse der Marktpreisrisiken<br />
auf Basis eines Konfidenzniveaus von<br />
99,9 % bei 63 Tagen Haltedauer und einem Stützzeitraum<br />
von 500 Handelstagen.<br />
13
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Ein halbjährliches Backtesting sichert die Ergebnisgüte.<br />
Während des Berichtsjahres betrug das Globallimit für<br />
Eigengeschäfte max. 10,8 Mio. EUR. Es kam zu keinen<br />
Limitüberschreitungen. Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug<br />
die Auslastung 45,8 %.<br />
5.4.3 Zinsänderungsrisiko<br />
Das GuV-wirksame Zinsspannenrisiko errechnen wir als<br />
Differenz zwischen dem Zinsüberschuss für den Erwartungswert<br />
und für den Risikofall. Dabei gehen wir für<br />
die zukünftige Geschäftsstruktur jeweils von der durch<br />
das <strong>Sparkasse</strong>n-Prognosesystem mathematisch fortgeschriebenen<br />
Entwicklung der Bilanzpositionen aus. Zur<br />
Ermittlung des Erwartungswerts kombinieren wir damit<br />
die Zinsprognose des Vorstands, wobei wir für die Ablauffiktionen<br />
variabel verzinslicher Aktiv- und Passivpositionen<br />
gleitende Durchschnitte berücksichtigen. Der<br />
Risikofall ergibt sich durch diejenigen Aufschläge auf<br />
die aktuelle Zinsstrukturkurve, die aus 14 historischen<br />
Zinsszenarien für unser Haus zur negativsten Veränderung<br />
des Zinsüberschusses führen. Der so ermittelte<br />
Risikowert wird unterjährig laufzeitverkürzend auf das<br />
Jahresende und somit auf das Geschäftsjahr bezogen.<br />
Die Berücksichtigung des Risikos aus unerwarteten<br />
Geschäftsstrukturveränderungen erfolgt in Form eines<br />
Aufschlags auf das Zinsspannenrisiko. Den Wert leiten<br />
wir aus den letzten 15 Jahresveränderungsraten der<br />
Zinsspanne unseres Hauses ab, da dort neben den Veränderungen<br />
der Zinsstrukturkurve auch alle Veränderungen<br />
der Bilanzstruktur ihren Niederschlag finden.<br />
Wir betrachten das Zinsänderungsrisiko als Summe aus<br />
diesem Strukturrisiko, das auch Optionsrisiken beinhaltet<br />
und dem Zinsspannenrisiko.<br />
Ab dem 30. Juni eines jeden Jahres wird ergänzend bereits<br />
das gesamte Folgejahr betrachtet. Die Ermittlung<br />
erfolgt im Controlling.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das Risiko mit max.<br />
5,5 Mio. EUR limitiert. Limitüberschreitungen ergaben<br />
sich nicht. Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> lastete das für das<br />
Folgejahr errechnete Risiko das Limit zu 80,2 %aus.<br />
5.4.4 WertorientierteSteuerung<br />
des Zinsbuchs<br />
Neben der Risikosteuerung aus GuV-Sicht haben wir<br />
ein Verfahren zur wertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />
eingeführt. Dabei werden in einem ersten Schritt alle<br />
zinstragenden Geschäfte –einschließlich der variablen<br />
Zinspositionen –zueinem Gesamtbank-Cashflow zusammengefasst.<br />
Fürdiesen wirdein Barwert ermittelt. Fürdie<br />
Steuerung unseres Zinsbuchs bedienen wir uns eines<br />
passiven Managementansatzes, d. h. wir haben eine effizienteBenchmark<br />
festgelegt, deren Cashflow als Vorbild<br />
für die Modellierung des Gesamtbank-Cash-flows dient.<br />
Auf Grundlage der historischen Simulation werden monatlich<br />
für alle zinstragenden Positionen der Gesamtbank<br />
die jeweiligen Chancen und Risiken ermittelt und in einem<br />
regelmäßigen Reporting an den Vorstand berichtet.<br />
Die Begrenzung der wertorientierten Zinsänderungsrisikenerfolgt<br />
in einem Limitsystem, über dessen Auslastung<br />
auch der Verwaltungsrat in seinen Sitzungen informiert<br />
wird.<br />
Zusätzlich wird die Auswirkung einer unerwarteten Zinsänderung<br />
von plus sowie minus 200 Basispunkten ad hoc<br />
dargestellt. Nach den Vorgaben der BaFin stellen wir derzeit<br />
kein „Institut mit erhöhten Zinsänderungsrisiken“ dar.<br />
Im Rahmen unserer barwertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />
erfolgt die „Feinjustierung“ vonZinsänderungsrisiko<br />
und Fristentransformation fast ausschließlich mithilfevon<br />
Derivaten. Zum Volumen der vereinbarten Zins-Swaps<br />
wird auf den Bilanzanhang bzw. auf den Abschnitt<br />
„1.6.3 Nicht bilanzwirksames Eigengeschäft“ verwiesen.<br />
5.4.5 Liquiditätsrisiko<br />
Unter Liquiditätsrisiko versteht man das Risiko, dass<br />
gegenwärtige oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht vollständig oder zeitgerecht erfüllt werden können.<br />
Hinzu kommt das Risiko, in einer Liquiditätskrise<br />
Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktzinssätzen<br />
aufnehmen zu können (sog. Refinanzierungsrisiko) oder<br />
dass Bilanzpositionen der Aktivseite nur unter ihrem<br />
eigentlichen Marktwert liquidiert werden können (sog.<br />
Marktliquiditätsrisiko). Die Liquiditätssteuerung erfolgt<br />
in unserem Haus durch die Abteilungen Treasury und Finanzwesen.<br />
Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
war im Berichtsjahr jederzeit gegeben.<br />
Zur Steuerung des Liquiditätsrisikos stellen wir in erster<br />
Linie auf die von der Bankenaufsicht vorgegebenen<br />
Regelungen ab. Diese umfassen neben den Mindestreservevorschriften<br />
auch die sogenannte Liquiditätsverordnung.<br />
Beide aufsichtsrechtlichen Vorgaben wurden<br />
eingehalten. Auf die Ausführungen unter Abschnitt<br />
„2.2 Finanzlage“ wirdverwiesen.<br />
Zur Identifizierung potenzieller Liquiditätsengpässe<br />
betrachtet die <strong>Sparkasse</strong> vierteljährlich neben der Planungssicht<br />
auch die Risikosicht, in welcher die Survival<br />
Period in Monaten als Kennzahl ermittelt wird. Auch aus<br />
14
dieser Betrachtung ergaben sich keine Hinweise auf das<br />
Risikovon Liquiditätsengpässen.<br />
5.4.6 Operationelles Risiko<br />
Das operationelle Risiko ist die Gefahr von Schäden,<br />
die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens<br />
von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur<br />
oder als Folge externer Einflüsse entstehen.<br />
Personelle Risiken sollen durch die Begleitung der Arbeitsprozesse<br />
inForm von Arbeitsbeschreibungen und<br />
internen Kontrollen verringert werden.<br />
Zur Begrenzung vonRechtsrisiken werden Standardformulare<br />
des Deutschen <strong>Sparkasse</strong>nverlags verwendet und<br />
hausindividuelle Vordruckedurch unseren Syndikus an geänderteGesetzesvorgaben/Rechtsprechungen<br />
angepasst.<br />
Im Rahmen der Geschäftsfortführungsplanung (Business<br />
Continuity Management) wurden mehrere Notfallübungen<br />
mit Bezug zu wesentlichen Geschäftsprozessen<br />
durchgeführt. Ziel war die Überprüfung und<br />
Anwendung der im Notfallhandbuch beschriebenen<br />
„Handlungsanweisungen für den Notbetrieb“ auf ihre<br />
Wirksamkeit und Angemessenheit, wie u. a. in den Ma-<br />
Risk, AT 7.3 gefordert. Weiterhin erfolgte eine regelmäßige<br />
Aktualisierung des Notfallhandbuchs durch den<br />
Notfallbeauftragten (IT-Sicherheitskoordinator).<br />
Im Rahmen des Prozesses „Informationssicherheitsmanagement“<br />
wurde eine Risikoanalyse durchgeführt. Es<br />
erfolgte ein Abgleich der Konzepte des Rahmenwerks<br />
„Sicherer IT-Betrieb“ mit dem Ist-Zustand. Festgestellte<br />
Abweichungen wurden als Schwachstellen in einen Risikokatalog<br />
eingestellt. In einer weiterführenden Betrachtung<br />
wurden die Risiken hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />
Beherrschbarkeit und Risikobedeutung bewertet<br />
sowie entsprechende Risikobehandlungsziele (z. B. Risikobeseitigung)<br />
in Abstimmung mit dem Vorstand festgelegt.<br />
Die Ergebnisse flossen in einen Risikobehandlungsplan<br />
ein. Dieser bildet u. a. die Planungsgrundlage für<br />
Informationssicherheitsmaßnahmen im Jahr 2013.<br />
Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr die IT-Strukturanalyse<br />
und Schutzbedarfsfeststellung regelmäßig aktualisiert.<br />
Grundsätzlich werden Großrisiken, die den Fortbestand<br />
der <strong>Sparkasse</strong> gefährden, vermieden bzw. es wird entsprechende<br />
Vorsorge im Rahmen von Risikoüberwälzungen<br />
(Versicherungen) oder Risikominderung (Schadensverhütung)<br />
betrieben.<br />
15<br />
Derzeit quantifizieren wir die operationellen Risiken auf<br />
Basis des Fachkonzepts zur periodenorientierten Quantifizierung<br />
der operationellen Risiken – gemäß einer<br />
Empfehlung des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbands Hessen-<br />
Thüringen –und ermitteln mithilfe des Instruments der<br />
Risikolandkarte ein jährliches Netto-Gesamthaus-Verlustpotenzial,<br />
das im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption<br />
berücksichtigt wird. Sollten im laufenden<br />
Jahr bei der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> höhere als die ermittelten<br />
operationellen Risiken schlagend werden, wird die<br />
Höhe der aktuellen Schadensfälle im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption<br />
berücksichtigt.<br />
Die InstrumenteSchadensfalldatenbank und Risikolandkarte<br />
sind in unserem Haus implementiert und werden<br />
laufend gepflegt und turnusgemäß eingesetzt.<br />
Das Limit für operationelle Risiken betrug im Berichtsjahr<br />
2Mio. EUR und wurde nicht überschritten.<br />
5.5 Zusammenfassende Darstellung<br />
der Risikolage<br />
Grundlage für die Limitierung von Einzelrisiken ist bei<br />
der <strong>Sparkasse</strong> eine GuV-orientierteRisikotragfähigkeitsberechnung.<br />
Das Risikodeckungspotenzial ermittelt<br />
sich aus dem Betriebsergebnis vorBewertung abzüglich<br />
eines geplanten Mindestergebnisses und wird ergänzt<br />
um einen Teil der Reserven gemäß §340f HGB, §26a<br />
KWG a. F. und des Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß<br />
§340g HGB.<br />
Aufbauend auf dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial<br />
und unter Berücksichtigung unserer Risikobereitschaft<br />
haben wir ein Gesamtbanklimitsystem installiert,<br />
das mit Ausnahme des Liquiditätsrisikos alle oben genannten<br />
Risikoarten berücksichtigt. Dieser Risikotragfähigkeitsberechnung<br />
und dem Limitsystem liegt als Leitlinie<br />
die Vermeidung eines Verlustausweises zugrunde.<br />
Im Berichtsjahr markierte der Bewertungsaufwand für<br />
das Kreditgeschäft einen unerwarteten und langjährigen<br />
Tiefstand. Ebenso erfreulich war das positiveBewertungsergebnis<br />
Wertpapiere, resultierend aus der durch<br />
die Zentralbanken befeuerten Liquiditätsschwemme<br />
an den Märkten. Negativ beeinflusst wurde das Bewertungsergebnis<br />
im Bereich der Beteiligungen durch eine<br />
weitereAbschreibung auf die mittelbar gehaltene Beteiligung<br />
an der Landesbank Berlin Holding AG. Insgesamt<br />
stand eine ausreichende Risikotragfähigkeit zu keiner<br />
Zeit in Frage.<br />
Wir sehen damit bestätigt, dass die <strong>Sparkasse</strong> neben<br />
den notwendigen Instrumenten zur Messung der Risiken<br />
auch über geeignete Instrumente zur Steuerung<br />
verfügt.
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Lagebericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Die aktuellen Berechnungen der <strong>Sparkasse</strong> zeigen, dass<br />
die Risikotragfähigkeit auch in den simulierten Stressfällen<br />
gegeben ist.<br />
6. Prognosebericht<br />
Auch Anfang 2013 steckt die Gesamtheit der Eurozone,<br />
wie seit annähernd eineinhalb Jahren, unverändert in<br />
der Rezession fest. Dabei verstärkt sich das Gefälle zwischen<br />
den eher robusten Volkswirtschaften im Norden<br />
und der Mitte Europas zu den krisengeplagten Südländern.<br />
Für Deutschland erwarten wir, dass seine Wirtschaftsentwicklung<br />
ihren Ausnahmestatus auch im laufenden<br />
Jahr beibehalten und sich mit einem realen Wachstum<br />
des Bruttoinlandsproduktes von knapp 1%auf einem<br />
– wenn auch flachen – Wachstumspfad stabilisieren<br />
wird. Inländische Konjunkturimpulse dürften aufgrund<br />
der niedrigen Zinsen und der hohen Tarifabschlüsse<br />
insbesondere aus dem privaten Konsum kommen.<br />
Außerdem besteht bei den ebenfalls durch das Zinsniveau<br />
entlasteten Unternehmen, nach der Schwächephase<br />
im Vorjahr, Nachholbedarf bei den Ausrüstungsinvestitionen.<br />
Flankierend sollte die deutsche Exportwirtschaft,<br />
die ihreWettbewerbsfähigkeit in den vergangenen<br />
Jahren unter Beweis stellen konnte, von einer<br />
Belebung des Welthandels –das globale BIP-Wachstum<br />
sehen wir, angeführt von Brasilien und China, auf 3,3 %<br />
ansteigen –inerfreulichem Umfang partizipieren.<br />
Nach unserer Überzeugung wird die EZB den Leitzins<br />
auf absehbare Zeit auf dem aktuellen Tiefststand belassen<br />
und weitere unkonventionelle Maßnahmen vornehmen,<br />
um die mehr als reichliche Versorgung der Märkte<br />
mit Liquidität aufrecht zu erhalten. Unabhängig davon<br />
könnte die vorerst bewältigte Zypernkrise dazu beitragen,<br />
dass die Nachfrage nach den extrem teuren Bundesanleihen<br />
als „sicherer Hafen“ deutlich abnimmt. In<br />
Verbindung mit der positiven Wirtschaftsentwicklung<br />
dürfte daher am Kapitalmarkt am Jahresende im Inland<br />
ein beginnender Zinsanstieg für längere Laufzeiten zu<br />
beobachten sein. Aktienanlagen werden bei einem aktuellen<br />
Stand des DAX-Index um 8.000 Punkte nicht von<br />
Kurskonsolidierungen verschont bleiben, besitzen aufgrund<br />
der Entwicklung der Weltwirtschaft und des mit<br />
sicheren verzinslichen Anlagen verbundenen Realwertverlustes<br />
jedoch nach wie vorein interessantes Chance-<br />
Risiko-Verhältnis.<br />
In diesem herausfordernden volkswirtschaftlichen Umfeld<br />
setzen wir weiterhin auf ein dichtes Netz an Filialen<br />
und Kompetenzcentern und damit auf die räumliche<br />
Nähe zu unseren Kunden als wichtigen Wettbewerbsfaktor.<br />
Noch entscheidender sind jedoch die Serviceorientierung<br />
und Beratungsqualität unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, inderen fachliche Ausbildung und methodische<br />
Fähigkeiten wir kontinuierlich hohe Beträge<br />
investieren.<br />
Als Folge des erwarteten Wirtschaftswachstums und gestützt<br />
durch die guteVerankerung im Markt rechnen wir<br />
mit einer stabilen bis leicht belebten Kreditnachfrage. In<br />
unsere Planungen fließt daher eine moderate Erhöhung<br />
des Bestands der Kredite und Darlehen gewerblicher<br />
Kunden ein. Bei hohen Regel- und Sondertilgungen auf<br />
den Darlehensbestand und einem starken Konditionenwettbewerb<br />
erwarten wir, dass sich sich Tilgungen und<br />
Neuausleihungen bei privaten Baufinanzierungen in<br />
etwa die Waage halten.<br />
Eine positivere Entwicklung im Kreditgeschäft könnte<br />
sich ergeben, wenn eine nachhaltige Lösung für die<br />
Staatsschuldenkrise sichtbar würde und sich als Folge<br />
Vertrauen und konjunktureller Optimismus auch bei unseren<br />
europäischen Außenhandelspartnern wieder einstellen.<br />
Andererseits würden wachsende Bedenken über<br />
die Zahlungsfähigkeit westlicher Nationalstaaten und<br />
das Auseinanderbrechen des Euro-Raums auch bei unseren<br />
Kunden zu einer empfindlichen Zurückhaltung bei<br />
Investitionen und dem Kauf langlebiger Konsumgüter<br />
und damit auch bei der Kreditnachfrage führen. Zusätzliche<br />
Unwägbarkeiten für das Volumen und die Struktur<br />
der Forderungen an Kunden drohen darüber hinaus<br />
durch eine äußerst aggressive Preisgestaltung einiger<br />
Wettbewerber im Kampf um Marktanteile. Soweit keine<br />
betriebswirtschaftlich vertretbaren Konditionen mehr<br />
durchzusetzen wären, würden wir auf die entsprechenden<br />
Finanzierungen verzichten.<br />
Bei weiterhin hoher Sparneigung der privaten Haushalte<br />
in der Bundesrepublik halten wir für die <strong>Sparkasse</strong><br />
aufgrund des Niedrigzinsniveaus eine nennenswerte<br />
Wertpapierersparnisbildung für ebenso wahrscheinlich,<br />
wie ein Abschmelzen des Bestandes an bilanzwirksamen<br />
Kundeneinlagen –ausgehend von denjenigen mit einer<br />
mittleren und langen Zinsbindungsfrist. Erst mit wieder<br />
ansteigenden Zinsen dürfteder Trend zur täglich fälligen<br />
Einlage eine Korrektur und dürften längere Laufzeiten<br />
wieder eine Nachfrage erfahren. Nach unserer Wahrnehmung<br />
sind und bleiben Volumensveränderungen<br />
bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden jedoch<br />
weniger die Folge eines grundsätzlich veränderten Sparverhaltens,<br />
sondern vorwiegend das Ergebnis eines aggressiven,<br />
aus inländischer Sicht mit hohen Negativmargen<br />
ausgetragenen Preiswettbewerbs, mit dessen Hilfe<br />
sich Kreditinstitute, die auf ihren Heimatmärkten keine<br />
oder nur deutlich teurere Refinanzierungen erhalten,<br />
16
neue Einlagen von Kunden beschaffen. Der Preiskampf<br />
um Kundeneinlagen dürfte sich durch die im Rahmen<br />
von Basel III vorgesehenen Liquiditätsregeln zusätzlich<br />
verschärfen.<br />
Gerade wegen der genannten Kundenpräferenzen sowie<br />
der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der<br />
Schuldenkrise und mögliche langfristige Inflationsgefahren<br />
setzen wir weiterhin einen Schwerpunkt in der<br />
Wertpapier-Anlageberatung. Wir sind davon überzeugt,<br />
dass eine Diversifizierung von Vermögensanlagen in<br />
unterschiedliche Laufzeiten und insbesondere inSachwertefür<br />
viele Kunden sinnvoll ist, um auch im Falle unerwarteter<br />
Veränderungen an den Kapitalmärkten risikooptimiert<br />
positioniert zu sein. Bei den Direktanlagen<br />
sehen wir nach wie voreinfach strukturierteWertpapiere<br />
inländischer Emittenten und bei den Investmentfonds<br />
gemischte Fonds mit eher konservativem Risikoprofil<br />
sowie Immobilienfonds im Vordergrund.<br />
Obwohl wir 2013 von einer steiler werdenden Zinsstrukturkurve<br />
durch einen Zinsanstieg bei den längeren<br />
Laufzeiten ausgehen, erwarten wir in dem geschilderten<br />
Wettbewerbsumfeld und durch die kontinuierliche Ablösung<br />
noch relativ attraktiv verzinster Ausleihungen und<br />
Anlagen auf der Aktivseite der Bilanz durch neues niedrigverzinsliches<br />
Geschäft einen weiteren leichten Rückgang<br />
des Zinsüberschusses. Diese Problematik wird<br />
auch die Folgejahreprägen, soweit die geldpolitisch bewirkte<br />
Niedrigzinsphase andauern sollte.<br />
Den Provisionsertrag planen wir ebenfalls leicht unterhalb<br />
des Niveaus des Vorjahres, da eine Wiederholung<br />
des außerordentlich guten Ergebnisses im Wertpapiergeschäft<br />
sowie bei der Vermittlung von Verbundprodukten<br />
unwahrscheinlich erscheint. Fürdie allgemeinen<br />
Verwaltungsaufwendungen gehen wir 2013 insbesondere<br />
durch Tarif-, aber auch durch Preissteigerungen<br />
von einem Anstieg auf dem Niveau der Inflationsrate<br />
aus. Der Anstieg der Personalkosten dürfte sich in den<br />
Folgejahren fortsetzen.<br />
Sollte unsere Erwartung nur leicht steigender Kapitalmarktzinsen<br />
und einer,wenn auch mit niedrigen Wachstumsraten,<br />
positiven Wirtschaftsentwicklung eintreten,<br />
dürfte sich nur ein überschaubarer Bewertungsaufwand<br />
für den Bestand eigener Wertpapiere ergeben. Allerdings<br />
halten wir eine durchaus volatile Entwicklung der<br />
Aktienmärkte für wahrscheinlich. Vor allem über der<br />
Kursentwicklung der Wertpapiere schwebt jedoch als<br />
Unsicherheitsfaktor der tiefgreifende Vertrauensverlust<br />
durch die Schuldenkrise, deren Aufflammen jederzeit<br />
zu gravierenden Verwerfungen an den Märkten führen<br />
kann.<br />
Nur selten waren Planungen daher mit so hohen Unsicherheiten<br />
behaftet wie heute. Weder für das Ausmaß<br />
der westlichen Staatsschuldenkrise, noch für den Zustand<br />
unserer Währungsunion oder gar die durch die<br />
Notenbanken ergriffenen Maßnahmen gibt es Beispiele,<br />
an deren Auswirkungen man sich verlässlich orientieren<br />
könnte. Wie bereits im Risikobericht dargestellt, verfügt<br />
die <strong>Sparkasse</strong> jedoch über Instrumente und Prozesse,<br />
um Abweichungen von Erwartungswerten –insbesondere,<br />
wenn sich daraus eine Beeinträchtigung unserer<br />
Risikotragfähigkeit ergeben würde –zeitnah erkennen<br />
und gegensteuernde Maßnahmen einleiten zu können.<br />
Wir vertrauen auf das Geschäftsmodell der kommunalen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n, das sich bei allen Turbulenzen als tragfähig<br />
und stabilisierend für den Gesamtmarkt bewährt<br />
hat. Um unsere satzungsgemäßen Aufgaben dauerhaft<br />
erfüllen zu können, halten wir unverändert an der Sicherung<br />
unserer Marktposition, der weiteren Optimierung<br />
der Relation vonRisiken zu Erträgen, der laufenden Verbesserung<br />
von Prozessen und damit einhergehend an<br />
der Stabilisierung des Aufwands-Ertrags-Verhältnisses<br />
und der Stärkung des Eigenkapitals als wesentliche geschäftspolitische<br />
Ziele auch 2013 fest.<br />
Unsere Planungsrechnungen lassen erwarten, dass sich<br />
das Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge 2013<br />
leicht unter den Wert von <strong>2012</strong> bewegt.<br />
Aus kaufmännischer Vorsicht planen wir das Bewertungsergebnis<br />
im Kundenkreditgeschäft für 2013 leicht<br />
über dem gewichteten Durchschnitt der langfristigen<br />
Zeitreihe. Neben der problematischen Konjunkturentwicklung<br />
in Europa können unerwartete Sondersituationen<br />
bei einzelnen Kreditnehmern zu Belastungen führen.<br />
17
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> und der aus<br />
seiner Mitte gebildete Kreditausschuss nahmen im Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> die ihnen nach Gesetz und Satzung obliegenden<br />
Aufgaben wahr.<br />
Der Vorstand unterrichtete den Verwaltungsrat im Laufe<br />
des Jahres in sechs Sitzungen regelmäßig, zeitnah und<br />
umfassend über die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche<br />
Lage sowie über die Entwicklung der wesentlichen<br />
Risikopositionen und wichtige Ereignisse<br />
und Geschäftsvorfälle. Der Verwaltungsrat überwachte<br />
die Tätigkeit des Vorstands und überzeugte sich von der<br />
Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. Der Kreditausschuss<br />
fasste die nach Satzung und Geschäftsanweisung<br />
vorgesehenen Beschlüsse in insgesamt fünf Sitzungen<br />
und zwei Umlaufbeschlüssen.<br />
Darüber hinaus hat der Vorstand dem Verwaltungsrat den<br />
Jahresabschlusssowie den Geschäftsbericht mit dem darin<br />
enthaltenen <strong>Lagebericht</strong> vorgelegt. Die Prüfungsstelle<br />
des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />
hat die Buchführung, den Jahresabschluss sowie den <strong>Lagebericht</strong><br />
für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> geprüft und den uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
In seiner Sitzung am 13.06.2013 hat der Verwaltungsrat<br />
vom Prüfungsergebnis Kenntnis genommen, den Jahresabschluss<br />
festgestellt, den <strong>Lagebericht</strong> gebilligt und<br />
den Vorstandsmitgliedern gemäß §32Abs. 1Nr. 6der<br />
<strong>Sparkasse</strong>nsatzung Entlastung erteilt. Der Verwaltungsrat<br />
beschloss ferner,dem Vorschlag des Vorstandes zu folgen<br />
und den JahresüberschussinHöhe von5.812.137,24 Euro<br />
den Sicherheitsrücklagen (gemäß §16HSpG) zuzuführen.<br />
Der Verwaltungsrat dankt allen Kunden der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong> für das im Jahr <strong>2012</strong> entgegengebrachteVertrauen<br />
sowie dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern für die zum Wohle der Kunden und der <strong>Sparkasse</strong><br />
geleisteteArbeit.<br />
<strong>Wetzlar</strong>,imJuni 2013<br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates<br />
Wolfgang Schuster<br />
Verwaltungsrat<br />
Vorsitzender<br />
Wolfgang Schuster,Landrat, Lahn-Dill-Kreis<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Wolfram Dette, Oberbürgermeister,Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />
Mitglieder<br />
• Bernd Heine, Bürgermeister,Gemeinde Waldsolms<br />
• Wolfgang Hofmann, Beamter,1.Kreisbeigeordneter<br />
des Lahn-Dill-Kreises<br />
• Dipl.-Ing. Helmut Hund, Inhaber Helmut Hund<br />
Vermögens KG,Geschäftsführer der Helmut Hund GmbH<br />
• Günther Kaufmann-Ohl, Supervisor,Berater im sozialen<br />
Bereich (freiberuflich), Sozialdezernent, Lahn-Dill-Kreis<br />
• JörgKratkey,kommissarischer Abteilungsleiter der<br />
Abteilung Kreisentwicklung und Steuerung beim<br />
Lahn-Dill-Kreis<br />
• Elisabeth Müller,selbständige Steuerberaterin<br />
• GerhardSchmidt, Bürgermeister a. D., Gemeinde<br />
Wettenberg<br />
• EberhardSpamer,Geschäftsführer der Werner Gimmler,<br />
<strong>Wetzlar</strong>er Verkehrsbetriebe und ReisebüroGmbH i. R.<br />
• Frank Diehl, Angestellter der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>,<br />
Filialdirektor<br />
• Dirk Hofmann, Angestellter der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>,<br />
Abteilungsleiter Controlling,<br />
• Carmen Möller-Nickel, Angestellteder <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>,<br />
Abteilungsleiterin Anlageprodukteu.zentraler Service<br />
• Dieter Otto, Angestellter der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>,<br />
Finanzierungsberater<br />
• Nathalie Schupp, Angestellteder <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>,<br />
Sachbearbeiterin Vertriebsunterstützung<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Klaus-JörgMulfinger<br />
Mitglieder<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Norbert Spory<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Dieter Berghäuser<br />
Der Vorstandsvorsitzende, Herr Klaus-Jörg Mulfinger, ist Mitglied<br />
der Trägerversammlung der Landesbank Hessen-Thüringen<br />
Girozentrale, Frankfurt a. M. /Erfurt, stv. Mitglied der<br />
Gesellschafterversammlung der Finanz Informatik GmbH &Co<br />
KG, Frankfurt a. M., Mitglied im Verwaltungsrat der BKK Kassana,<br />
München und Mitglied im Aufsichtsrat der S-Kreditpartner<br />
GmbH, Berlin.<br />
Der Vorstand<br />
Mulfinger Spory Berghäuser<br />
18
Jahresabschlusszum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Kurzfassung ohne Anhang<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>.Gut für die Region Lahn-Dill.<br />
19
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Aktivseite<br />
31. 12. 2011<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand 13.001.197,81 10.717<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 7.078.468,23 23.306<br />
20.079.666,04 34.023<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00<br />
b) Wechsel 0,00<br />
0<br />
0<br />
0,00 0<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 31.465.668,47 1.077<br />
b) andereForderungen 107.673.045,46 131.118<br />
139.138.713,93 132.194<br />
4. Forderungen an Kunden 1.344.230.894,95 1.392.205<br />
darunter:<br />
durch Grundpfandr. gesichert 720.541.794,32 EUR ( 716.763)<br />
Kommunalkredite 48.905.857,76 EUR ( 93.707)<br />
5. Schuldverschreibungen und anderefestverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) vonöffentlichen Emittenten 0,00 0<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 0,00EUR ( 0)<br />
ab) vonanderen Emittenten 50.122.301,37<br />
20.096<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank<br />
50.122.301,37 EUR<br />
50.122.301,37<br />
( 20.096)<br />
20.096<br />
0<br />
36.437<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba)von öffentlichen Emittenten 5.075.785,71<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank<br />
5.075.785,71 EUR<br />
( 36.437)<br />
bb) vonanderen Emittenten 310.315.199,28<br />
323.946<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 263.418.134,17 EUR ( 297.670)<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0<br />
Nennbetrag 0,00 EUR ( 0)<br />
365.513.286,36<br />
380.479<br />
6. Aktien und anderenicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
104.444.946,09<br />
98.352<br />
6a Handelsbestand 0,00 0<br />
7. Beteiligungen 23.269.690,11 26.143<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 200.909,80 EUR ( 201)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
1.413.754,44 EUR ( 1.191)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 0,00EUR ( 0)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
0,00EUR ( 0)<br />
9. Treuhandvermögen 113.559,05 132<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite 113.559,05 EUR ( 132)<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0<br />
11. Immaterielle Anlagewerte<br />
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechteund Werte 0,00 0<br />
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechteund ähnliche Rechteund Werte<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 5.516,00 22<br />
c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00<br />
0<br />
d) geleisteteAnzahlungen<br />
0,00<br />
0<br />
5.516,00 22<br />
12. Sachanlagen 22.576.233,11 24.157<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände 10.214.357,70 3.218<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten 2.750.698,52 2.576<br />
Summe der Aktiva 2.032.337.561,86 2.093.501<br />
20
Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Passivseite<br />
31. 12. 2011<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 614.790,42 49.531<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 217.027.502,42<br />
194.995<br />
217.642.292,84 244.526<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
vondreiMonaten 356.375.067,50 362.259<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
vonmehr als drei Monaten 50.386.746,32 123.790<br />
406.761.813,82 486.049<br />
b) andereVerbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 999.599.920,20 910.496<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 196.946.904,70 244.029<br />
1.196.546.824,90 1.154.525<br />
1.603.308.638,72 1.640.574<br />
3. VerbriefteVerbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 5.790.222,83 6.963<br />
b) andereverbriefteVerbindlichkeiten 0,00 0<br />
darunter:<br />
Geldmarktpapiere 0,00EUR ( 0)<br />
eigene Akzepteund<br />
Solawechsel im Umlauf 0,00EUR ( 0)<br />
5.790.222,83 6.963<br />
3a Handelsbestand 0,00<br />
0<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten 113.559,05 132<br />
darunter: Treuhandkredite 113.559,05 EUR ( 132)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 2.023.269,50 2.344<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten 2.181.758,92 2.929<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.106.623,00 6.634<br />
b) Steuerrückstellungen 2.036.000,00 614<br />
c) andereRückstellungen 9.600.175,10 10.101<br />
18.742.798,10 17.349<br />
8. Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 20.363.768,24<br />
10. Genussrechtskapital 0,00 0<br />
darunter: vorAblauf von<br />
zwei Jahren fällig<br />
0,00EUR<br />
( 0)<br />
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />
darunter: Sonderposten<br />
nach §340e Abs. 4HGB<br />
0,00EUR<br />
30.200.000,00<br />
22.323<br />
30.200<br />
( 0)<br />
12. Eigenkapital<br />
a) gezeichnetes Kapital 0,00 0<br />
b) Kapitalrücklage 0,00 0<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) Sicherheitsrücklage 126.159. 116, 42 120. 601<br />
cb) andereRücklagen 0,00 0<br />
126.159.116,42 120.601<br />
d) Bilanzgewinn 5.812.137,24<br />
5.558<br />
131.971.253,66 126.159<br />
Summe der Passiva 2.032.337.561,86 2.093.501<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 49.066.708,81 44.873<br />
c) Haftung aus der Bestellung vonSicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
49.066.708,81 44.873<br />
2. AndereVerpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 66.065.988,75 71.110<br />
66.065.988,75 71.110<br />
21
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Zeit vom1.Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
1. 1.–31. 12. 2011<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 65.294.235,71 69.463<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren<br />
und Schuldbuchforderungen 10.017.750,33 11.598<br />
75.311.986,04 81.061<br />
2. Zinsaufwendungen 30.889.705,95 34.497<br />
darunter: aus der Aufzinsung<br />
vonRückstellungen 129.083,80 EUR ( 80)<br />
44.422.280,09 46.564<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 3.505.270,89 4.315<br />
b) Beteiligungen 1.317.657,02 1.330<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0<br />
4.822.927,91 5.645<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0<br />
5. Provisionserträge 15.820.042,52 15.485<br />
6. Provisionsaufwendungen 718.608,45 647<br />
15.101.434,07 14.839<br />
7. Nettoaufwand des Handelsbestands 0,00 74<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge 1.578.262,49 1.366<br />
darunter:<br />
aus der Fremdwährungsumr.<br />
42.758,47 EUR ( 0)<br />
aus der Abzinsung von<br />
Rückstellungen<br />
0,00 EUR<br />
( 38)<br />
9. Erträge aus der Auflösung vonSonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
65.924.904,56 68.340<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 23.462.211,48 22.246<br />
ab)<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 6.542.811,58 6.061<br />
darunter: für Altersversorgung<br />
2.344.247,18 EUR ( 1.996)<br />
30.005.023,06 28.307<br />
b) andereVerwaltungsaufwendungen 11.820.708,36 11.736<br />
41.825.731,42 40.043<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerteund Sachanlagen 2.115.182,65 2.675<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.709.264,89 1.607<br />
darunter: aus der Aufzinsung<br />
vonRückstellungen 404.817,00 EUR ( 419)<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
und bestimmteWertpapieresowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />
Wertpapieren sowie aus der Auflösung vonRückstellungen<br />
im Kreditgeschäft<br />
4.345.162,52 0<br />
0,00 18.777<br />
4.345.162,52<br />
18.777<br />
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelteWertpapiere 3.021.065,52 2.989<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an<br />
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelten Wertpapieren 0,00 0<br />
3.021.065,52 2.989<br />
22
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
1. 1.–31. 12. 2011<br />
EUR EUR TEUR<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />
18. Zuführungen zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00<br />
30.200<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit<br />
20. Außerordentliche Erträge 0,00<br />
11.908.497,56 9.602<br />
0<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen<br />
0,00<br />
0<br />
22. Außerordentliches Ergebnis<br />
0,00<br />
0<br />
23. Steuern vomEinkommen und vomErtrag 5.934.271,95 3.966<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 162.088,37 78<br />
6.096.360,32 4.044<br />
25. Jahresüberschuss 5.812.137,24 5.558<br />
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />
5.812.137,24 5.558<br />
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00<br />
0<br />
b) aus anderen Rücklagen 0,00<br />
0<br />
0,00<br />
0<br />
5.812.137,24 5.558<br />
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a)<br />
b)<br />
in die Sicherheitsrücklage<br />
in andereRücklagen<br />
0,00<br />
0,00<br />
0<br />
0<br />
0,00<br />
0<br />
29. Bilanzgewinn 5.812.137,24 5.558<br />
<strong>Wetzlar</strong>,imJuni 2013<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Der Vorstand<br />
Klaus-JörgMulfinger Norbert Spory Dieter Berghäuser<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2012</strong> wurde in der gesetzlich vorgeschriebenen Form erstellt und mit<br />
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-<br />
Thüringen versehen. Er wirdimBundesanzeiger veröffentlicht und beim Amtsgericht <strong>Wetzlar</strong> offengelegt.<br />
23
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Sparkasse</strong> im Überblick<br />
31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />
Geschäftsvolumen Mio. EUR 2.102,5 2.085,6 2.169,0 2.138,4 2.084,4<br />
Bilanzsumme Mio. EUR 2.050,9 2.036,1 2.120,9 2.093,5 2.032,3<br />
Gesamteinlagen Mio. EUR 1.675,3 1.616,2 1.633,0 1.669,9 1.629,5<br />
Kundeneinlagen<br />
(einschließl. nachrangiger Mio. EUR 1.675,3 1.616,2 1.633,0 1.669,9 1.629,5<br />
Verbindlichkeiten)<br />
Spareinlagen Mio. EUR 362,3 458,9 471,9 486,0 406,8<br />
Kundenkreditvolumen Mio. EUR 1.452,4 1.376,9 1.402,1 1.437,1 1.393,3<br />
Rücklagen Mio. EUR 107,6 111,3 115,5 120,6 126,2<br />
Sparkonten 79.146 80.698 78.822 75.188 68.846<br />
Geschäftskonten u. Kontokorrentkonten 135.778 137.591 140.017 142.675 143.390<br />
(inkl. Konten für ’ <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
Aktivsparen)<br />
Mitarbeiter (einschl. Auszubildende und<br />
MitarbeiterInnen ohne Bezüge, ohne 655 647 632 623 610<br />
gewerbliche MitarbeiterInnen)<br />
Filialen (Zweigstellen) 48 (4) 46 (3) 46 (3) 46 (3) 46 (1)<br />
Gemäß §15Abs.2HSpG haben wir einen den <strong>Lagebericht</strong> ergänzenden statistischen Bericht über die Erfüllung des öffentlichen<br />
Auftrags der <strong>Sparkasse</strong> im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erstellt und auf unserer Internetseiteveröffentlicht.<br />
24
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Seibertstraße 10<br />
35576 <strong>Wetzlar</strong><br />
Abgeschlossen:<br />
Im Juni 2013<br />
Redaktion:<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Vorstandssekretariat<br />
Layout und Titelfoto<br />
(Hessentag <strong>2012</strong> in <strong>Wetzlar</strong>):<br />
Gerhard Kniese<br />
Druck:<br />
Druckhaus Bechstein GmbH<br />
35576 <strong>Wetzlar</strong>