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Lagebericht 2008 - Sparkasse Wetzlar

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s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

Banking. Einfach. Menschlich.<br />

Geschäftsbericht <strong>2008</strong><br />

Inhalt<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> im Überblick Seite 03- 0 2<br />

<strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 0 3 – 25<br />

Bericht des Verwaltungsrates Seite 03- 26<br />

Organe der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> Seite 03- 26<br />

Jahresabschluss der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> Seite 03- 27<br />

Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2008</strong> Seite 28 – 29<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr <strong>2008</strong> Seite 30 – 31<br />

Auszug aus dem Bericht der Prüfungsstelle Seite 26 – 32<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>. Gut für die Region Lahn-Dill.<br />

1


s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> im Überblick<br />

Statistische Anlage zum <strong>Lagebericht</strong> als ergänzende Darstellung des öffentlichen Auftrages<br />

2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Geschäftsvolumen Mio. EUR 2.002,7 1.988,6 1.977,2 2.048,3 2.102,5<br />

Bilanzsumme Mio. EUR 1.969,8 1.949,5 1.937,0 1.997,1 2.050,9<br />

Gesamteinlagen Mio. EUR 1.665,9 1.646,4 1.627,8 1.674,8 1.675,3<br />

Kundeneinlagen<br />

(einschließl. nachrangiger Mio. EUR 1.553,4 1.544,1 1.563,9 1.638,9 1.675,3<br />

Verbindlichkeiten)<br />

Spareinlagen Mio. EUR 529,2 515,1 489,2 410,6 362,3<br />

Kundenkreditvolumen Mio. EUR 1.500,3 1.474,8 1.436,2 1.440,3 1.452,4<br />

Rücklagen Mio. EUR 92,3 95,8 99,7 103,7 107,6<br />

Sparkonten 112.257 106.042 98.753 86.981 79.146<br />

Girokonten und Kontokorrentkonten<br />

(incl. Konten für S Aktivsparen)<br />

130.678 131.235 133.274 134.935 135.778<br />

Mitarbeiter (einschl. Auszubildende<br />

und MitarbeiterInnen ohne Bezüge, 647 641 640 652 655<br />

ohne gewerbliche MitarbeiterInnen)<br />

Filialen 50 48 48 48 46<br />

Zweigstellen 4 4 4 4 3<br />

2


<strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

1. Geschäftstätigkeit und<br />

Rahmenbedingungen<br />

1.1 Gesamtwirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die Weltwirtschaft ging parallel zu der sich im<br />

Jahresverlauf <strong>2008</strong> immer weiter verschärfenden<br />

Finanzmarktkrise konjunkturell aufTalfahrt.<br />

Deutschland als langjähriger Exportweltmeister<br />

und als bedeutender Finanzplatz konnte<br />

sich diesem Sog nicht entziehen. Der Konjunkturverlauf<br />

in Deutschland zeigt daher in <strong>2008</strong><br />

ein sehr kontrastreiches Bild. Dem dynamischen<br />

Jahresauftakt folgte eine konjunkturelle<br />

Abschwächung, die gegen Jahresende in einen<br />

scharfen Produktionseinbruch überging. Im<br />

ersten Quartal konnte – teilweise begünstigt<br />

durch den milden Winter – noch ein deutliches<br />

Wachstum erzielt werden. Ab dem zweiten<br />

Quartal jedoch wurden die Folgen der im Sommer<br />

2007 in den USA ausgebrochenen Immobilienkrise<br />

(Subprime Krise) zunehmend deutlicher<br />

spürbar. Die Immobilienkrise löste eine<br />

weltweite Finanzkrise aus, die wiederum den<br />

Abschwung der Realwirtschaft beschleunigte.<br />

Die damit einhergehenden negativen Vertrauens-<br />

und Vermögenseffekte sorgten für eine<br />

weltweite Rezession. Als große Exportnation<br />

wird Deutschland von den Auswirkungen der<br />

Krise stark getroffen. Auch wenn sich das deutsche<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) ab dem zweiten<br />

Quartal rückläufig entwickelte, findet diese<br />

Entwicklung im Gesamtjahres-BIP <strong>2008</strong> noch<br />

nicht ihren Ausdruck. Es übertrifft aufgrund des<br />

starken Auftaktquartals den Vorjahreswert kalenderbereinigt<br />

um immer noch 1,0 %. 1<br />

Die Vertrauenskrise und der damit einhergehende<br />

konjunkturelle Abschwung mit rezessiven<br />

Grundtendenzen in den Industrieländern<br />

führten auch zu hohen Volatilitäten bei Rohstoffpreisen,<br />

Wechsel- und Aktienkursen. Der<br />

Deutsche Aktienindex DAX verlor seit Ende<br />

2007 (8.067,3 Punkte) im Jahresverlauf nahezu<br />

die Hälfte seines Wertes (–40,4 %) und notierte<br />

Ende <strong>2008</strong> bei 4.810,2 Punkten. 2 Hingegen<br />

führten ein bis Juli <strong>2008</strong> auf neue Rekordhöhen<br />

gestiegener Ölpreis (143,7 US-Dollar/Barrel)<br />

und allgemeine Rohstoffpreissteigerungen<br />

noch in der ersten Jahreshälfte aufgrund der<br />

Inflationsrisiken auch zu einer Belastung der<br />

Rentenmärkte. Der Verbraucherpreisindex<br />

stieg gegenüber 2007 (2,3 %) im Gesamtjahresvergleich<br />

um 2,6 %. Im Jahresverlauf selbst<br />

ging er im Vergleich zu dem jeweiligen Vorjahresmonat<br />

nach einem Hoch im Juni/Juli <strong>2008</strong><br />

mit 3,3 % bis zum Jahresende auf 1,1 % zurück.<br />

3 Die sich aber immer weiter zuspitzende<br />

Finanzkrise und deren erste Auswirkungen auf<br />

die Realwirtschaft brachten dann in der zweiten<br />

Jahreshälfte eine gegensätzliche Entwicklung<br />

bei Rohstoffpreisen und Wechselkursen sowie<br />

eine Umkehr in der Geldpolitik. Der Ölpreis notierte<br />

am Jahresende bei 36,6 US-Dollar je Barrel<br />

und verlor gegenüber dem Vorjahresultimo<br />

61,7 %. 4 Darüber hinaus reduzierte sich der<br />

Wechselkurs um 5,5 % auf 1,3912 US-Dollar,<br />

und die Zinsen für Papiere mit einer Restlaufzeit<br />

von neun bis einschließlich zehn Jahren<br />

(Umlaufrendite Anleihen der öffentlichen<br />

Hand) fielen um 1,35 %-Punkte auf 3,06 %.<br />

Damit wurde fast das historische Tief vom<br />

22.09. 2005 mit 3,0 % erreicht. 5<br />

Diese deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen<br />

Lage in allen Wirtschaftsbereichen<br />

unseres Landes spiegelt sich in der Arbeitslosenquote<br />

als konjunkturellem Spätindikator<br />

zum Jahresende <strong>2008</strong> noch nicht wider. Viele<br />

Unternehmen begegneten der deutlich verschlechterten<br />

Auftragslage mit einer Drosselung<br />

ihrer Produktionsleistung. Um Entlassungen<br />

zu vermeiden, wurde der Abbau von<br />

Überstunden und Urlaub bzw. Kurzarbeit angeordnet.<br />

Besonders betroffen von den Auftragsrückgängen<br />

waren die Bestellungen von Vorleistungen<br />

und Investitionsgütern, während<br />

die Verluste bei den Konsumgüterherstellern<br />

geringer ausfielen. Sollte diese schlechte Auftragslage<br />

weiter anhalten, werden immer mehr<br />

Firmen gezwungen sein, Entlassungen vorzunehmen<br />

oder sogar ihren Betrieb einzustellen.<br />

1<br />

Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Januar 2009, Seite 7<br />

2<br />

Bloomberg Kursentwicklung<br />

3<br />

Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Januar 2009, Seite 8<br />

4<br />

Bloomberg Kursentwicklung<br />

5<br />

Deutsche Bundesbank, Zeitreihen<br />

3


s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

<strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Entsprechend ist mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote<br />

in 2009 zu rechnen. Im Dezember<br />

<strong>2008</strong> stieg die Arbeitslosenzahl im saisonbereinigten<br />

Monatsverlauf auch erstmals<br />

seit Jahren wieder an. Die jahresdurchschnittliche<br />

Arbeitslosenquote, auf Basis aller zivilen<br />

Erwerbspersonen, belief sich <strong>2008</strong> auf 7,8 %.<br />

Sie liegt damit immer noch deutlich unter dem<br />

Vorjahreswert von 9,0 %. 6 Im Arbeitsamtsbezirk<br />

<strong>Wetzlar</strong> sank die Arbeitslosenquote weniger<br />

stark und reduzierte sich um 0,3 %-Punkte<br />

auf 5,8 %. 7<br />

Die von der heimischen Industrie- und Handelskammer<br />

Dillenburg und <strong>Wetzlar</strong> dreimal<br />

jährlich durchgeführten Konjunkturumfragen<br />

unter den Unternehmen in der Region zeigen,<br />

dass sich die Unternehmen an Lahn und<br />

Dill dem deutschlandweiten Konjunkturabschwung<br />

nicht entziehen konnten. Lag der Geschäftsklimaindex<br />

(Mittelwert aus aktueller Geschäftslage<br />

und zukünftigen Erwartungen)<br />

zum Jahresbeginn <strong>2008</strong> noch bei 112,0 Punkten<br />

und blieb bis zum Frühsommer nahezu unverändert<br />

(110,0 Punkte), fiel er im Herbst auf<br />

96,5 Punkte ab. Die deutlich schlechtere Einschätzung<br />

der derzeitigen Geschäftslage und<br />

Erwartungen an die Zukunft hat sich in der Umfrage<br />

zum Jahresbeginn 2009 weiterverstärkt.<br />

Der Klima-Index stürzte um fast 30 Punkte auf<br />

einen Wert von 68,7 Punkten ab. Der Klima-<br />

Index unterschreitet mit diesem Wert ein Niveau,<br />

das letztmalig vor sechs Jahren erzielt<br />

wurde. Bei den Industriebetrieben sahen sich<br />

vor allem die Automobilzulieferer in einer<br />

schlechten geschäftlichen Lage. In den für die<br />

Region bedeutenden Branchen Maschinenbau<br />

und Metallbe- und -verarbeitung berichten zunehmend<br />

weniger Unternehmen von einer<br />

guten Geschäftstätigkeit. Im Baugewerbe<br />

scheint sich hingegen der positive Trend des<br />

vergangenen Jahres noch fortzusetzen. Hier<br />

sind fast drei Viertel der Befragten mit ihrer Geschäftslage<br />

zufrieden. Für 2009 signalisieren<br />

alle Branchen negativere Erwartungen als im<br />

Vorjahr. Ursächlich hierfür ist sicherlich nicht<br />

zuletzt, dass die ansonsten konjunkturstabili-<br />

sierende Säule Export eingeknickt und auch<br />

der private Konsum rückläufig ist. Diese Entwicklung<br />

wirkt sich auch auf die Investitionsneigung<br />

der Unternehmen aus. Insbesondere<br />

in der Industrie berichtet lt. IHK-Umfrage fast<br />

die Hälfte der Unternehmen von einer rückläufigen<br />

Investitionsbereitschaft. 8<br />

1.2 Branchensituation<br />

Das Jahr <strong>2008</strong> war für die gesamte Kreditwirtschaft<br />

sicherlich eines der schwersten seit<br />

Jahrzehnten. Aus der anfänglichen Subprime-<br />

Problematik (weltweite Verbriefung von sogenannten<br />

„zweitklassigen“ US-Subprime-Hypotheken)<br />

heraus entwickelte sich eine Krise,<br />

die für erhebliche Turbulenzen an den Finanzmärkten<br />

sorgte. Die Situation eskalierte<br />

im September <strong>2008</strong> mit dem Bankrott der US-<br />

Investmentbank Lehman Brothers, nachdem<br />

bereits im Vorfeld für diverse Institute Auffanglösungen<br />

in den USA und Großbritannien geschaffen<br />

werden mussten. Die von den USA<br />

unterlassene Rettung der Investmentbank Lehman<br />

Brothers führte zu Markteffekten, die letztmalig<br />

in diesem Ausmaß während derWeltwirtschaftskrise<br />

von 1929 zu beobachten waren.<br />

Der Interbankenmarkt brach aufgrund des Vertrauensverlustes<br />

praktisch völlig zusammen,<br />

und die Refinanzierungskosten explodierten<br />

aufgrund der nun drastisch erhöhten Risikoprämien.<br />

Um die Liquidität und das Vertrauen<br />

in den Finanzsektor nicht vollständig zusammenbrechen<br />

zu lassen und damit einen drohenden<br />

Kollaps des globalen Finanzsystems zu<br />

verhindern, wurde durch Regierungen und<br />

Zentralbanken massiv interveniert und Stützungspakete<br />

sowie Rettungsschirme beschlossen.<br />

In Deutschland wurden unter anderem alle<br />

Bankeinlagen politisch garantiert, ein „Sonderfonds<br />

Finanzmarktstabilisierung“ (SoFFin) geschaffen,<br />

um z. B. die Eigenkapitalquoten angeschlagener<br />

Institute im Rahmen der gesetzlich<br />

geforderten Mindesthöhe zu halten sowie<br />

Staatsbeteiligungen an bisher privatrechtlich<br />

organisierten Kreditinstituten beraten und teil-<br />

6<br />

Bundesagenturfür Arbeit, Monatsbericht Dezember <strong>2008</strong>,<br />

Seite 28<br />

7<br />

Arbeitsmarktstatistik der Bundesagenturfür Arbeit Dezember<br />

<strong>2008</strong><br />

8<br />

wirtschaftlicher Jahresbericht IHK Lahn-Dill, Jahresbeginn<br />

2009<br />

4


weise bereits umgesetzt. Die ebenfalls beschlossenen<br />

fiskalpolitischen Maßnahmen der<br />

Bundesregierung zur Konjunkturstabilisierung<br />

wurden ab Oktober <strong>2008</strong> (Hauptrefinanzierungssatz<br />

bis 07. 10.<strong>2008</strong>: 4,25 %) von kräftigen<br />

Leitzinssenkungen seitens der EZB begleitet<br />

(Hauptrefinanzierungssatz ab 08.04.2009:<br />

1,25 %). Darüber hinaus stellte die Zentralbank<br />

zahlreiche Sondertender zur Liquiditätsverbesserung<br />

bereit.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> wurde von den Folgen<br />

der Finanzkrise nur mittelbar durch die Verwerfungen<br />

der Aktien- und Rentenmärkte getroffen<br />

und in deutlich geringerem Umfang als<br />

viele international tätige Institute. Unser Haus<br />

konnte das Geschäftsjahr im Gegensatz zu vielen<br />

Mitbewerbern daher auch mit einem Jahresüberschuss<br />

abschließen. Das nachhaltig in<br />

der Region verwurzelte Geschäftsmodell der<br />

<strong>Sparkasse</strong> zeigt in der Krise seine Stärke und<br />

Überlegenheit gegenüber kurzfristigem Renditestreben.<br />

Die lange Zeit von privaten Großbanken<br />

postulierten Eigenkapitalrenditen von über<br />

25 % werden nun nicht mehr grundsätzlich als<br />

erstrebenswerte Zielgrößen angesehen. Die<br />

aktuelle Krise zeigt auch, dass ohne die stabilisierende<br />

Wirkung von <strong>Sparkasse</strong>n in der deutschen<br />

Bankenlandschaft die Entwicklungen voraussichtlich<br />

noch dramatischer ausgefallen<br />

wären, als sie es jetzt schon sind.<br />

Sorgen machen der <strong>Sparkasse</strong> die durch die<br />

Bundesregierung aufgespannten Rettungsschirme.<br />

Institute, die aufgrund ihrerverfehlten<br />

Geschäfts- und Risikopolitik jetzt staatliche Hilfen<br />

beanspruchen müssen, gehen derzeit mit<br />

Konditionen fern jeglicher Kapitalmarktrealität<br />

auf Kundenfang. Wettbewerbsverzerrungen<br />

müssen durch die Politik erkannt und unterbunden<br />

werden.<br />

1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Ein wesentliches Charakteristikum von <strong>Sparkasse</strong>n<br />

in kommunalerTrägerschaft ist die Beschränkung<br />

der Geschäftstätigkeit auf eine bestimmte<br />

Fläche und damit eine enge Verbundenheit<br />

mit den in diesem Gebiet lebenden<br />

Menschen und den dort angesiedelten Unternehmen.<br />

Durch die Beschränkung auf eine Region<br />

(Geschäftsgebiet) ist die einzelne Spar-<br />

kasse auf eine optimale Nutzung ihres örtlichen<br />

Potenzials angewiesen. Man kann hierbei<br />

von einer Symbiose sprechen, denn zwischen<br />

dem „Wohlergehen“ der Region und dem geschäftlichen<br />

Erfolg der <strong>Sparkasse</strong> besteht eine<br />

unmittelbare Verbindung.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> ist eine dem gemeinen<br />

Nutzen dienende mündelsichere Anstalt des<br />

öffentlichen Rechts mit Sitz in <strong>Wetzlar</strong>, gegründet<br />

1839. Träger der <strong>Sparkasse</strong> ist der <strong>Sparkasse</strong>nzweckverband<br />

<strong>Wetzlar</strong>,vertreten durch den<br />

Verbandsvorstand. Das Verbandsgebiet umfasst<br />

die nachgenannten kommunalen Gebietskörperschaften,<br />

im Falle der Gemeinde<br />

Greifenstein jedoch nur das der Kerngemeinde<br />

Greifenstein und der Ortsteile Allendorf, Holzhausen<br />

und Ulm, im Falle der Gemeinde Langgöns<br />

nur das der Ortsteile Cleeberg, Dornholzhausen,<br />

Espa, Niederkleen und Oberkleen:<br />

• Lahn-Dill-Kreis<br />

• Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

• Stadt Aßlar<br />

• Gemeinde Biebertal<br />

• Gemeinde Bischoffen<br />

• Stadt Braunfels<br />

• Gemeinde Ehringshausen<br />

• Gemeinde Greifenstein<br />

• Gemeinde Hohenahr<br />

• Gemeinde Hüttenberg<br />

• Gemeinde Lahnau<br />

• Gemeinde Langgöns<br />

• Stadt Leun<br />

• Gemeinde Schöffengrund<br />

• Stadt Solms<br />

• Gemeinde Waldsolms<br />

• Gemeinde Wettenberg<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> haftet für ihre Verbindlichkeiten<br />

mit ihrem gesamten Vermögen. Zusätzlich sichert<br />

eine Ausfallhaftung ihres Trägers sämtliche<br />

am 18. Juli 2005 bestehende Verbindlichkeiten.<br />

Für solche Verbindlichkeiten, die bereits<br />

bis zum 18. Juli 2001 vereinbart waren, gilt dies<br />

zeitlich unbegrenzt. Für danach bis zum 18. Juli<br />

2005 vereinbarte Verbindlichkeiten haftet der<br />

Träger nur, wenn deren Laufzeit nicht über den<br />

31. Dezember 2015 hinausgeht. Gemäß § 3<br />

Abs. 2 der Satzung des <strong>Sparkasse</strong>nzweckverbands<br />

haften für die Verbindlichkeiten des<br />

5


s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

<strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Sparkasse</strong>nzweckverbands der Lahn-Dill-Kreis<br />

in Höhe von 40 v. H., die Stadt <strong>Wetzlar</strong> mit 20<br />

v. H. und die weiteren Mitglieder – zu gleichen<br />

Teilen – mit 40 v.H.<br />

Weiterhin ist die <strong>Sparkasse</strong> als Mitglied im Stützungsfonds<br />

des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbands<br />

Hessen-Thüringen dem Sicherungssystem der<br />

Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe angeschlossen.<br />

Dieses System ist als institutssichernde<br />

Einrichtung i. S. v. § 12 Abs. 1 des<br />

Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes<br />

anerkannt.<br />

Damit ist die Erfüllung sämtlicherfälliger Kundeneinlagen,<br />

z. B. Spar-, Termin- oder Sichteinlagen<br />

sowie verbriefter Forderungen, wie auch<br />

aller anderen Ansprüche, in voller Höhe sichergestellt.<br />

Vor dem Hintergrund des oben beschriebenen<br />

sukzessiven Auslaufs der Gewährträgerhaftung<br />

und Wegfalls der Anstaltslast seit Juli 2005,<br />

wurde von der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-Thüringen<br />

ein Verbundkonzept entwickelt.<br />

Ziel des Verbundkonzepts ist es, dass die Unternehmen<br />

der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-Thüringen<br />

als wirtschaftliche Einheit wahrgenommen<br />

werden. Die wirtschaftliche Stärke<br />

und der gute Zusammenhalt der <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

Finanzgruppe Hessen-Thüringen werden auch<br />

regelmäßig von Ratingagenturen anerkannt.<br />

Durch die Ratingagentur Standard & Poor’s erhielt<br />

die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-<br />

Thüringen erstmalig im März 2006 ein Verbund -<br />

rating (langfristiges Bonitätsrating „A“), das in<br />

2007 und wieder am 22. April <strong>2008</strong> bestätigt<br />

wurde. Bereits seit Oktober 2004 erstellt die<br />

Ratingagentur Fitch für die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />

Hessen-Thüringen ein Verbundrating.<br />

Im Oktober <strong>2008</strong> wurde das Vorjahres-Bonitätsrating<br />

von „A+“, die Bestnote von „F1+“<br />

beim Short-term-Rating und das Finanzkraftrating<br />

von „B/C“ erneut bestätigt.<br />

Die gesamte deutsche <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />

hat für die Mitglieder ihres Haftungsverbundes<br />

– also insbesondere für die <strong>Sparkasse</strong>n, Landesbanken<br />

und Landesbausparkassen –durch<br />

die Ratingagentur Moody’s Investors Service<br />

ein Corporate Familiy Rating (Verbundrating)<br />

von „Aa2“ erhalten, das im März 2009 erneut<br />

bestätigt wurde. Die kanadische Ratingagentur<br />

Dominion Bond Rating Service (DBRS) hat ihr<br />

Floor-Rating von „A“ (high) im April 2009 erneut<br />

bestätigt. Das Verbundrating von Moody’s<br />

stellt eine Bonitätsbeurteilung der gesamten<br />

<strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe dar. Im Falle eines<br />

Individualratings einzelner Institute können<br />

diese nicht mehr als 2 Notches unterhalb des<br />

Verbundratings liegen. Das Floor-Rating von<br />

DBRS bringt zum Ausdruck, dass die Bonität<br />

jedes Mitgliedes der Gruppe mindestens mit<br />

„A“ (high) bewertet wird. Als Mitglied des Haftungsverbundes<br />

der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />

kann kein Institut unter diese Bewertungen fallen.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> ist Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

und Giroverbands Hessen-Thüringen in<br />

Frankfurt am Main/Erfurt.<br />

Das Hessische <strong>Sparkasse</strong>ngesetz (HSpG)<br />

wurde mit Wirkung vom 07. Oktober <strong>2008</strong> novelliert.<br />

Von den dort eröffneten strukturellen<br />

Optionen, die eine veränderte Trägerschaft ermöglichen,<br />

haben wir keinen Gebrauch gemacht.<br />

● Öffentlicher Auftrag /<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> hat als ein dem gemeinen Nutzen<br />

dienendes Wirtschaftsunternehmen ihrer<br />

Träger die Aufgabe<br />

• geld- und kreditwirtschaftliche Leistungen zu<br />

erbringen<br />

• Gelegenheit zur sicheren Anlage von Geldern<br />

zu geben<br />

• kommunale Belange, insbesondere im wirtschaftlichen,<br />

regional-politischen, sozialen<br />

und kulturellen Bereich, zu fördern<br />

in vielfältiger Weise erbracht.<br />

Die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung<br />

ist seit jeher ein Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> und die Stiftung<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> unterstützen – außer<br />

durch das persönliche, ehrenamtliche Engagement<br />

ihrer Mitarbeiter – auch durch finanzielle<br />

Mittel eine Vielzahl von Vereinen, sozialen und<br />

6


karitativen Einrichtungen sowie kulturellen<br />

Veranstaltungen. Ohne die Unterstützung der<br />

<strong>Sparkasse</strong> könnte eine große Anzahl von Angeboten<br />

sicherlich nicht im gewohnten Umfang<br />

aufrecht erhalten werden.<br />

Insgesamt hat die <strong>Sparkasse</strong> zu diesem Zweck<br />

in <strong>2008</strong> einen Betrag von 541,8 TEUR zurVerfügung<br />

gestellt. Weiterhin stellte die <strong>Sparkasse</strong><br />

zur Förderung der Region der Stiftung der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> nach 1,5 Mio. Euro in 2007<br />

auch in <strong>2008</strong> 0,1 Mio. EUR zur Erhöhung des<br />

Stiftungskapitals zurVerfügung. Das Stiftungskapital<br />

per 31. 12. <strong>2008</strong> beträgt 2,1 Mio. Euro.<br />

Die Stiftung der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> schüttete in<br />

<strong>2008</strong> gemäß ihrem Stiftungszweck einen Betrag<br />

von 72,1 TEUR aus. Von der <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

Kulturstiftung Hessen-Thüringen flossen weitere<br />

Mittel in Höhe von 27,5 TEUR in die Region.<br />

Mit 655 Arbeitnehmern ist die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />

einer der großen Arbeitgeber an Lahn und<br />

Dill und wird auch als Ausbilder ihrer Verantwortung<br />

für die Region gerecht. Zum Stichtag<br />

31. 12. <strong>2008</strong> wurden 65 junge Menschen bei<br />

der <strong>Sparkasse</strong> ausgebildet. Daneben ist die<br />

<strong>Sparkasse</strong> bedeutender Auftraggeber für die<br />

heimische Wirtschaft.<br />

Die Region profitiert weiterhin von der <strong>Sparkasse</strong><br />

als Finanzierer der öffentlichen Hand.<br />

Über die Gewerbe- und Grundsteuer fließen<br />

den Kommunen unseres Geschäftsgebiets direkt<br />

Mittel zu, aber auch über die Einkommensund<br />

Körperschaftssteuer-Umlagen profitieren<br />

die Gemeinden vor Ort. Im Zeitraum 2004 –<br />

<strong>2008</strong> zahlte die <strong>Sparkasse</strong> insgesamt 21,5 Mio.<br />

EUR an Steuern.<br />

Körperschaftssteuer 11.307<br />

Gewerbeertragssteuer 9.726<br />

Sonstige Steuern 480<br />

Gesamte Steuern 21.513<br />

Darüber hinaus ist die <strong>Sparkasse</strong> an zwei Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

mit einem<br />

Betrag von insgesamt 165,0 TEUR beteiligt, um<br />

die Region auch über diesen Weg wirtschaftlich<br />

zu fördern. Die Gesellschaften haben den Auftrag,<br />

Existenzgründer in der Region zu unterstützen<br />

sowie Wirtschaft und Wissenschaft miteinander<br />

zu verzahnen.<br />

In <strong>2008</strong> wurden von der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> Existenzgründer<br />

mit Darlehensmitteln in einer Größenordnung<br />

von 2,5 Mio. EUR unterstützt und<br />

in Folge mind. 68 Arbeitsplätze neu geschaffen.<br />

Diese Anzahl wird bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung<br />

sicherlich ansteigen und<br />

mittelbar auch zu weiteren neuen Arbeitsplätzen<br />

führen.<br />

Die Begleitung dieser Startups birgt gewisse<br />

Risiken, die auch bei einer engen Begleitung<br />

der Unternehmen nicht vollständig ausgeschlossen<br />

werden können. Diese werden aber<br />

als Beitrag der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> zur Wirtschaftsförderung<br />

in der Region gesehen.<br />

Des Weiteren führt die <strong>Sparkasse</strong> gemäß § 2<br />

Abs. 4 HSpG insgesamt 3.712 Girokonten auf<br />

Guthabenbasis.<br />

1.4 Geschäftsentwicklung<br />

Bilanzwirksames Geschäft<br />

● Bilanzsumme / Geschäftsvolumen<br />

In einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld<br />

kann die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> auf ein durchaus<br />

erfolgreiches Geschäftsjahr <strong>2008</strong> zurückblicken.<br />

Die Bilanzsumme stieg um 2,7 % auf<br />

2.050,9 Mio. EUR (Vorjahr: 1.997,1 Mio. EUR)<br />

und das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme inkl.<br />

Eventualverbindlichkeiten) erhöhte sich um<br />

54,2 Mio. EUR auf 2.102,5 Mio. EUR (+2,6 %).<br />

Jahr 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Vollzeitkräfte 399 373 356 355 352<br />

Teilzeit- und Ultimokräfte 208 230 241 242 238<br />

Auszubildende 40 38 43 55 65<br />

Gesamt (ohne gewerbliche MA) 647 641 640 652 655<br />

7


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> <strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Das Bilanzsummenwachstum resultierte zum<br />

überwiegenden Teil aus dem Zuwachs derVerbindlichkeiten<br />

gegenüber Kunden und Kreditinstituten.<br />

Die Anlage der Mittelzuflüsse erfolgte<br />

zum größten Teil in festverzinslichen<br />

Wertpapieren.<br />

● Kreditgeschäft<br />

Bedeutendster Geschäftszweig der <strong>Sparkasse</strong><br />

ist – gemessen am Einfluss auf die Zinsspanne<br />

und die Risikolage – nach wie vor das Kreditgeschäft.<br />

Im Berichtsjahr verzeichnete die Kreditnachfrage<br />

unserer Kunden –gemessen am Volumen<br />

aller Darlehenszusagen –einen Zuwachs von<br />

3,3 % auf 205,5 Mio. EUR. In den Kreditnehmergruppen<br />

zeichnet sich bei der Kreditnachfrage<br />

eine gegenläufige Entwicklung ab:<br />

Im Bereich der gewerblichen Kunden und Unternehmen<br />

sowie der öffentlichen Haushalte ist<br />

die in unserer Vorjahresprognose angenommene<br />

Verstetigung der Kreditnachfrage eingetroffen.<br />

Insbesondere das erste Halbjahr hat<br />

hier zu der deutlichen Zunahme bei den bewilligten<br />

Mitteln beigetragen.<br />

Im privaten Baufinanzierungsbereich waren die<br />

Neuausleihungen hingegen leicht rückläufig.<br />

HierspiegeltsicheinesinkendeAnzahlanerteilten<br />

Baugenehmigungen in Hessen wider. Außerdem<br />

legen wir nach wie vor großen Wert auf<br />

eine Deckungvon Risiko- und Bearbeitungskosten.<br />

Sehr gut von unseren Kunden angenommen<br />

wurden unsere Darlehensangebote zum<br />

energetischen Sanieren und Bauen sowie Konsumentenkredite<br />

und Kfz-Finanzierungen.<br />

Nach dem deutlichen Anstieg der neu bewilligten<br />

Weiterleitungsdarlehen im Vorjahr, ist in<br />

<strong>2008</strong> ein Rückgang zu verzeichnen. Dieser lässt<br />

sich auch darauf zurückführen, dass wir unseren<br />

Kunden aufgrund der Zinssituation teilweise<br />

Konditionen anbieten konnten, die für<br />

sie günstiger waren, als die Inanspruchnahme<br />

von öffentlichen Kreditprogrammen. Insgesamt<br />

erhöhte sich der Gesamtbestand an zugesagten<br />

zinsgünstigen öffentlichen Mitteln um<br />

12,8 Mio. EUR auf 195,2 Mio. EUR. Im Verhältnis<br />

zu den Gesamtausleihungen an Wohnungsbau-<br />

und Unternehmenskrediten ist die Spar-<br />

kasse <strong>Wetzlar</strong> damit nach wie vor führend unter<br />

den hessischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />

Das Gesamtvolumen der „Forderungen an<br />

Kunden“ stieg aufgrund der erfreulichen Entwicklung<br />

der Ausleihungen an Unternehmen<br />

und Kommunen gegenüber dem Vorjahr um<br />

11,7Mio. EUR auf 1.400,8 Mio. EUR an und hat<br />

gemessen an der Bilanzsumme einen Anteil<br />

von 68,3 %. Etwas mehr als die Hälfte der „Forderungen<br />

an Kunden“ entfallen hierbei auf gewerbliche<br />

Kunden.<br />

● Eigenanlagen und Beteiligungen<br />

Nach dem starken Anstieg im Vorjahr halbierten<br />

sich die „Forderungen an Kreditinstitute“<br />

am Bilanzstichtag nahezu auf 116,9 Mio. EUR<br />

(–96,4 Mio. EUR). Im Gegenzug stieg die Position<br />

„Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />

Wertpapiere“ um 136,6 Mio. EUR<br />

auf 344,3 Mio. EUR an. Für den Anstieg und die<br />

Verschiebung sind zwei Faktoren ursächlich:<br />

Die gute Liquiditätssituation der <strong>Sparkasse</strong><br />

wurde aufgrund des Wachstums bei den Kundeneinlagen<br />

weiterverbessert. Darüber hinaus<br />

wurden ab dem Sommer <strong>2008</strong> sukzessive Umschichtungen<br />

von Tagesgeldanlagen in kurzlaufende<br />

Wertpapiere vorgenommen, um von<br />

einem erwarteten veränderten Verlauf der Zinsstrukturkurve<br />

zu profitieren.<br />

Die eigenen Wertpapiere sind nach dem strengen<br />

Niederstwertprinzip bewertet.<br />

Das Volumen der Beteiligungen der <strong>Sparkasse</strong><br />

lag mit 27,6 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres<br />

(27,5 Mio. EUR). Die leichte Erhöhung resultiert<br />

aus einer Beteiligung an der „S-Versicherungsservice<br />

Mittelhessen GmbH“ – einer<br />

Gemeinschaftsgründung der <strong>Sparkasse</strong>n Gießen<br />

und <strong>Wetzlar</strong>. Größte Vermögensposition<br />

sind die Beteiligungen am <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband<br />

Hessen-Thüringen in Frankfurt am<br />

Main/Erfurt sowie die Unterbeteiligung an der<br />

durch die Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe<br />

mbH & Co. KG gehaltenen Anteile an<br />

der Landesbank Berlin Holding AG, mit insgesamt<br />

24,3 Mio. EUR. Darüber hinaus ist die<br />

<strong>Sparkasse</strong> u. a. an Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

in der Region beteiligt.<br />

8


● Einlagen von Kunden und Verbriefte<br />

Verbindlichkeiten<br />

Im Einlagengeschäft sind unsere in derVorjahresprognose<br />

geschilderten Erwartungen eingetroffen.<br />

Die Kundeneinlagen konnten um<br />

erfreuliche 46,8 Mio. EUR (3,0 %) auf einen<br />

Stichtagsbestand von 1.621,0 Mio. EUR gesteigert<br />

werden.<br />

In <strong>2008</strong> waren bei unseren Anlegern insbesondere<br />

kurzfristige Anlageformen wie Termineinlagen<br />

und kurzlaufende <strong>Sparkasse</strong>nbriefe sehr<br />

gefragt. War bis in den September hinein die<br />

„durchhängende“ inverse Zinsstrukturkurve<br />

der Hauptgrund für kurzfristige Geldanlagen,<br />

standen nach der drastischen Zuspitzung der<br />

Ereignisse an den Finanzmärkten mit der Insolvenz<br />

von Lehman Brothers ein gestiegenes<br />

Sicherheitsbedürfnis bzw. eine höhere Risikoaversion<br />

der Anleger im Vordergrund. Die<br />

Ausgestaltung der Sicherungssysteme der<br />

S-Finanzgruppe war neben einer soliden, konservativen<br />

Geschäftspolitik ein weiterer Punkt,<br />

derviele Anleger dazu veranlasste, ihre Gelder<br />

<strong>Sparkasse</strong>n anzuvertrauen.<br />

Aufgrund der geschilderten Marktbedingungen<br />

verminderte sich die Bilanzposition „Spareinlagen“<br />

um 48,3 Mio. EUR oder 11,8 % auf<br />

362,3 Mio. EUR, wobei – wie bereits geschildert<br />

– kurzfristige Geldanlagen unserer Kunden<br />

bei der Bilanzposition „andere Verbindlichkeiten“<br />

zu einer deutlichen Zunahme von<br />

95,1Mio.EUR (8,2%) auf 1.258,7 Mio. EUR führten.<br />

Bei der Emission von Inhaberschuldverschreibungen<br />

ohne Nachrangabrede zeigten sich<br />

ebenfalls die bereits geschilderten Laufzeitpräferenzen.<br />

Das Volumen schmolz um 2,4 Mio.<br />

EUR (6,5 %) auf 34,4 Mio. EUR ab.<br />

● Refinanzierungen<br />

Seitdem die ehemaligen aufsichtsrechtlichen<br />

Vorgaben zurfristenkongruenten Finanzierung<br />

des langfristigen Kreditgeschäfts hinfällig wurden,<br />

steuert die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> ihre Zinsänderungsrisiken<br />

mittels Finanzderivaten. In Kon-<br />

sequenz schmolzen die hierzu in der Vergangenheit<br />

aufgenommenen Mittel stetig ab und<br />

haben nun nur noch einen sehr geringen Anteil<br />

an den „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“.<br />

Der überwiegende Anteil dieser Bilanzposition<br />

resultiert aus der Aufnahme von öffentlichen<br />

Fördermitteln und deren Weiterleitung an unsere<br />

Kunden. Darüber hinaus wurden zur Erzielung<br />

von Erträgen aus Fristentransformation<br />

freie Liquiditätslinien bei unserer Landesbank<br />

in Anspruch genommen und in Wertpapiere<br />

mit kurzer Laufzeit investiert. Dies geschah in<br />

der Absicht, mittels Fristentransformation von<br />

der Zinsdifferenz zwischen Tagesgeldanlagen<br />

und Anlagen mit ca. einjähriger Laufzeit zu profitieren.<br />

Die Bilanzposition „Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten“ stieg um 21,5 Mio. EUR<br />

(9,9 %) auf 239,5 Mio. EUR.<br />

● Rücklagen<br />

Durch die vollständige Zuführung des Bilanzgewinns<br />

2007 in Höhe von 3,9 Mio. EUR erhöhte<br />

sich die Sicherheitsrücklage im Berichtsjahr<br />

auf 107,6 Mio. EUR. Dies entspricht einem<br />

Verhältnis zur Bilanzsumme von 5,2%.<br />

Ferner verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über weitere Eigenkapitalbestandteile,<br />

auf die unter „2.3 Vermögenslage“<br />

eingegangen wird.<br />

Nicht bilanzwirksames Kundengeschäft<br />

● Depot B-Geschäft<br />

Die im Jahr <strong>2008</strong> an den Finanzmärkten aufgetretenen<br />

Verwerfungen und Turbulenzen werden<br />

sicherlich in die Annalen der Finanzgeschichte<br />

eingehen. Weltweit kam es an den<br />

Börsenplätzen im Zuge der Finanzmarktkrise<br />

und den damit einhergehenden Rezessionserwartungen<br />

für die globale Wirtschaft zu deutlichen<br />

Kursverlusten. So verzeichnete der Deutsche<br />

Aktienindex (DAX) ein Jahresminus von<br />

mehr als 40 %-Punkten.<br />

9


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> <strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Die hohe Volatilität an den Märkten führte auch<br />

bei unseren Kunden zur Verunsicherung und<br />

einem erhöhten Beratungsbedarf. Bei einem<br />

deutlich gesteigerten Handelsvolumen hielten<br />

sich Käufe und Verkäufe in den bei unserer<br />

Transaktionsbank dwpbank geführten Kundendepots<br />

die Waage. Die bei der DekaBank geführten<br />

Kundendepots verzeichneten bei den<br />

Wertpapierkäufen ein deutlich höheres Volumen<br />

als bei den Wertpapierverkäufen. Gefragt<br />

waren hier im Hinblick auf die ab dem 1. Januar<br />

2009 neu eingeführte Abgeltungssteuer insbesondere<br />

Geldmarkt- und Rentenfonds mit steueroptimiertem<br />

Ansatz.<br />

Zieht man vom Gegenwert aller getätigten<br />

Wertpapierkäufe denjenigen der Wertpapierverkäufe<br />

und -fälligkeiten ab, ergibt sich für<br />

<strong>2008</strong> ein positiver Saldo von 63,6 Mio. EUR, der<br />

zusätzlich zu dem im Einlagenbereich beschriebenen<br />

Einlagenwachstum in Höhe von<br />

46,8 Mio. EUR erzielt wurde.<br />

Das insgesamt von der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> betreute<br />

Vermögen (ohne eigene IHS) in über<br />

26.000 Depots ging vor allem angesichts der<br />

weltweit fallenden Kurse insbesondere im vierten<br />

Quartal zurück und lag zum Jahresultimo<br />

bei 394,3 Mio. EUR (–4,9 %, Vorjahr +18,1 %).<br />

● Verbundgeschäfte<br />

Auch in <strong>2008</strong> konnten wir in Zusammenarbeit<br />

mit unseren Verbundpartnern sehr erfreuliche<br />

Vermittlungsergebnisse realisieren und unsere<br />

Vertriebsstärke unter Beweis stellen.<br />

Im Bereich der Altersvorsorge zeigt sich, wie<br />

sehr eine qualifizierte Beratungsleistung durch<br />

unsere Kunden geschätzt wird. Unser Konzept<br />

einer ständigen intensiven Schulung aller Mitarbeiter<br />

sowie der Beschäftigung zweier Spezialisten<br />

für komplexe Fälle, war in diesem Jahr<br />

erneut von Erfolg gekrönt. Sehr stark nachgefragt<br />

wurde durch unsere Kunden die DekaBonusrente.<br />

Mit dem Abschluss von über 3.000<br />

Neuverträgen belegte die <strong>Sparkasse</strong> in Hessen<br />

und Thüringen den 1. Platz und hatte einen<br />

Marktanteil im Neugeschäft von 55 %. Unter<br />

allen deutschen <strong>Sparkasse</strong>n erzielte unser<br />

Haus mit diesem herausragenden Ergebnis<br />

den 3. Platz. Neben unserem Vertriebsschwerpunkt<br />

„geförderte Altersvorsorge“ haben wir<br />

auch bei den klassischen Versicherungsprodukten<br />

Vertriebserfolge erzielt. Insgesamt wurden<br />

kapitalbildende Versicherungen mit einem<br />

Beitragsvolumen von 20,3 Mio. EUR abgeschlossen<br />

und 1.773 Sachversicherungsverträge<br />

vermittelt.<br />

Um unser Serviceangebot und die Expertise<br />

weiter zu verbessern, haben wir Ende <strong>2008</strong> gemeinsam<br />

mit der <strong>Sparkasse</strong> Gießen die „S-Versicherungsservice-Mittelhessen“<br />

gegründet,<br />

die ab dem 02. Januar 2009 die Kunden beider<br />

Häuser betreut. Derzeit stehen 12 Versicherungsexperten<br />

im Rahmen einer ganzheitlichen<br />

Kundenbetreuung zurVerfügung.<br />

Mit 102 vermittelten Immobilien und einem<br />

Verkaufsvolumen von über 15 Mio. EUR war die<br />

Arbeit unserer Makler und deren umfassende<br />

und qualifizierte Beratung rund um die Immobilie<br />

erneut sehr erfolgreich.<br />

Im Bauspargeschäft konnte der Vorjahresabsatz<br />

weiter gesteigert werden. Das vermittelte<br />

Bausparvolumen stieg um 0,9 Mio. EUR auf<br />

58,5 Mio. EUR an. Ebenfalls gestiegen ist auch<br />

die Anzahl der Verträge von 2.297 auf 2.407<br />

Stück. Die ab 2009 vom Gesetzgeber umgesetzten<br />

Änderungen in der Wohnungsbauförderung<br />

trugen sicherlich zu diesem guten Ergebnis<br />

bei. Im hessenweiten Vergleich konnten<br />

wir mit diesem Ergebnis unseren Platz unter<br />

den „Top Ten“ erneut behaupten.<br />

● Auslandsgeschäft<br />

Im Oktober 2006 wurde durch die <strong>Sparkasse</strong>n<br />

Gießen, Grünberg und <strong>Wetzlar</strong> die „S-International<br />

Mittelhessen GmbH“ gegründet. Zielsetzung<br />

war und ist es, unsere Kunden mithilfe<br />

dieses Kompetenzcenters bei ihren Auslandsaktivitäten<br />

durch maßgeschneiderte Finanzprodukte<br />

zu unterstützen. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

hat sich zügig am Markt etabliert<br />

und übertraf auch in <strong>2008</strong> die mit der Gründung<br />

verfolgten Ziele deutlich. Erstmalig konnten<br />

Einnahmen von knapp 1 Mio. EUR erzielt<br />

werden.<br />

10


Nicht bilanzwirksames Eigengeschäft<br />

Im Rahmen unserer barwertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />

erfolgt die „Feinjustierung“ von<br />

Zinsänderungsrisiko und Fristentransformation<br />

zwischenzeitlich fast ausschließlich mithilfe<br />

von Derivaten. Der Gesamtbestand der<br />

Payer-Swaps lag am Bilanzstichtag bei<br />

381,4 Mio. EUR, derjenige der Receiver-Swaps<br />

bei 212,5 Mio. EUR. Unabhängig davon schirmten<br />

Zinscaps mit einem Volumen von 95,0 Mio.<br />

EUR die <strong>Sparkasse</strong> gegen die Auswirkungen<br />

eines starken Zinsanstiegs in den kurzen Laufzeiten<br />

ab.<br />

11


s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

<strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

2.1 Ertragslage<br />

Die Ertragslage der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> stellte sich in <strong>2008</strong> im Vergleich zum Jahr 2007 wie folgt dar:<br />

<strong>2008</strong> 2007 Veränderung in<br />

TEUR TEUR TEUR %<br />

Zinsüberschuss 48.065 47.856 209 0,4<br />

Provisionsüberschuss 15.021 14.100 921 6,5<br />

Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 67 12 55 >100<br />

Sonstige betriebliche Erträge 1.248 843 405 48,0<br />

Summe 64.401 62.811 1.590 2,5<br />

Personalaufwand 29.255 27.618 1.637 5,9<br />

Anderer Verwaltungsaufwand 13.328 12.303 1.025 8,3<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.641 4.647 1.994 42,9<br />

Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge 15.177 18.243 –3.066 –16,8<br />

Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge -9.195 –9.608 –413 –4,3<br />

Ergebnis vor Steuern 5.982 8.635 –2.653 –30,7<br />

Steueraufwand -2.334 –4.739 –2.406 50,8<br />

Jahresüberschuss 3.648 3.896 –248 –6,4<br />

Aufwands-Ertrags-Verhältnis 76,4 % 71,0 %<br />

Eigenkapitalrentabilität vor Steuern 5,5 % 8,3 %<br />

Zinsüberschuss: ............................................................................. GuV-Positionen Nr. 1 bis 4<br />

Provisionsüberschuss: ................................................................. GuV-Positionen Nr. 5 bis 6<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen: ..................................... GuV-Positionen Nr. 11 und 12<br />

Ertrag bzw. Aufwand aus<br />

Bewertung und Risikovorsorge: ................................................ GuV-Positionen Nr. 13 bis 16<br />

Aufwands-Ertrags-Verhältnis: ..................................................... Summe GuV-Postionen Nr. 10 bis 12 /<br />

............................................................................................................ Summe GuV-Positionen Nr. 1 bis 8<br />

Eigenkapitalrentabilität vor Steuern ......................................... GuV-Position Nr. 19 / Bilanz Passiva Nr. 11 des Vorjahres<br />

Der Zinsüberschuss als bedeutendste Ertragsquelle<br />

ergibt sich aus dem Saldo von Zinserträgen<br />

plus zinsähnlichen laufenden Erträgen abzüglich<br />

Zinsaufwendungen. Obwohl während<br />

des größten Teils des Berichtsjahres eine flache,<br />

teilweise inverse Zinsstrukturkurve und<br />

der damit verbundene Wegfall von Fristentransformationserträgen<br />

sowie der extreme<br />

Preiswettbewerb um kurzlaufende Einlagen<br />

belastend wirkten, stabilisierte sich der Zinsüberschuss<br />

mit 48,1 Mio. EUR knapp über<br />

dem Vorjahreswert. Dass die Zinserträge<br />

(einschließlich laufende Erträge) mit einem<br />

Zuwachs von 5,8 Mio. EUR den Anstieg der<br />

Zinsaufwendungen von 5,6 % mehr als kompensieren<br />

konnten, resultiert im Wesentlichen<br />

aus gestiegenen Zahlungen aus Zinssicherungsgeschäften<br />

(Zins-Swaps) sowie höheren<br />

Ausschüttungen aus Spezialfonds.<br />

12


Die erneute Verbesserung des Provisionsüberschusses<br />

um 0,9 Mio. EUR auf 15,0 Mio. EUR<br />

dokumentiert neben der Vertriebskraft der<br />

<strong>Sparkasse</strong> auch die umfangreichen Umschichtungen,<br />

die viele Kunden im und in den außerbilanziellen<br />

Bereich vorgenommen haben, um<br />

für die Abgeltungssteuer optimal positioniert<br />

zu sein.<br />

Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften, d. h.<br />

aus dem Handel mit Wertpapieren, Derivaten<br />

und Devisen, war im Berichtsjahr erneut nahezu<br />

neutral.<br />

Der Zuwachs von 0,4 Mio. EUR bei den sonstigen<br />

betrieblichen Erträgen ergab sich im Wesentlichen<br />

aus derVeräußerung eines sparkasseneigenen<br />

Gebäudes sowie der Auflösung<br />

von Rückstellungen.<br />

Deutlich über der Inflationsrate lag mit 6,8 %<br />

bzw. 2,7 Mio. EUR der Anstieg der allgemeinen<br />

Verwaltungsaufwendungen, die sich im Berichtsjahr<br />

auf 42,6 Mio. EUR summierten. Zu<br />

dieser Steigerung trugen die Personalaufwendungen,<br />

maßgeblich beeinflusst von den Auswirkungen<br />

des letzten Tarifabschlusses, mit<br />

über 1,6 Mio. EUR bei. Eine Einmalbelastung für<br />

mehrjährig nutzbare Kundenkarten bewirkte<br />

im Wesentlichen den Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen<br />

um 1,0 Mio. EUR.<br />

Zusätzlich erhöhten sich die sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen um 2,0 Mio. EUR auf<br />

6,6Mio. EUR. Neben der Dotierung einer Rückstellung<br />

im Zusammenhang mit einer Beteiligung<br />

sowie Zinszahlungen aus einer Betriebsprüfung<br />

wirkte sich hier die Übernahme von<br />

ursprünglich an Kunden verkauften strukturierten<br />

Wertpapieren aus.<br />

In der Tendenz waren unsere im Prognosebericht<br />

des Vorjahrs geäußerten Erwartungen für<br />

den Personal- und Sachaufwand zutreffend.<br />

Positiver als in die Planungen eingestellt,<br />

zeigte sich die Entwicklung der Provisionserträge<br />

und auch die leichte Verbesserung des<br />

Zinsüberschusses.<br />

Per Saldo ergibt sich ein Ergebnis vor Bewertung<br />

und Risikovorsorge von 15,2 Mio. EUR,<br />

was einem Minus von 3,1 Mio. EUR gegenüber<br />

dem Vorjahr entspricht. Dies liegt am oberen<br />

Rand der Bandbreite unserer Erwartungen,<br />

aber unterhalb der langfristigen geschäftspolitischen<br />

Ziele. In dem geschilderten Zins- und<br />

Wettbewerbsumfeld und vor dem Hintergrund<br />

der Turbulenzen des letzten Quartals <strong>2008</strong> erscheint<br />

uns dieses Ergebnis als noch zufriedenstellend.<br />

Mittelfristig bedarf das Ergebnis vor Bewertung<br />

und Risikovorsorge jedoch, wie auch das Aufwands-Ertrags-Verhältnis<br />

von 76,4 % (Vorjahr:<br />

71,0 %), einer merklichen Verbesserung.<br />

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

im Kreditgeschäft sowie die Kursverluste und<br />

Abschreibungen auf Wertpapiere beliefen sich<br />

–nach dergemäß § 340f Abs. 3 HGB zulässigen<br />

Kompensation mit Erträgen –auf 9,2 Mio. EUR<br />

(Vorjahr: 9,6Mio.EUR). Der darin enthaltene Bewertungsaufwand<br />

für das Kundenkreditgeschäft<br />

erreichte bei einer weiterhin konsequenten<br />

Risikopolitik einen langjährigen Tiefststand.<br />

Zum ersten Mal seit 2002 – und wie aufgrund<br />

der durch die Finanzmarktkrise ausgelösten<br />

Marktturbulenzen nicht anders zu erwarten<br />

– ergaben sich nennenswerte Abschreibungen<br />

auf Wertpapiere des Eigenbestandes.<br />

Zusätzlich erfolgte eine Wertkorrektur für ein<br />

unterverzinslich gewordenes strukturiertes<br />

Schuldscheindarlehen. Bezüglich der Bewertung<br />

eines weiteren strukturierten Schuldscheindarlehens<br />

im Anlagevermögen sowie<br />

dem erstmaligen Einsatz eines Modellverfahrens<br />

zur Bewertung eines Teils unserer<br />

Wertpapiere verweisen wir auf die ersten beiden<br />

Seiten des Bilanzanhangs. Die Vorsorgereserven<br />

gemäß § 340fHGB erfuhren eine Dotierung.<br />

Die Eigenkapitalrentabilität von 5,5 % ist<br />

gegenüber dem Vorjahr rückläufig.<br />

2.2 Finanzlage<br />

Mit Wirkung vom 1. Januar <strong>2008</strong> hat die neue<br />

Liquiditätsverordnung (LiqV) den bisherigen<br />

„Grundsatz II“ abgelöst. Auch die LiqV dient der<br />

Beschränkung des Abrufrisikos. Dieses kann<br />

z.B. aus einer unerwarteten Inanspruchnahme<br />

von Kreditlinien oder durch unvorhergesehene<br />

13


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> <strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Verfügungen der Gläubiger über die Einlagen<br />

entstehen. Zur Abbildung des Abrufrisikos werden<br />

die liquiditätsrelevanten Aktiva und Passiva<br />

in einer zeitlich gegliederten Übersicht<br />

erfasst. Als kritischer Zeithorizont für das Abrufrisiko<br />

wird das Laufzeitband von einem Kalendermonat<br />

angesehen. Die Liquidität gilt dann<br />

als ausreichend, wenn das Verhältnis der zur<br />

Verfügung stehenden Zahlungsmittel zu den im<br />

selben Zeitraum zu erwartenden Liquiditätsabflüssen<br />

mindestens den Wert 1 erreicht oder<br />

übersteigt.<br />

<strong>2008</strong> bewegte sich die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> bei<br />

ihrer turnusgemäß durchgeführten monatlichen<br />

Ermittlung der Liquiditätskennzahlen innerhalb<br />

einer Bandbreite von 1,51 bis 2,54.<br />

Zum Stichtag 31. 12. <strong>2008</strong> betrug der Wert<br />

2,14.<br />

Das Angebot der Deutschen Bundesbank, Refinanzierungsgeschäfte<br />

in Form von Offenmarktgeschäften<br />

(Hauptrefinanzierungsgeschäfte)<br />

abzuschließen, wurde aufgrund derausreichenden<br />

Liquiditätsausstattung ebenso wenig genutzt<br />

wie Übernachtkredite (Spitzenrefinanzierungsfazilität).<br />

Um bei Bedarf die Refinanzierungsangebote<br />

der Deutschen Bundesbank in<br />

Anspruch nehmen zu können, hat die <strong>Sparkasse</strong><br />

im Rahmen des Pfandpoolverfahrens Wertpapiere<br />

verpfändet.<br />

Darüber hinaus steht die Landesbank Hessen-<br />

Thüringen der <strong>Sparkasse</strong> mit einer Liquiditätskreditlinie<br />

zurVerfügung.<br />

Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> war, wie in<br />

den vorangegangenen Berichtsjahren, jederzeit<br />

gegeben. Auch die durch die Finanzmarktkrise<br />

ausgelösten Marktturbulenzen hatten<br />

keine negativen Auswirkungen auf die Liquidität<br />

unseres Hauses.<br />

2.3 Vermögenslage<br />

Zum Bilanzstichtag betrug die Sicherheitsrücklage<br />

der <strong>Sparkasse</strong> 107,6 Mio. EUR. Damit korrespondiert<br />

eine „Kernkapitalquote“ nach Solvabilitätsverordnung<br />

in Höhe von 8,80 % der<br />

anrechnungspflichtigen Positionen (Vorjahr:<br />

7,71 % gemäß dem nach § 64h KWG bis einschließlich<br />

31. 12. 2007 anwendbaren „Grundsatz<br />

I“). Somit steht, gegenüber dem vom Gesetzgeber<br />

geforderten Wert von 4,0 %, ein ausreichender<br />

Kapitalpuffer zurVerfügung.<br />

Bei der Ermittlung von Solvabilitäts-Kennziffern<br />

wendet die <strong>Sparkasse</strong> hinsichtlich der Kreditrisiken<br />

den Kreditrisikostandardansatz (KSA)<br />

und hinsichtlich der operationellen Risiken den<br />

Basisindikatoransatz (BIA) an.<br />

Die Sicherheitsrücklage der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />

wird –vorbehaltlich der bei Feststellung des<br />

Jahresabschlusses <strong>2008</strong> vom Verwaltungsrat<br />

noch zu beschließenden Zuführung des Bilanzgewinns<br />

von 3,6 Mio. EUR –auf 111,3 Mio. EUR<br />

anwachsen.<br />

Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die<br />

<strong>Sparkasse</strong> über weitere Eigenkapitalbestandteile.<br />

Das anrechenbare Ergänzungskapital<br />

setzt sich zum 31. 12. <strong>2008</strong> aus den Vorsorgereserven<br />

gemäß § 340fHGB sowie längerfristigen<br />

nachrangigen Verbindlichkeiten zusammen.<br />

Das anrechenbare Nachrangkapital ging<br />

um 6,2 Mio. EUR auf 18,4 Mio. EUR planmäßig<br />

zurück. Die Vorsorgereserven erfuhren eine<br />

Dotierung, weitere stille Reserven i. S.v.<br />

§ 26a KWG a.F. sind vorhanden. Das Volumen<br />

der Risikoaktiva war leicht rückläufig. Als Folge<br />

stieg die Gesamtkennziffer nach Solvabilitätsverordnung,<br />

als Verhältnis des haftenden Eigenkapitals,<br />

bezogen auf die Summe der gewichteten<br />

Risikoaktiva, auf 14,49%. Der Vorjahreswert<br />

von 12,86% wurde noch nach den<br />

Vorgaben des § 10 KWG ermittelt. Unsere Eigenkapitalausstattung<br />

liegt damit deutlich<br />

über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert<br />

von 8,0 %.<br />

Die Eigenkapitalbasis für eine Geschäftsausweitung<br />

ist somit auch weiterhin gegeben.<br />

Die wirtschaftliche Lage der <strong>Sparkasse</strong> kann<br />

auch für das Jahr <strong>2008</strong> insgesamt als zufriedenstellend<br />

bezeichnet werden.<br />

14


3. Nichtfinanzielle<br />

Leistungsindikatoren<br />

● Personal- und Sozialbereich<br />

Bei der Erfüllung unserer Aufgaben bauen wir<br />

auf unsere qualifizierten und motivierten Mitarbeiter.<br />

In unserem Haus wurden zum Bilanzstichtag<br />

661 (Vorjahr: 664) Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter – einschließlich Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ohne Bezüge (z. B. in Elternzeit)<br />

– beschäftigt; davon 243 Teilzeitkräfte<br />

(Vorjahr: 256). Dies entspricht, gerechnet auf<br />

der Basis von Vollzeitkräften einer Beschäftigung<br />

von 543,2 (Vorjahr: 536,8) Mitarbeitern.<br />

Ende <strong>2008</strong> standen 65 (Vorjahr: 55) junge Menschen<br />

in einem Ausbildungsverhältnis zum<br />

Bankkaufmann bzw. zur Bankkauffrau. Nachdem<br />

im Vorjahr 24 junge Menschen eine Ausbildung<br />

zur Bankkauffrau / zum Bankkaufmann<br />

begonnen haben, bieten wir für den Ausbildungsbeginn<br />

1. August 2009 insgesamt 20 jungen<br />

Menschen einen qualifizierten Start in das<br />

Berufsleben an.<br />

Das Wissen und Können unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter muss sich ständig dem<br />

immer intensiveren Wettbewerb im Kreditgewerbe,<br />

den technischen Neuerungen und nicht<br />

zuletzt den sich permanent ändernden rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen (MiFID, SEPA, Abgeltungssteuer<br />

usw.) anpassen. Um dies zu ermöglichen,<br />

bilden auch weiterhin gezielte, an<br />

den spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes<br />

orientierte, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

einen Schwerpunkt der Personalarbeit.<br />

Weder die Zahl der Kündigungen im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr noch die durchschnittlichen<br />

Krankheitstage oder die Struktur des Dienstalters<br />

geben Hinweise auf ein überdurchschnittliches<br />

Personalaustrittsrisiko.<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach<br />

dem Schluss des Geschäftsjahres ergaben sich<br />

bis zur Erstellung dieses <strong>Lagebericht</strong>s nicht.<br />

5. Risikoberichterstattung<br />

5.1 Grundlagen des Risikomanagements<br />

Die kontrollierte Übernahme, aktive Steuerung<br />

und gezielte Transformation von Risiken sind<br />

Kernfunktionen von Kreditinstituten. Als wesentliche<br />

Risiken des Bankgeschäfts sind hierbei<br />

Adressen-, Zinsänderungs- und Marktpreisrisiken<br />

zu sehen. Hinzu kommen operationelle<br />

Risiken, Liquiditätsrisiken sowie sonstige Risiken.<br />

Bei unserer <strong>Sparkasse</strong> bestehen im Sinne<br />

einer ertrags- und wertorientierten Banksteuerung<br />

entsprechende Systeme zur Steuerung,<br />

Überwachung und Kontrolle dieser Geschäftsrisiken,<br />

die den gesetzlichen Vorschriften<br />

gemäß § 25a KWG gerecht werden.<br />

Mithilfe unseres auf Basis einer Konzeption des<br />

<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbands Hessen-Thüringen<br />

erarbeiteten Unternehmenssicherungskonzepts<br />

(USI) – und ergänzend in anderen<br />

schriftlichen Anweisungen – strukturieren wir<br />

unsere strategischen und operativen Banksteuerungsprozesse.<br />

Basierend auf dieser Konzeption<br />

werden sowohl betriebswirtschaftliche<br />

Erfordernisse an die Bankensteuerung als auch<br />

die aufsichtsrechtlichen Anforderungen dokumentiert<br />

und abgedeckt. Im Mittelpunkt des<br />

strategischen Ansatzes stehen die Meinungsbildung<br />

der Geschäftsleitung, dokumentiert in<br />

der Geschäfts- und Risikostrategie und deren<br />

Umsetzung in eine mittel- und langfristige Geschäftsplanung<br />

mit operativer Absicherung<br />

durch ein Zielsystem. Ebenfalls hier zugeordnet<br />

ist die Ableitung der Risikotragfähigkeit,<br />

die als wesentliche Rahmenbedingung für die<br />

operative Unternehmenssicherung gilt.<br />

Die Interne Revision ist neben dem internen<br />

Kontrollsystem Bestandteil des internen Über-<br />

15


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> <strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

wachungssystems. Sie ist direkt dem Vorstand<br />

unterstellt und unterstützt diesen in seiner originären<br />

Überwachungsaufgabe, insbesondere<br />

mit Blick auf die Betriebs- und Geschäftsabläufe<br />

innerhalb der <strong>Sparkasse</strong>, das Risikomanagement<br />

und -controlling sowie das<br />

interne Kontrollsystem. Sie untersucht gezielt,<br />

ob die Grundsätze von Sicherheit und Ordnungsmäßigkeit<br />

sowie von Wirtschaftlichkeit<br />

und Zweckmäßigkeit beachtet werden.<br />

Die Risikomessung sowie die Überwachung<br />

der Einhaltung der Risikolimite wird durch<br />

unsere Abteilung Risikocontrolling wahrgenommen.<br />

Um Interessenkonflikte zu vermeiden und Entscheidungen<br />

möglichst objektiv treffen zu können,<br />

besteht eine funktionale und organisatorische<br />

Trennung von Marktfunktionen sowie risikosteuernden<br />

und -überwachenden Funktionen,<br />

die den Vorstand mit einschließt und den<br />

gesetzlichen Anforderungen entspricht.<br />

Unter dem Begriff „Risiko“ versteht die <strong>Sparkasse</strong><br />

eine Verlust- oder Schadensgefahr, die<br />

dadurch entsteht, dass eine erwartete zukünftige<br />

Entwicklung ungünstiger verläuft als geplant<br />

oder sogar existenzbedrohend wird bzw.<br />

eine wirkungsgleiche unerwartete Entwicklung<br />

eintritt.<br />

„Risikomanagement“ bedeutet, dass alle Risiken<br />

regelmäßig erkannt, gesteuert und überwacht<br />

sowie interne Kontrollverfahren implementiert<br />

werden. In diesem Kontext hat das Risikomanagement<br />

das vorrangige Ziel, Risiken<br />

des <strong>Sparkasse</strong>nbetriebs transparent und steuerbar<br />

zu machen. Die Risiken werden dabei auf<br />

ein Maß beschränkt, welches die Vermögensund<br />

Ertragssituation der <strong>Sparkasse</strong> nicht gefährdet.<br />

5.2 Risikomanagementprozess<br />

Der Risikomanagementprozess umfasst alle<br />

Aktivitäten der <strong>Sparkasse</strong> zum systematischen<br />

Umgang mit Risiken. Er teilt sich auf in die Einzelschritte<br />

Risikoerkennung, Risikobewertung,<br />

Risikomessung, Risikoreporting, Risikosteuerung<br />

und Risikokontrolle.<br />

Die Risikoerkennung dient der Identifikation<br />

und Beschreibung der bei der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />

bestehenden Risiken.<br />

Die Risikobewertung hat das Ziel, eine erste<br />

subjektive Einschätzung der Risikorelevanz<br />

vorzunehmen, indem aus den Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />

Risikobedeutung und<br />

Beherrschbarkeit eine Risikokennzahl ermittelt<br />

und jährlich überprüft wird. Die aus der Risikokennzahl<br />

abgeleitete Risikoklasse gibt Anhaltspunktefür<br />

den Handlungsbedarf einschließlich<br />

der Steuerungsnotwendigkeit nach Schwere<br />

und Häufigkeit.<br />

Bei der Risikomessung werden die konkreten<br />

Verlust- bzw. Vermögensminderungspotenziale<br />

ermittelt und mit den festgelegten<br />

Schwellenwerten/Limiten abgeglichen. Die Ergebnisse<br />

sind den entsprechenden Reports zu<br />

entnehmen.<br />

Die Risiken werden dann in unterschiedlicher<br />

Frequenz turnusmäßig schriftlich aufbereitet.<br />

Einzelrisiken von erhöhter Bedeutung werden,<br />

insbesondere auch bei Überschreitung der<br />

festgelegten Schwellenwerte/Limite, dem Gesamtvorstand<br />

ad hoc zur Kenntnis gegeben.<br />

Unter Risikosteuerung verstehen wir das Simulieren<br />

und Einleiten von Maßnahmen, die zur<br />

Risikobegrenzung oder -ausweitung beitragen.<br />

Im Rahmen der prozessabhängigen Risikokontrolle<br />

werden die durchgeführten Steuerungsmaßnahmen<br />

hinsichtlich Effizienz und Effektivität<br />

überprüft und gegebenenfalls erneute<br />

Handlungen im Risikomanagementprozess<br />

veranlasst. Wesentliche Verfahren der Risikokontrolle<br />

sind Abweichungsanalysen (Risikolage<br />

vor/nach Risikosteuerung) und integrierte<br />

Kontrollen.<br />

5.3 Risikobegrenzung und Limitsystem<br />

Für das Risikomanagement der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> bildet das Risikotragfähigkeitskonzept<br />

eine elementare Säule. Nach der Quantifizierung<br />

der Risiken wird über das Risikotragfähigkeitskonzept<br />

untersucht, ob die <strong>Sparkasse</strong> sich<br />

16


die bestehenden Risiken leisten kann. Es ist<br />

damit ein wichtiges Element der Gesamtbanksteuerung<br />

und das wesentliche Risikosteuerungsinstrument<br />

des Vorstandes. Als Risikodeckungspotenzial<br />

stehen der <strong>Sparkasse</strong> neben<br />

dem geplanten Betriebsergebnis vor Bewertung<br />

– reduziert um ein geplantes Mindestergebnis<br />

–auch Vorsorgereserven gemäß § 340f<br />

HGB zur Verfügung. Aufbauend auf dem vorhandenen<br />

Risikodeckungspotenzial und unter<br />

Berücksichtigung unserer Risikobereitschaft<br />

haben wir ein Gesamtbanklimitsystem installiert.<br />

Bei der Quantifizierung und Steuerung der Risiken<br />

werden – soweit möglich und im Hinblick<br />

auf die Risikobedeutung sinnvoll – sowohl der<br />

Risikofall als auch der Extremfall betrachtet. Für<br />

die Abdeckung der Risiken aus dem Extremfall<br />

werden derVerlustobergrenze – gemessen am<br />

Risikofall – weitere stille Reserven zugerechnet.<br />

Die Angemessenheit der Verlustobergrenze<br />

und des Limitsystems wird monatlich durch die<br />

Abteilung Risikocontrolling überprüft.<br />

Für das Zinsänderungsrisiko ist darüber hinaus<br />

ein barwertorientiertes Limitsystem, bestehend<br />

aus Risiko- und Abweichungslimit von<br />

einer Benchmark, definiert.<br />

5.4 Die Risikoarten im Einzelnen<br />

● Adressenrisiko<br />

Adressenrisiken beinhalten die Gefahr eines<br />

teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich<br />

zugesagter Leistungen durch den Ausfall<br />

eines Geschäftspartners sowie Wertminderungen<br />

der Forderung aufgrund nicht vorhersehbarer<br />

Verschlechterung der Bonität eines Geschäftspartners.<br />

Diese Risiken werden durch<br />

sorgfältige Auswahl unserer Partner nach den<br />

Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung sowie<br />

durch Limite bezüglich Kontrahenten, Größenstruktur,<br />

etc. begrenzt. Die wesentlichen Ziele<br />

des Adressenrisikomanagements sowie die<br />

wesentlichen risikobegrenzenden Vorgaben<br />

sind in der Kreditrisikostrategie niedergelegt.<br />

Zur systematischen Analyse der im gewerblichen<br />

Kreditgeschäft vorhandenen Risiken bei<br />

größeren Engagements bedient sich die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> der zentral für alle <strong>Sparkasse</strong>n<br />

unter Führung des DSGV entwickelten mathematisch-statistischen<br />

Bewertungsmodelle<br />

(DSGV-StandardRating und Immobiliengeschäftsrating).<br />

Hierdurch werden die ausfallrelevanten<br />

Merkmalsausprägungen eines Unternehmens<br />

in eine Bonitätsaussage (Ratingnote,<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit) transformiert. Unter<br />

Verwendung gewichteter harter und weicher<br />

Faktoren sowie Finanzkennzahlen zur Unternehmensbeurteilung<br />

werden somit einheitliche<br />

Kriterien zurVorbereitung einer Kreditentscheidung<br />

bzw. zur Kreditüberwachung ermittelt.<br />

Im Segment der Geschäftskunden wird ein<br />

vereinfachtes Ratingverfahren eingesetzt. Die<br />

Ratingnote 1 beschreibt die beste und die Ratingnote<br />

18 die schlechteste Bonität. Des Weiteren<br />

bildet die Ratingnote die Basis für eine risikoadäquate<br />

Bepreisung für unsere abgestufte<br />

Kompetenzregelung im Kreditgeschäft<br />

und die Überleitung von Engagements in die<br />

Intensivbetreuung bzw. in die Problemkreditbearbeitung.<br />

Für eine derart qualifizierte Analyse<br />

der Kreditrisiken ist es für die <strong>Sparkasse</strong><br />

unabdingbar, zeitnah über aussagefähige Informationen<br />

zu den wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

ihrer Kunden – auch unterhalb der starren<br />

Betragsgrenze nach § 18 KWG –zu verfügen.<br />

Im Privatkundengeschäft werden die vom<br />

DSGV entwickelten und validierten Scoringverfahren<br />

eingesetzt.<br />

Am 31.12.<strong>2008</strong> ergab sich für das klassifizierte<br />

bewilligte Kundenkreditvolumen folgende Ratingstruktur:<br />

Ratingklassen Bewilligtes Anteil am gerateten<br />

Kreditvolumen in Kreditvolumen<br />

in Mio. EUR in %<br />

1 – 2 583,1 32,8<br />

3 – 6 534,7 30,0<br />

7 –10 419,8 23,6<br />

11 –12 62,5 3,5<br />

13 –16 114,4 6,4<br />

17 –18 65,6 3,7<br />

1.780,1 100,0<br />

17


s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

<strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Zur Steuerung der Kreditrisiken auf Portfolioebene<br />

wird das Tool „Credit-Portfolio-View<br />

(CPV)“ eingesetzt. Mithilfe dieses Werkzeugs<br />

sind wir in der Lage, sowohl erwartete als auch<br />

unerwartete Verluste unter Einbeziehung von<br />

Zusagevolumen, Rating des Kreditnehmers<br />

und erwarteten Verwertungsquoten für die gestellten<br />

Sicherheiten zu ermitteln.<br />

CPV unterstützt uns auf Portfolioebene bei der<br />

Berechnung der Risikotragfähigkeit durch die<br />

Ermittlung des Erwartungswertes und der<br />

Werte für den Risiko- und den Extremfall unter<br />

Berücksichtigung verschiedener Szenarien. Auf<br />

der Ebene des einzelnen Kreditengagements<br />

dient uns der Wert „Erwartete Verluste“ zur Limitierung.<br />

Aufgrund der Einbeziehung von Rating<br />

und Verwertungsquoten ist die Orientierung<br />

an diesem Indikator zweckmäßiger als<br />

z.B. eine Begrenzung von Einzelengagements<br />

über den Blankoanteil.<br />

Die Kreditrisikostrategie enthält eine Reihe<br />

weiterer risikobeschränkenderVorgaben – insbesondere<br />

die Verpflichtung zur Einholung<br />

eines Zweitvotums auch im nicht risikorelevanten<br />

Geschäft – z. B. bei Neukunden mit Sitz außerhalb<br />

des Wirtschaftsgebietes, bei bestimmten<br />

Branchen und ab einer bestimmten Ratingbzw.<br />

Scoringklasse.<br />

Zurfrühzeitigen Identifizierung von Kreditnehmern,<br />

bei denen verstärkt Warnsignale und Risikoindikatoren<br />

auftreten, wurde ein EDV-gestütztes<br />

Frühwarnsystem in die Prozesse integriert.<br />

Die Adressenrisiken beim Erwerb von festverzinslichen<br />

Wertpapieren und Schuldscheinen<br />

werden durch die Beschränkung auf bestimmte<br />

– i. d. R. extern ermittelte – Mindestratings und<br />

die zeitnahe Überwachung der Veränderung<br />

dieser Ratings begrenzt. Vor allem aber haben<br />

wir Volumenlimite für jede einzelne Adresse<br />

festgelegt.<br />

Vorstand und Verwaltungsrat werden im Rahmen<br />

eines umfassenden Risikoreports vierteljährlich<br />

u. a. auch über die Entwicklung der<br />

Strukturmerkmale des Kreditportfolios, die<br />

Einhaltung der beschlossenen Limite und die<br />

Entwicklung der Vorsorgemaßnahmen für Einzelrisiken<br />

informiert. Ergänzend aktualisieren<br />

wir ab März eines jeden Jahres monatlich das<br />

Volumen der notwendigen Nettoneubildungen<br />

von Einzelwertberichtigungen und der Direktabschreibungen.<br />

Das Reporting und die Überwachung<br />

der Risiken erfolgen in den vom<br />

Markt getrennten Abteilungen Kreditsekretariat<br />

und Risikocontrolling.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> betreibt traditionell ein<br />

sehr intensives Kreditgeschäft und betrachtet<br />

dies auch als Teil ihres öffentlichen Auftrags.<br />

Entsprechend ordnen wir nach wie vor dem<br />

Adressenausfallrisiko die höchste Risikokennzahl<br />

zu. Insofern bleibt die gezielte Steuerung<br />

der Risiken aus dem originären Kreditgeschäft,<br />

insbesondere die Verbesserung der Granularität<br />

des Portfolios und die Reduzierung großer<br />

Einzelrisiken, wichtige geschäftspolitische Aufgabe.<br />

Im Berichtsjahr lag der Bewertungsaufwand für<br />

das Kundenkreditgeschäft auf dem niedrigsten<br />

Niveau seit vielen Jahren und weit unter unserem<br />

Erwartungswert vom Jahresanfang. Er bewegte<br />

sich damit deutlich innerhalb des Volumens<br />

des für das Adressenrisiko „reservierten“<br />

Teils der Risikodeckungsmasse.<br />

● Marktpreisrisiko<br />

Kreditinstitute agieren mit ihren Eigenanlagen<br />

auf volatilen Märkten. Sie werden deshalb mit<br />

Risiken konfrontiert, die sie grundsätzlich nicht<br />

vermeiden, die sie aber identifizieren, überwachen<br />

und steuern können.<br />

Die Steuerung der Marktpreisrisiken der <strong>Sparkasse</strong><br />

erfolgt primär über die Limitierung im<br />

Rahmen der Mindestanforderungen an das Risikomanagement<br />

(MaRisk).<br />

Dabei betrachten wir unter dem „Globallimit für<br />

Marktpreisrisiken“ zum einen das „handelsrechtliche<br />

Verlustrisiko“. Dies wird börsentäglich<br />

durch die Gegenüberstellung von Marktund<br />

Buchwerten ermittelt (Mark to Market) und<br />

quantifiziert die bis zum Stichtag eingetretenen<br />

GuV-wirksamen Kursverluste.<br />

18


Zusätzlich wird ein potenzieller zukünftiger<br />

Verlust berechnet, der bis zum Zeitpunkt einer<br />

möglichen Glattstellung von Positionen eintreten<br />

könnte. Dies erfolgt durch die Ermittlung<br />

möglicher Wertveränderungen der einzelnen<br />

Geschäfte während eines bestimmten Zeitraums<br />

anhand historischer Preisschwankungen.<br />

Die Bestimmung dieses „betriebswirtschaftlichen<br />

Marktpreisrisikos“, d. h. das Risiko<br />

sich verändernder Marktpreise (z. B. Aktienkurse),<br />

erfolgt mittels der modernen historischen<br />

Simulation.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> geht bei dieser Risikobewertung<br />

von einem einseitigen Konfidenzniveau<br />

von 95 % und einer Haltedauer von 10<br />

Tagen für den Normal-/Risikofall aus. Dabei beträgt<br />

der Stützzeitraum 250 Handelstage. Das<br />

dementsprechend zu berechnende Marktpreisrisiko<br />

für die Bestände unseres Handelsbuches<br />

wird von der Abteilung Risikocontrolling unter<br />

strenger Beachtung der Funktionstrennung<br />

zum Treasury täglich ermittelt. Der Vorstand<br />

wird über das Ergebnis der Berechnungen täglich<br />

informiert, der Verwaltungsrat regelmäßig<br />

in seinen Sitzungen.<br />

Daneben erfolgt eine Extremfall-Betrachtung<br />

der Marktpreisrisiken auf Basis eines Konfidenzniveaus<br />

von 99,9 %, bei 63 Tagen Haltedauer<br />

und einem Stützzeitraum von 250 Handelstagen.<br />

Ein halbjährliches Backtesting sichert die Ergebnisgüte.<br />

Während des Berichtsjahres kam es aufgrund<br />

der Marktturbulenzen phasenweise zu Limitüberschreitungen,<br />

die zeitnah vom Risikocontrolling<br />

an den Überwachungsvorstand/Gesamtvorstand<br />

gemeldet wurden. Dieser legte<br />

Maßnahmen zur Risikobegrenzung bzw. Risikoreduzierung<br />

fest.<br />

● Zinsänderungsrisiko<br />

Das GuV-wirksame Zinsspannenrisiko ermitteln<br />

wir als Differenz zwischen dem Zinsüberschuss<br />

bei Fortschreibung der aktuellen<br />

Geschäftsstruktur in Kombination mit einer<br />

konstanten Zinsstruktur sowie dem Zinsüber-<br />

schuss bei Fortschreibung der aktuellen<br />

Geschäftsstruktur in Kombination mit einer auf<br />

historischen Daten basierenden simulierten<br />

Zinserhöhung, bei der 250 Arbeitstage und ein<br />

Konfidenzniveau von 95 % berücksichtigt werden.<br />

Hierbei werden unterschiedliche Anpassungselastizitäten<br />

variabel verzinslicher Aktivund<br />

Passivposten berücksichtigt (dynamische<br />

Elastizitätenbilanz). Der so ermittelte Risikowert<br />

wird unterjährig laufzeitverkürzend auf<br />

das Jahresende und somit auf das Geschäftsjahr<br />

bezogen.<br />

Die Berücksichtigung des Geschäftsstrukturrisikos<br />

erfolgt in Form eines Aufschlags auf<br />

das Zinsspannenrisiko. Den Wert leiten wir<br />

aus den letzten 15 Jahresveränderungsraten<br />

der Zinsspanne unseres Hauses ab, da dort<br />

neben den Veränderungen der Zinsstrukturkurve<br />

auch alle Veränderungen der Bilanzstruktur<br />

ihren Niederschlag finden. Wir betrachten<br />

das Zinsänderungsrisiko als Summe<br />

aus diesem Strukturrisiko und dem Zinsspannenrisiko.<br />

Ab dem IV. Quartal wird ergänzend schon das<br />

gesamte Folgejahr betrachtet. Die Ermittlung<br />

erfolgt im Risikocontrolling.<br />

Um Zinsänderungsrisiken auf das von uns akzeptierte<br />

Ausmaß zu beschränken, haben wir<br />

Teile dieser Risiken durch Derivate (Swap- und<br />

Cap-Geschäfte) abgesichert. <strong>2008</strong> ergaben sich<br />

keine Limitüberschreitungen.<br />

● Wertorientierte Steuerung des Zinsbuchs<br />

Neben der Risikosteuerung aus GuV-Sicht<br />

haben wir ein Verfahren zur wertorientierten<br />

Zinsbuchsteuerung eingeführt. Dabei werden<br />

in einem ersten Schritt alle zinstragenden Geschäfte<br />

– einschließlich dervariablen Zinspositionen<br />

– zu einem Gesamtbank-Cashflow zusammengefasst.<br />

Für diesen wird ein Barwert<br />

ermittelt. Für die Steuerung unseres Zinsbuchs<br />

bedienen wir uns eines passiven Managementansatzes,<br />

d. h. wir haben eine effiziente Benchmark<br />

festgelegt, deren Cashflow als Vorbild für<br />

die Modellierung des Gesamtbank-Cashflows<br />

dient.<br />

19


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> <strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Auf Grundlage der historischen Simulation werden<br />

monatlich für alle zinstragenden Positionen<br />

der Gesamtbank die jeweiligen Chancen<br />

und Risiken ermittelt und in einem regelmäßigen<br />

Reporting an den Vorstand berichtet. Die<br />

Begrenzung der wertorientierten Zinsänderungsrisiken<br />

erfolgt in einem Limitsystem, über<br />

dessen Auslastung auch derVerwaltungsrat in<br />

seinen Sitzungen informiert wird.<br />

Nachrichtlich wird die Auswirkung einer unerwarteten<br />

Zinsänderung von plus 130 Basispunkten<br />

Ad-hoc sowie minus 190 Basispunkten<br />

Ad-hoc auf den Barwert dargestellt.<br />

Im Rahmen unserer barwertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />

erfolgt die „Feinjustierung“ von<br />

Zinsänderungsrisiko und Fristentransformation<br />

mittlerweile fast ausschließlich mithilfe<br />

von Derivaten. Zum Volumen der vereinbarten<br />

Zins-Swaps und -Caps wird auf den Bilanzanhang<br />

bzw. auf den Abschnitt „1.4 Nicht bilanzwirksames<br />

Eigengeschäft“ verwiesen.<br />

● Liquiditätsrisiko<br />

Unter Liquiditätsrisiko versteht man das Risiko,<br />

dass gegenwärtige oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht vollständig oder zeitgerecht<br />

erfüllt werden können. Hinzu kommt das<br />

Risiko, in einer Liquiditätskrise Refinanzierungsmittel<br />

nur zu erhöhten Marktzinssätzen<br />

aufnehmen zu können (sog. Refinanzierungsrisiko),<br />

oder dass Bilanzpositionen der Aktivseite<br />

nur unter ihrem eigentlichen Marktwert liquidiert<br />

werden können (sog. Marktliquiditätsrisiko).<br />

Die Liquiditätssteuerung erfolgt in unserem<br />

Haus durch die Abteilungen Treasury und<br />

Betriebswirtschaft. Die Zahlungsfähigkeit der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> war im Berichtsjahr jederzeit<br />

gegeben.<br />

Zur Steuerung des Liquiditätsrisikos stellen wir<br />

in erster Linie auf die von der Bankenaufsicht<br />

vorgegebenen Regelungen ab. Diese umfassen<br />

neben den Mindestreservevorschriften<br />

auch die sogenannte Liquiditätsverordnung.<br />

Beide aufsichtsrechtlichen Vorgaben wurden<br />

eingehalten. Auf die Ausführungen unter Abschnitt<br />

„2.2 Finanzlage“ wird verwiesen.<br />

Zur Verbesserung des Reportings (einschließlich<br />

Szenariobildung) findet das im Jahr 2007<br />

eingeführte Programm LiMa (Liquiditätsmanagement)<br />

der Firma ccfb Verwendung. Basierend<br />

auf der Liquiditätsverordnung sind damit<br />

auch die Auswirkungen negativer Entwicklungen<br />

und die sich dann ergebenden Liquiditätskennzahlen<br />

darstellbar.<br />

● Operationelles Risiko<br />

Das operationelle Risiko ist die Gefahr von<br />

Schäden, die infolge der Unangemessenheit<br />

oder des Versagens von internen Verfahren,<br />

Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder als<br />

Folge externer Einflüsse entstehen.<br />

Personelle Risiken sollen durch die Begleitung<br />

der Arbeitsprozesse in Form von Arbeitsbeschreibungen<br />

und internen Kontrollen verringert<br />

werden.<br />

Zur Begrenzung von Rechtsrisiken werden<br />

Standardformulare des Deutschen <strong>Sparkasse</strong>nverlags<br />

verwendet und hausindividuelle Vordrucke<br />

durch unseren Syndikus an geänderte<br />

Gesetzesvorgaben/Rechtsprechungen angepasst.<br />

Im Rahmen der Geschäftsfortführungsplanung<br />

(Business Continuity Management) wurden<br />

mehrere Notfallübungen mit Bezug zu wesentlichen<br />

Geschäftsprozessen durchgeführt. Ziel<br />

war die Überprüfung und Anwendung der im<br />

Notfallhandbuch beschriebenen „Handlungsanweisungen<br />

für den Notbetrieb“ auf ihreWirksamkeit<br />

und Angemessenheit, wie u. a. in den<br />

MaRisk, AT 7.3, gefordert. Darüber hinaus erfolgte<br />

eine Gebäuderäumungsübung in der<br />

Zentrale, eine Übung des Notfallplans Personalengpässe<br />

sowie eine Überprüfung der Notstromversorgung<br />

in der Zentrale. Im Anschluss<br />

an die Notfallübungen wurden die gewonnenen<br />

Erkenntnisse in die entsprechenden Notfallpläne<br />

eingearbeitet. Weiterhin erfolgte eine<br />

regelmäßige Aktualisierung des Notfallhandbuchs<br />

durch den Notfallbeauftragten (IT-Sicherheitskoordinator).<br />

Im Rahmen des Prozesses IT-Sicherheitsmana-<br />

20


gement wurde ein Audit (Risikoanalyse) durchgeführt.<br />

In diesem Zusammenhang erfolgte ein<br />

Abgleich der Konzepte des Rahmenwerks „Sicherer<br />

IT-Betrieb“ mit dem Ist-Zustand. Für<br />

festgestellte Abweichungen wurden Maßnahmen<br />

definiert und in einem Maßnahmenkatalog<br />

dokumentiert. Zusätzlich wurden die IT-<br />

Strukturanalyse und Schutzbedarfsfeststellung<br />

aktualisiert.<br />

Grundsätzlich werden Großrisiken, die den<br />

Fortbestand der <strong>Sparkasse</strong> gefährden, vermieden<br />

bzw. es wird entsprechende Vorsorge im<br />

Rahmen von Risikoüberwälzungen (Versicherungen)<br />

oder Risikominderung (Schadensverhütung)<br />

betrieben.<br />

Derzeit quantifizieren wir die operationellen Risiken<br />

auf Basis des Fachkonzeptes zur periodenorientierten<br />

Quantifizierung der operationellen<br />

Risiken – gemäß einer Empfehlung des<br />

<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbands Hessen-Thüringen<br />

– und ermitteln mit Hilfe des Instrumentes<br />

der Risikolandkarte ein jährliches Netto-Gesamthaus-Verlustpotenzial,<br />

das im Rahmen<br />

der Risikotragfähigkeitskonzeption berücksichtigt<br />

wird. Sollten im laufenden Jahr höhere<br />

als die ermittelten operationellen Risiken bei<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> schlagend werden, wird<br />

die Höhe der aktuellen Schadensfälle im Rahmen<br />

der Risikotragfähigkeitskonzeption berücksichtigt.<br />

Die Instrumente Schadensfalldatenbank und<br />

Risikolandkarte sind in unserem Haus implementiert<br />

und werden laufend gepflegt und turnusgemäß<br />

durchgeführt.<br />

5.5 Zusammenfassende Darstellung<br />

der Risikolage<br />

Grundlage für die Limitierung von Einzelrisiken<br />

ist bei der <strong>Sparkasse</strong> eine GuV-orientierte Risikotragfähigkeitsberechnung.<br />

Die Risikodeckungsmasse<br />

ermittelt sich aus dem Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung, abzüglich eines geplanten<br />

Mindestergebnisses und ergänzt um<br />

einen Teil der Vorsorgereserven gemäß § 340f<br />

HGB.<br />

Aufbauend auf dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial<br />

und unter Berücksichtigung<br />

unserer Risikobereitschaft haben wir ein Gesamtbanklimitsystem<br />

installiert, das mit Ausnahme<br />

des Liquiditätsrisikos alle obengenannten<br />

Risikoarten berücksichtigt. Dieser Risikotragfähigkeitsberechnung<br />

und dem Limitsystem<br />

liegt als Leitlinie die Vermeidung eines<br />

Verlustausweises zugrunde.<br />

Das Berichtsjahr war – als Folge der aus Finanzmarkt-<br />

und Wirtschaftskrise resultierenden<br />

Marktturbulenzen – von einem deutlichen Anstieg<br />

der Marktpreisrisiken geprägt. Da sich<br />

gleichzeitig aber das Bewertungsergebnis für<br />

das Kreditgeschäft rückläufig zeigte und auch<br />

das Zinsänderungsrisiko auf moderatem Niveau<br />

verblieb, stand eine ausreichende Risikotragfähigkeit<br />

zu keiner Zeit in Frage.<br />

Wir sehen damit bestätigt, dass die <strong>Sparkasse</strong><br />

neben den notwendigen Instrumenten zur<br />

Messung der Risiken auch über geeignete Instrumente<br />

zur Steuerung verfügt.<br />

Die aktuellen Berechnungen der <strong>Sparkasse</strong> zeigen,<br />

dass die Risikotragfähigkeit auch im Extremfall<br />

gegeben ist.<br />

6. Prognosebericht<br />

Spätestens seit Herbst <strong>2008</strong> befindet sich die<br />

Weltwirtschaft in einer gefährlichen Krisensituation,<br />

zu deren Bewältigung zu Mitteln gegriffen<br />

werden muss, die noch vor kurzem für<br />

entwickelte Volkswirtschaften als undenkbar<br />

galten: Die Funktionsfähigkeit der Finanzwirtschaft<br />

wird in großem Umfang durch staatliche<br />

Garantien sowie durch Eigenkapitalhilfen der<br />

öffentlichen Hand für in Schieflage geratene<br />

Banken und sogar durch Verstaatlichung von<br />

insolvenzbedrohten Kreditinstituten gesichert.<br />

Die Fiskalpolitik in nahezu allen Volkswirtschaften<br />

ist – unter Nichtbeachtung bisher bestehender<br />

Verschuldungsgrenzen – extrem expansiv,<br />

um durch gewaltige Konjunkturpakete ein<br />

Abgleiten in die Depression zu verhindern. Die<br />

21


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> <strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Zentralbanken stützen die Finanzinstitute und<br />

die Realwirtschaft durch massive Zinssenkungen<br />

und eine nahezu unbegrenzte Bereitstellung<br />

von Liquidität, bis hin zum Ankauf von<br />

Staatsanleihen.<br />

In der Sondersituation der Finanzkrise bestehen<br />

naturgemäß in ganz besonderem Maße<br />

Unsicherheiten über die weitere Entwicklung.<br />

Aus normalen Börsen und Konjunkturzyklen<br />

bekannte Regeln und Zusammenhänge lassen<br />

sich nicht einfach übertragen. Trotzdem seien<br />

einige Faktoren herausgearbeitet, welche die<br />

wirtschaftliche Entwicklung der <strong>Sparkasse</strong> in<br />

2009 und auch im Folgejahr wesentlich bestimmen<br />

könnten:<br />

• Wir sind überzeugt, dass sich während des<br />

gesamten Jahres 2009 die Rezession fortsetzen<br />

wird und frühestens gegen Ende des<br />

Jahres die negativen Wachstumswerte des<br />

Bruttoinlandsproduktes (BIP) einen Boden<br />

bilden. Bezogen auf das Gesamtjahr, halten<br />

wir für das BIP ein Minus zwischen 3 und 5<br />

Prozent für wahrscheinlich. In 2010 könnte<br />

sich wegen des Basiseffektes jedoch wieder<br />

ein minimales Wirtschaftswachstum ergeben.<br />

• Aufgrund der weltweiten Krise wird die Achillesferse<br />

der deutschen Volkswirtschaft der<br />

Export bleiben. Neben staatlichen Investitionen<br />

kommt daher dem privaten Konsum die<br />

Rolle des wichtigsten Stabilisierungsfaktors<br />

zu. Der Konsumneigung kommen bislang die<br />

moderate Preisentwicklung – insbesondere<br />

rückläufige Kosten für Energie und Treibstoffe<br />

– und Elemente der beiden beschlossenen<br />

Konjunkturpakete (z. B. die Umweltprämie<br />

für die Verschrottung von Altautos)<br />

zugute. Allerdings könnten deutlich steigende<br />

Arbeitslosenzahlen im Jahresverlauf<br />

zu einem Einbruch der privaten Nachfrage<br />

führen.<br />

• Auch die Finanzmarktkrise halten wir für keineswegs<br />

überwunden, denn bislang ist<br />

weder der endgültige Umfang notwendiger<br />

Stützungsmaßnahmen abzusehen, noch<br />

gibt es in Deutschland einen Konsens über<br />

den Umgang mit dem Bestand an toxischen<br />

Wertpapieren. Zudem dürften den Kreditinstituten<br />

aus den konjunkturbedingten wirtschaftlichen<br />

Problemen ihrer Kreditnehmer<br />

weitere massive Belastungen erwachsen, für<br />

die in vielen Fällen keine ausreichenden Ertrags-<br />

und Eigenkapitalpolster mehr vorhanden<br />

sind.<br />

• Eine hohe Risikoaversion vieler Marktteilnehmer,<br />

eine eingeschränkte Liquidität in etlichen<br />

Marktsegmenten sowie heftige Kursbewegungen<br />

bleiben Ausdruck der anhaltenden<br />

Banken- und Vertrauenskrise.<br />

• In diesem volkswirtschaftlichen Umfeld<br />

dürfte die Europäische Zentralbank ihre expansive<br />

Geldversorgung zu minimalen Zinssätzen<br />

noch über mehrere Quartale fortsetzen.<br />

Ob sie zu so weitreichenden Maßnahmen<br />

wie die US-amerikanische Notenbank<br />

greifen und z. B. Staatsanleihen direkt refinanzieren<br />

wird, bleibt abzuwarten.<br />

• Frühestens im Laufe des Jahres 2010 sehen<br />

wir daher einen nennenswerten Zinsanstieg<br />

am kurzen Ende der Strukturkurve. Der Zinsanstieg<br />

für lange Laufzeiten dürfte dagegen<br />

deutlich früher einsetzen, da die Anleger aufgrund<br />

des alle bekannten Dimensionen<br />

überschreitenden Finanzierungsbedarfs für<br />

die staatlichen Auffangaktionen und Konjunkturpakete<br />

und wegen des Inflationspotenzials<br />

der massiv ausgeweiteten monetären<br />

Basis zu einer Neubewertung kommen<br />

werden. Wir gehen daher davon aus, dass<br />

sich schon im laufenden Jahr eine noch steiler<br />

werdende Zinsstrukturkurve in unserem<br />

Währungsgebiet ergeben wird.<br />

In diesem von Verunsicherungen geprägten<br />

Umfeld haben viele Kunden zunächst die <strong>Sparkasse</strong>n<br />

wieder als „sicheren Hafen“ entdeckt.<br />

Mittlerweile rückt jedoch die Suche nach dem<br />

vermeintlichen „Schnäppchen“ bei den Konditionen<br />

häufig wieder in den Vordergrund. Konsequent<br />

konzentrieren wir uns weiterhin auf<br />

unsere Geschäftsstrategie, also darauf, durch<br />

Kundennähe und eine umfassende Kundenbetreuung,<br />

aber auch durch „Leuchtturmkonditionen“<br />

bei ausgewählten Produkten, unseren<br />

Marktanteil zu festigen bzw. auszubauen.<br />

22


Basis der Marktbearbeitung bleiben unsere Filialen<br />

und Kompetenzcenter, ergänzt durch<br />

unser Direktbankangebot S-DIREKT <strong>Wetzlar</strong><br />

und den mobilen Vertrieb. Nicht nur in Gebäude<br />

und Geschäftsausstattung, sondern vor<br />

allem in die fachliche Ausbildung und in die<br />

methodischen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter<br />

investieren wir daher kontinuierlich hohe Beträge.<br />

Ein Schwerpunkt liegt in 2009 auf der Abrundung<br />

unserer Beratungsleistungen für Kunden<br />

mit einer besonders komplexen Vermögenssituation<br />

durch die Einrichtung eines „Private<br />

Banking“.<br />

Nachdem durch Entscheidungen im politischen<br />

Raum derWeg zu einer Fusion der <strong>Sparkasse</strong>n<br />

Gießen und <strong>Wetzlar</strong> derzeit nicht weiter<br />

beschritten wird, setzen wir unsere vertiefte<br />

Zusammenarbeit mit dem Nachbarinstitut bei<br />

einerVielzahl von Projekten fort, wobei die beiden<br />

gemeinsamen Tochterunternehmen „S-International<br />

Mittelhessen GmbH & Co. KG“ und<br />

„S-Versicherungsservice Mittelhessen GmbH“<br />

sicherlich die augenfälligsten Ergebnisse sind.<br />

Mit Interesse verfolgen wir, welche Auswirkungen<br />

sich ergeben, wenn unser regionaler genossenschaftlicher<br />

Wettbewerber nach seiner<br />

angekündigten Fusion in einem – auch hinsichtlich<br />

seines Geschäftsgebiets – sehr viel<br />

größeren Institut aufgehen wird. Uns bietet<br />

sich die Chance zur Akquisition von Kunden,<br />

die ihren langjährigen genossenschaftlichen<br />

Ansprechpartner verlieren bzw. bei einem Kreditinstitut<br />

mit wirklich engem regionalen Fokus<br />

ihre Geschäftsverbindung unterhalten möchten.<br />

Unabhängig davon rechnen wir aufgrund unserer<br />

pessimistischen Konjunkturprognose für<br />

2009 und auch die Folgejahre mit einer durchaus<br />

problematischen Geschäftslage. Obwohl<br />

die verschiedenen Branchen von der Rezession<br />

bzw. der Wirkung der Konjunkturpakete unterschiedlich<br />

betroffen sind, erwarten wir im gewerblichen<br />

Bereich nur eine verhaltene Nachfrage<br />

nach echten Investitionsfinanzierungen,<br />

woraus keine deutlichen Bestandserhöhungen<br />

entsprechender Darlehen resultieren dürften.<br />

Aufgrund der sich bei vielen Unternehmen ver-<br />

schlechternden Liquiditätssituation halten wir<br />

dagegen im Jahresverlauf eine verstärkte Inanspruchnahme<br />

von Kontokorrentkrediten für<br />

wahrscheinlich. Obwohl wir unseren Kunden<br />

uneingeschränkt und ohne Verschärfung von<br />

Kreditvergabekriterien mit Finanzierungsmitteln<br />

zur Verfügung stehen, werden die kommenden<br />

Jahre nicht von einer expansiven Kreditpolitik,<br />

sondern von einer engen Begleitung<br />

vieler Kunden in der Konsolidierung geprägt<br />

sein.<br />

Bei hohen Regeltilgungen und einem starken<br />

Margendruck erwarten wir auch bei den privaten<br />

Baufinanzierungen einen leichten Bestandsrückgang,<br />

zumal trotz der niedrigen Zinsen<br />

zahlreiche potenzielle Bauherren mit Blick<br />

auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes sehr<br />

vorsichtig agieren. Eher werden Modernisierungsmaßnahmen<br />

– auch aus Eigenmitteln –<br />

durchgeführt, als neue Objekte erstellt.<br />

Eine positivere Entwicklung im Kreditgeschäft<br />

könnte bei einer nur kurzfristigen Verschlechterung<br />

des Investitionsklimas eintreten. Negativ<br />

auf die Entwicklung der Bestände könnte sich<br />

–neben einer länger anhaltenden Rezession –<br />

auch der Versuch einiger großer Marktteilnehmer<br />

auswirken, nach einer Phase der Konzentration<br />

auf das Investmentbanking Marktanteile<br />

in der Realwirtschaft über den Preiswettbewerb<br />

zu gewinnen.<br />

Bei allen, oder gerade wegen der wirtschaftlichen<br />

Unwägbarkeiten, bewegt sich die private<br />

Ersparnisbildung in der Bundesrepublik weiter<br />

auf hohem Niveau und sollte auch in 2009 und<br />

den Folgejahren einen Zuwachs der Kundeneinlagen<br />

ermöglichen.<br />

Aufgrund der Ereignisse des letzten Jahres<br />

sehen wir bei den Direktanlagen in Wertpapieren<br />

einen Trend zu einfachen Strukturen und<br />

inländischen Emittenten und bei den Investmentfonds<br />

zu Garantieprodukten sowie zu Immobilienfonds,<br />

wobei das Volumen derWertpapierersparnisbildung<br />

aus <strong>2008</strong> nicht mehr erreicht<br />

werden dürfte.<br />

Stabilisieren wollen wir den Zuwachs bilanzwirksamer<br />

Einlagen. Zum Zeitpunkt der Erstel-<br />

23


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> <strong>Lagebericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Wie für 2009, halten wir daher auch für die<br />

Jahre 2010 und 2011 –bei einem leichten Anstieg<br />

des Zinsüberschusses, der jedoch insbesondere<br />

durch Personalkostensteigerungen<br />

weitgehend kompensiert werden dürfte – die<br />

beschriebenen Belastungen aus dem Bewerlung<br />

dieses Berichts zeigen die Kunden nach<br />

wie vor eine hohe Präferenz für kurzlaufende<br />

und täglich verfügbare Anlagen. Gerade in diesem<br />

Marktsegment herrscht ein aggressiver,<br />

mit Negativmargen ausgetragener, Preiswettbewerb,<br />

mit dessen Hilfe nicht zuletzt vom<br />

SoFFin gestützte Institute neue Einlagen und<br />

Kunden erkämpfen wollen. Der für Anleger<br />

erfreuliche Umstand, dass der Umfang der Senkung<br />

der Notenbankzinsen bei den Anlageprodukten<br />

gegenwärtig nur eingeschränkt nachvollzogen<br />

werden kann, begrenzt natürlich<br />

auch die Möglichkeiten für Zinssenkungen bei<br />

Krediten mit kurzen Zinsbindungsfristen. Aufgrund<br />

der steiler werdenden Zinsstrukturkurve<br />

erwarten wir im Jahresverlauf und in 2010 wieder<br />

eine steigende Nachfrage für Anlagen in<br />

mittleren Laufzeiten. Chancen sehen wir gerade<br />

in der jetzigen Situation in der Sicherheit,<br />

die die <strong>Sparkasse</strong>n für nahezu alle Kunden verkörpern,<br />

sowie in unserer auf eine faire, verlässliche<br />

und umfassende Kundenbetreuung<br />

ausgerichteten Beratungsphilosophie. Unkalkulierbar<br />

wird die Planung vor allem wegen der<br />

teilweise nicht mehr nachvollziehbaren Preisgestaltung<br />

im Wettbewerb.<br />

Trotz einem grundsätzlichen Optimismus für<br />

die Entwicklung der Einlagenbestände sehen<br />

wir in der gegenwärtigen Situation keine realistische<br />

Möglichkeit, bei vertretbaren Risiken<br />

kurzfristig den Zinsüberschuss zu verbessern.<br />

Eigentlich ermöglicht die wieder relativ steile<br />

Zinsstrukturkurve zunehmend Fristentransformationserträge.<br />

Allerdings ist die <strong>Sparkasse</strong><br />

nicht nur gegen Zinsänderungsrisiken sondern<br />

auch Zinsänderungschancen umfangreich „abgesichert“.<br />

Somit profitieren wir von derveränderten<br />

Zinssituation vorläufig kaum, denn die<br />

stark rückläufigen variablen Zinseinnahmen<br />

aus den Sicherungsgeschäften (Zins-Swaps)<br />

finden aufgrund des Wettbewerbsdrucks im<br />

Kundengeschäft noch keinen Ausgleich. Für<br />

2009 erwarten wir daher eine leicht rückläufige<br />

Zinsspanne, die in den Folgejahren jedoch von<br />

der Fristentransformation und höheren Beständen<br />

im Kundengeschäft profitieren sollte.<br />

Den Provisionsertrag planen wir unterhalb des<br />

Niveaus der Vorjahre, insbesondere da wegen<br />

der Unsicherheiten an den Kapitalmärkten und<br />

aufgrund des entfallenden Einmaleffekts aus<br />

der Abgeltungssteuer das Wertpapiergeschäft<br />

verhaltener sein dürfte.<br />

Für die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen<br />

erwarten wir in 2009 erneut einen deutlichen<br />

Anstieg. Beim Personalaufwand kumulieren<br />

sich Effekte aus dem bereits abgeschlossenen<br />

Tarifvertrag und der Übernahme des<br />

größten Teils der Auszubildenden zu einem<br />

merklichen Plus. Der Sachaufwand wird nicht<br />

nur durch die allgemeinen Preissteigerungen,<br />

sondern 2009 auch angesichts hoher, nicht<br />

aktivierungsfähiger Instandhaltungskosten für<br />

unsere Gebäude, ansteigen. Wegen dieses Einmaleffektes<br />

sehen wir die Sachkosten in den<br />

Folgejahren eher stagnieren, während die Personalkosten<br />

sich nur durch einen Personalabbau<br />

begrenzen lassen würden.<br />

Für das Bewertungsergebnis im Kundenkreditgeschäft<br />

werden sich die guten Ergebnisse des<br />

Jahres <strong>2008</strong> keinesfalls wiederholen lassen.<br />

Aufgrund des konjunkturellen Umfelds rechnen<br />

wir in 2009 und mehr noch in 2010 mit deutlich<br />

ansteigenden Einzelwertberichtigungen und<br />

Abschreibungen, deren Volumen auch weit<br />

über den statistischen Mittelwert hinausgehen<br />

könnte. Hier sind Chancen und Risiken naturgemäß<br />

weitgehend durch Dauer und Ausmaß<br />

der Rezession sowie die Wirkung gegensteuernden<br />

staatlichen Handelns auf die einzelnen<br />

Branchen bestimmt.<br />

Nicht nur der erwartete Zinsanstieg für das<br />

lange Laufzeitband, sondern auch die weiterhin<br />

zu beobachtenden Ausweitungen der Risikoaufschläge<br />

– selbst bei Staatsanleihen – und<br />

die starken Schwankungen an den Aktienmärkten<br />

machen ein negatives Bewertungsergebnis<br />

für eigene Wertpapiere wahrscheinlich, wobei<br />

dessen Ausmaß zwar – funktionierende Märkte<br />

vorausgesetzt – limitiert werden kann, sich<br />

aber einer „Planung“ entzieht.<br />

24


tungsergebnis für die bestimmende Größe des<br />

Jahresüberschusses vor Steuern.<br />

In Zeiten einer noch nicht überwundenen Finanzmarktkrise,<br />

einer weltweiten Rezession<br />

historischen Ausmaßes und beispielloser<br />

staatlicher Eingriffe, die selbst die Grundlagen<br />

unsererWirtschaftsordnung berühren, ist jeder<br />

Planungsprozess naturgemäß mit besonders<br />

hohen Unwägbarkeiten behaftet. Wie bereits<br />

im Risikobericht dargestellt, verfügt die <strong>Sparkasse</strong><br />

jedoch über Instrumente und Prozesse,<br />

um Abweichungen von Erwartungswerten<br />

– insbesondere wenn sich daraus eine Beeinträchtigung<br />

unserer Risikotragfähigkeit ergeben<br />

würde – zeitnah erkennen und gegensteuernde<br />

Maßnahmen einleiten zu können.<br />

Das Geschäftsmodell der kommunalen <strong>Sparkasse</strong>n<br />

hat sich bei allen Turbulenzen der jüngeren<br />

Vergangenheit als tragfähig und stabilisierend<br />

für den Gesamtmarkt bewährt. Daher<br />

halten wir an der Sicherung unserer Marktposition,<br />

der weiteren Optimierung der Relation<br />

von Risiken zu Erträgen, der laufenden Verbesserung<br />

von Prozessen und damit einhergehend<br />

an der Reduzierung des Aufwand-Ertrags-<br />

Verhältnisses und der Stärkung des Eigenkapitals<br />

als wesentlichen geschäftspolitischen Zielen<br />

auch in 2009 unbeirrt fest, um unsere satzungsmäßigen<br />

Aufgaben erfüllen zu können.<br />

<strong>Wetzlar</strong>, 21. April 2009<br />

25


s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

Bericht des Verwaltungsrates<br />

Organe der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />

Der Verwaltungsrat der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> und<br />

der aus seiner Mitte gebildete Kreditausschuss<br />

nahmen im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> die ihnen nach<br />

Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr.<br />

Der Verwaltungsrat wurde durch den Vorstand<br />

im Laufe des Jahres in sechs Sitzungen und zwei<br />

Umlaufbeschlüssen regelmäßig, zeitnah und<br />

umfassend über relevante Fragen der aktuellen<br />

Geschäftslage, der Entwicklung der wesentlichen<br />

Risikopositionen, sowie über wichtige Ereignisse<br />

und Geschäftsvorfälle unterrichtet. Er<br />

überwachte die Tätigkeit des Vorstands und<br />

überzeugte sich von der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Geschäftsführung. Der Kreditausschuss<br />

fasste die nach Satzung und Geschäftsanweisung<br />

vorgesehenen Beschlüsse in insgesamt<br />

sieben Sitzungen.<br />

Darüber hinaus hat der Vorstand dem Verwaltungsrat<br />

den Jahresabschluss sowie den Geschäftsbericht<br />

mit dem darin enthaltenen <strong>Lagebericht</strong><br />

vorgelegt. Die Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

und Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />

hat die Buchführung, den Jahresabschluss<br />

sowie den <strong>Lagebericht</strong> für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2008</strong> geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

erteilt.<br />

In seiner Sitzung am 09.07.2009 hat derVerwaltungsrat<br />

vom Prüfungsergebnis Kenntnis genommen,<br />

den Jahresabschluss festgestellt, den<br />

<strong>Lagebericht</strong> gebilligt und den Vorstandsmitgliedern<br />

gemäß § 34 Abs. 1 Nr. 6 der <strong>Sparkasse</strong>nsatzung<br />

Entlastung erteilt.<br />

Der Verwaltungsrat beschloss ferner, dem Vorschlag<br />

des Vorstandes zu folgen und den Jahresüberschuss<br />

in Höhe von 3.648.345,05 Euro<br />

den Sicherheitsrücklagen (gemäß § 16 HSpG)<br />

zuzuführen.<br />

Für das im Jahr <strong>2008</strong> entgegengebrachte Vertrauen<br />

dankt der Verwaltungsrat allen Kunden<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>, sowie dem Vorstand und<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die<br />

im Berichtsjahr zum Wohle der Kunden und der<br />

<strong>Sparkasse</strong> geleistete Arbeit.<br />

<strong>Wetzlar</strong>, im Juli 2009<br />

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates<br />

Verwaltungsrat<br />

Vorsitzender<br />

Wolfgang Schuster, Landrat, Lahn-Dill-Kreis<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Wolfram Dette, Oberbürgermeister,<br />

Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Mitglieder<br />

• Armin Bangert, kaufmännischerAngestellter,<br />

Sell GmbH, Herborn<br />

• Werner Gerhardt, Rechtsanwalt,<br />

Gerhardt und Limp GbR, <strong>Wetzlar</strong><br />

• Wolfgang Hofmann, Kommunaler Wahlbeamter,<br />

Erster Kreisbeigeordneter, Lahn-Dill-Kreis<br />

• Dipl.-Ing. Helmut Hund,<br />

Inhaber Helmut Hund Vermögens KG,<br />

Geschäftsführer der Helmut Hund GmbH<br />

• Günther Kaufmann-Ohl, Supervisor,<br />

Berater im sozialen Bereich (freiberuflich);<br />

Sozialdezernent, Lahn-Dill-Kreis<br />

• Gerhard Schmidt, Bürgermeister,<br />

Gemeinde Wettenberg<br />

• Dr. Manfred Schmidt, Bürgermeister,<br />

Gemeinde Hüttenberg<br />

• Eberhard Spamer, Pensionär<br />

• Frank Diehl, <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

• Dirk Hofmann, <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

• Stephan Hofmann, <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

• Carmen Möller-Nickel, <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />

• Natalie Schupp, <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />

Vorstand<br />

Vorsitzender<br />

<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Klaus-Jörg Mulfinger<br />

Mitglieder<br />

<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Norbert Spory<br />

stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />

mit Sitz und Stimme<br />

Direktor Dieter Berghäuser<br />

Wolfgang Schuster<br />

26


s<br />

<strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

Banking. Einfach. Menschlich.<br />

Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Kurzfassung ohne Anhang<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>. Gut für die Region Lahn-Dill.<br />

27


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong> Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Aktivseite<br />

31. 12. 2007<br />

EUR EUR EUR TEUR<br />

1. Barreserve<br />

a) Kassenbestand 11.097.264,06 12.102<br />

b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 24.134.346,75 22.773<br />

35.231.610,81 34.875<br />

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />

bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen –,–– –<br />

b) Wechsel –,–– –<br />

–,–– –<br />

3. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 2.746.852,67 8.264<br />

b) andere Forderungen 114.191.578,59 205.077<br />

116.938.431,26 213.341<br />

4. Forderungen an Kunden 1.400.804.740,28 1.389.095<br />

darunter: durch Grundpfandrechte<br />

gesichert 740.629.404,75 EUR (745.745)<br />

Kommunalkredite 36.887.831,73 EUR (16.704)<br />

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) Geldmarktpapiere<br />

aa) von öffentlichen Emittenten –,–– –<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

Bundesbank –,–– EUR ( –)<br />

ab) von anderen Emittenten –,–– –<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen –,–– –<br />

Bundesbank –,–– EUR ( –)<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten –,–– 17.469<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

Bundesbank –,–– EUR (17.469)<br />

bb) von anderen Emittenten 344.100.245,07 190.278<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen 344.100.245,07 207.747<br />

Bundesbank 308.455.917,20 EUR (155.861)<br />

c) eigene Schuldverschreibungen 238.685,09 –<br />

Nennbetrag 238.100,00 EUR ( –)<br />

344.338.930,16 207.747<br />

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 84.747.515,66 84.711<br />

7. Beteiligungen 27.550.402,37 27.456<br />

darunter:<br />

an Kreditinstituten 200.909,80 EUR (228)<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten<br />

980.504,44 EUR ( –)<br />

8. Anteile an verbundenen Unternehmen –,–– –<br />

darunter:<br />

an Kreditinstituten –,–– EUR ( –)<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten<br />

–,–– EUR ( –)<br />

9. Treuhandvermögen 197.533,88 218<br />

darunter:<br />

Treuhandkredite 197.533,88 EUR (218)<br />

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />

Schuldverschreibungen aus deren Umtausch –,–– -<br />

11. Immaterielle Anlagewerte<br />

111.843,00 120<br />

12. Sachanlagen 30.017.998,17 31.336<br />

13. Sonstige Vermögensgegenstände 6.888.087,85 3.731<br />

14. Rechnungsabgrenzungsposten 4.049.093,29 4.516<br />

Summe der Aktiva 2.050.876.186,73 1.997.146<br />

Positionsbedingte Rundungsdifferenzen bis zu 4 TEuro sind datenverarbeitungsbedingt und stellen keine Beeinträchtigung der Qualität der Bilanz dar.<br />

28


Passivseite<br />

31. 12. 2007<br />

EUR EUR EUR TEUR<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

a) täglich fällig 42.000.009,68 758<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 197.532.199,01 217.261<br />

239.532.208,69 218.019<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

aa) mit vereinbarterKündigungsfrist<br />

von drei Monaten 288.627.136,68 299.469<br />

ab) mit vereinbarterKündigungsfrist<br />

von mehr als drei Monaten 73.635.878,55 111.166<br />

b) andere Verbindlichkeiten 362.263.015,23 410.635<br />

ba) täglich fällig 687.065.384,16 690.632<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 571.651.019,36 472.956<br />

1.258.716.403,52 1.163.588<br />

1.620.979.418,75 1.574.223<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen 34.417.240,92 36.767<br />

b) andere verbriefteVerbindlichkeiten –,–– –<br />

darunter: 34.417.240,92 36.767<br />

Geldmarktpapiere –,–– EUR ( –)<br />

eigene Akzepte und<br />

Solawechsel im Umlauf –,–– EUR ( –)<br />

4. Treuhandverbindlichkeiten 197.533,88 218<br />

darunter: Treuhandkredite 197.533,88 EUR (218)<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 4.317.207,09 5.324<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten 3.822.070,93 4.491<br />

7. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5.668.183,00 5.356<br />

b) Steuerrückstellungen 4.100,00 254<br />

c) andere Rückstellungen 10.757.736,38 9.242<br />

16.430.019,38 14.852<br />

8. Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 19.923.809,13 35.642<br />

10. Genussrechtskapital –,–– –<br />

darunter: vor Ablauf von<br />

zwei Jahren fällig –,–– EUR ( –)<br />

11. Eigenkapital<br />

a) gezeichnetes Kapital –,–– –<br />

b) Kapitalrücklage –,–– –<br />

c) Gewinnrücklagen<br />

ca) Sicherheitsrücklage 107.608.332,91 103.712<br />

cb) andere Rücklagen –,–– –<br />

107.608.332,91 103.712<br />

d) Bilanzgewinn 3.648.345,05 3.896<br />

111.256.677,96 107.608<br />

Summe der Passiva 2.050.876.186,73 1.997.144<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln –,–– –<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 51.624.803,36 51.194<br />

c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten fürfremde Verbindlichkeiten –,–– –<br />

51.624.803,36 51.194<br />

2. Andere Verpflichtungen<br />

a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften –,–– –<br />

b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen –,–– –<br />

c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 36.564.406,64 32.775<br />

36.564.406,64 32.775<br />

29


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

1. 1.–31. 12. 2007<br />

EUR EUR EUR TEUR<br />

1. Zinserträge aus<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 88.223.775,37 88.194<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren<br />

und Schuldbuchforderungen 14.777.093,31 10.207<br />

103.000.868,68 98.401<br />

2. Zinsaufwendungen 59.247.254,93 53.620<br />

43.753.613,75 44.781<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 3.187.010,28 2.143<br />

b) Beteiligungen 1.124.383,98 933<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen –,–– –<br />

4.311.394,26 3.076<br />

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />

Teilgewinnabführungsverträgen –,–– –<br />

5. Provisionserträge 15.779.541,30 14.799<br />

6. Provisionsaufwendungen 758.797,47 699<br />

15.020.743,83 14.100<br />

7. Nettoertrag aus Finanzgeschäften 67.349,18 12<br />

8. Sonstige betriebliche Erträge 1.247.873,70 843<br />

9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />

64.400.974,72 62.812<br />

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter 22.721.706,73 21.305<br />

ab)<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung 6.532.799,56 6.313<br />

darunter: fürAlters- 29.254.506,29 27.618<br />

versorgung 2.245.265,51 EUR (2.268)<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen 13.328.036,59 12.304<br />

42.582.542,88 39.922<br />

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />

Anlagewerte und Sachanlagen 2.356.868,92 2.449<br />

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.284.237,70 2.198<br />

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft 9.110.319,73 9.459<br />

14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />

Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft –,–– –<br />

14a.Entnahme aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken –,–– –<br />

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelteWertpapiere 84.755,16 149<br />

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an<br />

verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelten Wertpapieren –,–– –<br />

17. Aufwendungen aus Verlustübernahme –,–– –<br />

18. Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />

19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 5.982.250,33 8.635<br />

30


1. 1.–31. 12. 2007<br />

EUR EUR TEUR<br />

19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit (Übertrag) 5.982.250,33 8.635<br />

20. Außerordentliche Erträge –,–– –<br />

21. Außerordentliche Aufwendungen –,–– –<br />

22. Außerordentliches Ergebnis –,–– –<br />

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.188.250,03 4.656<br />

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 145.655,25 83<br />

2.333.905,28 4.739<br />

25. Jahresüberschuss 3.648.345,05 3.896<br />

26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr –,–– –<br />

3.648.345,05 3.896<br />

27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />

a) aus der Sicherheitsrücklage –,–– –<br />

b) aus anderen Rücklagen –,–– –<br />

–,–– –<br />

3.648.345,05 3.896<br />

28. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />

a) in die Sicherheitsrücklage –,–– –<br />

b) in andere Rücklagen –,–– –<br />

–,–– –<br />

29. Bilanzgewinn 3.648.345,05 3.896<br />

<strong>Wetzlar</strong>, den 21. April 2009<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />

Der Vorstand<br />

Klaus-Jörg Mulfinger Norbert Spory Dieter Berghäuser<br />

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2008</strong> wurde in der gesetzlich vorgeschriebenen Form erstellt und mit<br />

dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />

versehen. Er wird im Bundesanzeigerveröffentlicht und beim Amtsgericht <strong>Wetzlar</strong> offengelegt.<br />

31


s <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Wetzlar</strong><br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Der Jahresabschluss <strong>2008</strong> wurde mit folgendem Bestätigungsvermerk ver sehen:<br />

„Wir haben den Jahresabschluss –bestehend<br />

aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />

Anhang –unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und den <strong>Lagebericht</strong> der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> für<br />

das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />

<strong>2008</strong> geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung<br />

von Jahresabschluss und <strong>Lagebericht</strong><br />

nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />

liegen in der Verantwortung des Vorstandes<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>. Unsere Aufgabe<br />

ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und über den <strong>Lagebericht</strong> abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung dervom Institut<br />

der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />

Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die<br />

Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den <strong>Lagebericht</strong><br />

vermittelten Bildes derVermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />

Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />

über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />

der Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />

rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben<br />

in Buchführung, Jahresabschluss und <strong>Lagebericht</strong><br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />

beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen des<br />

Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des <strong>Lagebericht</strong>s.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der<br />

Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften<br />

und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>. Der <strong>Lagebericht</strong> steht im<br />

Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> und stellt die Chancen<br />

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend<br />

dar.<br />

Frankfurt am Main, den 14. Mai 2009<br />

<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband<br />

Hessen-Thüringen<br />

–Prüfungsstelle –<br />

Winterstein<br />

Wirtschaftsprüfer“<br />

32


Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />

Seibertstraße 10<br />

35576 <strong>Wetzlar</strong><br />

Abgeschlossen:<br />

Im Juli 2009<br />

Redaktion:<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />

Vorstandssekretariat und Kommunikation<br />

Druck:<br />

Druckhaus Bechstein GmbH<br />

35576 <strong>Wetzlar</strong>

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