Lagebericht 2008 - Sparkasse Wetzlar
Lagebericht 2008 - Sparkasse Wetzlar
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Basis der Marktbearbeitung bleiben unsere Filialen<br />
und Kompetenzcenter, ergänzt durch<br />
unser Direktbankangebot S-DIREKT <strong>Wetzlar</strong><br />
und den mobilen Vertrieb. Nicht nur in Gebäude<br />
und Geschäftsausstattung, sondern vor<br />
allem in die fachliche Ausbildung und in die<br />
methodischen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter<br />
investieren wir daher kontinuierlich hohe Beträge.<br />
Ein Schwerpunkt liegt in 2009 auf der Abrundung<br />
unserer Beratungsleistungen für Kunden<br />
mit einer besonders komplexen Vermögenssituation<br />
durch die Einrichtung eines „Private<br />
Banking“.<br />
Nachdem durch Entscheidungen im politischen<br />
Raum derWeg zu einer Fusion der <strong>Sparkasse</strong>n<br />
Gießen und <strong>Wetzlar</strong> derzeit nicht weiter<br />
beschritten wird, setzen wir unsere vertiefte<br />
Zusammenarbeit mit dem Nachbarinstitut bei<br />
einerVielzahl von Projekten fort, wobei die beiden<br />
gemeinsamen Tochterunternehmen „S-International<br />
Mittelhessen GmbH & Co. KG“ und<br />
„S-Versicherungsservice Mittelhessen GmbH“<br />
sicherlich die augenfälligsten Ergebnisse sind.<br />
Mit Interesse verfolgen wir, welche Auswirkungen<br />
sich ergeben, wenn unser regionaler genossenschaftlicher<br />
Wettbewerber nach seiner<br />
angekündigten Fusion in einem – auch hinsichtlich<br />
seines Geschäftsgebiets – sehr viel<br />
größeren Institut aufgehen wird. Uns bietet<br />
sich die Chance zur Akquisition von Kunden,<br />
die ihren langjährigen genossenschaftlichen<br />
Ansprechpartner verlieren bzw. bei einem Kreditinstitut<br />
mit wirklich engem regionalen Fokus<br />
ihre Geschäftsverbindung unterhalten möchten.<br />
Unabhängig davon rechnen wir aufgrund unserer<br />
pessimistischen Konjunkturprognose für<br />
2009 und auch die Folgejahre mit einer durchaus<br />
problematischen Geschäftslage. Obwohl<br />
die verschiedenen Branchen von der Rezession<br />
bzw. der Wirkung der Konjunkturpakete unterschiedlich<br />
betroffen sind, erwarten wir im gewerblichen<br />
Bereich nur eine verhaltene Nachfrage<br />
nach echten Investitionsfinanzierungen,<br />
woraus keine deutlichen Bestandserhöhungen<br />
entsprechender Darlehen resultieren dürften.<br />
Aufgrund der sich bei vielen Unternehmen ver-<br />
schlechternden Liquiditätssituation halten wir<br />
dagegen im Jahresverlauf eine verstärkte Inanspruchnahme<br />
von Kontokorrentkrediten für<br />
wahrscheinlich. Obwohl wir unseren Kunden<br />
uneingeschränkt und ohne Verschärfung von<br />
Kreditvergabekriterien mit Finanzierungsmitteln<br />
zur Verfügung stehen, werden die kommenden<br />
Jahre nicht von einer expansiven Kreditpolitik,<br />
sondern von einer engen Begleitung<br />
vieler Kunden in der Konsolidierung geprägt<br />
sein.<br />
Bei hohen Regeltilgungen und einem starken<br />
Margendruck erwarten wir auch bei den privaten<br />
Baufinanzierungen einen leichten Bestandsrückgang,<br />
zumal trotz der niedrigen Zinsen<br />
zahlreiche potenzielle Bauherren mit Blick<br />
auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes sehr<br />
vorsichtig agieren. Eher werden Modernisierungsmaßnahmen<br />
– auch aus Eigenmitteln –<br />
durchgeführt, als neue Objekte erstellt.<br />
Eine positivere Entwicklung im Kreditgeschäft<br />
könnte bei einer nur kurzfristigen Verschlechterung<br />
des Investitionsklimas eintreten. Negativ<br />
auf die Entwicklung der Bestände könnte sich<br />
–neben einer länger anhaltenden Rezession –<br />
auch der Versuch einiger großer Marktteilnehmer<br />
auswirken, nach einer Phase der Konzentration<br />
auf das Investmentbanking Marktanteile<br />
in der Realwirtschaft über den Preiswettbewerb<br />
zu gewinnen.<br />
Bei allen, oder gerade wegen der wirtschaftlichen<br />
Unwägbarkeiten, bewegt sich die private<br />
Ersparnisbildung in der Bundesrepublik weiter<br />
auf hohem Niveau und sollte auch in 2009 und<br />
den Folgejahren einen Zuwachs der Kundeneinlagen<br />
ermöglichen.<br />
Aufgrund der Ereignisse des letzten Jahres<br />
sehen wir bei den Direktanlagen in Wertpapieren<br />
einen Trend zu einfachen Strukturen und<br />
inländischen Emittenten und bei den Investmentfonds<br />
zu Garantieprodukten sowie zu Immobilienfonds,<br />
wobei das Volumen derWertpapierersparnisbildung<br />
aus <strong>2008</strong> nicht mehr erreicht<br />
werden dürfte.<br />
Stabilisieren wollen wir den Zuwachs bilanzwirksamer<br />
Einlagen. Zum Zeitpunkt der Erstel-<br />
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