Lagebericht 2008 - Sparkasse Wetzlar
Lagebericht 2008 - Sparkasse Wetzlar
Lagebericht 2008 - Sparkasse Wetzlar
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die erneute Verbesserung des Provisionsüberschusses<br />
um 0,9 Mio. EUR auf 15,0 Mio. EUR<br />
dokumentiert neben der Vertriebskraft der<br />
<strong>Sparkasse</strong> auch die umfangreichen Umschichtungen,<br />
die viele Kunden im und in den außerbilanziellen<br />
Bereich vorgenommen haben, um<br />
für die Abgeltungssteuer optimal positioniert<br />
zu sein.<br />
Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften, d. h.<br />
aus dem Handel mit Wertpapieren, Derivaten<br />
und Devisen, war im Berichtsjahr erneut nahezu<br />
neutral.<br />
Der Zuwachs von 0,4 Mio. EUR bei den sonstigen<br />
betrieblichen Erträgen ergab sich im Wesentlichen<br />
aus derVeräußerung eines sparkasseneigenen<br />
Gebäudes sowie der Auflösung<br />
von Rückstellungen.<br />
Deutlich über der Inflationsrate lag mit 6,8 %<br />
bzw. 2,7 Mio. EUR der Anstieg der allgemeinen<br />
Verwaltungsaufwendungen, die sich im Berichtsjahr<br />
auf 42,6 Mio. EUR summierten. Zu<br />
dieser Steigerung trugen die Personalaufwendungen,<br />
maßgeblich beeinflusst von den Auswirkungen<br />
des letzten Tarifabschlusses, mit<br />
über 1,6 Mio. EUR bei. Eine Einmalbelastung für<br />
mehrjährig nutzbare Kundenkarten bewirkte<br />
im Wesentlichen den Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen<br />
um 1,0 Mio. EUR.<br />
Zusätzlich erhöhten sich die sonstigen betrieblichen<br />
Aufwendungen um 2,0 Mio. EUR auf<br />
6,6Mio. EUR. Neben der Dotierung einer Rückstellung<br />
im Zusammenhang mit einer Beteiligung<br />
sowie Zinszahlungen aus einer Betriebsprüfung<br />
wirkte sich hier die Übernahme von<br />
ursprünglich an Kunden verkauften strukturierten<br />
Wertpapieren aus.<br />
In der Tendenz waren unsere im Prognosebericht<br />
des Vorjahrs geäußerten Erwartungen für<br />
den Personal- und Sachaufwand zutreffend.<br />
Positiver als in die Planungen eingestellt,<br />
zeigte sich die Entwicklung der Provisionserträge<br />
und auch die leichte Verbesserung des<br />
Zinsüberschusses.<br />
Per Saldo ergibt sich ein Ergebnis vor Bewertung<br />
und Risikovorsorge von 15,2 Mio. EUR,<br />
was einem Minus von 3,1 Mio. EUR gegenüber<br />
dem Vorjahr entspricht. Dies liegt am oberen<br />
Rand der Bandbreite unserer Erwartungen,<br />
aber unterhalb der langfristigen geschäftspolitischen<br />
Ziele. In dem geschilderten Zins- und<br />
Wettbewerbsumfeld und vor dem Hintergrund<br />
der Turbulenzen des letzten Quartals <strong>2008</strong> erscheint<br />
uns dieses Ergebnis als noch zufriedenstellend.<br />
Mittelfristig bedarf das Ergebnis vor Bewertung<br />
und Risikovorsorge jedoch, wie auch das Aufwands-Ertrags-Verhältnis<br />
von 76,4 % (Vorjahr:<br />
71,0 %), einer merklichen Verbesserung.<br />
Die Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
im Kreditgeschäft sowie die Kursverluste und<br />
Abschreibungen auf Wertpapiere beliefen sich<br />
–nach dergemäß § 340f Abs. 3 HGB zulässigen<br />
Kompensation mit Erträgen –auf 9,2 Mio. EUR<br />
(Vorjahr: 9,6Mio.EUR). Der darin enthaltene Bewertungsaufwand<br />
für das Kundenkreditgeschäft<br />
erreichte bei einer weiterhin konsequenten<br />
Risikopolitik einen langjährigen Tiefststand.<br />
Zum ersten Mal seit 2002 – und wie aufgrund<br />
der durch die Finanzmarktkrise ausgelösten<br />
Marktturbulenzen nicht anders zu erwarten<br />
– ergaben sich nennenswerte Abschreibungen<br />
auf Wertpapiere des Eigenbestandes.<br />
Zusätzlich erfolgte eine Wertkorrektur für ein<br />
unterverzinslich gewordenes strukturiertes<br />
Schuldscheindarlehen. Bezüglich der Bewertung<br />
eines weiteren strukturierten Schuldscheindarlehens<br />
im Anlagevermögen sowie<br />
dem erstmaligen Einsatz eines Modellverfahrens<br />
zur Bewertung eines Teils unserer<br />
Wertpapiere verweisen wir auf die ersten beiden<br />
Seiten des Bilanzanhangs. Die Vorsorgereserven<br />
gemäß § 340fHGB erfuhren eine Dotierung.<br />
Die Eigenkapitalrentabilität von 5,5 % ist<br />
gegenüber dem Vorjahr rückläufig.<br />
2.2 Finanzlage<br />
Mit Wirkung vom 1. Januar <strong>2008</strong> hat die neue<br />
Liquiditätsverordnung (LiqV) den bisherigen<br />
„Grundsatz II“ abgelöst. Auch die LiqV dient der<br />
Beschränkung des Abrufrisikos. Dieses kann<br />
z.B. aus einer unerwarteten Inanspruchnahme<br />
von Kreditlinien oder durch unvorhergesehene<br />
13