Geschäftsbericht 2010 - Sparkasse Wetzlar
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s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Banking.Einfach. Menschlich.<br />
Geschäftsbericht<strong>2010</strong><br />
Inhalt<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>imÜberblick Seite 03- 02<br />
Lagebericht <strong>2010</strong> Seite 03–24<br />
Bericht des Verwaltungsrates Seite 03- 25<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> Seite 03- 26<br />
Jahresabschlussder <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> Seite 03- 27<br />
Jahresbilanz zum31. Dezember <strong>2010</strong> Seite 28–29<br />
Gewinn- und Verlustrechnung fürdas Jahr <strong>2010</strong> Seite 30–31<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Seite 26 – 32<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>.Gut für die Region Lahn-Dill.<br />
1
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> im Überblick<br />
StatistischeAnlage zum Lagebericht alsergänzende Darstellung des öffentlichen Auftrages<br />
31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.<strong>2010</strong><br />
Geschäftsvolumen Mio.EUR 1.977,2 2.048,3 2.102,5 2.085,6 2.169,0<br />
Bilanzsumme Mio.EUR 1.937,0 1.997,1 2.050,9 2.036,1 2.120,9<br />
Gesamteinlagen Mio.EUR 1.627,8 1.674,8 1.675,3 1.616,2 1.633,0<br />
Kundeneinlagen<br />
(einschließl. nachrangiger Mio. EUR 1.563,9 1.638,9 1.675,3 1.616,2 1.633,0<br />
Verbindlichkeiten)<br />
Spareinlagen Mio. EUR 489,2 410,6 362,3 458,9 471,9<br />
Kundenkreditvolumen Mio.EUR 1.436,2 1.440,3 1.452,4 1.376,9 1.402,1<br />
Rücklagen Mio.EUR 99,7 103,7 107,6 111,3 115,5<br />
Sparkonten 98.753 86.981 79.146 80.698 78.822<br />
Girokonten und Kontokorrentkonten<br />
(incl. Konten für S Aktivsparen)<br />
133.274 134.935 135.778 137.591 140.017<br />
Mitarbeiter (einschl.Auszubildende<br />
und MitarbeiterInnen ohne Bezüge, 640 652 655 647 632<br />
ohne gewerbliche MitarbeiterInnen)<br />
Filialen 48 48 46 46 46<br />
Zweigstellen 4 4 3 3 3<br />
2
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
1. Geschäftstätigkeit und<br />
Rahmenbedingungen<br />
1.1 Gesamtwirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
Nachdem sich die krisenhafte Lage der Weltwirtschaft<br />
bereits in 2009 entspannte, setzte<br />
sich der Erholungsprozess mit regional sehr<br />
unterschiedlichen Ausprägungen in <strong>2010</strong> fort.<br />
Angeführt von der immens wachstumshungrigen<br />
NationChina, der mittlerweile global zweitgrößten<br />
Volkswirtschaft, gehörte Asien, neben<br />
Lateinamerika,imzurückliegenden Jahr zu den<br />
dynamischsten Wachstumsregionen. 1 Die in<br />
der Vergangenheitfür ihre Veränderungsfähigkeit<br />
bekannte Supernation USA konnte trotz<br />
umfangreicher stimulierender geldpolitischer<br />
Maßnahmen ihrem Ruf als Motor der Weltwirtschaftnicht<br />
gerecht werden. Rezessionsängste<br />
sowie die nach wie vor schwierige Lage im<br />
amerikanischen Immobiliensektor und die daraus<br />
resultierende Verschärfung am amerikanischen<br />
Arbeitsmarkt hemmten den Aufschwung.<br />
Eine Arbeitslosenquote von 9,6%<br />
per Dezember <strong>2010</strong> und eine hohe Dauerarbeitslosigkeit<br />
zeugten von der Stagnation der<br />
US-amerikanischen Entwicklung. Miteiner Veränderung<br />
des realen BIPvon 2,8%gegenüber<br />
dem Vorjahreswert 2 rangierten dieUSA in ihrer<br />
Dynamik weit hinter China (10,2%) 3 und bewegten<br />
sich lediglich im Durchschnitt der<br />
OECD-Staaten.<br />
Die konjunkturelle Entwicklung des Euro-<br />
Raums bestätigte den bereits im Vorjahr verzeichneten<br />
Aufwärtstrend. Das reale BIP verbesserte<br />
sich gegenüber dem Vorjahreswert<br />
um 1,7%.Länderspezifischwar es einJahr der<br />
Gegensätzlichkeiten. Während sich insbesondere<br />
die PIIGS-Staaten mit Maßnahmen zur<br />
Stabilisierung ihrer Haushalts- und Verschuldungskrisen<br />
beschäftigen mussten, profitierten<br />
andere Regionen überdurchschnittlichvon<br />
der schwungvollen Entwicklung im Exportgeschäft,<br />
vornehmlich mit Abnehmern im asiatischen<br />
Raum. Die Arbeitslosenquote imEuro-<br />
1<br />
<strong>Sparkasse</strong>n-und Giroverband Hessen-Thüringen, Gesamtwirtschaftlicher<br />
Jahresausblick und -rückblick,S.2.<br />
2<br />
Deutsche Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2010</strong>, S. 18/19.<br />
3<br />
Helaba, Konjunkturund Märkte2011, S. 20.<br />
Raum erhöhte sich imVergleich zum Vorjahr<br />
um 0,6Prozentpunkte auf 10,0%,wobei neben<br />
dem schwächelnden BausektorinSpanien und<br />
Irland die anhaltenden strukturellen Probleme<br />
in Portugal und Griechenland belastend wirkten.<br />
Dieses von Unsicherheiten geprägte Umfeld<br />
veranlasste die EZB dazu, die geldpolitischen<br />
Schlüsselzinssätze auf dem historisch<br />
niedrigen Niveau zu belassen. Der Hauptrefinanzierungssatz<br />
notierteganzjährigbei 1%.<br />
Auch der Euro-Kurs stand unter dem starken<br />
Einfluss der Situation imeuropäischen Staatenverbund.<br />
Die Chronologie der Staatsverschuldungskrise<br />
wirktesichnachhaltig auf den<br />
Kursverlauf aus. Auslöser für die Euro-Schwäche<br />
zu Jahresbeginn warder drohende Staatsbankrott<br />
Griechenlands, der in seinem weiteren<br />
Verlauf auch andere europäische Staaten<br />
anzustecken drohte. Trotz des beschlossenen<br />
Rettungsschirms konnten erst die nachhaltigen<br />
positiven Wachstumsperspektiven zu<br />
einer Erholung des Euros beitragen. Mit dem<br />
drohenden Zusammenbruch des Finanzplatzes<br />
Irland wurde diese Entwicklung wieder durchbrochen.<br />
Im Jahresverlauf vollführte der Euro<br />
eine regelrechte Achterbahnfahrt. Das Euro-<br />
Dollar-Verhältnis schloss letztlich zum Jahresende<br />
mit einem Wechselkurs von 1,34 und<br />
somit 7%unter dem Wert zu Beginn des Jahres<strong>2010</strong>.<br />
4<br />
Als Spiegelbild der uneinheitlichen weltwirtschaftlichen<br />
Entwicklung präsentierte sich<br />
auch die Kursentwicklung an den Aktienmärkten.<br />
Während der deutsche Aktienindex DAXim<br />
Jahresverlauf ein sattes Plus von rund 16 %<br />
verzeichnete, schloss der europäisch orientierteDow<br />
Jones Euro Stoxx50rund 6%unter<br />
dem Niveau des Vorjahresultimos. Den widrigen<br />
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
zum Trotz und durch gute Ergebnisse<br />
der Großkonzerne befeuert, verbuchte der<br />
amerikanische S&P 500 Kursgewinne von<br />
knapp 13 %. 5<br />
4<br />
Deutsche Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2010</strong>, S. 24, 31–32,<br />
39, 54 und 90.<br />
5<br />
BloombergKursentwicklung.<br />
3
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht2008<br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
Der europäische Rentenmarkt war insgesamt<br />
geprägt von den divergierenden Entwicklungen<br />
in den Euroländern. Aufgrund der Unsicherheitenumdie<br />
ZahlungsfähigkeitGriechenlands<br />
stiegen dieSpreads bei den Anleihen der<br />
PIIGS-Staaten ab Mitte März sprunghaft an. 6<br />
Die zur Jahresmitte aufkeimende leichte Konsolidierung<br />
wurde spätestens nach Bekanntwerden<br />
der massiven Schwierigkeiten Irlands<br />
aufgezehrt.Als „sichereHäfen“ etablierten sich<br />
dieBundes-und US-Staatsanleihen.<br />
Deutschland schwang sich imVerlauf des Jahres<br />
<strong>2010</strong> zur Lokomotive der europäischen<br />
Wirtschaft auf. Die Eckdaten des deutschen<br />
„Wirtschaftswunders“ sindbeeindruckend. Getrieben<br />
von einem außerordentlich dynamischen<br />
Anstieg der Exporte (+14,1%zum Vorjahr)<br />
und einer nachziehenden Inlandsnachfrage,<br />
insbesondere bei Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen,<br />
entwickeltesichimJahresverlauf<br />
ein Wirtschaftswachstum von 3,6%<br />
(Vorjahr: –4,7 %).<br />
In der Sogwirkung der hervorragenden gesamtwirtschaftlichen<br />
Rahmendaten hellte sich<br />
auch die Konsumbereitschaft der privaten<br />
Haushalte auf. Getragen von einer insgesamt<br />
zuversichtlichen Meinung der Verbraucher zu<br />
ihrerfinanziellenSituationund einem moderatenPreisanstiegum1,1<br />
%(Vorjahr: 0,4%), bewirktedie<br />
Ausgabenbereitschafteinen Anstieg<br />
der Einzelhandelsumsätze um real 1,25 %gegenüber<br />
dem Vorjahr. 7<br />
Dem allgemeinen wirtschaftlichen Trend folgend<br />
sank die Zahl der Arbeitslosen im Inland auf<br />
einen Wert von jahresdurchschnittlich 3,24 Mio.<br />
(Vorjahr: 3,42 Mio.). Deutlich positiv vom bundesdeutschen<br />
Wert (7,2 %) 8 hob sich die Arbeitslosenquote<br />
in Hessen ab. Sie lag per<br />
Dezember <strong>2010</strong> bei 6,0% (Vorjahr: 6,4%). Im<br />
Jahresverlauf verbessertesichauch dieBeschäftigungssituation<br />
im Agenturbezirk <strong>Wetzlar</strong>, in<br />
dessen Zuständigkeitsbereich im Dezember<br />
9.911 Personen ohne Arbeit waren, kontinuier-<br />
6<br />
DekaBank Volkswirtschaft Spezial, Dezember <strong>2010</strong>, S. 2.<br />
7<br />
Deutsche Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2010</strong>, S. 28, 53 und<br />
56/57.<br />
8<br />
Bundesagentur für Arbeit, Monatsbericht Dezember <strong>2010</strong>,<br />
S. 81.<br />
lich. 9 Mit 6,0 %lag die Arbeitslosenquote leicht<br />
unter dem Vorjahreswert von6,3 %. 10<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung an Lahn und<br />
Dill zeigt weiterhin einen signifikanten Aufwärtstrend.<br />
Als Gradmesser der insgesamt positiven<br />
Stimmungslage dient die zuJahresbeginn<br />
2011 durchgeführte Konjunkturumfrage<br />
der IHK Lahn-Dill. Nachdem der Geschäftsklimaindex<br />
bereits im Frühherbst <strong>2010</strong> –gemessen<br />
ander Vorumfrage –um11Zähler auf 119<br />
Punkte anstieg, 11 liegt er in der aktuellen Umfrage<br />
bei 124 Punkten und somit nur marginal<br />
unter dem Höchststand vom Sommer 2007<br />
(129 Punkte).<br />
Die branchenübergreifend erfreuliche Lagebeurteilung<br />
hinsichtlich der Auftragseingänge,<br />
Exporterwartungen sowie Investitionsneigung<br />
und Beschäftigungssituationwirdlediglichvon<br />
der Einschätzung des Baugewerbes getrübt.<br />
Die auslaufenden Konjunkturprogramme und<br />
die Wintermonate drücken hier verstärkt auf<br />
das Stimmungsbild. Insgesamt bezeichnen<br />
89 %der befragten Firmen ihre aktuelle Lage<br />
alsgut oder befriedigend und diepositiveEinschätzung<br />
der Perspektiven 2011 solltediesen<br />
Trend weiter stützen. 12<br />
1.2 Branchensituation<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war für die Kreditbranche von<br />
den Nachwehen der Finanzkrise und der daraus<br />
resultierenden Staatsschuldenkrise in<br />
Europa gekennzeichnet. Nach dem Bekanntwerden<br />
der prekären griechischen Haushaltslage<br />
drohte Europa ineiner Abwärtsspirale zu<br />
versinken. Erst die weitreichenden Maßnahmen<br />
rund um den Rettungsschirm sorgten<br />
für eine übergangsweise Beruhigung der<br />
Märkte. 13 Neben der Herausforderung,das verlorengegangene<br />
Vertrauen der Marktbeteiligten<br />
indie Finanzmärkte wieder aufzubauen,<br />
galtes, dieStatik fürein stabilesnationales wie<br />
9<br />
Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt im Agenturbezirk<br />
<strong>Wetzlar</strong>,S.2und 22.<br />
10<br />
Bundesagentur für Arbeit, Der Arbeitsmarkt in Hessen, S. 21.<br />
11<br />
Wirtschaftlicher Lagebericht der IHK Lahn-Dill, Herbst <strong>2010</strong>, S. 1.<br />
12<br />
Wirtschaftlicher Lagebericht der IHK Lahn-Dill, Jahresbeginn<br />
2011, S. 1/2.<br />
13<br />
Deutsche Bundesbank, Geschäftsbericht <strong>2010</strong>, S. 26.<br />
4
internationales Finanz- und Währungssystem<br />
tragfähiger zu gestalten. Um diesen Prozesszu<br />
unterstützen, wurdeeineReihe vonpolitischen<br />
und verwaltungstechnischen Maßnahmen eingeleitet.<br />
Ausfluss dieses Bemühens waren auf<br />
internationaler Ebene u. a. dieweiterführenden<br />
Anforderungen aus Basel III, die insbesondere<br />
auf dieVerbesserung der Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung<br />
der Kreditinstitute abzielen.<br />
Im EU-Raum wurden weitergehende Regelungen<br />
unter der Überschrift „Anlegerschutz“<br />
erarbeitet. Mit der Schaffung des EU-Einlagensicherungsfonds<br />
will man die Voraussetzung<br />
füreine schnelle Rückzahlung fälliger Kundeneinlagen<br />
bis zueinem definierten Höchstbetrag<br />
beimAusfall eines Kreditinstitutsschaffen.<br />
Im Zuge der nationalen Regulierungsmaßnahmen<br />
trieb die deutsche Bundesregierung die<br />
Umsetzung der nationalen Bankenabgabe<br />
voran. Um die Steuerzahler vor den Kosten<br />
eines Zusammenbruchs systemrelevanter Kreditinstitutezuschützen,<br />
stehen den deutschen<br />
Banken, nach überschlägigen Rechnungen des<br />
DSGV,jährliche Einzahlungen in einen Restrukturierungsfonds<br />
in einer Gesamthöhe von bis<br />
zu 1,2Mrd.EUR insHaus.<br />
Der deutsche Bankensektorzeigteein sehr uneinheitliches<br />
Bild. Obwohl sich, so die Deutsche<br />
Bundesbank, insgesamt eine Verbesserung<br />
der Risikotragfähigkeiteinstellteund eine<br />
Entspannung der Risikolage eintrat, entwickelten<br />
sich Geschäftstätigkeit und Bilanzsummen<br />
sehr unterschiedlich.<br />
Während der Privatbankenbereich aufgrund<br />
in Anspruch genommener staatlicher Hilfen<br />
von geschäftspolitischen Auflagen in seinem<br />
Handlungsspielraum teilweise nur eingeschränktagieren<br />
konnte, profitierteder vonder<br />
Finanzkrise sichtlich gut erholte <strong>Sparkasse</strong>nund<br />
Genossenschaftsbankensektor von den<br />
guten Vorzeichen. 14<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> konnte mit ihrem nachhaltigen<br />
Geschäftsmodell auch im zurückliegenden<br />
Geschäftsjahr auf das Vertrauen ihrer<br />
Kunden zählen und schlossnach einer anfäng-<br />
14<br />
DeutscheBundesbank, Geschäftsbericht <strong>2010</strong>, S. 101,<br />
103/104 und 108.<br />
lich zurückhaltenden Einschätzung zum Jahresende<br />
mit einem unerwartet guten Ergebnis<br />
ab.<br />
1.3 RechtlicheRahmenbedingungen<br />
Ein wesentliches Charakteristikum von <strong>Sparkasse</strong>n<br />
in kommunaler Trägerschaft ist die<br />
Beschränkung der Geschäftstätigkeit auf einen<br />
regionalen Raum und damit die enge Verbundenheit<br />
mit den in diesem Gebiet lebenden<br />
Menschen und den dort angesiedelten Unternehmen.<br />
Durch die Beschränkung auf eine<br />
Region (Geschäftsgebiet)ist dieeinzelne<strong>Sparkasse</strong><br />
auf eine optimale Nutzung ihres örtlichen<br />
Potenzials angewiesen. Dem Auftrag der<br />
<strong>Sparkasse</strong> gemäß sind wir in der Region mit<br />
einem flächendeckenden Netzvon Filialenund<br />
Kompetenzcentern verankert und stellen ein<br />
breit gefächertes Beratungs- und Dienstleistungsangebot<br />
zur Verfügung. Unser traditionelles<br />
Geschäftsmodell fußt auf räumlicher<br />
Nähe und einem partnerschaftlichen Zusammenwirkenzwischen<br />
Kunde und <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> ist eine dem gemeinen<br />
Nutzen dienende mündelsichere Anstalt des<br />
öffentlichen Rechtsmit Sitz in <strong>Wetzlar</strong>, gegründet<br />
1839. Träger der <strong>Sparkasse</strong> ist der <strong>Sparkasse</strong>nzweckverband<br />
<strong>Wetzlar</strong>, vertretendurch den<br />
Verbandsvorstand. Das Verbandsgebiet umfasst<br />
die nachgenannten kommunalen Gebietskörperschaften,<br />
im Falle der Gemeinde<br />
Greifenstein jedoch nur das der Kerngemeinde<br />
Greifenstein und der Ortsteile Allendorf, Holzhausen<br />
und Ulm, im Falle der Gemeinde Langgöns<br />
nur das der Ortsteile Cleeberg, Dornholzhausen,<br />
Espa,Niederkleen und Oberkleen:<br />
•Lahn-Dill-Kreis<br />
•Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />
•Stadt Aßlar<br />
•Gemeinde Biebertal<br />
•Gemeinde Bischoffen<br />
•Stadt Braunfels<br />
•Gemeinde Ehringshausen<br />
•Gemeinde Greifenstein<br />
•Gemeinde Hohenahr<br />
•Gemeinde Hüttenberg<br />
•Gemeinde Lahnau<br />
5
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
•Gemeinde Langgöns<br />
•Stadt Leun<br />
•Gemeinde Schöffengrund<br />
•Stadt Solms<br />
•Gemeinde Waldsolms<br />
•Gemeinde Wettenberg<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> haftet für ihre Verbindlichkeiten<br />
mit ihrem gesamten Vermögen. Zusätzlich sichert<br />
eine Ausfallhaftung ihres Trägers sämtliche<br />
am 18. Juli 2005 bestehende Verbindlichkeiten.<br />
Fürsolche Verbindlichkeiten, diebereits<br />
bis zum 18. Juli 2001 vereinbart waren, gilt<br />
dies zeitlich unbegrenzt. Für danach bis zum<br />
18. Juli 2005 vereinbarte Verbindlichkeiten<br />
haftetder Träger nur,wenn deren Laufzeit nicht<br />
über den 31. Dezember 2015 hinausgeht.<br />
Gemäß §20Abs. 3der Satzung des <strong>Sparkasse</strong>nzweckverbands<br />
haften für die Verbindlichkeiten<br />
des <strong>Sparkasse</strong>nzweckverbands der<br />
Lahn-Dill-Kreis inHöhe von 40v.H., die Stadt<br />
<strong>Wetzlar</strong> mit 20 v. H. und die weiteren Mitglieder<br />
–zugleichen Teilen–mit40v.H..<br />
Weiterhinist die<strong>Sparkasse</strong> alsMitgliedimStützungsfonds<br />
des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbands<br />
Hessen-Thüringen dem Sicherungssystem der<br />
Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe angeschlossen.<br />
Dieses System ist als institutssichernde<br />
Einrichtung i. S. v. §12Abs. 1des<br />
Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes<br />
anerkannt. Damit ist die Erfüllung<br />
sämtlicher fälliger Kundeneinlagen, z. B.<br />
Spar-, Termin- oder Sichteinlagen sowie verbriefter<br />
Forderungen, wie auch aller anderen<br />
Ansprüche in vollerHöhe sichergestellt.<br />
Vordem Hintergrund des oben beschriebenen<br />
sukzessiven Auslaufsder Gewährträgerhaftung<br />
und Wegfalls der Anstaltslast seit Juli 2005<br />
wurde von der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-Thüringen<br />
einVerbundkonzept entwickelt.<br />
Ziel des Verbundkonzepts ist es, dass die Unternehmen<br />
der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-Thüringen<br />
alswirtschaftliche Einheitwahrgenommen<br />
werden. Die wirtschaftliche Stärke<br />
und der gute Zusammenhalt der <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
Finanzgruppe Hessen-Thüringen werden auch<br />
regelmäßig von Ratingagenturen anerkannt.<br />
Durch die Ratingagentur Standard &Poor’s erhielt<br />
die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-<br />
Thüringen erstmalig im März 2006 ein Verbundrating<br />
(langfristiges Bonitätsrating„A“),<br />
das in den folgenden Jahren und zuletzt im<br />
September <strong>2010</strong> bestätigt wurde. Bereits seit<br />
Oktober 2004 erstellt die Ratingagentur Fitch<br />
für die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-Thüringen<br />
ein Verbundrating. Im September <strong>2010</strong><br />
wurde das Vorjahres-Bonitätsrating von „A+“,<br />
die Bestnote von „F1+“ beim Short-term-Ratingund<br />
das Finanzkraftratingvon „B/C“ erneut<br />
bestätigt.<br />
Diegesamtedeutsche <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />
hat für die Mitglieder ihres Haftungsverbundes<br />
–also insbesondere für die <strong>Sparkasse</strong>n,<br />
Landesbanken und Landesbausparkassen –<br />
durch die Ratingagentur Moody’s Investors<br />
Service ein Corporate Family Rating (Verbundrating)<br />
von „Aa2“ erhalten, das im April <strong>2010</strong><br />
erneut bestätigtwurde. Das Verbundratingvon<br />
Moody’sstellt eine Bonitätsbeurteilung der gesamten<br />
<strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe dar.Moody’s<br />
ist nach wie vorder Auffassung, dasseineBonitätseinstufung<br />
unterhalb eines A1-Ratings für<br />
die vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten<br />
beim allergrößten Teil der Mitgliedsinstituteder<br />
S-Finanzgruppe unwahrscheinlich<br />
erscheint,auch wenn zweiihrer Mitglieder (beides<br />
Landesbanken) aktuell tatsächlich niedriger<br />
eingestuft werden. Die kanadische Ratingagentur<br />
Dominion Bond RatingService (DBRS)<br />
hat ihrFloor-Ratingvon „A“(high) im April<strong>2010</strong><br />
erneut bestätigt. Das Floor-Rating von DBRS<br />
bringt zum Ausdruck, dass die Bonität jedes<br />
Mitgliedes der Gruppe als Emittent langfristiger,<br />
nicht nachrangiger Verbindlichkeiten<br />
mindestens mit „A“ (high) bewertet wird. Als<br />
Mitglied des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />
kann kein Institut unter<br />
dieseBewertungen fallen.<br />
Die<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>ist Mitglieddes <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
und Giroverbands Hessen-Thüringen in<br />
Frankfurt am Main/Erfurt.<br />
6
1.4 Öffentlicher Auftrag /<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat als ein dem gemeinen Nutzen<br />
dienendes, inder Trägerschaft kommunaler<br />
Gebietskörperschaften stehendes Wirtschaftsunternehmen<br />
dieAufgabe<br />
•geld- und kreditwirtschaftliche Leistungen zu<br />
erbringen<br />
•Gelegenheitzur sicheren Anlage vonGeldern<br />
zu geben<br />
•kommunale Belange, insbesondere imwirtschaftlichen,<br />
regional-politischen, sozialen<br />
und kulturellenBereich, zu fördern<br />
in vielfältiger Weise erbracht.<br />
Die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung<br />
ist seit jeher einEckpfeilerunserer Unternehmenskultur.Die<br />
<strong>Sparkasse</strong> und dieStiftung<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> unterstützen – außer<br />
durch das persönliche, ehrenamtliche Engagement<br />
ihrer Mitarbeiter –auch durch finanzielle<br />
Mittel eine Vielzahl vonVereinen, sozialen und<br />
karitativen Einrichtungen sowie kulturelle Veranstaltungen.<br />
Ohne die Unterstützung der<br />
<strong>Sparkasse</strong> könnteeinegroße Anzahl vonAngeboten<br />
sicherlich nicht im gewohnten Umfang<br />
aufrecht erhaltenwerden.<br />
Der dafür vonder <strong>Sparkasse</strong> aufgewendeteBetrag<br />
erreichte542,3TEUR.Darüber hinaus stellte<br />
die <strong>Sparkasse</strong> zurFörderung der Region der<br />
Stiftung der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> 1,15Mio.EUR<br />
zur Erhöhung des Stiftungskapitals zur Verfügung,<br />
das sichsomitauf 3,50 Mio. EUR erhöhte.<br />
DieStiftung der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>schüttete in<br />
<strong>2010</strong> gemäß ihrem Stiftungszweck einen Betrag<br />
von 96,9TEUR aus. Von der <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
Kulturstiftung Hessen-Thüringen flossen weitere<br />
Mittel in Höhe von9,3 TEUR in dieRegion.<br />
Mit632 Arbeitnehmern ist die<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
einer der großen Arbeitgeber an Lahn und<br />
Dill und wird auch als Ausbilder ihrer Verantwortung<br />
für die Region gerecht. Zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> wurden 60 junge Menschen bei<br />
der <strong>Sparkasse</strong> ausgebildet. Die Personalstrukturentwickeltesichwie<br />
folgt:<br />
Jahr 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Vollzeitkräfte 356 355 352 335 338<br />
Teilzeit- und<br />
Ultimokräfte 241 242 238 245 234<br />
Auszubildende 43 55 65 67 60<br />
Gesamt (ohne<br />
gewerbliche MA) 640 652 655 647 632<br />
Als bedeutender Auftraggeber für die heimische<br />
Wirtschaft sowie als Finanzierer der öffentlichen<br />
Hand stiftet die <strong>Sparkasse</strong> der Region<br />
zusätzlichen Nutzen. Über die Gewerbeund<br />
Grundsteuer fließen den Kommunen unseresGeschäftsgebietsdirektMittel<br />
zu,aber auch<br />
über dieEinkommen- und Körperschaftsteuer-<br />
Umlagen profitierendie Gemeinden vorOrt.Im<br />
Zeitraum 2006 –<strong>2010</strong> zahlte die<strong>Sparkasse</strong> insgesamt<br />
20,4Mio.EUR an Steuern.<br />
Körperschaftsteuer 10.529<br />
Gewerbeertragsteuer 9.424<br />
Sonstige Steuern 475<br />
GesamteSteuern 20.428<br />
Darüber hinaus ist die <strong>Sparkasse</strong> an zweiWirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
mit einem<br />
Betrag von insgesamt 120 TEUR beteiligt, um<br />
dieRegion auch über diesen Wegwirtschaftlich<br />
zu fördern. Die Gesellschaften haben den Auftrag,<br />
Existenzgründer in der Region zu unterstützen<br />
sowie Wirtschaftund Wissenschaftmiteinander<br />
zu verzahnen.<br />
Die enge Begleitung von Existenzgründungsvorhaben<br />
gehört zu den besonderen Kompetenzen<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>. In <strong>2010</strong> wurden<br />
35 Existenzgründungen mit einem Gesamtvolumen<br />
von5,0 Mio. EUR kreditwirtschaftlichbegleitet.<br />
Wenngleich das Engagement mit Risiken<br />
behaftet ist, sehen wir es als elementares<br />
Betätigungsfeld der regionalen Wirtschaftsförderung<br />
an.<br />
Des Weiteren führt die <strong>Sparkasse</strong> zum Ultimo<br />
des Berichtsjahres gemäß §2Abs.4HSpG insgesamt<br />
1.784 Girokonten auf Guthabenbasis.<br />
Im Rahmen der Umsetzung der Regelungen<br />
zum Pfändungsschutzkonto nach §850k ZPO<br />
zum1.Juli<strong>2010</strong> unterhältdie <strong>Sparkasse</strong> Wetz-<br />
7
s <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
lar zum Jahresende <strong>2010</strong> 265 Konten mit diesemMerkmal.<br />
Eine gesunde und prosperierende Region gehört<br />
naturgemäß zu den Hauptanliegen der<br />
<strong>Sparkasse</strong>. Mit unserem vielfältigen wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Engagement gestalten<br />
wir gemeinsam mit den Menschen der<br />
Region unseren Lebensraum. Gleichermaßen<br />
fördern wir das Wohl der Unternehmen sowie<br />
der öffentlichen und privaten Haushalte.<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>.<br />
Gutfür dieRegion Lahn-Dill.<br />
1.5 Geschäftsentwicklung<br />
1.5.1 Bilanzwirksames Geschäft<br />
● Bilanzsumme /Geschäftsvolumen<br />
Im Berichtsjahr entwickelte sich nicht nur die<br />
Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik, sondern<br />
auch der Geschäftsklimaindex der Unternehmen<br />
an Lahn und Dill deutlich positiver als<br />
von uns erwartet. Damit imEinklang standen<br />
das Wachstum der Bilanzsumme unseres Hauses<br />
um 4,2 % auf 2.120,9Mio.EUR (Vorjahr:<br />
2.036,1Mio.EUR) und die Ausweitung des<br />
Geschäftsvolumens (Bilanzsumme inkl. Eventualverbindlichkeiten)<br />
um 4,0%auf 2.169,0 Mio.<br />
EUR (Vorjahr: 2.085,6Mio.EUR).<br />
● Kreditgeschäft<br />
Ein intensives Kreditgeschäft mit privaten und<br />
gewerblichen Kunden in der Region ist für die<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> gelebter öffentlicher Auftrag.<br />
Gleichzeitig ist der hohe Bilanzanteil der<br />
Ausleihungen mitseinem besonderen Einfluss<br />
auf Zinsspanne und Risikolage einer der entscheidenden<br />
Faktoren für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung unseres Hauses.<br />
Im Berichtsjahr stiegdie Kreditnachfrage unserer<br />
Kunden –gemessen amzugesagten Darlehensvolumen<br />
(ohne Kontokorrentkredite)–um<br />
8,5% auf 220,3Mio.EUR. Unabhängig davon<br />
wurden Baufinanzierungen miteinem Volumen<br />
vonweiteren12,0Mio.EUR an die<strong>Sparkasse</strong>n-<br />
Versicherung vermittelt, da es dieser möglich<br />
ist, dievon einigen Kunden gewünschten Zinsbindungsfristen<br />
von deutlich über 10 Jahren<br />
darzustellen.<br />
Diese verstärkte Nachfrage nach Finanzierungsmittelnwurde<br />
–entgegen unseren Erwartungen<br />
–deutlich stärker von privaten als von<br />
gewerblichen Kreditnehmern getragen.<br />
Traditionell bindet die <strong>Sparkasse</strong> öffentliche<br />
Kreditprogramme besondersintensiv in Finanzierungen<br />
ein. Als Folge stiegen die Zusagen<br />
für Weiterleitungsdarlehen von 23,8Mio.EUR<br />
auf 33,2Mio.EUR an. Insgesamt betrug das Volumen<br />
weitergeleiteter zinsgünstiger öffentlicher<br />
Mittel am Bilanzstichtag 190,8Mio.EUR<br />
brutto.Damitverteidigtedie <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
einen Spitzenplatz unter den hessischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Wegen der noch immer niedrigen Zinsen für<br />
kurzfristige Einlagen nutzten viele Kunden alle<br />
verfügbaren Optionen, um Tilgungen und Sondertilgungen<br />
auf ihre Darlehen vorzunehmen.<br />
Trotzdem verzeichnete das Gesamtvolumen<br />
der Forderungen an Kunden gegenüber dem<br />
Vorjahr einen erfreulichen Zuwachs von 2,0 %,<br />
auch getragen durch verstärkte Inanspruchnahmen<br />
von Kassenkrediten. Der Stichtagsbestand<br />
von 1.353,9Mio.EUR (plus 26,6Mio.<br />
EUR) verkörpert, gemessen an der Bilanzsumme,<br />
einen Anteil von 63,8%.Circa jeweils<br />
die Hälfte der ausgelegten Darlehen und Kredite<br />
entfällt auf Privatpersonen und auf sonstige<br />
Kreditnehmer; hierunter fallen überwiegend<br />
Unternehmen und Selbstständige.<br />
● Eigenanlagen und Beteiligungen<br />
Die imVorjahr stark reduzierten Forderungen<br />
an Kreditinstitute erfuhren durch Termingeldanlagen<br />
einen Bestandszuwachs um 34,1Mio.<br />
EUR auf 60,0Mio.EUR.Die PositionSchuldverschreibungen<br />
und andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere zeigte sich mit einem Volumen<br />
von 488,9 Mio. EUR nur geringfügig verändert<br />
(+ 2,2%).<br />
8
Dieeigenen Wertpapieresindnach dem strengen<br />
Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Das Volumen der Beteiligungen der <strong>Sparkasse</strong><br />
lag mit 26,5Mio.EUR um 0,5Mio.EUR unter<br />
dem Vorjahreswert. GrößteVermögensposition<br />
ist mitinsgesamt 23,2Mio.EUR dieBeteiligung<br />
am <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband Hessen-Thüringen<br />
in Frankfurt am Main/Erfurt sowie dieUnterbeteiligung<br />
an der durch die Erwerbsgesellschaftder<br />
S-Finanzgruppe mbH &Co. KG gehaltenen<br />
Anteile an der Landesbank Berlin Holding<br />
AG (LBBH). Darüber hinaus ist die <strong>Sparkasse</strong><br />
u. a. an Wirtschaftsförderungsgesellschaften in<br />
der Region beteiligt.<br />
DieVeränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert<br />
im Wesentlichen aus einer geänderten Bewertung<br />
der Beteiligung an der LBBH.<br />
● Einlagen vonKunden und Verbriefte<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die Entwicklung des Einlagengeschäfts blieb<br />
von der im Jahresverlauf nur wenig veränderten<br />
Zinsstruktur geprägt, die für kurze Laufzeiten<br />
historisch niedrige Sätze zeigte. Für längere<br />
Laufzeiten lagen die Zinsen zwardeutlich<br />
höher,wurden vonvielenAnlegern aber immer<br />
noch alsunattraktiv empfunden. Dies führtefür<br />
viele Kunden zu dem Dilemma, sich nicht längere<br />
Zeit binden zu wollen, aber dafür die besonders<br />
niedrigen Zinsen für kurze Laufzeiten<br />
in Kauf nehmen zu müssen.<br />
Trotz des gerade im Segment der variabel verzinsten<br />
und kurzlaufenden Einlagen herrschenden<br />
extremen Preiswettbewerbs, der nicht zuletzt<br />
von den staatlich gestützten Banken soweit<br />
getrieben wird, dassteilweise völlig marktferne<br />
Konditionen geboten werden, stieg das<br />
Volumen der Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden um 25,3Mio.EUR (1,6 %) auf einen<br />
Stichtagsbestand von1.597,0Mio.EUR an.<br />
Nicht mehr so massiv wie im Vorjahr warenmit<br />
insgesamt 74,5Mio.EUR die Verschiebungen<br />
zu Lasten der <strong>Sparkasse</strong>nbriefe und Inhaberschuldverschreibungen<br />
sowie der Termingelder.Profitierenkonnten<br />
unverändert dietäglich<br />
verfügbaren Einlagen (darunter insbesondere<br />
Zins&Cash sowie S-Aktivsparen) mit einem Zuwachs<br />
um 78,2Mio.EUR.<br />
● Refinanzierungen<br />
Mehr alsdie HälftedieserBilanzpositionresultiert<br />
aus der Aufnahme vonöffentlichen Fördermitteln<br />
und deren Weiterleitung an unsere<br />
Kunden. Darüber hinaus wurden freie Liquiditätslinien<br />
bei Landesbanken in Anspruch genommen,<br />
um insbesondereinTermingeldanlagen<br />
bei Kreditinstituten zu investieren. Daraus<br />
resultiereninsehr moderatem Umfang positive<br />
Fristentransformationsergebnisse.<br />
Durch die Bestandserhöhung der Weiterleitungsdarlehen<br />
und die Refinanzierung der Eigenanlagen<br />
stieg die Bilanzposition Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten um<br />
63,7Mio.EUR auf 343,8Mio.EUR.<br />
● Rücklagen<br />
Durch die vollständige Zuführung des Bilanzgewinns<br />
2009 in Höhe von 4,0 Mio. EUR sowie<br />
erfolgsneutral erfasste Anpassungsbeträge<br />
aus der erstmaligen Anwendung des HGB in<br />
der Fassung des BilMoG in Höhe von 0,2 Mio.<br />
EUR erhöhte sich die Sicherheitsrücklage im<br />
Berichtsjahr auf 115,5Mio.EUR. Dies entspricht<br />
einem Verhältnis zur Bilanzsumme von<br />
5,4%.<br />
Ferner verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über weitere Eigenkapitalbestandteile,<br />
auf die unter „2.3 Vermögenslage“<br />
eingegangen wird.<br />
1.5.2 Nichtbilanzwirksames<br />
Kundengeschäft<br />
● Depot B-Geschäft<br />
Der Deutsche Aktienindex (DAX) hatte bereits<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2009 vom zurückkehrenden<br />
Vertrauen der Anleger in dieFinanzmärkte<br />
profitiert. Wenngleich die Schuldenkrise<br />
vonStaaten in der Euro-Randzone und die<br />
stagnierende US-amerikanische Konjunkturentwicklung<br />
Anlass zum Pessimismus gaben<br />
9
s <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
und hieraus eine länger anhaltende Seitwärtsbewegung<br />
des deutschen Aktienmarktesresultierte,<br />
überwogen in den letzten Monaten des<br />
Jahres die Auswirkungen der positiven gesamtwirtschaftlichen<br />
Signale. Das enorme<br />
deutsche Wirtschaftswachstumund glänzende<br />
Daten aus dem Unternehmenssektor beflügelten<br />
die Phantasie der Anleger. Zum Jahresschluss<br />
lag der DAX bei 6.914 Punkten und<br />
damit um16% über dem Wert des Ultimos<br />
2009. 15<br />
Während der Deutsche Aktienmarkt deutliche<br />
Kursgewinne verzeichnete, zeigten sich die<br />
Kurse der inländischen Anleihen weitgehend<br />
stabil. Deutlichvolatilerals der Rentenmarktin<br />
Deutschland entwickelte sich der europäische<br />
Anleihen-Sektor. Die Anspannungen im Euro-<br />
Raum führten zu einer deutlichen Spreizung<br />
der Renditen und sorgten für Unruhe bei den<br />
Marktteilnehmern.<br />
Insgesamt profitierten unsere Wertpapierkunden<br />
vonder Entwicklung an den Finanzmärkten<br />
und durften sich zum Teil deutlicher Kursgewinne<br />
erfreuen. Vor allem sicherheitsorientierte<br />
Wertpapieranlagen, wie Stufenzinsanleihen<br />
der Landesbank Hessen-Thüringen oder<br />
auch substanzstarkeImmobilienfonds,lagen in<br />
der Gunstder Anleger vorn. Im Sinne einer ausgewogenen<br />
Vermögensstruktur wandten sich<br />
viele unserer Kunden sukzessive auch Wertpapier-<br />
und Fondslösungen miteiner chancenreicheren<br />
Anlageperspektivezu.<br />
Auch im Jahr <strong>2010</strong> wurde ein hohes Volumen<br />
an Stufenzinsanleihen unserer Kunden<br />
aufgrund einer entsprechenden Option des<br />
Emittenten vorzeitig zurückgezahlt. Diese<br />
Rückflüsse konnten jedoch durch ein außerordentlichgutes<br />
ErgebnisimBereich der Deka-Investmentfonds<br />
deutlich überkompensiert werden.<br />
Zieht man vomGegenwert allergetätigten<br />
Wertpapierkäufe denjenigen der Wertpapierverkäufe<br />
und -fälligkeiten ab, ergibt sich für<br />
<strong>2010</strong> eine Wertpapierersparnis von 13,7Mio.<br />
EUR.<br />
15<br />
BloombergKursentwicklung.<br />
Da neben dem Überschuss aus den Wertpapiertransaktionen<br />
in den Kundendepots nicht<br />
unerhebliche Kursgewinne entstanden, erhöhte<br />
sich das insgesamt von der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong> betreute Wertpapiervermögen (ohne<br />
eigene IHS und ohne Bestände beim <strong>Sparkasse</strong>n<br />
Broker) unserer Kunden bis zum Jahresultimoum6,0<br />
%auf 452,1Mio.EUR.<br />
● Verbundgeschäfte<br />
Neben der sehr erfreulichen Entwicklung des<br />
Wertpapiergeschäfts fußteunser Vermittlungsergebnisauch<br />
in <strong>2010</strong> auf eine breitgefächerte<br />
und wohl ausgewogene arbeitsteilige Verbundzusammenarbeit.<br />
Das zurückliegende Bausparjahr konnte mit<br />
einem für die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> herausragenden<br />
Ergebnis abgeschlossen werden. Die Mischung<br />
aus Individualität und Planbarkeit, gepaart<br />
mitden staatlichen Förderprämien, überzeugte<br />
viele unserer Kunden. Rund 80,4Mio.<br />
EUR vermittelte Bausparverträge (fast 3.000<br />
Stück) bedeuten einen Anstieg zum Vorjahreswert<br />
um 35 %und stellen für unser Haus eine<br />
neue Rekordmarkedar.<br />
Den Trend zum eigenen Wohnraum belegt<br />
auch die erfolgreiche Arbeit unserer Immobilienmakler.<br />
Mit 136 vermittelten Objekten<br />
konnte das bereits gute Vorjahresergebnis<br />
nochmals um18% übertroffen werden, wodurch<br />
sich der Traum von den eigenen vier<br />
Wänden für zahlreiche Kunden erfüllte. Das<br />
Verkaufsvolumen lagbei fast 20 Mio. EUR.<br />
● Auslandsgeschäft<br />
Um den besonderen Anforderungen des grenzüberschreitenden<br />
Waren-, Dienstleistungsund<br />
Zahlungsverkehrs zuentsprechen, gründeten<br />
wir im Oktober 2006 gemeinsam mitden<br />
<strong>Sparkasse</strong>n Gießen und Grünberg die „S-International<br />
MittelhessenGmbH“ (SIM).Neben den<br />
drei Gründer-<strong>Sparkasse</strong>n profitieren mittlerweile<br />
auch die <strong>Sparkasse</strong>n Laubach-Hungen<br />
und Weilburg von der Bündelung der Beratungs-und<br />
Dienstleistungskompetenz unserer<br />
10
Auslandsplattform. Über das klassische Auslandsgeschäft<br />
hinaus gehören auch Beratungen<br />
zur zielgerichteten Gestaltung von Finanzierungen<br />
mittels derivativer Finanzinstrumente<br />
zum Leistungsspektrum der Spezialisten.<br />
Dem positiven Trend der zurückliegenden<br />
Geschäftsjahre folgend, wurde der Businessplan<br />
auch im Berichtsjahr deutlichübertroffen.<br />
● Versicherungsgeschäft<br />
1.5.3 Nichtbilanzwirksames Eigengeschäft<br />
Im Rahmen unserer barwertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />
erfolgt die „Feinjustierung“ von<br />
Zinsänderungsrisiko und Fristentransformation<br />
seit vielen Jahren fast ausschließlich mithilfe<br />
von Derivaten. Der Gesamtbestand der Payer-<br />
Swaps lagamBilanzstichtag bei 254,5Mio.EUR,<br />
derjenige der Receiver-Swaps bei 250,0Mio.<br />
EUR.<br />
Eine Erfolgsgeschichte schreibt mittlerweile<br />
auch unsere jüngste Tochter, die „S-Versicherungsservice<br />
Mittelhessen GmbH“, als weitere<br />
Kooperationmit der <strong>Sparkasse</strong> Gießen.<br />
Miteinem Team vonfast20Spezialisten und in<br />
enger Abstimmung mit den Beratungseinheiten<br />
der <strong>Sparkasse</strong> bieten wir unseren Kunden<br />
neben den klassischen Leistungen im Bereich<br />
der Versicherungs- und Vorsorgelösungen zusätzlichden<br />
Mehrwert der Schadensfallregulierung.<br />
Das Konzept hat sich amMarkt etabliert.<br />
Vordere Ränge in den Produktionsstatistiken<br />
der hessisch-thüringischen <strong>Sparkasse</strong>n sind<br />
deutlicher Belegfür dieinsgesamt guten Perspektiven.<br />
11
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
Lagebericht2008<br />
2. Ertrags-,Finanz-und Vermögenslage<br />
2.1 Ertragslage<br />
DieErtragslage der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>stelltesichin<strong>2010</strong> im Vergleichzum Jahr 2009 wie folgtdar:<br />
<strong>2010</strong> 2009 Veränderung in<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Zinsüberschuss 49.469 48.843 626 1,3<br />
Provisionsüberschuss 15.116 14.157 959 6,8<br />
Nettoergebnis aus Finanzgeschäften –110 83 –193 –232,5<br />
Sonstige betriebliche Erträge 2.058 1.415 643 45,4<br />
Summe 66.533 64.498 2.035 3,2<br />
Personalaufwand 28.422 29.533 –1.111 –3,8<br />
Anderer Verwaltungsaufwand 12.386 12.743 –357 –2,8<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.242 4.165 77 1,8<br />
Ergebnis vorBewertung und Risikovorsorge 21.483 18.057 3.426 19,0<br />
Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge –11.327 –10.570 757 7,2<br />
Ergebnis vorSteuern 10.156 7.487 2.669 35,6<br />
Außerordentliches Ergebnis –252 – –252 –<br />
Steueraufwand –4.837 –3.455 1.382 40,0<br />
Jahresüberschuss 5.067 4.032 1.035 25,7<br />
Aufwands-Ertrags-Verhältnis 67,7 % 72,0 %<br />
Eigenkapitalrentabilität vorSteuern 8,8 % 6,7 %<br />
Zinsüberschuss:.............................................................................. GuV-Positionen Nr. 1bis 4<br />
Provisionsüberschuss: .................................................................. GuV-Positionen Nr. 5bis 6<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen:...................................... GuV-Positionen Nr.11und 12<br />
Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge: ........................ GuV-Positionen Nr.13bis 16<br />
Aufwands-Ertrags-Verhältnis:...................................................... Summe GuV-Positionen Nr.10bis 12 /<br />
Summe GuV-Positionen Nr.1bis 8<br />
Eigenkapitalrentabilität vorSteuern.......................................... GuV-Position Nr.19/BilanzPassiva Nr.11des Vorjahres<br />
Der Zinsüberschuss als bedeutendste Ertragsquelle<br />
ergibt sichaus dem Saldovon Zinserträgen<br />
plus zinsähnlichen laufenden Erträgen abzüglichZinsaufwendungen.<br />
Obwohl wir vonder<br />
Möglichkeit, in Form von Fristentransformationserträgen<br />
an der steilen Zinsstruktur zu<br />
partizipieren, nur sehr zurückhaltend Gebrauch<br />
machten, verbesserte sich der Zinsüberschuss<br />
der <strong>Sparkasse</strong> im Berichtsjahr leicht um<br />
0,6Mio.EUR auf 49,5Mio.EUR.<br />
Nach einem Rückgang in 2009 verzeichnete<br />
der Provisionsüberschuss einen Zuwachs um<br />
1,0Mio.EUR auf 15,1Mio.EUR. Erwartungsgemäß<br />
leisteten dieErträge aus dem Wertpapiergeschäftdazueinen<br />
wesentlichen Beitrag.<br />
Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften, d. h.<br />
aus dem Handel mit Wertpapieren, Derivaten<br />
und Devisen, war imBerichtsjahr mit 0,1 Mio.<br />
EUR negativ.<br />
12
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen,<br />
u. a. durch Auflösungen von Rückstellungen,<br />
um 0,6Mio.EUR auf 2,1Mio.EUR.<br />
Entgegen unserer Erwartungen waren die allgemeinen<br />
Verwaltungsaufwendungen, diesich<br />
im Berichtsjahr auf 40,8Mio.EUR summierten,<br />
erneut deutlichrückläufig.Einsparungen ergaben<br />
sich sowohl bei den Personalaufwendungen<br />
(– 1,1Mio.EUR), insbesondere durch temporär<br />
nicht besetzte Stellen, als auch beim<br />
anderen Verwaltungsaufwand (– 0,4Mio.EUR),<br />
weil geplante Instandhaltungsmaßnahmen<br />
nicht zumTragen kamen.<br />
In die Position Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
floss auch die Dotierung unserer Stiftung<br />
miteinem Betrag von1,2 Mio. EUR ein.<br />
Per saldo ergibt sich erneut ein deutlicher Anstieg<br />
des Ergebnisses vor Bewertung und Risikovorsorge<br />
um nunmehr 3,4Mio.EUR auf<br />
21,5 Mio. EUR. Dieser Wert liegt am oberen<br />
Rand der Bandbreite unserer Erwartungen.<br />
Geschäftspolitisches Ziel bleibt es, das Ergebnis<br />
vor Bewertung und Risikovorsorge, wie<br />
auch das Aufwands-Ertrags-Verhältnis von<br />
67,7%(Vorjahr: 72,0 %), kontinuierlich weiter<br />
zu verbessern.<br />
Die Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
im Kreditgeschäft sowie die Kursverluste und<br />
Abschreibungen auf Wertpapiere beliefen<br />
sich –nach der gemäß §340f Abs. 3HGB zulässigen<br />
Kompensation mit Erträgen – auf<br />
11,3Mio.EUR (Vorjahr: 10,6Mio.EUR). Der<br />
darin enthaltene Bewertungsaufwand für das<br />
Kundenkreditgeschäftreduziertesichunerwartet<br />
deutlich. Der Bewertungsaufwand für das<br />
Wertpapiergeschäftwar aufgrund der Kursentwicklung<br />
bei Aktienund Anleihen moderat.Der<br />
damit entstandene Spielraum wurde für eine<br />
nennenswerte Zuführung zu den Vorsorgereserven<br />
gemäß §340f HGBgenutzt.<br />
Die Eigenkapitalrentabilität von 8,8% zeigt<br />
eine erfreuliche Verbesserung gegenüber dem<br />
Vorjahreswert.<br />
2.2 Finanzlage<br />
Die Liquiditätsverordnung (LiqV) dient der Beschränkung<br />
des Abrufrisikos. Dieses kann z. B.<br />
aus einer unerwarteten Inanspruchnahme von<br />
Kreditlinienoder durch unvorhergesehene Verfügungen<br />
der Gläubiger über dieEinlagen entstehen.<br />
ZurAbbildung des Abrufrisikos werden<br />
die liquiditätsrelevanten Aktiva und Passiva in<br />
einer zeitlich gegliederten Übersicht erfasst.<br />
Als kritischer Zeithorizont für das Abrufrisiko<br />
wird das Laufzeitband von einem Kalendermonat<br />
angesehen. Die Liquidität gilt dann als<br />
ausreichend, wenn das Verhältnis der zur Verfügung<br />
stehenden Zahlungsmittel zu den im<br />
selben Zeitraum zu erwartenden Liquiditätsabflüssenmindestens<br />
den Wert 1erreicht.<br />
<strong>2010</strong> bewegte sich die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> bei<br />
ihrer turnusgemäß durchgeführten monatlichen<br />
Ermittlung der Liquiditätskennzahlen innerhalb<br />
einer Bandbreite von 2,31 bis 3,03.<br />
Zum31. Dezember <strong>2010</strong> betrug der Wert 2,31.<br />
Unser Haus nahm weder das Angebot der<br />
Deutschen Bundesbank, neue Refinanzierungsgeschäfte<br />
in Form von Offenmarktgeschäften<br />
(Hauptrefinanzierungsgeschäfte)<br />
abzuschließen, noch Übernachtkredite (Spitzenrefinanzierungsfazilität)<br />
in Anspruch. Um<br />
jedoch bei Bedarf auf die Refinanzierungsangeboteder<br />
Deutschen Bundesbank zurückgreifen<br />
zukönnen, hat die <strong>Sparkasse</strong> im Rahmen<br />
des Pfandpoolverfahrens Wertpapiereverpfändet.<br />
Darüber hinaus steht die Landesbank Hessen-<br />
Thüringen der <strong>Sparkasse</strong> mit einer Liquiditätskreditlinie<br />
zurVerfügung.<br />
DieZahlungsfähigkeitder <strong>Sparkasse</strong> war, wie in<br />
den vorangegangenen Berichtsjahren, jederzeit<br />
gegeben.<br />
2.3 Vermögenslage<br />
ZumBilanzstichtag betrug dieSicherheitsrücklage<br />
der <strong>Sparkasse</strong> 115,5Mio.EUR. Damit korrespondiert<br />
eine „Kernkapitalquote“ nach Solvabilitätsverordnung<br />
in Höhe von 9,43% der<br />
13
s <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
anrechnungspflichtigen Positionen (Vorjahr:<br />
9,08 %). Somit steht, gegenüber dem vom Gesetzgeber<br />
geforderten Wert von4,0 %, einausreichender<br />
Kapitalpufferzur Verfügung.<br />
Bei der Ermittlung von Solvabilitäts-Kennziffern<br />
wendet die<strong>Sparkasse</strong> hinsichtlichder Kreditrisiken<br />
den Kreditrisikostandardansatz(KSA)<br />
und hinsichtlichder operationellenRisiken den<br />
Basisindikatoransatz(BIA) an.<br />
Die Sicherheitsrücklage der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
wird –vorbehaltlich der bei Feststellung des<br />
Jahresabschlusses<strong>2010</strong> vom Verwaltungsrat<br />
noch zu beschließenden Zuführung des Bilanzgewinns<br />
von5,1 Mio. EUR –auf 120,6Mio.EUR<br />
anwachsen.<br />
Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die<br />
<strong>Sparkasse</strong> über weitere Eigenkapitalbestandteile.<br />
Das anrechenbare Ergänzungskapital<br />
setzt sichzum 31. Dezember <strong>2010</strong> aus den Vorsorgereserven<br />
gemäß §340f HGB sowie längerfristigen<br />
nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
zusammen. Das anrechenbare Nachrangkapitalstiegum1,0<br />
Mio. EUR auf 20,1Mio.EUR.Die<br />
Vorsorgereserven erfuhren eine deutliche Dotierung,<br />
weitere stille Reserven i. S. v. §26a<br />
KWG a. F. sindvorhanden. Das Volumen der Risikoaktiva<br />
ging geringfügig zurück. Als Folge<br />
verbesserte sich die Gesamtkennziffer nach<br />
Solvabilitätsverordnung, alsVerhältnis des haftenden<br />
Eigenkapitals bezogen auf die Summe<br />
der gewichteten Risikoaktiva, von 14,83 %auf<br />
15,66 %. Unsere Eigenkapitalausstattung liegt<br />
damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Mindestwert von8,0 %.<br />
Die Eigenkapitalbasis für eine Geschäftsausweitung<br />
ist somitauch weiterhingegeben.<br />
2.4 Gesamtbeurteilung<br />
Die wirtschaftliche Lage der <strong>Sparkasse</strong> bewerten<br />
wir für das Jahr <strong>2010</strong> vor dem Hintergrund<br />
des gegenüber dem Vorjahr verbesserten Ergebnisses<br />
vor Bewertung und Risikovorsorge<br />
sowie des deutlichunter unseren Erwartungen<br />
liegenden Risikovorsorgeaufwandes für das<br />
Kreditgeschäft als sehr zufriedenstellend. Bei-<br />
de Faktoren machten es möglich, die bereits<br />
gute Eigenkapitalausstattung weiter deutlich<br />
aufzustocken.<br />
3. Nichtfinanzielle<br />
Leistungsindikatoren<br />
Bei der Erfüllung unserer Aufgaben bauen wir<br />
auf unserequalifizierten und motivierten Mitarbeiter.<br />
In unserem Haus wurden zum Bilanzstichtag<br />
639 (Vorjahr: 655) Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter – einschließlich aller nicht<br />
bankspezifisch Tätigen sowie Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ohne Bezüge (z. B. in Elternzeit)<br />
– beschäftigt; davon 241 Teilzeitkräfte<br />
(Vorjahr: 253). Dies entspricht, gerechnet auf<br />
der Basis von Vollzeitkräften, einer Beschäftigung<br />
von 527,6 (Vorjahr: 532,8) Mitarbeitern.<br />
Ende <strong>2010</strong> standen 60 (Vorjahr: 67) junge Menschen<br />
in einem Ausbildungsverhältnis zum<br />
Bankkaufmann bzw. zur Bankkauffrau. Nachdem<br />
im Vorjahr 19 junge Menschen eine Ausbildung<br />
zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann<br />
begonnen haben, boten wir für den Ausbildungsbeginn<br />
1. August <strong>2010</strong> insgesamt 20<br />
jungen Menschen einen qualifizierten Start in<br />
das Berufsleben an.<br />
Das Wissen und Können unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter muss sich ständig dem<br />
immer intensiveren Wettbewerb im Kreditgewerbe,<br />
den technischen Neuerungen und nicht<br />
zuletzt den sichpermanent ändernden rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen (MaRisk-Novelle,<br />
MiFID, Verbraucherkreditrichtlinie, Wertpapierberatungsprotokollusw.)<br />
anpassen. Um dies zu<br />
ermöglichen, bilden auch weiterhingezielte, an<br />
den spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes<br />
orientierte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
einen Schwerpunkt der Personalarbeit.<br />
Weder dieZahl der Kündigungen im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr noch die durchschnittlichen<br />
Krankheitstage oder die Struktur des Dienstalters<br />
geben Hinweise auf ein überdurchschnittliches<br />
Personalaustrittsrisiko.<br />
14
4. Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach<br />
dem Schluss des Geschäftsjahres mit Auswirkungen<br />
für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
ergaben sich bis zur Erstellung diesesLageberichtsnicht.<br />
5. Risikoberichterstattung<br />
5.1 Grundlagen des Risikomanagements<br />
Die kontrollierte Übernahme, aktive Steuerung<br />
und gezielte Transformation von Risiken sind<br />
Kernfunktionen von Kreditinstituten. Als wesentliche<br />
Risiken des Bankgeschäfts sind hierbei<br />
Adressen-, Zinsänderungs-und Marktpreisrisiken<br />
zu sehen. Hinzu kommen operationelle<br />
Risiken, Liquiditätsrisiken sowie sonstige Risiken.<br />
Bei unserer <strong>Sparkasse</strong> bestehen im Sinne<br />
einer ertrags-und wertorientierten Banksteuerung<br />
entsprechende Systeme zur Steuerung,<br />
Überwachung und Kontrolle dieser Geschäftsrisiken,<br />
die den gesetzlichen Vorschriften<br />
gemäß §25a KWG gerecht werden.<br />
Mithilfeunseres auf Basis einer Konzeptiondes<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbands Hessen-Thüringen<br />
erarbeiteten Unternehmenssicherungskonzepts<br />
(USI) –und ergänzend in anderen<br />
schriftlichen Anweisungen –strukturieren wir<br />
unsere strategischen und operativen Banksteuerungsprozesse.<br />
Auf Grundlage dieser<br />
Konzeptionwerden sowohl betriebswirtschaftliche<br />
Erfordernisseandie Bankensteuerung als<br />
auch die aufsichtsrechtlichen Anforderungen<br />
dokumentiert und abgedeckt. Im Mittelpunkt<br />
des strategischen Ansatzes stehen die Meinungsbildung<br />
der Geschäftsleitung, dokumentiert<br />
in der Geschäfts- und Risikostrategie, und<br />
deren Umsetzung in eine mittelfristige Geschäftsplanung<br />
mit operativer Absicherung<br />
durch ein Zielsystem. Ebenfalls hier zugeordnet<br />
ist die Ableitung der Risikotragfähigkeit,<br />
die als wesentliche Rahmenbedingung für die<br />
operativeUnternehmenssicherung gilt.<br />
Die Interne Revision ist neben dem internen<br />
Kontrollsystem Bestandteil des internen Überwachungssystems.<br />
Sie ist direkt dem Vorstand<br />
unterstellt und unterstützt diesen in seiner originären<br />
Überwachungsaufgabe, insbesondere<br />
mit Blick auf die Betriebs- und Geschäftsabläufeinnerhalbder<br />
<strong>Sparkasse</strong>,das Risikomanagement<br />
und -controlling sowie das interne<br />
Kontrollsystem. Sie untersucht gezielt, ob die<br />
Grundsätze von Sicherheit und Ordnungsmäßigkeitsowie<br />
vonWirtschaftlichkeitund Zweckmäßigkeit<br />
beachtet werden. Die Risikomessung<br />
sowie die Überwachung der Einhaltung<br />
der Risikolimite wird durch die Abteilung Controllingwahrgenommen.<br />
Um Interessenkonflikte zuvermeiden und Entscheidungen<br />
möglichst objektiv treffen zu<br />
können, besteht eine funktionale und organisatorische<br />
Trennung von Marktfunktionen und<br />
risikosteuernden und -überwachenden Funktionen.<br />
DieseTrennung vonMarktund Überwachungsfunktion<br />
gilt gesetzeskonform auch im<br />
Vorstandsbereich.<br />
Unter dem Begriff „Risiko“ versteht die <strong>Sparkasse</strong><br />
eine Verlust- oder Schadensgefahr, die<br />
dadurch entsteht, dass eine erwartete, zukünftige<br />
Entwicklung ungünstiger verläuft als geplant<br />
oder sogar existenzbedrohend wird bzw.<br />
eine wirkungsgleiche unerwarteteEntwicklung<br />
eintritt.<br />
„Risikomanagement“ bedeutet, dass alle Risiken<br />
regelmäßig erkannt, gesteuert und überwacht<br />
sowie interne Kontrollverfahren implementiert<br />
werden. In diesem Kontexthat das<br />
Risikomanagement das vorrangige Ziel, Risiken<br />
des <strong>Sparkasse</strong>nbetriebs transparent und<br />
steuerbar zu machen. DieRisiken werden dabei<br />
auf ein Maß beschränkt, welches die Vermögens-und<br />
Ertragssituationder <strong>Sparkasse</strong> nicht<br />
gefährdet.<br />
5.2 Risikomanagementprozess<br />
Der Risikomanagementprozess umfasst alle<br />
Aktivitäten der <strong>Sparkasse</strong> zum systematischen<br />
Umgang mitRisiken. Er teilt sichauf in dieEinzelschritte<br />
Risikoerkennung, Risikobewertung,<br />
Risikomessung, Risikoreporting, Risikosteuerung<br />
und Risikokontrolle.<br />
15
s <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
Die Risikoerkennung dient der Identifikation<br />
und Beschreibung der bei der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>bestehenden<br />
Risiken.<br />
Die Risikobewertung hat das Ziel, eine erste<br />
subjektive Einschätzung der Risikorelevanz<br />
vorzunehmen, indem aus den Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />
Risikobedeutung und<br />
BeherrschbarkeiteineRisikokennzahl ermittelt<br />
und jährlichüberprüftwird. Dieaus der Risikokennzahl<br />
abgeleitete RisikoklassegibtAnhaltspunkte<br />
fürden Handlungsbedarf einschließlich<br />
der Steuerungsnotwendigkeit nach Schwere<br />
und Häufigkeit.<br />
Bei der Risikomessung werden die konkreten<br />
Verlust- bzw. Vermögensminderungspotenziale<br />
ermittelt und mit den festgelegten<br />
Schwellenwerten/Limiten abgeglichen. Die Ergebnissesindden<br />
entsprechenden Reportszu<br />
entnehmen.<br />
Die Risiken werden dann in unterschiedlicher<br />
Frequenz turnusmäßig schriftlich aufbereitet.<br />
Einzelrisiken von erhöhter Bedeutung werden<br />
–insbesondere auch bei Überschreitung der<br />
festgelegten Schwellenwerte/Limite –dem Gesamtvorstand<br />
und ggf. dem Verwaltungsrat ad<br />
hoc zurKenntnisgegeben.<br />
Unter Risikosteuerung verstehen wir das Simulieren<br />
und Einleiten von Maßnahmen, die zur<br />
Risikobegrenzung, -diversifikation oder -ausweitung<br />
beitragen.<br />
Im Rahmen der prozessabhängigen Risikokontrolle<br />
werden die durchgeführten Steuerungsmaßnahmen<br />
hinsichtlich Effizienz und Effektivität<br />
überprüft und gegebenenfalls erneute<br />
Handlungen im Risikomanagementprozess<br />
veranlasst. Wesentliche Verfahren der Risikokontrolle<br />
sind Abweichungsanalysen (Risikolage<br />
vor/nach Risikosteuerung) und integrierte<br />
Kontrollen.<br />
5.3 Risikobegrenzung und Limitsystem<br />
Für das Risikomanagement der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong> bildet das Risikotragfähigkeitskonzept<br />
eine elementare Säule. Nach der Quantifizierung<br />
der Risiken wirdüber das Risikotragfähigkeitskonzept<br />
untersucht,obdie <strong>Sparkasse</strong> sich<br />
die bestehenden Risiken leisten kann. Es ist<br />
damit ein wichtiges Element der Gesamtbanksteuerung<br />
und das wesentliche Risikosteuerungsinstrument<br />
des Vorstands. Als Risikodeckungspotenzial<br />
stehen der <strong>Sparkasse</strong> neben<br />
dem geplanten Betriebsergebnis vor Bewertung<br />
–reduziert um ein geplantes Mindestergebnis<br />
–auch Vorsorgereserven gemäß §340f<br />
HGB zur Verfügung. Aufbauend auf dem vorhandenen<br />
Risikodeckungspotenzial und unter<br />
Berücksichtigung unserer Risikobereitschaft<br />
haben wir ein Gesamtbanklimitsystem installiert.<br />
Bei der Quantifizierung und Steuerung der Risiken<br />
werden –soweitmöglichund im Hinblick<br />
auf die Risikobedeutung sinnvoll –sowohl der<br />
Risikofall als auch verschiedene Sensitivitätsund<br />
Szenarioanalysen bishin zu außergewöhnlichen,<br />
aber auf plausibel möglichen Ereignissenbasierende<br />
Stresstests (aE-Stresstests) betrachtet.<br />
Für die Abdeckung der Risiken aus<br />
den aE-Stresstests werden der Verlustobergrenze<br />
–gemessen amRisikofall –weitere Reserven<br />
und Rücklagen zugerechnet.<br />
Im Rahmen der aE-Stresstests werden dieAuswirkungen<br />
auf alle wesentlichen Risikoarten<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>untersucht. Hierfür wurden<br />
Szenarien erarbeitet, welche geeignete<br />
Annahmen unterstellen, die außergewöhnliche,<br />
aber plausibel mögliche Ereignisseabbilden<br />
und gleichzeitig die strategische Ausrichtung<br />
der <strong>Sparkasse</strong> als regional orientiertes<br />
Institut mit einem Schwerpunkt inder Mittelstandsfinanzierung<br />
sowie das wirtschaftliche<br />
Umfeld des Hauses angemessen berücksichtigen.<br />
Die Angemessenheit der Verlustobergrenze<br />
und des Limitsystems wirdmonatlichdurch die<br />
Abteilung Controllingüberprüft.<br />
16
Fürdas Zinsänderungsrisikoist darüber hinaus<br />
ein barwertorientiertes Limitsystem, bestehend<br />
aus Risiko- und Abweichungslimit von<br />
einer Benchmark,definiert.<br />
5.4 Die Risikoarten im Einzelnen<br />
5.4.1 Adressenrisiko<br />
Adressenrisiken beinhalten die Gefahr eines<br />
teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich<br />
zugesagter Leistungen durch den Ausfall<br />
eines Geschäftspartners sowie Wertminderungen<br />
der Forderung aufgrund nicht vorhersehbarer<br />
Verschlechterung der Bonität eines Geschäftspartners.<br />
Diese Risiken werden durch<br />
sorgfältige Auswahl unserer Partner nach den<br />
Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung sowie<br />
durch Limite bezüglich Kontrahenten, Größenstruktur<br />
usw. begrenzt. Die wesentlichen Ziele<br />
des Adressenrisikomanagements sowie die<br />
wesentlichen risikobegrenzenden Vorgaben<br />
sind inder Kreditrisiko- und Beteiligungsstrategieniedergelegt.<br />
Zur systematischen Analyse der im gewerblichen<br />
Kreditgeschäft vorhandenen Risiken bei<br />
größeren Engagements bedient sich die <strong>Sparkasse</strong><strong>Wetzlar</strong>der<br />
zentralfür alle <strong>Sparkasse</strong>nunter<br />
Führung des DSGV entwickelten mathematisch-statistischen<br />
Bewertungsmodelle (DSGV-<br />
StandardRating und ImmobiliengeschäftsRating).<br />
Hierdurch werden die ausfallrelevanten<br />
Merkmalsausprägungen eines Unternehmens<br />
in eine Bonitätsaussage (Ratingnote, Ausfallwahrscheinlichkeit)<br />
transformiert. Unter Verwendung<br />
gewichteter harter und weicher Faktoren<br />
sowie Finanzkennzahlen zur Unternehmensbeurteilung<br />
werden somit einheitliche<br />
Kriterien zurVorbereitung einer Kreditentscheidung<br />
bzw. zurKreditüberwachung ermittelt. Im<br />
Segment der Geschäftskunden wirdein vereinfachtes<br />
Ratingverfahren eingesetzt. DieRatingnote1beschreibt<br />
diebeste und dieRatingnote<br />
18 dieschlechteste Bonität. Des Weiteren bildet<br />
die Ratingnote die Basis für eine risikoadäquate<br />
Bepreisung, für unsere abgestufte Kompetenzregelung<br />
im Kreditgeschäft und die<br />
Überleitung von Engagements indie Intensivbetreuung<br />
bzw. in die Problemkreditbearbei-<br />
tung. Für eine derart qualifizierte Analyse der<br />
Kreditrisiken ist es fürdie <strong>Sparkasse</strong> unabdingbar,<br />
zeitnah über aussagefähige Informationen<br />
zu den wirtschaftlichenVerhältnissenihrer Kunden<br />
–auch unterhalbder starren Betragsgrenze<br />
nach §18KWG –zuverfügen.<br />
Im Privatkundengeschäft werden die vom<br />
DSGV entwickelten und validierten Scoringverfahren<br />
eingesetzt.<br />
Am 31. Dezember <strong>2010</strong> ergab sichfür das klassifizierte<br />
bewilligte Kundenkreditvolumen folgende<br />
Ratingstruktur:<br />
Ratingklassen Bewilligtes Anteilamgerateten<br />
Kreditvolumen Kreditvolumen<br />
in Mio. EUR in %<br />
1– 2 441,9 24,8<br />
3– 6 618,2 34,7<br />
7–10 463,4 26,0<br />
11 –12 66,7 3,8<br />
13 –16 90,1 5,1<br />
17 –18 99,3 5,6<br />
1.779,6 100,0<br />
Zur Steuerung der Kreditrisiken auf Portfolioebene<br />
wird das Tool „Credit-Portfolio-View“<br />
(CPV) eingesetzt. Mithilfe dieses Werkzeugs<br />
sindwir in der Lage, sowohl erwarteteals auch<br />
unerwartete Verluste unter Einbeziehung von<br />
Zusagevolumen, Rating des Kreditnehmers<br />
und erwarteten Verwertungsquoten fürdie gestellten<br />
Sicherheitenzuermitteln.<br />
CPV unterstützt uns auf Portfolioebene bei der<br />
Berechnung der Risikotragfähigkeit durch die<br />
Ermittlung des Erwartungswertes und des Wertesfür<br />
den Risikofallsowie der vierteljährlichen<br />
Analysen unter Berücksichtigung verschiedener<br />
Szenarien. Auf der Ebene des einzelnen<br />
Kreditengagementsdient uns der Wert „Erwartete<br />
Verluste“zur Limitierung.<br />
Die Kreditrisikostrategie enthält eine Reihe<br />
weiterer risikobeschränkender Vorgaben, insbesondere<br />
die Verpflichtung zur Einholung<br />
eines Zweitvotums auch im nicht risikorelevan-<br />
17
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht2008<br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
tenGeschäftabeiner bestimmten Rating- bzw.<br />
Scoringklasse.<br />
Zurfrühzeitigen Identifizierung vonKreditnehmern,<br />
bei denen verstärkt Warnsignale und<br />
Risikoindikatoren auftreten, wurde ein EDVgestütztes<br />
Frühwarnsystem indie Prozesse integriert.<br />
Die Adressenrisiken beim Erwerb von festverzinslichen<br />
Wertpapieren und Schuldscheinen<br />
werden durch die Beschränkung auf bestimmte–i.<br />
d. R. extern ermittelte –Mindestratings<br />
und die zeitnahe Überwachung der Veränderung<br />
dieser Ratings begrenzt. Vor allem<br />
aber haben wir Volumenlimitefür jede einzelne<br />
Adressefestgelegt.<br />
Vorstand und Verwaltungsrat werden im Rahmen<br />
eines umfassenden Risikoreports vierteljährlich<br />
u.a. auch über die Entwicklung der<br />
Strukturmerkmaledes Kreditportfolios, dieEinhaltung<br />
der beschlossenen Limite und dieEntwicklung<br />
der Vorsorgemaßnahmen für Einzelrisiken<br />
informiert. Ergänzend aktualisieren wir<br />
ab März eines jeden Jahres monatlich das Volumen<br />
der notwendigen Nettoneubildungen<br />
von Einzelwertberichtigungen und der Direktabschreibungen.<br />
Das Reporting und die Überwachung<br />
der Risiken erfolgen in den vomMarkt<br />
getrennten Abteilungen Kreditsekretariat und<br />
Controlling.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> betreibt traditionell ein<br />
sehr intensives Kreditgeschäft und betrachtet<br />
dies auch als Teil ihres öffentlichen Auftrags.<br />
Entsprechend ordnen wir nach wie vor dem<br />
Adressenausfallrisiko die höchste Risikokennzahl<br />
zu. Insofern bleibt die gezielte Steuerung<br />
der Risiken aus dem originären Kreditgeschäft,<br />
insbesondere die Verbesserung der Granularität<br />
des Portfolios und die Reduzierung großer<br />
Einzelrisiken, wichtigegeschäftspolitische Aufgabe.<br />
Im Berichtsjahr lagder Bewertungsaufwand für<br />
das Kundenkreditgeschäftdeutlichunter unserem<br />
Erwartungswert vom Jahresanfang. Er bewegte<br />
sich damit unterhalb des Volumens des<br />
für das Adressenrisiko „reservierten“ Teils der<br />
Risikodeckungsmasse.<br />
5.4.2 Marktpreisrisiko<br />
Kreditinstitute agieren mit ihren Eigenanlagen<br />
auf volatilen Märkten. Sie werden deshalb mit<br />
Risiken konfrontiert,die sie grundsätzlichnicht<br />
vermeiden, die sie aber identifizieren, überwachen<br />
und steuern können.<br />
Die Steuerung der Marktpreisrisiken der <strong>Sparkasse</strong><br />
erfolgt primär über die Limitierung im<br />
Rahmen der Mindestanforderungen an das Risikomanagement<br />
(MaRisk).<br />
Dabei betrachten wir unter dem „Globallimit für<br />
Marktpreisrisiken“ zum einen das „handelsrechtliche<br />
Verlustrisiko“. Dies wird börsentäglich<br />
durch die Gegenüberstellung von Marktund<br />
Buchwerten ermittelt(Mark to Market)und<br />
quantifiziert die bis zum Stichtag eingetretenen<br />
GuV-wirksamen Kursverluste.<br />
Zusätzlich wird ein potenzieller zukünftiger<br />
Verlust berechnet, der bis zum Zeitpunkt einer<br />
möglichen Glattstellung vonPositionen eintreten<br />
könnte. Dies erfolgt durch die Ermittlung<br />
möglicher Wertveränderungen der einzelnen<br />
Geschäfte während eines bestimmten Zeitraums<br />
anhand historischer Preisschwankungen.<br />
Die Bestimmung dieses „betriebswirtschaftlichen<br />
Marktpreisrisikos“, d. h. das Risiko<br />
sich verändernder Marktpreise (z. B. Aktienkurse),<br />
erfolgt mittels der modernen historischen<br />
Simulation.<br />
Die<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>geht seit dem 1. Oktober<br />
<strong>2010</strong> bei dieser Risikobewertung von einem<br />
einseitigen Konfidenzniveau von 99% und<br />
einer Haltedauer von 21Tagen für den Normal-/Risikofallaus.Dabei<br />
beträgt der Stützzeitraum<br />
250 Handelstage. Ab dem Jahr 2011 wird<br />
dieser Stützzeitraum auf 500 Handelstage<br />
ausgeweitet. Das dementsprechend zu berechnende<br />
Marktpreisrisiko für die Bestände unseres<br />
Handelsbuchs wird von der Abteilung<br />
Controlling, unter strenger Beachtung der<br />
Funktionstrennung zum Treasury, täglich ermittelt.<br />
Der Vorstand wird über das Ergebnis<br />
der Berechnungen täglich informiert, der Verwaltungsratregelmäßiginseinen<br />
Sitzungen.<br />
18
Daneben erfolgt im Rahmen der vierteljährlichen<br />
Berichterstattung eine weitergehende<br />
Analyse der Marktpreisrisiken auf Basis eines<br />
Konfidenzniveaus von 99,9% bei 63 Tagen<br />
Haltedauer und einem Stützzeitraum von 250<br />
Handelstagen, der ab 2011 ebenfalls auf 500<br />
Handelstage erweitert wird.<br />
Ein halbjährliches Backtesting sichert die Ergebnisgüte.<br />
Während des Berichtsjahres kam eszukeinen<br />
Limitüberschreitungen.<br />
5.4.3 Zinsänderungsrisiko<br />
Das GuV-wirksame Zinsspannenrisiko errechnen<br />
wir als Differenz zwischen dem Zinsüberschuss<br />
für den Erwartungswert und für den<br />
Risikofall. Dabei gehen wir für die zukünftige<br />
Geschäftsstruktur jeweils von der durch<br />
das <strong>Sparkasse</strong>n-Prognosesystem mathematisch<br />
fortgeschriebenen Entwicklung der Bilanzpositionen<br />
aus. Zur Ermittlung des Erwartungswerts<br />
kombinieren wir damit die Zinsprognose<br />
des Vorstands, wobei wir für die Ablauffiktionen<br />
variabel verzinslicher Aktiv- und<br />
Passivpositionen gleitende Durchschnitte berücksichtigen.<br />
Der Risikofall ergibt sich durch<br />
diejenigen Aufschläge auf die aktuelle Zinsstrukturkurve,<br />
dieaus den 14 historischen Zinsszenarien<br />
des DSGV für unser Haus zur negativsten<br />
Veränderung des Zinsüberschusses<br />
führen. Der so ermittelte Risikowert wirdunterjährig<br />
laufzeitverkürzend auf das Jahresende<br />
und somitauf das Geschäftsjahr bezogen.<br />
DieBerücksichtigung des Risikos aus unerwarteten<br />
Geschäftsstrukturveränderungen erfolgt<br />
in Form eines Aufschlags auf das Zinsspannenrisiko.<br />
Den Wert leiten wir aus den letzten<br />
15 Jahresveränderungsraten der Zinsspanne<br />
unseres Hauses ab, da dort neben den Veränderungen<br />
der Zinsstrukturkurve auch alle<br />
Veränderungen der Bilanzstruktur ihren Niederschlag<br />
finden. Wirbetrachten das Zinsänderungsrisiko<br />
als Summe aus diesem Strukturrisikound<br />
dem Zinsspannenrisiko.<br />
Ab dem IV. Quartal –zukünftig bereits ab dem<br />
30. Juni –wirdergänzend bereits das gesamte<br />
Folgejahr betrachtet. Die Ermittlung erfolgt im<br />
Controlling.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam eszukeinen<br />
Limitüberschreitungen.<br />
5.4.4 WertorientierteSteuerung<br />
des Zinsbuchs<br />
Neben der Risikosteuerung aus GuV-Sicht haben<br />
wir einVerfahren zurwertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />
eingeführt. Dabei werden in einem<br />
ersten Schritt alle zinstragenden Geschäfte<br />
–einschließlich der variablen Zinspositionen –<br />
zu einem Gesamtbank-Cashflow zusammengefasst.<br />
Für diesen wird ein Barwert ermittelt. Für<br />
die Steuerung unseres Zinsbuchs bedienen wir<br />
uns eines passiven Managementansatzes, d. h.<br />
wir haben eine effizienteBenchmark festgelegt,<br />
deren Cashflow als Vorbild für die Modellierung<br />
des Gesamtbank-Cashflows dient.<br />
AufGrundlage der historischen Simulationwerden<br />
monatlich für alle zinstragenden Positionen<br />
der Gesamtbank die jeweiligen Chancen<br />
und Risiken ermittelt und in einem regelmäßigen<br />
Reporting anden Vorstand berichtet. Die<br />
Begrenzung der wertorientierten Zinsänderungsrisiken<br />
erfolgt in einem Limitsystem, über<br />
dessen Auslastung auch der Verwaltungsrat in<br />
seinen Sitzungen informiert wird.<br />
Nachrichtlich wird die Auswirkung einer unerwarteten<br />
Zinsänderung von plus 130 Basispunktenadhoc<br />
sowie minus 190 Basispunkten<br />
ad hoc und seit dem 31. Dezember <strong>2010</strong>, den<br />
Bestrebungen der BaFin und der Bundesbank<br />
folgend, vonplusbzw.minus 200 Basispunkten<br />
ad hoc auf den Barwert dargestellt.<br />
Im Rahmen unserer barwertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />
erfolgt die„Feinjustierung“ von<br />
Zinsänderungsrisiko und Fristentransformation<br />
mittlerweile fast ausschließlich mithilfe<br />
von Derivaten. Zum Volumen der vereinbarten<br />
Zins-Swaps wirdauf den Bilanzanhang bzw. auf<br />
den Abschnitt „1.5.3 Nicht bilanzwirksames<br />
Eigengeschäft“ verwiesen.<br />
19
s <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
5.4.5 Liquiditätsrisiko<br />
Unter Liquiditätsrisikoversteht man das Risiko,<br />
dass gegenwärtige oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht vollständig oder zeitgerecht<br />
erfüllt werden können. Hinzu kommt das<br />
Risiko, in einer Liquiditätskrise Refinanzierungsmittel<br />
nur zu erhöhten Marktzinssätzen<br />
aufnehmen zu können (sog. Refinanzierungsrisiko)<br />
oder dassBilanzpositionen der Aktivseite<br />
nur unter ihrem eigentlichen Marktwert liquidiert<br />
werden können (sog. Marktliquiditätsrisiko).<br />
Die Liquiditätssteuerung erfolgt in unserem<br />
Haus durch die Abteilungen Treasury und<br />
Finanzwesen. Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong><strong>Wetzlar</strong>war<br />
im Berichtsjahr jederzeitgegeben.<br />
ZurSteuerung des Liquiditätsrisikos stellenwir<br />
in erster Linie auf die von der Bankenaufsicht<br />
vorgegebenen Regelungen ab. Diese umfassen<br />
neben den Mindestreservevorschriften<br />
auch die sogenannte Liquiditätsverordnung.<br />
Beide aufsichtsrechtlichen Vorgaben wurden<br />
eingehalten. Auf die Ausführungen unter Abschnitt<br />
„2.2 Finanzlage“ wirdverwiesen.<br />
Zum Reporting der Liquiditätsrisiken verwenden<br />
wir das Programm LiMa (Liquiditätsmanagement)<br />
der Firma ccfb. Basierend auf der Liquiditätsverordnung<br />
sind damit auch die Auswirkungen<br />
negativer Entwicklungen und die<br />
sich dann ergebenden Liquiditätskennzahlen<br />
darstellbar.<br />
5.4.6 OperationellesRisiko<br />
Das operationelle Risiko ist die Gefahr von<br />
Schäden, die infolge der Unangemessenheit<br />
oder des Versagens von internen Verfahren,<br />
Mitarbeitern, der internen Infrastrukturoder als<br />
Folgeexterner Einflüsseentstehen.<br />
Personelle Risiken sollen durch die Begleitung<br />
der Arbeitsprozesse in Form von Arbeitsbeschreibungen<br />
und internen Kontrollen verringert<br />
werden.<br />
Zur Begrenzung von Rechtsrisiken werden<br />
Standardformularedes Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
verlags verwendet und hausindividuelle Vordrucke<br />
durch unseren Syndikus angeänderte<br />
Gesetzesvorgaben/Rechtsprechungen angepasst.<br />
Im Rahmen der Geschäftsfortführungsplanung<br />
(Business Continuity Management) wurden<br />
mehrereNotfallübungen mitBezug zu wesentlichen<br />
Geschäftsprozessen durchgeführt. Ziel<br />
war die Überprüfung und Anwendung der im<br />
Notfallhandbuch beschriebenen „Handlungsanweisungen<br />
fürden Notbetrieb“ auf ihre Wirksamkeit<br />
und Angemessenheit, wie u. a. in den<br />
MaRisk, AT 7.3, gefordert. ImAnschluss andie<br />
Notfallübungen wurden die gewonnenen Erkenntnisseindie<br />
entsprechenden Notfallpläne<br />
eingearbeitet. Weiterhinerfolgteeineregelmäßige<br />
Aktualisierung des Notfallhandbuchs<br />
durch den Notfallbeauftragten (IT-Sicherheitskoordinator).<br />
Im Rahmen des Prozesses„Informationssicherheitsmanagement“<br />
wurde eine Risikoanalyse<br />
durchgeführt. Indiesem Zusammenhang erfolgte<br />
einAbgleich der Konzeptedes Rahmenwerks<br />
„Sicherer IT-Betrieb“ mit dem Ist-Zustand.<br />
Festgestellte Abweichungen wurden als<br />
Schwachstellen ineinen Risikokatalog eingestellt.<br />
In einer weiterführenden Betrachtung<br />
wurden die Risiken hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />
Beherrschbarkeit und Risikobedeutung<br />
bewertet sowie entsprechende<br />
Risikobehandlungsziele (z. B. Risikobeseitigung)<br />
in Abstimmung mit dem Vorstand festgelegt.<br />
Die Ergebnisseflossen in einen Risikobehandlungsplan<br />
ein. Dieser bildet u. a. die<br />
Planungsgrundlage für Informationssicherheitsmaßnahmen<br />
in 2011.<br />
Darüber hinaus wurden in <strong>2010</strong> dieIT-Strukturanalyse<br />
und Schutzbedarfsfeststellung regelmäßigaktualisiert.<br />
Grundsätzlich werden Großrisiken, die den<br />
Fortbestand der <strong>Sparkasse</strong> gefährden, vermieden<br />
bzw. es wird entsprechende Vorsorge im<br />
Rahmen von Risikoüberwälzungen (Versicherungen)<br />
oder Risikominderung (Schadensverhütung)<br />
betrieben.<br />
20
Derzeitquantifizierenwir dieoperationellenRisiken<br />
auf Basis des Fachkonzeptszur periodenorientierten<br />
Quantifizierung der operationellen<br />
Risiken – gemäß einer Empfehlung des<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbands Hessen-Thüringen<br />
–und ermitteln mithilfe des Instruments<br />
der Risikolandkarte ein jährliches Netto-Gesamthaus-Verlustpotenzial,<br />
das im Rahmen<br />
der Risikotragfähigkeitskonzeption berücksichtigt<br />
wird. Sollten im laufenden Jahr bei der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> höhere als die ermittelten<br />
operationellenRisiken schlagend werden, wird<br />
die Höhe der aktuellen Schadensfälle im Rahmen<br />
der Risikotragfähigkeitskonzeption berücksichtigt.<br />
Die Instrumente Schadensfalldatenbank und<br />
Risikolandkarte sind inunserem Haus implementiert<br />
und werden laufend gepflegt und turnusgemäß<br />
eingesetzt.<br />
5.5 Zusammenfassende Darstellung<br />
der Risikolage<br />
Grundlage fürdie Limitierung vonEinzelrisiken<br />
ist bei der <strong>Sparkasse</strong> eine GuV-orientierte<br />
Risikotragfähigkeitsberechnung. Die Risikodeckungsmasse<br />
ermittelt sich aus dem Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung abzüglich eines geplanten<br />
Mindestergebnisses und wird ergänzt<br />
um einen Teil der Reserven gemäß §340f HGB<br />
und §26a KWG a. F..<br />
Aufbauend auf dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial<br />
und unter Berücksichtigung<br />
unserer Risikobereitschaft haben wir ein Gesamtbanklimitsystem<br />
installiert, das mit Ausnahme<br />
des Liquiditätsrisikos alle oben genannten<br />
Risikoarten berücksichtigt. Dieser<br />
Risikotragfähigkeitsberechnung und dem Limitsystem<br />
liegt als Leitlinie die Vermeidung<br />
eines Verlustausweiseszugrunde.<br />
Im Berichtsjahr ergab sicheinedeutliche Reduzierung<br />
des Bewertungsaufwands für das Kreditgeschäft<br />
gegenüber dem Vorjahr und auch<br />
gegenüber dem langjährigen Durchschnitt. Die<br />
Situation bei den Marktpreisrisiken war imBereich<br />
der Anleihen und Spezialfonds von der<br />
Schuldenproblematik der PIIGS-Staaten nur ge-<br />
ringfügig beeinflusst und im Aktienbereich<br />
durch die gute weltwirtschaftliche Konjunkturentwicklung<br />
und die erhöhte Nachfrage nach<br />
Rohstoffen geprägt.Insgesamt stand eine ausreichende<br />
Risikotragfähigkeit zukeiner Zeit in<br />
Frage.<br />
Wir sehen damit bestätigt, dass die <strong>Sparkasse</strong><br />
neben den notwendigen Instrumenten zur<br />
Messung der Risiken auch über geeignete Instrumentezur<br />
Steuerung verfügt.<br />
DieaktuellenBerechnungen der <strong>Sparkasse</strong> zeigen,<br />
dassdie Risikotragfähigkeitauch in den simulierten<br />
Stressfällengegeben ist.<br />
6. Prognosebericht<br />
Im ersten Quartal 2011 befindet sich die konjunkturelle<br />
Entwicklung in der Bundesrepublik<br />
Deutschland weiterhin ineinem robusten Aufwärtstrend,<br />
obwohl im März sowohl der<br />
Ifo-Geschäftsklimaindex als auch der Konsumklimaindex<br />
erstmals seit vielen Monaten leicht<br />
rückläufig waren.<br />
Das stark von den Schwellenländern getriebene<br />
Wachstum der Weltwirtschaft dürfte sich<br />
im laufenden Jahr erkennbar abschwächen. In<br />
den Ländern des Euro-Raumes wird sich nicht<br />
nur diese geringere globale Dynamik bemerkbar<br />
machen, sondern auch die zyklische Heterogenität<br />
sichtbar bleiben. So dürfte es den<br />
strukturschwachen Euro-Ländern der Peripherie<br />
nach wie vor nicht gelingen, Anschluss an<br />
die Wachstumsraten der ökonomisch starken<br />
Länder wie Deutschland zu finden.<br />
Fürdas Bruttoinlandsproduktder Bundesrepublik<br />
erwarten wir für 2011 einen Zuwachs zwischen<br />
2bis 2,5%,der sichmit leicht rückläufiger<br />
Tendenz auch in den Folgejahren fortsetzen<br />
sollte. Viele Unternehmen produzieren bereits<br />
deutlich über ihrer Normalauslastung. Neben<br />
Rationalisierungs-und Erweiterungsinvestitionen<br />
dürfte zunehmend auch der private Konsum<br />
–gestützt von rückläufigen Arbeitslosenquoten<br />
und steigenden Tarifabschlüssen –<br />
stärker zum Wachstum beitragen und damit<br />
21
s <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
die rückläufige Dynamik des Exports weitgehend<br />
kompensieren.<br />
Die Kapitalmärkte sehen wir in einer volatilen<br />
Seitwärtsbewegung, wobei Struktur- und Konjunkturthemen<br />
die Kursentwicklungen in<br />
wechselnder Intensität beeinflussen dürften.<br />
Trotz der heterogenen Wirtschaftsentwicklung<br />
in den Euro-Ländern gehen wir davonaus,dass<br />
die EZB im zweiten oder dritten Quartal ihre<br />
geldpolitische Wende einleiten wird, um mit<br />
zumindest zwei Leitzinsschritten ihre Wachsamkeit<br />
gegenüber den drohenden Inflationsgefahren<br />
aus der enormen Menge an Liquidität<br />
zu demonstrieren, dieinden Märktendie Basis<br />
füreine weitere Blase bilden könnte. Aufgrund<br />
dieser vertrauensbildenden Maßnahmen erwarten<br />
wir fürlängereLaufzeiten einen deutlich<br />
geringeren Zinsanstieg als am Geldmarkt, was<br />
gegenüber der aktuellenSituationzueiner flacheren<br />
Zinsstrukturkurve auf höherem Niveau<br />
führen würde.<br />
Ein dichtes Netz anFilialen und Kompetenzcentern,<br />
ergänzt durch unser Direktbankangebot<br />
S-DIREKT<strong>Wetzlar</strong>und das PrivateBanking,<br />
gewährleisten die räumliche Nähe zu unseren<br />
Kunden. Entscheidend im Wettbewerb sind<br />
jedoch dieServiceorientierung und Beratungsqualität<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
in deren fachliche Ausbildung und methodische<br />
Fähigkeiten wir daher kontinuierlich<br />
hohe Beträge investieren.<br />
Die inenger Kooperation mit Nachbarsparkassen<br />
realisierten Tochterunternehmen „S-International<br />
Mittelhessen GmbH“ und „S-Versicherungsservice<br />
Mittelhessen GmbH“ verbessern<br />
zusätzlich das Leistungsangebot für unsere<br />
Kunden in den Bereichen Auslandsgeschäft<br />
und Assekuranz.<br />
In dieser Weise im Markt solide verankert erwarten<br />
wir in dem geschilderten positiven konjunkturellenUmfeldfür<br />
dienächstenJahreeine<br />
zumindest stabile Kreditnachfrage, obwohl<br />
vieleerfolgreiche Unternehmen zunehmend in<br />
der Lage sein werden, Investitionen aus thesaurierten<br />
Gewinnen zu finanzieren. Im Bereich<br />
des privaten Wohnungsbaus dürfte einerheblicher<br />
Anteil der Finanzierungsmittel seine Ver-<br />
wendung in Modernisierungsmaßnahmen und<br />
energetischen Optimierungen finden. In unsere<br />
Planungen fließt ein, dasssichaus diesen<br />
Neuausleihungen –trotz hoher Tilgungen auf<br />
den Darlehensbestand –eine Ausweitung der<br />
Forderungen an Kunden ergeben sollte.<br />
Eine noch positivere Entwicklung im Kreditgeschäft<br />
könnte sich ergeben, wenn die Unternehmen<br />
früher alserwartet an Kapazitätsgrenzen<br />
stoßen oder Private aggressiv kreditfinanziert<br />
in den Sachwert Immobilie investieren. Zu<br />
einer Zurückhaltung bei der Kreditnachfrage<br />
könnten Unsicherheiten über die wirtschaftlichen<br />
Folgen der Natur- und Atomkatastrophe<br />
in Japan sowie der politischen Umbrüche in<br />
Ägypten und den Maghrebstaaten führen. Die<br />
stärksten Unwägbarkeitenfür das Volumen und<br />
die Struktur der Forderungen an Kunden drohen<br />
jedoch aus dem Wettbewerb. Etliche große<br />
Marktteilnehmer versuchen, nach einer Phase<br />
der Konzentration auf das Investmentbanking,<br />
Marktanteile in der Realwirtschaftüber eine äußerst<br />
aggressivePreisgestaltung zu gewinnen.<br />
Soweit keine risikoadäquaten Konditionen<br />
mehr durchzusetzenwären, würden wir auf die<br />
entsprechenden Finanzierungen verzichten.<br />
Von der Krise kaum beeinflusst blieb die Sparquote<br />
der privaten Haushalte in der Bundesrepublik<br />
auf einem konstant hohen Niveau. Diese<br />
Entwicklung fortschreibend, halten wir für die<br />
<strong>Sparkasse</strong> im laufenden und den Folgejahren<br />
einen Zuwachs der Summe aus Kundeneinlagen<br />
und Wertpapierersparnisbildung für wahrscheinlich.<br />
Trotz des hohen qualitativen Anspruchs an die<br />
Wertpapierberatung und des zusätzlichen Aufwands<br />
fürdie Protokollierung allerWertpapierberatungsgespräche<br />
setzen wir weiterhin<br />
einen besonderen Schwerpunkt indiesem Bereich.<br />
Denn wir sind davon überzeugt, dass<br />
eine Diversifizierung vonVermögensanlagen in<br />
unterschiedliche Laufzeiten und insbesondere<br />
in Sachwerte für viele Kunden sinnvoll ist, um<br />
auch im Falle unerwarteter Veränderungen an<br />
den Kapitalmärkten sinnvoll positioniert zu<br />
sein. Bei den Direktanlagen sehen wir einfach<br />
strukturierte Wertpapiere inländischer Emittenten<br />
und bei den Investmentfonds solche mit<br />
22
klarem, eher konservativem Risikoprofil sowie<br />
Immobilienfonds im Vordergrund.<br />
Bei den bilanzwirksamen Einlagen halten wir<br />
einen Bestandsabbau zugunsten des Kundenwertpapiergeschäfts<br />
für nicht unwahrscheinlich.<br />
Anhalten dürfte zunächst die Kundenpräferenz<br />
für täglich verfügbare Anlagen und<br />
für das flexible <strong>Sparkasse</strong>n-Zuwachssparen.<br />
Nachdem der für2011 erwarteteZinsanstiegin<br />
den Folgejahren ausklingen sollte, erwarten wir<br />
auch wieder ein stärkeres Interesse an festverzinslichen<br />
Anlagen mit längeren Laufzeiten.<br />
Volumenveränderungen bei den Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden dürften auch zukünftig<br />
weniger die Folge einer veränderten<br />
Sparneigung, sondern fast ausschließlich das<br />
Ergebnis eines aggressiven, teils mit Negativmargen<br />
ausgetragenen Preiswettbewerbs<br />
sein, mit dessen Hilfe nicht zuletzt staatlich<br />
gestützte in- und ausländische Institute neue<br />
Einlagen und Kunden erkämpfen wollen.<br />
Trotzeher zurückhaltender Erwartungen fürdie<br />
Entwicklung der Forderungen an Kunden sollte<br />
es uns in 2011 bei der erwarteten Verflachung<br />
der Zinsstrukturkurve gelingen, den Zinsüberschussauf<br />
oder über dem Niveau des Vorjahres<br />
zu stabilisieren.<br />
Den Provisionsertrag planen wir ebenfalls<br />
knapp über dem Niveau des Vorjahres, wobei<br />
unsereErwartungen insbesondereauf der Vermittlung<br />
von Verbundprodukten und dem<br />
Wertpapiergeschäftberuhen. Fürdie allgemeinen<br />
Verwaltungsaufwendungen erwarten wir in<br />
2011 einen Anstiegoberhalbder Inflationsrate.<br />
Beim Personalaufwand kumulierensichEffekte<br />
aus dem bereits abgeschlossenen Tarifvertrag,<br />
der Übernahme des größten Teils der Auszubildenden<br />
und der Wiederbesetzung temporär<br />
vakanter Stellen. Bei den Sachaufwendungen<br />
dürfte eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen verhindern,<br />
dasserneut eine Aufwandssteigerung<br />
vermieden werden kann.<br />
Für die Folgejahre 2012 und 2013 zeigen unsere<br />
Planungsrechnungen, dass eseine Herausforderung<br />
darstellen wird, beim Ergebnis<br />
vor Bewertung und Risikovorsorge den Durchschnitt<br />
zurückliegender Jahrezuerreichen.<br />
Das Bewertungsergebnis im Kundenkreditgeschäft<br />
erwarten wir für 2011 im Trend der<br />
langfristigen Zeitreihe. Abgesehen von unerwarteten<br />
Sondersituationen bei einzelnen Kreditnehmern<br />
könnte hier ein konjunktureller<br />
Einbruch zu negativen Abweichungen führen.<br />
Die Natur- und Atomkatastrophe in Japan mit<br />
ihrennoch nicht absehbaren Auswirkungen auf<br />
die internationalen Lieferketten hat einen Eindruck<br />
davongegeben, wie schnellexterne Faktoren<br />
wirtschaftliche Planungen obsolet werden<br />
lassen können.<br />
Sollte unsere Erwartung moderat steigender<br />
Zinsen und einer, wenn auch mit abnehmenden<br />
Wachstumsraten, positiven Wirtschaftsentwicklung<br />
eintreten, dürfte sichnur einüberschaubarer<br />
Bewertungsaufwand für den Bestand<br />
eigener Wertpapiereergeben. Allerdings<br />
haltenwir schon im Normalfall eine deutlichvolatilere<br />
Entwicklung der Aktienmärkte als im<br />
Vorjahr für wahrscheinlich. Exogene Schocks,<br />
wie die Katastrophen in Japan, können jederzeit<br />
dieSchwankungsbreite ausweiten. Zusätzliche<br />
Kursrisiken für unsere festverzinslichen<br />
Eigenanlagen drohen, wenn trotz der stabilisierenden<br />
Maßnahmen aus dem politischen<br />
Raum die Unsicherheit, dass einige Staaten<br />
aus der Peripherieder Euro-Zone ihre Verschuldungskrise<br />
nicht überwinden könnten, nicht<br />
verebbt.<br />
In Zeiten noch immer nicht endgültig bereinigter<br />
Folgen der Finanzmarktkrise,fortbestehender<br />
massiver staatlicher Eingriffeund der Infragestellung<br />
der Zahlungsfähigkeit von Staaten<br />
im Euro-Währungsraum ist jeder Planungsprozess<br />
naturgemäß mit besonders hohen<br />
Unwägbarkeiten behaftet. Wie bereits im Risikobericht<br />
dargestellt, verfügt die <strong>Sparkasse</strong><br />
jedoch über Instrumenteund Prozesse,umAbweichungen<br />
von Erwartungswerten – insbesondere,<br />
wenn sich daraus eine Beeinträchtigung<br />
unserer Risikotragfähigkeit ergeben<br />
würde – zeitnah erkennen und gegensteuernde<br />
Maßnahmen einleitenzukönnen.<br />
Das Geschäftsmodell der kommunalen <strong>Sparkasse</strong>n<br />
hat sich bei allen Turbulenzen der jüngeren<br />
Vergangenheit als tragfähig und stabilisierend<br />
für den Gesamtmarkt bewährt. Daher<br />
23
s <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Lagebericht<strong>2010</strong><br />
haltenwir an der Sicherung unserer Marktposition,<br />
der weiteren Optimierung der Relation<br />
vonRisiken zu Erträgen, der laufenden Verbesserung<br />
vonProzessen und damiteinhergehend<br />
an der Reduzierung des Aufwands-Ertrags-Verhältnisses<br />
und der Stärkung des Eigenkapitals<br />
als wesentliche geschäftspolitische Ziele auch<br />
in 2011 unverändert fest, um unseresatzungs-<br />
mäßigen Aufgaben dauerhaft erfüllen zukönnen.<br />
Gemäß §15Absatz 2Satz 2HSpG haben wir<br />
den Lagebericht um Angaben über die Erfüllung<br />
des öffentlichen Auftrags der <strong>Sparkasse</strong><br />
ergänzt.<br />
24
Berichtdes Verwaltungsrates<br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> und<br />
der aus seiner MittegebildeteKreditausschuss<br />
nahmen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> dieihnen nach<br />
Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben<br />
wahr.<br />
Der Vorstand unterrichteteden Verwaltungsrat<br />
im Laufedes Jahres in sieben Sitzungen regelmäßig,<br />
zeitnah und umfassend über die Geschäftsentwicklung<br />
und die wirtschaftliche<br />
Lage sowie über die Entwicklung der wesentlichen<br />
Risikopositionen und wichtigeEreignisse<br />
und Geschäftsvorfälle. Der Verwaltungsrat<br />
überwachte die Tätigkeit des Vorstands und<br />
überzeugte sich von der Ordnungsmäßigkeit<br />
der Geschäftsführung. Der Kreditausschuss<br />
fasste in insgesamt drei Sitzungen und einem<br />
Umlaufbeschluss die nach Satzung und Geschäftsanweisung<br />
vorgesehenen Beschlüsse.<br />
Der Verwaltungsrat beschloss ferner, dem Vorschlag<br />
des Vorstandes zu folgen und den Jahresüberschuss<br />
inHöhe von 5.066.781,05 Euro<br />
den Sicherheitsrücklagen (gemäß §16HSpG)<br />
zuzuführen.<br />
Der Verwaltungsrat dankt allen Kunden der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> sowie dem Vorstand und<br />
allenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern fürdas<br />
im Jahr <strong>2010</strong> entgegengebrachte Vertrauen<br />
und die zum Wohle der Kunden und der <strong>Sparkasse</strong>geleisteteArbeit.<br />
<strong>Wetzlar</strong>, im Juni 2011<br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates<br />
Wolfgang Schuster<br />
Darüber hinaus hat der Vorstand dem Verwaltungsrat<br />
den Jahresabschluss sowie den<br />
Geschäftsbericht mit dem darin enthaltenen<br />
Lagebericht vorgelegt. Die Prüfungsstelle des<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />
hat die Buchführung, den Jahresabschluss<br />
sowie den Lagebericht für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong> geprüft und den uneingeschränktenBestätigungsvermerk<br />
erteilt.<br />
In seiner Sitzung am 09.06.2011 hat der Verwaltungsrat<br />
vom Prüfungsergebnis Kenntnis<br />
genommen, den Jahresabschluss festgestellt,<br />
den Lagebericht gebilligt und den Vorstandsmitgliedern<br />
gemäß §32Abs. 1Nr. 6der <strong>Sparkasse</strong>nsatzung<br />
Entlastung erteilt.<br />
25
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Organeder <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Vorsitzender<br />
Wolfgang Schuster, Landrat,Lahn-Dill-Kreis<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Wolfram Dette,Oberbürgermeister,<br />
Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />
Mitglieder<br />
•ArminBangert,kaufmännischer Angestellter,<br />
Sell GmbH Herborn<br />
•Wolfgang Hofmann, 1. Kreisbeigeordneter<br />
des Lahn-Dill Kreises<br />
•Helmut Hund, Geschäftsführer der Helmut<br />
Hund GmbH<br />
•Günther Kaufmann-Ohl,Supervisor, Berater<br />
im sozialenBereich (freiberuflich),Sozialdezernent,Lahn-Dill-Kreis<br />
•GerhardSchmidt,Bürgermeister der Gemeinde<br />
Wettenberg<br />
•Dr. ManfredSchmidt,Bürgermeister der<br />
Gemeinde Hüttenberg<br />
•EberhardSpamer,Geschäftsführer der<br />
Werner Gimmler,<strong>Wetzlar</strong>erVerkehrsbetriebe<br />
und ReisebüroGmbH i. R.<br />
•AndreasAltenheimer,technischer Angestellter,<br />
RegierungspräsidiumGießen<br />
•Frank Diehl,<strong>Sparkasse</strong>nangestellter,Filialdirektor<br />
der Filialdirektion<strong>Wetzlar</strong>II<br />
•DirkHofmann, <strong>Sparkasse</strong>nangestellter,<br />
Abteilungsleiter Controlling<br />
•Stephan Hofmann, <strong>Sparkasse</strong>nangestellter,<br />
Bereichsdirektor Firmenkunden<br />
•Carmen Möller-Nickel,<strong>Sparkasse</strong>nangestellte,<br />
AbteilungsleiterinAnlageprodukte<br />
und ZentralerService<br />
•Natalie Schupp, <strong>Sparkasse</strong>nangestellte,<br />
SachbearbeiterinMarketing.<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Klaus-JörgMulfinger<br />
Mitglieder<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Norbert Spory<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Dieter Berghäuser<br />
Der Vorstandsvorsitzende, Herr Klaus-Jörg<br />
Mulfinger, ist Mitglied der Trägerversammlung<br />
der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,<br />
stv. Mitglied der Gesellschafterversammlung<br />
der <strong>Sparkasse</strong>nInformatik GmbH &Co. KG<br />
und Mitglied des Board ofDirectors der Naspa<br />
Dublin.<br />
<strong>Wetzlar</strong>, den 25. März 2011<br />
Der Vorstand<br />
Mulfinger Spory Berghäuser<br />
26
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Banking.Einfach.Menschlich.<br />
Jahresabschluss<br />
zum31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Kurzfassung ohne Anhang<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>.Gut für die Region Lahn-Dill.<br />
27
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Jahresbilanzzum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Aktivseite<br />
31. 12. 2009<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand 11.573.247,86 11.302<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 37.041.215,72 21.508<br />
48.614.463,58 32.809<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, diezur Refinanzierung<br />
beider Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitelöffentlicher Stellen –,–– –<br />
b) Wechsel –,–– –<br />
–,–– –<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 5.007.284,62 4.240<br />
b) andere Forderungen 54.651.899,01 21.338<br />
59.659.183,63 25.578<br />
4. Forderungen an Kunden 1.353.927.967,50 1.327.339<br />
darunter: durch Grundpfandrechte<br />
gesichert 725.628.906,82 EUR (726.619)<br />
Kommunalkredite 55.500.968,85 EUR (24.468)<br />
5. Schuldverschreibungen und anderefestverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) vonöffentlichen Emittenten –,–– –<br />
darunter:beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank –,–– EUR ( –)<br />
ab) vonanderen Emittenten –,–– –<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen –,–– –<br />
Bundesbank –,–– EUR ( –)<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba)von öffentlichen Emittenten 5.083.842,47 –<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 5.083.842,47 EUR ( –)<br />
bb) vonanderen Emittenten 483.301.589,27 477.577<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 452.016.272,75 EUR 446.763<br />
488.385.431,74 477.577<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 498.607,16 631<br />
Nennbetrag 487.000,00 EUR (618)<br />
488.884.038,90 478.208<br />
6. Aktien und anderenicht festverzinsliche Wertpapiere 109.326.199,83 109.921<br />
6a Handelsbestand –,–– –,––<br />
7. Beteiligungen 26.484.092,79 26.939<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 200.909,80 EUR (201)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
1.190.504,44 EUR (1.191)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen –,–– –<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten –,–– EUR ( –)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
–,–– EUR ( –)<br />
9. Treuhandvermögen 149.100,13 178<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite 149.100,13 EUR (178)<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch –,–– –<br />
11. ImmaterielleAnlagewerte<br />
a) Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechteund Werte –,–– –<br />
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechteund ähnliche Rechteund Werte<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 54.819,00 –<br />
c) Geschäfts- oder Firmenwert –,–– –<br />
d) geleisteteAnzahlungen 54.819,00 105<br />
12. Sachanlagen 26.534.974,48 28.075<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände 4.447.907,57 3.948<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten 2.831.421,79 2.967<br />
Summeder Aktiva 2.120.914.169,20 2.036.066<br />
Positionsbedingte Rundungsdifferenzenbis zu 4TEuro sind datenverarbeitungsbedingt und stellen keine Beeinträchtigung derQualitätder Bilanz dar.<br />
28
Passivseite<br />
31. 12. 2009<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 153.040.755,52 49.000<br />
b) mit vereinbarterLaufzeit oder Kündigungsfrist 190.783.024,78 231.085<br />
343.823.780,30 280.085<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarterKündigungsfrist<br />
ab)<br />
vondreiMonaten 320.691.667,33 287.875<br />
mit vereinbarterKündigungsfrist<br />
vonmehr als drei Monaten 151.176.859,26 171.018<br />
471.868.526,59 458.893<br />
b) andereVerbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 910.114.186,10 831.904<br />
bb) mit vereinbarterLaufzeit oder Kündigungsfrist 214.997.199,99 280.873<br />
1.125.111.386,09 1.112.777<br />
1.596.979.912,68 1.571.670<br />
3. VerbriefteVerbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 14.071.364,02 24.241<br />
b) andereverbriefte Verbindlichkeiten –,–– –<br />
darunter:<br />
Geldmarktpapiere –,–– EUR ( –)<br />
eigene Akzepteund<br />
Solawechsel im Umlauf –,–– EUR ( –)<br />
14.071.364,02 24.241<br />
3a Handelsbestand –,–– –<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten 149.100,13 178<br />
darunter: Treuhandkredite 149.100,13 EUR (178)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 2.403.907,34 2.829<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten 3.210.500,51 3.445<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 6.509.284,00 6.358<br />
b) Steuerrückstellungen 792.600,00 543<br />
c) andereRückstellungen 10.470.626,84 11.138<br />
17.772.510,84 18.039<br />
8. Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 21.902.469,08 20.290<br />
10. Genussrechtskapital –,–– –<br />
darunter: vorAblauf von<br />
zwei Jahrenfällig –,–– EUR ( –)<br />
11. Eigenkapital<br />
a) gezeichnetes Kapital –,–– –<br />
b) Kapitalrücklage –,–– –<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) Sicherheitsrücklage 115.533.843,25 111.257<br />
cb) andereRücklagen –,–– –<br />
115.533.843,25 111.257<br />
d) Bilanzgewinn 5.066.781,05 4.032<br />
120.600.624,30 115.289<br />
Summeder Passiva 2.120.914.169,20 2.036.066<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln –,–– –<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaftenund Gewährleistungsverträgen 48.128.171,34 49.528<br />
c) Haftung aus der Bestellung vonSicherheiten für fremde Verbindlichkeiten –,–– –<br />
48.128.171,34 49.528<br />
2. AndereVerpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften –,–– –<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen –,–– –<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 61.725.427,98 50.676<br />
61.725.427,98 50.676<br />
29
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Gewinn-und Verlustrechnung<br />
fürdie Zeit vom1.Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
1. 1.–31. 12. 2009<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit-und Geldmarktgeschäften 71.561.145,72 77.968<br />
b) festverzinslichenWertpapieren<br />
und Schuldbuchforderungen 13.218.943,92 14.347<br />
84.780.089,64 92.315<br />
2. Zinsaufwendungen 39.414.670,36 47.980<br />
darunter: aus der Aufzinsung<br />
vonRückstellungen 47.565,13 EUR –<br />
45.365.419,28 44.335<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichenWertpapieren 3.442.246,61 4.020<br />
b) Beteiligungen 661.209,27 489<br />
c) Anteilenanverbundenen Unternehmen –,–– –<br />
4.103.455,88 4.508<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen –,–– –<br />
5. Provisionserträge 15.998.248,18 14.979<br />
6. Provisionsaufwendungen 882.135,85 821<br />
15.116.112,33 14.157<br />
7. Nettoaufwand (VJ: Nettoertrag) des Handelsbestands 109.879,44 82<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge 2.058.327,59 1.415<br />
darunter: aus der Aufzinsung<br />
vonRückstellungen 1.800,00EUR –<br />
9. Erträge aus der Auflösung vonSonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />
66.533.435,64 64.498<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 22.293.075,05 22.522<br />
ab)<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 6.128.918,34 7.011<br />
darunter: für Altersversorgung<br />
2.062.904,29 EUR (2.827)<br />
28.421.993,39 29.533<br />
b) andereVerwaltungsaufwendungen 12.386.195,54 12.743<br />
40.808.188,93 42.276<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerteund Sachanlagen 2.293.632,78 2.357<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.948.414,13 1.808<br />
darunter: aus der Aufzinsung<br />
vonRückstellungen 375.607,00 EUR –<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
und bestimmte Wertpapieresowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft 11.074.071,75 9.976<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />
Wertpapieren sowie aus der Auflösung vonRückstellungen<br />
im Kreditgeschäft –,–– –<br />
11.074.071,75 9.976<br />
15. Abschreibungen undWertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelteWertpapiere 253.191,46 594<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an<br />
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelten Wertpapieren –,–– –<br />
253.191,46 594<br />
30
1. 1.–31. 12. 2009<br />
EUR EUR TEUR<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme –,–– –<br />
18. Zuführungen zu/Entnahmen aus dem Fonds fürallgemeine Bankrisiken –,–– –<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 10.155.936,59 7.487<br />
20. Außerordentliche Erträge –,–– –<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen 252.135,94<br />
darunter: Übergangseffekteaufgrund<br />
des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
252.135,94 EUR –<br />
22. Außerordentliches Ergebnis 252.135,94 –<br />
23. Steuern vomEinkommen und vomErtrag 4.760.221,77 3.374<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 76.797,83 81<br />
4.837.019,60 3.455<br />
25. Jahresüberschuss 5.066.781,05 4.032<br />
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr –,–– –<br />
5.066.781,05 4.032<br />
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage –,–– –<br />
b) aus anderen Rücklagen –,–– –<br />
–,–– –<br />
5.066.781,05 4.032<br />
28. EinstellungeninGewinnrücklagen<br />
a) in die Sicherheitsrücklage –,–– –<br />
b) in andereRücklagen –,–– –<br />
–,–– –<br />
29. Bilanzgewinn 5.066.781,05 4.032<br />
<strong>Wetzlar</strong>, den 25. März 2011<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Der Vorstand<br />
Klaus-JörgMulfinger Norbert Spory Dieter Berghäuser<br />
Der Jahresabschlusszum 31. Dezember <strong>2010</strong> wurdeinder gesetzlichvorgeschriebenen Form erstellt und mit<br />
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />
versehen. Er wirdimBundesanzeiger veröffentlicht und beimAmtsgericht <strong>Wetzlar</strong>offengelegt.<br />
31
s<br />
<strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Wetzlar</strong><br />
Bestätigungsvermerkdes Abschlussprüfers<br />
DerJahresabschluss<strong>2010</strong> wurdemit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:<br />
„Wir haben den Jahresabschluss –bestehend<br />
ausBilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />
Anhang –unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und den Lageberichtder <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> für<br />
dasGeschäftsjahrvom 1. Januarbis 31. Dezember<strong>2010</strong><br />
geprüft. Die Buchführung und dieAufstellung<br />
von Jahresabschluss und Lagebericht<br />
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />
liegen inder Verantwortung des Vorstandes<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>. UnsereAufgabe<br />
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführtenPrüfung<br />
eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und über den Lageberichtabzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />
nach §317 HGB unter Beachtung der vom Institut<br />
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die<br />
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die<br />
Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung und durch den Lagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />
Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />
der Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben<br />
in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />
beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen des<br />
Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und des<br />
Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unserePrüfung eine hinreichend sichereGrundlage<br />
fürunsereBeurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zukeinen Einwendungen<br />
geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der<br />
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Jahresabschlussden gesetzlichen Vorschriften<br />
und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong>. DerLageberichtsteht im<br />
Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong> und stellt die Chancen<br />
und Risiken der zukünftigenEntwicklung zutreffend<br />
dar.<br />
FrankfurtamMain,den 20. April 2011<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband<br />
Hessen-Thüringen<br />
–Prüfungsstelle –<br />
Biba<br />
Wirtschaftsprüfer“<br />
32
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Seibertstraße 10<br />
35576 <strong>Wetzlar</strong><br />
Abgeschlossen:<br />
Im Juni 2011<br />
Redaktion:<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Wetzlar</strong><br />
Vorstandssekretariat<br />
Titelfoto:<br />
SchlossBraunfels<br />
Lamar Dreuth<br />
Druck:<br />
Druckhaus Bechstein GmbH<br />
35576 <strong>Wetzlar</strong><br />
33