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Zusammenfassung: Lerntheoretische Ansätze in der ...

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<strong>Zusammenfassung</strong>: <strong>Lerntheoretische</strong> Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Autoritarismusforschung<br />

- 80ger Jahre: Altemeyer entwickelt Konzept des „Right- W<strong>in</strong>g- Authori<br />

tarianism“ auf Basis <strong>der</strong> „sozialen Lerntheorie“ von Bandura 1<br />

- 90ger Jahre: Cop<strong>in</strong>gansatz von Oesterreich<br />

Right- W<strong>in</strong>g- Authoritarianism (RWA)<br />

- Induktives Vorgehen 2<br />

- Versucht Kern <strong>der</strong> Autoritarismusforschung herauszufiltern<br />

- Untersucht ausschließlich rechtsgerichteten Autoritarismus ( Ausschluss von<br />

Kritik, die ideologische Neigung und Messfehler bemerkt, Offen lassen <strong>der</strong><br />

Frage des L<strong>in</strong>ksautoritarismus)<br />

- Bricht mit Annahme des Autoritarismus als Sozialtypus<br />

- Autoritarismus ist Kovariation aus drei E<strong>in</strong>stellungs-und Verhaltensmustern <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Person:<br />

• Autoritäre Unterwürfigkeit<br />

• Autoritäre Aggression<br />

• Konventionalismus<br />

Autoritäre Unterwürfigkeit: hohes Maß an Unterwürfigkeit gegenüber<br />

Autoritäten, die als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft etabliert und legitimiert<br />

wahrgenommen werden<br />

Autoritäre Aggression: allgeme<strong>in</strong>e Aggressivität, die sich gegen<br />

verschiedene Personen richtet, die als von den etablierten Autoritäten<br />

gebilligt gesehen wird<br />

Konventionalismus: hohes Maß an Befolgung von sozialen Konventionen,<br />

die das Individuum als von <strong>der</strong> Gesellschaft und den etablierten<br />

Autoritäten als befürwortet wahrnimmt<br />

Altemeyer sieht diese Verhaltens- und E<strong>in</strong>stellungsmuster als konstante<br />

Bestandteile vieler Autoritarimuskonzepte<br />

Problem: Warum s<strong>in</strong>d unterwürfige und konventionelle Personen auch<br />

gleichzeitig aggressiv?<br />

• Psychodynamische Erklärung von Fromm o<strong>der</strong> Adorno h<strong>in</strong>fällig<br />

Erklärung (nach Altemeyer) : autoritäre Persönlichkeiten s<strong>in</strong>d im Pr<strong>in</strong>zip nicht<br />

aggressiver als an<strong>der</strong>e Personen. Hoch-autoritäre s<strong>in</strong>d nur dann aggressiver<br />

1 Soziale Lerntheorie (Bandura): soziales Verhalten ist nicht angeboren, son<strong>der</strong>n wird von<br />

e<strong>in</strong>em Modell gelernt<br />

2 Induktion: wissenschaftliche Methode, die von beobachteten E<strong>in</strong>zelfällen auf das<br />

Allgeme<strong>in</strong>e schließt o<strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Regeln o<strong>der</strong> Gesetzmäßigkeiten ableitet, Epagoge,<br />

Generalisation


als Niedrig- autoritäre, wenn anerkannte Autoritäten die Aggression billigen<br />

o<strong>der</strong> befürworten.<br />

Grundlage <strong>der</strong> autoritären Aggression:<br />

• Furcht vor e<strong>in</strong>er bedrohlich erlebten Welt<br />

• Stärkere Selbstgerechtigkeit bei hoch-autoritär E<strong>in</strong>gestellten<br />

• Manifestation durch erhöhte Fe<strong>in</strong>dseligkeit<br />

• Aggressives Verhalten zeigt sich nur, wenn anerkannte Autoritäten<br />

dieses billigen<br />

• Verharren <strong>in</strong> engen sozialen Netzwerken<br />

Empirisch belegt<br />

Kovariation <strong>der</strong> Verhaltens- und E<strong>in</strong>stellungsmuster:<br />

• „Trait“;d.h. relativ stabile Persönlichkeitsdisposition 3<br />

• Persönlichkeitsdisposition ≠ Verhalten<br />

• Lediglich Orientierung gegenüber verschiedenen Umweltreizen <strong>in</strong><br />

ähnlicher Art zu reagieren<br />

Betonung <strong>der</strong> Wichtigkeit <strong>der</strong> situativen Bed<strong>in</strong>gungen für das Ausüben<br />

autoritärer Verhaltensweisen<br />

- Autoritäres Verhalten wird geformt von:<br />

• Verstärkung und Bestrafung<br />

• Modelllernen von Eltern, Peergruppen und Medien<br />

• Beurteilung eigener Erfahrungen mit autoritärem Verhalten<br />

(alles empirisch überprüft)<br />

- Genese <strong>der</strong> autoritären Persönlichkeit im Jugendalter, da erst zu diesem<br />

Zeitpunkt Komplexität <strong>der</strong> Welt wahrgenommen und verstanden wird und<br />

eigene Erfahrungen getrennt vom Elternhaus und den dort erlebten zu e<strong>in</strong>em<br />

„Trait“ zusammenschmelzen können<br />

Stützt Theorie, dass Autoritarimus mit „sozialer Lerntheorie“ begründet<br />

werden kann<br />

- Entwicklung e<strong>in</strong>er reliablen und validen Autoritarismus-Skala (RWA-Skala)<br />

- Funktion: Abbau <strong>der</strong> Furcht vor bedrohlich erlebter Umwelt<br />

Kritik<br />

- Empirische Untersuchungen nicht repräsentativ (größtenteils mit Eltern,<br />

Studierenden)<br />

- RWA-Skala Items: zu politisch konservativ formuliert (nicht valide)<br />

- Ke<strong>in</strong>e Möglichkeit im Konzept die Genese des Autoritarismus zeitlich<br />

e<strong>in</strong>zuordnen<br />

• Altemeyer weißt Korrelationen vor<br />

3 Disposition: (psych) Anlage zu e<strong>in</strong>er immer wie<strong>der</strong>kehrenden/ durchbrechenden<br />

Eigenschaft o<strong>der</strong> typischen Verhalten, (med) Empfänglichkeit, anfällig für Krankheiten


• Aber: auch Korrelationen von an<strong>der</strong>en Wissenschaftlern von<br />

Autoritarismusgenese mit K<strong>in</strong>dheit signifikant<br />

Genese kann nicht e<strong>in</strong>deutig auf e<strong>in</strong>en Punkt festgelegt werden!<br />

Autoritarismus sche<strong>in</strong>bar nicht stabil: Längsschnittstudien zeigen<br />

Verän<strong>der</strong>ung mit <strong>der</strong> Zeit (gesellschaftliche Faktoren kommt großer E<strong>in</strong>fluss<br />

zu)<br />

Situationsspezifische E<strong>in</strong>flüsse müssen <strong>in</strong> Konzept <strong>in</strong>tegriert werden

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