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Barrieren beim Umgang mit Patienten mit Zahnbehandlungsangst -<br />

ein qualitativer Ansatz<br />

Philipp Klose 1 , Daniel R Reißmann 2 , Daniel Lüdecke 3 , Guido Heydecke 1<br />

1<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg<br />

2 Department of Diagnostic and Biological <strong>Science</strong>s, University of Minnesota, Minneapolis MN, USA<br />

3 Institut für Medizinische Soziologie, Sozialmedizin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsökonomie (IMSG),<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg<br />

Zielstellung<br />

Patienten mit Zahnbehandlungsangst sind häufig <strong>und</strong> stellen die behandelnden Zahnärzte<br />

<strong>und</strong> deren Team vor besondere Herausforderungen. Die Studie soll mittels eines qualitativen<br />

Ansatzes strukturelle <strong>und</strong> interpersonelle Barrieren in der ambulanten zahnärztlichen<br />

Versorgung von Patienten mit Zahnbehandlungsangst (ZBA) identifizieren.<br />

Methode<br />

Es wurden bei einer randomisiert ausgewählten Stichprobe von N=60 Zahnärzten in<br />

Deutschland semistrukturierte problemzentrierte Interviews von durchschnittlich 30 minütiger<br />

Dauer durchgeführt. Dabei wurden pro Fragebogen 22 offene Fragen gestellt, die durch die<br />

Teilnehmer frei beantwortet wurden. Die Antworttranskripte wurden mittels qualitativer<br />

Inhaltsanalyse nach Mayring codiert <strong>und</strong> ausgewertet. Es standen insgesamt 1320<br />

Aussagen mit 1400 Codes zur Verfügung. Zur Codierung wurden die Daten inhaltlich<br />

strukturiert, in Unterpunkte geclustert <strong>und</strong> zusammenfassend analysiert. Aus den<br />

Antwortmustern ergaben sich Typologien mit differenzierten Schwerpunkten <strong>und</strong><br />

Verhaltenssymmetrien bezüglich Motivation, Methodik, Problematik, Kenntnisse <strong>und</strong><br />

Behandlungsergebnisse.<br />

Ergebnisse<br />

Es werden deutliche Unterschiede im Umgang mit Patienten mit Zahnbehandlungsangst<br />

festgestellt. Als strukturelle Probleme werden häufig erhöhter Zeit- <strong>und</strong> Logistikaufwand mit<br />

unverhältnismäßiger Vergütung genannt. Interpersonelle Probleme werden durch die<br />

Zahnärzte als psychisch belastend <strong>und</strong> demotivierend beschrieben. Fast alle Zahnärzte<br />

fühlen sich unzureichend in der Lage, diese Patienten ohne Probleme zu versorgen. Obwohl<br />

Behandlungskonzepte bereits vorliegen <strong>und</strong> bekannt sind, fehlt es oft an der konkreten<br />

Ausführung. Das kann wiederum zu interpersonellen Problemen führen. Vor allem in der<br />

universitären Ausbildung <strong>und</strong> Weiterbildung zeigten sich wahrgenommene Defizite. Trotz der<br />

häufigen Schwierigkeiten bei der Betreuung von Patienten mit ZBA gibt es zahlreiche<br />

Zahnärzte, welche solche Patienten gerne behandeln. Ursächlich dafür sind das Gefühl<br />

ärztlichen Handelns oder die Möglichkeit, einem Menschen mehr Lebensqualität zu bieten.<br />

Es lassen sich acht definierte Behandlungstypen identifizieren.<br />

Schlussfolgerung<br />

Aus den Aussagen von Zahnärzten aus der Praxis konnten wir bewährte Ansätze ermitteln<br />

<strong>und</strong> verbinden. Die Typologisierung leistet so einen Beitrag zur Überprüfung bereits<br />

bestehender Konzepte, sowie einen wichtigen Schritt zum Erstellen von Empfehlungen <strong>und</strong><br />

Handlungskonzepten.

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