Wackeraner_56 - HC Wacker
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Ausgabe <strong>56</strong> Januar 2014 Länderpokal Seite 2<br />
gelten die Hallenländerpokalturniere als<br />
wichtiger Bestandteil im deutschen Sichtungs-<br />
und Ausbildungssystem und einige<br />
bayerische Namen stehen ja schon auf den<br />
verschiedenen Listen der Jugendnationaltrainer,<br />
da wird in Darmstadt sicher noch der ein<br />
oder andere Strich darunter gekommen sein.<br />
Unser Team<br />
Wie vorab schon erwähnt durften sich<br />
diesmal einige <strong>Wacker</strong>spielerinnen vor den<br />
Augen der Bundestrainer im Bayerntrikot<br />
präsentieren, insgesamt 6 Stück an der<br />
Zahl. Was bedeutet, dass nahezu die Hälfte<br />
der nominierten und mitgereisten 13 Spielerinnen<br />
im Bayernkader unserem Verein<br />
angehörten. Das hat’s in dieser Form vermutlich<br />
schon lange nicht mehr gegeben.<br />
Neben Anna Lehner und Ronja Körner,<br />
den beiden Torfrauen, waren Philin Bolle,<br />
Sarah Frank, Katharina Kirschbaum und<br />
Nadija Paulus mit von der Partie. Und eines<br />
sei hier schon mal vorweggenommen – alle<br />
schlugen sich prächtig.<br />
Was natürlich genauso für die Spielerinnen<br />
der anderen bayerischen Vereine<br />
gilt. Die da wären vom Süden noch Johanna<br />
Wenz (TuS) sowie die NHTC-Spielerinnen<br />
Paula Enzelberger, Antonia Boas,<br />
Anne Heinrich, Salvina Strobel und Pauline<br />
Weisgerber sowie Lena Groß von der HG<br />
Nürnberg.<br />
Die Vorrunde – Auf und Ab und Auf<br />
Aber nun zum sportlichen Teil. Zum zweiten<br />
Mal lud der deutsche Hockeybund und TEC<br />
Darmstadt die U16 Mannschaften aus den<br />
verschiedenen Bundesländern nach Darmstadt<br />
ein, die Hallentitel auszuspielen. Gespielt<br />
wird erst in zwei Vierergruppen, dazu<br />
gibt es eine Aufstiegsgruppe.<br />
Im ersten Vorrundenspiel trafen die<br />
bayerischen Mädels (Vorjahresvierter) auf<br />
die Mannschaft aus der Hauptstadt Berlin.<br />
Da wir Fans uns zu dieser frühen Stunde<br />
noch im Rossignol-Express auf der Autobahn<br />
befanden, konnten wir das Spiel nur<br />
mittels Internet und Liveticker verfolgen.<br />
Allzu viel war da aber nicht zu lesen, beim<br />
ersten Spiel ist naturgemäß immer eine gewisse<br />
Nervosität zu spüren, und so wurden<br />
auch viele Bayern Chancen liegengelassen.<br />
Immerhin fiel das einzige Tor im Spiel kurz<br />
vor Ende der ersten Halbzeit durch Antonia<br />
Boas vom NHTC, damit war der Einstieg in<br />
das Turnier zumindest schon mal gelungen.<br />
Das zweite Gruppenpiel gegen das Heimteam<br />
aus Hessen verbuchen wir mal unter<br />
der Kategorie Gastgeschenke. Bayern ging<br />
zwar mit 1:0 in der 10. Minute durch Paula<br />
Enzelberger (NHTC) in Führung, am Ende<br />
ging das Spiel aber mit 1 zu 2 verloren und<br />
noch mehr Chancen gegenüber dem Spiel<br />
zuvor wurden liegengelassen. Jetzt begann<br />
das große Zittern, denn im letzten Gruppenspiel<br />
wartete mit West immerhin der<br />
letztjährige Pokalsieger.<br />
Abstiegsgruppe, Spiel um Platz 5 oder<br />
doch noch Halbfinale? Alles war denkbar.<br />
Da auch West bisher nur 4 Punkte auf<br />
dem Konto hatte, waren beide Mannschaften<br />
verständlicherweise nervös. Letztendlich<br />
entscheidend für den Bayernsieg eine<br />
gute Portion „Mia san Mia“, sprich gesundes<br />
Selbstbewusstsein, bayerische Ruhe<br />
und mal wieder ein schönes Tor von Paula<br />
Enzelberger in der 10. Minute.<br />
Nachdem alle Westdeutschen Angriffsversuche<br />
von Anna und ihrer Abwehr abgeräumt<br />
wurden und spätestens, als die<br />
Hessenstürmerin freistehend vor dem leeren<br />
Tor millimetergenau die Kugel an den<br />
10 Zentimeter breiten Pfosten zirkelte, war<br />
klar, dass West heute kein Tor mehr schießen<br />
würde und so blieb es beim bayerischen<br />
1:0-Erfolg.<br />
Großer Bayernjubel nach dem Schlusspfiff,<br />
der schwere Schritt in das Halbfinale<br />
war getan und die Mädels erschöpft, aber<br />
durchaus zufrieden.<br />
Halbfinale – haut’s endlich wieda hin?<br />
Am Sonntag hieß es dann, neue Halle,<br />
neues Glück und mit Baden-Württemberg<br />
(immerhin Zweiter im letzten Jahr) als<br />
Halbfinalgegner war die anstehende Aufgabe<br />
nicht gerade leicht. Und wieder einmal<br />
bescherte die Mannschaft uns Zuschauern<br />
Spannung und Herzrasen bis zur letzten<br />
Spielminute. Packende Spielzüge, tolle<br />
Abwehrleistung, aber Tore wollten einfach<br />
nicht fallen. BaWü ging bereits in der<br />
3. Spielminute in Führung, aber die Bayern<br />
Mädels zeigten sich davon unbeeindruckt.<br />
2 schöne Tore von Paula Enzelberger in<br />
der 22. und 25. (Strafecke) Minute bringen<br />
Bayern in Führung und die wurde bis zum<br />
Abpfiff verteidigt. Und klar, jetzt wollte die<br />
Mannschaft natürlich den Titel.<br />
Das große Finale – Heit oder nia!<br />
Aber das wollte ja auch der Finalgegner aus<br />
Hamburg, mit großen Namen auf Bank und<br />
Spielfeld wie U16 Nationaltrainer Markku<br />
Slawyk oder Emily Kerner in der Abwehr,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Für die meisten Spielerinnen aufgrund<br />
der Altersgrenze die letzte Chance, diesen<br />
Pokal in den Händen zu halten, konnte die<br />
Motivation natürlich höher nicht sein auf<br />
beiden Seiten.<br />
Nachdem wir Bayernfans uns zum Finale<br />
schon darauf eingestellt hatten, dass die<br />
Mädels Spannung bis zum Schlusspfiff einfach<br />
brauchen, belehrten sie uns diesmal<br />
eines Besseren. Wir hatten ja immer drauf<br />
gehofft, dass die Tore für das Finale aufgehoben<br />
werden und der Bann gebrochen<br />
wird. Und siehe da, plötzlich lief es und<br />
man hatte manchmal den Eindruck, die<br />
Hamburger Mädchen wussten gar nicht,<br />
wie ihnen geschah. Nachdem (wer ahnt<br />
es?) Paula Enzelberger (ja, eine Ecke!)<br />
nach 2 Minuten das 1:0 erzielte, konnten<br />
endlich auch die <strong>Wacker</strong>mädels erfolgreich<br />
abschließen, was sie sich auch in den Spielen<br />
zuvor schon hart erarbeitet hatten. Und<br />
so trugen Philin und Naddel mit je 2 tollen<br />
Treffern zum nie gefährdeten 5:1 Finalsieg<br />
maßgeblich bei. Genau, so geht Timing.<br />
Der Traum wurde wahr, nach 16 Jahren<br />
durfte, zum zweiten Mal überhaupt, eine<br />
weibliche Bayernauswahl den begehrten<br />
Pokal entgegennehmen (unsere ‚<strong><strong>Wacker</strong>aner</strong>‘-<br />
Chefredakteurin Andrea erinnert sich<br />
immer wieder gerne an das besagte erste<br />
Mal, 1997 in Oberhaching).<br />
Auch die männlichen Bayernvertreter<br />
(leider ohne <strong>Wacker</strong>beteiligung) konnten<br />
durchaus überraschen und erreichten mit<br />
tollen Leistungen ebenfalls das Finale. Als<br />
Aufsteiger aus der Gruppe C ein bemerkenswerter<br />
Erfolg, auch wenn im Finale mit<br />
Berlin ein unüberwindbarer Gegner auflief<br />
(für Insider only: „Tropengold“ ist der<br />
Schlüssel zum Erfolg). Während der Siegerehrung<br />
konnte man dann auch die Herren<br />
Cheftrainer Ellenbeck und Lindemann selig<br />
lächelnd auf der blau-weißen Wolke Sieben<br />
durch die Halle schweben sehen. Großes<br />
Lob an dieser Stelle an das gesamte Bayern-<br />
Team, Trainer, Betreuer, Physio und Video<br />
(Phillip, danke für den Film und den einzigartigen<br />
Torjubel), die investierte Zeit und<br />
Mühe hat sich mehr als gelohnt.