RSO Konzertzyklus 2013/2014 Do 21./Fr 22.11.2013 Abo 3 ...

Musikalische Umarmung
Alban Berg: Violinkonzert
Früh haftete Alban Bergs Violinkonzert der Nimbus eines Requiems an. Obwohl es ein
Auftragswerk für den amerikanischen Geiger Louis Krasner war, ist die Musik von Wehmut
und Trauer geprägt. Unmittelbarer Anlass war der Tod der 18-jährigen Manon Gropius,
Tochter der befreundeten Alma Mahler-Werfel und des Architekten Walter Gropius.
Sie war am 22. April 1935 an Kinderlähmung gestorben. Gewidmet ist das Werk daher
»Dem Andenken eines Engels«. Doch Bergs eigener Tod an einer Blutvergiftung (infolge
eines Insektenstichs) am 24. Dezember 1935 machte das Stück gleichsam zu seinem eigenen
Requiem.
Dieses Violinkonzert komponierte Berg unglaublich rasch, befand er sich doch mitten an
der Arbeit zu seiner Oper Lulu. Das Honorar von 1500 Dollar konnte er damals gut gebrauchen.
Da die Nazis die Musik des Neutöners in einer Pressekampagne geächtet hatten,
entfielen die Tantiemen aus deutschen Aufführungen. Umso engagierter stürzte er
sich auf das neue Konzert. Er sei »so fleißig, wie noch nie«, teilte er im Juli 1935 dem
Kurzinfo für Einsteiger
Alban Berg wurde 1885 in Wien geboren, begann mit fünfzehn Jahren als Autodidakt zu komponieren
auf Wunsch der Eltern zunächst Beamtenlaufbahn ab 1904 Studium bei Arnold Schönberg in Musiktheorie
und Komposition Einberufung zum Wehrdienst zwischen 1915 und 1917 die Uraufführung
seiner ersten Oper Wozzeck in der Berliner Staatsoper 1925 bedeutete seinen Durchbruch als Komponist
und ein Meilenstein in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts mit Hitlers Machtergreifung 1933
wurde seine Musik als »entartet« verfemt er starb im Alter von 50 Jahren in Wien an einer Blutvergiftung
Berg gehört mit Arnold Schönberg und Anton Webern zur sogenannten zweiten Wiener Schule
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