RSO Konzertzyklus 2013/2014 Do 21./Fr 22.11.2013 Abo 3 ...
RSO Konzertzyklus 2013/2014 Do 21./Fr 22.11.2013 Abo 3 ...
RSO Konzertzyklus 2013/2014 Do 21./Fr 22.11.2013 Abo 3 ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>RSO</strong> <strong>Konzertzyklus</strong> <strong>2013</strong>/<strong>2014</strong><br />
<strong>Do</strong> <strong>21.</strong>/<strong>Fr</strong> 22.11.<strong>2013</strong> <strong>Abo</strong> 3<br />
Liederhalle Stuttgart, Beethovensaal<br />
Sa 23.11.<strong>2013</strong><br />
Wiesloch, Palatin<br />
Radio-Sinfonieorchester<br />
Stuttgart des SWR<br />
Vadim Repin, Violine<br />
Dirigent: Eliahu Inbal
<strong>Do</strong> <strong>21.</strong>11./<strong>Fr</strong> 22.11.<strong>2013</strong><br />
Liederhalle Stuttgart, Beethovensaal<br />
20 Uhr Konzertbeginn (Konzertende ca. 22.15 Uhr)<br />
19 Uhr Konzerteinführung: Burkhard Egdorf<br />
Live-Übertragung am <strong>Fr</strong>eitag, 22.11. ab 20.03 Uhr in<br />
Sa 23.11.<strong>2013</strong> | 19.30 Uhr<br />
Wiesloch, Palatin
Programm<br />
Alban Berg 1885 – 1935<br />
Violinkonzert (Dem Andenken eines Engels)<br />
Andante – Allegretto<br />
Allegro – Adagio<br />
PAUSE<br />
Anton Bruckner 1824 – 1896<br />
Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107<br />
Allegro moderato<br />
Adagio. Sehr feierlich und sehr langsam<br />
Scherzo. Sehr schnell<br />
Finale. Bewegt, doch nicht schnell<br />
Vadim Repin, Violine<br />
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR<br />
Dirigent: Eliahu Inbal<br />
3
Musikalische Umarmung<br />
Alban Berg: Violinkonzert<br />
<strong>Fr</strong>üh haftete Alban Bergs Violinkonzert der Nimbus eines Requiems an. Obwohl es ein<br />
Auftragswerk für den amerikanischen Geiger Louis Krasner war, ist die Musik von Wehmut<br />
und Trauer geprägt. Unmittelbarer Anlass war der Tod der 18-jährigen Manon Gropius,<br />
Tochter der befreundeten Alma Mahler-Werfel und des Architekten Walter Gropius.<br />
Sie war am 22. April 1935 an Kinderlähmung gestorben. Gewidmet ist das Werk daher<br />
»Dem Andenken eines Engels«. <strong>Do</strong>ch Bergs eigener Tod an einer Blutvergiftung (infolge<br />
eines Insektenstichs) am 24. Dezember 1935 machte das Stück gleichsam zu seinem eigenen<br />
Requiem.<br />
Dieses Violinkonzert komponierte Berg unglaublich rasch, befand er sich doch mitten an<br />
der Arbeit zu seiner Oper Lulu. Das Honorar von 1500 <strong>Do</strong>llar konnte er damals gut gebrauchen.<br />
Da die Nazis die Musik des Neutöners in einer Pressekampagne geächtet hatten,<br />
entfielen die Tantiemen aus deutschen Aufführungen. Umso engagierter stürzte er<br />
sich auf das neue Konzert. Er sei »so fleißig, wie noch nie«, teilte er im Juli 1935 dem<br />
Kurzinfo für Einsteiger<br />
Alban Berg wurde 1885 in Wien geboren, begann mit fünfzehn Jahren als Autodidakt zu komponieren<br />
auf Wunsch der Eltern zunächst Beamtenlaufbahn ab 1904 Studium bei Arnold Schönberg in Musiktheorie<br />
und Komposition Einberufung zum Wehrdienst zwischen 1915 und 1917 die Uraufführung<br />
seiner ersten Oper Wozzeck in der Berliner Staatsoper 1925 bedeutete seinen Durchbruch als Komponist<br />
und ein Meilenstein in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts mit Hitlers Machtergreifung 1933<br />
wurde seine Musik als »entartet« verfemt er starb im Alter von 50 Jahren in Wien an einer Blutvergiftung<br />
Berg gehört mit Arnold Schönberg und Anton Webern zur sogenannten zweiten Wiener Schule<br />
4
Alban Berg,<br />
Zeichnung<br />
von Emil Stumpp<br />
Geiger Krasner mit, der die Entstehung begleitete und Hinweise zur Spieltechnik gab.<br />
Am Ende spürte Berg, dass ihm »dieses Werk gelungen ist«. Damit behielt er recht. Dieses<br />
Violinkonzert, das erste zwölftönige überhaupt, ist bis heute seine beliebteste Komposition<br />
im Konzertsaal. Die posthume Uraufführung fand am 19. April 1936 in Barcelona<br />
unter Hermann Scherchen statt; der Berliner Dirigent und Anwalt der Neuen Musik war<br />
drei Jahre zuvor aus Nazi-Deutschland geflüchtet.<br />
Alle vier Teile des Konzerts (Andante, Allegretto, Allegro, Adagio) sind spannungsvoll aufeinander<br />
abgestimmt. Zunächst wird in einer Introduktion das ›Material‹ vorgestellt.<br />
Berg nutzt eine Zwölftonreihe als Ausgang, gebaut aus Terzen und Ganztönen. Der Clou<br />
besteht darin, dass sowohl die vier leeren Violinsaiten (g-d-a-e) als auch der später zitierte<br />
Bach-Choral »Es ist genug!« (aus der Kantate BWV 60) in der Tonfolge bereits enthal-<br />
5
ten sind. Neben der durchdachten Konstruktion ist die Klanglichkeit bemerkenswert:<br />
Trotz atonaler Komposition mit zwölf chromatischen Tönen tauchen immer wieder reine<br />
Grundakkorde auf. Die auf den leeren Violinsaiten aufgebauten Akkorde g-Moll, D-Dur,<br />
a-Moll und E-Dur werden zu Leit-Harmonien. Auch die verhaltene, weiche Instrumentation<br />
mit den so warmen Klarinetten verdeutlichen Bergs Aussage, dass er mit seiner Musik<br />
die »Wesenszüge des jungen Mädchens in musikalische Charaktere zu übersetzen«<br />
wusste.<br />
Der zarte Anfang des Konzerts entsteht gleichsam aus dem Nichts, als ob sich der Solist<br />
auf den leeren Saiten seiner Geige erst noch einstimmen muss. Später schließt sich ein<br />
Ländler (Allegretto) an, mit wiegendem Dreiertakt und dem Zitat der Kärntner Volksweise<br />
»Ein Vogel auf’m Zwetschgenbaum« (sie erklingt erstmals im Horn). Die unbeschwerte<br />
Kindheit des Mädchens mag damit heraufbeschworen werden. Mit einem<br />
dramatischen Allegro tritt nach dieser Idylle die Tragik ins Geschehen. Die Geigenstimme<br />
bäumt sich in einer vom Orchester begleiteten Kadenz auf: Der Solist gestaltet in<br />
etwa sieben Minuten einen expressiv verzweifelten Monolog. Einen Ausweg bietet erst<br />
das Adagio über dem zunächst original zitierten, dann kunstvoll variierten Bach-Choral<br />
(vorgestellt von Solo-Geige und Klarinetten). Am Schluss wird er als verklärende Synthese<br />
mit Zwölftonfolge und »Kärntner-Melodie« kombiniert, die zauberhafte Instrumentation<br />
bezieht auch die elysische Harfe ein. Mit dieser Musik umarmt Berg die trauernde<br />
Mutter: »Was ich fühle und wofür ich heute keinen Ausdruck finde«, sei in diesen<br />
Tönen gesagt.<br />
Autor<br />
Matthias Corvin studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Kulturmanagement . Er promovierte über Formkonzepte der Ouvertüre von Mozart bis Beethoven<br />
(Gustav Bosse, 2005), arbeitet als Musikjournalist für verschiedene Tageszeitungen und Fachzeitschriften<br />
sowie als Programmheft-Autor, Moderator und freier Dramaturg für Orchester, Konzerthäuser und<br />
Musikfestivals in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />
6
Uneingeschränkter Durchbruch<br />
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7<br />
Bruckner begann die Siebente im August 1881 während seiner Sommerferien im Stift St.<br />
Florian; die Partitur wurde ebenda am 5. September 1883 fertig. Einschneidende Begebenheiten<br />
fanden offenbar Eingang in die neue Sinfonie: Entsetzen löste am 8. Dezember<br />
1881 der Brand des Ringtheaters nahe seiner Wohnung aus: Bruckner fürchtete wegen<br />
eines Übergreifens der Flammen um seine Partituren. 386 Menschen waren ums<br />
Leben gekommen; Bruckner schrieb drei Tage später erschüttert an seinen Schwager:<br />
»Gott sei Dank! – unser Haus wie alle übrigen sind verschont geblieben! Aber der namenlose<br />
Schrecken! und das unaussprechliche Elend der Vielen geht bis ins innerste Mark!«<br />
Kurz darauf komponierte er das Scherzo der Siebenten. Das Trompeten-Motto mit seinem<br />
›Kikeriki‹-Rhythmus könnte den ›roten Hahn‹ meinen – das Feuer auf dem Dach.<br />
Man hört wellenförmige Steigerungen, donnernde Höhepunkte und prasselnde Pauken.<br />
Das aus dem dritten Thema des Kopfsatzes abgeleitete Streichermotiv züngelt im<br />
Kurzinfo für Einsteiger<br />
Anton Bruckner wurde 1824 in Ansfelden, Oberösterreich, geboren erhielt ab 1837 entscheidende<br />
musikalische und persönliche Impulse als Sängerknabe im Stift Sankt Florian 1851 wird er Stiftsorganist<br />
in Sankt Florian und ab 1855 <strong>Do</strong>morganist in Linz erhielt Unterricht in Generalbass und Kontrapunkt<br />
beim Wiener Musiktheoretiker Simon Sechter und beim Linzer Theaterkapellmeister Otto Kitzler<br />
glühender Verehrer von Richard Wagner 1868 Professur für Generalbass, Kontrapunkt und Orgel am<br />
Wiener Konservatorium- 1875 Lektor an der Wiener Universität war ein glänzender Improvisator auf<br />
der Orgel und konzertierte in London, Paris, Nancy und in der Schweiz 1891 Verleihung der Ehrendoktorwürde<br />
der Wiener Universität die Aufführung der 7. Sinfonie brachte ihm 1884 den durchschlagenden<br />
Erfolg als Sinfoniker starb im Alter von 72 Jahren in Wien<br />
7
Anton Bruckner<br />
Klangraum der Moll-Terz auf und ab – ebenso ein altes Todes-Symbol wie die später<br />
zu hörenden Tonleitern im phrygischen Kirchenton und die chromatisch absteigenden<br />
Linien. Die Pauke leitet mit dem Scherzo-Rhythmus hinüber in das idyllische F-Dur-Trio –<br />
ein ›In Paradisum‹ für die Brand-Opfer?<br />
Am 28. und 30. Juli 1882 hörte Bruckner außerdem in Bayreuth Wagners neuen Parsifal.<br />
Er war so beeindruckt, dass er bis zu seinem letzten Auftreten an der Orgel immer wieder<br />
über Themen aus dem Parsifal improvisierte. Umso verständlicher ist Bruckners Erschütterung<br />
über den Tod seines ›Meisters aller Meister‹ am 13. Februar 1883 in Venedig.<br />
Kurz zuvor hatte er die Skizze zum Adagio abgeschlossen; bei der Partitur-Ausarbeitung<br />
verwendete er erstmals die von Wagner für den Ring eingesetzten Tuben. Das Adagio ist<br />
ein Trauermarsch in cis-Moll. Im weiteren Verlauf klingt als Hoffnungsvision Bruckners<br />
8
›non confundar‹ aus dem 1881 entworfenen Te Deum an. Die Gesangsperiode zitiert das<br />
›Andante moderato‹ aus dem dritten Satz von Beethovens Neunter. Dies spricht ebenso<br />
für eine Hommage an seine Vorbilder wie das eigene Bekenntnis, er habe die Coda als<br />
Trauermusik für Wagner gedacht. Es ist freilich möglich, dass er ursprünglich eine Trauerfeier<br />
für die Toten des Ringtheater-Brandes beabsichtigt hatte.<br />
Die ersten Aufführungen der Siebenten am 30. Dezember 1884 unter Arthur Nikisch in<br />
Leipzig und am 10. März 1885 in München unter Hermann Levi bedeuteten für Bruckner<br />
den Durchbruch. Levi betrieb auch die Annahme der Widmung durch König Ludwig II. von<br />
Bayern, dem Wohltäter Wagners. Bruckner begegnete dem ›Kini‹ bei der Einweihung des<br />
Festspielhauses in Bayreuth im Sommer 1876. Aus all dem lässt sich vielleicht der besondere<br />
Charakter der sanftmütig instrumentierten Siebenten erklären, die in Bruckners<br />
Schaffen einmalig dasteht: Dies zeigt schon das ungewöhnliche Klangdesign, das die Pauken<br />
weitgehend ausspart. Im Adagio schwiegen sie ursprünglich völlig; Pauken, Triangel<br />
und Becken hat Bruckner nur auf Drängen einiger Schüler im Höhepunkt des Satzes nachgetragen.<br />
E-Dur ist nach alter Tonarten-Charakteristik ein Symbol der Erlösung. Ludwig II.<br />
war als Mäzen sicher ein Erlöser für Wagner, welcher wiederum für Bruckner hinsichtlich<br />
moderner Orchesterbehandlung und Harmonik eine ähnliche Rolle spielte. Das weibliche<br />
Hauptthema des ersten Satzes der Siebenten war ein <strong>Fr</strong>evel am männlich/weiblichen<br />
Themenprinzip und mag zweideutig auf den als Weichling bekannten König hindeuten.<br />
Als zweites Thema folgt ein ruhig voranschreitender Choral, der melodisch oft nach oben<br />
blickt. Die Schlussperiode erinnert in ihrer irdischen Bockigkeit an die Parallelstelle im<br />
Kopfsatz von Beethovens Eroica; auch Bizets damals in Wien populäre Carmen klingt darin<br />
an (!). Es verdient Bewunderung, wie Bruckner diese drei gesanglichen Charaktere in<br />
immer neuen Varianten kontrapunktisch kunstvoll verarbeitet.<br />
Die Dramaturgie des Finales als ›Gegen-Statement‹ des Kopfsatzes ist kunstvoll: Die ersten<br />
beiden Themen sind direkt aus denen des Kopfsatzes abgeleitet – eine Beziehung,<br />
die man freilich nur hört, wenn beide Sätze im gleichen Tempo genommen werden. (Leider<br />
wird der Kopfsatz immer zu langsam, das Finale zu schnell gespielt, obwohl die Bezeichnungen<br />
beider Sätze das gleiche ausdrücken: »mäßig bewegt«). Nach der spiegelbildlichen<br />
Reprise erst der Schlussperiode und dann des Gesangsthemas fällt die Hauptthemenreprise<br />
mit der Coda zusammen.<br />
Autor<br />
Dr. Benjamin-Gunnar Cohrs studierte Konzertdirigieren und Musikwissenschaften an der University of<br />
Adelaide. Er ist freiberuflicher Musikforscher, Autor und Dirigent. Bekannt wurde er auch als Herausgeber<br />
von Werken Anton Bruckners, insbesondere des vervollständigten Finales der Neunten Sinfonie.<br />
9
Vadim Repin<br />
Vadim Repin, geboren in Novosibirsk, begann bereits mit fünf Jahren, Geige zu spielen,<br />
gewann mit elf den Wieniawski-Wettbewerb und spielte seine ersten großen Konzerte in<br />
Moskau und St. Petersburg. Als Vierzehnjähriger gab er 1985 seine Debüts in Tokio, München,<br />
Berlin und Helsinki und im folgenden Jahr in der New Yorker Carnegie Hall. Zwei<br />
Jahre danach war er der jüngste Preisträger des wichtigsten Violin-Wettbewerbs der Welt,<br />
des Concours Reine Elisabeth. Seitdem ist er mit den bedeutendsten Orchestern der Welt<br />
aufgetreten: Boston Symphony, Chicago Symphony, Cleveland Orchestra, Israel Philharmonic,<br />
London Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic, NDR Hamburg, New York<br />
Philharmonic, Orchestre de Paris, Philharmonia London, Philadelphia Orchestra, Royal<br />
Concertgebouw, San <strong>Fr</strong>ancisco Symphony, St. Petersburg Philharmonic, Orchestra della<br />
Scala und hat mit führenden Dirigenten wie Ashkenazy, Boulez, Chailly, Chung, Conlon,<br />
<strong>Do</strong>hnányi, Dutoit, Eschenbach, Fedoseyev, Gatti, Gergiev, Jansons, Jurowski, Neeme und<br />
Paavo Järvi, Kocsis, Krivine, Levine, Luisi, Marriner, Masur, Mehta, Muti, Nagano, Ozawa,<br />
Rattle, Rozhdestvensky, Temirkanov, Thielemann und Zinman zusammengearbeitet.<br />
Vadim Repin ist regelmäßiger Gast bei Festivals wie den BBC Proms, Rheingau, Ravinia,<br />
Tanglewood, Gstaad und Verbier. Zu seinen häufigen Rezital- und Kammermusikpartnern<br />
zählen Nikolai Lugansky, Itamar Golan, Andrei Korobeinikov, aber auch Martha Argerich,<br />
Evgeny Kissin, Lang Lang und Mischa Maisky.<br />
Vadim Repins Diskografie umfasst preisgekrönte Aufnahmen der großen russischen Violinkonzerte<br />
bei Warner Classics. Auf seiner ersten CD bei der Deutschen Grammophon<br />
(Wiener Philharmoniker, Muti) spielt er das Violinkonzert von Beethoven und die Kreutzer-<br />
Sonate mit Martha Argerich. Die zweite Aufnahme (Gewandhausorchester Leipzig, Chailly<br />
und Truls Mørk, Cello) war dem Violinkonzert und dem <strong>Do</strong>ppelkonzert von Johannes<br />
Brahms gewidmet. Die CD mit Trios von Tschaikowsky und Rachmaninow (mit Mischa<br />
Maisky und Lang Lang) gewann einen Echo Preis. Seine CD mit Nikolai Lugansky als Partner<br />
(Violinsonaten von Grieg, Janacek und César <strong>Fr</strong>anck) gewann den BBC Music Award 2011<br />
10
© Gela Megrelidze<br />
und den Edison Preis. Die einstündige <strong>Do</strong>kumentation »Vadim Repin – A Magician of<br />
Sound« als Koproduktion von Arte und dem Bayerischem Fernsehen wurde von Claudia<br />
Willke gedreht. Der Film führt zurück zu seinen Anfängen in Sibirien und begleitet ihn<br />
nach Berlin, Paris und in andere Europäische Musikzentren.<br />
Im Februar 2010 erhielt Vadim Repin die höchste französische musikalische Auszeichnung,<br />
den Victoire d’Honneur, und im Dezember 2010 wurde ihm in Paris der Titel Chevalier dans<br />
l'Ordre des Arts et Lettres verliehen.<br />
Dieses Jahr spielte er zahlreiche Recitals in Italien, <strong>Fr</strong>ankreich, Spanien, Russland und den<br />
USA und wurde von Christa Ludwig eingeladen, bei der Matinee zu ihrem 85. Geburtstag<br />
in der Wiener Staatsoper mitzuwirken. Bei den diesjährigen Pfingstfestspielen in Salbzurg<br />
trat er mit dem Mariinski Orchester und Valeri Gergiev auf. Er gab Konzerte beim Istanbul<br />
Festival, beim japanischen Pacific Music Festival, bei den BBC Proms in London, beim<br />
Enescu Festival Bukarest, mit NHK Tokyo und Dutoit bei den Festivals von Meran und<br />
Grafenegg, beim Mostly Mozart Festival im Lincoln Center New York, beim Schweizer St.<br />
Prex Festival und beim MITO Festival in Mailand und Turin.<br />
Vadim Repin spielt die Guarneri del Gesù ‘Bonjour’ aus dem Jahr 1743.<br />
11
Eliahu Inbal<br />
Eliahu Inbal studierte zunächst Violine und Komposition an der Musikakademie seiner<br />
Heimatstadt Jerusalem, ehe er seine Ausbildung auf Empfehlung Leonard Bernsteins am<br />
Conservatoire National Supérieur in Paris bei Louis Fourestier, Olivier Messiaen und Nadia<br />
Boulanger fortsetzte. Wichtige Impulse vermittelten ihm außerdem <strong>Fr</strong>anco Ferrara<br />
in Hilversum und Sergiu Celibidache in Siena. Mit 26 Jahren gewann er den Ersten Preis<br />
beim internationalen Dirigentenwettbewerb »Guido Cantelli« in Novara, und er gastiert<br />
seither bei den großen Orchestern und Festivals der Musikzentren in Europa, USA, Japan<br />
und Israel.<br />
Während seiner langjährigen Chefdirigententätigkeit beim hr-Sinfonieorchester <strong>Fr</strong>ankfurt<br />
(1974-1990), dessen Ehrendirigent er heute ist, profilierte sich Eliahu Inbal durch seine<br />
preisgekrönten Aufnahmen weltweit als Mahler- und Bruckner-Interpret. Als Ehrendirigent<br />
des Orchestra Nazionale della RAI (1995-2001) erhielt er für seine herausragende<br />
Interpretation von Wagners Ring des Nibelungen den italienischen Kritikerpreis Premio<br />
Abbiati und den Premio Viotti. Von 2001 bis 2006 war er Chefdirigent des Konzerthausorchesters<br />
Berlin, mit dem er bereits seit 1992 im Rahmen regelmäßiger Konzerte<br />
am Berliner Konzerthaus zusammen arbeitete. Alle drei Orchester leitete er auf höchst<br />
erfolgreichen Tourneen unter anderem nach China und Korea sowie wiederholt nach<br />
Japan, Spanien und Südamerika.<br />
Von 2007 bis 2011 war Eliahu Inbal erneut Chefdirigent am Teatro La Fenice in Venedig,<br />
nachdem er diesen Posten bereits von 1984 bis 1987 innehatte. Operndirigate führten<br />
ihn außerdem unter anderem an die Opernhäuser von Paris, Glyndebourne, München,<br />
Stuttgart, Hamburg, Zürich und Madrid.<br />
Von 2009 bis 2012 leitete er mit der Tschechischen Philharmonie ein weiteres bedeutendes<br />
und traditionsreiches Orchester. Daneben brachte er den Bruckner-Zyklus beim<br />
12
© Z Chrapek<br />
Rheingau Musik Festival mit dem WDR Sinfonieorchester Köln zur Vollendung. Seit 2008<br />
ist Eliahu Inbal außerdem als Chefdirigent des Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra<br />
tätig.<br />
Eliahu Inbals umfangreiche Diskographie enthält das sinfonische Gesamtwerk von<br />
Berlioz, Brahms, Bruckner, Mahler, Ravel, Schumann, Chopin, Schostakowitsch, Skriabin,<br />
Strawinsky, Richard Strauss und der Zweiten Wiener Schule. Diese Werke nahm er –<br />
außer mit dem <strong>RSO</strong> <strong>Fr</strong>ankfurt – mit dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre<br />
National de <strong>Fr</strong>ance, den Wiener Symphonikern, London Philharmonic (mit Claudio<br />
Arrau), dem Orchestre de la Suisse Romande, der Tschechischen Philharmonie und dem<br />
Concertgebouw Orchester auf, für dessen 2011 erschienene Videoedition des Gustav<br />
Mahler Zyklus‘ er die (vervollständigte) 10. Sinfonie des Komponisten dirigierte. Viele<br />
seiner Einspielungen wurden mit Preisen wie dem Deutschen Schallplattenpreis, dem<br />
Grand Prix du Disque, dem Prix Caecilia und dem 50. Japan Record Academy Award<br />
(2012) ausgezeichnet.<br />
1990 ernannte die französische Regierung Eliahu Inbal zum Officier des Arts et des Lettres.<br />
Im Februar 2001 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen in Wien verliehen. 2006 erhielt er<br />
die Goethe-Plakette der Stadt <strong>Fr</strong>ankfurt am Main und das Bundesverdienstkreuz.<br />
13
Vorschau<br />
MITTAGSKONZERT<br />
Mi 27. November <strong>2013</strong>, 13 Uhr<br />
Stuttgarter Liederhalle, Beethovensaal<br />
Joseph Haydn<br />
Konzert für Trompete und Orchester<br />
Es-Dur Hob VII:1<br />
<strong>Fr</strong>anz Schubert<br />
Sinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 (Tragische)<br />
Tine Thing Helseth, Trompete<br />
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR<br />
Leitung: David Afkham<br />
GASTKONZERT<br />
In Verbindung mit der Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V.<br />
<strong>Fr</strong> 29. November <strong>2013</strong>, 20 Uhr<br />
Stuttgarter Liederhalle, Beethovensaal<br />
19 Uhr Konzerteinführung<br />
<strong>Fr</strong>anz Schubert<br />
Sinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 (Tragische)<br />
Joseph Haydn<br />
Konzert für Trompete und Orchester<br />
Es-Dur Hob VII:1<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />
Tine Thing Helseth, Trompete<br />
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR<br />
Leitung: David Afkham<br />
SCHULKONZERT<br />
Mi 04. Dezember, 11 und 13 Uhr<br />
Stuttgarter Liederhalle, Beethovensaal<br />
Nussknacker und Mausekönig<br />
Von Peter Tschaikowsky<br />
nach E.T.A. Hoffmann<br />
Malte Arkona, Erzähler<br />
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR<br />
Leitung: Christoph Altstaedt<br />
<strong>RSO</strong> KONZERTZYKLUS 4<br />
<strong>Do</strong> 12. Dezember <strong>2013</strong>, 20 Uhr A<br />
<strong>Fr</strong> 13. Dezember 2910, 20 Uhr B<br />
Stuttgarter Liederhalle, Beethovensaal<br />
19 Uhr Konzerteinführung mit Lars Jönsson<br />
Jörg Widmann<br />
Armonica, für Orchester (2007)<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Konzert für Klarinette und Orchester<br />
A-Dur KV 622<br />
Sergej Prokofjew<br />
Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131<br />
Jörg Widmann, Klarinette<br />
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR<br />
Leitung: Dima Slobodeniouk<br />
Quellen: Sämtliche Texte sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.<br />
14
SAKRAL<br />
MODERN II<br />
›NATIVITÀ‹<br />
STRAWINSKY CHORAL-VARIATIONEN ÜBER ›VOM HIMMEL HOCH‹<br />
RESPIGHI LAUDA PER LA NATIVITÀ DEL SIGNORE<br />
HONEGGER UNE CANTATE DE NOËL<br />
LIEDERHALLE . BEETHOVEN-SAAL<br />
19:00<br />
. .<br />
VOKALSOLISTEN GÄCHINGER KANTOREI STUTTGART<br />
. .<br />
RADIO-SINFONIEORCHESTER STUTTGART DES SWR<br />
STÉPHANE DENÈVE<br />
IM GESPRÄCH: BISCHOF PROF. DR. WOLFGANG HUBER<br />
& PROF. GÖTZ WERNER<br />
20 — 12<br />
WWW.BACHAKADEMIE.DE . 0711 61 921 61<br />
I-ARTS.NET
Herausgeber<br />
SÜDWESTRUNDFUNK<br />
Marketing SWR2/SWR Orchester & Ensembles<br />
Orchestermanagement/<br />
Konzeption der Veranstaltungen<br />
Felix Fischer<br />
Redaktion<br />
Kerstin Gebel<br />
<strong>Fr</strong>iederike Wild (Mitarbeit)<br />
Gestaltung<br />
SWR Design Stuttgart<br />
Umschlagsfoto<br />
Jirka Jansch<br />
SWR.de/rso<br />
facebook.com/<strong>RSO</strong>.SWR