04.02.2014 Aufrufe

7. Reibung

7. Reibung

7. Reibung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>7.</strong> <strong>Reibung</strong><br />

Warum gibt es <strong>Reibung</strong> ?<br />

<strong>7.</strong>1 <strong>Reibung</strong> zwischen Oberflächen<br />

Einschränkung auf trockene <strong>Reibung</strong><br />

Phänomenologische „Gesetze“ der <strong>Reibung</strong><br />

Die <strong>Reibung</strong>skraft ist<br />

unabhängig von Auflagefläche<br />

proportional zur Normalkraft<br />

unabhängig von Geschwindigkeit<br />

Hier gilt:<br />

Ausnahmen<br />

bestätigen die<br />

Regel !<br />

Man unterscheidet: Haftreibung (Haftung) und Gleitreibung<br />

<strong>Reibung</strong>skräfte wirken der momentanen Geschwindigkeit entgegen.<br />

(Bei Haftreibung gibt es keine Relativgeschwindigkeit. Daher ist<br />

besser von Haftung zu sprechen)<br />

1


<strong>7.</strong>1 Haftreibung<br />

r r<br />

F R<br />

≤ µ F<br />

H<br />

N<br />

F N : Normalkraft<br />

F R : <strong>Reibung</strong>skraft<br />

µ H : Haftreibungskoeffizient<br />

F r<br />

N<br />

F r<br />

R<br />

Die Haftreibung hängt nicht von der Auflagefläche, sondern nur von der<br />

Andruckkraft und der Oberflächenbeschaffenheit ab.<br />

Der Körper beginnt<br />

zu rutschen, wenn<br />

G<br />

sinθ<br />

F r N<br />

F sinθ<br />

≥ µ F<br />

G<br />

⇒<br />

H<br />

G<br />

cosθ<br />

µ = tan θ,<br />

θ = arctan<br />

H<br />

µ H<br />

F r<br />

G<br />

F r<br />

θ<br />

<strong>7.</strong>1 Mikroskopische Ursache für Haftreibung<br />

Bei Zunahme der Normalkraft vergrößert sich die Zahl der<br />

„Kontaktpunkte“ aufgrund der elastischen Deformation der<br />

Oberflächenunebenheiten.<br />

Haftung nimmt mit Zahl der Kontaktpunkte zu.<br />

Zugrundeliegende Wechselwirkung: Van der Waals Wechselwirkung<br />

2


<strong>7.</strong>1 Gleitreibung<br />

Wenn der Körper rutscht, wird die <strong>Reibung</strong>skraft geringer:<br />

r r<br />

F R<br />

F<br />

F N : Normalkraft<br />

F R : <strong>Reibung</strong>skraft<br />

= µ<br />

G N<br />

N<br />

µ G : Gleitreibungskoeffizient<br />

v r<br />

F r<br />

F r<br />

R<br />

Material µ H µ G<br />

Stahl-Stahl 0.7 0.6<br />

Alu-Alu 1.0 1.0<br />

Glas-Glas 0.9 0.4<br />

Teflon-Teflon 0.04 0.04<br />

Gummi-Beton 1.0 0.8<br />

Gummi-Beton (naß) 0.3 0.25<br />

µ<br />

G<br />

≤ µ<br />

H<br />

<strong>7.</strong>1 Versuch: „Stick-Slip“ Bewegung<br />

Quader bewegt sich nicht gleichförmig<br />

„Stick“<br />

„Slip“<br />

<strong>Reibung</strong> zwischen Papierflächen<br />

Bei Zunahme der Normalkraft<br />

findet Übergang zu<br />

kontinuierlichem Gleiten statt<br />

Übergang zum Gleiten auch bei<br />

Erhöhung der<br />

Relativgeschwindigkeit<br />

T. Baumberger, et al. „Crossover from creep to inertial motion in friction dynamics“<br />

Nature 367 (1994) 544<br />

3


<strong>7.</strong>1 Übergang von Haft- zur Gleitreibung<br />

Haftung<br />

Gleiten<br />

Haftreibung übersteigt Gleitreibung<br />

<strong>7.</strong>1 Mikroskopisches Bild der Gleitreibung<br />

Tomlinson 1949<br />

Mikroskopischer Stick-Slip Mechanismus<br />

Atom rastet in Bindungsplatz ein und wird aus Ruhelage ausgelenkt<br />

Bei weiterer Bewegung löst sich die Bindung und das Atom schwingt<br />

Die Schwingung ist gedämpft<br />

Es gibt <strong>Reibung</strong> weil jede Schwingung gedämpft ist<br />

4


<strong>7.</strong>1 Rollreibung<br />

r r<br />

F R<br />

= µ F<br />

R<br />

N<br />

F N : Normalkraft<br />

F R : <strong>Reibung</strong>skraft<br />

µ R : Rollreibungskoeffizient<br />

Material µ R<br />

Stahl – Stahl 0.001<br />

Gummi-Beton 0.01<br />

µ ,<br />

R<br />


<strong>7.</strong>1 Schnelle Bewegung in Gas und Flüssigkeit<br />

<strong>Reibung</strong>skraft ist proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit v<br />

F<br />

R<br />

=<br />

1 v 2<br />

2<br />

cw<br />

ρ A<br />

c w Widerstandskoeffizient (Kugel: c w ≅ 1, Stromlinienform: c w < 1)<br />

ρ<br />

Dichte des Mediums (Gas, Flüssigkeit)<br />

A Querschnittsfläche<br />

Die Kugel beschleunigt das Medium<br />

∆s<br />

= v ∆t<br />

auf die Geschwindigkeit ≅ v<br />

m = ρ A∆s<br />

1 2 1 3<br />

E = mv = ρ Av ∆t<br />

2<br />

2<br />

∆E<br />

⇒ P = = 1 3<br />

2<br />

ρ Av = v F R<br />

∆t<br />

⇒<br />

F R<br />

= ρ A<br />

1 2<br />

2<br />

v<br />

A<br />

<strong>7.</strong>1 Leistung beim Autofahren<br />

Parameter Auto: m = 1000 kg, A = 3 m 2 , c w = 0.5, ρ Luft =1.2 kg/m 3<br />

Rollreibung:<br />

FR = µ Rmg<br />

= 100N<br />

Luftwiderstand:<br />

F<br />

R<br />

1 2<br />

2<br />

cw<br />

Av = .9 kg/m<br />

= ρ<br />

0 ⋅ v<br />

2<br />

Leistung:<br />

P = F ⋅ v<br />

Bei 50 km/h (= 13.88 m/s):<br />

F ges = 100 N + 174 N = 274 N<br />

P = 3800 W ≅ 4 kW<br />

Bei 150 km/h (=41.66 m/s): F ges = 100 N + 1562 N = 1662 N<br />

P = 69270 W ≅ 70 kW<br />

Leistung gegen Luftwiderstand ist proportional zu v 3<br />

6


<strong>7.</strong>2 Literatur<br />

www.nano-world.org/frictionmodule/content/?lang=de<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>7.</strong> <strong>Reibung</strong><br />

Versuch: Haftreibung<br />

Versuch: Gleiten auf der schiefen Ebene<br />

<strong>Reibung</strong> zwischen Oberflächen<br />

Haftreibung, Mikroskopische Ursache für Haftreibung<br />

Gleitreibung<br />

Versuch: „Stick-Slip“ Bewegung<br />

Übergang von Haft- zur Gleitreibung<br />

Mikroskopisches Bild der Gleitreibung<br />

Messung mit Kraftmikroskop<br />

Was ist Dämpfung<br />

Viskose <strong>Reibung</strong>, Schnelle Bewegung in Gas und Flüssigkeit<br />

Leistung beim Autofahren<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!