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Muster, wohin man schaut! Zwei Ansätze zur Beschreibung von ...

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<strong>Muster</strong>, <strong>wohin</strong> <strong>man</strong> <strong>schaut</strong>!<br />

sen die Grundstrukturen eines sozialen Handelns auf und unterliegen der<br />

Routinisierung und Institutionalisierung, d.h. sie werden nicht <strong>von</strong> einzelnen<br />

Interagierenden ständig neu konstituiert, sondern vom gesellschaftlichen<br />

Wissensvorrat bereitgestellt. Dabei sind sie stets als interaktiv erzeugte, dialogische<br />

Konstrukte im tatsächlichen Interaktionsprozess zu verstehen und stellen<br />

keine komplexen <strong>von</strong> der Interaktion losgelösten Sprachstrukturen dar.<br />

Sie erleichtern die Kommunikation, indem Menschen sich in einer voraussagbar<br />

typischen Weise an den vorgefertigten <strong>Muster</strong>n ausrichten, d.h. sie<br />

sind Orientierungsrahmen für die Produktion und Rezeption kommunikativer<br />

Handlungen. Sie lenken u.a. die Erwartungen der Interaktionsteilnehmer/<br />

-innen und dienen der Entlastung untergeordneter Handlungsprobleme. Das heißt<br />

auch, dass das Wissen über kommunikative Gattungen, die sie konstituierenden<br />

Elemente sowie ihre Verwendung, d.h. ihre Angemessenheit und Gestaltung in<br />

konkreten Situationen einschließt. Das bedeutet auch, dass nicht ohne Rückgriff<br />

auf eine kommunikative Gattung kommuniziert werden kann, weder rezeptiv<br />

noch produktiv (Hyland, 2004, S. 26). Die Teilhabe an einer Gesellschaft basiert<br />

im Wesentlichen auf der Kompetenz <strong>zur</strong> angemessenen Aktualisierung <strong>von</strong> kommunikativen<br />

Gattungen dieser Gesellschaft. Schließlich zeigen kommunikative<br />

Gattungen, <strong>Muster</strong> und Handlungen Typisierungen, Schematisierungen und<br />

Habitualisierungen der sozialen Praxis in unterschiedlichen sozialen Kontexten<br />

(Knoblauch und Luck<strong>man</strong>n, 2000, S. 539; Günthner, 2001, S. 17 ff.; Günthner,<br />

1995, S. 197 ff.; Viererbe 2010, S. 79). D.h. didaktische Szenarien können als<br />

kommunikative oder didaktische Gattungen aufgefasst, analysiert und als theoretisch<br />

begründete Deutungs- und Handlungsmuster systematisch beschrieben werden.<br />

3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

Im Folgenden werden wesentliche Ähnlichkeiten und Unterschiede beider<br />

<strong>Ansätze</strong> ausschnitthaft anhand <strong>von</strong> E-Portfolios dargestellt.<br />

3.1 Herstellung <strong>von</strong> Übersicht und Ordnung<br />

Entwurfsmuster können die Komplexität <strong>von</strong> Gestaltungsaufgaben auf zweierlei<br />

Weise reduzieren. Zum einen ist es ein systematischer Ansatz, ein großes Ganzes<br />

in kleinere, selbständige Teile zu zerlegen. <strong>Zwei</strong>tens werden Redundanzen vermieden,<br />

indem wiederkehrende Formen (Prüfungsformen, Medienformate,<br />

Kollaborationstypen) beschrieben und anschließend referenziert werden.<br />

Entwurfsmuster dienen also auch der Begriffsbildung. Der Ansatz stellt zudem<br />

eine Ordnung her, indem einzelne <strong>Muster</strong> im Rahmen einer <strong>Muster</strong>sprache miteinander<br />

in Beziehung gesetzt werden. Alexander (1979) fasst die einzelnen<br />

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