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Muster, wohin man schaut! Zwei Ansätze zur Beschreibung von ...

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<strong>Muster</strong>, <strong>wohin</strong> <strong>man</strong> <strong>schaut</strong>!<br />

wendbar. Dies gilt z.B. für die oben schon genannten Mesogenres „Begründen“,<br />

„Beschreiben“ usw., die in vielen Gattungen (Makrogenres) eingesetzt werden.<br />

3.2 Forschungsansatz<br />

Entwurfsmuster bauen auf den impliziten Erfahrungen <strong>von</strong> Expert/-inn/-en auf,<br />

die ähnliche Entscheidungssituationen schon oft durchlaufen haben. Erkenntnistheoretisch<br />

sind Entwurfsmuster also vor allem <strong>von</strong> der Reflektion einzelner<br />

Expert/-inn/-en über ihre eigene Praxis abhängig. Dies spiegelt sich auch<br />

in den typischen Forschungsmethoden wider, die induktiv vorgehen und in der<br />

Regel qualitativ sind (Kohls & Panke, 2009): Reflexion über eigene Projekte,<br />

Beobachtung und Befragung <strong>von</strong> Expert/-inn/-en, die Analyse <strong>von</strong> existierenden<br />

Lösungen und Fokusgruppen mit Expert/-inn/-en. Die Qualität der<br />

<strong>Beschreibung</strong> hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit und Plausibilität wird zudem<br />

durch ein iteratives, nicht-anonymes Peer-Reviewing („Shepherding“, Harrison,<br />

2006) und durch Diskussionen in Writers’ Workshops (Gabriel, 2008) verbessert.<br />

Der Bewährungsgrad ergibt sich aus der Nützlichkeit bei der Anwendung<br />

neuer Gestaltungsaufgaben und kann durch Erfahrungsberichte über den<br />

Einsatz <strong>von</strong> <strong>Muster</strong>n belegt werden. Bauer & Baumgartner (2012) sprechen<br />

<strong>von</strong> einer „langjährigen Forschungsreise“ bei der analytischen und beobachtenden<br />

Auseinandersetzung mit E-Portfolios. Die empirische Basis kommt in der<br />

Vielzahl der Beispiele zum Ausdruck, wobei hierbei nicht nur die E-Portfolio<br />

aus eigenen Erfahrungen, sondern auch andere E-Portfolios berücksichtigt<br />

werden. Dies erweitert das „Pattern Mining“-Feld und stellt sicher, dass die<br />

Lösungen nicht nur im Umfeld der Forscher/-innen funktionieren.<br />

Die Gattungsanalyse ist <strong>zur</strong>zeit unverkennbar forschungsorientiert und überwiegend<br />

auf kommunikationswissenschaftliche bzw. linguistische Erkenntnisinteressen<br />

ausgerichtet. Ähnlich wie Entwurfsmuster hat sie eine empirische<br />

Grundlage, die mehrere kommunikative Produkte vergleichend untersucht. Die<br />

Analysen zu kommunikativen Gattungen im Bereich E-Learning/Hochschule<br />

beschränken sich <strong>zur</strong>zeit noch häufig auf die Rekonstruktion <strong>von</strong> kommunikativen<br />

Gattungen mit elektronischen Medien (z.B. Chat, Foren usw.) oder auf die<br />

Rekonstruktion <strong>von</strong> Unterrichtssequenzen, z.B. mit dem Ziel, die soziale Praxis<br />

der Wissensvermittlung in der virtuellen Lernumgebung am Beispiel <strong>von</strong> elektronischen<br />

Tutorien empirisch zu ermitteln (Viererbe, 2010). Nimmt <strong>man</strong> weitere<br />

„Genre-<strong>Ansätze</strong>“ in den Fokus (z.B. die Funktional-pragmatische Diskursanalyse<br />

oder English for Special/Academic Purposes (ESP/EAP)), so werden auch aus<br />

der Forschung abgeleitete pragmatisch nutzbare Flussdiagramme und Modelle<br />

(z.B. das CARS-Model <strong>von</strong> Swales) sichtbar.<br />

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