Rekonstruktion eines Gewichtswebstuhls
Rekonstruktion eines Gewichtswebstuhls
Rekonstruktion eines Gewichtswebstuhls
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Allerdings kann man mit einem Litzenstab<br />
nur die einfache Leinenbildung weben.<br />
Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt<br />
kompliziertere Bindungen noch nicht<br />
beherrschten, haben wir uns doch dazu<br />
entschieden mehrere Litzenstäbe<br />
anzubringen, damit wir später auch<br />
kompliziertere Bindungen wie Körperoder<br />
Atlasbindung weben können. Damit<br />
der Webrahmen auch frei stehen kann,<br />
verfügt er über einen Ständer, der<br />
ebenfalls u-förmig ist und aus drei Balken<br />
besteht.<br />
Über die Art und Weise, wie die verschiedenen Holzbalken miteinander verbunden werden sollten,<br />
waren wir uns schnell einig, denn am besten erschien uns eine Stecksystem aus Holzdübeln, dass<br />
zum einen die Flexibilität des Webrahmens gewehrleistet, aber auch den ur- und frühgeschichtlichen<br />
Möglichkeiten entspricht.<br />
Darüber hinaus gab es ein paar Kriterien, die der Webstuhl erfüllen sollte:<br />
Zum einen, dass er zerlegbar und damit auch jeder Zeit auf- und abbaubar sein sollte. Zum anderen,<br />
dass der Webstuhl mehr oder weniger authentisch gebaut bzw. aussieht, viel mehr aber noch, dass<br />
der Bau und auch das spätere Weben am Webstuhl reibungslos ablaufen.<br />
Der Bau<br />
Entsprechend dem Entwurf begannen wir dann den Webstuhl zu<br />
bauen. Zugegebenermaßen griffen wir beim Bau des Webstuhls<br />
ausschließlich auf moderne Hilfsmittel wie Bohrer, Stichsäge,<br />
Handsäge und Schleifpapier zurück. Auch das<br />
Holz haben wir im Baumarkt gekauft und<br />
nicht selber geschlagen.<br />
Der Bau bescherte uns dann an vielerlei<br />
Stellen auch Sorgen und Probleme. Auch<br />
wenn ich nun an dieser Stelle kaum auf den<br />
Bau des Webstuhles eingehen will, so möchte<br />
ich doch ein paar Probleme erörtern, die uns<br />
beim Bau beschäftigt haben.<br />
Diese betrafen zunächst v.a. die Auflagen des<br />
Kettbaumes und die Litzenstäbe und<br />
deren Auflagen.<br />
Der Kettbaum sollte, laut des Entwurfs, zwischen vertikalem<br />
Balken und einem aufgedübeltem Kantholz aufliegen. Leider ließ<br />
sich das aber dann nicht so umsetzten. Unsere Lösung gestaltete<br />
sich dann so, dass wir ein übriges Stück Balken an das obere<br />
Ende der Rahmenbalken dübelten und eine, dem Kettbaum<br />
entsprechende, Mulde einsägten.<br />
Bei den Litzenstäben gestaltete sich das Problem so, dass wir<br />
geplant hatten die Stäbchen, die als Auflagen fungieren, ein paar<br />
Zentimeter tief anzusägen und so die Hölzchen ein paar<br />
Zentimeter tief zu halbieren. Das funktionierte soweit eigentlich<br />
auch, doch als wir später die ersten Schnüre befestigten und die<br />
Gewichte daran hängten rutschte der Litzenstab einfach ab. Um