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Rekonstruktion eines Gewichtswebstuhls

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efestigten wir abwechselnd an Bündeln aus den vorderen<br />

Fäden und den hinteren Fäden die Webgewichte. Damit waren<br />

die Vorbereitungen eigentlich getan und es konnte losgehen. Der<br />

Anfang war holprig. Recht schnell fiel uns auf, dass die Schlaufen<br />

der Kettfäden an den Litzenstäben begannen, sich untereinander<br />

und auch mit den Kettfäden zu verheddern. Um diesem<br />

vorzubeugen, knüpften wir die Schlaufen, mit ein paar<br />

Millimetern Abstand, mit einem Faden am Litzenstab fest.<br />

Trotzdem bestand aber das Problem, dass sich die Kettfäden bei<br />

der Fächerbildung nicht richtig trennten und wir so bei jedem<br />

neuen Fach von unten herauf die Fäden auseinander ziehen<br />

mussten. Erst dachten wir uns wär ein Fehler unterlaufen beim<br />

Einfädeln der Kette, aber es lag einfach am gewählten Garn,<br />

denn Schurwolle ist nicht besonders glatt und so bildeten sich<br />

beim vor- oder zurückziehen Flusen und die Wolle verfilzte<br />

immer mehr. Dies machte den Webvorgang zwar anstrengender,<br />

hatte aber keine schlimmeren Auswirkungen. Ein anderes<br />

ungewolltes Ergebnis unserer Weberei war dann auch, dass das<br />

Gewebe doch von der Kette dominiert wurde, d.h. die<br />

Schussfäden waren kaum zusehen, weil die Kettfäden diese überdeckten. Wie uns später klar wurde,<br />

war der Grund dafür, dass wir die Kettfäden über den Kettbaum gehängt hatten. Ein weiteres<br />

Problem im Zusammenhang mit Ebengenanntem erschien dann, als wir mit dem Gewebe am<br />

Litzenstab angekommen waren, den wir zuvor schon nach unten versetzt hatten und versuchten das<br />

Gewebe auf den Kettbaum aufzudrehen. Doch der Kettbaum drehte einfach durch, ohne dass sich<br />

das Gewebe aufdrehte. So beschlossen wir das Gewebe hier zu beenden. Wir verwebten das Ende<br />

des Schussfadens, machten die Gewichte los, ließen das Gewebe vom Kettbaum gleiten und<br />

schnitten die Enden so zurecht, dass wir anschließend Fransen aus der Kette knoten konnten.<br />

Die Vorbereitungen für das experimentelle Wochenende<br />

Um unseren Webstuhl am experimentellen Wochenende im Stadtmuseum Erlangen ausstellen zu<br />

können und daran zu weben, war klar, dass wir noch einiges vorzubereiten hatten.<br />

Die Vorbereitungen für das experimentelle Wochenende am 03. Und 04. Juli 2010 im Erlanger<br />

Stadtmuseum trafen wir zwei Tage vorher. Für das neue Gewebe benutzten wir das übrige Garn des<br />

ersten Stoffes – die Stoffplanung war also nicht unbedingt korrekt. Anders als beim anderen Gewebe,<br />

wollten wir nun einen karierten Stoff weben. Außerdem wollten wir, wie bei den Stoffen im<br />

Fürstengrab von Hochdorf, eine Borte aus Brettchenweberei als Anfangsborte anweben. Um das zu<br />

bewerkstelligen, schraubten wir aus kleineren Hölzern einen Scherbock zusammen. An diesem<br />

begannen wir dann, die Brettchenborte zu weben,<br />

wobei die späteren Kettfäden beim Brettchenweben<br />

die Schussfäden darstellten. Allein die Brettchenborte<br />

kostete uns sage und schreibe vier Stunden.<br />

Das experimentelle Wochenende am 03. und 04. Juli<br />

2010<br />

Am 03. Juli transportierten wir dann unseren Webstuhl,<br />

in seine Einzelteile zerlegt, ins Stadtmuseum Erlagen.<br />

Vor Ort sollte der Webstuhl frei im Hof stehen. Wir<br />

bauten ihn wieder zusammen und fügten den Ständer<br />

an. Es war aber klar zu sehen, dass die Überlegung mit<br />

dem Ständer auf dem Papier funktionierte für eine<br />

tatsächliche Benutzung aber nicht unbedingt

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