Pfarrbrief 2009 - 04: Advent Weihnachten - Pfarre Oberndorf an der ...

Foto: Franz Gallhammer
Liebe Pfarrfamilie,
Diese ungewöhnliche Darstellung der Geburt Christi
findet sich in der Krypta der Verklärungskirche auf dem
Berg Tabor. Drei Engel beten an – zu ihren Füßen das
neugeborene Menschenkind, Jesus der Christus.
“ Die Inschrift des Bildes lautet: Transfiguratio – Verwandlung.
Gott wird Mensch, ein Kind aus Fleisch und Blut.
Die Engel voller Majestät und Herrlichkeit, tief versunken
in Anbetung und Lobpreis.
In der Weihnachtspräfation (großes Lob- und Dankgebet
in der Messe) beten wir mit der ganzen Kirche: „Einen
wunderbaren Tausch hast Du, allmächtiger Vater,
vollzogen: dein göttliches Wort wurde ein sterblicher
Mensch, und wir sterbliche Menschen empfangen in
Christus dein göttliches Leben.“
Ein Wunsch: dass bei aller Hetze der kommende Tage
und Wochen noch Platz bleibe für Gebet und Lobpreis,
dass auch wir uns verwandeln lassen durch das Kind in
der Krippe.
Zum Fest des Hl. Nikolaus hat uns der Herr Erzbischof
Dr. Alois Kothgasser besucht und das neue Pfarrzentrum
gesegnet. Ein großes Stück Arbeit ist zu einem schönen
und gelungenen Werk für unsere Pfarre geworden. Allen
sei Dank, die daran geplant und mitgearbeitet haben.
Der Pfarrsaal und die Gruppenräume seien Orte der
Begegnung, der Fortbildung, des Austausches, der Musik
und der Feier von Festen. Dieser Ort möge gesegnet
sein für alle, die hier zusammenkommen.
Der im Foyer von Rudi Auer aus Tacherting in schöner
Kalligrafie geschriebene Text von Ingeborg Bachmann
begleite unsere eigenen WORTE. Die Behutsamkeit und
Askese des Wortes zu üben, ein rechtes entschiedenes
Wort zur richtigen Zeit zu finden und das Wort der
Gunst zu sprechen, mögen diese WORTE der Dichterin
uns leiten.
Komm nicht aus unserem Mund,
Wort, das den Drachen sät.
S´ist wahr,
die Luft ist schwül.
Vergoren und gesäuert
schäumt das Licht
und überm Sumpf
hängt schwarz der Mückenfl or.
Dring nicht an unser Ohr
Gerücht von andrer Schuld.
Wort stirb im Sumpf
aus dem der Tümpel quillt.
Wort sei bei uns
von zärtlicher Geduld
und Ungeduld.
Wort
sei von uns
freisinnig, deutlich, schön.
Gewiss muss es ein Ende nehmen,
sich vorzusehn.
Komm Gunst aus Hauch und Laut.
Befestig diesen Mund,
wenn seine Schwachheit uns
entsetzt und hemmt.
Komm, und versag dich nicht,
da wir im Streit
mit so viel Übel stehen,
eh Drachenblut
den Widersacher schützt.
Fällt diese Hand ins Feuer,
mein Wort
errette mich.
Ingeborg Bachmann
Wir feiern bald das Weihnachtsfest – den Geburtstag
des WORTES.
DAS WORT IST FLEISCH GEWORDEN.
Gesegneten Geburtstag des Wortes Gottes für uns alle!