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BLICKKONTAKT<br />

MAGAZIN DER CHRISTOFFEL-BLINDENMISSION<br />

Foto: CBM<br />

Juli 2010 | D 50623 | <strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Assma schöpft<br />

Hoffnung nach<br />

Depression<br />

Reportage: Assma überwin<strong>de</strong>t ihr Trauma nach <strong>de</strong>m Tsunami<br />

Aus <strong>de</strong>n Projekten: 10-millionste Operation am Grauen Star rückt näher<br />

Projektbesuch: Entwicklungshilfeminister <strong>im</strong> CBM-geför<strong>de</strong>rten Projekt


Foto: CBM<br />

<strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Dr. Rainer Brockhaus<br />

Direktor<br />

<strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission<br />

2 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

Liebe Freundinnen<br />

und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r CBM,<br />

es freut mich je<strong>de</strong>s Mal, wenn ich die Erfolge <strong>uns</strong>erer Arbeit sehe. Be<strong>im</strong><br />

Besuch <strong>de</strong>s CCBRT-Projekts in Tansania, das wir seit 16 Jahren för<strong>de</strong>rn, durfte<br />

ich erneut miterleben, welchen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l <strong>uns</strong>ere Arbeit <strong>im</strong><br />

Leben von Menschen bewirkt – eine bereichern<strong>de</strong> und spannen<strong>de</strong> Erfahrung.<br />

Auch Bun<strong>de</strong>sentwicklungsminister Dirk Niebel, <strong>de</strong>r Außenminister Guido<br />

Westerwelle auf seiner Afrikareise begleitete und das Projekt besuchte, war<br />

tief beeindruckt.<br />

Im CCBRT-Projekt erhalten Menschen medizinische Hilfe, die sich eine<br />

Augenoperation o<strong>de</strong>r eine Klumpfuß-Behandlung niemals leisten könnten.<br />

Darüber hinaus bietet das Projekt Präventionsprogramme für Mütter und<br />

Neugeborene, damit Behin<strong>de</strong>rungen erst gar nicht entstehen.<br />

Es ist schön, die rühren<strong>de</strong> und unendliche Dankbarkeit <strong>de</strong>r Patientinnen und<br />

Patienten nach einer Operation und die große Erleichterung bei <strong>de</strong>n Angehörigen<br />

zu erleben.<br />

Die Freu<strong>de</strong> überdauert <strong>de</strong>n Moment, <strong>de</strong>nn die Hilfe verbessert <strong>auch</strong> <strong>de</strong>n Alltag:<br />

Kin<strong>de</strong>r können nach einer Operation am Klumpfuß endlich zur Schule<br />

gehen und wer<strong>de</strong>n nicht länger von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Dorfes gehänselt.<br />

Erwachsene können einen Beruf ausüben und wie<strong>de</strong>r am Gemeinschaftsleben<br />

teilnehmen – eine wirkungsvolle Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Vielen Dank, dass wir mit Ihrer Unterstützung Leben verän<strong>de</strong>rn dürfen!<br />

Viel Freu<strong>de</strong> be<strong>im</strong> Lesen wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

Dr. Rainer Brockhaus<br />

– Direktor –


Seite 4:<br />

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Seite 18:<br />

Seite 20:<br />

Impressum<br />

Inhalt:<br />

Reportage:<br />

Assma aus Indonesien<br />

schöpft neue Hoffnung nach Tsunami-Trauma<br />

Meldungen:<br />

Bun<strong>de</strong>sverdienstkreuze für Dr. Albrecht und Kristina Hennig<br />

Aus <strong>de</strong>n Projekten:<br />

Entwicklungsminister Dirk Niebel besucht CBM-Projekt in Tansania<br />

Jahresbericht 2009:<br />

Leichter Spen<strong>de</strong>nzuwachs trotz Finanzkrise<br />

Meldungen:<br />

CBM auf Kirchentag in München<br />

Benefiz:<br />

Wan<strong>de</strong>rn und Feiern für <strong>de</strong>n guten Zweck<br />

Jubiläum:<br />

10-millionste Operation am Grauen Star rückt <strong>im</strong>mer näher<br />

CBM Service:<br />

Eckpunkte <strong>de</strong>s neuen Erbrechts<br />

CBM Story:<br />

Ronas Verbrennungen wur<strong>de</strong>n erfolgreich operiert<br />

20<br />

Die <strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission arbeitet überkonfessionell, hat Beraterstatus bei <strong>de</strong>n Vereinten Nationen und ist Ver ein barungs partner<br />

<strong>de</strong>s EMW, Mitglied <strong>de</strong>s Dia ko ni schen Werks <strong>de</strong>r EKD, <strong>de</strong>r AEM sowie <strong>de</strong>s Verbands Ent wick lungspolitik (VENRO).<br />

Herausgeber und Verlag: <strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission Deutschland e.V.<br />

Nibelungenstraße 124 · 64625 Benshe<strong>im</strong> · Tel.: (0 62 51) 131-1 31 · Fax: (0 62 51) 1 31-1 89 · E-Mail: info@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Paul-Neumann-Straße 55 · 14482 Potsdam · Tel.: (03 31) 740 66 46 · Fax: (03 31) 740 66 48 · E-Mail: potsdam@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Leiterin <strong>de</strong>r Geschäftsstelle Potsdam: Ingeburg Bröther<br />

V.i.S.d.P.: Direktion: Reinhold Behr · Dr. Rainer Brockhaus · Druck: GZD Medienhaus, Ditzingen · Erscheinungsweise: 4 x <strong>im</strong> Jahr kostenlos<br />

Redaktion: Ruth Le<strong>im</strong>ig, Sonja Mund, Sandra Ronkartz · Grafik: Silke Ehrenberger, Inette Kreis, Gitte Wirth, Fred Z<strong>im</strong>mermann<br />

Konto 2020 · Bank für Sozialwirtschaft · BLZ 370 205 00<br />

„Ist aufgrund eines allgemeinen Spen<strong>de</strong>naufrufs für einen best<strong>im</strong>mten Zweck mehr Geld eingegangen, als zu seiner Erreichung<br />

benötigt wird, so ist <strong>de</strong>r Überschuss für einen möglichst gleichartigen Zweck zu verwen<strong>de</strong>n“ (§ 4,4 <strong>de</strong>r CBM-Satzung).<br />

Sollten <strong>Sie</strong> keine weiteren Informationen über <strong>uns</strong>ere Arbeit wünschen, genügt eine Rückmeldung an die CBM.<br />

Das Logo und die Marke CBM sind rechtlich geschützt.<br />

<strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Die <strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission wur<strong>de</strong> <strong>auch</strong> <strong>im</strong> Jahr 2009 für<br />

qualitativ hochwertige Berichterstattung ausgezeichnet.<br />

9<br />

4<br />

Das DZI bescheinigt<br />

<strong>de</strong>r CBM seit 1993 <strong>de</strong>n<br />

effizienten und gewissenhaften<br />

Einsatz <strong>de</strong>r Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>r.<br />

14<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT<br />

3


REPORTAGE<br />

4 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

Ernste Depression<br />

Assma aus Indonesien verlor ihren Ehemann an die Wasser-<br />

massen <strong>de</strong>s Tsunami, als sie schon ihr gemeinsames Kind<br />

erwartete. Jahrelang kämpfte sie mit <strong>de</strong>m Trauma nach <strong>de</strong>r<br />

Katastrophe. Mit Unterstützung ihrer Familie und <strong>de</strong>s<br />

CBM-Projektpartners in Aceh konnte sie die ernste Psychose<br />

überwin<strong>de</strong>n – nun scheint ein Morgensch<strong>im</strong>mer ins Dunkel.<br />

Von einer Sekun<strong>de</strong> auf die an<strong>de</strong>re geriet Assmas Welt<br />

ins Wanken. Mit ihrer Mutter Zainab saß sie gera<strong>de</strong><br />

auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n ihres Hauses in Aceh Besar/Indonesien<br />

als die Er<strong>de</strong> anfing zu beben. Verzweifelt und<br />

voller Angst hielten sich Mutter und Tochter eng umschlungen<br />

und warteten auf das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s schrecklichen Bebens. Als es<br />

verebbte, hörten sie Schreie von draußen. Autos fuhren vorbei<br />

und Menschen riefen etwas von einer riesigen Welle, die auf<br />

das Dorf zukomme. Ohne groß nachzu<strong>de</strong>nken, rannte Assma<br />

mit ihren Eltern und <strong>de</strong>n Nachbarn in Richtung Berge. Hinter<br />

ihnen hörten sie <strong>im</strong>mer mehr Menschen rufen: „Riesenwelle!“<br />

<strong>Sie</strong> liefen schneller und brachten sich in höheren Lagen in<br />

Sicherheit.<br />

Nichts ist, wie es vor <strong>de</strong>m Tsunami war<br />

Fünf Stun<strong>de</strong>n blieben sie in <strong>de</strong>n Bergen an diesem 26. Dezember<br />

2004. Als sie in die Stadt zurückkamen, waren die<br />

grauenvollen Ausmaße <strong>de</strong>s Tsunami unverkennbar: Das Dach<br />

ihres Hauses fehlte, ständig kamen Nachbeben, alle hatten


Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT<br />

Foto: CBM<br />

5


REPORTAGE<br />

Angst. Am schl<strong>im</strong>msten aber war, dass<br />

Assmas Ehemann Sawell verschwun<strong>de</strong>n<br />

war. Erst vor fünf Monaten hatten sie geheiratet.<br />

<strong>Sie</strong> war schwanger mit <strong>de</strong>m gemeinsamen<br />

Kind. Wo war er bloß? Wann<br />

wür<strong>de</strong> er nach Hause kommen?<br />

Schreckliche Erkenntnis<br />

Assmas Familie zog zunächst in ein<br />

Camp. <strong>Sie</strong> hatten Angst, saßen voller<br />

Ungewissheit in ihren Zelten und beteten.<br />

Erst als sie von ein paar Hilfsorganisationen<br />

Reis und Nu<strong>de</strong>ln bekamen,<br />

konnten sie etwas kochen. Aber Assmas<br />

mentaler Zustand verschlechterte sich<br />

täglich. <strong>Sie</strong> lief die Straße auf und ab, um<br />

zu sehen, ob ihr Mann Sawell nach Hau-<br />

6 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

Assma (links) verlor ihren Ehemann durch <strong>de</strong>n Tsunami. Ihre ernste Psychose überwand<br />

sie dank <strong>de</strong>r Hilfe <strong>de</strong>s CBM-Projektpartners und ihrer Eltern (rechts). Jetzt<br />

kann sie sich <strong>auch</strong> wie<strong>de</strong>r um ihren Sohn Mohamod Faji (vorne) kümmern.<br />

se käme. „Ich war total verwirrt, verzweifelt<br />

und verstört“, sagt sie über sich<br />

selbst. „Ich habe meine Haare nicht gewaschen,<br />

son<strong>de</strong>rn nur darauf gewartet,<br />

dass Sawell he<strong>im</strong>kommt. Ich war überzeugt,<br />

er sei nach Malaysia geschwommen<br />

und dort in Sicherheit.“ Dann kam<br />

<strong>de</strong>r Chef ihres Mannes vorbei und gab<br />

ihr zu verstehen: „Die Welle hat ihn mitgerissen.“<br />

Jetzt erst – Tage nach <strong>de</strong>m<br />

Tsunami – erfuhr sie, dass ihr Mann<br />

nicht wie<strong>de</strong>rkommen wür<strong>de</strong>. Nie mehr.<br />

Assma fällt in eine tiefe Depression<br />

Aber sie konnte es nicht glauben, verstand<br />

es einfach nicht. „Zehn Tage lang<br />

bin ich <strong>im</strong>mer zu seiner Arbeitsstelle an<br />

<strong>de</strong>r Brücke gelaufen, um ihn zu suchen“,<br />

erinnert sich Assma. <strong>Sie</strong> hatte Angst und<br />

wusste nicht, was sie sonst tun sollte.<br />

Und wer wür<strong>de</strong> sich um ihr ungeborenes<br />

Baby kümmern?<br />

Lange konnte Assma ihren Sohn nicht<br />

versorgen. Jetzt bekocht sie ihn gerne.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Monate waren schl<strong>im</strong>m<br />

für Assma: „Ich konnte meine täglichen<br />

Aufgaben nicht mehr erledigen. Ich vernachlässigte<br />

mich selbst, dachte nur über<br />

<strong>de</strong>n Tsunami und meinen Mann nach<br />

und fiel in eine tiefe Depression.“ Einzig<br />

ihr Kind und <strong>de</strong>ssen Zukunft ließen sie<br />

am Leben festhalten. Ihr kleiner Junge<br />

kam dann gesund zur Welt.<br />

Ernste Psychose nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

Nach <strong>de</strong>r Geburt entwickelte sie jedoch<br />

eine schl<strong>im</strong>me Psychose. „Mein Kopf<br />

war leer. Ich hatte keine Erinnerung an<br />

die Geburt. Ich rannte die Stufen <strong>uns</strong>eres<br />

Hauses hoch und runter.“ Manchmal<br />

saß sie <strong>auch</strong> einfach nur teilnahmslos<br />

herum, erinnert sich ihre Mutter. Assma<br />

gab ihrem Sohn keine Milch, kümmerte<br />

sich nicht um ihn. Dann fing sie an,<br />

St<strong>im</strong>men zu hören und bekam Halluzinationen.<br />

„Am schl<strong>im</strong>msten war, dass ich<br />

manchmal <strong>auch</strong> meinen Sohn hasste“,<br />

erzählt Assma. Langsam verlor sie <strong>de</strong>n<br />

Kontakt zur Wirklichkeit. Auch für die<br />

Eltern war <strong>de</strong>r Tsunami ein Schockerleb-


nis. Er nahm ihnen Wohnung, Schwiegersohn<br />

und jetzt <strong>auch</strong> ihre Tochter.<br />

Assma verhielt sich <strong>im</strong>mer seltsamer,<br />

wur<strong>de</strong> ganz unvermittelt gewalttätig,<br />

ging auf ihre Mutter Zainab los – ohne<br />

Grund. Die Eltern wussten sich nicht an<strong>de</strong>rs<br />

zu helfen, als die Hän<strong>de</strong> ihrer Tochter<br />

zusammenzubin<strong>de</strong>n. Assmas Vater<br />

hat Tränen in <strong>de</strong>n Augen, als er davon erzählt.<br />

<strong>Sie</strong> wussten einfach nicht mehr,<br />

wie sie mit <strong>de</strong>r Krankheit ihrer Tochter<br />

umgehen sollten.<br />

Professionelle Hilfe für Assma<br />

Im „Aceh Community Mental Health<br />

Programme“ bekam die Familie dann<br />

endlich Hilfe. Das CBM-geför<strong>de</strong>rte Projekt<br />

gab Assma antipsychotische Medikamente.<br />

Langsam kam sie aus ihrer Depression<br />

heraus. „Endlich hörte ich keine<br />

St<strong>im</strong>men mehr und schweifte nicht<br />

mehr ziellos mit meinen Gedanken ab.<br />

Ich war zum ersten Mal seit langem wie<strong>de</strong>r<br />

gelassen“, so Assma.<br />

Vom CBM-Partner erhielt sie <strong>auch</strong><br />

Milch für ihren Sohn und dringend benötigte<br />

Kleidung. Denn <strong>im</strong> Tsunami verlor<br />

die Familie alles. Assma kümmerte<br />

sich wie<strong>de</strong>r mehr und mehr um ihren<br />

Sohn und ihr Zustand verbesserte sich<br />

erkennbar: „Jetzt geht es mir viel besser!<br />

Ich br<strong>auch</strong>e keine Medikamente mehr.<br />

Aber ich bin manchmal traurig, wenn ich<br />

daran <strong>de</strong>nke, was ich alles durchmachen<br />

musste.“<br />

Kann sich wie<strong>de</strong>r am Leben freuen:<br />

Assma be<strong>im</strong> Wasserschöpfen.<br />

„Medikamente sind aber nicht die einzige<br />

Lösung für dieses Krankheitsbild“, erklärt<br />

Dr. Andrew Mohanraj, klinischer<br />

Psychiater vor Ort. „Wir bezogen Familie<br />

und Nachbarn mit ein, baten sie, Assma<br />

zu unterstützen, keinen Druck auf sie<br />

auszuüben.“ Mittlerweile ist Assma aus<br />

<strong>de</strong>r Behandlung heraus und es geht ihr<br />

sehr gut.<br />

Morgendämmerung <strong>im</strong> Dunkel<br />

<strong>Sie</strong> geht so einfühlsam mit ihrem Sohn<br />

um. Als er auf ihrem Schoß sitzt, erinnert<br />

sie sich an Sawell. „Er war ein großzügiger<br />

und freundlicher Ehemann. Je<br />

älter mein Kleiner wird, umso ähnlicher<br />

sieht er ihm. Ich liebe meinen Sohn sehr,<br />

er be<strong>de</strong>utet mir alles. Ich habe ihn Mohamod<br />

Faji genannt, <strong>de</strong>nn das be<strong>de</strong>utet<br />

Morgendämmerung eines Neubeginns.“<br />

Assmas Augen füllen sich mit Freu<strong>de</strong>ntränen:<br />

„Entschuldigung, aber ich kann<br />

nicht an<strong>de</strong>rs, so dankbar bin ich für die<br />

Unterstützung. Die Mitarbeiter vom<br />

Reha-Programm haben mir so geholfen!“<br />

>Rehabilitation Helfen <strong>Sie</strong> mit!<br />

Unterstützen <strong>Sie</strong> die langfristige<br />

Arbeit <strong>de</strong>r CBM in Katastrophengebieten<br />

weltweit.<br />

Je eher ein Trauma o<strong>de</strong>r eine<br />

Psychose erkannt wird, <strong>de</strong>sto<br />

besser und schneller kann <strong>de</strong>n<br />

Betroffenen geholfen wer<strong>de</strong>n.<br />

Antipsychotische Medikamente<br />

und umfassen<strong>de</strong> psychosoziale Rehabilitation<br />

kosten für eine Person<br />

pro Monat nur 15 Euro.<br />

Kennwort: Rehabilitation<br />

Ein Monat Rehabilitation<br />

und Medikamente:<br />

15 Euro<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT<br />

Fotos (4): CBM<br />

7


MELDUNGEN<br />

Verdienstkreuz für Dr. Albrecht und Kristina Hennig<br />

Benshe<strong>im</strong>/Nepal. 28 Jahre Einsatz<br />

für blin<strong>de</strong> Menschen in Nepal –<br />

dafür erhielten <strong>de</strong>r aus Kusel/Pfalz<br />

stammen<strong>de</strong> Augenarzt Dr. Albrecht<br />

Hennig und seine Frau Kristina am<br />

29. März 2010 das Bun<strong>de</strong>sverdienstkreuz<br />

am Ban<strong>de</strong>.<br />

Die <strong>de</strong>utsche Botschafterin Verena<br />

Gräfin von Roe<strong>de</strong>rn würdigte in ihrer<br />

Lobre<strong>de</strong> das vorbildliche Engagement<br />

<strong>de</strong>s Ehepaars, das <strong>im</strong> Auftrag <strong>de</strong>r<br />

<strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission in <strong>de</strong>r<br />

nepalesischen Kleinstadt Lahan die<br />

zweitgrößte Augenklinik <strong>de</strong>r Welt aufgebaut<br />

hat.<br />

Im Sagarmatha Choudhary Augenhospital<br />

in Lahan haben bereits hun<strong>de</strong>rttausen<strong>de</strong><br />

Patientinnen und Patien-<br />

Treue Spen<strong>de</strong>rin wird 102 Jahre<br />

Benshe<strong>im</strong>/München. Genauso<br />

alt wie die CBM – nämlich 102 Jahre<br />

– ist <strong>uns</strong>ere treue Spen<strong>de</strong>rin Charlotte<br />

Grossmann, die CBM-Direktor<br />

Dr. Rainer Brockhaus jetzt in München<br />

besuchte.<br />

Frau Grossmann ist seit über 40 Jahren<br />

CBM-Spen<strong>de</strong>rin und nach eigener<br />

Aussage <strong>im</strong>mer noch „begeistert“ von<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r CBM. Die Spen<strong>de</strong>rschaft<br />

hatte sie seinerzeit von ihrer<br />

verstorbenen Mutter übernommen.<br />

Ihren 100-jährigen Geburtstag, <strong>de</strong>r natürlich<br />

auf das CBM-Jubiläumsjahr<br />

fiel, feierte sie ganz groß mit vielen<br />

Freundinnen und Freun<strong>de</strong>n.<br />

Auch wenn Frau Grossmann nicht<br />

mehr ihrer Lieblingsbeschäftigung, <strong>de</strong>m<br />

Wan<strong>de</strong>rn, nachgehen kann, weil sie <strong>im</strong><br />

8 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

Botschafterin Verena Gräfin von Roe<strong>de</strong>rn<br />

(rechts) übergab Ehepaar Hennig die Bun<strong>de</strong>sverdienstkreuze.<br />

Dr. Rainer Brockhaus überbringt Frau<br />

Grossmann die Dankesgrüße <strong>de</strong>r CBM.<br />

Rollstuhl sitzt, ist sie geistig topfit und<br />

munter. Wir bedanken <strong>uns</strong> – <strong>auch</strong> <strong>im</strong><br />

Namen <strong>de</strong>r von <strong>uns</strong> unterstützten Menschen<br />

mit Behin<strong>de</strong>rungen – ganz herzlich<br />

für die langjährige Treue und<br />

wünschen Frau Grossmann weiterhin<br />

Gesundheit und Gottes Segen!<br />

Foto: CBM<br />

Foto: CBM<br />

ten ihr Augenlicht wie<strong>de</strong>rbekommen.<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr wer<strong>de</strong>n hier über<br />

100.000 Augenpatienten behan<strong>de</strong>lt.<br />

Mehr als 40.000 von ihnen wer<strong>de</strong>n<br />

von Dr. Hennig und seinem Team<br />

am Grauen Star operiert. Die von<br />

Dr. Hennig entwickelte Operationstechnik,<br />

die Fishhook-Technik,<br />

wird mittlerweile weltweit angewandt.<br />

Da das Sagarmatha Choudhary<br />

Augenhospital <strong>de</strong>m Andrang kaum<br />

noch gewachsen war, legte<br />

Dr. Hennig En<strong>de</strong> 2009 <strong>de</strong>n Grundstein<br />

für eine zweite Augenklinik<br />

in Biratnagar. Damit können noch<br />

mehr arme blin<strong>de</strong> Menschen erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Rechte stärken<br />

Die Stärkung <strong>de</strong>r Zivilgesellschaft<br />

und <strong>de</strong>r Menschenrechte – das sind<br />

die Ziele eines CBM- und EUgeför<strong>de</strong>rten<br />

Projekts in Ägypten.<br />

Von <strong>de</strong>n 125.000 Euro für das<br />

Projekt stammen 12.500 Euro von<br />

<strong>de</strong>r CBM. Den Rest gab die Europäische<br />

Union (EU).<br />

Das auf zwei Jahre angelegte Projekt<br />

<strong>uns</strong>eres langjährigen Partners<br />

CEOSS (Community Health Rehabilitation<br />

Programmes, zu Deutsch:<br />

Gemein<strong>de</strong>nahe Gesundheits- und<br />

Reha-Programme) stärkt das Selbstbewusstsein<br />

<strong>de</strong>r Zivilgesellschaft.<br />

Die Dorfbewohner sollen Verantwortliche<br />

dazu bringen, Gesundheitsdienste<br />

zu verbessern. Arme<br />

augenkranke und von Blindheit bedrohte<br />

Menschen – mittelfristig vor<br />

allem arme Frauen und Kin<strong>de</strong>r – sollen<br />

so medizinische Hilfe erhalten.


Kambodscha/Benshe<strong>im</strong>. Der kambodschanische<br />

König Norodom Sihamoni<br />

weihte Anfang April das neue Takeo-<br />

Augenhospital in Kambodscha ein.<br />

CBM-Spen<strong>de</strong>rinnen und Spen<strong>de</strong>r hatten<br />

<strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s Anfang 2010 fertiggestellten<br />

Krankenhauses ermöglicht.<br />

Die Anwesenheit <strong>de</strong>s Königs bei <strong>de</strong>r<br />

Einweihung war für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>de</strong>s Hospitals eine große<br />

Ehre, unter ihnen <strong>de</strong>r erfahrene CBM-<br />

Augenarzt Dr. Manfred Mörchen und<br />

seine Frau.<br />

AUS DEN PROJEKTEN<br />

Dirk Niebel besichtigt CBM-Projekt in Daressalam<br />

CCBRT-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Tanna (2.v.l.) führte CBM-Direktor Dr. Rainer Brockhaus (Mitte)<br />

und Bun<strong>de</strong>sentwicklungsminister Dirk Niebel (2.v.r.) stolz durch das Vorzeigeprojekt<br />

für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen in Tansania.<br />

Tansania/Benshe<strong>im</strong>. Hoher Besuch<br />

<strong>im</strong> CCBRT (Comprehensive Community<br />

Based Rehabilitation in Tanzania) in<br />

Daressalam: Während <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Afrikareise mit Außen minister Westerwelle<br />

<strong>im</strong> April besuchte Bun<strong>de</strong>sentwicklungsminister<br />

Dirk Niebel das Projekt für<br />

Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung. Seit 1994<br />

wird es von <strong>de</strong>r CBM geför<strong>de</strong>rt.<br />

Etliche <strong>de</strong>utsche Vertreter aus Politik,<br />

Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Presse<br />

reisten mit Westerwelle und Niebel. Die<br />

Delegation konnte am Beispiel CCBRT<br />

die erfolgreiche Zusammenarbeit einer<br />

<strong>de</strong>utschen Entwicklungshilfe mit einer<br />

tansanischen Organisation kennenlernen.<br />

Niebel war beson<strong>de</strong>rs beeindruckt, wie<br />

das Projekt vielen Behin<strong>de</strong>rungen prä-<br />

König weiht Augenhospital ein<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zur Bühne begrüßte <strong>de</strong>r<br />

König seine Landsleute persönlich. Danach<br />

eröffneten <strong>de</strong>r König und eine Projektmitarbeiterin<br />

das Krankenhaus. Es<br />

folgte die Führung durch die neuen,<br />

großzügigen Räume. Alle 62 Patientenbetten<br />

waren bereits belegt.<br />

Einer <strong>de</strong>r Höhepunkte <strong>de</strong>r Einweihungsfeier<br />

war, als König Norodom Sihamoni<br />

einer Patientin, die erfolgreich am Grauen<br />

Star operiert wor<strong>de</strong>n war, <strong>de</strong>n Augenverband<br />

abnahm. So sah die Frau als erstes<br />

ihren König.<br />

Foto: CCBRT/Mambo<br />

ventiv entgegenwirkt, zum Beispiel, in<strong>de</strong>m<br />

die Basisgesundheitsversorgung<br />

von Müttern und Neugeborenen ausgebaut<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Innerhalb von vier Tagen besuchte die<br />

Delegation Daressalam, Pretoria/Johannesburg,<br />

Kapstadt und Djibouti. Über die<br />

kompakte, aber vollgepackte Afrika-Reise<br />

<strong>de</strong>r Minister wur<strong>de</strong> <strong>im</strong> Rundfunk berichtet;<br />

dafür wur<strong>de</strong> <strong>auch</strong> Filmmaterial<br />

aus <strong>de</strong>m CCBRT verwandt. „Es ist toll,<br />

dass wir mit <strong>de</strong>r Hilfe <strong>uns</strong>erer Spen<strong>de</strong>rinnen<br />

und Spen<strong>de</strong>r solche Projekte unterstützen<br />

können. Das macht für sehr<br />

viele Menschen in einem <strong>de</strong>r ärmsten<br />

Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt einen großen Unterschied“,<br />

so <strong>de</strong>r mitreisen<strong>de</strong> CBM-Direktor<br />

Dr. Rainer Brockhaus.<br />

CCBRT ist die größte tansanische Organisation,<br />

die sich um die Rehabilitation<br />

von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen kümmert.<br />

Im Jahr 2009 wur<strong>de</strong>n dort 9.823<br />

Operationen durchgeführt. 12.857 Behandlungen<br />

wur<strong>de</strong>n gezählt, durch die<br />

unter an<strong>de</strong>rem Menschen mit Klump -<br />

füßen, Verbrennungen, Lippen-Kiefer-<br />

Gaumenspalte o<strong>de</strong>r sehbehin<strong>de</strong>rte Menschen<br />

Rehabilitation erhielten.<br />

Projektdirektorin Sister Myrna und<br />

König Sihamoni eröffnen das Hospital.<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT<br />

9<br />

Foto: Königliches Ministerium, Kambodscha


Noch mehr Menschen geholfen<br />

Im Berichtsjahr 2009 unterstützte die <strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission<br />

(CBM) etwa 41 Prozent mehr Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung als <strong>im</strong><br />

Jahr zuvor. Dank Spen<strong>de</strong>rn und Spen<strong>de</strong>rinnen wie Ihnen konnten<br />

wir 23.733.094 behin<strong>de</strong>rten Menschen in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn zu<br />

einem besseren Leben verhelfen.<br />

Menschen mit ganz unterschiedlichenBehin<strong>de</strong>rungen<br />

wur<strong>de</strong>n 2009 von <strong>de</strong>r<br />

CBM und ihren Partnern<br />

vor Ort geför<strong>de</strong>rt, rehabilitiert, aus- und<br />

weitergebil<strong>de</strong>t, mit Hilfsmitteln versorgt<br />

o<strong>de</strong>r operiert.<br />

10-millionste Katarakt-OP in Sicht<br />

Die Hilfe für Menschen mit Sehbehin<strong>de</strong>rungen<br />

bil<strong>de</strong>t nach wie vor einen<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r Arbeit: 22.417.661<br />

Menschen profitierten von <strong>uns</strong>erem<br />

augenmedizinischen Service. Die CBM<br />

10 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

Leelas Grauer Star ist Vergangenheit: Sehend spielt die Neunjährige (rechts <strong>im</strong> Bild)<br />

jetzt begeistert mit ihrer Schwester Patyusha <strong>im</strong> Hof ihres indischen Hauses.<br />

unterstützt <strong>de</strong>n Aufbau von Krankenhäusern,<br />

mobilen Augenkliniken o<strong>de</strong>r überregionalen<br />

Gesundheitsprogrammen. So<br />

wer<strong>de</strong>n Augenkrankheiten wie Grauer<br />

Star, Glaukom, Trachom o<strong>de</strong>r Onchozerkose,<br />

die unbehan<strong>de</strong>lt zur Blindheit<br />

führen, <strong>im</strong>mer frühzeitiger erkannt und<br />

können dadurch vermie<strong>de</strong>n bzw. operiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Seit <strong>de</strong>r ersten Operation am Grauen Star<br />

in einem CBM-Projekt <strong>im</strong> Jahr 1966 erhielten<br />

mehr als neun Millionen Menschen<br />

ihr Augenlicht durch eine <strong>de</strong>rartige<br />

Operation zurück. Im Jahr 2010 ist<br />

<strong>de</strong>shalb ein beson<strong>de</strong>rer Höhepunkt in<br />

Sicht: Die 10-millionste Operation am<br />

Grauen Star in CBM-Projekten. Um Bildung<br />

<strong>auch</strong> für sehbehin<strong>de</strong>rte Menschen<br />

zu ermöglichen, för<strong>de</strong>rte die CBM <strong>im</strong><br />

Berichtsjahr 81 Schulen. 223.520 Bücher<br />

in Braille-Schrift wur<strong>de</strong>n gedruckt.<br />

In Trainings centern bil<strong>de</strong>te die CBM zu<strong>de</strong>m<br />

Blin<strong>de</strong>nlehrer aus.<br />

Prävention von Gehörverlust<br />

Armut und Gehörverlust hängen stark<br />

zusammen: Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation)<br />

leben 80 Prozent <strong>de</strong>r<br />

hörgeschädigten und gehörlosen Menschen<br />

in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn. In CBMgeför<strong>de</strong>rten<br />

Projekten erhielten 2009<br />

insgesamt 480.543 Menschen eine<br />

Untersuchung von Ohren und Gehör,<br />

Anpassung von Hörhilfen o<strong>de</strong>r Rehabilitation.<br />

Die breit angelegten Gesund-<br />

Foto: CBM


heits-Checks geben Ärzten die Chance,<br />

Erkrankungen am Ohr frühzeitig zu<br />

erkennen. Zum Beispiel wur<strong>de</strong>n 87.176<br />

Hörtests durchgeführt. Auch über die<br />

Versorgung mit Medikamenten kann<br />

Hörverlust vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. 2009<br />

erhielten 83.055 Menschen Ohrenmedikamente<br />

von CBM-Partnern. Über die<br />

Hälfte <strong>de</strong>r Präparate wur<strong>de</strong> gegen Mittelohrentzündung<br />

verabreicht.<br />

Hörgeräte und Gebär<strong>de</strong>nsprache<br />

Insgesamt 27.480 hörgeschädigte Menschen<br />

nahmen an Rehabilitationsprogrammen<br />

teil. Die CBM unterstützte<br />

73 Schulen für hörgeschädigte o<strong>de</strong>r<br />

taubblin<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r sowie 15 Trainingszentren,<br />

in <strong>de</strong>nen Gehörlosen lehrer ausgebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. 12.961 Hörgeräte wur<strong>de</strong>n<br />

ausgegeben, angepasst o<strong>de</strong>r <strong>auch</strong> repariert.<br />

Menschen mit Körperbehin<strong>de</strong>rung<br />

Im Berichtsjahr wur<strong>de</strong>n 322.066 Menschen<br />

mit Körperbehin<strong>de</strong>rung medizi-<br />

Blindheit<br />

und Sehbehin<strong>de</strong>rungen<br />

Kataraktoperationen 675.734<br />

Trachomoperationen 38.677<br />

Glaukomoperationen 28.422<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n Medikamente<br />

und Sehhilfen verteilt, z.B.:<br />

Onchozerkose- 8.411.288<br />

Medikamente<br />

Brillen 1.195.138<br />

Rehabilitative Betreuung sowie<br />

schulische Bildung erhielten 93.281<br />

Menschen mit Sehbehin<strong>de</strong>rung.<br />

nisch versorgt. Über die gemein<strong>de</strong>nahe<br />

Rehabilitation (CBR) erhalten Menschen<br />

mit Behin<strong>de</strong>rung in ihrem gewohnten<br />

Umfeld Unterstützung, zum<br />

Beispiel durch Vorsorgeuntersuchungen,<br />

Gesundheits-Checks, Mobilitätstrainings<br />

o<strong>de</strong>r Physiotherapie.<br />

Orthopädische Hilfsmittel<br />

Im Bereich Orthopädie wur<strong>de</strong>n insgesamt<br />

36.260 Hilfsmittel verteilt, unter<br />

an<strong>de</strong>rem 17.395 Orthesen, Schienen und<br />

Spezialschuhe, 2.234 Prothesen, 5.663<br />

Krücken und an<strong>de</strong>re Gehhilfen sowie<br />

2.770 Rollstühle und Dreirä<strong>de</strong>r.<br />

Psychische Behin<strong>de</strong>rungen<br />

Im Bereich psychische Behin<strong>de</strong>rungen<br />

setzt die CBM auf Präventionsarbeit in<br />

<strong>de</strong>r gemein<strong>de</strong>nahen Rehabilitation. In<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r WHO bietet sie<br />

in 36 Län<strong>de</strong>rn kostengünstig Hilfe an für<br />

Menschen mit Schizophrenie und<br />

Depressionen sowie für Menschen mit<br />

Epilepsie.<br />

2009 – Die Arbeit <strong>de</strong>r CBM <strong>im</strong> Überblick<br />

Hörbehin<strong>de</strong>rungen<br />

Ohrenoperationen 9.541<br />

Medikamente 83.055<br />

Hörtests 87.176<br />

Hörgeräte 12.961<br />

48.112 Gehörlose und Hörbehin<strong>de</strong>rte<br />

erhielten Rehabilitation o<strong>de</strong>r eine<br />

Schulbildung.<br />

Weiter nahmen 23 HNO-Ärzte und<br />

134 Pfleger, Therapeuten, Techniker<br />

mit HNO-Schwerpunkt an Fortbildungsmaßnahmen<br />

in CBM-Projekten<br />

teil.<br />

JAHRESABSCHLUSS 2009<br />

Diesen Menschen half die CBM<br />

För<strong>de</strong>rung nach Art <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung*<br />

22.491.744 Menschen mit Sehbehin<strong>de</strong>rung<br />

508.023 Menschen mit Hörbehin<strong>de</strong>rung<br />

415.049 Körperbehin<strong>de</strong>rte Menschen<br />

123.569 Menschen m. psych. Behin<strong>de</strong>rungen<br />

40.352 Menschen mit Epilepsie<br />

25.226 Menschen m. frühkindl. Hirnschädigung<br />

19.200 An<strong>de</strong>re<br />

18.792 Geistig behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />

16.622 Mehrfach behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />

7.230 Menschen mit frühkindlichen<br />

Entwicklungsstörungen<br />

2.785 Taubblin<strong>de</strong> Menschen<br />

* Gesamtzahlen 2009, medizinische u. CBR-Patienten<br />

Geistig behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />

18.792 Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />

wur<strong>de</strong>n 2009 in <strong>uns</strong>eren Projekten<br />

geför<strong>de</strong>rt. Dazu zählt die Vermittlung<br />

von Kompetenzen, die ihr Leben einfacher<br />

machen, z.B. Tätigkeiten <strong>im</strong> Haushalt,<br />

aber <strong>auch</strong> Weiterbildung und individuelle<br />

För<strong>de</strong>rung.<br />

Körperbehin<strong>de</strong>rungen<br />

26.977 Operationen, davon:<br />

Frakturen 8.473<br />

Klumpfüße 4.537<br />

<strong>de</strong>formierte Gliedmaßen 3.762<br />

Lippen-Kiefer-<br />

Gaumenspalten 2.000<br />

Knochen- und 1.789<br />

Gelenkentzündungen<br />

Sonstige Indikationen 6.416<br />

Geistige Behin<strong>de</strong>rungen<br />

18.792 Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />

erhielten Rehabilitation<br />

in ihrer gewohnten Umgebung.<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT<br />

11


Leichter Zuwachs trotz Finanzkrise<br />

Die beginnen<strong>de</strong> Wirtschaftskrise ließ En<strong>de</strong> 2008 Schl<strong>im</strong>mes<br />

für die finanzielle Situation <strong>de</strong>r <strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission<br />

befürchten – doch treue Spen<strong>de</strong>r ließen die CBM<br />

nicht <strong>im</strong> Stich. Mit fast 40 Millionen Euro an Privatspen<strong>de</strong>n<br />

zeigte sich einmal mehr: Je<strong>de</strong> Spen<strong>de</strong> – gleich welcher<br />

Höhe – sichert die Arbeit <strong>de</strong>r CBM. Herzlichen Dank.<br />

Das Jahr 2009 war geprägt von andauern<strong>de</strong>r<br />

Unsicherheit, insbeson<strong>de</strong>re wie<br />

sich die globale Finanzkrise sowohl gesamtwirtschaftlich<br />

als <strong>auch</strong> speziell auf<br />

<strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>nmarkt auswirken wür<strong>de</strong>.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres kam es zu einer<br />

eher schwachen Ertragsentwicklung.<br />

Durch konsequentes Kosten-Controlling<br />

und zielgerichtete und sehr erfolgreiche<br />

Werbeaktivitäten gelang es <strong>de</strong>m Verein<br />

<strong>de</strong>nnoch, sein Spen<strong>de</strong>nergebnis gegenüber<br />

<strong>de</strong>n überaus guten Vorjahreszahlen<br />

zu steigern.<br />

Spen<strong>de</strong>nmarktentwicklung<br />

Nach Marktforschungsergebnissen <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft für Konsumforschung<br />

Nürnberg (GfK) hatte <strong>de</strong>r gesamte Spen<strong>de</strong>nmarkt<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahr Einbußen<br />

von drei Prozent hinnehmen müssen.<br />

60.000.000<br />

50.000.000<br />

40.000.000<br />

30.000.000<br />

20.000.000<br />

10.000.000<br />

0<br />

12 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

Erträge CBM Deutschland<br />

2005 bis 2009<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Erstmals lag die Spen<strong>de</strong>rquote in<br />

Deutschland unter 20 Prozent. Gleichzeitig<br />

sank die Höhe <strong>de</strong>r Durchschnittsspen<strong>de</strong>.<br />

Das Deutsche Zentralinstitut für<br />

Soziale Fragen (DZI) stellte in seinem<br />

Spen<strong>de</strong>nin<strong>de</strong>x für Januar bis September<br />

2009 sogar einen Spen<strong>de</strong>nrückgang von<br />

6,4 Prozent fest.<br />

Leichter Spen<strong>de</strong>nzuwachs<br />

Gegen <strong>de</strong>n allgemeinen Trend konnte<br />

die CBM <strong>im</strong> Jahr 2009 <strong>de</strong>nnoch eine positive<br />

Entwicklung verbuchen:<br />

Diese zeigte sich nicht nur in Mehreinnahmen<br />

von 278.551 Euro an Spen<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>auch</strong> in einer Verjüngung <strong>de</strong>r<br />

Spen<strong>de</strong>rschaft. Auch gab es eine geringere<br />

Abwan<strong>de</strong>rung von Spen<strong>de</strong>rn zu an<strong>de</strong>ren<br />

Organisationen.<br />

Der Bekanntheitsgrad <strong>de</strong>r CBM hat sich<br />

laut GfK leicht verbessert: So liegt die ge-<br />

Bußgel<strong>de</strong>r<br />

Kofinanzierung<br />

Sonstige<br />

Vermächtnisse<br />

Spen<strong>de</strong>n<br />

stützte Bekanntheit nun bei 31,7 Prozent<br />

(dies be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>r Name „Chris toffel-<br />

Blin<strong>de</strong>nmission (CBM)“ wird bei <strong>de</strong>r<br />

Umfrage genannt und von <strong>de</strong>n Befragten<br />

als „bekannt“ eingestuft).<br />

Für die Überseearbeit wur<strong>de</strong>n 35,5 Mio.<br />

Euro aufgewen<strong>de</strong>t. Damit wur<strong>de</strong>n<br />

70 Prozent <strong>de</strong>r Gesamtaufwendungen<br />

(ohne Zuführungen zu Rücklagen) für<br />

diesen Bereich verwandt.<br />

Einbußen bei Nachlässen<br />

Schwierig bleibt dagegen die Entwicklung<br />

bei <strong>de</strong>n Erträgen aus Nachlässen<br />

und Vermächtnissen: Dort sind <strong>im</strong>mer<br />

noch die Auswirkungen <strong>de</strong>r globalen Finanzkrise<br />

zu spüren. Obwohl die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Legatefälle wie <strong>im</strong> Vorjahr<br />

nahezu gleich geblieben ist, sind die<br />

Durchschnittswerte pro Legat gefallen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m ist es <strong>de</strong>m Verein 2009 gelungen,<br />

sich sehr gut auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Spen<strong>de</strong>nmarkt zu behaupten: Die Gesamterträge<br />

belaufen sich – inklusive<br />

<strong>de</strong>m Ernst-<strong>Christoffel</strong>-Haus in Nümbrecht<br />

– auf 57,4 Mio. Euro (Vorjahr<br />

55,8 Mio. Euro). Das Spen<strong>de</strong>nergebnis<br />

(Spen<strong>de</strong>n allein) erreichte 2009 mit rund<br />

39,95 Mio. Euro ein leichtes Plus gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Aufkommen von 2008<br />

(rund 39,7 Mio. Euro).<br />

Ernst-<strong>Christoffel</strong>-Haus<br />

Im Ernst-<strong>Christoffel</strong>-Haus in Nümbrecht<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Berichtsjahr die umfangreichen<br />

Umbaumaßnahmen für das<br />

<strong>de</strong>utschlandweit einzigartige Konzept<br />

von Wohngemeinschaften für blin<strong>de</strong> und<br />

sehbehin<strong>de</strong>rte Senioren durchgeführt<br />

und fast vollständig been<strong>de</strong>t.<br />

Dauerspen<strong>de</strong>nwerbung<br />

Die Anstrengungen, neue Dauerspen<strong>de</strong>r<br />

zu gewinnen bzw. Einzelspen<strong>de</strong>r zu


Dauerspen<strong>de</strong>rn zu machen, wur<strong>de</strong>n<br />

2009 verstärkt. Der Verein sieht gute<br />

Chancen, seine Arbeit langfristig durch<br />

verlässlichere Spen<strong>de</strong>nflüsse noch besser<br />

planen zu können.<br />

Transparenz <strong>im</strong> Fokus<br />

Nicht nur aufgrund <strong>de</strong>r Vorkommnisse<br />

bei Unicef Anfang 2008 trat in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Öffentlichkeit das Thema Transparenz<br />

bei Spen<strong>de</strong>nwerken <strong>im</strong>mer stärker<br />

in <strong>de</strong>n Fokus. CBM Deutschland war<br />

maßgeblich beteiligt, zusammen mit einigen<br />

wichtigen an<strong>de</strong>ren Partnern aus<br />

<strong>de</strong>r internationalen Entwicklungszusammenarbeit,<br />

in diversen Netzwerken, z.B.<br />

über <strong>uns</strong>eren Dachverband VENRO,<br />

verbindliche Absprachen zu erzielen und<br />

einen Transparenzko<strong>de</strong>x zu verabschie<strong>de</strong>n.<br />

Der Verein erzielte 2009 bei <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

<strong>de</strong>s Transparenzpreises <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens PriceWaterhouseCoopers<br />

Deutschland unter 60 teilnehmen<strong>de</strong>n Organisationen<br />

Platz 9. CBM Deutschland<br />

hat am 10.12.2009 erneut die Verlängerung<br />

<strong>de</strong>s DZI-Spen<strong>de</strong>nsiegels bis einschließlich<br />

September 2010 erhalten.<br />

Den Jahresbericht können <strong>Sie</strong> <strong>im</strong> <strong>Internet</strong><br />

als barrierefreies pdf herunterla<strong>de</strong>n:<br />

<strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong>/jahresbericht o<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m BlickKontakt beiliegen<strong>de</strong>n<br />

Bestellkarte anfor<strong>de</strong>rn!<br />

Zuwendungen* 2009 nach Arbeitsbereichen<br />

an<strong>de</strong>re Beh.<br />

2.082.523,6 €<br />

Körperlich Beh.<br />

9.371.356,2 €<br />

Geistig Beh.<br />

3.123.785,4€<br />

Hörgeschädigte<br />

7.288.832,6 €<br />

18 %<br />

6%<br />

14 %<br />

an<strong>de</strong>re Zielgruppen<br />

672.136,00 €<br />

4%<br />

57 %<br />

Augenarbeit<br />

30.196.592,2 €<br />

* Zuwendungen <strong>de</strong>r internationalen CBM-Familie an<br />

die Projektpartner 2009 in Euro<br />

JAHRESABSCHLUSS 2009<br />

Aufwands- und Ertragsrechnung<br />

Erträge 2009 2008<br />

ohne Pflegehe<strong>im</strong> in Nümbrecht in Euro in Euro<br />

I. Spen <strong>de</strong>n 39.949.415,70 39.670.864,37<br />

II. Nachlässe und Vermächtnisse 7.617.117,17 8.201.295,16<br />

III. Bußgel<strong>de</strong>r 286.012,49 327.801,65<br />

IV. Erträge aus Kofinanzierung 2.959.327,58 1.805.599,45<br />

V. Sonstige Zuwendungen 84.011,00 0<br />

VI. Zin sen und ähnliche Erträge 963.074,57 1.006.731,58<br />

VII. Er trä ge aus steuerpflichtigen<br />

wirt schaft li chen Ge schäftsbe trieben 258.375,55 270.300,12<br />

VIII. Erträge Zweckbetriebe 961,06 31.980,45<br />

IX. Son sti ge Er trä ge 2.287.085,78 1.479.731,82<br />

54.405.380,90 52.794.304,60<br />

Aufwendungen Personal Sachkosten Gesamtkosten Gesamtkosten<br />

in Euro ohne He<strong>im</strong> in Nümbrecht 2009 2009 2009 2008<br />

I. Aus lands ar beit<br />

1. Pro jekt auf wen dun gen 32.631.424,53 32.631.424,53 31.902.866,44<br />

2. Pro gramm ent wick lung<br />

und Pro jekt be ar bei tung 2.881.692,24 2.881.692,24 2.820.762,10<br />

Auslandsarbeit gesamt: 35.513.116,77 35.513.116,77 34.723.628,54<br />

II. Projekt<strong>im</strong>plementierung 145.021,17 15.838,67 160.859,84 0<br />

III. Bewusstseinsbildung 566.627,06 399.103,61 965.730,67 918.721,90<br />

IV. Spen <strong>de</strong>n werbung:<br />

1. Spen<strong>de</strong>rbetreuung 2.093.237,20 4.095.733,87 6.188.971,07 5.948.841,56<br />

2. Neuspen<strong>de</strong>rwerbung 2.911.918,90 2.911.918,90 3.915.662,98<br />

V. 100-Jahre-Jubiläum 16.008,92 8.079,87 24.088,79 1.069.849,44<br />

VI. Allg. Öffentlichkeitsarbeit 429.651,96 511.071,27 940.723,23 1.095.831,38<br />

VII. Ver wal tungs ko sten 1.834.727,77 1.162.194,46 2.996.922,23 2.626.383,92<br />

VIII. Ab schrei bun gen<br />

1. Sachanlagen 465.144,38 465.144,38 497.230,44<br />

2. Finanzanlagen 21.222,49 21.222,49 157.932,03<br />

Abschreibungen gesamt: 486.366,87 486.366,87 655.162,47<br />

IX. Steuerpflt. Ge schäftsbe trie be 130.706,24 52.770,63 183.476,87 220.676,14<br />

X. Zweckbetrieb 243,72 243,72 136.569,80<br />

XI. Ertragssteuern 19.454,50 19.454,50 42.897,49<br />

XII. Zinsaufwendungen 4.911,57 4.911,57 1.501,94<br />

XIII. Sonstige Aufwendungen 287.817,65 287.817,65 842.168,46<br />

Aufwendungen vor<br />

Zuführung Rücklagen: 45.468.622,36 50.684.602,68 52.197.896,02<br />

XIV. Jahresüberschuss/Zuführung<br />

Rücklagen 3.720.778,22 3.720.778,22 596.408,58<br />

5.215.980,32 49.189.400,58 54.405.380,90 52.794.304,60<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT 13


Foto: CBM<br />

Foto: CBM<br />

MELDUNGEN<br />

CBM auf Kirchentag in München<br />

Reißen<strong>de</strong>n Absatz fan<strong>de</strong>n die Schutzengel – gegen eine kleine o<strong>de</strong>r große Spen<strong>de</strong>.<br />

EU-Außenministerin besucht Projekt <strong>im</strong> Gazastreifen<br />

Benshe<strong>im</strong>/Gaza. Die Hohe Vertreterin<br />

<strong>de</strong>r Europäischen Union für Außenund<br />

Sicherheitspolitik, Baronin Catherine<br />

Ashton, besuchte während ihrer ersten<br />

offiziellen Reise in <strong>de</strong>n Gazastreifen <strong>im</strong><br />

März <strong>auch</strong> das Atfaluna-Zentrum für gehörlose<br />

Kin<strong>de</strong>r – das einzige seiner Art<br />

<strong>im</strong> Gazastreifen. Das Vorzeigeprojekt<br />

wird seit 1994 von <strong>de</strong>r CBM unterstützt.<br />

In Atfaluna lernte die EU-Außenminis -<br />

terin <strong>de</strong>n Berufsausbildungsbereich und Baronin Catherine Asthon (links)<br />

Mikroskope und Spaltlampen für Little Flower Hospital<br />

Das Little Flower Hospital in Indien<br />

erreicht bald noch mehr Patienten.<br />

14 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

Benshe<strong>im</strong>/Indien. Unser langjähriger<br />

Partner „Vision for the World“<br />

unterstützt das Little Flower Hospital in<br />

Kerala/Indien. In <strong>de</strong>n nächsten drei Jahren<br />

stellt er 166.000 Euro für Instrumente<br />

wie Spaltlampen und Mikroskope zur<br />

Verfügung.<br />

Die Instrumente kommen nach <strong>de</strong>m Ausbau<br />

<strong>de</strong>s Little Flower Augenhospitals <strong>im</strong><br />

südindischen Angamaly zum Einsatz.<br />

Foto: CBM<br />

München. Mit kistenweise Schutz -<br />

engeln <strong>im</strong> Gepäck, zwei Erlebnisgängen,<br />

Besucher-Fotoaktion und trotz nasskaltem<br />

Maiwetter mit motivierten Mitarbeitern<br />

präsentierte sich die CBM auf <strong>de</strong>m<br />

2. Ökumenischen Kirchentag 2010.<br />

5.000 Besucher tasteten sich durch die<br />

Erlebnisgänge, etwa 500 ließen sich fotografieren.<br />

Die kleinen Schutzengel aus<br />

Holz waren wie <strong>im</strong>mer ein begehrtes<br />

Sammlerstück. Außer<strong>de</strong>m rockten Nena,<br />

Claas P. Jambor und Clemens Bittlinger<br />

für CBM die Bühne. Rund 23.900 Euro<br />

Spen<strong>de</strong>n kamen in drei Tagen zusammen,<br />

die blin<strong>de</strong>n und sehbehin<strong>de</strong>rten<br />

Kin<strong>de</strong>rn in CBM-geför<strong>de</strong>rten Schulen<br />

zugutekommen. Danke allen Spen<strong>de</strong>rn!<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgarten kennen. <strong>Sie</strong> besichtigte<br />

Töpferei, Schreinerei und Näherei.<br />

Die Arbeit dort und die hergestellten<br />

Produkte, die in einem eigenen La<strong>de</strong>n<br />

verkauft wer<strong>de</strong>n, fan<strong>de</strong>n ihre Bewun<strong>de</strong>rung:<br />

„Was die Atfaluna-Gesellschaft für<br />

gehörlose Kin<strong>de</strong>r macht, ist wun<strong>de</strong>rbar!“<br />

Die Mitarbeiter schätzten es, dass Ashton<br />

kam, um die Menschen <strong>im</strong> Gazastreifen<br />

und ihre <strong>de</strong>rzeit schwierige Situation<br />

kennenzulernen.<br />

Durch <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r augenmedizinischen<br />

Dienste sollen 15 Millionen<br />

Menschen erreicht wer<strong>de</strong>n. Zahlreiche<br />

Außeneinsätze ermöglichen gemein<strong>de</strong>nahe<br />

Rehabilitation und stellen die<br />

Versorgung <strong>de</strong>r armen Bevölkerung<br />

Keralas sicher.<br />

Im Ausbildungszentrum <strong>de</strong>s Augenhospitals<br />

wer<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m augenmedizinische<br />

Fachkräfte für ganz Indien geschult.


Foto: privat<br />

Schüler sammeln über 20.000 Euro<br />

Benshe<strong>im</strong>/Friesoythe. Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>de</strong>s Albertus-Magnus-<br />

Gymnasiums <strong>im</strong> nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Friesoythe haben über 20.000 Euro für<br />

die CBM-Arbeit gesammelt. 1.200 von<br />

ihnen nahmen Mitte Dezember am traditionellen<br />

Sternmarsch teil, <strong>de</strong>r zum<br />

Wun<strong>de</strong>rvolles Waldbronn<br />

Benshe<strong>im</strong>. Die Gemein<strong>de</strong> Waldbronn<br />

<strong>im</strong> Albtal ist die Gewinnerin be<strong>im</strong> CBM-<br />

Wettbewerb „Wun<strong>de</strong>rvollste Stadt<br />

Deutschlands“, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r CBM zum<br />

zweiten Mal vergeben wur<strong>de</strong>. <strong>Sie</strong> ist damit<br />

die Stadt mit mehr als 10.000 Einwohnern,<br />

die <strong>de</strong>n höchsten Pro-Kopf-<br />

Spen<strong>de</strong>nbetrag aufwies.<br />

Im Durchschnitt war je<strong>de</strong>r Waldbronner<br />

bereit, mit 1,78 Euro das Leben behin<strong>de</strong>rter<br />

Menschen in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn<br />

zu verbessern. Es folgen Mülsen<br />

und Schwarzenberg in Sachsen mit<br />

1,67 und 1,65 Euro Spen<strong>de</strong>n pro Einwohner.<br />

In allen 13 Flächenlän<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong><br />

ein Gewinner gekürt. <strong>Sie</strong> fin<strong>de</strong>n die<br />

15. Mal stattfand. Bei <strong>de</strong>r zehn Kilometer<br />

langen Wan<strong>de</strong>rung kamen mehr als<br />

16.000 Euro zusammen.<br />

Zu<strong>de</strong>m veranstaltete die Schülervertretung<br />

eine Benefiz-Party, bei <strong>de</strong>r<br />

4.369 Euro eingenommen wur<strong>de</strong>n.<br />

Julia Ritter (CBM), Markus Ritterbach<br />

und Roswitha Theißen (SOS) (v.l.)<br />

Lan<strong>de</strong>ssieger unter <strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong>. Die<br />

CBM spricht z.B. dann von einem<br />

Wun<strong>de</strong>r, wenn ein blin<strong>de</strong>r Mensch nach<br />

einer Grauen-Star-Operation wie<strong>de</strong>r<br />

sehen kann.<br />

Die ersten fünf Plätze<br />

1. Platz Waldbronn<br />

(Ba<strong>de</strong>n-Württemberg)<br />

2. Platz Mülsen (Sachsen)<br />

3. Platz Schwarzenberg/Erzgeb.<br />

(Sachsen)<br />

4. Platz Benshe<strong>im</strong> (Hessen)<br />

5. Platz Lin<strong>de</strong>nberg <strong>im</strong> Allgäu<br />

(Bayern)<br />

BENEFIZ<br />

Über 20.000 Euro kamen bei Aktionen<br />

<strong>de</strong>s Albertus-Magnus-Gymnasiums<br />

zusammen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Geld können wir 164 Kin<strong>de</strong>r <strong>im</strong><br />

CBM-geför<strong>de</strong>rten St.-Joseph-Kranken -<br />

haus in <strong>de</strong>r Demokratischen Republik<br />

Kongo am Grauen Star operieren und<br />

ihnen so das Augenlicht schenken. <strong>Sie</strong><br />

erhalten damit die Chance auf ein selbstbest<strong>im</strong>mtes<br />

Leben. Herzlichen Dank!<br />

18.000 Euro für Menschen in Haiti<br />

Köln. Das Festkomitee <strong>de</strong>s Kölner Karnevals<br />

hatte anlässlich <strong>de</strong>s verheeren<strong>de</strong>n<br />

Erbebens in Haiti die Kölner Karnevalsvereine<br />

zum Spen<strong>de</strong>n aufgerufen. Insgesamt<br />

wur<strong>de</strong>n rund 18.000 Euro gesam-<br />

Foto: CBM<br />

melt, die zur Hälfte an die CBM gingen.<br />

Die an<strong>de</strong>re Hälfte erhielten die SOS-<br />

Kin<strong>de</strong>rdörfer. Die Spen<strong>de</strong>n kommen <strong>de</strong>r<br />

Nothilfe und Aufbauarbeit in Haiti zugute.<br />

Das Kölner Festkomitee, vertreten<br />

durch Präsi<strong>de</strong>nten Markus Ritterbach,<br />

hatte sich bereits in <strong>de</strong>r Tsunami-Nothilfe<br />

engagiert und an die CBM gespen<strong>de</strong>t.<br />

Letzter Aufruf!<br />

Benshe<strong>im</strong>. Die Aktion „Deine<br />

St<strong>im</strong> me gegen Armut“ wur<strong>de</strong> bis<br />

10. September verlängert und erweitert:<br />

For<strong>de</strong>rn <strong>Sie</strong> die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

auf, dass Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

in die weltweite Armutsbekämpfung<br />

mit einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Unterschriftenlisten <strong>de</strong>r CBM,<br />

„Aktion Mensch“ und „bezev“ können<br />

<strong>Sie</strong> unter material@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

anfor<strong>de</strong>rn . Bitte sen<strong>de</strong>n <strong>Sie</strong> sie bis<br />

10. September 2010 an die CBM,<br />

Miriam Wagner, Nibelungenstr. 124,<br />

64625 Benshe<strong>im</strong>. Mehr Infos unter:<br />

<strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>inest<strong>im</strong>me<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT<br />

15


SERVICE<br />

Ansprechpartner:<br />

Spen<strong>de</strong>rbetreuung Benshe<strong>im</strong><br />

Ingrid Müller und Kolleginnen<br />

Telefon: (0 62 51) 131-121<br />

Fax: (0 62 51) 131-139<br />

ingrid.mueller@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Geschäftsstelle Potsdam<br />

Ingeburg Bröther<br />

Telefon: (03 31) 7 40 66-47<br />

Fax: (03 31) 7 40 66-48<br />

ingeburg.broether@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Ansprechpartner Erbschaften<br />

Andreas Nordt<br />

Telefon: (0 62 51) 131-141<br />

Fax: (0 62 51) 131-169<br />

andreas.nordt@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Ansprechpartner für Schulen<br />

Sönke Bruch<br />

Telefon: (0 62 51) 131-2 93<br />

Fax: (0 62 51) 131-2 99<br />

soenke.bruch@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Ansprechpartner für Kirchen<br />

Regina Karasch<br />

Telefon: (0 62 51) 131-2 97<br />

Fax: (0 62 51) 131-2 99<br />

regina.karasch@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Pressearbeit<br />

Wolfgang Jochum<br />

Telefon: (0 62 51) 131-191<br />

Fax: (0 62 51) 131-199<br />

wolfgang.jochum@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Materialversand<br />

Marzena Helbig<br />

Telefon: (0 62 51) 131-2 94<br />

Fax: (0 62 51) 131-2 99<br />

material@<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

BlickKontakt als Hörversion<br />

<strong>im</strong> DAISY-/MP3-Format<br />

Ingrid Müller<br />

Telefon: (0 62 51) 131-121<br />

Das Wort „Katarakt“, das häufig für <strong>de</strong>n<br />

Grauen Star verwen<strong>de</strong>t wird, stammt aus<br />

<strong>de</strong>m Griechischen und be<strong>de</strong>utet „Wasserfall“.<br />

Die Betroffenen, die an <strong>de</strong>r Eintrübung<br />

<strong>de</strong>r Augenlinse lei<strong>de</strong>n, haben<br />

nämlich oft <strong>de</strong>n Eindruck, alles durch einen<br />

weißgrauen Schleier zu sehen.<br />

Ursachen unklar<br />

Weltweit lei<strong>de</strong>n rund 17 Millionen Menschen<br />

an dieser schleichen<strong>de</strong>n Form <strong>de</strong>r<br />

Erblindung – <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />

Erkrankten lebt in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn.<br />

Die Ursachen sind von <strong>de</strong>n Wissenschaftlern<br />

noch nicht endgültig geklärt.<br />

Foto: CBM<br />

10-millionste Graue-Star-<br />

Die <strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission operiert seit 1966<br />

Als die <strong>Christoffel</strong>-Blin<strong>de</strong>nmission (CBM) 1966 in Afghanistan<br />

die erste Operation am Grauen Star unterstützte,<br />

ahnte niemand, welchen Triumphzug diese einfache<br />

Operation in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r CBM machen wür<strong>de</strong>. In<br />

diesem Jahr steuert die CBM einem beson<strong>de</strong>ren<br />

Jubiläum entgegen: Operation Nr. 10.000.000.<br />

Fotos (2): CBM<br />

Der Graue Star als Alterserscheinung resultiert<br />

vermutlich aus Stoffwechselerkrankungen<br />

und einer Alterung <strong>de</strong>s Gewebes.<br />

Der Graue Star <strong>im</strong> Kin<strong>de</strong>salter<br />

kann während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

durch eine Rötelerkrankung <strong>de</strong>r Mutter<br />

o<strong>de</strong>r Verletzungen entstehen.<br />

Vom Star-Stechen zur K<strong>uns</strong>tlinse<br />

Obwohl die Graue-Star-Erkrankung<br />

schon weit vor <strong>de</strong>m Mittelalter bekannt<br />

war, gab es lange keine Möglichkeit, sie<br />

zu heilen. Zwar reisten <strong>im</strong> Mittelalter sogenannte<br />

„Starstecher“ umher, die die<br />

trüb gewor<strong>de</strong>ne Augenlinse mit einer


OP für Herbst erwartet!<br />

erfolgreich blin<strong>de</strong> Menschen in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn<br />

Na<strong>de</strong>l nach innen in <strong>de</strong>n Glaskörper<br />

drückten, doch war <strong>de</strong>r Patient durch die<br />

fehlen<strong>de</strong> Augenlinse stark weitsichtig –<br />

vom Infektionsrisiko ganz zu schweigen.<br />

Erst als sich in <strong>de</strong>r Neuzeit die mo<strong>de</strong>rne<br />

Medizin durchsetzte, gelang <strong>de</strong>m Franzosen<br />

Jacques Daviel am 8. April 1745<br />

<strong>de</strong>r erste erfolgreiche Katarakt-Eingriff.<br />

Doch die CBM konnte, obwohl sie seit<br />

1908 existierte, lange nichts gegen <strong>de</strong>n<br />

Grauen Star unternehmen. Die erste<br />

Operation am Grauen Star führte <strong>de</strong>r britische<br />

Augenarzt Dr. Howard F. Harper<br />

1966 <strong>im</strong> CBM-geför<strong>de</strong>rten Noor Eye<br />

Hospital in Kabul/Afghanistan durch.<br />

Das Projekt wird heute noch unterstützt.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Augenoperationen stieg<br />

fortan Jahr für Jahr (siehe Schaubild<br />

rechts). Konnte man anfangs nur die getrübte<br />

Linse entfernen und die Kurzsichtigkeit<br />

mit einer Brille ausgleichen, <strong>im</strong>plantiert<br />

man heute K<strong>uns</strong>tstofflinsen, die<br />

nahezu „normales Sehen“ ermöglichen.<br />

Gera<strong>de</strong> in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn garantiert<br />

diese Metho<strong>de</strong> größeren Erfolg, da<br />

Brillen leicht verloren o<strong>de</strong>r kaputtgehen<br />

können. Der ambulante Eingriff dauert<br />

meistens lediglich 20 Minuten und kos -<br />

tet durchschnittlich nur 30 Euro (bei<br />

Kin<strong>de</strong>rn mit Vollnarkose 125 Euro). Die<br />

10-millionste Augenoperation wird vor-<br />

10.000.000<br />

9.000.000<br />

8.000.000<br />

7.000.000<br />

6.000.000<br />

5.000.000<br />

4.000.000<br />

3.000.000<br />

2.000.000<br />

1.000.000<br />

0<br />

Anita aus Indien ist eine <strong>uns</strong>erer zehn Millionen Patienten<br />

und Patientinnen, die in einem CBM-geför<strong>de</strong>rten Krankenhaus<br />

erfolgreich am Grauen Star operiert wur<strong>de</strong>n.<br />

Katarakt-Operationen (kumuliert) 1966 bis 2009<br />

143.110<br />

934.790<br />

aussichtlich <strong>im</strong> Herbst 2010 erreicht!<br />

Lassen <strong>Sie</strong> <strong>uns</strong> diesen Erfolg gemeinsam<br />

feiern! Denn nur mit Ihrer Hilfe wur<strong>de</strong><br />

er möglich!<br />

Informieren <strong>Sie</strong> sich <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> unter<br />

<strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong>/10mio über <strong>uns</strong>ere<br />

Aktionen zum Jubiläum.<br />

2.715.057<br />

6.842.636<br />

9.494.672<br />

1966 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2009<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT<br />

17


CBM SERVICE<br />

Bei Pflegeleistungen gibt es nun klare<br />

Regeln. Hintergrund <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>r<br />

Ausgleichung von Pflegeleistungen war<br />

zum einen, dass vielfach Angehörige<br />

durch die häusliche Pflege das staatliche<br />

Sozial system entlasteten und <strong>de</strong>n pflegebedürftigen<br />

Menschen die Möglichkeit<br />

boten, ihren Lebensabend in <strong>de</strong>n gewohnten<br />

Räumen zu verbringen. Oft<br />

wur<strong>de</strong>n dabei jedoch keine vertraglichen<br />

Regelungen getroffen, da die Pflege in<br />

<strong>de</strong>r Familie erfolgte. Die bis zum 31. Dezember<br />

2009 gelten<strong>de</strong> Regelung galt nur,<br />

18 BLICKKONTAKT Ausgabe 3/2010<br />

wenn <strong>de</strong>r Nachkomme, also das Kind,<br />

das die Pflege übernommen hatte, nicht<br />

mehr arbeiten ging.<br />

Mehr Klarheit in <strong>de</strong>r Pflege<br />

Zum an<strong>de</strong>ren war in <strong>de</strong>r ehemaligen gesetzlichen<br />

Regelung nicht festgelegt<br />

wor<strong>de</strong>n, in welcher Höhe die erbrachten<br />

Pflegeleistungen zu bewerten und auszugleichen<br />

waren. Nun gibt es gesetzlich<br />

vorgegebene Pflegeleistungen. Ein Verzicht<br />

auf eigenes Einkommen ist nicht<br />

mehr Voraussetzung. Des Weiteren gelten<br />

folgen<strong>de</strong> auszugleichen<strong>de</strong> Beträge<br />

für Pflegeleistungen pro Monat:<br />

Pflegestufe I 384 Euro<br />

Pflegestufe II 921 Euro<br />

Pflegestufe III 1.432 Euro<br />

Neu ist, dass die <strong>de</strong>n Pflegestufen entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Leistungen vom Erbe auszuzahlen<br />

sind. Die Miterben, die <strong>de</strong>n<br />

Verstorbenen nicht gepflegt haben, erhalten<br />

entsprechend weniger.<br />

Beispiel: Witwer A wird von Kind B gepflegt.<br />

A verstirbt ohne Erstellung eines<br />

Testaments. Die Kin<strong>de</strong>r B und C wer<strong>de</strong>n<br />

je zur Hälfte gesetzliche Erben. Der<br />

Nachlasswert beträgt 200.000 Euro. Der<br />

Wert <strong>de</strong>r Pflege von Kind B beträgt insgesamt<br />

50.000 Euro. Diese erhält Kind<br />

B sofort aus <strong>de</strong>m Nachlass. Der restliche<br />

Nachlass von 150.000 Euro wird mit je<br />

75.000 Euro geteilt. B erhält <strong>de</strong>mnach<br />

125.000 Euro.<br />

Vorteil bei Schenkungen<br />

Bisher zählten Geschenke, die innerhalb<br />

<strong>de</strong>r letzten zehn Jahre vor <strong>de</strong>m Tod ge-<br />

Erbrecht<br />

Eckpunkte <strong>de</strong>s neuen Erbrechts<br />

Seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2010 hat sich <strong>im</strong> Erbrecht viel geän<strong>de</strong>rt. Für die Erbinnen und Erben ist es nun zum<br />

Beispiel leichter, <strong>de</strong>n Pflichtteil an die Miterben später auszuzahlen, wenn sie dafür sonst etwa eine<br />

Immobilie verkaufen müssten. In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Neuerungen für <strong>Sie</strong> zusammengestellt.<br />

macht wur<strong>de</strong>n, weiterhin voll zum Erbe.<br />

Verschenkt <strong>de</strong>r Erblasser Teile seines<br />

Vermögens, so steht allen Pflichtteilsberechtigten<br />

hieran ein Pflichtteilsergänzungsanspruch<br />

zu. Enterbte konnten <strong>de</strong>shalb<br />

einen Anteil z.B. an einem übertragenen<br />

Grundstück einfor<strong>de</strong>rn, das <strong>de</strong>r<br />

Verstorbene bereits neun Jahre vor <strong>de</strong>m<br />

Tod übertragen hatte.<br />

Künftig min<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r Pflichtteils -<br />

ergänzungsanspruch pro Jahr um zehn<br />

Prozent und entfällt nach zehn<br />

Bestellen <strong>Sie</strong> <strong>uns</strong>ere<br />

Vorsorgebroschüre und<br />

die Erbschaftsbroschüre<br />

einfach mit nebenstehen<strong>de</strong>m<br />

Coupon.<br />

Jah ren völlig. Das vermin<strong>de</strong>rt Pflichtteilsansprüche<br />

schrittweise. Diese Regelung<br />

gilt sogar rückwirkend. Das be<strong>de</strong>utet<br />

z.B., dass bei einem To<strong>de</strong>sfall ab <strong>de</strong>m<br />

1. Januar 2010 und einer Schenkung <strong>im</strong><br />

Jahr 2004 die Pflichtteilsergänzungsansprüche<br />

bereits um 60 Prozent reduziert<br />

sind.<br />

Diese Regelung gilt jedoch nicht für<br />

Schenkungen von Immobilien, an <strong>de</strong>nen<br />

sich <strong>de</strong>r Schenker einen Nießbr<strong>auch</strong> o<strong>de</strong>r<br />

ein Wohnrecht vorbehält. Auch für<br />

Schenkungen an Ehegatten gilt sie nicht.<br />

Hier hat <strong>de</strong>r Pflichtteilsberechtigte <strong>im</strong>mer<br />

Pflichtteilsergänzungsansprüche,<br />

<strong>auch</strong> wenn zehn Jahre vergangen sind.<br />

Ansprüche später begleichen<br />

�<br />

Die Pflichtteilsansprüche sogleich mit<br />

Geld auszuzahlen, stellte in vielen Erb-


fällen ein großes wirtschaftliches Prob -<br />

lem dar. Oftmals musste <strong>de</strong>r überleben<strong>de</strong><br />

Ehegatte das Familienhe<strong>im</strong> verkaufen,<br />

um die Pflichtteilsansprüche <strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>r zu erfüllen. Die gleiche Problematik<br />

stellte sich bei <strong>de</strong>r Vererbung von<br />

Anteilen an Betrieben.<br />

Hier sah das Gesetz zuvor nur die Möglichkeit<br />

einer Stundung <strong>de</strong>r Bezahlung<br />

<strong>de</strong>r Pflichtteilsansprüche unter engen<br />

Voraussetzungen vor. Nun wer<strong>de</strong>n solche<br />

Notverkäufe durch großzügige Stundungsmöglichkeiten<br />

verhin<strong>de</strong>rt. Je<strong>de</strong>r<br />

Erbe kann jetzt eine Stundung <strong>de</strong>r<br />

Pflichtteilszahlung gegenüber <strong>de</strong>m<br />

Pflichtteilsberechtigten verlangen, sofern<br />

die Zahlung für ihn eine „unbillige Härte“<br />

darstellt. Diese liegt vor, wenn die sofortige<br />

Erfüllung <strong>de</strong>s gesamten Pflichtteilsanspruchs<br />

an <strong>de</strong>n Erben zur Aufgabe<br />

<strong>de</strong>s Familienhe<strong>im</strong>s o<strong>de</strong>r zum Verkauf eines<br />

Wirtschaftsguts, zum Beispiel eines<br />

Betriebs, zwingen wür<strong>de</strong>, das für <strong>de</strong>n Erben<br />

und seine Familie wirtschaftliche<br />

Lebensgrundlage ist.<br />

Kostenlose Telefonaktion<br />

Die bei<strong>de</strong>n Fachanwälte für Erbrecht,<br />

Wolfgang Roth und Thomas<br />

Maulbetsch beantworten Ihnen in<br />

<strong>uns</strong>erer Telefonaktion am<br />

Donnerstag, 30. September 2010,<br />

von 10 bis 15.30 Uhr Fragen rund<br />

ums Erbrecht.<br />

<strong>Sie</strong> erreichen sie unter <strong>de</strong>r<br />

kostenlosen Telefonnummer<br />

(0800) 1015022. Bei<strong>de</strong> Experten<br />

unterstützen die Aktion unentgeltlich.<br />

Vielen Dank!<br />

In <strong>de</strong>r Gesetzesbegründung fehlt jedoch<br />

eine Erläuterung <strong>de</strong>r Neuregelung „unbillige<br />

Härte“. Strittige Stundungsanträge<br />

müssen durch Fälle aus <strong>de</strong>r Rechtsprechung<br />

belegt wer<strong>de</strong>n, damit eine<br />

Entscheidung über <strong>de</strong>n Stundungsantrag<br />

möglich wird.<br />

Erbausschlagung vereinfacht<br />

Nach <strong>de</strong>r Neuregelung hat <strong>de</strong>r Erbe das<br />

Recht, binnen sechs Wochen <strong>de</strong>n Erbteil<br />

auszuschlagen und <strong>de</strong>n Pflichtteil zu verlangen,<br />

wenn die Erbschaft mit<br />

Beschwerungen belastet ist – unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Höhe seines Erbteils.<br />

Beschwerungen sind z.B. ein Vermächtnis,<br />

eine Testamentsvollstreckeranordnung<br />

o<strong>de</strong>r eine Vor- und Nacherbschaft,<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Nacherbe <strong>de</strong>n Erbteil z.B. erst<br />

erhält, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Vorerbe verstorben<br />

ist. Auch wenn das Erbe an eine Auflage<br />

geknüpft ist, z.B. für einen Führerschein<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n muss, kann <strong>de</strong>r Erbe<br />

ausschlagen und <strong>de</strong>n Pflichtteil verlangen.<br />

Entziehung <strong>de</strong>s Pflichtteils<br />

Bisher konnte <strong>de</strong>r Erblasser nur bei<br />

schweren Verfehlungen ihm o<strong>de</strong>r seiner<br />

Familie gegenüber einem Berechtigten<br />

<strong>de</strong>n Pflichtteil entziehen. Dies gilt jetzt<br />

<strong>auch</strong> bei Vergehen gegenüber Personen<br />

wie <strong>de</strong>m Lebenspartner, <strong>de</strong>n Stief- o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Pflegekin<strong>de</strong>rn. Die Pflichtteilsentziehung<br />

muss weiterhin <strong>im</strong> Testament<br />

begrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Fachberatung:<br />

Thomas Maulbetsch<br />

Fachanwalt für Erbrecht, Fürth/Odw.<br />

Veranstaltungen<br />

zum Erbrecht<br />

Wissenswertes zur Testamentsgestaltung<br />

erfahren <strong>Sie</strong> jeweils von<br />

15 bis ca. 17.30 Uhr in folgen<strong>de</strong>n<br />

Städten:<br />

21.09.10 Essen<br />

22.09.10 Münster/Westf.<br />

Veranstaltungen<br />

zur Vorsorge<br />

Wissenswertes zu <strong>de</strong>n Themen<br />

Vorsorgevollmacht, Patienten- und<br />

Betreuungsverfügung erfahren<br />

<strong>Sie</strong> jeweils von 15 bis ca. 17.30 Uhr<br />

in folgen<strong>de</strong>n Städten:<br />

14.09.10 Plauen<br />

15.09.10 Zwickau<br />

16.09.10 Dres<strong>de</strong>n<br />

17.09.10 Leipzig<br />

Ihre CBM-Ansprechpartner<br />

für Testament und Nachlass:<br />

Oskar Krein, Martina Göbel<br />

und Andreas Nordt (v.l.n.r.),<br />

beantworten Ihre Fragen.<br />

Telefon (0 62 51) 1 31-1 42 o<strong>de</strong>r<br />

Telefon (0 62 51) 1 31-1 48<br />

Ausgabe 3/2010 BLICKKONTAKT 19<br />

Fotos (2): CBM


CBM STORY<br />

Leben nach<br />

<strong>de</strong>m Feuerunfall<br />

Sudan. Rona spielte mit ein paar Kin<strong>de</strong>rn<br />

aus <strong>de</strong>r Nachbarschaft. <strong>Sie</strong> jagten<br />

sich gegenseitig zwischen <strong>de</strong>n Hütten<br />

hindurch. Da passierte es: Rona stolperte<br />

und fiel in einen Topf mit heißem Öl,<br />

<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Feuer stand.<br />

Der damals Zweijährige wur<strong>de</strong> bewusstlos.<br />

Das Öl hatte seine rechte Hand<br />

und seinen Unterarm verbrannt. Seine<br />

Mutter Susu brachte ihn in ein lokales<br />

Kann seinen Arm wie<strong>de</strong>r gebr<strong>auch</strong>en:<br />

Rona pumpt mit voller Kraft Wasser.<br />

20 BLICKKONTAKT Frühling 2009<br />

Krankenhaus, wo<br />

die Wun<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Lei<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> dies<br />

sehr stümperhaft<br />

gemacht und Ronas<br />

Verbrennungen<br />

heilten lange nicht.<br />

Zu<strong>de</strong>m wuchsen<br />

Hand und Unterarm<br />

unnatürlich<br />

zusammen. Infolge<strong>de</strong>ssen konnte Rona<br />

seine Hand nicht mehr bewegen. Er<br />

br<strong>auch</strong>te Hilfe be<strong>im</strong> Anziehen o<strong>de</strong>r Waschen.<br />

Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> er oft ausgelacht<br />

und weinte.<br />

CBM hilft mit plastischer Chirurgie<br />

Doch als Rona fünf Jahre alt war, wur<strong>de</strong><br />

ein CBM-Mitarbeiter auf ihn aufmerksam.<br />

Er arrangierte für Rona und seinen<br />

Onkel Francis <strong>de</strong>n Transport nach Uganda<br />

und eine Unterkunft in Kampala.<br />

Denn es gab Hilfe: In einem CBM-geför<strong>de</strong>rten<br />

Krankenhaus wur<strong>de</strong> Rona<br />

dann in <strong>de</strong>r plastischen Chirurgie operiert.<br />

Arm und Hand wur<strong>de</strong>n voneinan<strong>de</strong>r<br />

getrennt. Anschließend bekam er<br />

eine Schiene und Rehabilitation.<br />

Endlich kann Rona seinen Arm wie<strong>de</strong>r<br />

gebr<strong>auch</strong>en! Lei<strong>de</strong>r muss er noch eine<br />

Rona füttert gerne die Enten. Auch <strong>de</strong>n Becher mit Körnern<br />

kann er jetzt wie<strong>de</strong>r in seiner verbrannten Hand halten.<br />

Operation hinter sich bringen. Aber Fußball<br />

spielen mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn geht<br />

jetzt schon.<br />

>Bitte helfen <strong>Sie</strong> mit!<br />

Eine plastische Operation kostet<br />

durchschnittlich 140 Euro.<br />

Je<strong>de</strong> Spen<strong>de</strong> hilft!<br />

Kennwort: Chirurgie<br />

<strong>Besuchen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>uns</strong> <strong>auch</strong> <strong>im</strong> <strong>Internet</strong>: <strong>www</strong>.<strong>cbm</strong>.<strong>de</strong><br />

Fotos (3): CBM<br />

ISSN 1614-2772

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