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Neu 114.pdf - luth. Vicelin - Kirchengemeinde Neumünster

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nen, schon komponiert. Dieses<br />

Werk sollte ihm wohl als Referenzkomposition<br />

für eine zukünftige<br />

Anstellung dienen. Und man muss<br />

auch wohl davon ausgehen, dass<br />

er nach der sicher ohne Frage interessanten,<br />

aber auch sehr unsicheren<br />

Anstellung bei Hofe eine<br />

kalkulierbarere Anstellung im Rahmen<br />

der Kirchenmusik im engeren<br />

Sinne im Auge hatte. Dieses ging<br />

Bach gut 100 Jahre später ja ähnlich.<br />

Die Marienvesper sollte wohl Ausweis<br />

seiner Fähigkeiten<br />

sein, und zwar<br />

eben auch in einem<br />

Bereich, dem der Kirchenmusik,<br />

für den er<br />

bislang nicht so bekannt<br />

war. Und diese<br />

gewaltige Komposition<br />

zeigte dann auch eindrucksvoll<br />

(und zeigt es bis heute), wie himmelhoch<br />

Monteverdis Fähigkeiten<br />

über denen seiner Konkurrenten<br />

lagen. In drei Städten waren interessante<br />

Posten zu vergeben: Rom<br />

(am Petersdom), Mailand (an der<br />

gewaltigen gotischen Kathedrale)<br />

und Venedig. Nun, schlussendlich<br />

wurde er auf die zu seiner Zeit vielleicht<br />

prestigeträchtigste Stelle berufen,<br />

die vorstellbar war, die des<br />

Kapellmeisters an San Marco.<br />

Er wurde angestellt von der Signo-<br />

7<br />

ria der Republik Venedig und wurde<br />

Kopf der Musikausübung an der<br />

Hofkapelle des venezianischen<br />

Dogen, eben San Marco, der Kirche,<br />

die bis heute den langwährenden<br />

Glanz der Stadtrepublik<br />

verkörpert. Dort war er nicht mehr<br />

von den Launen eines Herrschers<br />

abhängig, sondern er war angestellt<br />

bei der berechenbaren venezianischen<br />

Republik und mit ihrer<br />

gut funktionierenden (wenn auch<br />

oligarchischen) Selbstverwaltung.<br />

Die Marienvesper vereinigt<br />

intime, zu Herzen<br />

gehende Soli, virtuose<br />

Ensemblekunst, prachtvolle<br />

Chortutti und instrumentalen<br />

Glanz zu einem<br />

faszinierenden und<br />

schillernden Ganzen,<br />

das durch „Canti fermi“, gregorianische<br />

Modelle, die in die klangvolle<br />

Mehrstimmigkeit hineingewoben<br />

sind, zusammengehalten wird.<br />

Sie liefert auch, wie der Name<br />

schon angibt, die komplette Musik<br />

zur Vesper, namentlich Introitus,<br />

Psalmvertonungen, Concerti<br />

als Antiphonen und das Magnificat.<br />

Und so formt die Marienvesper<br />

auch als Ganzes die „3. musikalische<br />

Vesper 2013“ unserer Vesperreihe<br />

an der<br />

<strong>Vicelin</strong>kirche.

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