Antwort FDP als PDF - DEHOGA Bundesverband
Antwort FDP als PDF - DEHOGA Bundesverband
Antwort FDP als PDF - DEHOGA Bundesverband
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
mehr Transparenz sorgen. Gleichzeitig haben wir aber sichergestellt, dass eine Veröffentlichung<br />
nicht auf bloßen Verdacht hin erfolgt, sondern ein hinreichend begründeter Verdacht<br />
vorliegen muss.<br />
- Werden Sie sich gegen die Veröffentlichung aller Ergebnisse der Lebensmittelkontrolle in<br />
Form von Barometern, Ampeln oder Smileys aussprechen?<br />
Ja. Ein wie auch immer geartetes Kontroll- und Transparenzsystem hat aus Sicht der <strong>FDP</strong> einige<br />
Voraussetzungen zu erfüllen, um einerseits für den Verbraucher effizient zu sein und andererseits<br />
eine für die Gastwirtschaft unbürokratische und den Wettbewerb stärkende Lösung<br />
darzustellen. Dazu gehört, dass zeitnahe Nachkontrolle gewährleistet sein muss. Dies setzt<br />
eine entsprechende Aufstockung des Kontrollperson<strong>als</strong>, aber auch der Sachressourcen voraus.<br />
Eine Überfrachtung der Hygienekontrolle mit weiteren Aufgaben lehnen wir ab. Wichtiger ist,<br />
dass die Hygienekontrolle ihrem Auftrag der risikoorientierten Kontrolle vollständig nachkommen<br />
kann.<br />
Die Verbraucherminister der Länder haben <strong>als</strong> zuständige Verwaltungseinheit aus unserer<br />
Sicht aber bislang keine befriedigende <strong>Antwort</strong> zu der Frage der sachgerechten Ausstattung<br />
der Kontrollbehörden gegeben. Hinzu kommt, dass es keine einheitlichen Kontrollstandards<br />
über die Bundesländergrenzen hinweg gibt. Es darf aber nicht sein, dass Kontrollergebnisse je<br />
nach Bundesland völlig unterschiedlich ausgelegt werden, da dies zu Wettbewerbsverzerrungen<br />
führen würde. Im Ergebnis kommen wir <strong>als</strong>o zu dem Schluss, dass die Voraussetzungen<br />
für die Einführung eines Kontrollbarometers derzeit nicht erfüllt sind.<br />
- Werden Sie sich für eine praxistaugliche Allergenkennzeichnung einsetzen?<br />
Ja. Bei zunehmenden Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten muss der Verbraucher<br />
klar erkennen können, ob in einem verarbeiteten Lebensmittel für ihn risikobehaftete Zutaten<br />
enthalten sind. Trotzdem dürfen gerade in Restaurants und Gaststätten, wo die Möglichkeit<br />
der Nachfrage nach Zutaten besteht, Speisekarten nicht mit Kennzeichnungspflichten überfrachtet<br />
werden.<br />
Im Fokus 5:<br />
GEMA & Co.: Urheberrechtswahrnehmungsgesetz ändern<br />
- Sind Sie auch der Ansicht, dass einseitige Tariferhöhungen erst nach rechtskräftiger Gerichtscheidung<br />
wirksam werden dürfen?<br />
Nein. Das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz gibt den Verwertungsgesellschaften das<br />
Recht, Tarife festzulegen. Jedoch dürfen bestehende Verträge nicht einseitig verändert werden<br />
Tarife müssen für alle Beteiligten fair und transparent sein. Dabei müsste sichergestellt<br />
werden, dass die Nutzer nicht missbräuchlich gegen jegliche Tariferhöhung der Rechteinhaber<br />
vorgehen, um das Inkrafttreten höherer Tarife künstlich hinauszuzögern.<br />
- Machen Sie sich für eine effektive, staatliche Aufsicht stark?<br />
Nein, nicht zusätzlich. Aufsichtsbehörde ist das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA),<br />
das eigens eine Schiedsstelle eingerichtet hat. Die Beaufsichtigung der Verwertungsgesellschaften<br />
durch das DPMA dient nicht den individuellen Interessen einzelner Berechtigter oder<br />
Nutzer, sondern dem Interesse der Allgemeinheit. Ob über diese Schiedsstelle hinaus eine<br />
staatliche Aufsicht und daher ein Eingreifen notwendig ist, müssen die Erfahrungen mit der<br />
Schiedssteller erst zeigen.