LOVETT â BROTHER : DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN ...
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linken Hälfte trennt. Die äussere Schicht der Dura dient als inneres Periost für die Schädelknochen<br />
und geht in den Suturen in das Periost der äusseren Oberfläche der Schädelknochen über, wo sie fest<br />
verankert ist. Die inneren meningealen Schichten haben vier Falten; die Falx cerebri, das Tentorium<br />
cerebelli, die Falx cerebelli und das Diaphragma sellae. Die Dura ist in den verschiedenen Bereichen<br />
des inneren Schädelgewölbes stark verankert, besonders dort, wo die meningealen Schichten mit der<br />
periostalen Schicht in Kontakt kommen. (4-14)<br />
Die craniale Dura haftet an verschiedenen Stellen fest innerhalb des Schädels, am Ring des Atlas,<br />
und verlängert sich noch weiter, da die spinale Dura am Foramen magnum und am zweiten und<br />
dritten Halswirbel stark befestigt ist. Die posterioren cervikalen epiduralen Ligamente verankern die<br />
hintere Dura mater am Ligamentum flavum.(15)<br />
An der atlanto – occipitalen Verbindungsstelle wurde ebenso eine Bindegewebsbrücke zwischen dem<br />
M. Rectus capitis posterior minor und der dorsalen spinalen Dura gefunden. (16) Eine Verbindung<br />
wurde „zwischen dem Ligamentum nuchae und der posterioren cervikalen spinalen Dura beobachtet,<br />
und zwar auf der Höhe des ersten und zweiten Halswirbels, wo das Ligamentum nuchae in der Tiefe<br />
an der Mittellinie zur Dura hin vorbeiführt. Das Ligamentum nuchae geht bilateral auch weiter bis zum<br />
Knochen des Occiput, bis hin zu den Suturen zwischen Occiput und den beiden Schläfenbeinen, die<br />
die inferiore nuchale Linie von oben erreichen.“(17)<br />
Entlang am Spinalkanal wurden im lumbalen Bereich meningovertebrale Ligamente (Hofmannsche<br />
Ligamente) lokalisiert, die vom Zwischenwirbelbereich L5/S1 ausgehen und kopfwärts bis zur Höhe<br />
von T1 verlaufen. In der Lendenwirbelsäule scheinen diese Ligamente weiter verbreitet zu sein, sie<br />
sind aber in der ganzen Länge der Brustwirbelsäule dennoch vorhanden. Es wird theoretisch<br />
vermutet, dass die Befestigungen des Duralsackes am posterioren Anteil des Wirbelkörper und am<br />
posterioren Längsband dazu führen können, dass der Duralsack im Fall einer Discusprotrusion oder<br />
einer Discushernie in Traktion gerät. (18)<br />
Aufgrund dieser duralen, ligamentären und faszialen Verbindungen könnten Zugkräfte an einem von<br />
beiden Enden dieses „duralen Rohres“, das mit dem Sacrum und dem Foramen magnum verbunden<br />
ist, einander reflexartig beeinflussen. Dieses Konzept kann bildlich untermauert werden, indem eine<br />
relativ starre Röhre mit beiden Händen gehalten wird, das eine Ende stabilisiert wird und das andere<br />
Ende gedreht. Die Zugkraft, die an dem gedrehten Ende aufgewendet wird, kann auch an dem<br />
anderen Ende gespürt werden, das stabilisiert wurde.<br />
Der Osteopath Sutherland entwickelte und erforschte Methoden zur Befundung und Behandlung,<br />
indem er die Beziehung zwischen Cranium und Sacrum zugrundelegte. Er beschrieb eine Beziehung<br />
zwischen spinalen und cranialen Meningen und nannte sie daraufhin reziproke intraspinale<br />
Membranen. Diese Beziehung verknüpft die cervikocranialen Aspekte der Dura mit der lumbosacralen<br />
Dura. Sutherland stellte die Theorie auf, „ Die intraspinalen Membranen ermöglichen die Funktion von<br />
Cranium und Sacrum in Harmonie. Daher kann, genau wie das Cranium das Sacrum oder die<br />
Wirbelsäule beeinflussen kann,das Sacrum auch die Wirbelsäule oder das Cranium beeinflussen.“(19)<br />
Muskuläre Beziehungen<br />
Die Mm. multifidi erstrecken sich zwischen C4/5 bis zu S4, mit ihren Insertionsstellen von C2 bis L5,<br />
und weisen eine sehr komplizierte Struktur auf. Dvorak und Dvorak beschreiben die Muskelfunktion<br />
folgendermassen: „Bilaterale Kontraktion hat eine Extension der Wirbelsäule zur Folge, und einseitige<br />
Kontraktion hat eine Rotation der Wirbelsäule zur gegenüberliegenden Seite zur Folge.“ Die Wirkung<br />
dieser Muskeln wird theoretisch darin gesehen, dass sie die distalen Enden der Wirbelsäule betreffen<br />
und wie eine funktionelle und Spondylose erzeugende Einheit wirken.(20) Chronische myofasziale<br />
Kontraktion im Lumbalbereich könnte theoretisch eine starre Halswirbelsäule oder dort eine<br />
Schonhaltung zur Folge haben.<br />
Weitergeleitete Schmerzmuster<br />
Dvorak und Dvorak beschreiben auch einige klinische Experimente und stellen dabei fest, „dass<br />
lokaler und weitergeleiteter Schmerz bei mechanischer oder chemischer Stimulation unterschiedlicher<br />
spinaler oder paraspinaler Strukturen entsteht“(29). „Wenn man hypertonische Salzlösung in die<br />
paravertebrale Muskulatur, Ligamente oder Apophysengelenke injiziert, oder wenn das Periost mit<br />
einer Nadel gekratzt wird, wurde in jedem dieser Fälle entsprechend der segmentalen Innervation<br />
lokaler und weitergeleiteter Schmerz erzeugt.“(20-23)<br />
Bei einem Experiment wurde klar gezeigt, dass eine Stimulation in der Region von L1 den Schmerz<br />
zur glutealen und inguinalen Region weiterleitete, aber auch zu den muskulären Bereichen des M.<br />
supraspinatus, des M. levator scapulae und dem M. deltoideus (anterior und posterior)(22). Da der M.