Adolf Hitler Teil III – Vom gescheiterten Putsch zum Reichskanzler
Adolf Hitler Teil III – Vom gescheiterten Putsch zum Reichskanzler
Adolf Hitler Teil III – Vom gescheiterten Putsch zum Reichskanzler
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<strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong> <strong>Teil</strong> <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Vom</strong> <strong>gescheiterten</strong> <strong>Putsch</strong> <strong>zum</strong><br />
<strong>Reichskanzler</strong><br />
Diese Demokratie in Deutschland ist<br />
schlecht! Zuerst werde ich die bayrische<br />
Regierung stürzen und dann nach Berlin<br />
gehen.<br />
Was bedeutete das? Da <strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong> 1923 noch in München lebte, musste er<br />
zunächst dort die Macht an sich reißen.<br />
In Bayern regierte damals Gustav Ritter von<br />
Kahr (das ist der Mann ganz links) als<br />
Ministerpräsident (= Landeshauptmann). Er<br />
war auch gegen die Demokratie und hätte am<br />
liebsten wieder die Monarchie und den Kaiser<br />
zurück gehabt.<br />
Daher galt es, ihn entweder zu stürzen oder<br />
auf <strong>Hitler</strong>s Seite zu bringen.<br />
Auf diesem Bild aus dem Jahr 1921 sieht man in der Mitte noch einen Mann<br />
und zwar Erich Ludendorff. Ludendorff war im 1. Weltkrieg ein wichtiger General im<br />
Deutschen Heer gewesen und wurde nach dem Krieg ein Sympathisant von <strong>Adolf</strong><br />
<strong>Hitler</strong> und der NSDAP. Er wird <strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong> später beim <strong>Putsch</strong> helfen.<br />
Der <strong>Hitler</strong>-Ludendorff <strong>Putsch</strong> von 1923<br />
Auf diesem Bild sieht man den<br />
Bürgerbräukeller in München, der früher<br />
eine riesige Gaststätte war. Dort hielten die<br />
Parteien oft Versammlungen ab, wie z. B. von<br />
der NSDAP im Jahr 1923.<br />
Genau hier nahm der <strong>Putsch</strong> seinen Anfang.<br />
Am 8. November 1923 hielt bei einer<br />
Veranstaltung Gustav Ritter von Kahr eine<br />
Rede. Diese sollte bald gestört werden.
<strong>Hitler</strong> stürmte am Abend mit seinen Leuten den Saal und zwang Gustav Ritter von<br />
Kahr, mit ihm in ein Hinterzimmer zu gehen. Dort fragte er zu ihn:<br />
Hilfst du mir, die<br />
Macht in Deutschland<br />
zu bekommen?<br />
Gustav Ritter von Kahr sagte ihm seine Unterstützung zu,<br />
jedoch meinte er das nicht wirklich ernst. Am 9. November<br />
1923 um 2:55 in der Früh verkündete er im Radio, dass er<br />
gegen <strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong> sei.<br />
Neben Ludendorff hatte <strong>Hitler</strong> noch einen weiteren Helfer,<br />
von dem wir später noch einiges hören werden<br />
Hermann Göring.<br />
Am 9. November kam es durch den <strong>Putsch</strong> zu<br />
Unruhen in München (Bild).<br />
<strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong>, Erich Ludendorff und deren<br />
Anhänger marschierten zur Feldherrnhalle. Dort<br />
wurden sie von der bayrischen Polizei<br />
aufgehalten. Es fielen Schüsse, bei denen<br />
einige Menschen getötet wurden. Der <strong>Putsch</strong><br />
war gescheitert.<br />
Was geschah nun mit <strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong>? War alles nun vorbei? Zunächst schien es so:<br />
<strong>Hitler</strong> wurde verhaftet und kam vor<br />
Gericht.<br />
Das Gericht verurteilte <strong>Hitler</strong> zu<br />
einer Gefängnisstrafe von 5 Jahren.<br />
Auch Erich Ludendorff wurde<br />
verurteilt.<br />
Die NSDAP wurde verboten.
So musste <strong>Hitler</strong> nun ins Gefängnis. Während der Zeit seiner Festungshaft diktierte<br />
er Rudolf Hess den ersten <strong>Teil</strong> seines Buches „Mein Kampf“.<br />
Gefängnis<br />
Jawohl mein<br />
Führer.<br />
Also, wir schreiben jetzt das<br />
nächste Kapitel. Pass gut auf,<br />
ich sage es dir an.<br />
Das Buch Mein Kampf stammte aus der Zeit, als <strong>Hitler</strong><br />
im Gefängnis saß. In diesem Buch kündigte <strong>Hitler</strong> alles<br />
an, was er später machen wollte und letztendlich auch<br />
tat: Krieg, Diktatur, Verfolgung der Juden etc.<br />
Das Buch wurde auch gedruckt und erschien erstmals<br />
1925. Wie konnte aber jemand, der im Gefängnis saß<br />
und dessen Partei verboten war, ganz normal ein Buch<br />
veröffentlichen?<br />
Nun ja, <strong>Hitler</strong> wurde bereits im Dezember 1924 wieder entlassen und die NSDAP war<br />
ab 1925 wieder erlaubt. Da <strong>Hitler</strong> mit Gewalt zunächst nichts erreichen konnte,<br />
änderte er seine Strategie.<br />
Ich werde jetzt bei Wahlen<br />
antreten. Da ich sehr gut reden<br />
kann, wird es mir hoffentlich<br />
gelingen, dass die NSDAP viele<br />
Stimmen bekommen wird.
<strong>Hitler</strong> hielt viele Reden und versuchte so, seine Zuhörer zu<br />
begeistern. Aufmärsche der SA sollten die Macht der Partei<br />
demonstrieren und durch Propaganda (= Werbung) sollten<br />
die Leute dazu gewonnen werden, ihre Stimme der NSDAP<br />
zu geben.<br />
Bilder wie diese versuchten, <strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong><br />
als großen Mann und Helden<br />
darzustellen.<br />
Ganz unten steht: „Es lebe Deutschland“<br />
Das war die Propaganda der NSDAP<br />
Bei den Wahlen gelang es der NSDAP aber zunächst kaum, viele Stimmen zu<br />
bekommen. Einer der Gründe lag darin, dass es Deutschland wirtschaftlich besser<br />
ging als noch vor einigen Jahren. Das änderte sich aber 1929 sehr bald und verhalf<br />
<strong>Hitler</strong> somit zu neuen Chancen.<br />
1929 kam es durch massive Kursverluste an<br />
der New Yorker Börse (Bild) zur sogenannten<br />
Weltwirtschaftkrise.<br />
Aktien waren plötzlich nichts mehr wert und so<br />
verloren viele Leute ihr ganzes Geld. Firmen<br />
gingen pleite und die Arbeiter saßen plötzlich<br />
auf der Straße (Arbeitslosigkeit). Diese Krise<br />
betraf aber auch Europa und vor allem<br />
Deutschland.<br />
Nach einer kurzen Phase der wirtschaftlichen<br />
Erholung hatte Deutschland durch di<br />
Weltwirtschaftskrise ab 1929 wieder mit<br />
Arbeitslosigkeit und Armut zu kämpfen. Die<br />
deutsche Regierung unter Kanzler Heinrich<br />
Brüning schaffte es nicht, den Menschen zu<br />
helfen.<br />
Menschen liefen mit<br />
Schildern durch die<br />
Straßen auf denen stand:<br />
„Ich suche Arbeit“<br />
Arbeitslos gewordene<br />
Menschen landeten auf der<br />
Straße und mussten in<br />
Obdachlosenheimen<br />
wohnen.<br />
Die Menschen waren<br />
verzweifelt.
Die Leute waren mit der Regierung unzufrieden. Sie sehnten sich nach einem<br />
starken Mann, der die Probleme lösen konnte. Für viele war das <strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong>.<br />
Und das zeigte sich auch bei den Reichstagswahlen.<br />
Wahlergebnisse bei den Reichstagswahlen<br />
der NSDAP:<br />
1929: 18,3% (zuvor 2,6%)<br />
Juli 1932: 37,3% (Stärkste Partei)<br />
November 1932: 33,1% (Trotz Verluste noch<br />
immer stärkste Partei)<br />
<strong>Adolf</strong> <strong>Hitler</strong> und die NSDAP waren plötzlich zu einer großen Macht in<br />
Deutschland geworden. <strong>Hitler</strong> wollte unbedingt <strong>Reichskanzler</strong> werden.<br />
Das gelang ihm auch, indem er dem vormaligen <strong>Reichskanzler</strong> Franz von<br />
Papen (Bild) den Posten des Vizekanzler zusicherte. Franz von Papen glaubte, <strong>Hitler</strong><br />
so kontrollieren zu können, was sich aber als Irrtum herausstellen sollte.<br />
<strong>Hitler</strong> soll ruhig <strong>Reichskanzler</strong> werden.<br />
Ich werde ihm auf die Finger schauen<br />
und ihn kontrollieren.<br />
So blieb<br />
Reichspräsident<br />
Paul von<br />
Hindenburg<br />
nichts anderes<br />
übrig, als <strong>Adolf</strong><br />
<strong>Hitler</strong> am 30.<br />
Januar 1933 <strong>zum</strong><br />
<strong>Reichskanzler</strong> zu<br />
ernennen.<br />
Bildquelle: www.wikipedia.org (Alle<br />
public domian bzw. GNU-Lizenz)<br />
<strong>Hitler</strong> hatte es geschafft. Er war endlich<br />
<strong>Reichskanzler</strong> geworden. Vor der<br />
Reichskanzlei in Berlin jubeln ihm die<br />
Menschen zu, als er sich vor dem Fenster<br />
zeigt (Mitte). Fortsetzung folgt...