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Umwälzungen in Arabischer Welt<br />

dauern noch ein Jahrzehnt<br />

550 illustre Gäste auf dem Jahresempfang<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Harburg</strong>-<strong>Buxtehude</strong> lassen<br />

sich von Auslandskorrespondentin Dr.<br />

Antonia Rados in Nahen Osten entführen.<br />

Mucksmäuschenstill war es im großen Saal<br />

des Privathotels Lindtner in Hamburg-<br />

Heimfeld. Niemand der mehr als 550 illustren<br />

Gäste auf dem Jahresempfang der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Harburg</strong>-<strong>Buxtehude</strong> wollte auch nur eine<br />

Nuance dieser spannenden und extrem<br />

informativen Reise in den Nahen Osten und<br />

die Arabische Welt verpassen. Auch für viele<br />

der Führungspersönlichkeiten aus Politik und<br />

Verwaltung, Wirtschaft, Kunst, Kultur und<br />

Medien ist diese Region noch immer mit<br />

vielen Geheimnissen behaftet. Eine Frau, die<br />

diesen Länderblock von Marokko im Westen<br />

bis zum Irak im Osten mit 200 Millionen<br />

Menschen, die fast alle dieselbe Sprache<br />

sprechen und dieselbe Religion haben, wie<br />

kaum eine Zweite kennt, ist die Gastrednerin<br />

des Jahresempfangs 2013.<br />

Dr. Antonia Rados ist eine der populärsten<br />

Auslandskorrespondentinnen im deutschen<br />

Fernsehen. Sie kann auf zahlreiche Einsätze<br />

im Kosovo, in Afrika, Afghanistan und im<br />

Nahen Osten zurückblicken. Insbesondere die<br />

Kriegsberichterstattung aus dem Irak-Krieg<br />

2003, die oftmals unter lebensgefährlichen<br />

Bedingungen live ausgestrahlt wurde,<br />

bescherte Dr. Antonia Rados internationale<br />

Anerkennung. Für ihren Einsatz in<br />

Krisengebieten wurde die heute 59 Jahre alte<br />

Journalistin und Autorin unter anderem mit<br />

dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Medienpreis,<br />

dem Deutschen Fernsehpreis und der<br />

„Romy“, dem wichtigsten Medienpreis in ihrer<br />

Heimat Österreich, ausgezeichnet.<br />

Um eine Grundverständnis vom Nahen Osten<br />

zu bekommen, bemühte Antonia Rados in<br />

ihrem einstündigen Vortrag „Wohin gehen der<br />

Nahe Osten und die Arabische Welt?“ die<br />

Anekdote von der Schildkröte und dem<br />

Skorpion, die gemeinsam den Jordan<br />

überqueren wollen. Alle Befürchtungen der<br />

Schildkröte, unterwegs vom Skorpion<br />

gebissen zu werden und zu sterben, werden<br />

vom hoch und heiligen Versprechen des<br />

Skorpions weggewischt, gerade dieses nicht<br />

tun zu wollen. Also startet die Schildkröte mit<br />

dem bissigen Insekt auf ihrem Panzer zur<br />

Flussüberquerung. Der Skorpion hat in der<br />

Mitte des Flusses jedoch nichts Besseres zu


tun, als die Schildkröte doch zu beißen, was<br />

für beide den sicheren Tod bedeutet. Als<br />

diese ihn halb im Untergehen an sein<br />

Versprechen erinnert, antwortet dieser: „Ja,<br />

ich weiß. Aber das hier ist der Nahe Osten.“<br />

„Können wir den Menschen in dieser Region<br />

überhaupt trauen?“, fragte Rados, um die<br />

Antwort sofort nachzureichen: „Wir haben gar<br />

keine andere Wahl. Auch wenn diese Länder<br />

nach langen Jahren von Diktatur und Chaos<br />

noch nicht bereit sind für Demokratie.“ Der<br />

Arabische Frühling sei zugleich eine digitale<br />

Revolution. Gerade die junge Bevölkerung<br />

unter 30 Jahren informiere sich mittels Handy,<br />

Internet und Satellitenfernsehen weltweit und<br />

sei bestens vernetzt. Eine staatliche Kontrolle,<br />

die in Diktaturen nur gefilterte Informationen<br />

ans Volk durchlasse, sei bei diesen Medien<br />

gar nicht mehr möglich. „Niemand kann diese<br />

Digitalisierung heute noch kontrollieren“, weiß<br />

Antonia Rados. Al Jazira war vor zehn Jahren<br />

der erste über Satellit zu empfangende<br />

Nachrichtensender, heute gebe es hunderte<br />

davon. Dabei spiele es auch keine Rolle, dass<br />

ein Drittel der Bevölkerung Analphabeten sei,<br />

so Rados.<br />

„Die Arabische Welt ist in Aufruhr. Kein Land<br />

hat sich bisher zur regionalen Macht<br />

entwickelt“, sagt Rados. Zuzutrauen sei diese<br />

Rolle mittelfristig der Türkei und dem Iran,<br />

obwohl beide nicht zur Arabischen Welt<br />

gehörten. „Die Türkei ist ein Land, mit dem<br />

man in Zukunft rechnen muss“, meint Rados.<br />

Einerseits, weil es aufgrund fehlender eigener<br />

Rohstoffe an dauerhaftem Frieden interessiert<br />

sei. Andererseits, weil es als muslimisch,<br />

selbstbewusstes Land vielen jungen Leuten in<br />

der Arabischen Welt als Vorbild gelte. Der<br />

Iran hingegen begrüße weitere Unruhen, weil<br />

er von steigenden Preisen für die eigenen<br />

Erdölreserven profitieren würde. Für das<br />

Streben nach einer größeren Machtposition<br />

spreche auch das offiziell nicht-militärischen<br />

Zwecken dienende Atomprogramm.<br />

Zu einer Aussage, in welche Richtung sich die<br />

Arabiasche Welt entwickeln werde, ließ sich<br />

Dr. Antonia Rados zum Ende ihres Vortrags<br />

nicht hinreißen. „Die Umwälzungen befinden<br />

sich in vollem Gange und werden mindestens<br />

ein weiteres Jahrzehnt andauern.“ Da hält sie<br />

es eher mit der Weisheit eines ihrer vielen,<br />

hochkarätigen Interviewpartner: „Erfahrene<br />

Propheten warten die Ereignisse einfach ab.“<br />

Zu Beginn des Jahresempfangs 2013 der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Harburg</strong>-<strong>Buxtehude</strong>, eines der<br />

größten gesellschaftlichen Ereignisse südlich<br />

der Elbe, hatte der Vorstandsvorsitzende


Heinz Lüers ein Plädoyer für den Euro<br />

gehalten, von dessen Fortbestand er<br />

überzeugt ist – auch wenn noch harte Zeiten<br />

bevorstünden. Zudem prophezeite Lüers eine<br />

wachsende Weltwirtschaft, von der<br />

Deutschland profitieren werde, und ein<br />

anhaltend niedriges Zinsniveau bei hohen<br />

Kapitalmarktschwankungen. „Wer streut,<br />

rutscht nicht aus“, legte er den <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

Kunden in diesem schwierigen Marktumfeld<br />

eine stärkere Vermögensstrukturierung mit<br />

Laufzeitenvarianten und Risikostreuung nahe.<br />

„Wir als <strong>Sparkasse</strong> werden konsequent jene<br />

Werte weiterleben, die uns auszeichnen:<br />

Nähe, Seriosität und Verlässlichkeit“,<br />

versprach der Vorstandsvorsitzende.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 konnte die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>Harburg</strong>-<strong>Buxtehude</strong> trotz des anspruchsvollen<br />

Wettbewerbsumfeldes die Kundeneinlagen<br />

um 93 Millionen Euro und die Ausleihungen<br />

um mehr als 130 Millionen Euro steigern. Im<br />

Fokus standen neben kurzfristigen Terminund<br />

Spareinlagen vor allem die gewerblichen<br />

und wohnwirtschaftlichen Finanzierungen.<br />

Mit Blick auf den politischen Machtwechsel in<br />

Niedersachsen forderte Heinz Lüers die<br />

neuen Regierungsparteien auf, schnell eine<br />

handlungsfähige und stabile Regierung zu<br />

bilden. „Stillstand können wir uns nicht<br />

leisten“, so Lüers, „vor allem nicht in unserer<br />

besonders prosperierenden Süderelberegion.“<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit hoch zu halten<br />

und auszubauen, müssten Verkehrs-<br />

Infrastrukturprojekte wie der Ausbau der A39,<br />

die Fertigstellung der A26 und die dringend<br />

erforderliche Elbvertiefung zügig<br />

vorangetrieben werden. Schließlich forderte<br />

Lüers die Politik auf, kräftig in die Qualifikation<br />

zukünftiger Fachkräfte zu investieren. Die<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Harburg</strong>-<strong>Buxtehude</strong> tue dies zum<br />

Beispiel in Form von Kooperationen und<br />

Beteiligungen an der Technischen Universität<br />

Hamburg-<strong>Harburg</strong> (TUHH), der Hochschule<br />

21 in <strong>Buxtehude</strong>, der Leuphana-Universität in<br />

Lüneburg und der Zukunftswerkstatt in<br />

Bucholz.<br />

Im Anschluss hatten die Gäste und Gastgeber<br />

bei einem gemeinsamen Imbiss im stilvollen<br />

Ambiente des Privathotels Lindtner<br />

Gelegenheit zum regen Meinungsaustausch.<br />

Gesprächspartner und Themen gingen im<br />

weiteren Verlauf des Abends jedenfalls nicht<br />

aus. Und für rege Diskussionen sorgte auch<br />

der Vortrag von Antonia Rados.


Die 59 Jahre alte Journalistin und Autorin Dr.<br />

Antonia Rados war der Stargast auf dem<br />

Jahresempfang 2013 der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Harburg</strong>-<br />

<strong>Buxtehude</strong>.<br />

Smalltalk nach dem großen Auftritt zwischen<br />

Auslandskorrespondentin Dr. Antonia Rados<br />

(links) und dem Vorstandsvorsitzenden der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Harburg</strong>-<strong>Buxtehude</strong>, Heinz Lüers.<br />

Im Hintergrund Landrat Joachim Bordt.


Gemeinsame Freude über einen informativen<br />

und gelungenen Abend bei den <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

Vorstandsmitgliedern Frank Jäschke, Stargast<br />

Dr. Antonia Rados, Heinz Lüers und Andreas<br />

Sommer (von links).

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