Bericht über das Geschäftsjahr 2011 - Concordia ...
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Lagebericht<br />
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden weitreichenden<br />
Veränderungen der zukünftigen aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen und der verbleibenden Unsicherheit um<br />
die endgültige Anwendung und Auslegung der einzelnen<br />
Vorschriften, begleitet die <strong>Concordia</strong> Rechtsschutz die<br />
aktuelle Diskussion um <strong>das</strong> Solvency II-Projekt weiterhin<br />
aktiv. Dabei hat sich die <strong>Concordia</strong> Rechtsschutz in den<br />
zurückliegenden Jahren auch an den entsprechenden Feldstudien<br />
zum Test der Bewertungsprinzipien und -methoden<br />
des quantitativen Modells beteiligt. Die Erfahrungen und<br />
Ergebnisse sind kritisch analysiert worden und haben bei<br />
der Weiterentwicklung unseres individuellen Risikomanagements<br />
Berücksichtigung gefunden. Die <strong>Concordia</strong><br />
Rechtsschutz orientiert sich dabei am vorgegebenen<br />
Prinzip der Proportionalität, wonach die internen Risikomanagementprozesse<br />
an der unternehmensindividuellen<br />
Risikosituation, der besonderen Organisation und der<br />
Struktur sowie der Art und dem Umfang der Geschäftstätigkeit<br />
auszurichten sind. Der von uns verfolgte Ansatz<br />
zielt darauf ab, <strong>das</strong> Risikomanagement vollständig in die<br />
Organisation und die Prozesse der <strong>Concordia</strong> Versicherungsgruppe<br />
zu integrieren, um somit dem ursprünglichen<br />
Leitgedanken zu folgen, durch die Analyse und<br />
Dokumentation der Ursache-Wirkungszusammenhänge<br />
die in Verbindung mit der Erstellung und Veräußerung<br />
des Produktes Versicherungsschutz auftreten können,<br />
ein proaktives Handeln in Bezug auf mögliche Störungen<br />
erreichen zu können.<br />
Die <strong>Concordia</strong> Rechtsschutz ist für die Herausforderungen<br />
der Zukunft gerüstet.<br />
Zur Zeit sind aus Sicht der Gesellschaft keine Entwicklungen<br />
zu erkennen, die die Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage der Gesellschaft nachhaltig negativ beeinträchtigen<br />
können.<br />
Erwartungen und Zukunftsperspektiven<br />
Wirtschaftliche Entwicklung<br />
Das Expansionstempo der globalen Wirtschaft hat sich<br />
seit der zweiten Jahreshälfte <strong>2011</strong> deutlich abgeschwächt.<br />
Die Stimmungsindikatoren spiegeln eine drastisch gestiegene<br />
Unsicherheit in Hinblick auf die weitere wirtschaftliche<br />
Entwicklung wider. Zuletzt <strong>über</strong>lagerte in der<br />
öffentlichen Wahrnehmung die Schuldenkrise im Euroraum<br />
die nicht minder brisante Lage in den USA.<br />
Die Entwicklung der Weltwirtschaft dürfte 2012 im<br />
Wesentlichen davon abhängen, ob es der Politik gelingt,<br />
einen Lösungsweg aus der Schuldenkrise aufzuzeigen.<br />
Dazu sind einschneidende Konsolidierungsmaßnahmen<br />
unumgänglich. Vor diesem Hintergrund sind fi skalpolitische<br />
Impulse in größerem Umfang nicht mehr möglich.<br />
Für den Euroraum ist eine Rezession 2012 kaum mehr<br />
abzuwenden. Fraglich ist, wie tief diese ausfallen und<br />
wie lange sie andauern wird. Sollte es der Politik und der<br />
Notenbank gelingen, die Märkte kurzfristig zu beruhigen,<br />
könnte bereits ab Jahresmitte die Wirtschaftsleistung<br />
CR 16<br />
wieder ansteigen. In den USA deuten die Frühindikatoren<br />
eine langsame Erholung an, zudem hat die Fed angekündigt,<br />
die Leitzinsen noch längere Zeit auf dem<br />
niedrigen Niveau zu belassen. Die Schwellenländer sollten<br />
durch eine expansivere Geldpolitik wieder auf ihren<br />
Wachstumspfad zurückfi nden.<br />
Entwicklung in der Versicherungswirtschaft<br />
Trotz der voraussichtlichen wirtschaftlichen Eintrübung<br />
bleiben die Nachfrage nach Versicherungsschutz in<br />
Deutschland und damit auch die Beitragseinnahmen der<br />
deutschen Versicherer weiterhin relativ stabil. In der<br />
Schaden- und Unfallversicherung gehen die vorsichtigen<br />
Schätzungen des GDV für 2012 von einem leichten<br />
Anstieg der Beitragseinnahmen aus, der sich zwischen<br />
1,0 % bis 2,0 % bewegen dürfte. Wegen der hohen Marktdurchdringung<br />
sind hier Mengenkomponenten nur von<br />
untergeordneter Bedeutung. Entscheidend wird sich<br />
hier die Preiskomponente auswirken, welche wesentlich<br />
davon abhängig ist, wie sich die Prämienentwicklung in<br />
der Kraftfahrtversicherung darstellen wird. Auch die Unternehmen<br />
der Rechtsschutzversicherung haben sich in<br />
einem umkämpften Markt zu behaupten. Neben der anhaltenden<br />
Staatsschuldenkrise und deren ökonomischen<br />
Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt bleiben <strong>das</strong><br />
Thema Solvency II und die verschiedenen Aspekte der<br />
Schadenbearbeitung – wie zum Beispiel der Einsatz von<br />
Mediatoren – im Mittelpunkt.<br />
Aktienmarktentwicklung<br />
Trotz des erwarteten geringen Gewinnwachstums der Unternehmen<br />
und der weiterhin schwelenden Unsicherheit<br />
bezüglich der Staatsschulden dürften die Aktienmärkte<br />
mittelfristig attraktiv sein. Die deutschen Aktien liegen<br />
mit einen Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut elf noch deutlich<br />
unter dem historischen Durchschnitt und bedingt durch<br />
<strong>das</strong> Niedrigzinsumfeld fehlt es an attraktiven Alternativen.<br />
Aufgrund der konjunkturellen und politischen Unsicherheiten<br />
dürfte die Volatilität jedoch auch im Jahr 2012<br />
hoch bleiben.<br />
Rentenentwicklung<br />
Nachdem die EZB zum Jahresende <strong>2011</strong> die Leitzinsen<br />
wieder auf 1 % gesenkt hat, dürfte die Geldpolitik auch<br />
2012 weiterhin sehr expansiv bleiben. Dafür spricht vor<br />
allem die deutliche Konjunkturabschwächung in der<br />
Eurozone. Hinzu kommen die Verspannungen am Interbankenmarkt,<br />
die eine Unterstützung durch die Geldpolitik<br />
erfordern. Das Misstrauen der Banken untereinander<br />
ist ähnlich hoch wie zu Zeiten der Lehman Krise. Aufgrund<br />
der abnehmenden Infl ationsraten ergibt sich für die EZB<br />
zudem Spielraum für eventuelle Leitzinssenkungen.<br />
Die aus der Schuldenkrise resultierende Unsicherheit<br />
könnte ab Jahresmitte allmählich wieder abnehmen,<br />
wenn erkennbar wird, <strong>das</strong>s die Peripherie-Länder fällige<br />
Anleihen zu tragfähigen Konditionen refi nanzieren können.<br />
Dies gilt insbesondere für Italien, welches im ersten