Bericht über das Geschäftsjahr 2011 - Concordia ...

Lagebericht
Auslöser für diese Entwicklung war die Sorge vor einem
Übergreifen der Staatsschuldenkrise auf Italien und
Spanien. Entsprechend trennten sich Investoren in großem
Umfang von italienischen und spanischen Staatsanleihen.
Auch die ab August von der EZB aufgenommenen Ankäufe
von Staatsanleihen der Peripherieländer konnten die
Stimmung an den Märkten nicht nachhaltig beruhigen. Die
massive Flucht in Sicherheit führte dazu, dass die Rendite
zehnjähriger Bundesanleihen im September mit 1,64 %
ein neues Allzeittief markierte. Erst der zum Jahresende
begebene langlaufende Tender der EZB im Volumen von
fast einer halben Billion Euro trug zu einer leichten Marktstabilisierung
bei.
Allgemeine Entwicklung in der Rechtsschutzversicherung
Für die Rechtsschutzversicherer war das Geschäftsjahr
2011 ein günstiges Jahr. Die ab Oktober 2010 in einem
wesentlichen Segment möglichen Beitragsanpassungen
haben dazu geführt, dass das Beitragsaufkommen der
Branche gesteigert werden konnte. Die Beitragseinnahmen
aller Rechtsschutzversicherer stiegen im Geschäftsjahr
2011 um 2,6 % auf 3,31 Mrd. EUR. Die Gewinnung
neuer Kunden ist der Branche nur in einem sehr geringen
Maße gelungen. Mit einem Wachstum bei den Vertragsstückzahlen
von 0,3 % ist von anhaltender Stagnation zu
sprechen. Die Marktdurchdringung der Rechtsschutzversicherung
verharrt weiter auf einem niedrigem Niveau.
Gleichzeitig befi ndet sich der Rechtsschutzversicherungsmarkt
in einem sich verschärfenden Verdrängungswettbewerb.
Das Geschäftsjahr 2011 ist nur noch sehr leicht von den
Auswirkungen der abklingenden Wirtschaftskrise beeinfl
usst. Die Anzahl der Schadenfälle sinken im Geschäftsjahr
2011 um ca. 0,6 %. Besonders zurückgegangen ist
die Anzahl der Arbeitsrechtsstreitigkeiten. Die Schadenzahlungen
für Geschäftsjahresschäden sinken marktweit
um 1,9 %. Gleichzeitig steigen die Aufwendungen für
Vorjahresschäden um 0,4 %.
Überblick über die Geschäftsentwicklung 2011
der Concordia Rechtsschutz-Versicherungs-AG
Die Concordia Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft
("Concordia Rechtsschutz") betrieb im Jahre
2011, in ihrem 31. Geschäftsjahr, die Rechtsschutzversicherung
auf der Grundlage
- der Allgemeinen Bedingungen für die Rechtsschutzversicherung
(ARB),
- der Sonderbedingungen für den Spezial-Straf-Rechtsschutz
(SSR),
- Sonderbedingungen für den Cross Compliance-
Rechtsschutz (CCR),
- der Versicherungsbedingungen für den Vermögensschaden-Rechtsschutz
der Aufsichtsräte, Beiräte, Vorstände,
Unternehmensleiter und Geschäftsführer (VRB).
CR 6
Das Geschäftsgebiet erstreckt sich satzungsgemäß auf
das In- und Ausland. Verträge wurden nur im Inland abgeschlossen.
Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit beläuft sich
auf 2,5 Mio. EUR (2,2 Mio. EUR). Neben den Zahlungen
für Versicherungsfälle von unverändert 55,5 Mio. EUR
wurden den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte
Versicherungsfälle 6,7 Mio. EUR (4,8 Mio. EUR) zugeführt.
Die Geschäftsentwicklung ist im Betrachtungszeitraum
für das Unternehmen zufriedenstellend verlaufen.
Das Grundkapital beträgt 12,0 Mio. EUR. Es ist zu 91,3 %
eingezahlt.
Die Aktien der Gesellschaft gehören zu 100 % der
Concordia Versicherung Holding Aktiengesellschaft
("Concordia Holding"), die wiederum eine 100 %ige
Tochtergesellschaft der Concordia Versiche rungs-Gesellschaft
auf Gegenseitigkeit ("Concordia") ist.
Seit dem 1. Januar 2004 besteht zwischen der Gesellschaft
und der Concordia Holding ein Ergebnisabführungsvertrag.
Durch das Steuerabkommen wird die Gesellschaft
so gestellt, als ob sie selbst steuerpfl ichtig wäre (Umlageverfahren).
Zwischen der Gesellschaft und der Concordia be steht
ein Organisationsabkommen über den Einsatz des
Außenvertriebs der Concordia für das Rechtsschutz-
Versiche rungsgeschäft gegen Erstattung der Ver mittlerprovisionen
und Zahlung einer zusätzlichen Pro vision.
Die Gesellschaft erhielt aufgrund von Dienstleistungsabkommen
grundsätzlich alle zentralen Dienstleistungen
von der Concordia und der Cordial Versicherungs-Dienstleistungen
GmbH, denen Verwal tungsaufgaben und Funktionen
übertragen worden sind.
Die Leistungsbearbeitung in der Rechtsschutzversicherung
hat die Gesellschaft auf die Concordia Rechtsschutz-Leistungs-GmbH
übertragen.
Ferner besteht ein Vertrag über weitgehende Per sonalunion
auf Geschäftsführungsebene zwischen der Gesellschaft
und fast allen Concordia Gesellschaften. Die
Gesellschaft erstattet für die genannten Verträge als
Vergütung die vollen Kosten.
Die Gesellschaft verwaltet aufgrund eines weiteren
Dienst leistungsvertrages den Bestand an Schutzbrief-
Ver sicherungen und Kraftfahrt-Schutzbrief-Versicherungen
einschließlich der Schadenbearbeitung für die
Concordia.