13.02.2014 Aufrufe

Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013 - Klinikum Ernst von ...

Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013 - Klinikum Ernst von ...

Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013 - Klinikum Ernst von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.concept-ophthalmologie.de<br />

74434<br />

ConCept ophthalmologie 6-<strong>2013</strong><br />

Ausgabe 6-<strong>2013</strong><br />

Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte<br />

Umfrage unter Refraktiven Chirurgen: Was sind/wären die besten Innovationen heute und morgen?<br />

Refraktive Chirurgie<br />

Konzepte der Presbyopie-Korrektur<br />

Femto-Phako<br />

Erfahrungen mit neuen Lasern<br />

AMD-Prophylaxe<br />

Hilft Nahrungsergänzung?<br />

01-titel_final.indd 1 12.07.<strong>2013</strong> 07:39:04


Der Moment, in dem die Sehkraft Ihrer Patientin<br />

wieder ihrem jugendlichen Lebensgefühl entspricht.<br />

Für diesen Moment arbeiten wir.<br />

// Aktiver Lebensstil<br />

Made By Carl Zeiss<br />

AT LISA ® tri 839MP – die erste trifokale vorgeladene true-MICS-IOL für echten Intermediärvisus.<br />

Das neue Mitglied der AT LISA-Familie bietet einen deutlich verbesserten Intermediärvisus, eine innovative<br />

trifokale Optik für optimale Sehqualität in allen Distanzen, eine hohe Kontrastempfindlichkeit bei allen<br />

Lichtverhältnissen und maximale Unabhängigkeit <strong>von</strong> der Pupillenweite.<br />

www.meditec.zeiss.com/lisa-tri


editorial<br />

Unterstützung für<br />

unsere Arbeit<br />

Prof. Dr. med. Fritz Dannheim<br />

fd@concept-ophthalmologie.de<br />

Verehrte, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />

In unserer vorletzten Ausgabe hatte ich an dieser<br />

Stelle meinem Ärger über die Diffamierung der<br />

Ärzteschaft in den Medien Luft gemacht, gerade<br />

auch über die lückenhaften und dadurch gänzlich<br />

irreführenden Berichte zur Glaukomvorsorge im<br />

Internet. Diese ungerechtfertigte Ärzteschelte geht<br />

jedoch weiter, wie in der Plusminus-Sendung am<br />

03.07.<strong>2013</strong> zu sehen und zu hören war. Und hier<br />

kam uns dankenswerterweise der BVA zu Hilfe:<br />

Herr Kollege Heinz hat mit seinem Schreiben an<br />

diese Redaktion, welches Sie alle bekommen haben<br />

sollten, deren üble Verleumdung klargestellt – vielen<br />

Dank dafür!<br />

Wir müssen uns jedoch fragen, was eine solche<br />

einzelne Reaktion erreichen kann – ist es vielleicht<br />

nur ein wichtiger, aber eben kleiner Tropfen auf<br />

einen heißen Stein? Und was können wir gegen<br />

diese hässliche Stimmungsmache der Politiker, der<br />

Kassen- und Medienfürsten unternehmen?<br />

Ganz einfach – wir haben ja noch das Magazin<br />

„Augenlicht VisionCare“. Ist es nicht wunderbar,<br />

dass wir seit fast 20 Jahren wenigstens ein <strong>Heft</strong> für<br />

unsere Patienten in das Wartezimmer legen können,<br />

welches sich mit viel Mühe um die Bedürfnisse der<br />

Leserschaft kümmert – und zwar in unserem Sinne<br />

nach qualitativer Medizin? Dafür hat ihm der BVA<br />

vor neun Jahren ja auch den Medienpreis verliehen.<br />

Manche <strong>von</strong> uns, wenn auch wenige, legen mehrere<br />

Exemplare in ihrem Wartezimmer aus, weil sie da-<br />

ran interessiert sind, in unserem kleinen Fach eine<br />

nachhaltige kommunikative Wirkung zu erzielen.<br />

Es müssten nur viel mehr werden, weil sicher ist:<br />

Dieses Magazin wird nicht gegen uns schreiben<br />

und keine Fallen stellen. Es diffamiert nicht und<br />

schürt auch nicht den beliebten Neidkomplex.<br />

Nein, es unterstützt uns in dem Sinne, dem Patienten<br />

medizinisch sinnvolle Optionen über die Kassenmedizin<br />

hinaus anzubieten. Herr Höninger war<br />

in seinem Leben oft Patient – und hat aus dieser<br />

Erfahrung heraus damals ein <strong>Heft</strong> entwickelt, in<br />

dem sich Patienten über die aus individueller ärztlicher<br />

Sicht besten Möglichkeiten informieren und<br />

aktiv werden können.<br />

Deshalb wird das Patientenmagazin dieser Ausgabe<br />

CONCEPT <strong>Ophthalmologie</strong> beigefügt, um das<br />

„Augenlicht“ möglichst flächendeckend in unseren<br />

Wartezimmern auszulegen. Nutzen wir das, was wir<br />

haben, und geben wir dem guten <strong>Heft</strong> die notwendige<br />

Aufmerksamkeit. Auf diese Weise werden wir<br />

die Bevölkerung in einer sonst unerreichbaren Breite<br />

ansprechen und mit in unser Boot holen können.<br />

Viel Erfolg dabei,<br />

und herzliche kollegiale Grüße!<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

3<br />

03-Editorial Dannheim_final.indd 3 12.07.<strong>2013</strong> 07:21:16


Farbe in neuem Licht<br />

93615-002 INT.D13 © Heidelberg Engineering GmbH<br />

Zukunft sichern mit<br />

Advanced Upgrade Package<br />

Mit MultiColor TM Laser-Fundusbildern erkennen<br />

Sie mehr. Die spezifischen Laserfarben dringen<br />

unterschiedlich tief in die Netzhaut ein und ergeben<br />

plastische, kontrastreiche und detailgetreue<br />

Fundusbilder.<br />

Simultan mit SD-OCT aufgenommen ergibt sich<br />

durch SPECTRALIS mit MultiColor eine ganz neue<br />

diagnostische Dimension.<br />

MultiColor ist für alle SPECTRALIS-Modelle<br />

optional verfügbar. Mit dem Advanced Upgrade<br />

Package können Sie MultiColor auch später<br />

nachrüsten.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.SPECTRALIS-MultiColor.de<br />

93615-002 INT.D13_SPECTRALIS_MultiColor_210x297+3_AUP_ConcOpth_JulAug.indd 1 09.07.<strong>2013</strong> 10:32:14


Zeiss Meditec<br />

perspektiven<br />

10 DOC-Kongress<br />

Innovationen und Optionen –<br />

Nachgefragt bei Dr. Armin Scharrer<br />

12 Frauen-Netzwerk<br />

Die Augenchirurginnen trafen sich in<br />

Nürnberg<br />

schwerpunkt<br />

refraktive chirurgie<br />

14 Editorial<br />

Optometristen: Ja bitte!<br />

PD Dr. med. Anja Liekfeld<br />

16 Presbyopie-Korrektur<br />

Operative Möglichkeiten im Intraokularbereich<br />

19 Kamra-Inlay<br />

Prinzip der stenopäischen Lücke zur<br />

Korrektur der Presbyopie<br />

22 Femto-Phako<br />

Femtosekundenlaser in der Kataraktchirurgie.<br />

Vor- und Nachteile<br />

24 Innovationen<br />

Was ist sinnvoll, was wünschenswert?<br />

Umfrage unter Refraktiven Chirurgen<br />

CONCEPT<br />

blue ocean<br />

27 Shops. Leben sie noch?<br />

Warum bekommen Kontaktlinsen keinen<br />

Platz beim Augenarzt?<br />

28 Fielmann<br />

Reich mit Nulltarif<br />

29 Böse Spekulanten<br />

Serie für Geldanleger<br />

medizin<br />

32 AMD-Prophylaxe<br />

Kapitel VIIIa der Serie über<br />

Nahrungsergänzung<br />

standards<br />

03 Editorial<br />

Prof. Dr. med. Fritz Dannheim<br />

06 News<br />

06 Impressum<br />

35 Update<br />

Aus den Unternehmen<br />

39 Marktplatz<br />

- Marktüberblicke:<br />

Laser / Rund um den OP<br />

- Firmen und Produkte<br />

- Kleinanzeigen<br />

42 Termine<br />

Aus- und Fortbildung<br />

schwerpunktthema<br />

14 Refraktive Chirurgie<br />

Die aktuellen Therapie-Optionen<br />

bei der Presbyopie-Korrektur wie<br />

beispielsweise das Kamra-Inlay<br />

(s. Foto) sind nach wie vor mit<br />

Einschränkungen behaftetet, aber<br />

immer wieder spannend.<br />

Welche Therapie-Optionen gibt<br />

es derzeit bei der Presbyopie-<br />

Korrektur?<br />

Welche praktischen und klinisch<br />

relevanten Vor- und Nachteile<br />

hat die gerade heiß diskutierte<br />

Femto-Phako?<br />

Was halten Spezialisten im Bereich<br />

der Refraktiven Chirurgie<br />

<strong>von</strong> den Innovationen der letzten<br />

zwei bis drei Jahre und was wünschen<br />

sie sich für die Zukunft?<br />

Unsere kleine Umfrage dazu spiegelt<br />

die aktuellen Tendenzen, Entwicklungen<br />

und auch kritischen<br />

Einschätzungen.<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

5<br />

05-Inhalt_sw.indd 5 12.07.<strong>2013</strong> 10:45:54


news<br />

menschen + meldungen<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Kester Nahen berufen<br />

Die Heidelberg Engineering GmbH gab Anfang<br />

Juni <strong>2013</strong> die Berufung <strong>von</strong> Dr. Kester Nahen<br />

zum Geschäftsführer bekannt. Er wird damit<br />

zukünftig das Unternehmen zusammen mit den<br />

beiden Firmengründern Dr. Gerhard Zinser und<br />

Christoph Schoess leiten.<br />

Seit seinem Eintritt ins Unternehmen im Jahre<br />

2007 ist Dr. Nahen für den Bereich globales<br />

Marketing und Geschäftsentwicklung zuständig.<br />

„Wir sind sehr erfreut darüber, dass Herr<br />

Dr. Nahen der Geschäftsführung in dieser für<br />

unser Unternehmen wichtigen Zeit starken<br />

Wachstums beitritt“, sagte Christoph Schoess.<br />

„Sein fundiertes technisches und klinisches<br />

Wissen sowie seine Expertise im Produktmanagement<br />

und Marketing haben Herrn Dr.<br />

Nahen großen Respekt in ophthalmologischen<br />

Fachkreisen weltweit verschafft“, kommentierte<br />

Dr. Gerhard Zinser.<br />

Hochwasser<br />

Service fährt Doppelschicht<br />

Trotz DOC-Kongress in Nürnberg leisteten die<br />

Mitarbeiter der Firma Oculus Soforthilfe bei den<br />

Hochwasseropfern im Süden und Osten der Republik.<br />

Mit zwölf Mann in Doppelschichten (6.00<br />

bis 22.00 Uhr) war die Service-Mannschaft im<br />

Einsatz. Wann immer ein Notruf einging, war<br />

die Hilfstruppe sofort unterwegs. Nicht nur vor<br />

Ort, sondern auch im Betrieb wurden Sonderschichten<br />

eingelegt, damit schnell und unbürokratisch<br />

Ersatzgeräte zu den Kunden geliefert<br />

werden konnten. Mitarbeiter unterbrachen ihren<br />

Urlaub, um in dieser Ausnahmesituation zu<br />

helfen. Trotz dieses Sondereinsatzes konnten<br />

alle anderen Kunden termingerecht beliefert<br />

werden. „Diese Notsituation ist noch nicht ausgestanden,<br />

denn das große Aufräumen beginnt<br />

jetzt. Auch hier werden wir unseren Kunden<br />

unbürokratisch helfen“, sagte Geschäftsführer<br />

Rainer Kirchhübel.<br />

Manna Eye Clinic<br />

Laserspende erhalten<br />

Dr. Elisabeth Herz lebt seit 30 Jahren in Kamerun<br />

und hat inzwischen die dritte Augenklinik<br />

aufgebaut. Die „Manna Eye Clinic“ ist die<br />

einzige Augenklinik im Umkreis <strong>von</strong> 150 km<br />

und vor allem für die Behandlung der armen<br />

und ärmeren Patienten gedacht. Das Team<br />

der Augenklinik konsultiert zusätzlich in 22<br />

Außenstationen. Die Untersuchungs- und Behandlungsgeräte<br />

wurden nahezu alle gespendet.<br />

In der Optikerwerkstatt werden Brillen zu<br />

günstigen Preisen hergestellt. Wer sich auch<br />

dies nicht leisten kann, bekommt in Einzelfällen<br />

auch Operation, Medikamente oder eine Brille<br />

kostenlos. Die A.R.C. Laser GmbH übergab<br />

kürzlich Dr. Herz einen Zyklophoto-Laser.<br />

Wer ihre Arbeit unterstützen möchte, wende<br />

sich an die africa action / Deutschland e.V.<br />

Konto 99 88 77 bei der PAX-Bank BLZ 370 601<br />

93, Stichwort „Herz / Kamerun“.<br />

Herausgeber<br />

Prof. Dr. med. Fritz Dannheim<br />

E-Mail: fd@concept-ophthalmologie.de<br />

Heinz Jürgen Höninger (verantwortlich)<br />

Tel. (07522) 931-073, E-Mail: hjh@autentic.info<br />

PD Dr. med. Anja Liekfeld (Vorderer Augenabschnitt)<br />

E-Mail: al@concept-ophthalmologie.de<br />

Prof. Dr. med. Albert J. Augustin (Hinterer Augenabschnitt)<br />

E-Mail: aa@concept-ophthalmologie.de<br />

Verlagsanschrift<br />

autentic.info GmbH<br />

Zunftwinkel 7<br />

D-88239 Wangen im Allgäu<br />

Internet<br />

www.concept-ophthalmologie.de<br />

www.autentic.info<br />

Redaktionsadresse<br />

autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT <strong>Ophthalmologie</strong><br />

Postfach 1410, 88230 Wangen im Allgäu<br />

Redaktionsleitung<br />

Susanne Wolters, E-Mail: sw@autentic.info<br />

Autoren und Gesprächspartner<br />

dieser Ausgabe<br />

Prof. Dr. Fritz Dannheim, Dr. Georg Eckert<br />

Prof. Dr. Erich Elstner, Heinz Jürgen Höninger,<br />

Prof. Dr. Mike Holzer, Dr. Bettina Jendritza,<br />

PD Dr. Anja Liekfeld, Dr. Armin Scharrer,<br />

Dr. Stefanie Schmickler, Susanne Wolters<br />

Gestaltung<br />

autentic.info, Wangen / Nicole Kappe<br />

Anzeigendisposition<br />

Michaela Einhauser<br />

E-Mail: me@autentic.info<br />

Tel. (07522) 931-073<br />

Fax (07522) 707 98 32<br />

Anzeigenverkauf Deutschland<br />

Karin Burghardt<br />

E-Mail: kb@autentic.info<br />

Tel. (02054) 155-29<br />

Fax (02054) 155-28<br />

Anzeigenpreise<br />

Gültige Preisliste Nr. 7 (1. Januar <strong>2013</strong>)<br />

Bankverbindung<br />

Postbank Dortmund<br />

BLZ 440 100 46<br />

Kto. 3502 36-467<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort<br />

Ulm<br />

Gesamtherstellung<br />

F&W Mediencenter GmbH<br />

Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg<br />

Abonnement<br />

85 Euro / 9 Ausgaben<br />

Deutschland, Ausland 98 Euro<br />

Fachzeitschrift mit<br />

geprüfter Auflagenzahl<br />

Druckauflage 1. Quartal <strong>2013</strong><br />

6.000 Exemplare<br />

Verbreitete Auflage<br />

5.774 Exemplare<br />

IMPRESSUM<br />

6<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

06-News_final.indd 6 12.07.<strong>2013</strong> 09:32:32


Aus guten Erfahrungen werden<br />

neue Perspektiven. Demnächst mehr.<br />

Lucentis ® 10 mg/ml Injektionslösung:<br />

Wirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: ,-Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat,<br />

Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung<br />

infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss)<br />

bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den<br />

Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen:<br />

Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische<br />

Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten<br />

Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende<br />

Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig:<br />

Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels,<br />

Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand<br />

der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem,<br />

Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis,<br />

Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge,<br />

Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens <strong>von</strong> Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch. Blutungstypen).<br />

Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung <strong>von</strong> VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an<br />

Patienten mit AMD, DMÖ , RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen.<br />

Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: Siehe Fachinformation. Stand: Juli <strong>2013</strong> (MS 07/13.12)<br />

Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg.<br />

Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de<br />

Info-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)<br />

Mitvertriebe:<br />

Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg<br />

Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg<br />

Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg<br />

Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg<br />

H_5986_2_Lucentis_Teaser_LIBRA_A4+3.indd 1 08.07.13 13:41


news<br />

menschen + meldungen<br />

OcuNet<br />

Jahresbericht veröffentlicht<br />

EYEnovative Förderpreis<br />

Projektanträge gefragt<br />

AMD-Netz NRW<br />

Richtigstellung<br />

Angestellte und selbstständige<br />

Ärzte unter<br />

einer einheitlichen ärztlichen<br />

Führung, mehrere<br />

Standorte und Qualitätsmedizin<br />

über die<br />

ganze Bandbreite der<br />

konservativen, ambulanten<br />

sowie stationär<br />

chirurgischen Augenheilkunde<br />

– das sind<br />

die Eckdaten der in der<br />

OcuNet Gruppe zusammengeschlossenen<br />

Zentren. Sie bieten damit<br />

zusammen mit den ebenfalls in der Gruppe<br />

organisierten unabhängigen Praxen eine – so<br />

die Pressemitteilung – exzellente augenmedizinische<br />

Versorgung; darüber hinaus stünden<br />

sie auch für einen neuen Typus <strong>von</strong> Organisationsform<br />

in der ambulanten Versorgung, der<br />

Lösungsansätze für Herausforderungen im<br />

Gesundheitswesen aufzeige. Im frisch aufgelegten<br />

OcuNet Jahresbericht 2012 geben sie<br />

dazu Einblick.<br />

Der Bericht zeigt auf, wie sich das besondere<br />

Leistungspotential der Zentren konkretisiert:<br />

Mit Filialen an Standorten, die anderweitig<br />

ohne augenmedizinische Versorgung wären,<br />

tragen sie dazu bei, ein flächendeckendes<br />

Angebot bereit zu stellen. Eine der Voraussetzungen<br />

dazu ist, dass Ärzte in den ambulanten<br />

Zentren in Anstellung tätig werden können.<br />

Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch, dass die<br />

Zentren Lösungen zur Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie<br />

und Beruf anbieten. Daneben bilden sie<br />

junge Hochschulabgänger zu Fachärzten für<br />

Augenheilkunde weiter, mittlerweile sind rund<br />

acht Prozent aller Weiterbildungsassistenten<br />

hier tätig. Sowohl innerhalb der Gruppe als<br />

auch in anderen Studienkontexten realisieren<br />

die Zentren anspruchsvolle klinische Studien<br />

und Versorgungsforschung. Die umfangreiche<br />

Publikationsagenda der Gruppe ist Ausdruck<br />

dieser Aktivität.<br />

Die OcuNet Gruppe ist ein Zusammenschluss<br />

<strong>von</strong> 19 augenchirurgischen Zentren und 491 unabhängigen<br />

Praxen mit insgesamt 768 bundesweiten<br />

Standorten. Per 31.12.2012 arbeiteten<br />

insgesamt 319 Fachärzte für Augenheilkunde<br />

in einem der 19 Zentren und rund 640 in den<br />

unabhängigen OcuNet Praxen.<br />

Um für die Patienten in Zukunft noch bessere<br />

Behandlungsmöglichkeiten im Bereich<br />

retinaler Erkrankungen anbieten zu können,<br />

Das AMD-Netz NRW teilt mit: „In CONCEPT<br />

<strong>Ophthalmologie</strong> 05/<strong>2013</strong> wurde eine Pressemitteilung<br />

der Firma Novartis mit dem Titel „VEGFbesteht<br />

weiterhin Forschungsbedarf, insbesondere<br />

Inhibitoren bei nAMD: Flexible Therapie verhindert<br />

in den Disziplinen der Ursachen,<br />

Epidemiologie, Diagnostik und Therapie <strong>von</strong><br />

ophthalmologischen Beschwerden. Novartis<br />

engagiert sich in diesem Bereich und unterstützt<br />

innovative Forschungsideen <strong>von</strong> jungen<br />

Nachwuchswissenschaftlern.<br />

Daher lobt das Unternehmen <strong>2013</strong> zum dritten<br />

Mal in Folge den EYEnovative Förderpreis für<br />

<strong>Ophthalmologie</strong> aus. Um Wissenschaftler aus<br />

unterschiedlichen Bereichen gleichermaßen<br />

zu berücksichtigen und dadurch ein möglichst<br />

breites Spektrum an Projekten zu fördern, lautet<br />

das Thema der diesjährigen Ausschreibung<br />

erneut „Innovative Forschung bei retinalen<br />

Erkrankungen“. Der erste Preis ist mit 50.000<br />

Euro, der zweite mit 30.000 Euro und der dritte<br />

Preis mit 20.000 Euro dotiert. Die Vergabe<br />

findet am 13. Dezember <strong>2013</strong> während des<br />

fünften Ophthalmics Research Days in Nürnberg<br />

Über- und Unterbehandlung“ abgedruckt (S.<br />

50–52). Auf Seite 51 heißt es, die Augenklinik<br />

des St. Franziskus-Hospitals Münster versuche<br />

das Problem der mangelnden Einhaltung <strong>von</strong><br />

Kontrollterminen bei einer PRN-Therapie seitens<br />

der Patienten „im Rahmen des AMD Netz NRW<br />

e.V. durch den Zusammenschluss mit nicht operativ<br />

tätigen Augenärzten zu lösen“. Die Erwähnung<br />

des AMD-Netz NRW ist in diesem Zusammenhang<br />

nicht korrekt. Zwar ist der Leiter der<br />

Augenklinik, Prof. Daniel Pauleikhoff, gleichzeitig<br />

zweiter Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen<br />

Vereins – der Zusammenschluss der<br />

Klinik mit Augenärzten und das Internet-Portal,<br />

bei dem diese die Daten der OCT-Kontrollen per<br />

Internet an die Klinik übermitteln, ist jedoch ein<br />

originäres Projekt der Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals<br />

und steht in keinem Zusammenhang<br />

mit der Arbeit des AMD-Netz NRW.“ <br />

statt.<br />

Ausführliche Informationen gibt es im Internet<br />

unter www.ophtha-foerderpreis.de. Raumfahrt<br />

Brauns-Forschungspreis<br />

Ausgezeichnete Forschung<br />

Die Stiftung Dr. Liselotte und Dr. Karl-Robert<br />

Brauns hat ihre Wissenschaftspreise, den Dr.-<br />

Liselotte-Brauns-Preis für Innere Medizin und<br />

den Dr.-Karl-Robert-Brauns-Forschungspreis<br />

für Augenheilkunde <strong>2013</strong> im Rahmen einer feierlichen<br />

Zeremonie im historischen Erikahaus<br />

des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf<br />

vergeben.<br />

Preisträger des diesjährigen Forschungspreises<br />

für Augenheilkunde sind Katharina Kruszewski<br />

und Prof. Dr. Udo Bartsch. Sie erhalten den Preis<br />

in Höhe <strong>von</strong> 40.000 Euro für die Durchführung<br />

ihres Forschungsprojekts „Stammzellbasierte<br />

Neuroprotektion <strong>von</strong> Zapfen in Mausmodellen<br />

für erbliche Netzhautdystrophien”. Mit diesem<br />

Projekt soll der Einfluss einer Stammzellbasierten<br />

intraokulären Applikation neurotropher<br />

Faktoren auf die Funktion und Morphologie<br />

<strong>von</strong> Zapfen in zwei unterschiedlichen RP-<br />

Mausmodellen analysiert werden.<br />

OCT im Weltraum<br />

Ein Spectralis OCT <strong>von</strong> Heidelberg Engineering<br />

ist mit dem Weltraumfrachter ATV-4 „Albert<br />

Einstein“ der Europäischen Raumfahrtagentur<br />

(ESA) zur Internationalen Raumstation ISS<br />

transportiert worden. Die ISS-Crewmitglieder<br />

sollen mit dem Gerät eingehende Untersuchungen<br />

ihres hinteren Augenabschnitts durchführen.<br />

Diese Unternehmung ist Teil eines <strong>von</strong><br />

der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA<br />

mit hoher Priorität vorangetriebenen Projekts,<br />

in dem die Entstehung erst kürzlich festgestellter<br />

spezifischer Veränderungen am hinteren<br />

Augenabschnitt <strong>von</strong> Astronauten nach Raumflügen<br />

erforscht werden soll. Ziel ist es, mögliche<br />

Risiken <strong>von</strong> Sehschäden abzumildern, die<br />

insbesondere bei Langzeit-Missionen im All<br />

bestehen. Die NASA hat mehrere OCT-Geräte<br />

des Heidelberger Unternehmens erworben, um<br />

die Astronauten vor, während und nach ihren<br />

Raummissionen zu untersuchen. In den letzten<br />

Monaten wurden am Johnson Space Center in<br />

Houston, Texas, bereits Erstuntersuchungen an<br />

ISS-Crewmitgliedern durchgeführt.<br />

8<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

06-News_final.indd 8 12.07.<strong>2013</strong> 09:32:34


perspektiven<br />

doc-kongress<br />

Innovationen und Optionen<br />

Stammzellen als Therapieoption bei trockener Makuladegeneration, Femtolaser und andere<br />

neue Lasikentwicklungen waren zentrale Themen beim 26. Internationalen Kongress der<br />

Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC), der vom 13.-15. Juni <strong>2013</strong> in Nürnberg stattfand.<br />

Die drei Kongresstage waren mit dem umfangreichen<br />

Vortrags- und Kursprogramm gut gefüllt. Wet-Labs,<br />

Video-Live-Surgery in 3D, Diskussionsforen wie das<br />

„DOC-Café“ für die Fachbereiche Refraktive Chirurgie, Kataraktchirurgie<br />

und Berufspolitik gehörten ebenso dazu wie<br />

Seminare zu Management in Klinik und Praxis und die Symposien<br />

zu Anästhesie, Kontaktlinsen und Strabologie.<br />

Vier Themen aus dem breiten ophthalmologischen Spektrum<br />

wurden auf der Pressekonferenz am ersten Kongresstag der<br />

Öffentlichkeit präsentiert. Neben Stammzellen als neuem Therapieansatz<br />

bei trockener Makuladegeneration und den Vorteilen<br />

eines neuen Femtosekundenlasergerätes – hier wurde auch<br />

eine erfolgreich operierte Patientin aufs Podium gebeten – ging<br />

es um die Unfallursache unerkannte Katarakt sowie die Glaukomfrüherkennung<br />

durch Papillen-OCT.<br />

Wie Dr. Manuel Ober (Fürth) erläuterte, lassen sich mit der<br />

Papillen-OCT-Technik Krankheitsverläufe beim Glaukom<br />

sichtbar machen und dokumentieren. Im Untersuchungsmo-<br />

Nachgefragt<br />

... bei DOC-Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer<br />

Herr Dr. Scharrer, zum Thema Stammzelltherapie sagten Sie<br />

in der Pressekonferenz, dass die Industrie kein oder wenig<br />

Interesse an der Entwicklung habe und dass es daher wohl<br />

nur langsam vorangehen werde. Wie ist das überhaupt zu<br />

finanzieren und in welchem Rahmen läuft das ab – wird<br />

derzeit rein universitär geforscht?<br />

Scharrer: Es gibt schon Firmen, die sich engagieren, aber wenn Sie<br />

es vergleichen mit dem riesigen Aufwand, Medikamente gegen die<br />

trockene AMD zu finden, ist das Industrieinteresse hier eher bescheiden.<br />

Es ist auch absolut nachvollziehbar, weil das Risiko enorm groß<br />

ist: Investiert man viel Geld in eine Sache, die dann vielleicht keinen<br />

klinischen Durchbruch erreicht? Stammzellforschung hat mich persönlich<br />

immer fasziniert und ich war deprimiert, weil es 20 Jahre lang nicht<br />

richtig vorwärts ging. Die Würdigung durch den Medizin-Nobelpreis<br />

2012 für die Pioniere der Stammzellforschung John Gurdon und Shinya<br />

Yamanaka hat dem Ganzen nun aber Auftrieb gegeben. Hinzu kommt: In<br />

der Vergangenheit gab es mit den fötalen und embryonalen Stammzellen<br />

enorme ethische Probleme. Jetzt ist das durch die autologe ‚skin derived<br />

stam cell‘ ethisch absolut einwandfrei: Man züchtet sie aus Hautzellen<br />

des Patienten und programmiert sie zu Pigmentepithelzellen um.<br />

Sie kennen die Studie <strong>von</strong> Forschern an der University of California Los<br />

Angeles (UCLA) um Dr. Steven Schwartz und die Studie an der University<br />

of California in Davis bei San Francisco und wir werden demnächst auch<br />

in Europa eine große Studie haben, die <strong>von</strong> Gabriele Thumann aus Genf<br />

geleitet wird. Also: Es tut sich etwas, jetzt ist eine Perspektive da und<br />

Grund zur Hoffnung – nicht zur Euphorie.<br />

In welcher Form werden diese Stammzellen ans Auge gebracht<br />

werden – als Medikamente, mit Spritzen, <strong>von</strong> der Pharmaindustrie<br />

hergestellt oder wie kann man sich das vorstellen?<br />

Derzeit werden die Zellen im Labor vermehrt und in einem Zellsud ins<br />

Auge gegeben. Die Forschung betrifft zum Teil die Techniken und zum Teil<br />

die Trägersubstanzen. Bei der Technik glaubt man heute, dass die Zellsuspension<br />

der richtige Weg ist und die Zellen werden mit einer feinen Nadel<br />

in der Netzhaut platziert. Was daraus später wird, weiß niemand. Experten<br />

sagen, die aus einer Hautzelle gewonnene Stammzelle hat eine große Zukunft.<br />

Das bedeutet ja immer, dass dem Patienten etwas entnommen wird,<br />

aus dem im Labor etwas individuell gezüchtet und dann ins Auge gegeben<br />

10<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

10-doc_final.indd 10 12.07.<strong>2013</strong> 09:33:16


doc-kongress<br />

perspektiven<br />

dus wird der Sehnerv vom Papillen-OCT selbstständig erkannt<br />

und vermessen. Bei der integrierten Ganglionzellanalyse wird<br />

auch erstmalig die Makula mit einbezogen. Man geht heute<br />

da<strong>von</strong> aus, dass beim Glaukom die Ganglienzellen um die<br />

Fovea herum geschädigt werden und die Schichtdicke so abnimmt.<br />

Das Papillen-OCT besitzt einen „Fovea Finder“, der<br />

die winzige Netzhautgrube automatisch findet, die Dicke der<br />

Ganglionzellschicht und der inneren plexiformen Schicht<br />

misst und mit einer Normaldatenbank vergleicht.<br />

Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer (Fürth) stellte erstmals<br />

detaillierte Daten einer aktuellen wissenschaftlichen Studie<br />

der Ocunet-Gruppe vor. „Wir haben die Daten <strong>von</strong> 12.823<br />

Kataraktoperationen seit 2007 ausgewertet und festgestellt,<br />

dass 16,8 % aller operierten Patienten jünger als 65 Jahre waren.<br />

Das ist eine Altersstufe, in der die meisten Betroffenen<br />

noch gar nicht an die Möglichkeit einer altersbedingten Linsentrübung<br />

denken.“ Da nur erfasst wurde, wer sich bereits<br />

operieren ließ, liege die Dunkelziffer vermutlich wesentlich<br />

höher. An den jährlich rund 300.000 Unfälle durch schlechtes<br />

Sehen habe die Katarakt einen hohen Anteil. Insgesamt wurden<br />

rund 700.000 bis 830.000 Katarakt-Operationen 2012 in<br />

Deutschland durchgeführt. Ebenfalls auf dem Kongress vorgestellt<br />

wurden ein im Auftrag des Bundesverbands Deutscher<br />

Ophthalmochirurgen (BDOC) <strong>von</strong> Prof. Dr. Eberhard Wille<br />

und Dr. Michael Popp erstelltes Gutachten, das Kataraktoperationen<br />

aus gesundheitsökonomischer Sicht bewertet und<br />

Prognosen über Entwicklung und Nachfrage erstellt sowie<br />

die neue und aktualisierte Leitlinie der American Academy<br />

of Ophthalmology (AAO) zur Diagnostik und Therapie der<br />

altersbedingten Katarakt, die eine detaillierte Kosten/Nutzen-<br />

Analyse dieser Eingriffe aufstellt.<br />

Dr. Martin <strong>von</strong> Busch (Fürth) stellte ein neues 3D-Femtosekundenlasergerät<br />

vor, das Eingriffe gegen Fehlsichtigkeiten<br />

noch weiter perfektioniert. Es habe den Femto-LASIK-Eingriff<br />

geradezu revolutioniert, da es nicht nur in zwei, sondern<br />

in drei Dimensionen schneiden kann. Statt der sonst üblichen<br />

200.000 erzeugt der neue Laser zehn Millionen Bläschen pro<br />

Sekunde. Dafür setzt er gleichzeitig deutlich geringere Energien<br />

ein (Nanojoule im Gegensatz zu Kilojoule), was das Gewebe<br />

maximal schone und für den Patienten einen besseren<br />

und schnelleren Heilungsverlauf bedeute.<br />

Auch mehrere neue Therapieansätze zur Behandlung der trockenen<br />

AMD wurden auf dem Kongress vorgestellt und diskutiert.<br />

„Weltweit wird fieberhaft an der Entwicklung neuer<br />

Therapien gearbeitet und geforscht“, sagte A. Scharrer. „Besonders<br />

spannend könnte hier der Einsatz <strong>von</strong> Stammzellen<br />

werden. International laufen dazu bereits mehrere wissenschaftliche<br />

Studien mit Patienten.“ Für euphorische Jubelmeldungen<br />

sei es aber noch zu früh. Die ersten Patienten konnten<br />

zwar bereits erfolgreich behandelt werden, doch nun müsse<br />

untersucht werden, ob sich der Einsatz <strong>von</strong> Stammzellen, aber<br />

auch andere vielversprechende Therapieansätze, für eine breite<br />

Anwendung eignen. Erste Ergebnisse wurden auf dem Kongress<br />

im Rahmen eines eigenen Stammzelltherapie-Forums<br />

<strong>von</strong> internationalen Experten vorgestellt.<br />

wird. Inwieweit ist da eine industrielle Fertigung überhaupt möglich? Nach<br />

meinem Wissen gibt es da noch keine Überlegungen.<br />

Es wird also noch lange dauern und sehr teuer werden. Die<br />

trockene AMD ist ja sehr weit verbreitet – also ist das nicht<br />

die Lösung für alle in absehbarer Zeit?<br />

Ganz ohne Zweifel wird es noch dauern und ob es die Lösung ist für<br />

alle Menschen, weiß man nicht. Aber es ist das Einzige, das derzeit bei<br />

einer trockenen, fortgeschrittenen AMD eine Besserung der Sehfunktion<br />

herbeiführt, wie die Stephen-Schwartz-Studie gezeigt hat. Es gibt nichts<br />

anderes. Was daraus wird, ist so schwer zu sagen. Und die wirtschaftliche<br />

Machbarkeit ist ja das eine, das andere ist: Treten Komplikationen<br />

auf? Wir haben über Immunsupression gesprochen, über die Abstoßung<br />

dieser Zellen, über Kanzerogenität – es kann durchaus sein, dass da auch<br />

etwas passiert. Derzeit wird bei den wenigen Patienten nichts derartiges<br />

beobachtet, aber das ist keine Aussage. Letztendlich weiß niemand, ob<br />

sich die Methode durchsetzt, aber sie hätte das Potenzial, trockene AMD<br />

in einem großen Prozentsatz zu bessern, die Sehfunktion wieder zu verbessern.<br />

Aus diesem Grunde macht es sicher Sinn, da etwas zu tun.<br />

Welche anderen großen Themen,<br />

vor allem chirurgisch gesehen,<br />

gibt es auf dem diesjährigen DOC-<br />

Kongress?<br />

Natürlich ist die Femtolaser-Katarakt-<br />

Operation das große Thema, wie sie bei<br />

jedem anderen Augenchirurgiekongress<br />

auf der Welt zurzeit das Nonplusultra<br />

ist. Da ist ein gewisser Hype, weil es<br />

Perspektive hat und weil man weiß,<br />

wenn es sich durchsetzt, dann hat es enorme wirtschaftliche Auswirkungen<br />

und kann bei vielen Patienten angewendet werden. Hinzu kommen<br />

die Neuentwicklungen auch im Laserbereich; es gibt viele hervorragende<br />

Laser und das Interesse des Fachpublikums ist riesig groß. Makuladegeneration,<br />

Stammzellen, Femtolaser und die neuen Lasikentwicklungen, die<br />

3D-Lasik, das sind die zentralen Themen derzeit.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Gespräch führte Susanne Wolters.<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

11<br />

10-doc_final.indd 11 12.07.<strong>2013</strong> 09:33:16


perspektiven<br />

frauennetzwerk<br />

Netzwerken in Nürnberg<br />

Große Kongresse wie derjenige der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) sind das passende<br />

Umfeld für Netzwerktreffen. Dort luden „Die Augenchirurginnen“ wieder ein, Erfahrungen<br />

auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und die Frauenförderung voranzutreiben.<br />

Gastreferentin Ina Colle (linkes Foto) ist Projektkoordinatorin im Vivantes Netzwerk für Gesundheit Berlin. Die Mitglieder des Gründungskomitees PD Dr. Anja Liekfeld (2.v.l.), Prof. Dr. Maya<br />

Müller (3.v.l.) sowie Prof Dr. Susanne Binder (re.) während der Diskussionsrunde auf dem Podium<br />

alle Fotos: Bausch + Lomb<br />

Aufmerksame ZuhörerInnen: Das Netzwerk hat jetzt rund 180 Mitglieder<br />

Erfahrungsaustausch und Kommunikation werden groß geschrieben<br />

Nach der Begrüßung durch Bettina Kannegiesser, Projektleitung<br />

„Die Augenchirurginnen“ bei Bausch<br />

+ Lomb, gab Prof. Dr. Nicole Eter einige aktuelle<br />

Informationen zur Entwicklung des Netzwerks. Nach seiner<br />

Gründung vor acht Monaten freut es sich über konstantes<br />

Wachstum und eine aktuelle Zahl <strong>von</strong> 180 Mitgliedern. Das<br />

Mentoring-Programm umfasst derzeit 22 Mentees und 14<br />

Mentorinnen.<br />

Den Gastvortrag hielt Ina Colle, Projektkoordinatorin im Vivantes<br />

Netzwerk für Gesundheit Berlin, zum Thema „Neue<br />

Wege im Krankenhaus – Karriere und Familie vereinbaren“.<br />

Zunächst stellte sie fest, dass die Anzahl der weiblichen Medizinstudierenden<br />

steigt, dies sich jedoch nach wie vor nicht in<br />

der Anzahl der Chefärztinnen widerspiegelt. Bei Vivantes werden<br />

bis 2016 altersbedingt 17 Chefarztpositionen frei, eine da<strong>von</strong><br />

auch in der Abteilung <strong>Ophthalmologie</strong> – dies biete Frauen<br />

12<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

12-augenchirurginnen_final.indd 12 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:12


frauennetzwerk<br />

perspektiven<br />

eine gute Chance, in die Chefetage einzuziehen. I. Colle zeigte<br />

Voraussetzungen auf, die den Karriereweg unterstützen. Dazu<br />

gehörten auf gesellschaftlicher Ebene eine Veränderung der<br />

Rollenbilder im Alltag sowie die Förderung der Familie – und<br />

es könne auch eine gesetzliche Quotenregelung sein. Auf persönlicher<br />

Ebene müssten sich Frauen Klarheit über ihre berufliche<br />

Entwicklung verschaffen. Dabei könnten sie durch<br />

Workshops zur Karriereplanung, Netzwerke, Förderung durch<br />

Vorgesetzte, Vorbilder und Mentoren/Mentorinnen oder Coaching<br />

unterstützt werden. Auch ein berufspolitisches Engagement<br />

sei wichtig. Zu den Voraussetzungen seitens des Unternehmens<br />

bzw. der Organisation zählt I. Colle beispielsweise<br />

eine Zertifizierung und Zielvereinbarung als Selbstverpflichtung,<br />

Maßnahmen zur Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf und Familie,<br />

die Aufnahme des Themas in das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm<br />

zur Bewusstseinsbildung der Entscheidungsträger,<br />

eine transparente Rekrutierungs- und Beförderungspolitik,<br />

die Förderung der Frauen durch Verantwortungsübergabe<br />

sowie flexible Arbeitszeit- und Karrieremodelle.<br />

Vivantes hat sich zum Ziel gesetzt, die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf<br />

und Familie zu verbessern. Um die Aktivitäten zu dokumentieren,<br />

die bestehenden Maßnahmen zu bündeln, zu strukturieren<br />

und auszubauen, wurde der Klinikverbund Mitglied im<br />

Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ und nahm<br />

2010/11 am Audit „berufundfamilie“ teil. Als Beispiele für<br />

Maßnahmen nannte I. Colle die Intranetseite „vivaFamilia“:<br />

Sie enthält Informationen über alle internen Angebote zur<br />

Vereinbarkeit bezogen auf Kinder und pflegende Angehörige<br />

sowie nützliche Informationen, Links und Downloads zum<br />

Thema. Die Seite ist auch <strong>von</strong> zu Hause aus für die Beschäftigten<br />

erreichbar. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Kindernotfallbetreuung<br />

„Kids mobil“: Beschäftigte können auf<br />

eine Notfallbetreuung zurückgreifen, wenn ein Kind plötzlich<br />

krank wird, wenn die reguläre Kinderbetreuung unerwartet<br />

ausfällt oder bei ungeplanten Arbeitszeiten durch Überstunden<br />

oder bei der Übernahme <strong>von</strong> Diensten. Hinzu kommt ein<br />

Kontakthalteprogramm in der Elternzeit.<br />

Reichlich Diskussionsstoff<br />

Die anschließenden Diskussion verdeutlichte, woran es derzeit<br />

noch fehlt. So wurde moniert, dass noch nur wenige Männer<br />

Elternzeit nehmen und wenn, dann meist nur für zwei Monate.<br />

Hier müsse sich auch die Akzeptanz seitens der Unternehmen/<br />

Organisation bessern. Oftmals scheitere es daran, dass der<br />

Mann die Elternzeit nicht dann nehmen könne, wenn die Frau<br />

es brauche – etwa wenn sie zurück in den Beruf möchte. Hier<br />

seien auch die Männer gefragt, sich stärker durchzusetzen. Ein<br />

anderer Aspekt: Ein Kontakthalteprogramm während der Elternzeit<br />

müsse <strong>von</strong> beiden Seiten – den Unternehmen und den<br />

Frauen – gefördert werden. Ein bestehender Kontakt könne<br />

den Wiedereinstieg erleichtern und auch während der Elternzeit<br />

für Entlastung sorgen. Arbeitnehmer hätten die Möglichkeit,<br />

bereits während der Elternzeit Schichten im Krankenhaus<br />

zu übernehmen. Allerdings sei dies finanziell nicht attraktiv<br />

und daher die Bereitschaft eher gering. Insgesamt sei die Betreuung<br />

<strong>von</strong> Kleinkindern auf einem guten Weg, aber für die<br />

Betreuung <strong>von</strong> Schulkindern müssten in vielen Bundesländern<br />

noch unterstützende Möglichkeiten gefunden werden.<br />

„Man darf ungeduldig sein“<br />

Gründungsmitglied Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Susanne Binder<br />

(Wien) sprach dem Nachwuchs zum Abschluss der Veranstaltung<br />

Mut zu: „Wer eine Familie managt, der kann auch ein<br />

Krankenhaus leiten.“ Sie berichtete aus ihrer eigenen Erfahrung:<br />

„Um erfolgreich zu sein, habe ich früher die ‚männliche<br />

Art‘ kopiert, aber heute gibt es genügend weibliche Vorbilder,<br />

an denen sich der Nachwuchs orientieren kann.“ Dennoch<br />

muss sich in ihren Augen einiges ändern: „Wesentlich ist, dass<br />

Frauen in den Entscheidungsgremien in einem hohen Prozentsatz<br />

vertreten sind und auch andere Frauen in entscheidende<br />

Positionen bringen. Dazu gehören Gesundheitsgremien genauso<br />

wie Vorsitze bei Kongressen, aber auch Herausgebertätigkeit<br />

und eine weiblich orientierte PR für die neuen chirurgischen<br />

Verfahren. Man darf ungeduldig sein. Mehrere hundert Jahre<br />

wurden die Männer bevorzugt, jetzt kann es in den nächsten 50<br />

Jahren auch eine Frauenbevorzugung geben.“<br />

INFO<br />

Herausforderungen, denen sich Augenärztinnen auf ihrem Weg in<br />

die Augenchirurgie stellen müssen, sind fehlende Karrierechancen,<br />

die Nicht-Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf sowie ein<br />

mangelhafter Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen.<br />

Um aufstrebende Ophthalmochirurginnen hierbei zu unterstützen,<br />

bietet das 2012 gegründete, <strong>von</strong> Bausch + Lomb geförderte<br />

Netzwerk „Die Augenchirurginnen“ regelmäßige Netzwerkveranstaltungen<br />

an.<br />

Nächste Veranstaltungen:<br />

September <strong>2013</strong>: Netzwerktreffen im Rahmen der DOG in Berlin<br />

November <strong>2013</strong>: Erstes Phako-Wetlab für Netzwerk-Mitglieder<br />

bei Bausch + Lomb in Berlin mit den Gründungsmitgliedern PD Dr.<br />

Anja Liekfeld und Dipl.-Med. Marina Müller<br />

Kontakt: Wer sich für das Netzwerk anmelden oder als Mentorin<br />

zur Verfügung stellen möchte, kann dies per E-Mail tun:<br />

dieaugenchirurginnen@bausch.com<br />

Internet: www.augenchirurginnen.de<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

13<br />

12-augenchirurginnen_final.indd 13 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:12


editorial<br />

s c h w e r p u n k t r e f r a k t i v e c h i r u r g i e<br />

Optometristen: Ja bitte!<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />

hiermit bekenne ich mich als personifiziertes Feindbild<br />

unserer Standesvertretung, des Berufsverbandes<br />

der Augenärzte (BVA): Ich kooperiere mit Optometristen,<br />

ich unterrichte Optometristen, ich beschäftige<br />

Optometristen – und ich freue mich über diese<br />

Berufsgruppe im klinischen Alltag ...<br />

Und eigentlich stehe ich damit nicht allein unter<br />

den Augenärzten. So höre ich immer wieder im<br />

persönlichen Gespräch mit Kollegen, dass auch sie<br />

gerne mit Optikern oder Optometristen arbeiten<br />

und sie in ihren Praxen und Kliniken einstellen<br />

(wollen). Aber oft wird das nur unter vorgehaltener<br />

Hand bekannt, immer mit dem Hinweis: „Psst, das<br />

sollte man nicht laut sagen, weil die ‚offizielle Meinung‘<br />

der Augenärzte da<strong>von</strong> abrät, Optometristen<br />

zu unterstützen!“. Daher habe ich offiziell beim<br />

BVA um eine zitierfähige Stellungnahme gebeten.<br />

Sie lautet: „Der BVA sieht die Notwendigkeit einer<br />

Optometristen-Ausbildung nicht. Es gibt die klare<br />

Aufgabenteilung, nach der das Messen und Fertigen<br />

<strong>von</strong> Brillen dem Optiker obliegt, die medizinische<br />

Diagnostik und Therapie dem Augenarzt. Die Ausweitung<br />

des Leistungsspektrums eines Optikers<br />

muss ihre Grenze bei der Prüfung <strong>von</strong> Auffälligkeiten<br />

und Diagnostik haben, da ansonsten Heilkunde<br />

betrieben wird.“<br />

Ein bisschen hört sich das wie „Futterneid“ an.<br />

Selbst wenn beim Augenoptiker der Augendruck<br />

gemessen wird (natürlich im Non-contact-Verfahren,<br />

weil allen Optikern und Optometristen ein invasives<br />

Verfahren und das Applizieren <strong>von</strong> Augentropfen<br />

untersagt ist, was in der Ausbildung auch<br />

vermittelt wird), ist das für die Patienten eher ein<br />

zusätzliches Screening (<strong>von</strong> dem wir alle wissen,<br />

dass es natürlich nicht reicht – siehe die Glaukom-<br />

IGeL-Diskussion!), denn im Zweifelsfall wird der<br />

gut ausgebildete Optiker oder Optometrist den Patienten<br />

zum Augenarzt schicken, so dass insgesamt<br />

sicher nicht weniger, sondern ggf. sogar mehr Patienten<br />

in unseren Praxen landen.<br />

Ähnlich lief vor Jahren die Diskussion um das<br />

Blutdruckmessen in den Apotheken, was sich inzwischen<br />

etabliert hat. Kein einziger Patient weniger<br />

ist daher in den Praxen gelandet, aber der eine<br />

oder andere wird dadurch frühzeitiger zum Arzt<br />

geschickt, weil er einen auffälligen Blutdruck hat,<br />

der sonst nicht bemerkt worden wäre. So wird es<br />

auch mit dem Augendruck sein ...<br />

Ich halte die Aussage vom BVA in der heutigen<br />

Zeit nicht mehr für angemessen, vor allem in Anbetracht<br />

der exponentiellen Entwicklung der Technologie<br />

bei den verschiedenen Messmethoden und<br />

-geräten. So können wir alle froh sein über eine<br />

qualifiziert ausgebildete Berufsgruppe im Bereich<br />

der Optik. Und genau da müssen wir Augenärzte<br />

berufspolitisch ansetzen: Wir sollten Einfluss nehmen<br />

auf die Qualifikation <strong>von</strong> Optikern und Optometristen,<br />

wir Augenärzte sollten ausbilden und<br />

mit dem Zentralverband der Augenoptiker (ZVA)<br />

kooperieren. So ist es z.B. sinvoll und gleichzeitig<br />

großartig für die Augenärzte und Auszubildenden<br />

der Optik, wenn Prof. Schiefer nun in Aalen<br />

als Leiter im Bereich der optischen Fakultät prägt<br />

und gestaltet. Einen solchen Weg sollten wir als<br />

14 <strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong> 06 / <strong>2013</strong><br />

14-Editorial Liekfeld_final.indd 14 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:44


editorial<br />

PD Dr. med. Anja Liekfeld,<br />

Chefärztin der Augenklinik am<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Ernst</strong> <strong>von</strong> Bergmann, Potsdam,<br />

al@concept-ophthalmologie.de<br />

Berufsgruppe der Augenärzte weitergehen. Und<br />

keinesfalls müssen wir Angst haben, dass uns die<br />

Optometristen Arbeit oder Patienten entziehen.<br />

Das verbietet bereits die Statistik, wenn man die<br />

Umfrage der <strong>Ernst</strong>-Abbe-Fachhochschule in Jena<br />

aus 2012 betrachtet: Danach sind lediglich knapp<br />

zehn Prozent der Absolventen in klinischen Einrichtungen<br />

und ca. 23 Prozent im augenoptischen<br />

Fachgeschäft tätig, während der größte Anteil mit<br />

39 Prozent in der Industrie und in Forschungseinrichtungen<br />

beschäftigt ist.<br />

Die Berufsgruppe der Optiker und Optometristen<br />

freut sich über eine Kooperation, sie funktioniert<br />

im Kleinen bereits auf persönlicher Ebene zwischen<br />

Augenarzt und Optiker sehr gut. Wir sollten<br />

das auch im Großen, auf berufspolitischer Ebene<br />

fördern und uns selber als Augenärzte ohne Vorbehalte<br />

öffnen, vor allem auch in der Unterstützung<br />

der Ausbildung – alles zum Wohle der augenärztlichen<br />

Versorgung der Patienten und Gesellschaft.<br />

Und es lohnt sich, den Anteil der Optometristen im<br />

klinischen Alltag unserer Praxen und Kliniken zu<br />

erhöhen!<br />

So auch im Bereich unseres Schwerpunkt-Themas,<br />

der refraktiven Chirurgie. Eine Kooperation <strong>von</strong><br />

Optometristen und Augenärzten, eine Unterstützung<br />

der refraktiven Praxis durch Optometristen ist<br />

sehr hilfreich und befruchtend (keinesfalls natürlich<br />

ist es zu unterstützen oder angemessen, wenn Optometristen<br />

oder Optiker eigenständig refraktive Chirurgie<br />

durchführen wollen – das wäre fahrlässig. Es<br />

handelt sich auch beim Lasern um einen operativen<br />

Eingriff mit möglichen Komplikationen, die nur<br />

bei einer entsprechenden augenärztlichen Ausbildung<br />

beherrscht werden können!). Denn auch in<br />

der refraktiven Chirurgie öffnen sich zunehmend<br />

neue Möglichkeiten, Verfahren werden optimiert<br />

und differenziert, moderne Technologien werden<br />

implementiert und zusätzliches optisches Verständnis<br />

durch einen Optometristen zur Unterstützung<br />

des refraktiven Chirurgen kann sehr förderlich sein.<br />

Lesen Sie über die nach wie vor mit Einschränkungen<br />

behafteten, aber immer wieder spannenden,<br />

sich weiterentwickelnden und aktuellen<br />

Therapie-Optionen bei der Presbyopie-Korrektur<br />

(Holzer, S. 16 und Jendritza, S. 19). Informieren Sie<br />

sich über die praktischen und klinisch relevanten<br />

Vor- und Nachteile der heiß diskutierten Femto-<br />

Phako (Schmickler, S. 22). Und freuen Sie sich mit<br />

uns über die vielen Antworten <strong>von</strong> Spezialisten im<br />

Bereich der refraktiven Chirurgie auf unsere kleine<br />

Umfrage, die die aktuellen Tendenzen, Entwicklungen<br />

und auch kritischen Einschätzungen widerspiegeln.<br />

… Und der BVA möge mir meine kritischen persönlichen<br />

Anmerkungen verzeihen. Wir sind natürlich<br />

alle sehr froh über die kompetente Standesvertretung<br />

und die Arbeit, die Sie als BVA täglich für uns<br />

leisten.<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

15<br />

14-Editorial Liekfeld_final.indd 15 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:44


schwerpunkt<br />

refraktive chirurgie<br />

Operative<br />

Presbyopiekorrektur<br />

Die Presbyopiebehandlung wird in Zukunft wegen der zunehmend älter werdenden<br />

Bevölkerung eine wichtige Aufgabe sein. Derzeit beinhalten die operativen<br />

Möglichkeiten zur Presbyopiekorrektur vor allem die Excimer-Laser-Behandlung und die<br />

Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea, die Implantation <strong>von</strong> kornealen Inlays<br />

mit unterschiedlichen Wirkmechanismen sowie den refraktiven Linsenaustausch (RLA)<br />

bzw. Clear Lens Exchange (CLE) mit Implantation <strong>von</strong> multifokalen Linsen. Von Prof. Dr.<br />

Mike P. Holzer.<br />

Der Akkommodationsverlust bedeutet für presbyope<br />

Patienten subjektiv eine deutliche Einbuße an<br />

Lebensqualität. Der altersbedingte Verlust der Akkommodation<br />

beginnt in der Regel um das 40. Lebensjahr<br />

und führt zu einem kompletten Verlust im Alter zwischen 50<br />

und 55 Jahren. Die Presbyopie wird definiert als Verlust der<br />

Akkommodationsfähigkeit aufgrund eines Elastizitätsverlustes<br />

der natürlichen Linse. Aufgrund der zunehmend älter<br />

werdenden Bevölkerung stellt die Presbyopiebehandlung eine<br />

wichtige Aufgabe in der Zukunft dar. Nach Schätzungen des<br />

statistischen Bundesamtes werden in Deutschland im Jahr<br />

2060 34 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sein im<br />

Vergleich zu lediglich 19 Prozent im Jahre 2008. Die nichtoperative<br />

Presbyopiebehandlung begrenzt sich hauptsächlich<br />

auf das Tragen einer Nah- bzw. Gleitsichtbrille oder <strong>von</strong> bibzw.<br />

multifokalen Kontaktlinsen.<br />

Operative Presbyopiekorrektur<br />

Eine operative Korrektur der Presbyopie wurde und wird <strong>von</strong><br />

vielen Ophthalmologen verfolgt und verschiedene Ansätze wurden<br />

in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten untersucht.<br />

Ein erster Ansatz war das Monovision-Verfahren mit einem<br />

Dioptrienunterschied zwischen dominantem und nichtdominantem<br />

Auge <strong>von</strong> 2 bis 3 Dioptrien. 3 Dies kann durch die<br />

Implantation <strong>von</strong> Intraokularlinsen, aber auch durch Excimer-<br />

Laser-Behandlung der Kornea erzielt werden. Der Dioptrienunterschied<br />

kann auch individuell geringer gewählt werden<br />

und sollte idealerweise im Vorfeld mittels Kontaktlinsentrageversuch<br />

simuliert werden. Trotzdem wird das Verfahren nicht<br />

<strong>von</strong> allen Patienten akzeptiert, da auch die binokulare Funktionalität<br />

beeinflusst wird.<br />

Die operativen Möglichkeiten im Intraokularlinsenbereich<br />

zur Presbyopiekorrektur beinhalten derzeit hauptsächlich folgende<br />

Konzepte:<br />

Prof. Dr. Mike P. Holzer ist<br />

Stellvertr. ärztl. Direktor & Ltd Oberarzt,<br />

Leitung Refraktive Chirurgie an der<br />

Universitäts-Augenklinik Heidelberg<br />

• Excimer-Laser-Behandlung der Kornea<br />

• Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea<br />

• Implantation <strong>von</strong> kornealen Inlays mit unterschiedlichen<br />

Wirkmechanismen<br />

• Refraktiver Linsenaustausch (RLA) bzw. Clear Lens Exchange<br />

(CLE) mit Implantation <strong>von</strong> multifokalen Linsen,<br />

auch im Rahmen der Kataraktchirurgie möglich<br />

16<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

16-presbyopiebehandlung_final2.indd 16 15.07.<strong>2013</strong> 09:35:34


efraktive chirurgie<br />

schwerpunkt<br />

Presbyopiekorrektur mittels Excimer-Laser<br />

Durch die Einführung des Excimer-Lasers in die Hornhautchirurgie<br />

besteht die Möglichkeit, hochpräzise gezielt die<br />

korneale Oberfläche zu modifizieren. Dies wurde bereits früh<br />

auch für die Presbyopiebehandlung in Form der Monovision<br />

genutzt. Dabei wird das nicht-dominante Auge leicht myop belassen<br />

und das dominante Auge komplett für die Ferne korrigiert.<br />

Zwar wird nicht <strong>von</strong> allen Patienten diese geringe Anisometropie<br />

toleriert, jedoch ist eine präoperative Testung mittels<br />

Kontaktlinsentrageversuch möglich. Weitere Ansätze waren<br />

bereits in den 1990er Jahren einfache multifokale Ablationsprofile,<br />

wobei diese mit teilweise recht starken optischen Phänomenen<br />

und nicht ausreichenden Visuswerten einhergingen.<br />

Durch die Einführung der Aberrationsmessungen und Excimer-Lasergeräte<br />

der neuesten Generation mit sehr kleinem<br />

Laserstrahldurchmesser konnten diese multifokalen Ablationsprofile<br />

deutlich optimiert werden. Durch gezielte Kombination<br />

mit Aberrationskorrekturen sind damit recht gute Verbesserungen<br />

im Nahvisusbereich möglich. Gleichzeitig kann es jedoch<br />

zu einer Reduktion des bestkorrigierten Fernvisus kommen.<br />

Daher erscheinen für die Patientenselektion insbesondere<br />

hyperope Patienten, die nicht permanent eine Fernbrille tragen,<br />

geeignete Patienten zu sein. Aktuell werden <strong>von</strong> der Firma<br />

Schwind Eyetech Solutions das Presbymax und <strong>von</strong> Bausch +<br />

Lomb / Technolas PV das Supracor Verfahren angeboten. 4,5<br />

Eine Kombination aus einer Monovision mit ca. -1,5 dpt auf<br />

dem nicht-dominanten Auge und gezielter Erhöhung <strong>von</strong> kornealen<br />

sphärischen Aberrationen stellt das Blended Vision Verfahren<br />

<strong>von</strong> Carl Zeiss Meditec dar. Durch diese Kombination<br />

soll im Gegensatz zur klassischen Monovision auch der Visus<br />

im Intermediärbereich verbessert werden. 6<br />

Presbyopiekorrektur mittels Femtosekundenlaser<br />

Der Femtosekundenlaser wird bereits seit mehr als zehn<br />

Jahren in der Augenheilkunde eingesetzt. Von ursprünglich<br />

LASIK-Flapschnitten über therapeutische Anwendungen wie<br />

der Keratoplastik oder intrakornealen Ringsegmenten gehen<br />

die Einsatzmöglichkeiten auch hin zur Kataraktchirurgie und<br />

der Presbyopiekorrektur. Letztere macht sich die Besonderheit<br />

des Femtosekundenlasers zu Nutze, in den mittleren Schichten<br />

der Kornea Entlastungsschnitte durchzuführen, ohne dass<br />

hierfür die Hornhautoberfläche eröffnet werden muss. Durch<br />

spezielle Schnittmuster sind somit geringe Refraktionskorrekturen<br />

möglich. Dies wird mit der intrastromalen Presbyopiekorrektur<br />

mit dem VICTUS Femtosekundenlaser <strong>von</strong> Bausch<br />

+ Lomb / Technolas PV verfolgt. Durch fünf intrastromale<br />

Ringschnitte im nicht-dominanten Auge mit einem Innendurchmesser<br />

<strong>von</strong> 1,8 mm und einem äußeren Durchmesser<br />

<strong>von</strong> 3,4 mm wird dabei eine zentrale Aufsteilung der Kornea<br />

zwischen 1,0 und 1,5 dpt erzielt, die in Kombination mit einer<br />

höheren Tiefenschärfe zu einem Nahvisusgewinn für den Patienten<br />

führt. Da die individuelle biomechanische Antwort der<br />

Kornea auf diese Ringschnitte noch nicht genau vorhersagbar<br />

ist, sind die erzielten Effekte bei einigen Patienten jedoch unter<br />

den Erwartungen und der Eingriff ist derzeit nicht reversibel.<br />

Desweiteren kann es in dem behandelten Auge zu einem Verlust<br />

des bestkorrigierten Fernvisus in Höhe <strong>von</strong> zwei Zeilen<br />

kommen. Somit sind die Patientenselektion und die sehr umfassende<br />

Patientenaufklärung äußerst wichtig. 7<br />

Presbyopiekorrektur mittels kornealer Inlays<br />

Eine weitere korneale Presbyopiekorrekturmöglichkeit stellt die<br />

Implantation <strong>von</strong> Inlays dar. Diese gibt es in Form <strong>von</strong> Lochblendensystemen<br />

mit einem Innendurchmesser <strong>von</strong> 1,6 mm und<br />

Außendurchmesser <strong>von</strong> 3,8 mm, die zu einer Tiefenschärfensteigerung<br />

und dadurch Verbesserung der Nahsicht führen (Kamra<br />

Inlay, Acufocus; s. Beitrag Jendritza S. 19ff). Dabei wird lediglich<br />

das nicht-dominante Auge behandelt. Idealerweise wird dies<br />

kombiniert mit einer dezenten Excimer Laser Monovision. Ein<br />

komplett transparentes Inlay, das nach Implantation zu einer Änderung<br />

der Hornhautoberflächen-Kurvatur führt, ist das Raindrop<br />

Inlay (Revision Optics). Ähnlich wie bei den multifokalen<br />

Excimer- bzw. Femtosekundenlaser basierten Presbyopieverfahren<br />

kommt es hier durch das lediglich 32 µm dünne Inlay zu einer<br />

geringen Aufsteilung der zentralen Hornhaut und dadurch<br />

zu einer Nahvisussteigerung. Eine dritte Variante stellt die Implantation<br />

eines Inlays mit zentraler Zone ohne und peripherer<br />

Zone mit 1,5 bis 3,5 dpt Stärke dar (Flexivue, Presbia), wobei die<br />

Zentrierung für den Erfolg eine entscheidende Rolle spielt.<br />

Gemeinsam ist all diesen Inlays, dass ein Hornhaut Flap geschnitten<br />

werden muss, der sich in tieferen Schichten als bei<br />

einer klassischen LASIK Behandlung befindet. Eine Kombination<br />

mit einer Excimer-Laser-Fernkorrektur ist möglich, jedoch<br />

ist gerade in der Altersgruppe der Presbyopen die postoperative<br />

Sicca-Problematik nicht zu unterschätzen. 8<br />

Presbyopiekorrektur mittels multifokaler<br />

Intraokularlinsen<br />

Multifokallinsen (MIOL) werden seit Ende der 1980er Jahre<br />

im Rahmen der Kataraktchirurgie implantiert. Unterschieden<br />

werden das diffraktive und das refraktive Prinzip. Diese Einteilung<br />

ergibt sich aus der Lichtausbreitung <strong>von</strong> der Linse zur Retina.<br />

Diffraktive Multifokallinsen separieren einfallendes Licht<br />

auf zwei Brennpunkte, einen für die Nähe und einen für die<br />

Ferne, der Intermediärvisus zeigt in den Defokuskurven häufig<br />

eine typische Absenkung. Bei refraktiven Multifokallinsen werden<br />

mehrere sphärische Zonen unterschiedlicher Refraktion<br />

angelegt, wodurch mehr als zwei Brennpunkte entstehen. Häufig<br />

zeigen diese MIOL-Modelle dadurch auch eine etwas<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

17<br />

16-presbyopiebehandlung_final2.indd 17 15.07.<strong>2013</strong> 09:35:34


schwerpunkt<br />

refraktive chirurgie<br />

geringere Absenkung im Intermediärbereich als die diffraktiven<br />

Modelle, allerdings wird häufig aber auch ein etwas geringerer<br />

Nahvisus erreicht im Vergleich zur Aufteilung auf zwei definierte<br />

Brennpunkte.<br />

Die aktuellen MIOLs der Firmen Alcon und Zeiss haben eine<br />

Kombination aus beiden optischen Prinzipien: Die Alcon<br />

AcrySof ReSTOR MIOL besitzt ein apodisiertes diffraktives/<br />

refraktives Optikdesign – neben +3,0 dpt seit kurzem auch erhältlich<br />

mit +2,5 dpt Nahaddition. Die Zeiss AT.Lisa MIOL<br />

zeichnet sich durch ein refraktiv-diffraktives Oberflächenprofil<br />

mit einer Nahaddition <strong>von</strong> +3,75 dpt aus.<br />

Ein neues MIOL-Modell stellt die LENTIS Mplus IOL der Firma<br />

Oculentis dar, welche im März 2009 die CE-Kennzeichnung<br />

erhielt. Der asphärische, asymmetrische Fernteil wird mit einem<br />

sektorförmigen Nahteil <strong>von</strong> +3,0 dpt kombiniert. Aufgrund der<br />

besseren Rotationsstabilität wurde das initiale C-Schlaufen-Haptik-Modell<br />

zugunsten der Plattenhaptikversion verlassen.<br />

Unabhängig <strong>von</strong> diesen verschiedenen optischen Prinzipien<br />

hat die Nahaddition (meist +3,0 dpt, +3,75 dpt oder +4,0 dpt)<br />

einen wichtigen Einfluss auf das postoperative visuelle Ergebnis.<br />

Studien, die +3,0 vs. +4,0 dpt MIOLs verglichen haben,<br />

fanden meist keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der<br />

funktionellen Ergebnissen (Fern- und Nahvisus). Die Vorteile<br />

für die +3,0 dpt Nahaddition waren jedoch meist neben einem<br />

günstigeren Defokuskurvenverlauf (höherer Peak im Nah- und<br />

Intermediärbereich) ein besserer Intermediärvisus, eine bessere<br />

Brillenunabhängigkeit sowie eine höhere Patientenzufriedenheit.<br />

Eine niedrigere Nahaddition hat damit prinzipiell keinen<br />

unmittelbaren Einfluss auf die Höhe des Nahvisus, sondern auf<br />

den Leseabstand, der etwas weiter entfernt liegt. Dadurch erklärt<br />

sich aber auch der bessere Intermediärvisus. Diesen Zusammenhang<br />

gilt es aber bei der Auswahl der MIOL zu beachten.<br />

Aufgrund der physikalischen Lichtaufteilung auf verschiedene<br />

Brennpunkte haben MIOLs aber weiterhin den Nachteil der<br />

möglichen Kontrastminderung sowie der erhöhten Blendung –<br />

insbesondere unter skotopischen Lichtbedingungen. Deswegen<br />

ist eine sorgfältige Patientenselektion sowie Aufklärung für die<br />

Zufriedenheit der Patienten essentiell. Für die Auswahl des geeigneten<br />

MIOL-Models sollte genau besprochen werden, welche<br />

Entfernungen für den einzelnen Patienten wichtig sind und<br />

ob besondere berufliche Anforderungen oder Hobbys vorliegen.<br />

Auf diese kann durch die Wahl des geeigneten optischen<br />

Prinzips sowie der Nahaddition eingegangen werden.<br />

Wichtig bei der Implantation <strong>von</strong> MIOLs ist auch die Beurteilung<br />

des präoperativen Astigmatismus. Dieser sollte postoperativ<br />

deutlich unter einer Dioptrie liegen, da nur durch eine<br />

sorgfältige Astigmatismuskontrolle eine zufriedenstellende<br />

Brillenunabhängigkeit erreicht werden kann. Ist der Astigmatismus<br />

mittels kornealer Inzisionen nicht ausreichend zu reduzieren,<br />

bietet sich die Implantation <strong>von</strong> multifokal-torischen<br />

IOLs an, welche u.a. <strong>von</strong> den Firmen Alcon, AMO, Oculentis,<br />

Rayner sowie Zeiss angeboten werden. Auch bei diesem<br />

Premium-IOL-Typ gibt es die Auswahlmöglichkeit zwischen<br />

verschiedenen optischen Prinzipien sowie Nahadditionen. Alternativ<br />

kann der verbliebene Astigmatismus mittels Excimer-<br />

Laser nachbehandelt werden.<br />

Wurde bereits eine monofokale IOL implantiert und es besteht<br />

weiterhin der Wunsch nach Presbyopiekorrektur, ermöglichen<br />

additive, multifokale IOL, welche in den Sulcus ciliaris meist<br />

zweizeitig eingesetzt werden, eine Therapiemöglichkeit. Aktuell<br />

bieten die Firmen Humanoptics, Rayner sowie First Q solche<br />

Sonderlinsen an.<br />

Einen neuen weiteren innovativen Therapieansatz stellen trifokale<br />

MIOLs dar. Hier werden zwei diffraktive Optiken übereinandergelegt,<br />

wodurch der Intemediärvisus verbessert werden<br />

soll. Aktuell werden solche Linsen <strong>von</strong> der Firma Physiol (Fine<br />

Vision IOL +3,5/+1,75 dpt) sowie der Firma Zeiss (AT Lisa tri<br />

+ 3,33/+1,66 dpt) angeboten. Studien zeigten für beide Modelle<br />

einen günstigeren Defokuskurvenverlauf, der insbesondere<br />

im Zwischenbereich deutlich weniger abfällt und somit über<br />

eine größere Distanz eine Brillenunabhängigkeit ermöglicht.<br />

Langfristige Studien müssen allerdings die Stabilität dieser Ergebnisse<br />

noch zeigen. Des Weiteren wird <strong>von</strong> Interesse sein, ob<br />

die optischen Begleiterscheinungen vergleichbar oder eventuell<br />

doch höher als bei den klassisch-diffraktiven MIOLs sind. 9<br />

Die Presbyopiekorrektur mittels akkommodativer Intraokularlinsen<br />

bleibt weiterhin ein Forschungsschwerpunkt weltweit.<br />

Neue Entwicklungen zielen auf Intraokularlinsenmodelle, die<br />

eine Kurvaturänderung der Optik ermöglichen, ähnlich der<br />

natürlichen Linse während des Akkommodationsvorganges.<br />

Es bleibt abzuwarten, ob mit diesen neuen Entwicklungen der<br />

Wunsch nach guten Visuswerten in jeglicher Distanz erfüllt<br />

werden können.<br />

Literatur<br />

1. <strong>von</strong> Helmholtz H (1855) Über die Akommodation des Auges. Albrecht <strong>von</strong> Graefes Arch<br />

Klin Exp Ophthalmol 1:1-89<br />

2. Glasser A, Kaufman PL (1999) The mechanism of accommodation in primates. Ophthalmology<br />

106:863-872<br />

3. Jain S, Arora I, Azar DT (1996) Success of monovision in presbyopes: review of the<br />

literature and potential applications to refractive surgery. Surv Ophthalmol 40:491-499<br />

4. Uthoff D, Pölzl M, Hepper D, Holland D (2012) A new method of cornea modulation with<br />

excimer laser for simultaneous correction od presbyopia and ametropia. Graefes Arch<br />

Clin Exp Ophthalmol 250:1649-1661<br />

5. Ryan a, O’Keefe M (<strong>2013</strong>) Corneal approach to hyperopic presbyopia treatment: Sixmonth<br />

outcomes of a new multifocal excimer laser in situ keratomileusis procedure. J<br />

Cataract Refract Surg Jun 5 (Epub ahead of print)<br />

6. Reinstein DZ, Carp GI, Archer TJ, Gobbe M (2012) LASIK for presbyopia correction in<br />

emmetropic patients using aspheric ablation profiles and a micro-monovision protocol<br />

with the Carl Zeiss Meditec MEL 80 and VisuMax. J Refract Surg 28:531-541<br />

7. Holzer MP (<strong>2013</strong>) Intrastromal femtoseond laser-based presbyopia correction. Ophthalmologe<br />

110:259-262<br />

8. Lindstrom RL, Macrae SM, Pepose JS, Hoopes PC Sr (<strong>2013</strong>) Corneal inlays for presbyopia<br />

correction. Curr Opin Ophthalmol 24:281-287<br />

9. Auffarth GU, Rabsilber TM, Kohnen T, Holzer MP (2008) Design and optical principles of<br />

multifocal lenses. Ophthalmologe 105:522-526<br />

18<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

16-presbyopiebehandlung_final2.indd 18 15.07.<strong>2013</strong> 09:35:34


efraktive chirurgie<br />

schwerpunkt<br />

Kamra Corneal Inlay<br />

zur Presbyopiekorrektur<br />

Korneale Inlays zur Korrektur der Presbyopie sind relativ neu. Nach dem Prinzip der stenopäischen<br />

Lücke verbessert das Kamra-Implantat den unkorrigierten Intermediär- und<br />

Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fernvisus. Die Wirksamkeit wurde in<br />

Studien bestätigt, doch es gibt auch Nebenwirkungen. Von Dr. Bettina Jendritza.<br />

In den letzten Jahren rückt die Presbyopiekorrektur immer<br />

mehr in den Fokus des Interesses. Gründe sind u.a. die<br />

stetig steigende Zahl <strong>von</strong> Presbyopen aufgrund der verlängerten<br />

Lebenserwartung und die zunehmenden Ansprüche<br />

an die Sehqualität, verbunden mit dem Wunsch nach Brillenfreiheit.<br />

Doch trotz intensiver klinischer und experimenteller<br />

Forschung ist die Suche nach der sicheren, effektiven und idealen<br />

– d.h. nebenwirkungsfreien – Presbyopie-Korrektur noch<br />

immer nicht beendet.<br />

Zu Verfügung stehen derzeit Hornhautlaserverfahren, die<br />

die Form der Hornhaut so ändern, dass eine erhöhte Tiefenschärfe<br />

entsteht wie zum Beispiel die PresbyLASIK (Presby-<br />

MAX) 1 oder das Intracor-Verfahren 2 oder die Erzeugung <strong>von</strong><br />

Monovision (Monovision-LASIK), außerdem intraokulare<br />

Eingriffe wie die Implantation <strong>von</strong> multifokalen oder<br />

„akkomodierenden“ IOLs. Aber die perfekte, kompromissfreie<br />

Lösung gibt es bislang nicht.<br />

Korneale Inlays – wie das Kamra-Implantat – stellen eine<br />

weitere, relativ neue Option zur Korrektur der Presbyopie<br />

dar. Das Kamra-Implantat nutzt das Prinzip der stenopäischen<br />

Lücke, um den unkorrigierten Intermediär- und<br />

Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fernvisus<br />

zu verbessern. Das zunächst 10 µ, jetzt 5 µm dünne<br />

ring- beziehungsweise scheibenförmige Inlay, das in seiner<br />

Form etwas an den amerikanischen Doughnut erinnert, hat<br />

einen Außendurchmesser <strong>von</strong> 3,8 mm und einen Innendurchmesser<br />

<strong>von</strong> 1,6 mm (Abbildung 1, siehe Seite 20). Damit<br />

ist es kleiner als eine Kontaktlinse und dünner als 1/10<br />

Papierdicke (Abbildung 2, Seite 20). Es besteht aus Polyvinylidenfluorid<br />

mit einer Carbon-Nanopartikelbeschichtung,<br />

um das Inlay schwarz bzw. undurchsichtig zu gestalten. 8.400<br />

kleine Mikroperforationslöcher sollen eine ungestörte Ernährung<br />

und Perfusion des anterioren Hornhautstromagewebes<br />

ermöglichen und damit eine Stromaverdünnung über dem Implantat<br />

und Epithel-Probleme verhindern.<br />

Prinzip aus der Fotografie<br />

Vergleichbar ist das Verfahren mit der Anwendung einer<br />

kleineren Blende („Miniblende“) in der Fotografie. Auch<br />

hierbei wird die Tiefenschärfe erhöht und damit die Nahsicht<br />

verbessert, wie Jack T. Holladay, MD, PhD in einer Simulation<br />

in seinem eigenen Garten gut darstellen konnte (Abbildung<br />

3a-c, Seite 21).<br />

Das Kamra-Implantat wird über eine mit einem Femtosekundenlaser<br />

geschnittene Hornhauttasche oder unter einen<br />

Femto-LASIK-Flap mit einer Dicke <strong>von</strong> 190 µm anhand des<br />

Purkinje-Reflex (1. Purkinje-Bild) zentriert über der Sehachse<br />

(nicht zentriert über die Pupillenmitte!) im nicht-dominaten<br />

Auge implantiert (Abbildung 4, Seite 21).<br />

Anwendung findet das Inlay sowohl bei emmetropen als<br />

auch bei ametropen Presybopen. Bei Patienten mit einer<br />

zusätzlichen Ametropie wird zunächst eine Femto-LASIK<br />

zur Korrektur der Fehlsichtigkeit durchgeführt und dann in<br />

gleicher Sitzung das Kamra-Implantat auf dem nicht führenden<br />

Auge eingesetzt 3 . Dabei sollte die Zielrefraktion auf<br />

dem Kamra-Auge bei -0,75 dpt liegen, um eine leichte Monovision<br />

zu erzielen; durch die dann folgende Implantation des<br />

Kamra-Inlays kann dann auch bei höher Presbyopie mit einer<br />

erforderlichen Nahaddition <strong>von</strong> 2,0- 2,5 dpt durch die<br />

Dr. Bettina Jendritza, FreeVis LASIK<br />

Zentrum Universitätsklinikum Mannheim<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

19<br />

19-kamra-inlay_final.indd 19 15.07.<strong>2013</strong> 13:50:22


schwerpunkt<br />

refraktive chirurgie<br />

1,6 mm<br />

Abb. 1: Das Kamra-Inlay erinnert in der Form an einen<br />

Doughnut, ist aber wesentlich kleiner mit einem Außen-<br />

Durchmesser <strong>von</strong> 3,8 mm (innen 1,6 mm)<br />

stenopäische Lücke eine ausreichende Lesefähigkeit induziert<br />

werden (modifizierte Monovision).<br />

Vor der Operation muss immer das dominante Auge bestimmt<br />

werden; zudem sollte stets ein Defokus-Toleranz-Test durchgeführt<br />

werden. Hierzu wird mit optimaler Fernrefraktion<br />

binokular beim Blick in die Ferne zunächst dem rechten, dann<br />

dem linken Auge eine Plus-Linse mit 1,0 dpt vorgehalten und<br />

vermerkt, ob dieser Defokus in der Ferne als störend wahrgenommen<br />

wird. Ist dies nicht der Fall, kann in diesem Auge<br />

(meist handelt es sich um das nichtdominante) Monovision<br />

erzeugt oder eben ein Inlay implantiert werden. Sicherheitshalber<br />

führen wir zusätzlich immer einen Kontaktlinsenversuch<br />

durch (Addition auf dem für die Implantation vorgesehenen<br />

Auge <strong>von</strong> +1,0 und dann +2,0 dpt zur Fernkorrektur), um die<br />

Lesefähigkeit und auch die reduzierte Fernsicht zu simulieren.<br />

Nur wenn auch der Kontaktlinsenversuch erfolgreich ist, wird<br />

ein Implantat eingesetzt.<br />

Zentrierung des Inlays<br />

Intraoperativ essentiell ist die Zentrierung des Inlays. Wird<br />

es innerhalb eines Umkreises <strong>von</strong> 100 µ um das 1. Purkinje<br />

Bild zentriert eingesetzt, erreichen ca. 86 % der Patienten einen<br />

Nahvisus <strong>von</strong> J2 oder besser. Innerhalb eines Umkreises<br />

<strong>von</strong> 150 µ sinkt dieser Prozentsatz bereits auf 76 % (Daten<br />

nach Studien <strong>von</strong> Dr. Minoru Tomita). Zur Überprüfung der<br />

Zentrierung steht postoperativ ein bildgebendes System, das<br />

AcuTarget zur Verfügung (Abb. 5, Seite 21). Sollte die Zentrierung<br />

am ersten postoperativen Tag nicht ausreichend sein,<br />

muss rezentriert werden.<br />

Postoperativ ist in den ersten Wochen mit einem erheblich<br />

trockeneren Auge zu rechnen, daher werden routinemäßig<br />

ein Punctum-Plug in das untere Tränenpünktchen eingesetzt,<br />

sowie eine intensive pflegende Therapie mit Hyaloronsäurehaltigen<br />

Augentropfen sowie Dexpanthenol-Gel durchgeführt,<br />

zudem für vier Wochen Ciclosproin-haltige Augentropfen<br />

2 x d appliziert. Auch die Gabe <strong>von</strong> steroidhaltigen<br />

Augentropfen ist über einen Zeitraum <strong>von</strong> drei Monaten in<br />

absteigender Dosierung und unter Druckkontrollen (Steroid-<br />

Response!) erforderlich.<br />

Die Wirksamkeit und Sicherheit des Implantates konnte<br />

mittlerweile durch mehrere publizierte Zwei- und auch Drei-<br />

Jahres-Daten bestätigt werden. 4,5 Im Mittel gewinnen die Patienten<br />

mehrere Reihen Lesefähigkeit sowohl im Nah- als auch<br />

im Intermediärvisus ohne nennenswerten Verlust im Fernvisus.<br />

Doch es gibt auch Nebenwirkungen. Insgesamt wird zumindest<br />

in der ersten Zeit das Sehen als etwas „dunkler“ empfunden.<br />

Zudem kommt es auf dem Kamra-Implantat-Auge zur<br />

Wahrnehmung <strong>von</strong> Halos und Glare bei Nacht, da die Pupille<br />

bei Nacht weiter wird als der Außendurchmesser des Implantates<br />

(3,8 mm) und dann Licht sowohl durch die zentrale Lücke<br />

als auch am Implantat-Rand vorbei ins Auge fällt. Bei sehr<br />

heller Iris ist das Implantat deutlich sichtbar und wird ggf. als<br />

kosmetisch störend empfunden. In Studien-Ergebnissen oder<br />

in der Literatur wird oft der binokulare Fernvisus angegeben.<br />

Abb. 2: Kamra-Implantat im Vergleich zu einer Kontaktlinse<br />

20<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

19-kamra-inlay_final.indd 20 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:04


efraktive chirurgie<br />

schwerpunkt<br />

Abb. 3a-c: Jack T. Holladay simulierte die verbesserten Tiefenschärfe in seinem Garten. Mittleres Foto: Fokus bei 2,5 m mit Blende 5.6 simuliert ein menschliches Auge mit ca 4.0 mm<br />

Pupille ( 2 Tafeln lesbar); rechtes Foto: Focus bei 2,5 m mit Blende 22 simuliert in etwa das Kamra-Inlay mit 1,6 mm Pupille (13 Tafeln lesbar)<br />

Betrachtet man jedoch isoliert den unkorrigierten und bestkorrigierten<br />

Fernvisus auf dem Kamra-Auge, so ist bei einem<br />

nennenswerten Teil der Patienten doch ein Verlust an bestkorrigierter<br />

Sehschärfe auf dem Kamra-Auge zu verzeichnen:<br />

3,1 % der Patienten verlieren zwei Linien an bestkorrigiertem<br />

Fernvisus, fast ein Drittel (28,3 %) verlieren eine Linie. 5<br />

In Mannheim verloren <strong>von</strong> den zwischen 2010 und <strong>2013</strong><br />

<strong>von</strong> einem erfahrenen Operateur implantierten 49 Patienten<br />

sogar 40,8 % der Patienten eine Linie, 20 % sogar zwei<br />

oder mehr Linien an bestkorrigiertem Fernvisus (unveröffentlichte<br />

Ergebnisse). Erstaunlicherweise ist aber doch die<br />

Mehrheit der Patienten aufgrund des wenig gestörten Binokularvisus<br />

und der guten Nahsicht mit dem Ergebnis der<br />

Operation zufrieden.<br />

Allerdings bietet das Verfahren der Inlay-Implantation den<br />

großen Vorteil der Reversibilität: Es kann im Falle einer Unzufriedenheit<br />

mit dem postoperativen Ergebnis zumindest in<br />

den ersten Monaten wieder (folgenlos) entfernt werden. In<br />

Mannheim wurden zwei Implantate wegen störender Halos<br />

und Doppelkonturen, eines aus kosmetischen Gründen bei<br />

sehr heller Iris explantiert.<br />

Fazit<br />

Als Fazit ist zu sagen, dass es mit dem Kamra-Implantat eine<br />

weitere Möglichkeit der Presbyopiekorrektur gibt, aber auch<br />

mit diesem OP-Verfahren noch nicht der Stein des Weisen in<br />

der Presbyopie-Korrektur gefunden wurde. Die Patienten müssen<br />

präoperativ deutlich über mögliche Nachteile des Verfahrens<br />

aufgeklärt werden und es sollte präoperativ eine Kontaktlinsensimulation<br />

durchgeführt werden.<br />

Literatur:<br />

1. Uthoff D, Poelzl M, Hepper D, Holland D. A new method of cornea modulation with<br />

excimer laser for simultaneous correction of presbyopia and ametropia. Graefes Arch<br />

Clin Exp Ophthalmol 2012; 250:1649-1661<br />

2. Holzer MP, Knorz MC, Tomalla M, Neuhann TM, Auffarth GU. Intrastromal Femtosecond<br />

Laser Presbyopia Correction: 1-year Results of a Multicenter Study. J Refract Surg<br />

2012;28:182-188<br />

3. Tomita M, Kanamori T, Waring GO 4th, Yukawa S, Yamamoto T, Sekiya K, Tsuru T.<br />

Simultaneous corneal inlay implantation and laser in situ keratomileusis for presbyopia<br />

in patients with hyperopia, myopia, or emmetropia: six-month results. J Cataract Refract<br />

Surg. 20112 Mar;38(3):495-506<br />

4. Dexl A, Seyeddain O, Riha W, Hohensinn M, Hitzl W, Grabner G. Reading performance<br />

after implantation of a small-aperture corneal inlay for the urgical correction of presbyopia:<br />

Two-year follow up. J Cataract Refract Surg 2011; 37:525-531<br />

5. Seyeddain O, Hohensinn M, Riha W, Nix G, Rückl T, Grabner G, Dexl A. Small-aperture<br />

corneal inlay for the correction of presbyopia: 3-year follow up. J Cataract Refract Surg<br />

2012;38:35-45<br />

Abb. 4: Implantiert wird im nicht-dominaten Auge zentriert über der Sehachse<br />

(nicht über die Pupillenmitte!)<br />

Abb. 5: Die Zentrierung wird postoperativ mit dem bildgebenden System<br />

AcuTarget überprüft<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

21<br />

19-kamra-inlay_final.indd 21 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:06


schwerpunkt<br />

refraktive chirurgie<br />

Die Femtolaser<br />

<br />

in der Kataraktchirurgie<br />

Braucht man als großes Operationszentrum einen Femtolaser oder nicht? Diese Frage<br />

haben wir uns in den letzten zwei Jahren immer wieder gestellt. Die Antwort war immer:<br />

Operationstechnisch haben wir es nicht nötig! Da aber immer wieder Patienten danach<br />

fragten, haben wir uns damit auseinandergesetzt. Von Dr. Stefanie Schmickler.<br />

Unser Augen-Zentrum-Nordwest hat stets neue Techniken<br />

präzise evaluiert und sorgfältig ausgewählt,<br />

was einzuführen ist. Daher haben wir nun auch die<br />

auf dem deutschen Markt erhältlichen und zugelassenen Femtolaser<br />

kritisch betrachtet und verglichen. Das sind derzeit:<br />

1. LenSx <strong>von</strong> Alcon<br />

2. LensAR <strong>von</strong> Topcon<br />

3. Victus <strong>von</strong> Bausch + Lomb<br />

4. Catalys <strong>von</strong> OptiMedica (vertrieben <strong>von</strong> Polytech).<br />

Ab Ende <strong>2013</strong> wird auch <strong>von</strong> der Schweizer Firma Ziemer ein<br />

Femtokataraktlaser erhältlich sein.<br />

Der Einsatz des Femtolasers im Rahmen der Katarakt-<br />

Operation bezieht sich auf<br />

• die cornealen Inzisionen inkl. astigmatischer Keratotomien<br />

• die Kapsulorhexis und<br />

• die Linsenkernfragmentation.<br />

Lasik Flaps können bisher nur vom Victus durchgeführt werden.<br />

Darüber hinaus gehende therapeutische Anwendungen<br />

wie die Keratoplastik und intracorneale Ringe sind ebenfalls<br />

bisher nur beim Victus möglich.<br />

Allen Lasern ist gemeinsam, dass sie zusätzlichen Raumbedarf<br />

auslösen. Dieser schwankt in Abhängigkeit, ob der Laser<br />

fest mit einer Liege integriert ist oder nicht. Er beträgt bei den<br />

mit Liege integrierten Femtolasern Victus ca. 3,4 m x 3,7 m<br />

und dem Catalys 2,68 m x 3 m.<br />

Ferner benötigt der Operationssaal eine stabile Raumtemperatur<br />

im Bereich <strong>von</strong> 18°C bis 24°C. Hier stoßen viele<br />

Operationszentren an ihre Grenze: Wir selber besitzen ein<br />

nach Krankenhausbauverordnung eingerichtetes Operationszentrum<br />

mit Kältetechnik. Unsere Temperaturschwankungen<br />

zwischen Maximal- und Minimalbetrieb betragen 2°C / Tag,<br />

was ein Ausschlusskriterium zum Beispiel für den Victus<br />

war. Der LenSx <strong>von</strong> Alcon dagegen hält um seinen Laser die<br />

Temperatur insofern konstant, als er eine integrierte Lüftung<br />

besitzt, die sieben Tage die Woche läuft. Das verursacht wiederum<br />

70 db Dauergeräuschpegel und verursacht zusätzliche<br />

Energiekosten.<br />

Die Betreuung bei der Wahl des Femtolasers spielt ferner<br />

eine große Rolle. Wir haben erlebt, dass nicht alle Berater der<br />

verschiedenen Laser die Bandbreite der Femtolaser kannten.<br />

Bausch + Lomb genießt mit seiner Produktionsstätte in München<br />

den Vorteil, dass man sie besichtigen kann und somit<br />

einen Einblick in den Laser erhält. Diese Offenheit ist eine<br />

Beruhigung, bei der hohen Investition keine Blackbox zu<br />

kaufen. Demnächst wird man sicherlich auch bei Ziemer die<br />

Möglichkeit haben.<br />

Der Preis eines Femtolasers beträgt ca. zwischen 300.000 und<br />

400.000 Euro. Hinzu kommen Wartungkosten mit der STK.<br />

Für jedes Auge wird ein Interface benötigt, mit dem der Laser<br />

auf der Hornhaut andockt. Das löst Sachkosten <strong>von</strong> ca. 480<br />

Euro pro Auge aus. Die Laserfirmen pushen derzeit: Es gibt<br />

Angebote wie bei den Excimerlasern, wo der Laser nicht gekauft<br />

werden muss, sondern über eine zusätzliche Procedure<br />

fee abgerechnet wird.<br />

Die Ablaufplanung am Operationstag<br />

Dr. Stefanie Schmickler ist<br />

Geschäftsführerin des Augen-Zentrum-<br />

Nordwest, Ahaus. Zu ihren Spezialgebieten<br />

gehört die Refraktive Chirurgie<br />

Am Operationstag ist der Ablauf des Patienten genau zu planen.<br />

Ideal ist eine Aufstellung des Femtolasers in dem Operationssaal,<br />

in dem auch die restliche Katarakt-Operation,<br />

22<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

22-femto-phako_final.indd 22 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:30


efraktive chirurgie<br />

schwerpunkt<br />

d.h. Entfernung des Kapsulorhexisläppchens, Entfernung<br />

<strong>von</strong> Linsenkern- und -rinde und Implantation der Intraokularlinse<br />

stattfinden kann. Bei der Programmierung der<br />

Operation werden die Parazentesen, der Schnitt (als Zwei- bis<br />

Drei-Stufen-Schnitt), die Kapsulorhexis und das Muster der<br />

Linsenkernfragmentierung festgelegt. Die Operation kann in<br />

Tropfanästhesie, Lokalanästhesie oder Narkose durchgeführt<br />

werden. Das Patienteninterface lässt sich bei exponierten<br />

Augen besser platzieren. Tiefliegende Augen mit enger Orbita<br />

sind eher problematisch.<br />

Durch die intraokularen Gasblasen bei der Femtolaserung<br />

verengt sich die Pupille allerdings auf mittlere Weite, was uns<br />

vorher nicht bewusst war. Wir haben in allen Fällen weiterhin<br />

die Phakoemulsifikation zum Entfernen des mittels Femtolasers<br />

zerkleinerten Linsenkerns benötigt – allerdings mit<br />

weniger Energie. Abschließend werden die Rindenreste mit<br />

dem Spülsaug-Verfahren ganz konventionell abgesaugt. Diese<br />

Sachkosten bleiben dem Operateur zusätzlich.<br />

Die Femtokatarakt-Operation ist aus den genannten Gründen<br />

daher in meinen Augen ganz und gar nicht eine Anfängeroperation.<br />

Belohnt wird man als Operateur am ersten postoperativen Tag<br />

mit einer glasklaren Hornhaut und reizfreiem intraokularen<br />

Zustand. Allerdings ist die Bindehaut am ersten Tag noch<br />

durch die Femtoprozedur gerötet, was sich nach wenigen<br />

Tagen zurückbildet. In unseren Augen ist die Femtokatarakt<br />

besonders interessant für Patienten mit Hornhautdystrophien<br />

wie Cornea guttata und Premiumlinsen, die eine besonders<br />

gut zentrierte Kapsulorhexis benötigen. Wie der Patient<br />

Die Raumplanung ist enorm wichtig, damit der Femtokataraktlaser die Operationszeit nicht<br />

unnötigerweise verzögert. Im OP-Saal des Augen-Zentrum-Nordwest ist für einen reibungslosen<br />

Ablauf <strong>von</strong> der Femtokatarakt hinten im Bild rechts nach vorne zum Mikroskop für die<br />

Absaugung des Kapsulorhexisläppchens und des Linsenkerns gesorgt. Um zukünftig breit<br />

aufgestellt zu sein, befindet sich der Excimerlaser hinten links im selben Saal<br />

allerdings die Mehrkosten <strong>von</strong> ca. 1500 Euro pro Auge (in<br />

Regionen wie in der KV Westfalen-Lippe darf nicht zugezahlt<br />

werden – hier muss der Patient die komplette Operation selbst<br />

tragen), die nicht unbedingt <strong>von</strong> der PKV übernommen wird,<br />

annimmt, wird sicherlich <strong>von</strong> der Umgebung als auch dem<br />

persönlichen Marketing der Augen-Zentren abhängig sein.<br />

Unsere Erfahrung ist, dass es den Firmen hier auch noch an<br />

Erfahrung fehlt. Es bleibt also spannend, ob sich die Femtokatarakt<br />

durchsetzen wird!<br />

LenSx LensAR Victus Catalys Ziemer LDV Z8<br />

Kapsulorhexis x x x x x in Erprobung<br />

Clear Cornea Inzisionen x x x x x<br />

Relaxierende Inzisionen x x ab Mitte <strong>2013</strong> x x x<br />

Linsenkernfragmentation<br />

x x x x x in Erprobung<br />

LASIK-Flaps x in Erprobung x in Erprobung x Nein x<br />

Hornhautchirurgie (Keratoplastik,<br />

lamellierende Techniken, Inlays)<br />

Patienteninterface<br />

Nein x in Erprobung x Nein x<br />

Gekrümmtes<br />

Interface<br />

Flüssigkeit<br />

Gekrümmtes<br />

Interface<br />

Flüssigkeit<br />

Bildgebung OCT 3D-CSI OCT 3D-Domaine OCT OCT<br />

Flüssigkeit<br />

Patientenliege integriert Nein Nein Ja Ja Nein<br />

Platzbedarf in cm (mit integriertem 122 x 156 197,6 x 80,8 82,5 x 207,5 Ca. 164 x 200 101 x 70<br />

bzw. ohne eigenes Bed)<br />

(ohne Pat.-Auflage) Raumbedarf:<br />

2,68 x 3m<br />

Mobiles Gerät Nein Ja Nein Nein Ja<br />

Übersicht über die auf dem deutschen Markt erhältlichen Femtokatarakt-Laser<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

23<br />

22-femto-phako_final.indd 23 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:32


schwerpunkt<br />

refraktive chirurgie<br />

Sinnvoll und wünschenswert<br />

Welche Innovation der letzten zwei bis drei Jahre erweist sich als wirklich sinnvoll? Was<br />

steht auf dem Wunschzettel Refraktiver Chirurgen für die Zukunft ganz oben? Wir haben<br />

einige Experten befragt und die nachfolgenden Antworten erhalten.<br />

Unsere Fragen lauteten:<br />

1. Was war für Sie die beste Innovation der Refraktiven Chirurgie in den letzten zwei bis drei Jahren – und warum?<br />

2. Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie für die Zukunft: Was wäre eine gute Innovation?<br />

Prof. Dr. Marcus Blum<br />

Chefarzt Klinik für Augenheilkunde, HELIOS<br />

<strong>Klinikum</strong> Erfurt<br />

1. Die Einführung <strong>von</strong> ReLEx<br />

durch die Firma Zeiss. „Flaplose“<br />

refraktive Korrektur über<br />

eine kleine Incision mit dem<br />

Femtosekundenlaser.<br />

2. Wünsche:<br />

Bessere Korrektur für Hyperope<br />

und Presbyope.<br />

Innovation: Akkommodationsfähige<br />

Intraokularlinsen<br />

Dr. Detlev R.H. Breyer<br />

Premium Eyes – Zentrum für Refraktive<br />

Chirurgie, Breyer & Kaymak Augenchirurgie –<br />

PraxisKlinik, Düsseldorf<br />

1. Für mich war eindeutig die<br />

ReLEx Smile Methode der<br />

größte Fortschritt in der refraktiven<br />

Chirurgie, da kein<br />

Flap mehr benötigt wird und<br />

damit auch alle Flap-assoziierten<br />

Komplikationen entfallen.<br />

Nebenbei wird noch die Stabilität<br />

des Auges erhöht und<br />

das Auftreten <strong>von</strong> Spätkomplikationen<br />

reduziert.<br />

2. Ich würde mich sehr freuen wenn es in<br />

naher Zukunft ein Implantationsbesteck<br />

für das Raindrop Implantat gibt, damit<br />

man keinen Flap mehr reparieren muss,<br />

M. Wodak / MFK<br />

sondern das Implantat mit einem Injector<br />

ohne Flap lediglich durch einen<br />

Tunnel über der Pupille platzieren kann.<br />

Prof. Dr. Claus Cursiefen<br />

Geschäftsführender Direktor des Zentrums für<br />

Augenheilkunde, Universität zu Köln<br />

1. Torische Add-on-<br />

Linsen. Die Therapie<br />

<strong>von</strong> Astigmatismen<br />

gerade im Transplantationskontext<br />

ist damit<br />

wesentlich besser.<br />

2. Noch präzisere<br />

Lasertechniken für<br />

die intrakorneale Refraktionskorrektur<br />

ohne Flap.<br />

Dr. Moatasem El-Husseiny<br />

Leiter der Sektion Refraktive Chirurgie, Klinik<br />

für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des<br />

Saarlandes UKS, Homburg/Saar<br />

1. Das kleine Kamra-Inlay<br />

(AcuFocus,<br />

Inc) für die Presbyopie-Korrektur<br />

ist<br />

meiner Meinung<br />

nach die beste Innovation<br />

der Refraktiven<br />

Chirurgie in<br />

den letzten zwei bis<br />

drei Jahren. Die Patienten genießen<br />

dadurch eine erhöhte Tiefenschärfe<br />

und einen zufriedenstellenden Visus<br />

in der Nähe und im intermediären Bereich.<br />

Aufgrund seines einzigartigen<br />

Designs ist eine dauerhafte Wirkung<br />

trotz der Progression der Alterssichtigkeit<br />

zu erwarten.<br />

2. Heutzutage befindet sich die Refraktive<br />

Chirurgie auf einem sehr hohen<br />

Niveau ihrer Entwicklung. Die<br />

Kenntnisse der kornealen Biomechanik<br />

sind schon sehr fortgeschritten. Nach<br />

der Einleitung der LASIK-Technik in<br />

dem refraktiven Bereich bleiben noch<br />

Fragen für die aktuelle Biomechanik<br />

der Kornea und vor allem für die Genese<br />

der post-LASIK-Komplikationen<br />

(post-LASIK-Ektasie) unbeantwortet,<br />

so dass eine spezifischere Suche noch<br />

wünschenwert ist. Auf diesen Bereich<br />

fokussieren sich meine Erwartungen in<br />

der Zukunft.<br />

Dr. Bettina Jendritza<br />

FreeVis LASIK Zentrum Universitätsklinikum<br />

Mannheim<br />

1. Die Einführung des<br />

Femto-Sekundenlaser<br />

in der Katarakt-Chirurgie.<br />

Es ist zwar<br />

primär eine Innovation<br />

für die Katarakt-<br />

Chirurgie, spielt aber<br />

auch in der refraktiven<br />

Linsenchirurgie eine<br />

24<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

24-umfrage_final.indd 24 12.07.<strong>2013</strong> 07:26:02


efraktive chirurgie<br />

schwerpunkt<br />

große Rolle – gerade im Hinblick auf<br />

die Verwendung <strong>von</strong> Premium-Linsen<br />

aufgrund der besseren Zentrierung der<br />

Linsen im Kapselsack und reproduzierbareren<br />

Schnitten und gleichmäßiger<br />

Rhexis.<br />

2. Wünschen würde ich mir eine besseres<br />

und wirklich verlässliches Diagnosegerät<br />

zur Vorhersagbarkeit der<br />

cornealen Biomechanik. Alle bislang<br />

zur Verfügung stehende Diagnosegeräte<br />

können nur eine gewissen Näherung<br />

geben über zum Beispiel das Ektasierisiko<br />

einer Hornhaut. Fakten und<br />

exakte Vorhersagen über die corneale<br />

Biomechanik wären ein weiteres zusätzliches<br />

Maß an Sicherheit in der refraktiven<br />

Hornhautchirurgie.<br />

Dr. Jørn S. Jørgensen<br />

Ärztliche Leitung der EuroEyes Klinikgruppe,<br />

Hamburg<br />

1. Im Bereich der Linsenchirurgie<br />

hat die Einführung<br />

des Femtosekundenlaser-LenSx<br />

für uns einen<br />

großen Innovationswert.<br />

Die Durchführung des<br />

Linsenaustausches damit<br />

bringt sowohl Vorteile für<br />

den Patienten als auch<br />

für den Chirurgen mit sich. Die Anwendung<br />

ermöglicht ein weitgehend<br />

automatisiertes Operationsverfahren.<br />

Der LenSx übernimmt die Schnitte, die<br />

zuvor manuell vom Operateur vorgenommen<br />

wurden und reduziert so das<br />

Auftreten menschlicher Fehler auf ein<br />

Minimum. Durch die exakte Schnittführung<br />

bietet dieses Verfahren maximale<br />

Sicherheit und Präzision. Dies macht<br />

sich in der schnellen Rehabilitation<br />

und des optischen Ergebnisses für den<br />

Patienten bemerkbar.<br />

2. Neben innovativen OP-Techniken<br />

steht als zweite Säule erfolgreicher<br />

Presbyopiekorrektur die Linsentechnologie<br />

selbst. Hier ist zu erwarten,<br />

dass Linsendesigns dominieren werden,<br />

die eine bessere Sehqualität mit<br />

stufenlosen Übergängen zwischen den<br />

einzelnen Segmenten aufweisen. Eine<br />

Innovation nach Jahren der Bifokallinsen<br />

ist die <strong>von</strong> Zeiss produzierte trifokale<br />

Multifokallinse. Sie vereint einen<br />

großen Teil der Voraussetzungen für<br />

ein <strong>von</strong> Neuroadaptation und Supressionsfähikeit<br />

unabhängiges Linsendesign.<br />

Dennoch müssen viele Menschen<br />

nach Multifokallinsenimplantation<br />

auch heute noch – wenn auch<br />

nicht mehr so stark wie vor einigen<br />

Jahren – optische Effekte wie Halos<br />

tolerieren lernen. Da die optischen<br />

Eigenschaften jedes einzelnen Auges<br />

unterschiedlich und auch abhängig<br />

<strong>von</strong> der primären Fehlsichtigkeit jedes<br />

einzelnen Menschen sind, könnte hier<br />

in einer Weiterentwicklung das Prinzip<br />

der customized aspheric IOL Einzug<br />

halten. Mit anderen Worten kann das,<br />

was heute bei der LASIK im Rahmen<br />

der customized (Wellenfront-) LASIK<br />

als golden standard betrachtet wird,<br />

durch ein interindividuelles Design<br />

auch auf Linsen übertragen werden –<br />

als eine Art custom made MIOL.<br />

Prof. Dr. Thomas Kohnen<br />

Direktor der Klinik für Augenheilkunde, <strong>Klinikum</strong><br />

der Goethe-Universität, Frankfurt/Main<br />

1. Die Kombination<br />

aus Femtosekundenlaseranwendung<br />

an<br />

Hornhaut und Linse<br />

mit neuen multifokalen<br />

Intraokularlinsen<br />

(torische apodiziert<br />

diffraktive bifokale<br />

und trifokale IOLs):<br />

hierdurch wird ein Sehen in Ferne/<br />

Intermediär/Nähe unter Korrektur<br />

des Astigmatismus bei ausgesuchten<br />

Patienten möglich.<br />

2. Ich wünsche mir weniger Wildwuchs<br />

in der Refraktiven Chirurgie.<br />

Die KRC erarbeitet in Deutschland<br />

exzellente Richtlinien für die Anwendung<br />

refraktiv-chirurgischer Verfahren,<br />

um die Komplikationsrate gegen<br />

Null zu drücken. Vertrauen bei den<br />

Patienten wird nur durch Ergebnisse<br />

ohne Komplikationen erreicht.<br />

PD Dr. Anja Liekfeld<br />

Chefärztin der Augenklinik am <strong>Klinikum</strong> <strong>Ernst</strong><br />

<strong>von</strong> Bergmann, Potsdam<br />

1. Die sogenannte trans-<br />

PRK, also eine Oberflächenbehandlung<br />

mit<br />

dem Excimer-Laser unter<br />

Einbeziehung und Einberechnung<br />

des Hornhaut-<br />

Epithels, halte ich für<br />

eine sinnvolle Innovation.<br />

Grundsätzlich ist die<br />

Oberflächenbehandlung ein sehr zuverlässiges<br />

Verfahren mit extrem geringem<br />

Risiko für Komplikationen, das bei<br />

entsprechender Indikation durch den<br />

Wegfall der Lamellenpräparation sogar<br />

geringer ist als bei der LASIK. Der Komfort<br />

für den Patienten ist jedoch bei der<br />

klassischen PRK deutlich unterlegen im<br />

Vergleich zur LASIK. Das wird durch<br />

die trans-PRK wesentlich verbessert,<br />

gleichzeitig ist auch die Anwendung für<br />

den Operateur sehr anwenderfreundlich<br />

und standardisiert.<br />

2. Nach wie vor steht die „echt-akkommodierende“<br />

Kunstlinse für die Presbyopie-Behandlung<br />

auf dem Wunschzettel<br />

der refraktiven Chirurgie für mich<br />

ganz oben. Das Thema der Presbyopie-<br />

Behandlung wird weiterhin <strong>von</strong> großem<br />

Interesse für Forschung, Anwendung<br />

und Behandlung sein.<br />

Prof. Dr. Rupert Menapace<br />

Oberarzt der Universitätsklinik für Augenheilkunde<br />

& Optometrie, Wien<br />

Das fällt mir nicht schwer:<br />

1. die torische Intraokuarlinse.<br />

2. eine akkommodative Linse, die tatsächlich<br />

funktioniert.<br />

Prof. Dr. Ulrich Mester<br />

Augenzentrum im Medizeum,<br />

Saarbrücken<br />

1. Besonders hilfreich und<br />

praxisnahe war die Einführung<br />

torischer Intraokularlinsen.<br />

Dies gilt nicht zuletzt<br />

auch für die multifokale<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

25<br />

24-umfrage_final.indd 25 12.07.<strong>2013</strong> 14:47:38


schwerpunkt<br />

refraktive chirurgie<br />

IOL, bei der ein Astigmatismus über<br />

0,75 D früher eine Kontraindikation<br />

darstellte oder eine Korrektur in einem<br />

zusätzlichen Verfahren erforderte.<br />

2. Mir ist aus zahlreichen Diskussionen<br />

bekannt, dass viele Operateure<br />

unsicher sind, welchen Patienten<br />

Multifokallinsen zu empfehlen sind.<br />

Ich hoffe daher, dass unser „Happy<br />

Patient“-Projekt zu einer besseren Patientenselektion<br />

beitragen wird. Zur<br />

Zeit befindet sich ein komprimierter<br />

Fragebogen zur Erfassung <strong>von</strong> Persönlichkeitscharakteristika<br />

in der Evaluierung.<br />

Er soll danach allgemein zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Prof. Dr. Thomas Neuhann<br />

MVZ Prof. Neuhann, München<br />

1. Die trifokale IOL.<br />

– Ausdrücklich nicht die Femto-assistierte<br />

Linsenoperation:<br />

Die möchte gern mal eine Innovation<br />

werden, wenn sie erwachsen<br />

ist, und sie hat auch<br />

das Zeug dazu, aber gegenwärtig<br />

ist sie das noch nicht.<br />

2. Die allgemeine Akzeptanz der Erkenntnis,<br />

dass die Verhältnisse und<br />

Gesetzmäßigkeiten der physikalischen<br />

Optik, zumal in ihrer idealisierten Form<br />

koaxialer refraktiver Systeme mit unendlich<br />

dünnen Linsen, nicht 1:1 auf<br />

die physiologisch optischen Verhältnisse<br />

des Auges als nicht-koaxialem<br />

System angewandt werden können,<br />

weil sonst zum einen wesentliche Messfehler<br />

durch die so konstruierten<br />

Systeme entstehen und zum zweiten<br />

zusätzlich ebenso wesentliche Fehler<br />

bei der Berechnung der Behandlungsalgorithmen<br />

entstehen.<br />

Dr. Kirk Nordwald<br />

Augenärztliche Privatpraxis GHZ<br />

„Villa am Roseneck“, Berlin<br />

1. Die Option der (berührungslosen)<br />

transepithelialen PRK.<br />

Hierbei entfällt vor der refraktiv<br />

chirurgischen Photoabla-<br />

tion die Präparation und Entfernung<br />

der Epithelschicht. Dieses Verfahren<br />

hinterlässt ein außerordentlich glattes<br />

stromales Hornhaut-Bett und die postoperative<br />

Erosio heilt u.E. circa einen<br />

Tag schneller ab. Für den Patienten entfällt<br />

die ihn doch manchmal belastende<br />

Präparation des Hornhaut-Epithels vor<br />

der eingentlichen Photoablation. Ein<br />

geringer Nachteil ist die etwas längere<br />

Photoablationszeit, die aber bei einem<br />

ruhigen, gut begleiteten Patienten und<br />

suffizientem eye-tracking i.d.R. kein<br />

Problem darstellt.<br />

2. Nicht mehr ganz neu, aber immer<br />

noch viel zu wenig bei Patienten,<br />

Augenoptikern und wahrscheinlich<br />

auch Augenärzten bekannt und angewendet:<br />

Riboflavin-UV-Crosslinking<br />

bei Keratokonus – als derzeit einzige<br />

kausal behandelnde Therapieoption.<br />

Die Patienten überstehen die Behandlung<br />

in der Regel sehr gut und nach<br />

einer möglichen, initialen Befundverschlechterung<br />

kann man langfristig<br />

in den allermeisten Fällen eine Befundverbesserung<br />

darstellen und die<br />

sonst bei Befundprogredienz oftmals<br />

drohende perforierende Keratoplastik<br />

vermeiden. Also ein wirklich wichtiges<br />

Verfahren, welches viel bekannter sein<br />

und viel mehr zur Anwendung kommen<br />

sollte.<br />

Dr. Kaweh Schayan-Araghi<br />

ARTEMIS Augenkliniken und medizinische<br />

Versorgungszentren, Dillenburg<br />

1. Bei der LASIK<br />

die routinemäßige<br />

Iriserkennung und<br />

das dynamische Rotationseyetracking.<br />

Sie verbessern die<br />

Präzision spür- und<br />

messbar.<br />

2. Ich wünsche mir für die Zukunft<br />

eine funktionierende akkommodative<br />

Linse, da alle bisherigen Methoden der<br />

Presbyopie-Korrektur, bei allen guten<br />

subjektiven Erfolgen, doch Nachteile<br />

haben.<br />

Dr. Stefanie Schmickler<br />

Geschäftsführerin des Augen-Zentrum-<br />

Nordwest, Ahaus<br />

1. Die Einführung <strong>von</strong><br />

Trifokallinsen! Patienten<br />

haben mit Einführung<br />

der Trifokallinsen keine<br />

Eingewöhnungsschwierigkeiten<br />

mehr am PC.<br />

Ferner sind deren Halo-<br />

Beschwerden geringer als<br />

bei den konventionellen<br />

Bifokallinsen. Dennoch ist die Wahl,<br />

ob bifokale oder trifokale Multifokallinse,<br />

patientenabhängig. Die bifokale<br />

Multifokallinse ist deshalb keineswegs<br />

out.<br />

2. Mehr Optionen, die sicher und effektiv<br />

sind, bei der Presbyopie-Korrektur,<br />

da nicht jeder Patient im presbyopen<br />

Alter gleich einen Linsenaustausch<br />

möchte. Aber eine Vorstellung, wie wir<br />

das erreichen könnten, habe ich noch<br />

nicht.<br />

Prof. Dr. Martin Wenzel<br />

Leiter der Augenklinik Petrisberg, Trier<br />

1. Die wichtigste Innovation<br />

im Bereich der refraktiven<br />

Chirurgie der letzten<br />

Jahre ist für mich die Relex<br />

Smile. Sie stellt die konsequente<br />

Weiterentwicklung<br />

der Lasik hin zu einem<br />

minimal invasiven Verfahren<br />

dar. Durch die nun<br />

nicht mehr beeinträchtige Stabilität der<br />

Hornhaut ist die gefürchtetste Komplikation<br />

der Lasik, die Hornhautektasie,<br />

noch unwahrscheinlicher geworden.<br />

Zudem können flapassoziierte Probleme<br />

wie Stria und Epithelinvasion<br />

nicht mehr auftreten.<br />

2. Die Innovation, auf die wir alle warten,<br />

ist sicherlich eine suffiziente Wiederherstellung<br />

der eigenen Akkommodation.<br />

26<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

24-umfrage_final.indd 26 12.07.<strong>2013</strong> 13:15:01


lue ocean<br />

Perspektiven für den augenärztlichen Erfolg<br />

Vor einigen Wochen befragten<br />

wir Passanten in St. Gallen<br />

und in Konstanz. Uns interessierte,<br />

ob Schweizer und Deutsche<br />

sich hinsichtlich weniger Items beim<br />

Kontaktlinsentragen unterscheiden.<br />

Diese Befragung war eingebunden<br />

in ein größeres Projekt, das nach Parametern<br />

und Indikatoren Ausschau<br />

hält, die eventuell tauglich sind, den<br />

unterschiedlichen Erfolg der schweizerischen<br />

und deutschen Augenoptik zu<br />

erklären. Wir wählten die beiden Städte,<br />

weil wir da <strong>von</strong> einem ähnlichen<br />

Genpool ausgehen, <strong>von</strong> einer gewissen<br />

ähnlichen Mikrokultur (Bodenseeraum)<br />

und einer doch sehr verschiedenen<br />

Makrokultur (politisches System).<br />

Die These ist, dass das Verhalten der<br />

Konsumenten über weite Teile ähnlich<br />

und in bestimmten Bereichen sehr unterschiedlich<br />

ist. Augenärzte spielten<br />

da zwar keine Rolle, höchstens in der<br />

Antwortvorgabe, wo die Passanten<br />

sich die Linse haben anpassen lassen<br />

und wo sie sie nachkaufen. Das Ergebnis<br />

war hier wie dort fast gleich. 17 %<br />

der deutschen und 16 % der schweizerischen<br />

Kontaktlinsenträger hatten ihre<br />

Linse beim Augenarzt anpassen lassen.<br />

Der Anteil des Nachkaufs beim Augenarzt<br />

in Deutschland betrug in unserer<br />

Erhebung glatte null Prozent und in der<br />

Schweiz 3 % Wer nun glaubt, die würden<br />

alle im Internet bestellen, irrt. Nur<br />

um die 20 % der Befragten kauften ihre<br />

Linsen hier. Zahlen anderer Institute<br />

geben allerdings bis zu 30 % an. Der<br />

schwäbisch-schweizerische Bodenseeraum<br />

scheint resistenter zu sein.<br />

Heinz-Jürgen<br />

Höninger (57)<br />

studierte Physik und<br />

Sozialwissenschaften.<br />

Er ist Verleger und<br />

Mitherausgeber des<br />

Magazins CONCEPT<br />

<strong>Ophthalmologie</strong> und ist<br />

stets bemüht, Themen<br />

über das Auge hinaus zu<br />

bringen.<br />

Schlimmer kann es doch gar nicht<br />

mehr kommen. Die Augenoptiker hier<br />

wie dort betreiben anscheinend konsequentes<br />

Kundenbindungsmanagement.<br />

Ist das Kontaktlinsen-Geschäft<br />

den Augenärzten keine Mühe mehr<br />

wert, muss man sich fragen? Lohnt<br />

sich das Engagement nicht? Oder kommen<br />

die Kontaktlinsen-Kunden einfach<br />

nicht mehr auf die Idee, den Nachkauf<br />

beim Arzt zu tätigen? Ist die Shop-Idee<br />

vielleicht eine gestorbene Hoffnung<br />

<strong>von</strong> früher? Mir scheint das am wahrscheinlichsten.<br />

Denn es deckt sich mit<br />

einer anderen Erfahrung.<br />

Als wir für unser Magazin Augenlicht<br />

VisionCare beim ophthalmologischen<br />

Handel <strong>von</strong> Studien-gestützten AMD-<br />

Produkten um detaillierte Informationen<br />

nachfragten, weil wir wieder<br />

(wie 2006) einen Vergleich über Inhalte<br />

und Tagespreise veröffentlichten<br />

wollten (einige Ärzte hatten sich daran<br />

erinnert und das nachgefragt), war die<br />

Resonanz unglaublich schlecht. Ursapharm,<br />

TheaPharma und Pharma Stulln<br />

antworteten – ansonsten war Schweigen<br />

im Walde. Liegt das vielleicht<br />

daran, dass auch hier die Shops keine<br />

ausreichende Nachfrage genieren und<br />

Industrie und Handel das Interesse<br />

verlieren?<br />

Ich mag das nicht glauben, wenn ich<br />

mit aktiven und kommunikativen Augenärzten<br />

wie z.B. Dr. Koeller aus Herford<br />

telefoniere, der ein begeisterter und<br />

überzeugter Shop-Betreiber ist. Aber<br />

manchmal kommt mir doch der Verdacht,<br />

dass er nicht die Spitze eines<br />

Eisbergs ist, sondern vielleicht eher<br />

die Nadel im Heuhaufen. Ich hoffe, er<br />

nimmt mir den Vergleich nicht übel.<br />

Wie sehr würde ich mich freuen, wenn<br />

ich Kontakt zu den Augenärzten bekäme,<br />

die Shops aktiv, erfolgreich und<br />

mit Freude betreiben. Vielleicht helfen<br />

diese Zeilen, den Kontakt herzustellen.<br />

Jedenfalls habe ich mich gefreut, als<br />

Professor Dannheim letzte Tage anrief<br />

und <strong>von</strong> seinem neuen Muntermacher<br />

sprach, einem Lipid-Spray, der im<br />

Markt angeboten wird. Das Produkt<br />

kannte ich, aber seine Idee war neu.<br />

Es zu befreien vom medizinischen Indikationskontext<br />

Tränenfilm oder gar<br />

Sicca und es einfach hineinzuhieven<br />

in den Kontext <strong>von</strong> Wohlbefinden. Ein<br />

ideales Produkt für einen Shop, der<br />

mehr kommunizieren will als medizinische<br />

Produkte und Dienstleistung.<br />

Ein Ort für Gesundheit.<br />

(hjh)<br />

Shops.<br />

Leben Sie noch?<br />

Kontaktlinsen scheinen immer weniger eine Heimat<br />

beim Augenarzt zu finden. Und was ist mit dem<br />

AMD-Produkten? Es wäre doch schade drum.<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

27<br />

27-blaue seiten_final.indd 27 12.07.<strong>2013</strong> 14:49:11


concept zukunft strategie<br />

Von Äpfeln und Birnen<br />

Sicherlich. Man soll nicht Äpfel<br />

mit Birnen vergleichen. Ein Arzt ist<br />

kein Augenoptiker, die medizinische<br />

Dienstleistung keine überteuerte Brille<br />

und das Jahr <strong>2013</strong> nicht 1973.Aber<br />

paar Strukturähnlichkeiten gibt es<br />

schon. Ein Augenoptikfachgeschäft<br />

machte damals 80 Prozent seines<br />

Umsatzes mit der Krankenkasse. Der<br />

Markt der Zuzahlung blühte. Die Kassenbrille<br />

war für die Holzklasse – für<br />

die anderen durfte es ruhig etwas<br />

mehr sein. Bis Anfang der 1980er<br />

Jahre der Spruch kam: „Mein Papi<br />

hat nichts dazu bezahlt!“<br />

Was wäre denn, wenn (noch illusorisch)<br />

irgendwer auf die Idee käme,<br />

alle IGeL in ein Versicherungspaket zu<br />

packen wie die Brillenversicherung?<br />

Sagen wir für 30 Euro im Jahr. Neben<br />

der WANZ-Grundversorgung also ein<br />

Paket, das alle IgeL-Eventualitäten<br />

abdeckt? Ob das jemals möglich sein<br />

wird, weiß ich hier an dieser Stelle<br />

nicht. Aber in der Augenoptik hat man<br />

gelernt, dass alles, was denkbar ist,<br />

auch kommen wird. Bis zur Gleitsichtbrille<br />

aus dem Internet. Und der Zug<br />

der Zeit hat erst Fahrt aufgenommen.<br />

Wir kennen einen Augenarzt an der<br />

Ostsee, der zu uns sagte: „Selbstverständlich<br />

kann man mit der<br />

Kassenleistung schwarze Zahlen<br />

schreiben!“. Man müsse die Praxis<br />

im Ablauf lediglich optimieren (Wir<br />

werden in nicht allzu ferner Zeit einen<br />

Beitrag darüber veröffentlichen).<br />

Oder: Vor einigen Jahren berichteten<br />

wir aus einer Praxis aus Bayern. Hier<br />

hatte ein Augenarzt festgestellt, dass<br />

die Einteilung Kassenpatient/Privatpatient<br />

für seine Praxis vollkommen<br />

überkommen war, weil seine Kassenpatienten<br />

bei vielen Leistungen im<br />

Grunde Privatpatienten waren. Die<br />

Denke, Patienten nach Kassenherkunft<br />

zu kategorisieren und terminlich<br />

zu behandeln, sei überkommen. Auch<br />

die Ansprache. Man mache sich so<br />

eventuell spätere Zielgruppen kaputt.<br />

Denn der Zuzahler ist nicht Kasse,<br />

nicht Privat. Er bildet sozusagen einen<br />

dritten Sektor, in dem es nicht vorteilhaft<br />

ist, zu sagen: „Sie müssen halt<br />

dazubezahlen, weil Ihre Kasse nicht<br />

genug zahlt!“ Hier sind die Sonderbedürfnisse<br />

zu Hause. Damals ging<br />

es unter anderem um ein Sehtraining<br />

für Kinder am Computer. Fielmann<br />

pflegte die Holzklasse. Und die war<br />

dankbar und machte ihn reich. Reicher<br />

als ein Arzt es sich derzeit vorstellen<br />

kann. (hjh)<br />

Günther Fielmann verkauft mit<br />

560 Geschäften in Deutschland<br />

jede zweite Brille. Der Rest vom<br />

Schützenfest, das sind immerhin 11.400<br />

Augenoptikfachgeschäfte (inklusive aller<br />

anderen Ketten!), macht die andere<br />

Hälfte. Und egal, was Neider sagen:<br />

Sein Brillendurchschnittspreis liegt bei<br />

ungefähr 170 Euro. Natürlich verkauft<br />

er auch auch teuer jenseits der 1.000<br />

Euro, aber die Masse geht über günstig.<br />

Fielmann ist der Erfinder des Nulltarifs,<br />

eines Begriffs, der seit den 1970er Jahren<br />

die Augenoptik grundlegend veränderte.<br />

Nicht nur zum Guten. Immerhin<br />

geben circa 1.000 Augenoptiker einen<br />

Einkommensteuerbescheid bis 50.000<br />

Euro und weitere 1.000 bis 100.000 Euro<br />

beim Finanzamt ab. Für Fielmann dagegen<br />

weist die Forbes-Liste <strong>2013</strong> ein Privatvermögen<br />

<strong>von</strong> 3,11 Milliarden Euro<br />

aus. Mitllerweile ist er nicht nur auch<br />

Besitzer mehrerer Biohöfe – und hier<br />

ausgewiesener Experte –, sondern sitzt<br />

mit seiner Akademie auf Schloss Plön,<br />

das er kaufte und für mehrere Zigmillionen<br />

restaurieren ließ.<br />

Vorbei auch die Zeit, als man Filialisten<br />

wie ihn mit billig gleichsetzte und minderer<br />

Qualität. Denn seine Läden bringen<br />

Qualität unters Volk – auch unters<br />

augenoptische. Fielmann erwirtschaftet<br />

im Brillenmarkt mit 5 % aller deutschen<br />

Optikgeschäfte einen Umsatz-Marktanteil<br />

<strong>von</strong> 20 %, einen Stückzahlmarktanteil<br />

<strong>von</strong> 50 % und beschäftigt 30 % aller<br />

Auszubildenden, die wiederum 93 % der<br />

73 Jahre ist Günther<br />

Fielmann alt. Zeit, sich<br />

um die Nachfolge im<br />

Konzern Gedanken zu<br />

machen. Das hat er, mit<br />

seinem Sohn Marc baut<br />

er nun seinen eigenen<br />

Nachfolger auf. Erst<br />

im Alter <strong>von</strong> 80 Jahren<br />

möchte er dann seinen<br />

Chefsessel für den Sohn<br />

frei machen, also hat er<br />

noch viel Zeit, um ihn<br />

einzuarbeiten<br />

Bundessieger im Leistunsgwettbewerb<br />

des Augenoptikhandwerks stellen.<br />

Die traditionelle Augenoptik verneigt<br />

sich mittlerweile vor dem König, dem sie<br />

lange Jahre nur mit Kriegsgeschrei und<br />

Diffamierungen in quasi asymmetrischer<br />

Kriegsführung das Leben schwer zu machen<br />

versuchte. Er hat gewonnen. Aber<br />

er wollte nie gänzlich besiegen. Denn er<br />

braucht die traditionelle Augenoptik als<br />

Horizont, vor dem er stets der Günstigste<br />

sein konnte. So fördert er sie, zahlt wohl<br />

am meisten in die Innungen und bietet<br />

mit der Fielmann Akademie auch Fortbildung<br />

für die eigene Konkurrenz.<br />

Fielmann hat nicht nur mehr als eine<br />

Million Bäume gepflanzt (für jeden<br />

Mitarbeiter und hektarweise nach dem<br />

Sturm Lothar), er wurde auch niemals<br />

<strong>von</strong> der Presse bekämpft (sie verlieh ihm<br />

sogar den Titel „Robin Hood der Brillenträger“).<br />

Einer seiner Ratgeber heißt<br />

Marc Aurel (hier: „Selbstbekenntnisse“).<br />

Er praktiziert so eine bedingungslose<br />

Ausrichtung auf Reziprozität. Eine sich<br />

selbst ins Spiel bringende Kampagne<br />

wie „Ich bin gerne Arzt und arbeite für<br />

Ihr Leben gerne“ würde ihm nie in den<br />

Sinn gekommen. Sein Motto lautet<br />

schlichtweg: „Der Kunde bist Du“.<br />

Was bleibt? Irgendwo heute oder morgen<br />

könnte ein Arzt oder eine Institution<br />

kommen, der/die ein ähnliches<br />

Motto pflegen wird. Vielleicht „Der<br />

Patient bist Du!<br />

(hjh)<br />

Reich mit Nulltarif<br />

Es gibt Ärzte, die nennen Kassenpatienten schlichtweg Holzklasse.<br />

Komfort könne man hier nicht bieten, weil das wenige<br />

Geld, das die Kasse pro Patient zahle, vorne und hinten nicht<br />

ausreiche. Ein ähnliches Denken hatten Optiker vor vielen Jahren<br />

auch. Und das war die Chance für einen, der auszog, mit<br />

dem Nulltarif reich zu werden. Er kam ans Ziel.<br />

28 <strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong> 06 / <strong>2013</strong><br />

27-blaue seiten_final.indd 28 12.07.<strong>2013</strong> 07:26:40


geldanlage concept zukunft<br />

Die Herstellung und den Export<br />

<strong>von</strong> Rüstungsgütern empfinden<br />

wir als verwerflich. Wir<br />

neigen dazu solche Aktien (Krauss-<br />

Maffei, Boeing – ja gehört auch dazu<br />

u.a.) aus moralischen Gründen nicht<br />

ins Portfolio zu nehmen. Derzeit stehen<br />

Nahrungsmittelspekulanten im<br />

Kreuzfeuer der Kritik, die Deutsche<br />

Bank hat sich vehement <strong>von</strong> solchen<br />

Aktivitäten distanziert. Auch die<br />

Volksbanken stoppen die „Spekulation<br />

mit Nahrungsmitteln“. Bemerkenswert<br />

ist allerdings die Tatsache, dass<br />

man erstaunlich wenig hört über den<br />

formalen Ablauf solcher Nahrungsmittelspekulation.<br />

Auch bei denen, die<br />

sich lauthals entrüsten, ist keine nähere<br />

Auskunft zu bekommen, wie das<br />

genau abläuft und welche Schritte dabei<br />

anrüchig sind. Gemeint sind wohl<br />

die Termingeschäfte mit Indexfonds.<br />

Die bedächtige Zeit schreibt wörtlich:<br />

„Die Deutsche Bank spekuliert<br />

mit Lebensmitteln – na und? Wenn<br />

es nur so einfach wäre: Der Staat<br />

verbietet die Spekulation mit Lebensmitteln<br />

und der Hunger ist besiegt. Es<br />

ist aber nicht so einfach. Es gibt bislang<br />

keine stichhaltigen Belege dafür,<br />

dass die Zockerei die Nahrungspreise<br />

nach oben treibt. Zwar fließt sehr viel<br />

Geld in Lebensmittelfonds, doch diese<br />

Fonds kaufen in der Regel nicht<br />

Rohstoffe selbst, sondern Wertpapiere,<br />

die an die Preisentwicklung<br />

dieser Rohstoffe gekoppelt sind.“<br />

Weiter heißt es: „Der Unterschied<br />

ist entscheidend: Ein Spekulant, der<br />

die Maisernte aufkauft, erhöht die<br />

physische Nachfrage nach Mais, so<br />

dass der Maispreis steigt. (Er muss<br />

allerdings mit dem Risiko leben, seine<br />

Ware wieder rechtzeitig zu verkaufen,<br />

weil diese sonst verderben würde –<br />

Anm. des Verfassers.) Ein Investor, der<br />

einen Mais-Kontrakt aufkauft, erhöht<br />

die Nachfrage nach Mais-Kontrakten,<br />

so dass der Preis <strong>von</strong> Mais-Kontrakten<br />

steigt – aber nicht unbedingt der des<br />

Maises selbst. Nicht die Banker sind<br />

schuld an den steigenden Lebensmittelpreisen<br />

– sondern wir alle. Weil<br />

Dr. Georg Eckert, der<br />

Autor unserer Serie<br />

„Geld anlegen – aber<br />

richtig“ ist niedergelassener<br />

Augenarzt<br />

in Senden bei Ulm,<br />

Pressesprecher des<br />

Berufsverbands der<br />

Augenärzte (BVA) – und<br />

Aktienkenner. Kürzlich<br />

ist sein Buch erschienen:<br />

Die Privatanleger<br />

Bibel, FinanzBuch<br />

Verlag, München 2010,<br />

205 S., 12,95 Euro,<br />

ISBN: 978-3898796132<br />

wir immer noch keine Antwort gefunden<br />

haben auf die Frage, wie sich der<br />

steigende Energiebedarf einer wachsenden<br />

Erdbevölkerung decken lässt.<br />

Wenn amerikanische Bauern fast die<br />

Hälfte ihrer Maisernte in Biosprit umwandeln,<br />

dann hat das Folgen für die<br />

Nahrungsmittelversorgung.“<br />

Die Badische Zeitung meint: „Finanzmarktforscher<br />

haben in den vergangenen<br />

Jahren die Preisausschläge<br />

bei Grundnahrungsmitteln genauer<br />

untersucht. Mit statistischen Werkzeugen<br />

haben sie vor allem versucht,<br />

Ursache und Wirkung klar <strong>von</strong>einander<br />

zu trennen. Ihr Ergebnis: Einiges<br />

spricht dafür, dass die Investitionen<br />

in Agrar-Indexfonds für die starken<br />

Preisausschläge überhaupt nicht verantwortlich<br />

waren.“<br />

Seit jeher sucht man Sündenböcke,<br />

tatsächlich haben diese eine enorm<br />

wichtige Funktion. Diese besteht darin<br />

– sozusagen monokausal – möglichst<br />

viel Schuld auf einem solchen<br />

abzuladen, weil sich dann der Rest<br />

der Community sehr entspannt zurücklehnen<br />

kann.<br />

Von Wikipedia kommt folgende Aussage:<br />

Wenngleich Spekulation theoretisch<br />

einen Einfluss auf Preise<br />

haben könne, lege eine Durchsicht<br />

der potentiellen Mechanismen nahe,<br />

dass Spekulation wahrscheinlich<br />

keinen signifikanten Beitrag zur Nahrungsmittelpreiskrise<br />

leistete. Auch<br />

das Institut für Agrarpolitik an der<br />

Universität Gießen kommt zu dem<br />

Ergebnis, dass Spekulationstätigkeit<br />

keinen signifikanten Einfluss auf die<br />

Nahrungsmittelpreise habe. Vielmehr<br />

sorgten Indexfonds und Spekulanten<br />

für die notwendige Liquidität zur<br />

Absicherung der Preisrisiken. Daher<br />

sei Vorsicht geboten, „Spekulation<br />

als Sündenbock für überhöhte Preise<br />

abzustempeln und damit zugleich<br />

für mehr Hunger und Armut in Entwicklungsländern<br />

verantwortlich zu<br />

machen.“<br />

Am Rande sei erwähnt: Ein Bauer,<br />

der im Frühjahr die kommende Herbsternte<br />

zu einem definierten Preis<br />

verkauft, handelt verantwortungbewusst,<br />

weil er auf diese Weise seinen<br />

Betrieb nicht aufs Spiel setzt.<br />

Er macht aber nichts anderes als ein<br />

sogenanntes Warentermingeschäft,<br />

das in den Augen <strong>von</strong> manchen Säulenheiligen<br />

höchst verwerflich ist. Am<br />

Markt gilt wesentlich das Gesetz <strong>von</strong><br />

Angebot und Nachfrage: Wenn die<br />

Weltbevölkerung weiter wächst, werden<br />

– wahrscheinlich – Lebensmittel<br />

teurer, ob mit oder ohne Spekulanten,<br />

und damit die Kurse der Lebensmittelgiganten.<br />

Im folgenden Punkt sind wir uns einig:<br />

Es ist „in“, bei jeder Gelegenheit gegen<br />

die „bösen Spekulanten“ zu wettern.<br />

Zustimmung kommt garantiert<br />

– ob das gerechtfertigt ist, sei ernsthafteren<br />

Überlegungen vorbehalten ...<br />

Der Hunger in der Welt hat wesentlich<br />

politische und wirtschaftliche Gründe,<br />

der Spekulation darf man das nicht in<br />

die Schuhe schieben.<br />

Böse Spekulanten<br />

Ist es unmoralisch, wenn man Aktien eines<br />

Zigarettenherstellers wie Altria oder Philip Morris<br />

kauft? Wird dadurch die Anzahl der Raucher in<br />

irgendeiner Weise beeinflusst?<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

29<br />

27-blaue seiten_final.indd 29 12.07.<strong>2013</strong> 07:26:42


pr-anzeige<br />

Bahnbrechende „Bionic<br />

Eye“ Technologie für<br />

Patienten mit Retinitis<br />

pigmentosa (RP)<br />

Jetzt in Europa und USA <strong>von</strong> FDA zugelassen<br />

Retinitis pigmentosa ist die häufigste aller erblichen Netzhautdegenerationen.<br />

Eine Person <strong>von</strong> 5.000, ca. 1,5 Millionen Menschen weltweit, darunter 15.000<br />

bis 20.000 in Deutschland, sind <strong>von</strong> dieser fortschreitenden Stoffwechselstörung<br />

betroffen, die mit einer Degeneration der Stäbchen der Photorezeptoren beginnt.<br />

Gleichzeitig findet eine Reduzierung des retinalen Pigmentepithels statt, was<br />

schließlich zum Zelltod führt.<br />

Das erste Symptom bei RP-Patienten ist Nachtblindheit, gefolgt <strong>von</strong> Gesichtsfeldausfällen.<br />

Photophobie, Photopsie und Störungen der Farbwahrnehmung treten<br />

auf bis hin zum zentralen Sehverlust. Im Alter <strong>von</strong> 40 Jahren sind die meisten<br />

Patienten fast vollständig erblindet und bis heute gibt es kein sicheres und wirksames<br />

Medikament, das imstande wäre, den natürlichen Verlauf der Erkrankung<br />

zu verlangsamen oder umzukehren.<br />

Nach 15 Jahren Forschung und Entwicklung wurde das Argus ll ® -Netzhautprothesensystem<br />

(Argus II) als erstes Implantat für die Anwendung am Menschen<br />

zugelassen, um die Sehfunktion der <strong>von</strong> dieser Krankheit betroffenen<br />

Patienten im fortgeschrittenen Stadium wiederherzustellen (CE-Kennzeichnung<br />

in Europa 2011 und FDA-Zulassung in den USA <strong>2013</strong>). Heute nutzen über 50<br />

Patienten Argus II in ihrem täglichen Leben, damit ist dieses System die fortschrittlichste<br />

Sehprothese. Sie stimuliert die Nervenzellen der Netzhaut, um<br />

visuelle Eindrücke bei Blinden hervorzurufen, so wie ein Herzschrittmacher das<br />

Herz zum Schlagen bringt. Obwohl es sich um künstliches Sehen handelt, werden<br />

mit dem System bis zu 20 Grad des Gesichtsfeldes wiederhergestellt und<br />

die beste bisher gewonnene Sehschärfe beträgt 20/1260 (0,02-1,8 LogMAR) 1 .<br />

Die klinischen Ergebnisse <strong>von</strong> implantierten Patienten, die bis zu 60 Monate beobachtet<br />

wurden, haben gezeigt, dass Argus II langfristig zuverlässig ist und den<br />

Patienten nutzt. Das Sicherheitsprofil der Prothese ist zufriedenstellend und die<br />

Anzahl der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse ist vergleichbar mit anderen<br />

implantierbaren Geräten, welche in der Augenheilkunde benutzt werden.<br />

Im Durchschnitt hat sich die Sehschärfe der 30 implantierten Patienten der Studie<br />

<strong>von</strong> Lichtscheinwahrnehmnung auf mindestens Handbewegungen verbessert,<br />

wobei einige sich bis auf Fingerzählen und mehr verbessern konnten 1 .<br />

In ihren Alltagsaktivitäten haben sich blinde Argus II-Nutzer drastisch verbessert,<br />

wie zum Beispiel bei folgenden Aufgaben: Lokalisieren alltäglicher Gegenstände,<br />

Identifizieren alltäglicher Gegenstände in verschiedenen Entfernungen, Straßen<br />

selbständig überqueren, indem der Zebrastreifen erkannt wird, Hindernisse während<br />

des Gehens vermeiden sowie auch Hindernissen in Kopfhöhe ausweichen<br />

(hängenden Ästen, Pflanzen, Regalen). Argus II ist eine Ergänzung zu anderen<br />

Hilfsmitteln, das System kann Blinden aber auch andere Tätigkeiten ermöglichen,<br />

die allgemein als unmöglich galten (zum Beispiel Lesen 2 ).<br />

Nach der Operation wird das Argus II-Implantat für jeden Benutzer speziell programmiert.<br />

Danach folgt ein Rehabilitationsprogramm, in welchem die Benutzer<br />

die grundlegenden erforderlichen Fähigkeiten lernen, um das künstliche Sehen in<br />

ihr tägliches Leben zu integrieren und so Orientierung und Mobilität zu verbessern<br />

und größere Unabhängigkeit zu erreichen.<br />

In Deutschland wird Argus II<br />

in den folgenden Kliniken angeboten:<br />

Augenklinik Universität Aachen<br />

Augenklinik Charité Berlin<br />

Augenklinik Universitätsallee Bremen<br />

Universitätsaugenklinik Giessen<br />

Augenklinik Universität Hamburg<br />

Augenklinik Städtisches <strong>Klinikum</strong> Karlsruhe<br />

Augenklinik Universität Köln<br />

Augenklinik Universität Leipzig<br />

Klinik für Augenheilkunde Lübeck<br />

Augenklinik Uni R.d.I. München<br />

AugenZentrum Siegburg<br />

Knappschaftklinikum Saar<br />

Aachen<br />

Berlin<br />

Bremen<br />

Giessen<br />

Hamburg<br />

Karlsruhe<br />

Köln<br />

Leipzig<br />

Lübeck<br />

München<br />

Siegburg<br />

Sulzbach<br />

Wenn Sie Interesse daran haben, Patienten zu überweisen, oder<br />

für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich bitte an:<br />

patients@2-sight.com oder Tel: 0800-184-4321<br />

30<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

30-pr second sight_final.indd 30 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:15


pr-anzeige<br />

Wie viele Pixel hat Argus II?<br />

Theoretisch wird die effektive Auflösung einer Netzhaut-Prothese durch die Anzahl<br />

der Pixel bestimmt (der Argus II Charge Coupled Device Sensor hat 648 x 488<br />

Pixel). In der Praxis wird die Auflösung jedoch durch die tatsächlich <strong>von</strong> den Patienten<br />

erreichte Sehschärfe gemessen. Mithilfe der Acuboost-Technologie, die<br />

bald als Software-Upgrade erhältlich sein wird, erreicht Argus II erwiesenermaßen<br />

die beste Sehschärfe der Welt mit 20/200 (0,1, 1,0 LogMAR) 3<br />

Welche Patienten profitieren am meisten <strong>von</strong> Argus II?<br />

Patienten über 25 mit schwerer äußerer Netzhautdegeneration, die zuvor über<br />

nützliche Sehkraft verfügten, aber nun keinen Visusrest haben. Wenn keine Lichtwahrnehmung<br />

mehr vorhanden ist, muss die Netzhaut zumindest auf elektrische<br />

Reize reagieren. Dies kann, falls erforderlich, einfach und schmerzlos <strong>von</strong> einem<br />

Augenarzt in der Klinik getestet werden. Zugelassene Netzhautdegenerationen<br />

sind: Retinitis pigmentosa, Usher-Syndrom, Choroideremia, Stäbchen-Zapfen-<br />

Degeneration, Lebersche kongenitale Amaurose und Bardet-Biedl-Syndrom.<br />

Was kann der Patient <strong>von</strong> Argus II erwarten?<br />

Argus II kann bei Patienten mit entsprechender Indikation künstliches Sehvermögen<br />

herstellen, welches das Restsehvermögen übertrifft. Dieses ist nicht<br />

vergleichbar mit dem Sehvermögen vor Beginn der Krankheit. Das künstliche<br />

Sehvermögen kann den Patienten jedoch zu größerer Unabhängigkeit, besseren<br />

sozialen Interaktionen und zunehmender Mobilität verhelfen. Um den bestmöglichen<br />

visuellen Nutzen zu erzielen, erfordert die Einbindung des Argus II in den<br />

Alltag einen hohen Zeitaufwand <strong>von</strong>seiten der Patienten.<br />

Wie verläuft der Behandlungpfad?<br />

Die Patienten müssen sorgfältig untersucht werden, um zu überprüfen, ob alle<br />

Einschlusskriterien für die Behandlung erfüllt werden. Zu den Untersuchungen<br />

gehören eine vollständige Augenuntersuchung, Fundus-Aufnahmen, Optische<br />

Kohärenztomographie, A-Scan und Beurteilung der Sehfunktion. Nach der Operation<br />

folgt eine dreijährige Nachbeobachtung der Patienten, die <strong>von</strong> einem Rehabilitationsprogramm<br />

begleitet wird.<br />

Wie ist der Operationsverlauf?<br />

Das chirurgische Implantationsverfahren des Argus II wird <strong>von</strong> erfahrenen Netzhautchirurgen<br />

durchgeführt. Die Dauer der Prozedur beträgt in der Regel weniger<br />

als drei Stunden unter Vollnarkose. Der Patient sollte vorbereitet sein, nach der Operation<br />

eine Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Normalerweise haben die Patienten<br />

nur sehr geringe Schmerzen in Verbindung mit der Hornhautabschürfung. Die<br />

Risiken der Operation sind ähnlich wie bei anderen vitreoretinalen Operationen<br />

und können entsprechend gehandhabt werden.<br />

Welche Erfahrungen liegen zu Argus II vor?<br />

Bislang haben weltweit mehr als 50 Patienten Argus II erhalten. Das erste<br />

Argus II-System wurde im September 2006 implantiert. Die ersten 30 Patienten<br />

benutzen Argus II nun seit über vier Jahren viele <strong>von</strong> ihnen schon seit über sechs<br />

Jahren. Insgesamt entspricht dies mehr als 130 Patientenjahren an Erfahrung.<br />

Wie hoch sind die Kosten?<br />

Die Kosten für Argus II können unter Umständen <strong>von</strong> den Krankenkassen übernommen<br />

werden – für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an einen der<br />

oben genannten Augenärzte.<br />

1. Humayun MS, et al. Interim results from the international trial of Second Sight‘s visual<br />

prosthesis. Ophthalmology 2012;119:779-88.<br />

2. da Cruz L, et al. The Argus II epiretinal prosthesis system allows letter and word reading<br />

and long-term function in users with profound vision loss. Br J Ophthalmol <strong>2013</strong>;97:632-6.<br />

3. Sahel J, Acuboost: Enhancing the maximum acuity of the Argus II Retinal Prosthesis<br />

System; ARVO; <strong>2013</strong><br />

4. Matthaei M, et al. Progress in the development of vision prostheses. Ophthalmologica<br />

2011;225:187-92.<br />

5. Stingl K, et al. Artificial vision with wirelessly powered subretinal electronic implant alpha-<br />

IMS. Proc Biol Sci <strong>2013</strong>;280:<strong>2013</strong>0077.<br />

6. http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/suppl/<strong>2013</strong>/02/18/rspb.<strong>2013</strong>.0077.DC1/<br />

rspb<strong>2013</strong>0077supp1.pdf<br />

Argus ll ist das erste weltweit zugelassene implantierbare<br />

Produkt für Patienten mit RP, welches auf dem Markt erhältlich<br />

ist. Argus ll basiert auf einem klinisch anerkannten epiretinalen<br />

chirurgischen Ansatz. Weitere kontinuierliche Produktverbesserungen<br />

sind in Entwicklung.<br />

Weltweit werden seit mehreren Jahren Alternativen zum<br />

epiretinalen Ansatz <strong>von</strong> anderen Zentren erforscht, die aber<br />

noch Jahre <strong>von</strong> einem zuverlässigen Produkt entfernt sind<br />

Die kortikale Ansatz ist der älteste Versuch, Sehfunktion durch<br />

Neurostimulation wiederherzustellen und wird dem französischen<br />

Chemiker und Physiker Le Roy um 1700 zugeschrieben. Seitdem<br />

wurden mehrere Varianten seiner Experimente ausprobiert. Eine<br />

der bekanntesten Studien wurde mit einer Elektrodenmatrix aus<br />

64 Platinelektroden durchgeführt, die einigen Patienten Ende der<br />

1970er Jahre implantiert wurde. In einem Patienten blieb die Matrix<br />

mehr als 20 Jahre implantiert. Dieser Patient, der nach einem<br />

Unfall erblindet war, konnte etwa 10 cm breite Buchstaben in<br />

einem Abstand <strong>von</strong> 1,50 m wahrnehmen. Ein Hauptproblem, das<br />

es zu überwinden gilt, besteht in der Zuverlässigkeit des Implantats<br />

und der Gefahr der Auslösung <strong>von</strong> epileptischen Anfällen<br />

durch hohe Reizströme 4 .<br />

Ersatzweise wurde ein subretinaler Ansatz in den frühen 1990er<br />

Jahren in Chicago angewandt, dessen Wirksamkeit allerdings angezweifelt<br />

wurde, da die <strong>von</strong> subretinalen Mikrophotodioden ausgelöste<br />

visuelle Wahrnehmung nur bei Stimulation sehr großer<br />

Netzhautareale auftritt 4 . Seitdem wurde dieser Ansatz <strong>von</strong> einem<br />

anderen Forschungsprojekt aus Tübingen mit 9 Testpersonen untersucht<br />

5 , wobei 3 der Testpersonen bis 3 Monate und weitere<br />

3 Testperson bis 6 Monate lang und die anderen 3 bis 9 Monate<br />

lang beobachtet wurden. Hierbei wurde jedoch Kabelbruch und<br />

Korrosion der subretinalen Chipumgebung bei insgesamt 6 Testperson<br />

verzeichnet 6 . Dies ist möglicherweise ein wesentliches<br />

Hindernis für diesen Ansatz angesichts der Schwierigkeit, die<br />

Qualität der hermetischen Abdichtung des Chips zu erhalten,<br />

um schnellen Funktionsverlust zu verhindern, und dies in einem<br />

elektronischen Gerät, das klein genug ist, um in den subretinalen<br />

Raum zu passen. Zusätzliche Arbeit wird notwendig für diesen<br />

Ansatz, um Sicherheit und langfristige Stabilität zu garantieren.<br />

Der subchoroidale Ansatz wurde <strong>von</strong> Forschern in Australien<br />

entwickelt. Ein Prototyp wurde entwickelt und kurzfristig in 3 Patienten<br />

implantiert, um zu erforschen, wie das Gehirn die Informationen<br />

aus der elektrischen Stimulation des Implantats interpretiert.<br />

Die Rückmeldungen der Patienten ermöglichen es den<br />

Forschern, visuelle Verarbeitungs- und Stimulationstechniken zu<br />

entwickeln. Allerdings beinhaltete dieser Prototyp Drähte, die<br />

aus den Hälsen der Patienten ragten, und war somit nicht als permanentes<br />

Implantat bestimmt.<br />

Einige pharmazeutische Ansätze einschließlich Gentherapie und<br />

Stammzellentherapie befinden sich in einer frühen Entwicklungsphase<br />

und könnten in der Zukunft vielversprechende Ergebnisse<br />

bieten.<br />

www.2-sight.com<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

31<br />

30-pr second sight_final.indd 31 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:15


medizin<br />

amd-prophylaxe<br />

AMD-Prophylaxe<br />

durch gezielte Ernährung?<br />

Ist eine Prophylaxe der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) durch Ernährungskomponenten<br />

möglich? Um dies zu beantworten, müssen die biologisch-chemischen Prinzipien einer<br />

wirksamen Naturstoff-Prophylaxe genau betrachtet werden. In dieser Ausgabe geht es um<br />

Grundlagen und Rechtfertigung nutritiver Empfehlungen. Teil VIII a, <strong>von</strong> Prof. Dr. Erich F. Elstner.<br />

Kapitel VIII a: Grundlagen und Rechtfertigung<br />

nutritiver Empfehlungen<br />

1. Historisches und Zeitgemäßes<br />

Die heutige Gesellschaft erwartet <strong>von</strong> der Wissenschaft nicht<br />

nur Innovationen im technischen Bereich, sondern hat zunehmenden<br />

Informations- und Erklärungsbedarf, z.T. aber auch<br />

Wunschdenken, auf dem Gesundheits- und Ernährungssektor.<br />

Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass<br />

ein steigender Anspruch auf höchste geistige und körperliche<br />

Leistungsfähigkeit in allen Altersstufen gestellt und Fitness in<br />

jedem Alter erwartet wird. Getreu des schon auf Hippokrates<br />

und Paracelsus zurückgehenden Gebotes „Deine Nahrung sei<br />

dir Medizin“ nimmt sie Produkte mit hohen Qualitätsansprüchen<br />

bereitwillig an, wenn diese wissenschaftlich fundiert sind<br />

und nachvollziehbar dokumentiert und ausgelobt werden.<br />

In diesem Sinn sollen Nahrungsmittel und Getränke nicht nur<br />

Hunger und Durst auf wohlschmeckende Art stillen und damit<br />

den bloßen Energiebedarf decken, sondern gleichzeitig auch<br />

alle bekannten Bedürfnisse im Vitamin- und Mineralbereich<br />

abdecken, einschließlich Krankheitsprävention. Für Sekundäre<br />

Pflanzeninhaltsstoffe in althergebrachten Nahrungsmitteln<br />

ergaben sich neue Funktionen für unseren Stoffwechsel.<br />

Getränke wie Obst- und Gemüsesäfte, Rotwein, Bier und<br />

Milchprodukte wurden mit neuen Inhalten erfüllt.<br />

Aus diesem Grund stehen wir ganz besonderen, neuen Anforderungen<br />

gegenüber: Bestimmte Nahrungsmittel enthalten auf<br />

Grund ihrer Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren Vitalstoffkombinationen,<br />

die nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

optimale Synergien <strong>von</strong> Antioxidatien mit Fragmenten<br />

probiotischer Lactobazillen und/oder Hefen gewährleisten.<br />

Die drei Säulen der Wirkungsweise gesunder Nahrungsmittel,<br />

nämlich: enzymregulierend, entzündungshemmend<br />

und immunmodulierend werden bewirkt durch die Synergien<br />

<strong>von</strong> Antioxidanzien sowie kooperativ agierenden, probiotischen<br />

Komponenten aus entsprechenden Kulturen <strong>von</strong><br />

Mikroorganismen. Dazu gesellen sich noch „Booster“, welche<br />

die jeweiligen Aktivitäten verstärken.<br />

1.1. „Altern ist Entzündung“<br />

Die „Deklaration <strong>von</strong> Saas Fee“<br />

wurde seit 1992 <strong>von</strong> vielen internationalen<br />

Experten unterzeichnet<br />

und Basis weltweiter Initiativen der<br />

Prävention<br />

Ein bekannter Schweizer Ernährungswissenschaftler sagte<br />

zum Abschluss eines Kongresses: Alterung ist Entzündung. Er<br />

hat damit die heute gültige Lehrmeinung zum Altern stark verkürzt<br />

wiedergegeben. Der Präsident des Schweizerischen Nationalrates,<br />

Paul Schmidhalter, schreibt in einer Präambel zum<br />

Buch „The evolution of antioxidants in modern medicine“<br />

(K.H. Schmidt, Hrsg., Hippokrates Verlag Stuttgart, 1994):<br />

„Die präventive Medizin kann eine Schlüsselrolle spielen wenn<br />

es darum geht, die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken;<br />

sie muss versuchen, eine Problemlösung für heutige Fragen zu<br />

32<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 32 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:42


finden, die uns vielleicht morgen alle angehen. Es ist nicht nur<br />

die Schweiz, wo sich die Kosten für das Gesundheitssystem dramatisch<br />

erhöhen; deshalb sollte sich <strong>von</strong> den positiven Aspekten<br />

der Präventivmedizin jeder Politiker angesprochen fühlen.“<br />

Die Schweiz hat eine lange Tradition in der Ausübung diesbezüglicher<br />

präventiver Aktivitäten. Deshalb hat sie herausragende<br />

internationale Experten aus vielen Ländern 1992 nach Saas Fee<br />

– der Perle der Alpen – zum „Ersten Saas-Fee-Forum“ über „Die<br />

Evolution der Antioxidanzien in der modernen Medizin“ eingeladen.<br />

Am Ende des internationalen Forums haben sich die<br />

wissenschaftlichen Teilnehmer entschlossen, eine „Deklaration<br />

<strong>von</strong> Saas Fee“ zu verfassen, die <strong>von</strong> vielen internationalen Experten<br />

unterzeichnet und damit zur Basis weltweiter Initiativen<br />

der Prävention wurde (siehe Abb. linke Seite).<br />

2. Der Wert klinischer Studien<br />

U. Moser, Basel, (Free Rad. Res.36, 27, 2002) hat vor einiger<br />

Zeit die Frage gestellt: „Are clinical trials suitable to prove efficacy<br />

of nutrients?” Er kommt zu folgendem Schluss: Sowohl<br />

epidemiologische Studien als auch randomisierte Untersuchungen<br />

ergeben wertvolle Informationen über Nahrungsmittel.<br />

Jedoch muss die Interpretation der Ergebnisse dem Studiendesign<br />

gerecht werden, denn aus ethischen Gründen kann<br />

der eventuelle Nutzen eines Nährstoffes kaum in einer randomisierten<br />

Studie erfasst werden, da die Placebogruppe nicht<br />

an einem essentiellen Wirkstoff „verarmt“ werden kann. Der<br />

mögliche Nutzen einer Supplementierung kann deshalb nur erfasst<br />

werden, wenn die „verum“-Gruppe wenigstens marginale<br />

Defizite aufweist. Deshalb muss man erst einmal die Fragen<br />

über den „Bedarf“ abklären. Dies kann mit mechanistischen<br />

(ex vivo-) oder Tierstudien geschehen, die für Menschen relevant<br />

sind. Aufbauend auf diesen Datensätzen lassen sich dann<br />

Gruppen auswählen, die <strong>von</strong> einer zusätzlichen Supplementierung<br />

eines Stoffes oder einer Stoffgruppe profitieren können.<br />

www.mpge.de<br />

Moser führt einige Studien an, so z.B. auch die Heart Outcome<br />

Protection Evaluation (HOPE) und die Heart Protection<br />

Study, die keine Vorteile einer Supplementierung mit Vitamin<br />

E oder mit Vitamin C, Vitamin E und Beta-Karotin auf die<br />

Prävention <strong>von</strong> Myokardinfarkten erkennen ließen, weder<br />

negativ noch positiv. Er vergleicht sie dann mit anderen Studien,<br />

welche recht deutliche Ergebnisse erbrachten: Ein positives<br />

Ergebnis wie es in der GISSI-, der CHAOS- oder der Linxian-<br />

Studie berichtet wurde, wird jedenfalls in Zusammenhang mit<br />

einer Referenzgruppe gesehen, die nahe an einer Defizitgrenze<br />

liegt, gemessen an den RDAs <strong>von</strong> antioxidativen Vitaminen in<br />

Europa und in den USA. Es wird eine Metaanalyse angegeben,<br />

welche das recht nachdrücklich belegt.<br />

Etwa zur selben Zeit berichtete Salonen (Free Rad. Res. 2002,<br />

36, 1299) über die ASAP-Studie: „Clinical trials testing<br />

Brillantenblick<br />

„Es ist wunderbar“, urteilt Juwelierin Manuela Rieck*<br />

über ihre multifokalen Kontaktlinsen. Seit sie diese<br />

trägt, sieht sie nah und fern wieder perfekt. Für Ihre<br />

fi ligrane Arbeit mit Brillanten, Perlen oder Edelmetallen<br />

ist das unerlässlich.<br />

* Manuela Rieck gehört zu etwa 200.000 Menschen<br />

in Deutschland, die Mehrstärken-Kontaktlinsen tragen.<br />

Ihre simultane multifokale Monatsaustausch-<br />

Kontaktlinse ECCO easy plus zoom korrigiert nicht<br />

nur perfekt, sondern garantiert auch bei trockenen<br />

Augen komfortables Sehen.<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

Anzeige<br />

32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 33 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:43


medizin<br />

amd-prophylaxe<br />

cardiovascular benefits of antioxidant supplementation“. Über<br />

sechs Jahre hinweg wurden hypercholesterinämische Männer<br />

und Frauen (Alter: 45-69 Jahre) mit Vitamin E sowie „slow release<br />

Vitamin C“ supplementiert und die Progression der Karotiden-Atherosklerose<br />

verfolgt. Die Einnahme der Präparate ergab<br />

bei Männern eine deutliche, bei Frauen eine messbare, aber<br />

nicht-signifikante Verminderung der Progression. Der Effekt war<br />

größer in Probanden mit niedrigem Vitamin-C-Pegel oder bei<br />

schon vorliegenden Plaques. In der Harvard IVUS-Studie ergab<br />

sich unter ähnliche Bedingungen schon nach einem Jahr eine<br />

Verbesserung der Progression der koronaren Atherosklerose<br />

durch Vitamin C und E. Ein weiteres, gutes Beispiel für eine gelungene<br />

Studie wurde in Kap. IV.3.2. vorgestellt.<br />

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Studien zur<br />

Supplementierung mit Antioxidantien nur richtig angesetzt<br />

sind, wenn auch die empfohlenen Parameter bei Risikogruppen<br />

(z.B. die Raucher) berücksichtigt werden. Wenn man dies<br />

nicht tut, bekommt man Ergebnisse, die wenig aussagekräftig<br />

sind oder gar falsch positiv oder negativ. Wie wir jedoch sehen<br />

werden, kann man dies nicht direkt auf die AMD übertragen.<br />

Hier ist die Sachlage anscheinend komplizierter, denn AMD-<br />

Patienten sind doch in keiner stofflichen Weise defizitär und<br />

haben keine signifikanten metabolischen Mängel?!<br />

2.1. Allgemeine Situation und spezieller Fall<br />

Das vielfach diskutierte Quercetin ist bekannt als Antagonist<br />

präneoplastischer Läsionen. Seine Aktivitäten als direkter Radikalfänger<br />

sind sattsam bekannt. Darüber hinaus lernt man<br />

immer mehr über andere Mechanismen, die über diese direkten<br />

antioxidativen Aktivitäten weit hinausgehen. V.R. Vasques-<br />

Garcon et al (siehe Kap. V.4.2.) untersuchten die Induktion <strong>von</strong><br />

Leberkrebs in Ratten durch Diäthylnitrosamin. Eine Dosis <strong>von</strong><br />

10 mg/kg Quercetin ergab eine Reduktion der Carcinogenität<br />

verbunden mit der Induktion endogener, antioxidativer Enzyme<br />

(Katalase, Superoxiddismutase, Glutathioperoxidase) sowie eine<br />

Verschiebung des GSH/GSSG-Verhältnisses, also einen Anstieg<br />

des antioxidativ wirksamen Glutathions. Dies ist in völligem<br />

Einklang mit anderen Berichten und unterstreicht die Bedeutung<br />

der Ausweitung des Begriffes „antioxidativ wirksam“. Es<br />

ist auch ein gutes Beispiel dafür, wo eine gezielte Auslösung<br />

einer speziellen Erkrankung durch eine spezielle Chemikalie,<br />

durch die wiederum speziellen Eigenschaften eines Naturstoffs<br />

in hoher Konzentration entgegengewirkt wird.<br />

In anderen Fällen mag das anders sein, da kann eine Einzelsubstanz<br />

schädlich sein. Ein Beispiel: Es war aus Studien der 1990er<br />

Jahre bekannt, dass hohe Konzentrationen an Beta-Carotin das<br />

Lungenkrebsrisiko in starken Rauchern erhöhen, anstatt es zu<br />

reduzieren. Das gab vorerst einmal zu denken und zahlreiche<br />

Theorien wurden vorgelegt. Jetzt kommt man der Sache näher,<br />

da man sich die spezielle Situation im Raucher anschaute: Ein<br />

Lungenzug enthält 14 Millionen freie Radikale. G.M. Lowe et<br />

al (Free Rad. Res. 43, 280-286, 2009) berichteten über den fragmentativen<br />

Abbau <strong>von</strong> Beta-Carotin durch Zigarettenrauch, wobei<br />

aggressive Produkte entstehen, die selber oxidativen Stress<br />

auslösen bzw. diesen dramatisch verstärken. Die reaktiven C4<br />

und C4´-Positionen des Beta-Iononringes im Beta-Carotin reagieren<br />

mit dem NO 2<br />

.<br />

im Zigarettenrauch (das ja selbst ein freies<br />

Radikal ist, wie das NO) und es ergeben sich zahlreiche reaktive<br />

Bruchstücke, die anscheinend ziemlich toxisch sind und damit<br />

die negativen Effekte verständlich machen. Der Fehler der Studie:<br />

zu viel Rauch und zu viel Beta-Carotin.<br />

2.2. Was lernen wir aus diesen Beispielen?<br />

2.2.1. In der Regel sollte man da<strong>von</strong> ausgehen, dass, wenn kein<br />

spezieller Mangel festgestellt wird, kein „Konzentrat an einem<br />

oder mehreren Antioxidanzien oder Vitaminen“ verabreicht<br />

werden sollte. Es gibt Ausnahmefälle, die jedoch meist experimentell<br />

ausgelöst werden und deshalb keine Rückschlüsse auf<br />

den Normalfall erlauben.<br />

2.2.2. Man sollte sich vor Verallgemeinerungen hüten: Jeder<br />

Mensch hat einen anderen Genpolymorphismus (SNPs) und benötigt<br />

eine andere Behandlung, Substanzgruppe, Konzentration<br />

etc. Deshalb sind bei Nichtvorliegen <strong>von</strong> Allergien Naturprodukte<br />

vorzuziehen und Synthesegemische mit Vorsicht zu genießen.<br />

Naturprodukte (Säfte, Gärungsprodukte, Extrakte usw.),<br />

besonders aus nachhaltigem Anbau und schonender Behandlung,<br />

entsprechen (meist!) den physiologischen Bedingungen der<br />

Pflanzen zu ihrem Selbstschutz. Durch die Jahrtausende der Koevolution<br />

hat sich das Tier (der Mensch) an die Nutzung der jeweiligen<br />

Ressourcen und ihre Mischungen und Konzentrationen<br />

angepasst und verträgt sie meistens (siehe jedoch Allergien!).<br />

2.2.3. Es gilt immer noch die alte Regel: So viel wie nötig, so<br />

wenig wie möglich. Für eine lebensverlängernde und -verbessernde<br />

Wirkung sollten deshalb neben „caloric restriction“<br />

auch „treatment restriction“ und „optimal nutrition“ gelten.<br />

Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr.<br />

rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius<br />

der TU-München, Wissenschaftszentrum<br />

Weihenstephan, Lehrstuhl für<br />

Phytopathologie<br />

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe das Schlusskapitel<br />

unserer Serie: Prinzipien der Entzündungsbekämpfung<br />

durch Nährstoffe.<br />

34<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 34 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:44


aus den unternehmen<br />

update<br />

Gaelle Waltinger und Cal Roberts begrüßten die Teilnehmer. Susan Bressler und Ulrich Welge-Lüssen sprachen über AMD und Nahrungsergänzung. Die Zuhörer waren mit Konzentration dabei<br />

Bausch + Lomb<br />

2. International Ocular Futures Meeting<br />

Zu seinem zweiten Fachkongress zur Zukunft in der Augenheilkunde<br />

begrüßte Bausch + Lomb an seinem Produktionsstandort<br />

in Berlin am 28. und 29. Juni <strong>2013</strong> viele internationale<br />

Gäste aus der Branche.<br />

Renommierte Experten aus ganz Europa hielten beim International<br />

Ocular Futures Meeting (IOFM) Fachvorträge zu verschiedenen<br />

Themen. Wie die Geschäftsführerin <strong>von</strong> Bausch +<br />

Lomb in Deutschland, Gaëlle Waltinger, zur Begrüßung sagte,<br />

sind etwa 250 Besucher aus aller Welt der Einladung des Unternehmens<br />

gefolgt. Sie bekamen nicht nur Beiträge zu fünf<br />

verschiedenen Themengruppen geboten, sondern konnten anschließend<br />

die Experten in interaktiven Sessions zu den vorgestellten<br />

aktuellen Studienergebnisse, neuen Produktentwicklungen<br />

und Therapieoptionen befragen.<br />

Dr. Cal Roberts, Executive Vice President und Chief Medical<br />

Officer, präsentierte die Firmenphilosophie und die Produkte,<br />

die das Unternehmen für die Augenheilkunde in den drei Unternehmensbereichen<br />

Vision Care, Pharma und Surgical anbietet.<br />

Zum kürzlichen Verkauf <strong>von</strong> Bausch + Lomb an Valeant<br />

Pharmaceuticals International, Inc., sagte er: „Our commitments<br />

are the same“ – beide Unternehmen engagieren sich in<br />

der Bereitstellung innovativer und qualitativ hochwertiger Produkte<br />

und Dienstleistungen an ihre Kunden.<br />

Das erste Hauptthema am Freitag umfasste Trockene Augen<br />

und Kontaktlinsen-Innovationen. David Spelton (GB), Chairman<br />

des ersten Tages, hatte dazu Experten aus Italien eingeladen.<br />

M. Rolando berichtete über neue Entwicklungen bei<br />

Trockenen Augen (die Dysfunktion müsse immer im Zusammenhang<br />

des okulären Oberflächensystems gesehen werden;<br />

Trockene Augen seien hier nur Spitze eines Eisbergs). Highlights<br />

der ARVO zum Thema stellte S. Barabino vor. Aus Frankreich<br />

– das weltweit übrigens die höchste Rate an Trägern multifokaler<br />

Kontaktlinsen hat – und Großbritannien kamen die<br />

Referenten für den Bereich Kontaktlinsen und Kontaktlinsenpflege-Innovationen.<br />

Am Nachmittag dreht sich dann alles um die Katarakt-<br />

Chirurgie und Entzündungen: Gegenwärtige Trends und<br />

künftige Technologien wurden <strong>von</strong> den fachkundigen Referenten<br />

aufgezeigt. Auf welch hohem Standard man heute ist,<br />

wurde deutlich, als ein rares Filmdokument aus dem Jahre<br />

1961 mit einer der ersten Katarakt-Operationen <strong>von</strong> Ridley<br />

gezeigt wurde. <br />

alle Fotos: X21de Reiner Freese<br />

Interaktive Session: M. Rolando diskutierte Wie geht das? Workshops boten Erklärungen Auf dem Podium: D. Spalton, SP Chee, J. Bovet<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

35<br />

35-Update_final.indd 35 12.07.<strong>2013</strong> 10:18:00


update<br />

aus den unternehmen<br />

Am zweiten Tag hatte Chairman Ian Grierson Experten zu<br />

AMD und Ernährung sowie zum Thema Glaukom geladen.<br />

Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der AREDS-II-Studie<br />

zu Nahrungsergänzung bei AMD wurden <strong>von</strong> Susan Bressler<br />

vorgestellt. Sie tritt dafür ein, die alte Formulierung aus AREDS<br />

I beizubehalten und nur bei Rauchern und Ex-Rauchern Beta-<br />

Carotin durch Lutein/Zeaxanthin zu ersetzen. Ulrich Welge-<br />

Lüssen, der sich mit Lutein und seinen Auswirkungen auf die<br />

Sehleistung befasst, erläuterte, dass Lutein einen weiteren Benefit<br />

habe: Es könnte die bei der AREDS-Medikation relativ<br />

geringe Compliance erhöhen, weil es – für den Patienten messbar<br />

– Sehfunktion und Kontrastsehen verbessere.<br />

Führungen durch die hochmoderne Fertigung vor Ort sowie<br />

verschiedene Workstations etwa zum OCT in der Katarkt-<br />

Chirurgie oder zu innovativen Kontaktlinsenmaterialien rundeten<br />

das umfangreiche Programm in Berlin ab.<br />

Heidelberg Engineering<br />

Ultra-Weitwinkel Modul wird ausgeliefert<br />

Heidelberg Engineering hat mit der Auslieferung des neuen<br />

Nichtkontakt Ultra-Weitwinkel Angiografie Moduls für die<br />

SPECTRALIS ® und Heidelberg Retina Angiograph (HRA 2)<br />

Produktfamilie begonnen. Die ersten Geräte wurden in der<br />

Universitäts-Augenklinik Bonn und in der Sacco Klinik der<br />

Universität Mailand um das neue Modul erweitert.<br />

Das Ultra-Weitwinkel Angiografie Modul besteht aus einem<br />

dedizierten Objektiv und Software. Das Objektiv ist dabei<br />

problemlos und schnell auf dem Kamerakopf des Gerätes<br />

zu befestigen und austauschbar mit dem bestehenden, hochauflösenden<br />

30° Objektiv sowie dem 55° Weitwinkelobjektiv.<br />

Dies ermöglicht eine für Bediener und Patient einfache und<br />

angenehme Anwendung. In Kombination mit der konfokalen<br />

Scanning-Laser (cSLO) Technologie ermöglicht die im Objektiv<br />

verwendete optische Spitzentechnologie kontrastreiche, abbildungstreue<br />

und gleichmäßig ausgeleuchtete Fundusaufnahmen<br />

bis in die Peripherie. ‚High-Speed‘ Video-Angiografien<br />

mit Fluoreszein und Indocyaningrün sind einzeln oder simultan<br />

im Ultra-Weitwinkel Modus möglich.<br />

Das Ultra-Weitwinkel Modul erweitert das Anwendungsspektrum<br />

der Heidelberg Engineering cSLO Systeme und eröffnet<br />

neue Möglichkeiten, Arbeitsabläufe in Praxen und Kliniken zu<br />

verbessern. Ultra-Weitwinkel Aufnahmen können mit der bewährten<br />

Heidelberg Eye Explorer (HEYEX ® ) Software befundet<br />

werden, welche die einheitliche Plattform für alle Heidelberg<br />

Engineering Geräte darstellt. Dieses neue Modul stellt eine interessante<br />

Alternative zu dedizierten ‚stand-alone‘ Weitwinkelsystemen<br />

dar, welche kostenintensiv und unpraktisch sein können.<br />

Carl Zeiss Meditec<br />

Neues Spaltlampenmodul verfügbar<br />

Die Carl Zeiss Meditec AG stellt Ophthalmologen, Optometristen<br />

und Augenoptikern mit dem SL Imaging Modul<br />

eine Erweiterung für Spaltlampen zur Bild- oder Videoaufzeichnung<br />

zur Verfügung. Das besonders kompakte und einfach<br />

bedienbare Zubehör erleichtert die Dokumentation und<br />

ermöglicht eine anschauliche Patienteninformation.<br />

Mit einem Zubehör für Spaltlampen erweitert ZEISS die aktuellen<br />

Modelle SL 115 Classic, SL 120 und SL 130 sowie ältere<br />

Spaltlampenmodelle um die Möglichkeit, Bild- oder Video-Aufnahmen<br />

in High Definition zu erstellen. Augenexperten stehen<br />

somit zeitgemäße Aufzeichnungsmöglichkeiten für ein breites<br />

Angebot an Spaltlampen des Unternehmens zur Verfügung.<br />

Bei der Entwicklung des Moduls wurde besonders viel Wert<br />

auf eine unkomplizierte Bedienung und ein kompaktes Design<br />

gelegt. Das Modul, das eine maximale Auflösung <strong>von</strong> fünf Megapixeln<br />

aufweist, lässt sich über einen USB-Anschluss direkt<br />

an einen PC mit Windows-Betriebssystem oder die ZEISS SL<br />

Workstation anschließen. Das SL Imaging Modul ist als Spaltlampen-Zubehör<br />

bereits in vielen Ländern zugelassen.<br />

Novartis Pharma<br />

Sechs Jahre Erfahrung mit Lucentis<br />

Im Jahr 2007 begann eine neue Ära in der Behandlung <strong>von</strong><br />

Netzhauterkrankungen, die mit der Zulassung <strong>von</strong> Lucentis<br />

für die Therapie des Diabetischen Makulaödems (DMÖ) und<br />

der Retinalen Venenverschlüsse (RVV, sowohl Zentralvenenverschlüsse<br />

als auch Venenastverschlüsse) im Jahr 2011 ihre<br />

Fortsetzung fand.<br />

Links: Diabetische Retinopathie, rechts: Vasculitis. Durch den schwenkbaren Kamerakopf<br />

sind mit dem SPECTRALIS noch weiter in die Peripherie reichende Aufnahmen möglich;<br />

s. rechtes Bild (Bilder mit freundlicher Genehmigung Prof. Dr. F. Holz, Bonn)<br />

„Inzwischen haben wir sehr viel Erfahrung in der Behandlung<br />

dieser Netzhauterkrankungen gesammelt, insbesondere was<br />

36<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

35-Update_final.indd 36 12.07.<strong>2013</strong> 10:18:00


aus den unternehmen<br />

update<br />

die Verlaufsbeobachtung und die Kriterien zur Wiederbehandlung<br />

angeht“, sagte PD Dr. Albrecht Lommatzsch, St. Franziskus<br />

Hospital Münster, bei einem Pressegespräch während<br />

der DOC <strong>2013</strong> in Nürnberg. Zudem organisieren sich Behandlungszentren<br />

und niedergelassene Ärzte zunehmend in Netzwerken.<br />

Dadurch lassen sich Versorgung und Compliance der<br />

Patienten maßgeblich verbessern – im Sinne einer Behandlung,<br />

die sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientiert.<br />

Bei der Therapie kommt es darauf an, nur bei fortbestehender<br />

oder wieder aufflammender Krankheitsaktivität zu behandeln;<br />

also so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig (PRN<br />

= Pro re nata). Denn jede intravitreale Injektion birgt das Risiko<br />

einer Endophthalmitis. Die deutschen Fachgesellschaften<br />

empfehlen daher in ihren Stellungnahmen zu allen drei Indikationen<br />

anstelle fixer Regime eine bedarfsorientierte Therapie<br />

bzw. erachten diese als sinnvoll, auch wenn dies nicht in<br />

jedem Fall der jeweiligen Zulassung entspricht. So kann das<br />

Endophthalmitis-Risiko gesenkt werden. In der Praxis muss<br />

dann darauf geachtet werden, dass es beim flexiblen Vorgehen<br />

nicht zu einer Untertherapie kommt. Ob eine Krankheitsaktivität<br />

vorliegt und eine Wiederbehandlung nötig ist, kann<br />

(und sollte nach Auffassung der Fachgesellschaften) nicht<br />

nur über eine funktionelle Visusbestimmung, sondern auch<br />

mit der Spektraldomänen Optischen Kohärenz-Tomografie<br />

(SD-OCT) anhand <strong>von</strong> morphologischen Parametern geprüft<br />

werden. Dazu empfehlen die Fachgesellschaften, folgende<br />

Kriterien zu erfassen: subretinale Flüssigkeit, persistierende<br />

oder erneute diffuse Netzhautverdickung, Zunahme <strong>von</strong> intraretinalen<br />

zystoiden Flüssigkeitsräumen sowie Zunahme<br />

einer Pigmentepithelabhebung.<br />

„Für eine optimale Patientenversorgung brauchen wir allerdings<br />

nicht nur ein wirksames Medikament, sondern wir müssen<br />

auch die strukturellen Herausforderungen bei der Versorgung<br />

meistern“, erläuterte Lommatzsch „Dabei sollte sich die Behandlung<br />

möglichst flexibel an den aktuellen Bedürfnissen der<br />

Patienten orientieren“. Um die wachsenden Patientenströme adäquat<br />

zu bewältigen und alle Patienten regelmäßig kontrollieren<br />

und ggf. rechtzeitig wiederbehandeln zu können, organisieren<br />

sich Kliniken und Praxen zunehmend in Ärztenetzwerken.<br />

Novartis Pharma<br />

Die Behandlung sollte sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientieren<br />

Viele Patienten haben lange Anfahrtswege und gelangen nur<br />

mit Hilfe ihrer Angehörigen zum Arzt. Auf der anderen Seite<br />

klagen die Ärzte darüber, dass sie nicht genügend Termine<br />

zur Verfügung haben, weil die Behandlungszentren eine wachsende<br />

Zahl an Patienten versorgen müssen. Um vorhandene<br />

Möglichkeiten für eine flexibel an den Bedürfnissen der Patienten<br />

orientierte Behandlung voll auszuschöpfen und um den<br />

Patienten und Ärzten einen reibungslosen Behandlungsablauf<br />

zu ermöglichen, stellen Ärzte-Netzwerke eine effektive Unterstützung<br />

innerhalb der Therapie dar: Rechtzeitige Diagnosen,<br />

fächerübergreifende Zusammenarbeit und ausreichende Kontrollen<br />

sind nur einige Vorteile, die die Netzwerke ermöglichen.<br />

In Qualitätszirkeln können Ärzte ihre Erfahrungen vertiefen,<br />

Computersysteme sorgen für eine schnelle Übertragung<br />

<strong>von</strong> Befunden. All dies erhöht die Flexibilität der Behandlung<br />

und damit die Compliance der Patienten, was sich wiederum<br />

positiv auf den Therapieverlauf und langfristig auf eine Verbesserung<br />

der Visusergebnisse auswirkt.<br />

Positive Bewertug für Therapie myoper CNV<br />

Wie Novartis ferner mitteilte, hat das Unternehmen vom Ausschuss<br />

für Humanarzneimittel (CHMP) am 28. Mai <strong>2013</strong> eine<br />

positive Bewertung für Lucentis ® zur Behandlung <strong>von</strong> Patienten<br />

mit Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen<br />

Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer Pathologischen<br />

Myopie (myope CNV) erhalten. „Ranibizumab hat bereits das<br />

Management der feuchten Altersbedingten Makula-Degeneration<br />

verändert. Wir sind sehr zuversichtlich, dass, wenn Ranibizumab<br />

die Zulassung für eine vierte wichtige Indikation am<br />

Auge erhält, die Patienten mit myoper CNV <strong>von</strong> diesem Medikament<br />

profitieren werden“, so Tim Wright, Global Head<br />

of Development, Novartis Pharmaceuticals. „Zurzeit können<br />

wir für diese Patienten nur hoffen, das Sehvermögen zu stabilisieren<br />

und einen weiteren Sehverlust zu verhindern. Deshalb<br />

wäre eine Therapie mit dem langfristigen Sicherheitsprofil <strong>von</strong><br />

Ranibizumab, das die Sehkraft mit nur wenigen Injektionen<br />

sogar verbessert und erhält, <strong>von</strong> großem Nutzen.“<br />

Der Zulassungsantrag wird <strong>von</strong> Daten aus der <strong>von</strong> Novartis<br />

gesponserten klinischen Studie RADIANCE unterstützt, die<br />

gezeigt hat, dass Ranibizumab bei Patienten mit myoper CNV<br />

im Vergleich zu der derzeit zugelassenen Therapie mit Visudyne<br />

® (Photodynamische Therapie mit Verteporfin) zu einer<br />

überlegenen Verbesserung der Sehschärfe nach drei Monaten<br />

(p


update<br />

aus den unternehmen<br />

durchschnittlicher Zugewinn an Sehschärfe um ca. 14 Buchstaben<br />

gezeigt werden, und zwar bei einem Median <strong>von</strong> nur<br />

2,5 Injektionen.<br />

1. Wolf S et al. Ranibizumab vs verteporfin PDT for choroidal neovascularization secondary<br />

to pathologic myopia: a phase III study. Asia Pacific Academy of Ophthalmology <strong>2013</strong>.<br />

Alcon<br />

Kontaktlinse mit Wassergradient patentiert<br />

Alcon gab bekannt, dass das europäische Patentamt (EPA) der<br />

Wassergradienten-Technologie kürzlich ein Patent erteilt hat.<br />

Das EPA-Patent schützt die besondere Kombination <strong>von</strong> Technologie<br />

und Materialien, die dafür sorgt, dass sich die DAILIES<br />

TOTAL1 ® Kontaktlinse <strong>von</strong> allen anderen Kontaktlinsen auf<br />

dem Markt unterscheidet. Herzstück dieser Innovation ist<br />

der Aufbau des Wassergradienten, der es den Alcon-Wissenschaftlern<br />

ermöglichte, die Eigenschaften des Linsenkerns und<br />

der Oberfläche unabhängig <strong>von</strong>einander zu optimieren, um<br />

schließlich eine Linse zu erhalten, die außergewöhnlichen Tragekomfort<br />

bietet, vom Anfang bis zum Ende des Tages.<br />

Bayer HealthCare<br />

Positive Phase-III-Daten bei mCNV<br />

VEGF Trap-Eye (Aflibercept) zeigt positive Ergebnisse<br />

in der Phase-III-Studie MYRROR bei Patienten mit myopischer<br />

choroidaler Neovaskularisation (mCNV).<br />

Patienten, die mit VEGF Trap-Eye behandelt wurden (initial<br />

2 mg, danach weitere Injektionen nach Bedarf), erreichten nach<br />

24 Wochen eine durchschnittliche Verbesserung der Sehschärfe<br />

bei bestmöglicher Korrektur <strong>von</strong> 12,1 Buchstaben im Vergleich<br />

zum Ausgangswert. Bei Patienten der Vergleichsgruppe, die eine<br />

Scheininjektion erhielten, verschlechterte sich die Sehschärfe<br />

durchschnittlich um 2 Buchstaben (p


marktüberblick<br />

marktüberblick<br />

VICTUS Femtosekundenlaser-Plattform<br />

laser<br />

marktplatz<br />

Anzeigen<br />

Die VICTUS Plattform bietet vielseitige<br />

Möglichkeiten für die Kataraktbehandlung<br />

– Kapsulotomie, Linsenfragmentation, corneale<br />

Inzisionen – und für refraktive Eingriffe<br />

– astigmatische Keratotomien, LASIK-Flaps.<br />

Das kontraststarke Echtzeit-OCT ermöglicht<br />

eine genaue Planung und maximale Kontrolle<br />

während der gesamten Prozedur. Intelligente<br />

Drucksensoren sorgen für eine optimale und<br />

sichere Zentrierung des Auges. Dabei schont<br />

die gekrümmte Patientenschnittstelle die<br />

Hornhaut beim Andocken des Auges und minimiert<br />

die corneale Faltenbildung. Pulsraten <strong>von</strong><br />

bis zu 160 kHz minimieren die Operationszeiten<br />

und erhöhen den Patientenkomfort.<br />

BAUSCH + LOMB<br />

& Technolas Perfect Vision<br />

Tel. 0800 / 5893 114<br />

www.bausch-lomb.de<br />

VALON Multispot-Laser<br />

b o n präsentiert die zweite Generation des<br />

Multispot Pattern Lasers VALON. Patienten<br />

müssen durch die Multispot-Methode weniger<br />

häufig einbestellt werden und erleben die<br />

Behandlung fast völlig schmerzfrei.<br />

Steuerung aller Abläufe. Das clevere<br />

optische System projiziert die wichtigsten<br />

Informationen über Frequenz etc. direkt auf<br />

die Netzhaut.<br />

Die besonderen Vorteile des aktuellen Modells<br />

liegen in seiner hohen Geschwindigkeit und<br />

extrem leichten Bedienung. Sein einzigartiges<br />

Jog-Dial Interface ermöglicht eine intuitive<br />

bon Optic<br />

Tel. 0451 / 80 9000<br />

www.bon.de<br />

Analyse der wahren Hornhautform mit Cassini<br />

Wahre und verlässliche Hornhautdaten müssen<br />

zweierlei sein: 1. Akkurat, 2. Präzise.<br />

Zu diesem Zweck haben wir Cassini entwickelt.<br />

Cassini beruht auf einer patentierten Punkt-zu-<br />

Punkt-Farbmesstechnologie. Jede farbige LED<br />

wird in einem einzigartigen Verhältnis zu vier<br />

ihrer Nachbarn angeordnet, so dass jede LED<br />

eine unverwechselbare Identität erhält. Das<br />

Messprinzip <strong>von</strong> Cassini bietet den Vorteil, dass<br />

es praktisch alle Hornhäute – normale und abnormale<br />

– wie z.B. PKP, RK, PRK, Keratokonus und<br />

trockene Augen vermessen kann. Mit Cassini<br />

erhalten Sie ein leistungsfähiges Instrument, mit<br />

dem Sie die wahre Hornhautform vermessen und<br />

Ihre Operationsergebnisse optimieren können.<br />

Mehr wissen? Kontaktieren Sie A. van der<br />

Mey unter +491737610782 und a.vandermey@<br />

i-optics.com<br />

i-Optics, www.i-optics.com<br />

IRIDEX Lasermodelle IQ 577 und IQ 532<br />

... für die aktuellen Therapieempfehlungen und<br />

das MicroPulse TM Konzept. Die Laserkonsolen<br />

für die konventionelle CW Laser-Photokoagulation<br />

sind die Basis für einen „Plug and<br />

Play“ Ausbau über MicroPulse TM bis zum Multi-<br />

Spot Scanning Laser. MicroPulse TM Modus als<br />

erste Ausbaustufe, mit dem ohne chorioretinale<br />

Laserschädigung eine Stressreaktion erzeugt<br />

wird, die günstige intrazelluläre biologische<br />

Faktoren hervorruft, die anti-angiogenetisch<br />

wirken und wiederherstellend sein können.<br />

Die Endausbaustufe ist der Multi-Spot-<br />

Scanning Adapter TxCell, mit dem Muster<br />

appliziert werden. Mit den IRIDEX Lasern<br />

sind alle bekannten Laserbehandlungen, einschließlich<br />

mikrogepulster Lasertrabekuloplastik,<br />

auszuführen.<br />

Dieter Mann GmbH, Tel. 06021-31020<br />

www.dieter-mann.gmbh.de<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

39<br />

39-mu laser_final.indd 39 12.07.<strong>2013</strong> 10:13:53


marktplatz<br />

laser / firmen stellen vor<br />

Anzeigen<br />

IRIDEX Grüner Spaltlampenlaser für die Ambulanz<br />

• Selbsterklärende Bedienung<br />

• Übereinstimmung der abgegebenen Leistung<br />

mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren<br />

• Rechteckprofil mit homogener Wärmeverteilung<br />

• Lückenlose Sicherheit<br />

• Vielseitig einzusetzen, auch im OP als Endolaser<br />

• Zuverlässig und langlebig<br />

• Komplettes Zubehörprogramm inkl. Laser<br />

Indirekt Ophthalmoskop und Endosonden<br />

20Ga, 23Ga und 25Ga<br />

Dieter Mann GmbH<br />

Tel. 06021-31020<br />

www.dieter-mann.gmbh.de<br />

IRIDEX 810nm Diodenlaser<br />

• für die CW Laser Photokoagulation und<br />

MicroPulse Laserbehandlung, sowie zusätzlich<br />

zur Transskleralen Zyklophotokoagulation<br />

oder Retinopexie<br />

• Die aktuellen Diodenlaser Behandlungskonzepte<br />

und die erforderlichen Applikatoren<br />

wurden mit dem IRIDEX OcuLight SLx klinisch<br />

erarbeitet und evaluiert<br />

• Goldstandard für die Frühgeborenen-Behandlung<br />

• Spaltlampenadapter für die Mikrogepulste<br />

Lasertrabekuloplastik MDLT<br />

• Langer Puls für die TTT und Tumorbehandlung<br />

• Intuitive Bedienung mit direkter Einstellung<br />

der Parameter über Drehknöpfe<br />

• Übereinstimmung der abgegebenen Leistung<br />

mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren<br />

• Rechteckprofil mit homogener Wärmeverteilung<br />

• Lückenlose Sicherheit<br />

• Vielseitig, zuverlässig und langlebig<br />

• Komplettes Zubehörprogramm<br />

Dieter Mann GmbH<br />

Tel. 06021-31020<br />

www.dieter-mann.gmbh.de<br />

Lasertherapie <strong>von</strong> OP bis Ambulanz<br />

OCULUS/NIDEK bietet Ihnen interessante Geräte<br />

im Bereich der Laserchirurgie. Der beliebte<br />

Nd:YAG-Laser YC-1800 ist Ihr Werkzeug für<br />

Kapsulotomie, Iridotomie und zum Durchtrennen<br />

<strong>von</strong> Glasköpersträngen im vorderen/mittleren<br />

Augenabschnitt. Für Laserkoagulation der Netzhaut,<br />

Trabekuloplastik im Kammerwinkel und<br />

Endokoagulation ist der vielseitig adaptierbare<br />

Netzhautlaser Grüner Nd:YAG-Laser GYC-1000<br />

der Laser der Wahl. Durch Kombination beider<br />

Geräte kann ein herausragender Lasertherapieplatz<br />

auf kleinstem Raum geschaffen werden!<br />

Die spätere Aufrüstung eines Einzellasers zu<br />

einem Kombilaser vor Ort ist kein Problem. Unser<br />

flexibles Laserprogramm liefert Ihnen den passenden<br />

Laser für jede Therapie.<br />

OCULUS Optikgeräte GmbH<br />

Tel. 0641 / 200 50<br />

www.oculus.de<br />

Neu aufgelegt: Images Farb-Monatslinse<br />

Die beliebte Farblinse <strong>von</strong> Bach Optic hat einen Relaunch erfahren.<br />

Images monthly Kontaktlinsen werden nun im Polyhema-Material mit<br />

38 % H 2<br />

O gefertigt. Zur Wahl stehen die Farben gray, blue, aqua, violet,<br />

green und hazel als 1-Farbdruck. Der Stärkenbereich reicht <strong>von</strong> plan bis<br />

-6.00 dpt in 0.25 dpt Abstufung. Kunden, die lieber Tageslinsen tragen,<br />

finden in der Images daily eine gute Alternative. Die farbige Tageslinse<br />

mit Zweifarbdruck aus Hema-MAA mit 60 % H 2<br />

O wird in einer 8er Box angeboten.<br />

Für beide Images Farblinsensysteme stehen Anpasslinsen in plan<br />

zur Verfügung sowie kostenlose Werbemittel.<br />

www.bachoptic.de<br />

40 <strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong> 06 / <strong>2013</strong><br />

39-mu laser_final.indd 40 12.07.<strong>2013</strong> 10:13:54


marktüberblick<br />

rund um die op „vorderer augenabschnitt“<br />

marktüberblick<br />

marktplatz<br />

Anzeigen<br />

Kombinierte Mikrochirurgieplattform mit integriertem Laser<br />

Stellaris ® PC – die kombinierte Plattform für<br />

mikrochirurgische Eingriffe im Vorder- und Hinterabschnitt<br />

(20, 23 und 25 G). Eine flexible Programmierung<br />

ermöglicht die Anpassung an individuelle<br />

Operationsgewohnheiten – somit stellt<br />

sich die Stellaris ® PC zuverlässig auf den Chirurgen<br />

ein und nicht umgekehrt. Die übersichtliche<br />

Bediensoftware, der kabellose Fußschalter<br />

sowie viele wählbare Verfahrenstechniken und<br />

nützlichen Funktionen erleichtern dem Chirurgen<br />

und dem OP-Personal die Arbeit und tragen wesentlich<br />

zur Sicherheit bei. Die Erfahrung <strong>von</strong><br />

Bausch + Lomb sowie vieler Augenchirurgen ist<br />

in die Entwicklung der Stellaris ® PC eingeflossen,<br />

was dieses Gerät so einzigartig macht. Zukünftig<br />

auch mit integriertem Laser erhältlich! (auch als<br />

reines anteriores Gerät verfügbar – Stellaris ® ).<br />

Bausch + Lomb, Tel. 0800 / 5893 114<br />

kundenservice@bausch.com<br />

Bessere Behandlung, weniger Reklamationen<br />

Genaue Kenntnis über den Zustand des Tränenfilms<br />

verschafft Ihnen enorme Vorteile<br />

bei refraktiven Eingriffen. Sie erreichen eine<br />

gezieltere Vorbehandlung, bessere Ergebnisse<br />

und weniger postoperative „Problempatienten“.<br />

TearLab <strong>von</strong> b o n liefert reproduzierbare Zahlenwerte<br />

und bietet damit eindeutige, dokumentierbare<br />

Daten.<br />

TearLab ist leicht zu bedienen, zur Analyse reichen<br />

erstaunliche 0,00005 ml Flüssigkeit. Der<br />

Vorgang ist vollkommen schmerzfrei und dauert<br />

nur wenige Sekunden. Das garantiert eine<br />

deutlich höhere Compliance gegenüber der<br />

üblichen Schirmertest-Methode.<br />

bon Optic<br />

Tel. 0451 / 80 9000<br />

www.bon.de/tearlab<br />

Neues Hybrid Instrumenten-Set für die intraokuläre Fadenlegung<br />

Ein echtes Novum ist das 25 Gauge Instrumenten-Set<br />

für die intraokuläre Nahtlegung<br />

aus dem Hause Geuder. Das nach einer Idee<br />

<strong>von</strong> Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach entwickelte<br />

und aus Mikro-Nadelhalter und -Fadenpinzette<br />

bestehende Set der „Hybrid“-Instrumentenserie<br />

ermöglicht erstmals das Nähen innerhalb der<br />

Vorderkammer über Parazentesen, ohne dabei<br />

lange Nadeln umständlich ein- und ausführen<br />

zu müssen. In Kombination mit einer auf das<br />

Instrumenten-Set abgestimmten, ebenfalls neuentwickelten<br />

Mikronadel (Fa. Onatec) kann so<br />

eine völlig neue Nahttechnik angewendet werden,<br />

mit der nahezu jede beliebige Fadenlegung<br />

im Bereich der Vorderkammer oder des vorderen<br />

Glaskörperraums machbar ist. Komplettiert wird<br />

das Set durch eine 25 Ga Hybrid Schere.<br />

Geuder AG<br />

Tel. 06221 / 3066, www. geuder.de<br />

Anterior Segment Modul für die SPECTRALIS Produktfamilie<br />

Das Anterior Segment Modul eröffnet eine neue<br />

Dimension der Bildgebung für alle SPECTRALIS<br />

OCT Modelle <strong>von</strong> Heidelberg Engineering. Es<br />

erlaubt unter anderem, beide Kammerwinkel in<br />

einem SD-OCT Scan zu beurteilen. Spezialobjektiv<br />

und dedizierte Software ermöglichen simultane<br />

cSLO (z.B. Infrarot) und SD-OCT Aufnahmen<br />

des Vorderabschnitts. Durch die Heidelberg<br />

Rauschunterdrückung und Aktives Eye Tracking<br />

werden nicht nur hochaufgelöste, kontrastreiche<br />

Bilder der Netzhaut, sondern auch der Kornea,<br />

der Sklera und des Kammerwinkels möglich.<br />

Abb.: Beide Kammerwinkel können in einem SD-<br />

OCT Scan mit dem Anterior Segment Modul für<br />

alle SPECTRALIS OCT Modelle evaluiert werden.<br />

Heidelberg Engineering GmbH<br />

Tel. 06221 / 64 63-0<br />

www.HeidelbergEngineering.de<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

41<br />

41-mu op_final.indd 41 12.07.<strong>2013</strong> 10:35:54


marktplatz<br />

rund um die op „vorderer augenabschnitt“<br />

Anzeigen<br />

Perioperative Diagnostik mit der OCULUS Pentacam ®<br />

Mit dem Katarakt Pre-OP-Display der Pentacam ®<br />

erhält der Katarakt-Chirurg alle wichtigen Informationen,<br />

die zur Operationsplanung und zur<br />

Auswahl der geeigneten Premium-IOL benötigt<br />

werden. Die optische Abbildungsqualität der<br />

Hornhaut kann mit den cornealen Wellenfrontdaten<br />

sowie der refraktiven Gesamtbrechkraft<br />

der Hornhaut beurteilt werden. So kann entschieden<br />

werden, ob eine multifokale, torische<br />

oder asphärische IOL bei diesem Patienten<br />

sinnvoll ist. Auch das geeignete Verfahren zur<br />

IOL-Berechnung für den jeweiligen Patienten<br />

kann ermittelt werden. Anhand <strong>von</strong> Ray-Tracing<br />

Programmen kann die IOL-Berechnung unter<br />

Einbeziehung der Hornhautradien <strong>von</strong> Hornhautvorder-<br />

und Hornhautrückfläche direkt mit der<br />

Pentacam ® durchgeführt werden.<br />

OCULUS Optikgeräte GmbH<br />

Tel. 0641 / 200 50, www.oculus.de<br />

Premium-Katarakt-Chirurgie aus einer Hand<br />

Erleben Sie unsere neuen Premium-Linsen:<br />

• POLYLENS H11 / Y11 – auch als torische<br />

Variante – vorgeladen im PLATINUM mini<br />

• POLYLENS AS70 / AS70-Y in 4 Optikvarianten<br />

(monofokal, torisch, multifokal<br />

und multifokal-torisch)<br />

Zusammen mit den Möglichkeiten des<br />

CATALYS ® Precision Laser Systems<br />

• Kapselsackschonende und reproduzierbare<br />

Kapsulotomie<br />

• Linsenfragmentierung fast ohne Ultraschall<br />

• Flüssiges Patienteninterface für minimalen<br />

IOP Anstieg (~ 10mmHg)<br />

• Praktisch keine Kontraindikation – auch<br />

schwierige Fälle sind behandelbar<br />

wird nun die Premium-Katarakt-Chirurgie aus<br />

einer Hand möglich.<br />

Polytech <strong>Ophthalmologie</strong> GmbH<br />

Tel. 06154/ 6999-0, www.polytech-online.de<br />

termine<br />

aus- und fortbildung<br />

August<br />

31.08.<br />

125 Jahre Universitäts-<br />

Augenklinik Kiel<br />

Kiel<br />

Prof. Dr. J. Roider<br />

Tel. 0431/597-4834<br />

office@auge.uni-kiel.de<br />

Organisation: Congress-Organisation<br />

Gerling, Tel. 0211/592244<br />

info@congresse.de<br />

31.08.<br />

Sommertagung der Berlin-<br />

Brandenburgischen Augenärztlichen<br />

Gesellschaft (BBAG)<br />

Berlin<br />

PD Dr. Jörn Kuchenbecker,<br />

Tel. 030/9401540-00, joern.<br />

kuchenbecker@helios-kliniken.de<br />

www.bbag-augen.de<br />

Organisation: Congress-Organisation<br />

Gerling, Tel. 0211/592244<br />

info@congresse.de<br />

31.08./01.09.<br />

Update: Refraktion und<br />

Vorderabschnittsdiagnostik<br />

Plön<br />

Seminarleitung:<br />

PD Dr. Kathleen Kunert<br />

Kontakt: Oculus, D. Wiedemann<br />

Tel. 0641/2005-216<br />

veranstaltungen@oculus.de<br />

www.oculus.de<br />

September<br />

07.09.<br />

InnOLu <strong>2013</strong> Innovation +<br />

<strong>Ophthalmologie</strong><br />

Ludwigshafen<br />

Ludwigshafen<br />

Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach<br />

Tel. 0621/503-3081<br />

Hattenbach.LO@klilu.de<br />

www.innolu.de<br />

Organisation: Congress-Organisation<br />

Gerling, Tel. 0211/592244<br />

info@congresse.de<br />

11.09.<br />

15. ophthalmo-chirurgisches<br />

Symposium – Refraktive<br />

Chirurgie und Netzhauterkrankungen<br />

Frankfurt/Main, Villa Kennedy<br />

Veranstalter:<br />

Artemis Laserkliniken<br />

Dr. K. Schayan-Araghi<br />

Infos: A. Keller<br />

Tel. 069/697 697 69<br />

kongress@artemiskliniken.de<br />

19.-22-09.<br />

DOG <strong>2013</strong><br />

„Exzellent sehen – Exzellenz<br />

fördern”<br />

Berlin<br />

Estrel Convention Center<br />

Kongress-Organisation:<br />

Interplan<br />

Tel. 089/548234 35<br />

dog@interplan.de<br />

www.dog-kongress.de<br />

24.09.<br />

Schweizer Hausmesse<br />

Leipzig<br />

Info: A. Schweizer GmbH<br />

Tel. 09191/72100<br />

www.schweizer-optik.de<br />

weiterer Termin: 26.09. Köln<br />

Oktober<br />

11./12.10.<br />

21. Jahrestagung der<br />

Gesellschaft der Augenärzte<br />

Sachsen-Anhalts und<br />

Thüringens e.V. (SATh 21)<br />

Dessau<br />

PD Dr. L. Krause<br />

Städt. <strong>Klinikum</strong> Dessau<br />

Augenklinik<br />

Tel. 0340/501-4500<br />

lothar.krause@klinikum-dessau.de<br />

www.sath-augen.de<br />

Organisation: Congress-Organisation<br />

Gerling, Tel. 0211/592244<br />

info@congresse.de<br />

42<br />

<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />

06 / <strong>2013</strong><br />

41-mu op_final.indd 42 12.07.<strong>2013</strong> 10:35:57


kleinanzeigen<br />

marktplatz<br />

Anzeigen<br />

Wenn Sie zur Verstärkung Augenärzte, Ingenieure oder<br />

Vertriebsmitarbeiter suchen – Mitarbeiter, die Leistungswillen,<br />

Erfolgsorientierung und Motivation mitbringen –, fi nden Sie<br />

in CONCEPT <strong>Ophthalmologie</strong> das aufmerksamkeitsstarke und<br />

wertige Umfeld zu günstigen Preisen.<br />

stellenangebote<br />

Ebenso, wenn Sie ein gutes Angebot platzieren möchten.<br />

Wir bieten:<br />

• gute Preise<br />

• individuelle Beratung<br />

• Unterstützung bei der Anzeigengestaltung<br />

• Formulierung Ihrer Anzeige<br />

praxisübernahme<br />

Augenarztpraxis<br />

im Raum Südbayern, ab September <strong>2013</strong> abzugeben<br />

Zuschriften erbeten an den Verlag unter Chiffre-Nr ME 0911<br />

verkauf<br />

Verkauf<br />

KLIN. / Monatsblätter / AUGENH., ab 1941 (Band 106)<br />

und OPHTALM. Bücher<br />

Zuschriften erbeten an den Verlag unter Chiffre-Nr. ME 0912<br />

Anzeigenbestellschein für Kleinanzeigen<br />

Bitte veröffentlichen Sie in der nächsten Ausgabe folgende Anzeige:<br />

Rubrik: ◦ Stellenangebote ◦ Stellengesuche ◦ Praxisabgaben ◦ Praxisgesuche ◦ Praxisräume ◦ Verschiedenes<br />

Anzeigenformat: ◦ 1-spaltig (Breite 39 mm) ◦ 2-spaltig (Breite 83,5 mm) ◦ 3-spaltig (Breite 128 mm) ◦ 4-spaltig (Breite 173 mm)<br />

Anzeigenpreise:<br />

Chiffre:<br />

1-spaltig 1,90 Euro; 2-spaltig 3,60 Euro; 3-spaltig 5,80 Euro; 4-spaltig 7,20 Euro x Höhe in mm<br />

Die Anzeige soll unter Chiffre erscheinen. Die Chiffregebühr beträgt 16,00 Euro.<br />

Bei Rückfragen:<br />

Telefon 07522 / 93 10 73<br />

Fax 07522 / 707 98 32<br />

E-Mail: media@autentic.info<br />

Name / Praxis / Firma<br />

Straße<br />

Datum / Unterschrift<br />

E-Mail<br />

PLZ / Ort<br />

<strong>Concept</strong> Text gut <strong>Ophthalmologie</strong><br />

lesbar: Blockschrift 06 in / GROSSBUCHSTABEN <strong>2013</strong><br />

oder mit Schreibmaschine oder als PDF an<br />

media@autentic.info<br />

Für die nächste<br />

Ausgabe 7/<strong>2013</strong> nehmen wir<br />

gerne Ihre Anzeigenschaltung<br />

bis zum 06.09.<strong>2013</strong> entgegen<br />

43-kleinanzeigen_final.indd 43 12.07.<strong>2013</strong> 15:36:30


BIOLOGIELEHRER<br />

HANDY-EXPERTE<br />

LILIENMAMA<br />

GENIESSERIN<br />

Jeder Patient ist anders –<br />

Flexible * Therapie mit<br />

LUCENTIS ®<br />

FORELLENFISCHER<br />

DIE WELT IST WUNDERSCHÖN<br />

ANZUSEHEN<br />

* Dauer der Initialbehandlung und der Wiederbehandlung (jeweils bis zum maximalen Visus) können bei Patienten verschieden sein.<br />

Eine Wiederbehandlung erfolgt erst, wenn bei den Kontrollen eine Visusverschlechterung festgestellt wurde. Siehe Fachinformation.<br />

Lucentis ® 10 mg/ml Injektionslösung. Wirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: ,-<br />

Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration<br />

(AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabe tischen Makulaödems (DMÖ ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund<br />

eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV)<br />

aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion<br />

bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die aim Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang<br />

standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter<br />

Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks,<br />

Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation,<br />

Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie,<br />

Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung,<br />

Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen,<br />

Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen,<br />

Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon,<br />

Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge,<br />

Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens <strong>von</strong> Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch.<br />

Blutungstypen). Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung <strong>von</strong> VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien<br />

mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ , RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />

Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: Siehe Fachinformation.<br />

Stand: Juli <strong>2013</strong> (MS 07/13.12). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de<br />

Info-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)<br />

Mitvertriebe:<br />

Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg<br />

Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg<br />

Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg<br />

Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg<br />

H_5999_Lucentis_Patienten_Interessen_A4+3.indd 1 08.07.13 15:29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!