Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013 - Klinikum Ernst von ...
Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013 - Klinikum Ernst von ...
Concept Ophthalmologie, Heft 6/2013 - Klinikum Ernst von ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
www.concept-ophthalmologie.de<br />
74434<br />
ConCept ophthalmologie 6-<strong>2013</strong><br />
Ausgabe 6-<strong>2013</strong><br />
Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte<br />
Umfrage unter Refraktiven Chirurgen: Was sind/wären die besten Innovationen heute und morgen?<br />
Refraktive Chirurgie<br />
Konzepte der Presbyopie-Korrektur<br />
Femto-Phako<br />
Erfahrungen mit neuen Lasern<br />
AMD-Prophylaxe<br />
Hilft Nahrungsergänzung?<br />
01-titel_final.indd 1 12.07.<strong>2013</strong> 07:39:04
Der Moment, in dem die Sehkraft Ihrer Patientin<br />
wieder ihrem jugendlichen Lebensgefühl entspricht.<br />
Für diesen Moment arbeiten wir.<br />
// Aktiver Lebensstil<br />
Made By Carl Zeiss<br />
AT LISA ® tri 839MP – die erste trifokale vorgeladene true-MICS-IOL für echten Intermediärvisus.<br />
Das neue Mitglied der AT LISA-Familie bietet einen deutlich verbesserten Intermediärvisus, eine innovative<br />
trifokale Optik für optimale Sehqualität in allen Distanzen, eine hohe Kontrastempfindlichkeit bei allen<br />
Lichtverhältnissen und maximale Unabhängigkeit <strong>von</strong> der Pupillenweite.<br />
www.meditec.zeiss.com/lisa-tri
editorial<br />
Unterstützung für<br />
unsere Arbeit<br />
Prof. Dr. med. Fritz Dannheim<br />
fd@concept-ophthalmologie.de<br />
Verehrte, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
In unserer vorletzten Ausgabe hatte ich an dieser<br />
Stelle meinem Ärger über die Diffamierung der<br />
Ärzteschaft in den Medien Luft gemacht, gerade<br />
auch über die lückenhaften und dadurch gänzlich<br />
irreführenden Berichte zur Glaukomvorsorge im<br />
Internet. Diese ungerechtfertigte Ärzteschelte geht<br />
jedoch weiter, wie in der Plusminus-Sendung am<br />
03.07.<strong>2013</strong> zu sehen und zu hören war. Und hier<br />
kam uns dankenswerterweise der BVA zu Hilfe:<br />
Herr Kollege Heinz hat mit seinem Schreiben an<br />
diese Redaktion, welches Sie alle bekommen haben<br />
sollten, deren üble Verleumdung klargestellt – vielen<br />
Dank dafür!<br />
Wir müssen uns jedoch fragen, was eine solche<br />
einzelne Reaktion erreichen kann – ist es vielleicht<br />
nur ein wichtiger, aber eben kleiner Tropfen auf<br />
einen heißen Stein? Und was können wir gegen<br />
diese hässliche Stimmungsmache der Politiker, der<br />
Kassen- und Medienfürsten unternehmen?<br />
Ganz einfach – wir haben ja noch das Magazin<br />
„Augenlicht VisionCare“. Ist es nicht wunderbar,<br />
dass wir seit fast 20 Jahren wenigstens ein <strong>Heft</strong> für<br />
unsere Patienten in das Wartezimmer legen können,<br />
welches sich mit viel Mühe um die Bedürfnisse der<br />
Leserschaft kümmert – und zwar in unserem Sinne<br />
nach qualitativer Medizin? Dafür hat ihm der BVA<br />
vor neun Jahren ja auch den Medienpreis verliehen.<br />
Manche <strong>von</strong> uns, wenn auch wenige, legen mehrere<br />
Exemplare in ihrem Wartezimmer aus, weil sie da-<br />
ran interessiert sind, in unserem kleinen Fach eine<br />
nachhaltige kommunikative Wirkung zu erzielen.<br />
Es müssten nur viel mehr werden, weil sicher ist:<br />
Dieses Magazin wird nicht gegen uns schreiben<br />
und keine Fallen stellen. Es diffamiert nicht und<br />
schürt auch nicht den beliebten Neidkomplex.<br />
Nein, es unterstützt uns in dem Sinne, dem Patienten<br />
medizinisch sinnvolle Optionen über die Kassenmedizin<br />
hinaus anzubieten. Herr Höninger war<br />
in seinem Leben oft Patient – und hat aus dieser<br />
Erfahrung heraus damals ein <strong>Heft</strong> entwickelt, in<br />
dem sich Patienten über die aus individueller ärztlicher<br />
Sicht besten Möglichkeiten informieren und<br />
aktiv werden können.<br />
Deshalb wird das Patientenmagazin dieser Ausgabe<br />
CONCEPT <strong>Ophthalmologie</strong> beigefügt, um das<br />
„Augenlicht“ möglichst flächendeckend in unseren<br />
Wartezimmern auszulegen. Nutzen wir das, was wir<br />
haben, und geben wir dem guten <strong>Heft</strong> die notwendige<br />
Aufmerksamkeit. Auf diese Weise werden wir<br />
die Bevölkerung in einer sonst unerreichbaren Breite<br />
ansprechen und mit in unser Boot holen können.<br />
Viel Erfolg dabei,<br />
und herzliche kollegiale Grüße!<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
3<br />
03-Editorial Dannheim_final.indd 3 12.07.<strong>2013</strong> 07:21:16
Farbe in neuem Licht<br />
93615-002 INT.D13 © Heidelberg Engineering GmbH<br />
Zukunft sichern mit<br />
Advanced Upgrade Package<br />
Mit MultiColor TM Laser-Fundusbildern erkennen<br />
Sie mehr. Die spezifischen Laserfarben dringen<br />
unterschiedlich tief in die Netzhaut ein und ergeben<br />
plastische, kontrastreiche und detailgetreue<br />
Fundusbilder.<br />
Simultan mit SD-OCT aufgenommen ergibt sich<br />
durch SPECTRALIS mit MultiColor eine ganz neue<br />
diagnostische Dimension.<br />
MultiColor ist für alle SPECTRALIS-Modelle<br />
optional verfügbar. Mit dem Advanced Upgrade<br />
Package können Sie MultiColor auch später<br />
nachrüsten.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.SPECTRALIS-MultiColor.de<br />
93615-002 INT.D13_SPECTRALIS_MultiColor_210x297+3_AUP_ConcOpth_JulAug.indd 1 09.07.<strong>2013</strong> 10:32:14
Zeiss Meditec<br />
perspektiven<br />
10 DOC-Kongress<br />
Innovationen und Optionen –<br />
Nachgefragt bei Dr. Armin Scharrer<br />
12 Frauen-Netzwerk<br />
Die Augenchirurginnen trafen sich in<br />
Nürnberg<br />
schwerpunkt<br />
refraktive chirurgie<br />
14 Editorial<br />
Optometristen: Ja bitte!<br />
PD Dr. med. Anja Liekfeld<br />
16 Presbyopie-Korrektur<br />
Operative Möglichkeiten im Intraokularbereich<br />
19 Kamra-Inlay<br />
Prinzip der stenopäischen Lücke zur<br />
Korrektur der Presbyopie<br />
22 Femto-Phako<br />
Femtosekundenlaser in der Kataraktchirurgie.<br />
Vor- und Nachteile<br />
24 Innovationen<br />
Was ist sinnvoll, was wünschenswert?<br />
Umfrage unter Refraktiven Chirurgen<br />
CONCEPT<br />
blue ocean<br />
27 Shops. Leben sie noch?<br />
Warum bekommen Kontaktlinsen keinen<br />
Platz beim Augenarzt?<br />
28 Fielmann<br />
Reich mit Nulltarif<br />
29 Böse Spekulanten<br />
Serie für Geldanleger<br />
medizin<br />
32 AMD-Prophylaxe<br />
Kapitel VIIIa der Serie über<br />
Nahrungsergänzung<br />
standards<br />
03 Editorial<br />
Prof. Dr. med. Fritz Dannheim<br />
06 News<br />
06 Impressum<br />
35 Update<br />
Aus den Unternehmen<br />
39 Marktplatz<br />
- Marktüberblicke:<br />
Laser / Rund um den OP<br />
- Firmen und Produkte<br />
- Kleinanzeigen<br />
42 Termine<br />
Aus- und Fortbildung<br />
schwerpunktthema<br />
14 Refraktive Chirurgie<br />
Die aktuellen Therapie-Optionen<br />
bei der Presbyopie-Korrektur wie<br />
beispielsweise das Kamra-Inlay<br />
(s. Foto) sind nach wie vor mit<br />
Einschränkungen behaftetet, aber<br />
immer wieder spannend.<br />
Welche Therapie-Optionen gibt<br />
es derzeit bei der Presbyopie-<br />
Korrektur?<br />
Welche praktischen und klinisch<br />
relevanten Vor- und Nachteile<br />
hat die gerade heiß diskutierte<br />
Femto-Phako?<br />
Was halten Spezialisten im Bereich<br />
der Refraktiven Chirurgie<br />
<strong>von</strong> den Innovationen der letzten<br />
zwei bis drei Jahre und was wünschen<br />
sie sich für die Zukunft?<br />
Unsere kleine Umfrage dazu spiegelt<br />
die aktuellen Tendenzen, Entwicklungen<br />
und auch kritischen<br />
Einschätzungen.<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
5<br />
05-Inhalt_sw.indd 5 12.07.<strong>2013</strong> 10:45:54
news<br />
menschen + meldungen<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. Kester Nahen berufen<br />
Die Heidelberg Engineering GmbH gab Anfang<br />
Juni <strong>2013</strong> die Berufung <strong>von</strong> Dr. Kester Nahen<br />
zum Geschäftsführer bekannt. Er wird damit<br />
zukünftig das Unternehmen zusammen mit den<br />
beiden Firmengründern Dr. Gerhard Zinser und<br />
Christoph Schoess leiten.<br />
Seit seinem Eintritt ins Unternehmen im Jahre<br />
2007 ist Dr. Nahen für den Bereich globales<br />
Marketing und Geschäftsentwicklung zuständig.<br />
„Wir sind sehr erfreut darüber, dass Herr<br />
Dr. Nahen der Geschäftsführung in dieser für<br />
unser Unternehmen wichtigen Zeit starken<br />
Wachstums beitritt“, sagte Christoph Schoess.<br />
„Sein fundiertes technisches und klinisches<br />
Wissen sowie seine Expertise im Produktmanagement<br />
und Marketing haben Herrn Dr.<br />
Nahen großen Respekt in ophthalmologischen<br />
Fachkreisen weltweit verschafft“, kommentierte<br />
Dr. Gerhard Zinser.<br />
Hochwasser<br />
Service fährt Doppelschicht<br />
Trotz DOC-Kongress in Nürnberg leisteten die<br />
Mitarbeiter der Firma Oculus Soforthilfe bei den<br />
Hochwasseropfern im Süden und Osten der Republik.<br />
Mit zwölf Mann in Doppelschichten (6.00<br />
bis 22.00 Uhr) war die Service-Mannschaft im<br />
Einsatz. Wann immer ein Notruf einging, war<br />
die Hilfstruppe sofort unterwegs. Nicht nur vor<br />
Ort, sondern auch im Betrieb wurden Sonderschichten<br />
eingelegt, damit schnell und unbürokratisch<br />
Ersatzgeräte zu den Kunden geliefert<br />
werden konnten. Mitarbeiter unterbrachen ihren<br />
Urlaub, um in dieser Ausnahmesituation zu<br />
helfen. Trotz dieses Sondereinsatzes konnten<br />
alle anderen Kunden termingerecht beliefert<br />
werden. „Diese Notsituation ist noch nicht ausgestanden,<br />
denn das große Aufräumen beginnt<br />
jetzt. Auch hier werden wir unseren Kunden<br />
unbürokratisch helfen“, sagte Geschäftsführer<br />
Rainer Kirchhübel.<br />
Manna Eye Clinic<br />
Laserspende erhalten<br />
Dr. Elisabeth Herz lebt seit 30 Jahren in Kamerun<br />
und hat inzwischen die dritte Augenklinik<br />
aufgebaut. Die „Manna Eye Clinic“ ist die<br />
einzige Augenklinik im Umkreis <strong>von</strong> 150 km<br />
und vor allem für die Behandlung der armen<br />
und ärmeren Patienten gedacht. Das Team<br />
der Augenklinik konsultiert zusätzlich in 22<br />
Außenstationen. Die Untersuchungs- und Behandlungsgeräte<br />
wurden nahezu alle gespendet.<br />
In der Optikerwerkstatt werden Brillen zu<br />
günstigen Preisen hergestellt. Wer sich auch<br />
dies nicht leisten kann, bekommt in Einzelfällen<br />
auch Operation, Medikamente oder eine Brille<br />
kostenlos. Die A.R.C. Laser GmbH übergab<br />
kürzlich Dr. Herz einen Zyklophoto-Laser.<br />
Wer ihre Arbeit unterstützen möchte, wende<br />
sich an die africa action / Deutschland e.V.<br />
Konto 99 88 77 bei der PAX-Bank BLZ 370 601<br />
93, Stichwort „Herz / Kamerun“.<br />
Herausgeber<br />
Prof. Dr. med. Fritz Dannheim<br />
E-Mail: fd@concept-ophthalmologie.de<br />
Heinz Jürgen Höninger (verantwortlich)<br />
Tel. (07522) 931-073, E-Mail: hjh@autentic.info<br />
PD Dr. med. Anja Liekfeld (Vorderer Augenabschnitt)<br />
E-Mail: al@concept-ophthalmologie.de<br />
Prof. Dr. med. Albert J. Augustin (Hinterer Augenabschnitt)<br />
E-Mail: aa@concept-ophthalmologie.de<br />
Verlagsanschrift<br />
autentic.info GmbH<br />
Zunftwinkel 7<br />
D-88239 Wangen im Allgäu<br />
Internet<br />
www.concept-ophthalmologie.de<br />
www.autentic.info<br />
Redaktionsadresse<br />
autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT <strong>Ophthalmologie</strong><br />
Postfach 1410, 88230 Wangen im Allgäu<br />
Redaktionsleitung<br />
Susanne Wolters, E-Mail: sw@autentic.info<br />
Autoren und Gesprächspartner<br />
dieser Ausgabe<br />
Prof. Dr. Fritz Dannheim, Dr. Georg Eckert<br />
Prof. Dr. Erich Elstner, Heinz Jürgen Höninger,<br />
Prof. Dr. Mike Holzer, Dr. Bettina Jendritza,<br />
PD Dr. Anja Liekfeld, Dr. Armin Scharrer,<br />
Dr. Stefanie Schmickler, Susanne Wolters<br />
Gestaltung<br />
autentic.info, Wangen / Nicole Kappe<br />
Anzeigendisposition<br />
Michaela Einhauser<br />
E-Mail: me@autentic.info<br />
Tel. (07522) 931-073<br />
Fax (07522) 707 98 32<br />
Anzeigenverkauf Deutschland<br />
Karin Burghardt<br />
E-Mail: kb@autentic.info<br />
Tel. (02054) 155-29<br />
Fax (02054) 155-28<br />
Anzeigenpreise<br />
Gültige Preisliste Nr. 7 (1. Januar <strong>2013</strong>)<br />
Bankverbindung<br />
Postbank Dortmund<br />
BLZ 440 100 46<br />
Kto. 3502 36-467<br />
Gerichtsstand und Erfüllungsort<br />
Ulm<br />
Gesamtherstellung<br />
F&W Mediencenter GmbH<br />
Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg<br />
Abonnement<br />
85 Euro / 9 Ausgaben<br />
Deutschland, Ausland 98 Euro<br />
Fachzeitschrift mit<br />
geprüfter Auflagenzahl<br />
Druckauflage 1. Quartal <strong>2013</strong><br />
6.000 Exemplare<br />
Verbreitete Auflage<br />
5.774 Exemplare<br />
IMPRESSUM<br />
6<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
06-News_final.indd 6 12.07.<strong>2013</strong> 09:32:32
Aus guten Erfahrungen werden<br />
neue Perspektiven. Demnächst mehr.<br />
Lucentis ® 10 mg/ml Injektionslösung:<br />
Wirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: ,-Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat,<br />
Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung<br />
infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss)<br />
bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den<br />
Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen:<br />
Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische<br />
Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten<br />
Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende<br />
Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig:<br />
Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels,<br />
Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand<br />
der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem,<br />
Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis,<br />
Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge,<br />
Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens <strong>von</strong> Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch. Blutungstypen).<br />
Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung <strong>von</strong> VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an<br />
Patienten mit AMD, DMÖ , RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen.<br />
Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: Siehe Fachinformation. Stand: Juli <strong>2013</strong> (MS 07/13.12)<br />
Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg.<br />
Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de<br />
Info-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)<br />
Mitvertriebe:<br />
Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg<br />
Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg<br />
Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg<br />
Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg<br />
H_5986_2_Lucentis_Teaser_LIBRA_A4+3.indd 1 08.07.13 13:41
news<br />
menschen + meldungen<br />
OcuNet<br />
Jahresbericht veröffentlicht<br />
EYEnovative Förderpreis<br />
Projektanträge gefragt<br />
AMD-Netz NRW<br />
Richtigstellung<br />
Angestellte und selbstständige<br />
Ärzte unter<br />
einer einheitlichen ärztlichen<br />
Führung, mehrere<br />
Standorte und Qualitätsmedizin<br />
über die<br />
ganze Bandbreite der<br />
konservativen, ambulanten<br />
sowie stationär<br />
chirurgischen Augenheilkunde<br />
– das sind<br />
die Eckdaten der in der<br />
OcuNet Gruppe zusammengeschlossenen<br />
Zentren. Sie bieten damit<br />
zusammen mit den ebenfalls in der Gruppe<br />
organisierten unabhängigen Praxen eine – so<br />
die Pressemitteilung – exzellente augenmedizinische<br />
Versorgung; darüber hinaus stünden<br />
sie auch für einen neuen Typus <strong>von</strong> Organisationsform<br />
in der ambulanten Versorgung, der<br />
Lösungsansätze für Herausforderungen im<br />
Gesundheitswesen aufzeige. Im frisch aufgelegten<br />
OcuNet Jahresbericht 2012 geben sie<br />
dazu Einblick.<br />
Der Bericht zeigt auf, wie sich das besondere<br />
Leistungspotential der Zentren konkretisiert:<br />
Mit Filialen an Standorten, die anderweitig<br />
ohne augenmedizinische Versorgung wären,<br />
tragen sie dazu bei, ein flächendeckendes<br />
Angebot bereit zu stellen. Eine der Voraussetzungen<br />
dazu ist, dass Ärzte in den ambulanten<br />
Zentren in Anstellung tätig werden können.<br />
Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch, dass die<br />
Zentren Lösungen zur Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie<br />
und Beruf anbieten. Daneben bilden sie<br />
junge Hochschulabgänger zu Fachärzten für<br />
Augenheilkunde weiter, mittlerweile sind rund<br />
acht Prozent aller Weiterbildungsassistenten<br />
hier tätig. Sowohl innerhalb der Gruppe als<br />
auch in anderen Studienkontexten realisieren<br />
die Zentren anspruchsvolle klinische Studien<br />
und Versorgungsforschung. Die umfangreiche<br />
Publikationsagenda der Gruppe ist Ausdruck<br />
dieser Aktivität.<br />
Die OcuNet Gruppe ist ein Zusammenschluss<br />
<strong>von</strong> 19 augenchirurgischen Zentren und 491 unabhängigen<br />
Praxen mit insgesamt 768 bundesweiten<br />
Standorten. Per 31.12.2012 arbeiteten<br />
insgesamt 319 Fachärzte für Augenheilkunde<br />
in einem der 19 Zentren und rund 640 in den<br />
unabhängigen OcuNet Praxen.<br />
Um für die Patienten in Zukunft noch bessere<br />
Behandlungsmöglichkeiten im Bereich<br />
retinaler Erkrankungen anbieten zu können,<br />
Das AMD-Netz NRW teilt mit: „In CONCEPT<br />
<strong>Ophthalmologie</strong> 05/<strong>2013</strong> wurde eine Pressemitteilung<br />
der Firma Novartis mit dem Titel „VEGFbesteht<br />
weiterhin Forschungsbedarf, insbesondere<br />
Inhibitoren bei nAMD: Flexible Therapie verhindert<br />
in den Disziplinen der Ursachen,<br />
Epidemiologie, Diagnostik und Therapie <strong>von</strong><br />
ophthalmologischen Beschwerden. Novartis<br />
engagiert sich in diesem Bereich und unterstützt<br />
innovative Forschungsideen <strong>von</strong> jungen<br />
Nachwuchswissenschaftlern.<br />
Daher lobt das Unternehmen <strong>2013</strong> zum dritten<br />
Mal in Folge den EYEnovative Förderpreis für<br />
<strong>Ophthalmologie</strong> aus. Um Wissenschaftler aus<br />
unterschiedlichen Bereichen gleichermaßen<br />
zu berücksichtigen und dadurch ein möglichst<br />
breites Spektrum an Projekten zu fördern, lautet<br />
das Thema der diesjährigen Ausschreibung<br />
erneut „Innovative Forschung bei retinalen<br />
Erkrankungen“. Der erste Preis ist mit 50.000<br />
Euro, der zweite mit 30.000 Euro und der dritte<br />
Preis mit 20.000 Euro dotiert. Die Vergabe<br />
findet am 13. Dezember <strong>2013</strong> während des<br />
fünften Ophthalmics Research Days in Nürnberg<br />
Über- und Unterbehandlung“ abgedruckt (S.<br />
50–52). Auf Seite 51 heißt es, die Augenklinik<br />
des St. Franziskus-Hospitals Münster versuche<br />
das Problem der mangelnden Einhaltung <strong>von</strong><br />
Kontrollterminen bei einer PRN-Therapie seitens<br />
der Patienten „im Rahmen des AMD Netz NRW<br />
e.V. durch den Zusammenschluss mit nicht operativ<br />
tätigen Augenärzten zu lösen“. Die Erwähnung<br />
des AMD-Netz NRW ist in diesem Zusammenhang<br />
nicht korrekt. Zwar ist der Leiter der<br />
Augenklinik, Prof. Daniel Pauleikhoff, gleichzeitig<br />
zweiter Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen<br />
Vereins – der Zusammenschluss der<br />
Klinik mit Augenärzten und das Internet-Portal,<br />
bei dem diese die Daten der OCT-Kontrollen per<br />
Internet an die Klinik übermitteln, ist jedoch ein<br />
originäres Projekt der Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals<br />
und steht in keinem Zusammenhang<br />
mit der Arbeit des AMD-Netz NRW.“ <br />
statt.<br />
Ausführliche Informationen gibt es im Internet<br />
unter www.ophtha-foerderpreis.de. Raumfahrt<br />
Brauns-Forschungspreis<br />
Ausgezeichnete Forschung<br />
Die Stiftung Dr. Liselotte und Dr. Karl-Robert<br />
Brauns hat ihre Wissenschaftspreise, den Dr.-<br />
Liselotte-Brauns-Preis für Innere Medizin und<br />
den Dr.-Karl-Robert-Brauns-Forschungspreis<br />
für Augenheilkunde <strong>2013</strong> im Rahmen einer feierlichen<br />
Zeremonie im historischen Erikahaus<br />
des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf<br />
vergeben.<br />
Preisträger des diesjährigen Forschungspreises<br />
für Augenheilkunde sind Katharina Kruszewski<br />
und Prof. Dr. Udo Bartsch. Sie erhalten den Preis<br />
in Höhe <strong>von</strong> 40.000 Euro für die Durchführung<br />
ihres Forschungsprojekts „Stammzellbasierte<br />
Neuroprotektion <strong>von</strong> Zapfen in Mausmodellen<br />
für erbliche Netzhautdystrophien”. Mit diesem<br />
Projekt soll der Einfluss einer Stammzellbasierten<br />
intraokulären Applikation neurotropher<br />
Faktoren auf die Funktion und Morphologie<br />
<strong>von</strong> Zapfen in zwei unterschiedlichen RP-<br />
Mausmodellen analysiert werden.<br />
OCT im Weltraum<br />
Ein Spectralis OCT <strong>von</strong> Heidelberg Engineering<br />
ist mit dem Weltraumfrachter ATV-4 „Albert<br />
Einstein“ der Europäischen Raumfahrtagentur<br />
(ESA) zur Internationalen Raumstation ISS<br />
transportiert worden. Die ISS-Crewmitglieder<br />
sollen mit dem Gerät eingehende Untersuchungen<br />
ihres hinteren Augenabschnitts durchführen.<br />
Diese Unternehmung ist Teil eines <strong>von</strong><br />
der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA<br />
mit hoher Priorität vorangetriebenen Projekts,<br />
in dem die Entstehung erst kürzlich festgestellter<br />
spezifischer Veränderungen am hinteren<br />
Augenabschnitt <strong>von</strong> Astronauten nach Raumflügen<br />
erforscht werden soll. Ziel ist es, mögliche<br />
Risiken <strong>von</strong> Sehschäden abzumildern, die<br />
insbesondere bei Langzeit-Missionen im All<br />
bestehen. Die NASA hat mehrere OCT-Geräte<br />
des Heidelberger Unternehmens erworben, um<br />
die Astronauten vor, während und nach ihren<br />
Raummissionen zu untersuchen. In den letzten<br />
Monaten wurden am Johnson Space Center in<br />
Houston, Texas, bereits Erstuntersuchungen an<br />
ISS-Crewmitgliedern durchgeführt.<br />
8<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
06-News_final.indd 8 12.07.<strong>2013</strong> 09:32:34
perspektiven<br />
doc-kongress<br />
Innovationen und Optionen<br />
Stammzellen als Therapieoption bei trockener Makuladegeneration, Femtolaser und andere<br />
neue Lasikentwicklungen waren zentrale Themen beim 26. Internationalen Kongress der<br />
Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC), der vom 13.-15. Juni <strong>2013</strong> in Nürnberg stattfand.<br />
Die drei Kongresstage waren mit dem umfangreichen<br />
Vortrags- und Kursprogramm gut gefüllt. Wet-Labs,<br />
Video-Live-Surgery in 3D, Diskussionsforen wie das<br />
„DOC-Café“ für die Fachbereiche Refraktive Chirurgie, Kataraktchirurgie<br />
und Berufspolitik gehörten ebenso dazu wie<br />
Seminare zu Management in Klinik und Praxis und die Symposien<br />
zu Anästhesie, Kontaktlinsen und Strabologie.<br />
Vier Themen aus dem breiten ophthalmologischen Spektrum<br />
wurden auf der Pressekonferenz am ersten Kongresstag der<br />
Öffentlichkeit präsentiert. Neben Stammzellen als neuem Therapieansatz<br />
bei trockener Makuladegeneration und den Vorteilen<br />
eines neuen Femtosekundenlasergerätes – hier wurde auch<br />
eine erfolgreich operierte Patientin aufs Podium gebeten – ging<br />
es um die Unfallursache unerkannte Katarakt sowie die Glaukomfrüherkennung<br />
durch Papillen-OCT.<br />
Wie Dr. Manuel Ober (Fürth) erläuterte, lassen sich mit der<br />
Papillen-OCT-Technik Krankheitsverläufe beim Glaukom<br />
sichtbar machen und dokumentieren. Im Untersuchungsmo-<br />
Nachgefragt<br />
... bei DOC-Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer<br />
Herr Dr. Scharrer, zum Thema Stammzelltherapie sagten Sie<br />
in der Pressekonferenz, dass die Industrie kein oder wenig<br />
Interesse an der Entwicklung habe und dass es daher wohl<br />
nur langsam vorangehen werde. Wie ist das überhaupt zu<br />
finanzieren und in welchem Rahmen läuft das ab – wird<br />
derzeit rein universitär geforscht?<br />
Scharrer: Es gibt schon Firmen, die sich engagieren, aber wenn Sie<br />
es vergleichen mit dem riesigen Aufwand, Medikamente gegen die<br />
trockene AMD zu finden, ist das Industrieinteresse hier eher bescheiden.<br />
Es ist auch absolut nachvollziehbar, weil das Risiko enorm groß<br />
ist: Investiert man viel Geld in eine Sache, die dann vielleicht keinen<br />
klinischen Durchbruch erreicht? Stammzellforschung hat mich persönlich<br />
immer fasziniert und ich war deprimiert, weil es 20 Jahre lang nicht<br />
richtig vorwärts ging. Die Würdigung durch den Medizin-Nobelpreis<br />
2012 für die Pioniere der Stammzellforschung John Gurdon und Shinya<br />
Yamanaka hat dem Ganzen nun aber Auftrieb gegeben. Hinzu kommt: In<br />
der Vergangenheit gab es mit den fötalen und embryonalen Stammzellen<br />
enorme ethische Probleme. Jetzt ist das durch die autologe ‚skin derived<br />
stam cell‘ ethisch absolut einwandfrei: Man züchtet sie aus Hautzellen<br />
des Patienten und programmiert sie zu Pigmentepithelzellen um.<br />
Sie kennen die Studie <strong>von</strong> Forschern an der University of California Los<br />
Angeles (UCLA) um Dr. Steven Schwartz und die Studie an der University<br />
of California in Davis bei San Francisco und wir werden demnächst auch<br />
in Europa eine große Studie haben, die <strong>von</strong> Gabriele Thumann aus Genf<br />
geleitet wird. Also: Es tut sich etwas, jetzt ist eine Perspektive da und<br />
Grund zur Hoffnung – nicht zur Euphorie.<br />
In welcher Form werden diese Stammzellen ans Auge gebracht<br />
werden – als Medikamente, mit Spritzen, <strong>von</strong> der Pharmaindustrie<br />
hergestellt oder wie kann man sich das vorstellen?<br />
Derzeit werden die Zellen im Labor vermehrt und in einem Zellsud ins<br />
Auge gegeben. Die Forschung betrifft zum Teil die Techniken und zum Teil<br />
die Trägersubstanzen. Bei der Technik glaubt man heute, dass die Zellsuspension<br />
der richtige Weg ist und die Zellen werden mit einer feinen Nadel<br />
in der Netzhaut platziert. Was daraus später wird, weiß niemand. Experten<br />
sagen, die aus einer Hautzelle gewonnene Stammzelle hat eine große Zukunft.<br />
Das bedeutet ja immer, dass dem Patienten etwas entnommen wird,<br />
aus dem im Labor etwas individuell gezüchtet und dann ins Auge gegeben<br />
10<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
10-doc_final.indd 10 12.07.<strong>2013</strong> 09:33:16
doc-kongress<br />
perspektiven<br />
dus wird der Sehnerv vom Papillen-OCT selbstständig erkannt<br />
und vermessen. Bei der integrierten Ganglionzellanalyse wird<br />
auch erstmalig die Makula mit einbezogen. Man geht heute<br />
da<strong>von</strong> aus, dass beim Glaukom die Ganglienzellen um die<br />
Fovea herum geschädigt werden und die Schichtdicke so abnimmt.<br />
Das Papillen-OCT besitzt einen „Fovea Finder“, der<br />
die winzige Netzhautgrube automatisch findet, die Dicke der<br />
Ganglionzellschicht und der inneren plexiformen Schicht<br />
misst und mit einer Normaldatenbank vergleicht.<br />
Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer (Fürth) stellte erstmals<br />
detaillierte Daten einer aktuellen wissenschaftlichen Studie<br />
der Ocunet-Gruppe vor. „Wir haben die Daten <strong>von</strong> 12.823<br />
Kataraktoperationen seit 2007 ausgewertet und festgestellt,<br />
dass 16,8 % aller operierten Patienten jünger als 65 Jahre waren.<br />
Das ist eine Altersstufe, in der die meisten Betroffenen<br />
noch gar nicht an die Möglichkeit einer altersbedingten Linsentrübung<br />
denken.“ Da nur erfasst wurde, wer sich bereits<br />
operieren ließ, liege die Dunkelziffer vermutlich wesentlich<br />
höher. An den jährlich rund 300.000 Unfälle durch schlechtes<br />
Sehen habe die Katarakt einen hohen Anteil. Insgesamt wurden<br />
rund 700.000 bis 830.000 Katarakt-Operationen 2012 in<br />
Deutschland durchgeführt. Ebenfalls auf dem Kongress vorgestellt<br />
wurden ein im Auftrag des Bundesverbands Deutscher<br />
Ophthalmochirurgen (BDOC) <strong>von</strong> Prof. Dr. Eberhard Wille<br />
und Dr. Michael Popp erstelltes Gutachten, das Kataraktoperationen<br />
aus gesundheitsökonomischer Sicht bewertet und<br />
Prognosen über Entwicklung und Nachfrage erstellt sowie<br />
die neue und aktualisierte Leitlinie der American Academy<br />
of Ophthalmology (AAO) zur Diagnostik und Therapie der<br />
altersbedingten Katarakt, die eine detaillierte Kosten/Nutzen-<br />
Analyse dieser Eingriffe aufstellt.<br />
Dr. Martin <strong>von</strong> Busch (Fürth) stellte ein neues 3D-Femtosekundenlasergerät<br />
vor, das Eingriffe gegen Fehlsichtigkeiten<br />
noch weiter perfektioniert. Es habe den Femto-LASIK-Eingriff<br />
geradezu revolutioniert, da es nicht nur in zwei, sondern<br />
in drei Dimensionen schneiden kann. Statt der sonst üblichen<br />
200.000 erzeugt der neue Laser zehn Millionen Bläschen pro<br />
Sekunde. Dafür setzt er gleichzeitig deutlich geringere Energien<br />
ein (Nanojoule im Gegensatz zu Kilojoule), was das Gewebe<br />
maximal schone und für den Patienten einen besseren<br />
und schnelleren Heilungsverlauf bedeute.<br />
Auch mehrere neue Therapieansätze zur Behandlung der trockenen<br />
AMD wurden auf dem Kongress vorgestellt und diskutiert.<br />
„Weltweit wird fieberhaft an der Entwicklung neuer<br />
Therapien gearbeitet und geforscht“, sagte A. Scharrer. „Besonders<br />
spannend könnte hier der Einsatz <strong>von</strong> Stammzellen<br />
werden. International laufen dazu bereits mehrere wissenschaftliche<br />
Studien mit Patienten.“ Für euphorische Jubelmeldungen<br />
sei es aber noch zu früh. Die ersten Patienten konnten<br />
zwar bereits erfolgreich behandelt werden, doch nun müsse<br />
untersucht werden, ob sich der Einsatz <strong>von</strong> Stammzellen, aber<br />
auch andere vielversprechende Therapieansätze, für eine breite<br />
Anwendung eignen. Erste Ergebnisse wurden auf dem Kongress<br />
im Rahmen eines eigenen Stammzelltherapie-Forums<br />
<strong>von</strong> internationalen Experten vorgestellt.<br />
wird. Inwieweit ist da eine industrielle Fertigung überhaupt möglich? Nach<br />
meinem Wissen gibt es da noch keine Überlegungen.<br />
Es wird also noch lange dauern und sehr teuer werden. Die<br />
trockene AMD ist ja sehr weit verbreitet – also ist das nicht<br />
die Lösung für alle in absehbarer Zeit?<br />
Ganz ohne Zweifel wird es noch dauern und ob es die Lösung ist für<br />
alle Menschen, weiß man nicht. Aber es ist das Einzige, das derzeit bei<br />
einer trockenen, fortgeschrittenen AMD eine Besserung der Sehfunktion<br />
herbeiführt, wie die Stephen-Schwartz-Studie gezeigt hat. Es gibt nichts<br />
anderes. Was daraus wird, ist so schwer zu sagen. Und die wirtschaftliche<br />
Machbarkeit ist ja das eine, das andere ist: Treten Komplikationen<br />
auf? Wir haben über Immunsupression gesprochen, über die Abstoßung<br />
dieser Zellen, über Kanzerogenität – es kann durchaus sein, dass da auch<br />
etwas passiert. Derzeit wird bei den wenigen Patienten nichts derartiges<br />
beobachtet, aber das ist keine Aussage. Letztendlich weiß niemand, ob<br />
sich die Methode durchsetzt, aber sie hätte das Potenzial, trockene AMD<br />
in einem großen Prozentsatz zu bessern, die Sehfunktion wieder zu verbessern.<br />
Aus diesem Grunde macht es sicher Sinn, da etwas zu tun.<br />
Welche anderen großen Themen,<br />
vor allem chirurgisch gesehen,<br />
gibt es auf dem diesjährigen DOC-<br />
Kongress?<br />
Natürlich ist die Femtolaser-Katarakt-<br />
Operation das große Thema, wie sie bei<br />
jedem anderen Augenchirurgiekongress<br />
auf der Welt zurzeit das Nonplusultra<br />
ist. Da ist ein gewisser Hype, weil es<br />
Perspektive hat und weil man weiß,<br />
wenn es sich durchsetzt, dann hat es enorme wirtschaftliche Auswirkungen<br />
und kann bei vielen Patienten angewendet werden. Hinzu kommen<br />
die Neuentwicklungen auch im Laserbereich; es gibt viele hervorragende<br />
Laser und das Interesse des Fachpublikums ist riesig groß. Makuladegeneration,<br />
Stammzellen, Femtolaser und die neuen Lasikentwicklungen, die<br />
3D-Lasik, das sind die zentralen Themen derzeit.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Gespräch führte Susanne Wolters.<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
11<br />
10-doc_final.indd 11 12.07.<strong>2013</strong> 09:33:16
perspektiven<br />
frauennetzwerk<br />
Netzwerken in Nürnberg<br />
Große Kongresse wie derjenige der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) sind das passende<br />
Umfeld für Netzwerktreffen. Dort luden „Die Augenchirurginnen“ wieder ein, Erfahrungen<br />
auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und die Frauenförderung voranzutreiben.<br />
Gastreferentin Ina Colle (linkes Foto) ist Projektkoordinatorin im Vivantes Netzwerk für Gesundheit Berlin. Die Mitglieder des Gründungskomitees PD Dr. Anja Liekfeld (2.v.l.), Prof. Dr. Maya<br />
Müller (3.v.l.) sowie Prof Dr. Susanne Binder (re.) während der Diskussionsrunde auf dem Podium<br />
alle Fotos: Bausch + Lomb<br />
Aufmerksame ZuhörerInnen: Das Netzwerk hat jetzt rund 180 Mitglieder<br />
Erfahrungsaustausch und Kommunikation werden groß geschrieben<br />
Nach der Begrüßung durch Bettina Kannegiesser, Projektleitung<br />
„Die Augenchirurginnen“ bei Bausch<br />
+ Lomb, gab Prof. Dr. Nicole Eter einige aktuelle<br />
Informationen zur Entwicklung des Netzwerks. Nach seiner<br />
Gründung vor acht Monaten freut es sich über konstantes<br />
Wachstum und eine aktuelle Zahl <strong>von</strong> 180 Mitgliedern. Das<br />
Mentoring-Programm umfasst derzeit 22 Mentees und 14<br />
Mentorinnen.<br />
Den Gastvortrag hielt Ina Colle, Projektkoordinatorin im Vivantes<br />
Netzwerk für Gesundheit Berlin, zum Thema „Neue<br />
Wege im Krankenhaus – Karriere und Familie vereinbaren“.<br />
Zunächst stellte sie fest, dass die Anzahl der weiblichen Medizinstudierenden<br />
steigt, dies sich jedoch nach wie vor nicht in<br />
der Anzahl der Chefärztinnen widerspiegelt. Bei Vivantes werden<br />
bis 2016 altersbedingt 17 Chefarztpositionen frei, eine da<strong>von</strong><br />
auch in der Abteilung <strong>Ophthalmologie</strong> – dies biete Frauen<br />
12<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
12-augenchirurginnen_final.indd 12 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:12
frauennetzwerk<br />
perspektiven<br />
eine gute Chance, in die Chefetage einzuziehen. I. Colle zeigte<br />
Voraussetzungen auf, die den Karriereweg unterstützen. Dazu<br />
gehörten auf gesellschaftlicher Ebene eine Veränderung der<br />
Rollenbilder im Alltag sowie die Förderung der Familie – und<br />
es könne auch eine gesetzliche Quotenregelung sein. Auf persönlicher<br />
Ebene müssten sich Frauen Klarheit über ihre berufliche<br />
Entwicklung verschaffen. Dabei könnten sie durch<br />
Workshops zur Karriereplanung, Netzwerke, Förderung durch<br />
Vorgesetzte, Vorbilder und Mentoren/Mentorinnen oder Coaching<br />
unterstützt werden. Auch ein berufspolitisches Engagement<br />
sei wichtig. Zu den Voraussetzungen seitens des Unternehmens<br />
bzw. der Organisation zählt I. Colle beispielsweise<br />
eine Zertifizierung und Zielvereinbarung als Selbstverpflichtung,<br />
Maßnahmen zur Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf und Familie,<br />
die Aufnahme des Themas in das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm<br />
zur Bewusstseinsbildung der Entscheidungsträger,<br />
eine transparente Rekrutierungs- und Beförderungspolitik,<br />
die Förderung der Frauen durch Verantwortungsübergabe<br />
sowie flexible Arbeitszeit- und Karrieremodelle.<br />
Vivantes hat sich zum Ziel gesetzt, die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf<br />
und Familie zu verbessern. Um die Aktivitäten zu dokumentieren,<br />
die bestehenden Maßnahmen zu bündeln, zu strukturieren<br />
und auszubauen, wurde der Klinikverbund Mitglied im<br />
Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ und nahm<br />
2010/11 am Audit „berufundfamilie“ teil. Als Beispiele für<br />
Maßnahmen nannte I. Colle die Intranetseite „vivaFamilia“:<br />
Sie enthält Informationen über alle internen Angebote zur<br />
Vereinbarkeit bezogen auf Kinder und pflegende Angehörige<br />
sowie nützliche Informationen, Links und Downloads zum<br />
Thema. Die Seite ist auch <strong>von</strong> zu Hause aus für die Beschäftigten<br />
erreichbar. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Kindernotfallbetreuung<br />
„Kids mobil“: Beschäftigte können auf<br />
eine Notfallbetreuung zurückgreifen, wenn ein Kind plötzlich<br />
krank wird, wenn die reguläre Kinderbetreuung unerwartet<br />
ausfällt oder bei ungeplanten Arbeitszeiten durch Überstunden<br />
oder bei der Übernahme <strong>von</strong> Diensten. Hinzu kommt ein<br />
Kontakthalteprogramm in der Elternzeit.<br />
Reichlich Diskussionsstoff<br />
Die anschließenden Diskussion verdeutlichte, woran es derzeit<br />
noch fehlt. So wurde moniert, dass noch nur wenige Männer<br />
Elternzeit nehmen und wenn, dann meist nur für zwei Monate.<br />
Hier müsse sich auch die Akzeptanz seitens der Unternehmen/<br />
Organisation bessern. Oftmals scheitere es daran, dass der<br />
Mann die Elternzeit nicht dann nehmen könne, wenn die Frau<br />
es brauche – etwa wenn sie zurück in den Beruf möchte. Hier<br />
seien auch die Männer gefragt, sich stärker durchzusetzen. Ein<br />
anderer Aspekt: Ein Kontakthalteprogramm während der Elternzeit<br />
müsse <strong>von</strong> beiden Seiten – den Unternehmen und den<br />
Frauen – gefördert werden. Ein bestehender Kontakt könne<br />
den Wiedereinstieg erleichtern und auch während der Elternzeit<br />
für Entlastung sorgen. Arbeitnehmer hätten die Möglichkeit,<br />
bereits während der Elternzeit Schichten im Krankenhaus<br />
zu übernehmen. Allerdings sei dies finanziell nicht attraktiv<br />
und daher die Bereitschaft eher gering. Insgesamt sei die Betreuung<br />
<strong>von</strong> Kleinkindern auf einem guten Weg, aber für die<br />
Betreuung <strong>von</strong> Schulkindern müssten in vielen Bundesländern<br />
noch unterstützende Möglichkeiten gefunden werden.<br />
„Man darf ungeduldig sein“<br />
Gründungsmitglied Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Susanne Binder<br />
(Wien) sprach dem Nachwuchs zum Abschluss der Veranstaltung<br />
Mut zu: „Wer eine Familie managt, der kann auch ein<br />
Krankenhaus leiten.“ Sie berichtete aus ihrer eigenen Erfahrung:<br />
„Um erfolgreich zu sein, habe ich früher die ‚männliche<br />
Art‘ kopiert, aber heute gibt es genügend weibliche Vorbilder,<br />
an denen sich der Nachwuchs orientieren kann.“ Dennoch<br />
muss sich in ihren Augen einiges ändern: „Wesentlich ist, dass<br />
Frauen in den Entscheidungsgremien in einem hohen Prozentsatz<br />
vertreten sind und auch andere Frauen in entscheidende<br />
Positionen bringen. Dazu gehören Gesundheitsgremien genauso<br />
wie Vorsitze bei Kongressen, aber auch Herausgebertätigkeit<br />
und eine weiblich orientierte PR für die neuen chirurgischen<br />
Verfahren. Man darf ungeduldig sein. Mehrere hundert Jahre<br />
wurden die Männer bevorzugt, jetzt kann es in den nächsten 50<br />
Jahren auch eine Frauenbevorzugung geben.“<br />
INFO<br />
Herausforderungen, denen sich Augenärztinnen auf ihrem Weg in<br />
die Augenchirurgie stellen müssen, sind fehlende Karrierechancen,<br />
die Nicht-Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf sowie ein<br />
mangelhafter Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen.<br />
Um aufstrebende Ophthalmochirurginnen hierbei zu unterstützen,<br />
bietet das 2012 gegründete, <strong>von</strong> Bausch + Lomb geförderte<br />
Netzwerk „Die Augenchirurginnen“ regelmäßige Netzwerkveranstaltungen<br />
an.<br />
Nächste Veranstaltungen:<br />
September <strong>2013</strong>: Netzwerktreffen im Rahmen der DOG in Berlin<br />
November <strong>2013</strong>: Erstes Phako-Wetlab für Netzwerk-Mitglieder<br />
bei Bausch + Lomb in Berlin mit den Gründungsmitgliedern PD Dr.<br />
Anja Liekfeld und Dipl.-Med. Marina Müller<br />
Kontakt: Wer sich für das Netzwerk anmelden oder als Mentorin<br />
zur Verfügung stellen möchte, kann dies per E-Mail tun:<br />
dieaugenchirurginnen@bausch.com<br />
Internet: www.augenchirurginnen.de<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
13<br />
12-augenchirurginnen_final.indd 13 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:12
editorial<br />
s c h w e r p u n k t r e f r a k t i v e c h i r u r g i e<br />
Optometristen: Ja bitte!<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
hiermit bekenne ich mich als personifiziertes Feindbild<br />
unserer Standesvertretung, des Berufsverbandes<br />
der Augenärzte (BVA): Ich kooperiere mit Optometristen,<br />
ich unterrichte Optometristen, ich beschäftige<br />
Optometristen – und ich freue mich über diese<br />
Berufsgruppe im klinischen Alltag ...<br />
Und eigentlich stehe ich damit nicht allein unter<br />
den Augenärzten. So höre ich immer wieder im<br />
persönlichen Gespräch mit Kollegen, dass auch sie<br />
gerne mit Optikern oder Optometristen arbeiten<br />
und sie in ihren Praxen und Kliniken einstellen<br />
(wollen). Aber oft wird das nur unter vorgehaltener<br />
Hand bekannt, immer mit dem Hinweis: „Psst, das<br />
sollte man nicht laut sagen, weil die ‚offizielle Meinung‘<br />
der Augenärzte da<strong>von</strong> abrät, Optometristen<br />
zu unterstützen!“. Daher habe ich offiziell beim<br />
BVA um eine zitierfähige Stellungnahme gebeten.<br />
Sie lautet: „Der BVA sieht die Notwendigkeit einer<br />
Optometristen-Ausbildung nicht. Es gibt die klare<br />
Aufgabenteilung, nach der das Messen und Fertigen<br />
<strong>von</strong> Brillen dem Optiker obliegt, die medizinische<br />
Diagnostik und Therapie dem Augenarzt. Die Ausweitung<br />
des Leistungsspektrums eines Optikers<br />
muss ihre Grenze bei der Prüfung <strong>von</strong> Auffälligkeiten<br />
und Diagnostik haben, da ansonsten Heilkunde<br />
betrieben wird.“<br />
Ein bisschen hört sich das wie „Futterneid“ an.<br />
Selbst wenn beim Augenoptiker der Augendruck<br />
gemessen wird (natürlich im Non-contact-Verfahren,<br />
weil allen Optikern und Optometristen ein invasives<br />
Verfahren und das Applizieren <strong>von</strong> Augentropfen<br />
untersagt ist, was in der Ausbildung auch<br />
vermittelt wird), ist das für die Patienten eher ein<br />
zusätzliches Screening (<strong>von</strong> dem wir alle wissen,<br />
dass es natürlich nicht reicht – siehe die Glaukom-<br />
IGeL-Diskussion!), denn im Zweifelsfall wird der<br />
gut ausgebildete Optiker oder Optometrist den Patienten<br />
zum Augenarzt schicken, so dass insgesamt<br />
sicher nicht weniger, sondern ggf. sogar mehr Patienten<br />
in unseren Praxen landen.<br />
Ähnlich lief vor Jahren die Diskussion um das<br />
Blutdruckmessen in den Apotheken, was sich inzwischen<br />
etabliert hat. Kein einziger Patient weniger<br />
ist daher in den Praxen gelandet, aber der eine<br />
oder andere wird dadurch frühzeitiger zum Arzt<br />
geschickt, weil er einen auffälligen Blutdruck hat,<br />
der sonst nicht bemerkt worden wäre. So wird es<br />
auch mit dem Augendruck sein ...<br />
Ich halte die Aussage vom BVA in der heutigen<br />
Zeit nicht mehr für angemessen, vor allem in Anbetracht<br />
der exponentiellen Entwicklung der Technologie<br />
bei den verschiedenen Messmethoden und<br />
-geräten. So können wir alle froh sein über eine<br />
qualifiziert ausgebildete Berufsgruppe im Bereich<br />
der Optik. Und genau da müssen wir Augenärzte<br />
berufspolitisch ansetzen: Wir sollten Einfluss nehmen<br />
auf die Qualifikation <strong>von</strong> Optikern und Optometristen,<br />
wir Augenärzte sollten ausbilden und<br />
mit dem Zentralverband der Augenoptiker (ZVA)<br />
kooperieren. So ist es z.B. sinvoll und gleichzeitig<br />
großartig für die Augenärzte und Auszubildenden<br />
der Optik, wenn Prof. Schiefer nun in Aalen<br />
als Leiter im Bereich der optischen Fakultät prägt<br />
und gestaltet. Einen solchen Weg sollten wir als<br />
14 <strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong> 06 / <strong>2013</strong><br />
14-Editorial Liekfeld_final.indd 14 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:44
editorial<br />
PD Dr. med. Anja Liekfeld,<br />
Chefärztin der Augenklinik am<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Ernst</strong> <strong>von</strong> Bergmann, Potsdam,<br />
al@concept-ophthalmologie.de<br />
Berufsgruppe der Augenärzte weitergehen. Und<br />
keinesfalls müssen wir Angst haben, dass uns die<br />
Optometristen Arbeit oder Patienten entziehen.<br />
Das verbietet bereits die Statistik, wenn man die<br />
Umfrage der <strong>Ernst</strong>-Abbe-Fachhochschule in Jena<br />
aus 2012 betrachtet: Danach sind lediglich knapp<br />
zehn Prozent der Absolventen in klinischen Einrichtungen<br />
und ca. 23 Prozent im augenoptischen<br />
Fachgeschäft tätig, während der größte Anteil mit<br />
39 Prozent in der Industrie und in Forschungseinrichtungen<br />
beschäftigt ist.<br />
Die Berufsgruppe der Optiker und Optometristen<br />
freut sich über eine Kooperation, sie funktioniert<br />
im Kleinen bereits auf persönlicher Ebene zwischen<br />
Augenarzt und Optiker sehr gut. Wir sollten<br />
das auch im Großen, auf berufspolitischer Ebene<br />
fördern und uns selber als Augenärzte ohne Vorbehalte<br />
öffnen, vor allem auch in der Unterstützung<br />
der Ausbildung – alles zum Wohle der augenärztlichen<br />
Versorgung der Patienten und Gesellschaft.<br />
Und es lohnt sich, den Anteil der Optometristen im<br />
klinischen Alltag unserer Praxen und Kliniken zu<br />
erhöhen!<br />
So auch im Bereich unseres Schwerpunkt-Themas,<br />
der refraktiven Chirurgie. Eine Kooperation <strong>von</strong><br />
Optometristen und Augenärzten, eine Unterstützung<br />
der refraktiven Praxis durch Optometristen ist<br />
sehr hilfreich und befruchtend (keinesfalls natürlich<br />
ist es zu unterstützen oder angemessen, wenn Optometristen<br />
oder Optiker eigenständig refraktive Chirurgie<br />
durchführen wollen – das wäre fahrlässig. Es<br />
handelt sich auch beim Lasern um einen operativen<br />
Eingriff mit möglichen Komplikationen, die nur<br />
bei einer entsprechenden augenärztlichen Ausbildung<br />
beherrscht werden können!). Denn auch in<br />
der refraktiven Chirurgie öffnen sich zunehmend<br />
neue Möglichkeiten, Verfahren werden optimiert<br />
und differenziert, moderne Technologien werden<br />
implementiert und zusätzliches optisches Verständnis<br />
durch einen Optometristen zur Unterstützung<br />
des refraktiven Chirurgen kann sehr förderlich sein.<br />
Lesen Sie über die nach wie vor mit Einschränkungen<br />
behafteten, aber immer wieder spannenden,<br />
sich weiterentwickelnden und aktuellen<br />
Therapie-Optionen bei der Presbyopie-Korrektur<br />
(Holzer, S. 16 und Jendritza, S. 19). Informieren Sie<br />
sich über die praktischen und klinisch relevanten<br />
Vor- und Nachteile der heiß diskutierten Femto-<br />
Phako (Schmickler, S. 22). Und freuen Sie sich mit<br />
uns über die vielen Antworten <strong>von</strong> Spezialisten im<br />
Bereich der refraktiven Chirurgie auf unsere kleine<br />
Umfrage, die die aktuellen Tendenzen, Entwicklungen<br />
und auch kritischen Einschätzungen widerspiegeln.<br />
… Und der BVA möge mir meine kritischen persönlichen<br />
Anmerkungen verzeihen. Wir sind natürlich<br />
alle sehr froh über die kompetente Standesvertretung<br />
und die Arbeit, die Sie als BVA täglich für uns<br />
leisten.<br />
Mit herzlichen Grüßen,<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
15<br />
14-Editorial Liekfeld_final.indd 15 12.07.<strong>2013</strong> 07:23:44
schwerpunkt<br />
refraktive chirurgie<br />
Operative<br />
Presbyopiekorrektur<br />
Die Presbyopiebehandlung wird in Zukunft wegen der zunehmend älter werdenden<br />
Bevölkerung eine wichtige Aufgabe sein. Derzeit beinhalten die operativen<br />
Möglichkeiten zur Presbyopiekorrektur vor allem die Excimer-Laser-Behandlung und die<br />
Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea, die Implantation <strong>von</strong> kornealen Inlays<br />
mit unterschiedlichen Wirkmechanismen sowie den refraktiven Linsenaustausch (RLA)<br />
bzw. Clear Lens Exchange (CLE) mit Implantation <strong>von</strong> multifokalen Linsen. Von Prof. Dr.<br />
Mike P. Holzer.<br />
Der Akkommodationsverlust bedeutet für presbyope<br />
Patienten subjektiv eine deutliche Einbuße an<br />
Lebensqualität. Der altersbedingte Verlust der Akkommodation<br />
beginnt in der Regel um das 40. Lebensjahr<br />
und führt zu einem kompletten Verlust im Alter zwischen 50<br />
und 55 Jahren. Die Presbyopie wird definiert als Verlust der<br />
Akkommodationsfähigkeit aufgrund eines Elastizitätsverlustes<br />
der natürlichen Linse. Aufgrund der zunehmend älter<br />
werdenden Bevölkerung stellt die Presbyopiebehandlung eine<br />
wichtige Aufgabe in der Zukunft dar. Nach Schätzungen des<br />
statistischen Bundesamtes werden in Deutschland im Jahr<br />
2060 34 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sein im<br />
Vergleich zu lediglich 19 Prozent im Jahre 2008. Die nichtoperative<br />
Presbyopiebehandlung begrenzt sich hauptsächlich<br />
auf das Tragen einer Nah- bzw. Gleitsichtbrille oder <strong>von</strong> bibzw.<br />
multifokalen Kontaktlinsen.<br />
Operative Presbyopiekorrektur<br />
Eine operative Korrektur der Presbyopie wurde und wird <strong>von</strong><br />
vielen Ophthalmologen verfolgt und verschiedene Ansätze wurden<br />
in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten untersucht.<br />
Ein erster Ansatz war das Monovision-Verfahren mit einem<br />
Dioptrienunterschied zwischen dominantem und nichtdominantem<br />
Auge <strong>von</strong> 2 bis 3 Dioptrien. 3 Dies kann durch die<br />
Implantation <strong>von</strong> Intraokularlinsen, aber auch durch Excimer-<br />
Laser-Behandlung der Kornea erzielt werden. Der Dioptrienunterschied<br />
kann auch individuell geringer gewählt werden<br />
und sollte idealerweise im Vorfeld mittels Kontaktlinsentrageversuch<br />
simuliert werden. Trotzdem wird das Verfahren nicht<br />
<strong>von</strong> allen Patienten akzeptiert, da auch die binokulare Funktionalität<br />
beeinflusst wird.<br />
Die operativen Möglichkeiten im Intraokularlinsenbereich<br />
zur Presbyopiekorrektur beinhalten derzeit hauptsächlich folgende<br />
Konzepte:<br />
Prof. Dr. Mike P. Holzer ist<br />
Stellvertr. ärztl. Direktor & Ltd Oberarzt,<br />
Leitung Refraktive Chirurgie an der<br />
Universitäts-Augenklinik Heidelberg<br />
• Excimer-Laser-Behandlung der Kornea<br />
• Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea<br />
• Implantation <strong>von</strong> kornealen Inlays mit unterschiedlichen<br />
Wirkmechanismen<br />
• Refraktiver Linsenaustausch (RLA) bzw. Clear Lens Exchange<br />
(CLE) mit Implantation <strong>von</strong> multifokalen Linsen,<br />
auch im Rahmen der Kataraktchirurgie möglich<br />
16<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
16-presbyopiebehandlung_final2.indd 16 15.07.<strong>2013</strong> 09:35:34
efraktive chirurgie<br />
schwerpunkt<br />
Presbyopiekorrektur mittels Excimer-Laser<br />
Durch die Einführung des Excimer-Lasers in die Hornhautchirurgie<br />
besteht die Möglichkeit, hochpräzise gezielt die<br />
korneale Oberfläche zu modifizieren. Dies wurde bereits früh<br />
auch für die Presbyopiebehandlung in Form der Monovision<br />
genutzt. Dabei wird das nicht-dominante Auge leicht myop belassen<br />
und das dominante Auge komplett für die Ferne korrigiert.<br />
Zwar wird nicht <strong>von</strong> allen Patienten diese geringe Anisometropie<br />
toleriert, jedoch ist eine präoperative Testung mittels<br />
Kontaktlinsentrageversuch möglich. Weitere Ansätze waren<br />
bereits in den 1990er Jahren einfache multifokale Ablationsprofile,<br />
wobei diese mit teilweise recht starken optischen Phänomenen<br />
und nicht ausreichenden Visuswerten einhergingen.<br />
Durch die Einführung der Aberrationsmessungen und Excimer-Lasergeräte<br />
der neuesten Generation mit sehr kleinem<br />
Laserstrahldurchmesser konnten diese multifokalen Ablationsprofile<br />
deutlich optimiert werden. Durch gezielte Kombination<br />
mit Aberrationskorrekturen sind damit recht gute Verbesserungen<br />
im Nahvisusbereich möglich. Gleichzeitig kann es jedoch<br />
zu einer Reduktion des bestkorrigierten Fernvisus kommen.<br />
Daher erscheinen für die Patientenselektion insbesondere<br />
hyperope Patienten, die nicht permanent eine Fernbrille tragen,<br />
geeignete Patienten zu sein. Aktuell werden <strong>von</strong> der Firma<br />
Schwind Eyetech Solutions das Presbymax und <strong>von</strong> Bausch +<br />
Lomb / Technolas PV das Supracor Verfahren angeboten. 4,5<br />
Eine Kombination aus einer Monovision mit ca. -1,5 dpt auf<br />
dem nicht-dominanten Auge und gezielter Erhöhung <strong>von</strong> kornealen<br />
sphärischen Aberrationen stellt das Blended Vision Verfahren<br />
<strong>von</strong> Carl Zeiss Meditec dar. Durch diese Kombination<br />
soll im Gegensatz zur klassischen Monovision auch der Visus<br />
im Intermediärbereich verbessert werden. 6<br />
Presbyopiekorrektur mittels Femtosekundenlaser<br />
Der Femtosekundenlaser wird bereits seit mehr als zehn<br />
Jahren in der Augenheilkunde eingesetzt. Von ursprünglich<br />
LASIK-Flapschnitten über therapeutische Anwendungen wie<br />
der Keratoplastik oder intrakornealen Ringsegmenten gehen<br />
die Einsatzmöglichkeiten auch hin zur Kataraktchirurgie und<br />
der Presbyopiekorrektur. Letztere macht sich die Besonderheit<br />
des Femtosekundenlasers zu Nutze, in den mittleren Schichten<br />
der Kornea Entlastungsschnitte durchzuführen, ohne dass<br />
hierfür die Hornhautoberfläche eröffnet werden muss. Durch<br />
spezielle Schnittmuster sind somit geringe Refraktionskorrekturen<br />
möglich. Dies wird mit der intrastromalen Presbyopiekorrektur<br />
mit dem VICTUS Femtosekundenlaser <strong>von</strong> Bausch<br />
+ Lomb / Technolas PV verfolgt. Durch fünf intrastromale<br />
Ringschnitte im nicht-dominanten Auge mit einem Innendurchmesser<br />
<strong>von</strong> 1,8 mm und einem äußeren Durchmesser<br />
<strong>von</strong> 3,4 mm wird dabei eine zentrale Aufsteilung der Kornea<br />
zwischen 1,0 und 1,5 dpt erzielt, die in Kombination mit einer<br />
höheren Tiefenschärfe zu einem Nahvisusgewinn für den Patienten<br />
führt. Da die individuelle biomechanische Antwort der<br />
Kornea auf diese Ringschnitte noch nicht genau vorhersagbar<br />
ist, sind die erzielten Effekte bei einigen Patienten jedoch unter<br />
den Erwartungen und der Eingriff ist derzeit nicht reversibel.<br />
Desweiteren kann es in dem behandelten Auge zu einem Verlust<br />
des bestkorrigierten Fernvisus in Höhe <strong>von</strong> zwei Zeilen<br />
kommen. Somit sind die Patientenselektion und die sehr umfassende<br />
Patientenaufklärung äußerst wichtig. 7<br />
Presbyopiekorrektur mittels kornealer Inlays<br />
Eine weitere korneale Presbyopiekorrekturmöglichkeit stellt die<br />
Implantation <strong>von</strong> Inlays dar. Diese gibt es in Form <strong>von</strong> Lochblendensystemen<br />
mit einem Innendurchmesser <strong>von</strong> 1,6 mm und<br />
Außendurchmesser <strong>von</strong> 3,8 mm, die zu einer Tiefenschärfensteigerung<br />
und dadurch Verbesserung der Nahsicht führen (Kamra<br />
Inlay, Acufocus; s. Beitrag Jendritza S. 19ff). Dabei wird lediglich<br />
das nicht-dominante Auge behandelt. Idealerweise wird dies<br />
kombiniert mit einer dezenten Excimer Laser Monovision. Ein<br />
komplett transparentes Inlay, das nach Implantation zu einer Änderung<br />
der Hornhautoberflächen-Kurvatur führt, ist das Raindrop<br />
Inlay (Revision Optics). Ähnlich wie bei den multifokalen<br />
Excimer- bzw. Femtosekundenlaser basierten Presbyopieverfahren<br />
kommt es hier durch das lediglich 32 µm dünne Inlay zu einer<br />
geringen Aufsteilung der zentralen Hornhaut und dadurch<br />
zu einer Nahvisussteigerung. Eine dritte Variante stellt die Implantation<br />
eines Inlays mit zentraler Zone ohne und peripherer<br />
Zone mit 1,5 bis 3,5 dpt Stärke dar (Flexivue, Presbia), wobei die<br />
Zentrierung für den Erfolg eine entscheidende Rolle spielt.<br />
Gemeinsam ist all diesen Inlays, dass ein Hornhaut Flap geschnitten<br />
werden muss, der sich in tieferen Schichten als bei<br />
einer klassischen LASIK Behandlung befindet. Eine Kombination<br />
mit einer Excimer-Laser-Fernkorrektur ist möglich, jedoch<br />
ist gerade in der Altersgruppe der Presbyopen die postoperative<br />
Sicca-Problematik nicht zu unterschätzen. 8<br />
Presbyopiekorrektur mittels multifokaler<br />
Intraokularlinsen<br />
Multifokallinsen (MIOL) werden seit Ende der 1980er Jahre<br />
im Rahmen der Kataraktchirurgie implantiert. Unterschieden<br />
werden das diffraktive und das refraktive Prinzip. Diese Einteilung<br />
ergibt sich aus der Lichtausbreitung <strong>von</strong> der Linse zur Retina.<br />
Diffraktive Multifokallinsen separieren einfallendes Licht<br />
auf zwei Brennpunkte, einen für die Nähe und einen für die<br />
Ferne, der Intermediärvisus zeigt in den Defokuskurven häufig<br />
eine typische Absenkung. Bei refraktiven Multifokallinsen werden<br />
mehrere sphärische Zonen unterschiedlicher Refraktion<br />
angelegt, wodurch mehr als zwei Brennpunkte entstehen. Häufig<br />
zeigen diese MIOL-Modelle dadurch auch eine etwas<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
17<br />
16-presbyopiebehandlung_final2.indd 17 15.07.<strong>2013</strong> 09:35:34
schwerpunkt<br />
refraktive chirurgie<br />
geringere Absenkung im Intermediärbereich als die diffraktiven<br />
Modelle, allerdings wird häufig aber auch ein etwas geringerer<br />
Nahvisus erreicht im Vergleich zur Aufteilung auf zwei definierte<br />
Brennpunkte.<br />
Die aktuellen MIOLs der Firmen Alcon und Zeiss haben eine<br />
Kombination aus beiden optischen Prinzipien: Die Alcon<br />
AcrySof ReSTOR MIOL besitzt ein apodisiertes diffraktives/<br />
refraktives Optikdesign – neben +3,0 dpt seit kurzem auch erhältlich<br />
mit +2,5 dpt Nahaddition. Die Zeiss AT.Lisa MIOL<br />
zeichnet sich durch ein refraktiv-diffraktives Oberflächenprofil<br />
mit einer Nahaddition <strong>von</strong> +3,75 dpt aus.<br />
Ein neues MIOL-Modell stellt die LENTIS Mplus IOL der Firma<br />
Oculentis dar, welche im März 2009 die CE-Kennzeichnung<br />
erhielt. Der asphärische, asymmetrische Fernteil wird mit einem<br />
sektorförmigen Nahteil <strong>von</strong> +3,0 dpt kombiniert. Aufgrund der<br />
besseren Rotationsstabilität wurde das initiale C-Schlaufen-Haptik-Modell<br />
zugunsten der Plattenhaptikversion verlassen.<br />
Unabhängig <strong>von</strong> diesen verschiedenen optischen Prinzipien<br />
hat die Nahaddition (meist +3,0 dpt, +3,75 dpt oder +4,0 dpt)<br />
einen wichtigen Einfluss auf das postoperative visuelle Ergebnis.<br />
Studien, die +3,0 vs. +4,0 dpt MIOLs verglichen haben,<br />
fanden meist keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der<br />
funktionellen Ergebnissen (Fern- und Nahvisus). Die Vorteile<br />
für die +3,0 dpt Nahaddition waren jedoch meist neben einem<br />
günstigeren Defokuskurvenverlauf (höherer Peak im Nah- und<br />
Intermediärbereich) ein besserer Intermediärvisus, eine bessere<br />
Brillenunabhängigkeit sowie eine höhere Patientenzufriedenheit.<br />
Eine niedrigere Nahaddition hat damit prinzipiell keinen<br />
unmittelbaren Einfluss auf die Höhe des Nahvisus, sondern auf<br />
den Leseabstand, der etwas weiter entfernt liegt. Dadurch erklärt<br />
sich aber auch der bessere Intermediärvisus. Diesen Zusammenhang<br />
gilt es aber bei der Auswahl der MIOL zu beachten.<br />
Aufgrund der physikalischen Lichtaufteilung auf verschiedene<br />
Brennpunkte haben MIOLs aber weiterhin den Nachteil der<br />
möglichen Kontrastminderung sowie der erhöhten Blendung –<br />
insbesondere unter skotopischen Lichtbedingungen. Deswegen<br />
ist eine sorgfältige Patientenselektion sowie Aufklärung für die<br />
Zufriedenheit der Patienten essentiell. Für die Auswahl des geeigneten<br />
MIOL-Models sollte genau besprochen werden, welche<br />
Entfernungen für den einzelnen Patienten wichtig sind und<br />
ob besondere berufliche Anforderungen oder Hobbys vorliegen.<br />
Auf diese kann durch die Wahl des geeigneten optischen<br />
Prinzips sowie der Nahaddition eingegangen werden.<br />
Wichtig bei der Implantation <strong>von</strong> MIOLs ist auch die Beurteilung<br />
des präoperativen Astigmatismus. Dieser sollte postoperativ<br />
deutlich unter einer Dioptrie liegen, da nur durch eine<br />
sorgfältige Astigmatismuskontrolle eine zufriedenstellende<br />
Brillenunabhängigkeit erreicht werden kann. Ist der Astigmatismus<br />
mittels kornealer Inzisionen nicht ausreichend zu reduzieren,<br />
bietet sich die Implantation <strong>von</strong> multifokal-torischen<br />
IOLs an, welche u.a. <strong>von</strong> den Firmen Alcon, AMO, Oculentis,<br />
Rayner sowie Zeiss angeboten werden. Auch bei diesem<br />
Premium-IOL-Typ gibt es die Auswahlmöglichkeit zwischen<br />
verschiedenen optischen Prinzipien sowie Nahadditionen. Alternativ<br />
kann der verbliebene Astigmatismus mittels Excimer-<br />
Laser nachbehandelt werden.<br />
Wurde bereits eine monofokale IOL implantiert und es besteht<br />
weiterhin der Wunsch nach Presbyopiekorrektur, ermöglichen<br />
additive, multifokale IOL, welche in den Sulcus ciliaris meist<br />
zweizeitig eingesetzt werden, eine Therapiemöglichkeit. Aktuell<br />
bieten die Firmen Humanoptics, Rayner sowie First Q solche<br />
Sonderlinsen an.<br />
Einen neuen weiteren innovativen Therapieansatz stellen trifokale<br />
MIOLs dar. Hier werden zwei diffraktive Optiken übereinandergelegt,<br />
wodurch der Intemediärvisus verbessert werden<br />
soll. Aktuell werden solche Linsen <strong>von</strong> der Firma Physiol (Fine<br />
Vision IOL +3,5/+1,75 dpt) sowie der Firma Zeiss (AT Lisa tri<br />
+ 3,33/+1,66 dpt) angeboten. Studien zeigten für beide Modelle<br />
einen günstigeren Defokuskurvenverlauf, der insbesondere<br />
im Zwischenbereich deutlich weniger abfällt und somit über<br />
eine größere Distanz eine Brillenunabhängigkeit ermöglicht.<br />
Langfristige Studien müssen allerdings die Stabilität dieser Ergebnisse<br />
noch zeigen. Des Weiteren wird <strong>von</strong> Interesse sein, ob<br />
die optischen Begleiterscheinungen vergleichbar oder eventuell<br />
doch höher als bei den klassisch-diffraktiven MIOLs sind. 9<br />
Die Presbyopiekorrektur mittels akkommodativer Intraokularlinsen<br />
bleibt weiterhin ein Forschungsschwerpunkt weltweit.<br />
Neue Entwicklungen zielen auf Intraokularlinsenmodelle, die<br />
eine Kurvaturänderung der Optik ermöglichen, ähnlich der<br />
natürlichen Linse während des Akkommodationsvorganges.<br />
Es bleibt abzuwarten, ob mit diesen neuen Entwicklungen der<br />
Wunsch nach guten Visuswerten in jeglicher Distanz erfüllt<br />
werden können.<br />
Literatur<br />
1. <strong>von</strong> Helmholtz H (1855) Über die Akommodation des Auges. Albrecht <strong>von</strong> Graefes Arch<br />
Klin Exp Ophthalmol 1:1-89<br />
2. Glasser A, Kaufman PL (1999) The mechanism of accommodation in primates. Ophthalmology<br />
106:863-872<br />
3. Jain S, Arora I, Azar DT (1996) Success of monovision in presbyopes: review of the<br />
literature and potential applications to refractive surgery. Surv Ophthalmol 40:491-499<br />
4. Uthoff D, Pölzl M, Hepper D, Holland D (2012) A new method of cornea modulation with<br />
excimer laser for simultaneous correction od presbyopia and ametropia. Graefes Arch<br />
Clin Exp Ophthalmol 250:1649-1661<br />
5. Ryan a, O’Keefe M (<strong>2013</strong>) Corneal approach to hyperopic presbyopia treatment: Sixmonth<br />
outcomes of a new multifocal excimer laser in situ keratomileusis procedure. J<br />
Cataract Refract Surg Jun 5 (Epub ahead of print)<br />
6. Reinstein DZ, Carp GI, Archer TJ, Gobbe M (2012) LASIK for presbyopia correction in<br />
emmetropic patients using aspheric ablation profiles and a micro-monovision protocol<br />
with the Carl Zeiss Meditec MEL 80 and VisuMax. J Refract Surg 28:531-541<br />
7. Holzer MP (<strong>2013</strong>) Intrastromal femtoseond laser-based presbyopia correction. Ophthalmologe<br />
110:259-262<br />
8. Lindstrom RL, Macrae SM, Pepose JS, Hoopes PC Sr (<strong>2013</strong>) Corneal inlays for presbyopia<br />
correction. Curr Opin Ophthalmol 24:281-287<br />
9. Auffarth GU, Rabsilber TM, Kohnen T, Holzer MP (2008) Design and optical principles of<br />
multifocal lenses. Ophthalmologe 105:522-526<br />
18<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
16-presbyopiebehandlung_final2.indd 18 15.07.<strong>2013</strong> 09:35:34
efraktive chirurgie<br />
schwerpunkt<br />
Kamra Corneal Inlay<br />
zur Presbyopiekorrektur<br />
Korneale Inlays zur Korrektur der Presbyopie sind relativ neu. Nach dem Prinzip der stenopäischen<br />
Lücke verbessert das Kamra-Implantat den unkorrigierten Intermediär- und<br />
Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fernvisus. Die Wirksamkeit wurde in<br />
Studien bestätigt, doch es gibt auch Nebenwirkungen. Von Dr. Bettina Jendritza.<br />
In den letzten Jahren rückt die Presbyopiekorrektur immer<br />
mehr in den Fokus des Interesses. Gründe sind u.a. die<br />
stetig steigende Zahl <strong>von</strong> Presbyopen aufgrund der verlängerten<br />
Lebenserwartung und die zunehmenden Ansprüche<br />
an die Sehqualität, verbunden mit dem Wunsch nach Brillenfreiheit.<br />
Doch trotz intensiver klinischer und experimenteller<br />
Forschung ist die Suche nach der sicheren, effektiven und idealen<br />
– d.h. nebenwirkungsfreien – Presbyopie-Korrektur noch<br />
immer nicht beendet.<br />
Zu Verfügung stehen derzeit Hornhautlaserverfahren, die<br />
die Form der Hornhaut so ändern, dass eine erhöhte Tiefenschärfe<br />
entsteht wie zum Beispiel die PresbyLASIK (Presby-<br />
MAX) 1 oder das Intracor-Verfahren 2 oder die Erzeugung <strong>von</strong><br />
Monovision (Monovision-LASIK), außerdem intraokulare<br />
Eingriffe wie die Implantation <strong>von</strong> multifokalen oder<br />
„akkomodierenden“ IOLs. Aber die perfekte, kompromissfreie<br />
Lösung gibt es bislang nicht.<br />
Korneale Inlays – wie das Kamra-Implantat – stellen eine<br />
weitere, relativ neue Option zur Korrektur der Presbyopie<br />
dar. Das Kamra-Implantat nutzt das Prinzip der stenopäischen<br />
Lücke, um den unkorrigierten Intermediär- und<br />
Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fernvisus<br />
zu verbessern. Das zunächst 10 µ, jetzt 5 µm dünne<br />
ring- beziehungsweise scheibenförmige Inlay, das in seiner<br />
Form etwas an den amerikanischen Doughnut erinnert, hat<br />
einen Außendurchmesser <strong>von</strong> 3,8 mm und einen Innendurchmesser<br />
<strong>von</strong> 1,6 mm (Abbildung 1, siehe Seite 20). Damit<br />
ist es kleiner als eine Kontaktlinse und dünner als 1/10<br />
Papierdicke (Abbildung 2, Seite 20). Es besteht aus Polyvinylidenfluorid<br />
mit einer Carbon-Nanopartikelbeschichtung,<br />
um das Inlay schwarz bzw. undurchsichtig zu gestalten. 8.400<br />
kleine Mikroperforationslöcher sollen eine ungestörte Ernährung<br />
und Perfusion des anterioren Hornhautstromagewebes<br />
ermöglichen und damit eine Stromaverdünnung über dem Implantat<br />
und Epithel-Probleme verhindern.<br />
Prinzip aus der Fotografie<br />
Vergleichbar ist das Verfahren mit der Anwendung einer<br />
kleineren Blende („Miniblende“) in der Fotografie. Auch<br />
hierbei wird die Tiefenschärfe erhöht und damit die Nahsicht<br />
verbessert, wie Jack T. Holladay, MD, PhD in einer Simulation<br />
in seinem eigenen Garten gut darstellen konnte (Abbildung<br />
3a-c, Seite 21).<br />
Das Kamra-Implantat wird über eine mit einem Femtosekundenlaser<br />
geschnittene Hornhauttasche oder unter einen<br />
Femto-LASIK-Flap mit einer Dicke <strong>von</strong> 190 µm anhand des<br />
Purkinje-Reflex (1. Purkinje-Bild) zentriert über der Sehachse<br />
(nicht zentriert über die Pupillenmitte!) im nicht-dominaten<br />
Auge implantiert (Abbildung 4, Seite 21).<br />
Anwendung findet das Inlay sowohl bei emmetropen als<br />
auch bei ametropen Presybopen. Bei Patienten mit einer<br />
zusätzlichen Ametropie wird zunächst eine Femto-LASIK<br />
zur Korrektur der Fehlsichtigkeit durchgeführt und dann in<br />
gleicher Sitzung das Kamra-Implantat auf dem nicht führenden<br />
Auge eingesetzt 3 . Dabei sollte die Zielrefraktion auf<br />
dem Kamra-Auge bei -0,75 dpt liegen, um eine leichte Monovision<br />
zu erzielen; durch die dann folgende Implantation des<br />
Kamra-Inlays kann dann auch bei höher Presbyopie mit einer<br />
erforderlichen Nahaddition <strong>von</strong> 2,0- 2,5 dpt durch die<br />
Dr. Bettina Jendritza, FreeVis LASIK<br />
Zentrum Universitätsklinikum Mannheim<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
19<br />
19-kamra-inlay_final.indd 19 15.07.<strong>2013</strong> 13:50:22
schwerpunkt<br />
refraktive chirurgie<br />
1,6 mm<br />
Abb. 1: Das Kamra-Inlay erinnert in der Form an einen<br />
Doughnut, ist aber wesentlich kleiner mit einem Außen-<br />
Durchmesser <strong>von</strong> 3,8 mm (innen 1,6 mm)<br />
stenopäische Lücke eine ausreichende Lesefähigkeit induziert<br />
werden (modifizierte Monovision).<br />
Vor der Operation muss immer das dominante Auge bestimmt<br />
werden; zudem sollte stets ein Defokus-Toleranz-Test durchgeführt<br />
werden. Hierzu wird mit optimaler Fernrefraktion<br />
binokular beim Blick in die Ferne zunächst dem rechten, dann<br />
dem linken Auge eine Plus-Linse mit 1,0 dpt vorgehalten und<br />
vermerkt, ob dieser Defokus in der Ferne als störend wahrgenommen<br />
wird. Ist dies nicht der Fall, kann in diesem Auge<br />
(meist handelt es sich um das nichtdominante) Monovision<br />
erzeugt oder eben ein Inlay implantiert werden. Sicherheitshalber<br />
führen wir zusätzlich immer einen Kontaktlinsenversuch<br />
durch (Addition auf dem für die Implantation vorgesehenen<br />
Auge <strong>von</strong> +1,0 und dann +2,0 dpt zur Fernkorrektur), um die<br />
Lesefähigkeit und auch die reduzierte Fernsicht zu simulieren.<br />
Nur wenn auch der Kontaktlinsenversuch erfolgreich ist, wird<br />
ein Implantat eingesetzt.<br />
Zentrierung des Inlays<br />
Intraoperativ essentiell ist die Zentrierung des Inlays. Wird<br />
es innerhalb eines Umkreises <strong>von</strong> 100 µ um das 1. Purkinje<br />
Bild zentriert eingesetzt, erreichen ca. 86 % der Patienten einen<br />
Nahvisus <strong>von</strong> J2 oder besser. Innerhalb eines Umkreises<br />
<strong>von</strong> 150 µ sinkt dieser Prozentsatz bereits auf 76 % (Daten<br />
nach Studien <strong>von</strong> Dr. Minoru Tomita). Zur Überprüfung der<br />
Zentrierung steht postoperativ ein bildgebendes System, das<br />
AcuTarget zur Verfügung (Abb. 5, Seite 21). Sollte die Zentrierung<br />
am ersten postoperativen Tag nicht ausreichend sein,<br />
muss rezentriert werden.<br />
Postoperativ ist in den ersten Wochen mit einem erheblich<br />
trockeneren Auge zu rechnen, daher werden routinemäßig<br />
ein Punctum-Plug in das untere Tränenpünktchen eingesetzt,<br />
sowie eine intensive pflegende Therapie mit Hyaloronsäurehaltigen<br />
Augentropfen sowie Dexpanthenol-Gel durchgeführt,<br />
zudem für vier Wochen Ciclosproin-haltige Augentropfen<br />
2 x d appliziert. Auch die Gabe <strong>von</strong> steroidhaltigen<br />
Augentropfen ist über einen Zeitraum <strong>von</strong> drei Monaten in<br />
absteigender Dosierung und unter Druckkontrollen (Steroid-<br />
Response!) erforderlich.<br />
Die Wirksamkeit und Sicherheit des Implantates konnte<br />
mittlerweile durch mehrere publizierte Zwei- und auch Drei-<br />
Jahres-Daten bestätigt werden. 4,5 Im Mittel gewinnen die Patienten<br />
mehrere Reihen Lesefähigkeit sowohl im Nah- als auch<br />
im Intermediärvisus ohne nennenswerten Verlust im Fernvisus.<br />
Doch es gibt auch Nebenwirkungen. Insgesamt wird zumindest<br />
in der ersten Zeit das Sehen als etwas „dunkler“ empfunden.<br />
Zudem kommt es auf dem Kamra-Implantat-Auge zur<br />
Wahrnehmung <strong>von</strong> Halos und Glare bei Nacht, da die Pupille<br />
bei Nacht weiter wird als der Außendurchmesser des Implantates<br />
(3,8 mm) und dann Licht sowohl durch die zentrale Lücke<br />
als auch am Implantat-Rand vorbei ins Auge fällt. Bei sehr<br />
heller Iris ist das Implantat deutlich sichtbar und wird ggf. als<br />
kosmetisch störend empfunden. In Studien-Ergebnissen oder<br />
in der Literatur wird oft der binokulare Fernvisus angegeben.<br />
Abb. 2: Kamra-Implantat im Vergleich zu einer Kontaktlinse<br />
20<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
19-kamra-inlay_final.indd 20 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:04
efraktive chirurgie<br />
schwerpunkt<br />
Abb. 3a-c: Jack T. Holladay simulierte die verbesserten Tiefenschärfe in seinem Garten. Mittleres Foto: Fokus bei 2,5 m mit Blende 5.6 simuliert ein menschliches Auge mit ca 4.0 mm<br />
Pupille ( 2 Tafeln lesbar); rechtes Foto: Focus bei 2,5 m mit Blende 22 simuliert in etwa das Kamra-Inlay mit 1,6 mm Pupille (13 Tafeln lesbar)<br />
Betrachtet man jedoch isoliert den unkorrigierten und bestkorrigierten<br />
Fernvisus auf dem Kamra-Auge, so ist bei einem<br />
nennenswerten Teil der Patienten doch ein Verlust an bestkorrigierter<br />
Sehschärfe auf dem Kamra-Auge zu verzeichnen:<br />
3,1 % der Patienten verlieren zwei Linien an bestkorrigiertem<br />
Fernvisus, fast ein Drittel (28,3 %) verlieren eine Linie. 5<br />
In Mannheim verloren <strong>von</strong> den zwischen 2010 und <strong>2013</strong><br />
<strong>von</strong> einem erfahrenen Operateur implantierten 49 Patienten<br />
sogar 40,8 % der Patienten eine Linie, 20 % sogar zwei<br />
oder mehr Linien an bestkorrigiertem Fernvisus (unveröffentlichte<br />
Ergebnisse). Erstaunlicherweise ist aber doch die<br />
Mehrheit der Patienten aufgrund des wenig gestörten Binokularvisus<br />
und der guten Nahsicht mit dem Ergebnis der<br />
Operation zufrieden.<br />
Allerdings bietet das Verfahren der Inlay-Implantation den<br />
großen Vorteil der Reversibilität: Es kann im Falle einer Unzufriedenheit<br />
mit dem postoperativen Ergebnis zumindest in<br />
den ersten Monaten wieder (folgenlos) entfernt werden. In<br />
Mannheim wurden zwei Implantate wegen störender Halos<br />
und Doppelkonturen, eines aus kosmetischen Gründen bei<br />
sehr heller Iris explantiert.<br />
Fazit<br />
Als Fazit ist zu sagen, dass es mit dem Kamra-Implantat eine<br />
weitere Möglichkeit der Presbyopiekorrektur gibt, aber auch<br />
mit diesem OP-Verfahren noch nicht der Stein des Weisen in<br />
der Presbyopie-Korrektur gefunden wurde. Die Patienten müssen<br />
präoperativ deutlich über mögliche Nachteile des Verfahrens<br />
aufgeklärt werden und es sollte präoperativ eine Kontaktlinsensimulation<br />
durchgeführt werden.<br />
Literatur:<br />
1. Uthoff D, Poelzl M, Hepper D, Holland D. A new method of cornea modulation with<br />
excimer laser for simultaneous correction of presbyopia and ametropia. Graefes Arch<br />
Clin Exp Ophthalmol 2012; 250:1649-1661<br />
2. Holzer MP, Knorz MC, Tomalla M, Neuhann TM, Auffarth GU. Intrastromal Femtosecond<br />
Laser Presbyopia Correction: 1-year Results of a Multicenter Study. J Refract Surg<br />
2012;28:182-188<br />
3. Tomita M, Kanamori T, Waring GO 4th, Yukawa S, Yamamoto T, Sekiya K, Tsuru T.<br />
Simultaneous corneal inlay implantation and laser in situ keratomileusis for presbyopia<br />
in patients with hyperopia, myopia, or emmetropia: six-month results. J Cataract Refract<br />
Surg. 20112 Mar;38(3):495-506<br />
4. Dexl A, Seyeddain O, Riha W, Hohensinn M, Hitzl W, Grabner G. Reading performance<br />
after implantation of a small-aperture corneal inlay for the urgical correction of presbyopia:<br />
Two-year follow up. J Cataract Refract Surg 2011; 37:525-531<br />
5. Seyeddain O, Hohensinn M, Riha W, Nix G, Rückl T, Grabner G, Dexl A. Small-aperture<br />
corneal inlay for the correction of presbyopia: 3-year follow up. J Cataract Refract Surg<br />
2012;38:35-45<br />
Abb. 4: Implantiert wird im nicht-dominaten Auge zentriert über der Sehachse<br />
(nicht über die Pupillenmitte!)<br />
Abb. 5: Die Zentrierung wird postoperativ mit dem bildgebenden System<br />
AcuTarget überprüft<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
21<br />
19-kamra-inlay_final.indd 21 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:06
schwerpunkt<br />
refraktive chirurgie<br />
Die Femtolaser<br />
<br />
in der Kataraktchirurgie<br />
Braucht man als großes Operationszentrum einen Femtolaser oder nicht? Diese Frage<br />
haben wir uns in den letzten zwei Jahren immer wieder gestellt. Die Antwort war immer:<br />
Operationstechnisch haben wir es nicht nötig! Da aber immer wieder Patienten danach<br />
fragten, haben wir uns damit auseinandergesetzt. Von Dr. Stefanie Schmickler.<br />
Unser Augen-Zentrum-Nordwest hat stets neue Techniken<br />
präzise evaluiert und sorgfältig ausgewählt,<br />
was einzuführen ist. Daher haben wir nun auch die<br />
auf dem deutschen Markt erhältlichen und zugelassenen Femtolaser<br />
kritisch betrachtet und verglichen. Das sind derzeit:<br />
1. LenSx <strong>von</strong> Alcon<br />
2. LensAR <strong>von</strong> Topcon<br />
3. Victus <strong>von</strong> Bausch + Lomb<br />
4. Catalys <strong>von</strong> OptiMedica (vertrieben <strong>von</strong> Polytech).<br />
Ab Ende <strong>2013</strong> wird auch <strong>von</strong> der Schweizer Firma Ziemer ein<br />
Femtokataraktlaser erhältlich sein.<br />
Der Einsatz des Femtolasers im Rahmen der Katarakt-<br />
Operation bezieht sich auf<br />
• die cornealen Inzisionen inkl. astigmatischer Keratotomien<br />
• die Kapsulorhexis und<br />
• die Linsenkernfragmentation.<br />
Lasik Flaps können bisher nur vom Victus durchgeführt werden.<br />
Darüber hinaus gehende therapeutische Anwendungen<br />
wie die Keratoplastik und intracorneale Ringe sind ebenfalls<br />
bisher nur beim Victus möglich.<br />
Allen Lasern ist gemeinsam, dass sie zusätzlichen Raumbedarf<br />
auslösen. Dieser schwankt in Abhängigkeit, ob der Laser<br />
fest mit einer Liege integriert ist oder nicht. Er beträgt bei den<br />
mit Liege integrierten Femtolasern Victus ca. 3,4 m x 3,7 m<br />
und dem Catalys 2,68 m x 3 m.<br />
Ferner benötigt der Operationssaal eine stabile Raumtemperatur<br />
im Bereich <strong>von</strong> 18°C bis 24°C. Hier stoßen viele<br />
Operationszentren an ihre Grenze: Wir selber besitzen ein<br />
nach Krankenhausbauverordnung eingerichtetes Operationszentrum<br />
mit Kältetechnik. Unsere Temperaturschwankungen<br />
zwischen Maximal- und Minimalbetrieb betragen 2°C / Tag,<br />
was ein Ausschlusskriterium zum Beispiel für den Victus<br />
war. Der LenSx <strong>von</strong> Alcon dagegen hält um seinen Laser die<br />
Temperatur insofern konstant, als er eine integrierte Lüftung<br />
besitzt, die sieben Tage die Woche läuft. Das verursacht wiederum<br />
70 db Dauergeräuschpegel und verursacht zusätzliche<br />
Energiekosten.<br />
Die Betreuung bei der Wahl des Femtolasers spielt ferner<br />
eine große Rolle. Wir haben erlebt, dass nicht alle Berater der<br />
verschiedenen Laser die Bandbreite der Femtolaser kannten.<br />
Bausch + Lomb genießt mit seiner Produktionsstätte in München<br />
den Vorteil, dass man sie besichtigen kann und somit<br />
einen Einblick in den Laser erhält. Diese Offenheit ist eine<br />
Beruhigung, bei der hohen Investition keine Blackbox zu<br />
kaufen. Demnächst wird man sicherlich auch bei Ziemer die<br />
Möglichkeit haben.<br />
Der Preis eines Femtolasers beträgt ca. zwischen 300.000 und<br />
400.000 Euro. Hinzu kommen Wartungkosten mit der STK.<br />
Für jedes Auge wird ein Interface benötigt, mit dem der Laser<br />
auf der Hornhaut andockt. Das löst Sachkosten <strong>von</strong> ca. 480<br />
Euro pro Auge aus. Die Laserfirmen pushen derzeit: Es gibt<br />
Angebote wie bei den Excimerlasern, wo der Laser nicht gekauft<br />
werden muss, sondern über eine zusätzliche Procedure<br />
fee abgerechnet wird.<br />
Die Ablaufplanung am Operationstag<br />
Dr. Stefanie Schmickler ist<br />
Geschäftsführerin des Augen-Zentrum-<br />
Nordwest, Ahaus. Zu ihren Spezialgebieten<br />
gehört die Refraktive Chirurgie<br />
Am Operationstag ist der Ablauf des Patienten genau zu planen.<br />
Ideal ist eine Aufstellung des Femtolasers in dem Operationssaal,<br />
in dem auch die restliche Katarakt-Operation,<br />
22<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
22-femto-phako_final.indd 22 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:30
efraktive chirurgie<br />
schwerpunkt<br />
d.h. Entfernung des Kapsulorhexisläppchens, Entfernung<br />
<strong>von</strong> Linsenkern- und -rinde und Implantation der Intraokularlinse<br />
stattfinden kann. Bei der Programmierung der<br />
Operation werden die Parazentesen, der Schnitt (als Zwei- bis<br />
Drei-Stufen-Schnitt), die Kapsulorhexis und das Muster der<br />
Linsenkernfragmentierung festgelegt. Die Operation kann in<br />
Tropfanästhesie, Lokalanästhesie oder Narkose durchgeführt<br />
werden. Das Patienteninterface lässt sich bei exponierten<br />
Augen besser platzieren. Tiefliegende Augen mit enger Orbita<br />
sind eher problematisch.<br />
Durch die intraokularen Gasblasen bei der Femtolaserung<br />
verengt sich die Pupille allerdings auf mittlere Weite, was uns<br />
vorher nicht bewusst war. Wir haben in allen Fällen weiterhin<br />
die Phakoemulsifikation zum Entfernen des mittels Femtolasers<br />
zerkleinerten Linsenkerns benötigt – allerdings mit<br />
weniger Energie. Abschließend werden die Rindenreste mit<br />
dem Spülsaug-Verfahren ganz konventionell abgesaugt. Diese<br />
Sachkosten bleiben dem Operateur zusätzlich.<br />
Die Femtokatarakt-Operation ist aus den genannten Gründen<br />
daher in meinen Augen ganz und gar nicht eine Anfängeroperation.<br />
Belohnt wird man als Operateur am ersten postoperativen Tag<br />
mit einer glasklaren Hornhaut und reizfreiem intraokularen<br />
Zustand. Allerdings ist die Bindehaut am ersten Tag noch<br />
durch die Femtoprozedur gerötet, was sich nach wenigen<br />
Tagen zurückbildet. In unseren Augen ist die Femtokatarakt<br />
besonders interessant für Patienten mit Hornhautdystrophien<br />
wie Cornea guttata und Premiumlinsen, die eine besonders<br />
gut zentrierte Kapsulorhexis benötigen. Wie der Patient<br />
Die Raumplanung ist enorm wichtig, damit der Femtokataraktlaser die Operationszeit nicht<br />
unnötigerweise verzögert. Im OP-Saal des Augen-Zentrum-Nordwest ist für einen reibungslosen<br />
Ablauf <strong>von</strong> der Femtokatarakt hinten im Bild rechts nach vorne zum Mikroskop für die<br />
Absaugung des Kapsulorhexisläppchens und des Linsenkerns gesorgt. Um zukünftig breit<br />
aufgestellt zu sein, befindet sich der Excimerlaser hinten links im selben Saal<br />
allerdings die Mehrkosten <strong>von</strong> ca. 1500 Euro pro Auge (in<br />
Regionen wie in der KV Westfalen-Lippe darf nicht zugezahlt<br />
werden – hier muss der Patient die komplette Operation selbst<br />
tragen), die nicht unbedingt <strong>von</strong> der PKV übernommen wird,<br />
annimmt, wird sicherlich <strong>von</strong> der Umgebung als auch dem<br />
persönlichen Marketing der Augen-Zentren abhängig sein.<br />
Unsere Erfahrung ist, dass es den Firmen hier auch noch an<br />
Erfahrung fehlt. Es bleibt also spannend, ob sich die Femtokatarakt<br />
durchsetzen wird!<br />
LenSx LensAR Victus Catalys Ziemer LDV Z8<br />
Kapsulorhexis x x x x x in Erprobung<br />
Clear Cornea Inzisionen x x x x x<br />
Relaxierende Inzisionen x x ab Mitte <strong>2013</strong> x x x<br />
Linsenkernfragmentation<br />
x x x x x in Erprobung<br />
LASIK-Flaps x in Erprobung x in Erprobung x Nein x<br />
Hornhautchirurgie (Keratoplastik,<br />
lamellierende Techniken, Inlays)<br />
Patienteninterface<br />
Nein x in Erprobung x Nein x<br />
Gekrümmtes<br />
Interface<br />
Flüssigkeit<br />
Gekrümmtes<br />
Interface<br />
Flüssigkeit<br />
Bildgebung OCT 3D-CSI OCT 3D-Domaine OCT OCT<br />
Flüssigkeit<br />
Patientenliege integriert Nein Nein Ja Ja Nein<br />
Platzbedarf in cm (mit integriertem 122 x 156 197,6 x 80,8 82,5 x 207,5 Ca. 164 x 200 101 x 70<br />
bzw. ohne eigenes Bed)<br />
(ohne Pat.-Auflage) Raumbedarf:<br />
2,68 x 3m<br />
Mobiles Gerät Nein Ja Nein Nein Ja<br />
Übersicht über die auf dem deutschen Markt erhältlichen Femtokatarakt-Laser<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
23<br />
22-femto-phako_final.indd 23 12.07.<strong>2013</strong> 07:25:32
schwerpunkt<br />
refraktive chirurgie<br />
Sinnvoll und wünschenswert<br />
Welche Innovation der letzten zwei bis drei Jahre erweist sich als wirklich sinnvoll? Was<br />
steht auf dem Wunschzettel Refraktiver Chirurgen für die Zukunft ganz oben? Wir haben<br />
einige Experten befragt und die nachfolgenden Antworten erhalten.<br />
Unsere Fragen lauteten:<br />
1. Was war für Sie die beste Innovation der Refraktiven Chirurgie in den letzten zwei bis drei Jahren – und warum?<br />
2. Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie für die Zukunft: Was wäre eine gute Innovation?<br />
Prof. Dr. Marcus Blum<br />
Chefarzt Klinik für Augenheilkunde, HELIOS<br />
<strong>Klinikum</strong> Erfurt<br />
1. Die Einführung <strong>von</strong> ReLEx<br />
durch die Firma Zeiss. „Flaplose“<br />
refraktive Korrektur über<br />
eine kleine Incision mit dem<br />
Femtosekundenlaser.<br />
2. Wünsche:<br />
Bessere Korrektur für Hyperope<br />
und Presbyope.<br />
Innovation: Akkommodationsfähige<br />
Intraokularlinsen<br />
Dr. Detlev R.H. Breyer<br />
Premium Eyes – Zentrum für Refraktive<br />
Chirurgie, Breyer & Kaymak Augenchirurgie –<br />
PraxisKlinik, Düsseldorf<br />
1. Für mich war eindeutig die<br />
ReLEx Smile Methode der<br />
größte Fortschritt in der refraktiven<br />
Chirurgie, da kein<br />
Flap mehr benötigt wird und<br />
damit auch alle Flap-assoziierten<br />
Komplikationen entfallen.<br />
Nebenbei wird noch die Stabilität<br />
des Auges erhöht und<br />
das Auftreten <strong>von</strong> Spätkomplikationen<br />
reduziert.<br />
2. Ich würde mich sehr freuen wenn es in<br />
naher Zukunft ein Implantationsbesteck<br />
für das Raindrop Implantat gibt, damit<br />
man keinen Flap mehr reparieren muss,<br />
M. Wodak / MFK<br />
sondern das Implantat mit einem Injector<br />
ohne Flap lediglich durch einen<br />
Tunnel über der Pupille platzieren kann.<br />
Prof. Dr. Claus Cursiefen<br />
Geschäftsführender Direktor des Zentrums für<br />
Augenheilkunde, Universität zu Köln<br />
1. Torische Add-on-<br />
Linsen. Die Therapie<br />
<strong>von</strong> Astigmatismen<br />
gerade im Transplantationskontext<br />
ist damit<br />
wesentlich besser.<br />
2. Noch präzisere<br />
Lasertechniken für<br />
die intrakorneale Refraktionskorrektur<br />
ohne Flap.<br />
Dr. Moatasem El-Husseiny<br />
Leiter der Sektion Refraktive Chirurgie, Klinik<br />
für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des<br />
Saarlandes UKS, Homburg/Saar<br />
1. Das kleine Kamra-Inlay<br />
(AcuFocus,<br />
Inc) für die Presbyopie-Korrektur<br />
ist<br />
meiner Meinung<br />
nach die beste Innovation<br />
der Refraktiven<br />
Chirurgie in<br />
den letzten zwei bis<br />
drei Jahren. Die Patienten genießen<br />
dadurch eine erhöhte Tiefenschärfe<br />
und einen zufriedenstellenden Visus<br />
in der Nähe und im intermediären Bereich.<br />
Aufgrund seines einzigartigen<br />
Designs ist eine dauerhafte Wirkung<br />
trotz der Progression der Alterssichtigkeit<br />
zu erwarten.<br />
2. Heutzutage befindet sich die Refraktive<br />
Chirurgie auf einem sehr hohen<br />
Niveau ihrer Entwicklung. Die<br />
Kenntnisse der kornealen Biomechanik<br />
sind schon sehr fortgeschritten. Nach<br />
der Einleitung der LASIK-Technik in<br />
dem refraktiven Bereich bleiben noch<br />
Fragen für die aktuelle Biomechanik<br />
der Kornea und vor allem für die Genese<br />
der post-LASIK-Komplikationen<br />
(post-LASIK-Ektasie) unbeantwortet,<br />
so dass eine spezifischere Suche noch<br />
wünschenwert ist. Auf diesen Bereich<br />
fokussieren sich meine Erwartungen in<br />
der Zukunft.<br />
Dr. Bettina Jendritza<br />
FreeVis LASIK Zentrum Universitätsklinikum<br />
Mannheim<br />
1. Die Einführung des<br />
Femto-Sekundenlaser<br />
in der Katarakt-Chirurgie.<br />
Es ist zwar<br />
primär eine Innovation<br />
für die Katarakt-<br />
Chirurgie, spielt aber<br />
auch in der refraktiven<br />
Linsenchirurgie eine<br />
24<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
24-umfrage_final.indd 24 12.07.<strong>2013</strong> 07:26:02
efraktive chirurgie<br />
schwerpunkt<br />
große Rolle – gerade im Hinblick auf<br />
die Verwendung <strong>von</strong> Premium-Linsen<br />
aufgrund der besseren Zentrierung der<br />
Linsen im Kapselsack und reproduzierbareren<br />
Schnitten und gleichmäßiger<br />
Rhexis.<br />
2. Wünschen würde ich mir eine besseres<br />
und wirklich verlässliches Diagnosegerät<br />
zur Vorhersagbarkeit der<br />
cornealen Biomechanik. Alle bislang<br />
zur Verfügung stehende Diagnosegeräte<br />
können nur eine gewissen Näherung<br />
geben über zum Beispiel das Ektasierisiko<br />
einer Hornhaut. Fakten und<br />
exakte Vorhersagen über die corneale<br />
Biomechanik wären ein weiteres zusätzliches<br />
Maß an Sicherheit in der refraktiven<br />
Hornhautchirurgie.<br />
Dr. Jørn S. Jørgensen<br />
Ärztliche Leitung der EuroEyes Klinikgruppe,<br />
Hamburg<br />
1. Im Bereich der Linsenchirurgie<br />
hat die Einführung<br />
des Femtosekundenlaser-LenSx<br />
für uns einen<br />
großen Innovationswert.<br />
Die Durchführung des<br />
Linsenaustausches damit<br />
bringt sowohl Vorteile für<br />
den Patienten als auch<br />
für den Chirurgen mit sich. Die Anwendung<br />
ermöglicht ein weitgehend<br />
automatisiertes Operationsverfahren.<br />
Der LenSx übernimmt die Schnitte, die<br />
zuvor manuell vom Operateur vorgenommen<br />
wurden und reduziert so das<br />
Auftreten menschlicher Fehler auf ein<br />
Minimum. Durch die exakte Schnittführung<br />
bietet dieses Verfahren maximale<br />
Sicherheit und Präzision. Dies macht<br />
sich in der schnellen Rehabilitation<br />
und des optischen Ergebnisses für den<br />
Patienten bemerkbar.<br />
2. Neben innovativen OP-Techniken<br />
steht als zweite Säule erfolgreicher<br />
Presbyopiekorrektur die Linsentechnologie<br />
selbst. Hier ist zu erwarten,<br />
dass Linsendesigns dominieren werden,<br />
die eine bessere Sehqualität mit<br />
stufenlosen Übergängen zwischen den<br />
einzelnen Segmenten aufweisen. Eine<br />
Innovation nach Jahren der Bifokallinsen<br />
ist die <strong>von</strong> Zeiss produzierte trifokale<br />
Multifokallinse. Sie vereint einen<br />
großen Teil der Voraussetzungen für<br />
ein <strong>von</strong> Neuroadaptation und Supressionsfähikeit<br />
unabhängiges Linsendesign.<br />
Dennoch müssen viele Menschen<br />
nach Multifokallinsenimplantation<br />
auch heute noch – wenn auch<br />
nicht mehr so stark wie vor einigen<br />
Jahren – optische Effekte wie Halos<br />
tolerieren lernen. Da die optischen<br />
Eigenschaften jedes einzelnen Auges<br />
unterschiedlich und auch abhängig<br />
<strong>von</strong> der primären Fehlsichtigkeit jedes<br />
einzelnen Menschen sind, könnte hier<br />
in einer Weiterentwicklung das Prinzip<br />
der customized aspheric IOL Einzug<br />
halten. Mit anderen Worten kann das,<br />
was heute bei der LASIK im Rahmen<br />
der customized (Wellenfront-) LASIK<br />
als golden standard betrachtet wird,<br />
durch ein interindividuelles Design<br />
auch auf Linsen übertragen werden –<br />
als eine Art custom made MIOL.<br />
Prof. Dr. Thomas Kohnen<br />
Direktor der Klinik für Augenheilkunde, <strong>Klinikum</strong><br />
der Goethe-Universität, Frankfurt/Main<br />
1. Die Kombination<br />
aus Femtosekundenlaseranwendung<br />
an<br />
Hornhaut und Linse<br />
mit neuen multifokalen<br />
Intraokularlinsen<br />
(torische apodiziert<br />
diffraktive bifokale<br />
und trifokale IOLs):<br />
hierdurch wird ein Sehen in Ferne/<br />
Intermediär/Nähe unter Korrektur<br />
des Astigmatismus bei ausgesuchten<br />
Patienten möglich.<br />
2. Ich wünsche mir weniger Wildwuchs<br />
in der Refraktiven Chirurgie.<br />
Die KRC erarbeitet in Deutschland<br />
exzellente Richtlinien für die Anwendung<br />
refraktiv-chirurgischer Verfahren,<br />
um die Komplikationsrate gegen<br />
Null zu drücken. Vertrauen bei den<br />
Patienten wird nur durch Ergebnisse<br />
ohne Komplikationen erreicht.<br />
PD Dr. Anja Liekfeld<br />
Chefärztin der Augenklinik am <strong>Klinikum</strong> <strong>Ernst</strong><br />
<strong>von</strong> Bergmann, Potsdam<br />
1. Die sogenannte trans-<br />
PRK, also eine Oberflächenbehandlung<br />
mit<br />
dem Excimer-Laser unter<br />
Einbeziehung und Einberechnung<br />
des Hornhaut-<br />
Epithels, halte ich für<br />
eine sinnvolle Innovation.<br />
Grundsätzlich ist die<br />
Oberflächenbehandlung ein sehr zuverlässiges<br />
Verfahren mit extrem geringem<br />
Risiko für Komplikationen, das bei<br />
entsprechender Indikation durch den<br />
Wegfall der Lamellenpräparation sogar<br />
geringer ist als bei der LASIK. Der Komfort<br />
für den Patienten ist jedoch bei der<br />
klassischen PRK deutlich unterlegen im<br />
Vergleich zur LASIK. Das wird durch<br />
die trans-PRK wesentlich verbessert,<br />
gleichzeitig ist auch die Anwendung für<br />
den Operateur sehr anwenderfreundlich<br />
und standardisiert.<br />
2. Nach wie vor steht die „echt-akkommodierende“<br />
Kunstlinse für die Presbyopie-Behandlung<br />
auf dem Wunschzettel<br />
der refraktiven Chirurgie für mich<br />
ganz oben. Das Thema der Presbyopie-<br />
Behandlung wird weiterhin <strong>von</strong> großem<br />
Interesse für Forschung, Anwendung<br />
und Behandlung sein.<br />
Prof. Dr. Rupert Menapace<br />
Oberarzt der Universitätsklinik für Augenheilkunde<br />
& Optometrie, Wien<br />
Das fällt mir nicht schwer:<br />
1. die torische Intraokuarlinse.<br />
2. eine akkommodative Linse, die tatsächlich<br />
funktioniert.<br />
Prof. Dr. Ulrich Mester<br />
Augenzentrum im Medizeum,<br />
Saarbrücken<br />
1. Besonders hilfreich und<br />
praxisnahe war die Einführung<br />
torischer Intraokularlinsen.<br />
Dies gilt nicht zuletzt<br />
auch für die multifokale<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
25<br />
24-umfrage_final.indd 25 12.07.<strong>2013</strong> 14:47:38
schwerpunkt<br />
refraktive chirurgie<br />
IOL, bei der ein Astigmatismus über<br />
0,75 D früher eine Kontraindikation<br />
darstellte oder eine Korrektur in einem<br />
zusätzlichen Verfahren erforderte.<br />
2. Mir ist aus zahlreichen Diskussionen<br />
bekannt, dass viele Operateure<br />
unsicher sind, welchen Patienten<br />
Multifokallinsen zu empfehlen sind.<br />
Ich hoffe daher, dass unser „Happy<br />
Patient“-Projekt zu einer besseren Patientenselektion<br />
beitragen wird. Zur<br />
Zeit befindet sich ein komprimierter<br />
Fragebogen zur Erfassung <strong>von</strong> Persönlichkeitscharakteristika<br />
in der Evaluierung.<br />
Er soll danach allgemein zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Prof. Dr. Thomas Neuhann<br />
MVZ Prof. Neuhann, München<br />
1. Die trifokale IOL.<br />
– Ausdrücklich nicht die Femto-assistierte<br />
Linsenoperation:<br />
Die möchte gern mal eine Innovation<br />
werden, wenn sie erwachsen<br />
ist, und sie hat auch<br />
das Zeug dazu, aber gegenwärtig<br />
ist sie das noch nicht.<br />
2. Die allgemeine Akzeptanz der Erkenntnis,<br />
dass die Verhältnisse und<br />
Gesetzmäßigkeiten der physikalischen<br />
Optik, zumal in ihrer idealisierten Form<br />
koaxialer refraktiver Systeme mit unendlich<br />
dünnen Linsen, nicht 1:1 auf<br />
die physiologisch optischen Verhältnisse<br />
des Auges als nicht-koaxialem<br />
System angewandt werden können,<br />
weil sonst zum einen wesentliche Messfehler<br />
durch die so konstruierten<br />
Systeme entstehen und zum zweiten<br />
zusätzlich ebenso wesentliche Fehler<br />
bei der Berechnung der Behandlungsalgorithmen<br />
entstehen.<br />
Dr. Kirk Nordwald<br />
Augenärztliche Privatpraxis GHZ<br />
„Villa am Roseneck“, Berlin<br />
1. Die Option der (berührungslosen)<br />
transepithelialen PRK.<br />
Hierbei entfällt vor der refraktiv<br />
chirurgischen Photoabla-<br />
tion die Präparation und Entfernung<br />
der Epithelschicht. Dieses Verfahren<br />
hinterlässt ein außerordentlich glattes<br />
stromales Hornhaut-Bett und die postoperative<br />
Erosio heilt u.E. circa einen<br />
Tag schneller ab. Für den Patienten entfällt<br />
die ihn doch manchmal belastende<br />
Präparation des Hornhaut-Epithels vor<br />
der eingentlichen Photoablation. Ein<br />
geringer Nachteil ist die etwas längere<br />
Photoablationszeit, die aber bei einem<br />
ruhigen, gut begleiteten Patienten und<br />
suffizientem eye-tracking i.d.R. kein<br />
Problem darstellt.<br />
2. Nicht mehr ganz neu, aber immer<br />
noch viel zu wenig bei Patienten,<br />
Augenoptikern und wahrscheinlich<br />
auch Augenärzten bekannt und angewendet:<br />
Riboflavin-UV-Crosslinking<br />
bei Keratokonus – als derzeit einzige<br />
kausal behandelnde Therapieoption.<br />
Die Patienten überstehen die Behandlung<br />
in der Regel sehr gut und nach<br />
einer möglichen, initialen Befundverschlechterung<br />
kann man langfristig<br />
in den allermeisten Fällen eine Befundverbesserung<br />
darstellen und die<br />
sonst bei Befundprogredienz oftmals<br />
drohende perforierende Keratoplastik<br />
vermeiden. Also ein wirklich wichtiges<br />
Verfahren, welches viel bekannter sein<br />
und viel mehr zur Anwendung kommen<br />
sollte.<br />
Dr. Kaweh Schayan-Araghi<br />
ARTEMIS Augenkliniken und medizinische<br />
Versorgungszentren, Dillenburg<br />
1. Bei der LASIK<br />
die routinemäßige<br />
Iriserkennung und<br />
das dynamische Rotationseyetracking.<br />
Sie verbessern die<br />
Präzision spür- und<br />
messbar.<br />
2. Ich wünsche mir für die Zukunft<br />
eine funktionierende akkommodative<br />
Linse, da alle bisherigen Methoden der<br />
Presbyopie-Korrektur, bei allen guten<br />
subjektiven Erfolgen, doch Nachteile<br />
haben.<br />
Dr. Stefanie Schmickler<br />
Geschäftsführerin des Augen-Zentrum-<br />
Nordwest, Ahaus<br />
1. Die Einführung <strong>von</strong><br />
Trifokallinsen! Patienten<br />
haben mit Einführung<br />
der Trifokallinsen keine<br />
Eingewöhnungsschwierigkeiten<br />
mehr am PC.<br />
Ferner sind deren Halo-<br />
Beschwerden geringer als<br />
bei den konventionellen<br />
Bifokallinsen. Dennoch ist die Wahl,<br />
ob bifokale oder trifokale Multifokallinse,<br />
patientenabhängig. Die bifokale<br />
Multifokallinse ist deshalb keineswegs<br />
out.<br />
2. Mehr Optionen, die sicher und effektiv<br />
sind, bei der Presbyopie-Korrektur,<br />
da nicht jeder Patient im presbyopen<br />
Alter gleich einen Linsenaustausch<br />
möchte. Aber eine Vorstellung, wie wir<br />
das erreichen könnten, habe ich noch<br />
nicht.<br />
Prof. Dr. Martin Wenzel<br />
Leiter der Augenklinik Petrisberg, Trier<br />
1. Die wichtigste Innovation<br />
im Bereich der refraktiven<br />
Chirurgie der letzten<br />
Jahre ist für mich die Relex<br />
Smile. Sie stellt die konsequente<br />
Weiterentwicklung<br />
der Lasik hin zu einem<br />
minimal invasiven Verfahren<br />
dar. Durch die nun<br />
nicht mehr beeinträchtige Stabilität der<br />
Hornhaut ist die gefürchtetste Komplikation<br />
der Lasik, die Hornhautektasie,<br />
noch unwahrscheinlicher geworden.<br />
Zudem können flapassoziierte Probleme<br />
wie Stria und Epithelinvasion<br />
nicht mehr auftreten.<br />
2. Die Innovation, auf die wir alle warten,<br />
ist sicherlich eine suffiziente Wiederherstellung<br />
der eigenen Akkommodation.<br />
26<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
24-umfrage_final.indd 26 12.07.<strong>2013</strong> 13:15:01
lue ocean<br />
Perspektiven für den augenärztlichen Erfolg<br />
Vor einigen Wochen befragten<br />
wir Passanten in St. Gallen<br />
und in Konstanz. Uns interessierte,<br />
ob Schweizer und Deutsche<br />
sich hinsichtlich weniger Items beim<br />
Kontaktlinsentragen unterscheiden.<br />
Diese Befragung war eingebunden<br />
in ein größeres Projekt, das nach Parametern<br />
und Indikatoren Ausschau<br />
hält, die eventuell tauglich sind, den<br />
unterschiedlichen Erfolg der schweizerischen<br />
und deutschen Augenoptik zu<br />
erklären. Wir wählten die beiden Städte,<br />
weil wir da <strong>von</strong> einem ähnlichen<br />
Genpool ausgehen, <strong>von</strong> einer gewissen<br />
ähnlichen Mikrokultur (Bodenseeraum)<br />
und einer doch sehr verschiedenen<br />
Makrokultur (politisches System).<br />
Die These ist, dass das Verhalten der<br />
Konsumenten über weite Teile ähnlich<br />
und in bestimmten Bereichen sehr unterschiedlich<br />
ist. Augenärzte spielten<br />
da zwar keine Rolle, höchstens in der<br />
Antwortvorgabe, wo die Passanten<br />
sich die Linse haben anpassen lassen<br />
und wo sie sie nachkaufen. Das Ergebnis<br />
war hier wie dort fast gleich. 17 %<br />
der deutschen und 16 % der schweizerischen<br />
Kontaktlinsenträger hatten ihre<br />
Linse beim Augenarzt anpassen lassen.<br />
Der Anteil des Nachkaufs beim Augenarzt<br />
in Deutschland betrug in unserer<br />
Erhebung glatte null Prozent und in der<br />
Schweiz 3 % Wer nun glaubt, die würden<br />
alle im Internet bestellen, irrt. Nur<br />
um die 20 % der Befragten kauften ihre<br />
Linsen hier. Zahlen anderer Institute<br />
geben allerdings bis zu 30 % an. Der<br />
schwäbisch-schweizerische Bodenseeraum<br />
scheint resistenter zu sein.<br />
Heinz-Jürgen<br />
Höninger (57)<br />
studierte Physik und<br />
Sozialwissenschaften.<br />
Er ist Verleger und<br />
Mitherausgeber des<br />
Magazins CONCEPT<br />
<strong>Ophthalmologie</strong> und ist<br />
stets bemüht, Themen<br />
über das Auge hinaus zu<br />
bringen.<br />
Schlimmer kann es doch gar nicht<br />
mehr kommen. Die Augenoptiker hier<br />
wie dort betreiben anscheinend konsequentes<br />
Kundenbindungsmanagement.<br />
Ist das Kontaktlinsen-Geschäft<br />
den Augenärzten keine Mühe mehr<br />
wert, muss man sich fragen? Lohnt<br />
sich das Engagement nicht? Oder kommen<br />
die Kontaktlinsen-Kunden einfach<br />
nicht mehr auf die Idee, den Nachkauf<br />
beim Arzt zu tätigen? Ist die Shop-Idee<br />
vielleicht eine gestorbene Hoffnung<br />
<strong>von</strong> früher? Mir scheint das am wahrscheinlichsten.<br />
Denn es deckt sich mit<br />
einer anderen Erfahrung.<br />
Als wir für unser Magazin Augenlicht<br />
VisionCare beim ophthalmologischen<br />
Handel <strong>von</strong> Studien-gestützten AMD-<br />
Produkten um detaillierte Informationen<br />
nachfragten, weil wir wieder<br />
(wie 2006) einen Vergleich über Inhalte<br />
und Tagespreise veröffentlichten<br />
wollten (einige Ärzte hatten sich daran<br />
erinnert und das nachgefragt), war die<br />
Resonanz unglaublich schlecht. Ursapharm,<br />
TheaPharma und Pharma Stulln<br />
antworteten – ansonsten war Schweigen<br />
im Walde. Liegt das vielleicht<br />
daran, dass auch hier die Shops keine<br />
ausreichende Nachfrage genieren und<br />
Industrie und Handel das Interesse<br />
verlieren?<br />
Ich mag das nicht glauben, wenn ich<br />
mit aktiven und kommunikativen Augenärzten<br />
wie z.B. Dr. Koeller aus Herford<br />
telefoniere, der ein begeisterter und<br />
überzeugter Shop-Betreiber ist. Aber<br />
manchmal kommt mir doch der Verdacht,<br />
dass er nicht die Spitze eines<br />
Eisbergs ist, sondern vielleicht eher<br />
die Nadel im Heuhaufen. Ich hoffe, er<br />
nimmt mir den Vergleich nicht übel.<br />
Wie sehr würde ich mich freuen, wenn<br />
ich Kontakt zu den Augenärzten bekäme,<br />
die Shops aktiv, erfolgreich und<br />
mit Freude betreiben. Vielleicht helfen<br />
diese Zeilen, den Kontakt herzustellen.<br />
Jedenfalls habe ich mich gefreut, als<br />
Professor Dannheim letzte Tage anrief<br />
und <strong>von</strong> seinem neuen Muntermacher<br />
sprach, einem Lipid-Spray, der im<br />
Markt angeboten wird. Das Produkt<br />
kannte ich, aber seine Idee war neu.<br />
Es zu befreien vom medizinischen Indikationskontext<br />
Tränenfilm oder gar<br />
Sicca und es einfach hineinzuhieven<br />
in den Kontext <strong>von</strong> Wohlbefinden. Ein<br />
ideales Produkt für einen Shop, der<br />
mehr kommunizieren will als medizinische<br />
Produkte und Dienstleistung.<br />
Ein Ort für Gesundheit.<br />
(hjh)<br />
Shops.<br />
Leben Sie noch?<br />
Kontaktlinsen scheinen immer weniger eine Heimat<br />
beim Augenarzt zu finden. Und was ist mit dem<br />
AMD-Produkten? Es wäre doch schade drum.<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
27<br />
27-blaue seiten_final.indd 27 12.07.<strong>2013</strong> 14:49:11
concept zukunft strategie<br />
Von Äpfeln und Birnen<br />
Sicherlich. Man soll nicht Äpfel<br />
mit Birnen vergleichen. Ein Arzt ist<br />
kein Augenoptiker, die medizinische<br />
Dienstleistung keine überteuerte Brille<br />
und das Jahr <strong>2013</strong> nicht 1973.Aber<br />
paar Strukturähnlichkeiten gibt es<br />
schon. Ein Augenoptikfachgeschäft<br />
machte damals 80 Prozent seines<br />
Umsatzes mit der Krankenkasse. Der<br />
Markt der Zuzahlung blühte. Die Kassenbrille<br />
war für die Holzklasse – für<br />
die anderen durfte es ruhig etwas<br />
mehr sein. Bis Anfang der 1980er<br />
Jahre der Spruch kam: „Mein Papi<br />
hat nichts dazu bezahlt!“<br />
Was wäre denn, wenn (noch illusorisch)<br />
irgendwer auf die Idee käme,<br />
alle IGeL in ein Versicherungspaket zu<br />
packen wie die Brillenversicherung?<br />
Sagen wir für 30 Euro im Jahr. Neben<br />
der WANZ-Grundversorgung also ein<br />
Paket, das alle IgeL-Eventualitäten<br />
abdeckt? Ob das jemals möglich sein<br />
wird, weiß ich hier an dieser Stelle<br />
nicht. Aber in der Augenoptik hat man<br />
gelernt, dass alles, was denkbar ist,<br />
auch kommen wird. Bis zur Gleitsichtbrille<br />
aus dem Internet. Und der Zug<br />
der Zeit hat erst Fahrt aufgenommen.<br />
Wir kennen einen Augenarzt an der<br />
Ostsee, der zu uns sagte: „Selbstverständlich<br />
kann man mit der<br />
Kassenleistung schwarze Zahlen<br />
schreiben!“. Man müsse die Praxis<br />
im Ablauf lediglich optimieren (Wir<br />
werden in nicht allzu ferner Zeit einen<br />
Beitrag darüber veröffentlichen).<br />
Oder: Vor einigen Jahren berichteten<br />
wir aus einer Praxis aus Bayern. Hier<br />
hatte ein Augenarzt festgestellt, dass<br />
die Einteilung Kassenpatient/Privatpatient<br />
für seine Praxis vollkommen<br />
überkommen war, weil seine Kassenpatienten<br />
bei vielen Leistungen im<br />
Grunde Privatpatienten waren. Die<br />
Denke, Patienten nach Kassenherkunft<br />
zu kategorisieren und terminlich<br />
zu behandeln, sei überkommen. Auch<br />
die Ansprache. Man mache sich so<br />
eventuell spätere Zielgruppen kaputt.<br />
Denn der Zuzahler ist nicht Kasse,<br />
nicht Privat. Er bildet sozusagen einen<br />
dritten Sektor, in dem es nicht vorteilhaft<br />
ist, zu sagen: „Sie müssen halt<br />
dazubezahlen, weil Ihre Kasse nicht<br />
genug zahlt!“ Hier sind die Sonderbedürfnisse<br />
zu Hause. Damals ging<br />
es unter anderem um ein Sehtraining<br />
für Kinder am Computer. Fielmann<br />
pflegte die Holzklasse. Und die war<br />
dankbar und machte ihn reich. Reicher<br />
als ein Arzt es sich derzeit vorstellen<br />
kann. (hjh)<br />
Günther Fielmann verkauft mit<br />
560 Geschäften in Deutschland<br />
jede zweite Brille. Der Rest vom<br />
Schützenfest, das sind immerhin 11.400<br />
Augenoptikfachgeschäfte (inklusive aller<br />
anderen Ketten!), macht die andere<br />
Hälfte. Und egal, was Neider sagen:<br />
Sein Brillendurchschnittspreis liegt bei<br />
ungefähr 170 Euro. Natürlich verkauft<br />
er auch auch teuer jenseits der 1.000<br />
Euro, aber die Masse geht über günstig.<br />
Fielmann ist der Erfinder des Nulltarifs,<br />
eines Begriffs, der seit den 1970er Jahren<br />
die Augenoptik grundlegend veränderte.<br />
Nicht nur zum Guten. Immerhin<br />
geben circa 1.000 Augenoptiker einen<br />
Einkommensteuerbescheid bis 50.000<br />
Euro und weitere 1.000 bis 100.000 Euro<br />
beim Finanzamt ab. Für Fielmann dagegen<br />
weist die Forbes-Liste <strong>2013</strong> ein Privatvermögen<br />
<strong>von</strong> 3,11 Milliarden Euro<br />
aus. Mitllerweile ist er nicht nur auch<br />
Besitzer mehrerer Biohöfe – und hier<br />
ausgewiesener Experte –, sondern sitzt<br />
mit seiner Akademie auf Schloss Plön,<br />
das er kaufte und für mehrere Zigmillionen<br />
restaurieren ließ.<br />
Vorbei auch die Zeit, als man Filialisten<br />
wie ihn mit billig gleichsetzte und minderer<br />
Qualität. Denn seine Läden bringen<br />
Qualität unters Volk – auch unters<br />
augenoptische. Fielmann erwirtschaftet<br />
im Brillenmarkt mit 5 % aller deutschen<br />
Optikgeschäfte einen Umsatz-Marktanteil<br />
<strong>von</strong> 20 %, einen Stückzahlmarktanteil<br />
<strong>von</strong> 50 % und beschäftigt 30 % aller<br />
Auszubildenden, die wiederum 93 % der<br />
73 Jahre ist Günther<br />
Fielmann alt. Zeit, sich<br />
um die Nachfolge im<br />
Konzern Gedanken zu<br />
machen. Das hat er, mit<br />
seinem Sohn Marc baut<br />
er nun seinen eigenen<br />
Nachfolger auf. Erst<br />
im Alter <strong>von</strong> 80 Jahren<br />
möchte er dann seinen<br />
Chefsessel für den Sohn<br />
frei machen, also hat er<br />
noch viel Zeit, um ihn<br />
einzuarbeiten<br />
Bundessieger im Leistunsgwettbewerb<br />
des Augenoptikhandwerks stellen.<br />
Die traditionelle Augenoptik verneigt<br />
sich mittlerweile vor dem König, dem sie<br />
lange Jahre nur mit Kriegsgeschrei und<br />
Diffamierungen in quasi asymmetrischer<br />
Kriegsführung das Leben schwer zu machen<br />
versuchte. Er hat gewonnen. Aber<br />
er wollte nie gänzlich besiegen. Denn er<br />
braucht die traditionelle Augenoptik als<br />
Horizont, vor dem er stets der Günstigste<br />
sein konnte. So fördert er sie, zahlt wohl<br />
am meisten in die Innungen und bietet<br />
mit der Fielmann Akademie auch Fortbildung<br />
für die eigene Konkurrenz.<br />
Fielmann hat nicht nur mehr als eine<br />
Million Bäume gepflanzt (für jeden<br />
Mitarbeiter und hektarweise nach dem<br />
Sturm Lothar), er wurde auch niemals<br />
<strong>von</strong> der Presse bekämpft (sie verlieh ihm<br />
sogar den Titel „Robin Hood der Brillenträger“).<br />
Einer seiner Ratgeber heißt<br />
Marc Aurel (hier: „Selbstbekenntnisse“).<br />
Er praktiziert so eine bedingungslose<br />
Ausrichtung auf Reziprozität. Eine sich<br />
selbst ins Spiel bringende Kampagne<br />
wie „Ich bin gerne Arzt und arbeite für<br />
Ihr Leben gerne“ würde ihm nie in den<br />
Sinn gekommen. Sein Motto lautet<br />
schlichtweg: „Der Kunde bist Du“.<br />
Was bleibt? Irgendwo heute oder morgen<br />
könnte ein Arzt oder eine Institution<br />
kommen, der/die ein ähnliches<br />
Motto pflegen wird. Vielleicht „Der<br />
Patient bist Du!<br />
(hjh)<br />
Reich mit Nulltarif<br />
Es gibt Ärzte, die nennen Kassenpatienten schlichtweg Holzklasse.<br />
Komfort könne man hier nicht bieten, weil das wenige<br />
Geld, das die Kasse pro Patient zahle, vorne und hinten nicht<br />
ausreiche. Ein ähnliches Denken hatten Optiker vor vielen Jahren<br />
auch. Und das war die Chance für einen, der auszog, mit<br />
dem Nulltarif reich zu werden. Er kam ans Ziel.<br />
28 <strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong> 06 / <strong>2013</strong><br />
27-blaue seiten_final.indd 28 12.07.<strong>2013</strong> 07:26:40
geldanlage concept zukunft<br />
Die Herstellung und den Export<br />
<strong>von</strong> Rüstungsgütern empfinden<br />
wir als verwerflich. Wir<br />
neigen dazu solche Aktien (Krauss-<br />
Maffei, Boeing – ja gehört auch dazu<br />
u.a.) aus moralischen Gründen nicht<br />
ins Portfolio zu nehmen. Derzeit stehen<br />
Nahrungsmittelspekulanten im<br />
Kreuzfeuer der Kritik, die Deutsche<br />
Bank hat sich vehement <strong>von</strong> solchen<br />
Aktivitäten distanziert. Auch die<br />
Volksbanken stoppen die „Spekulation<br />
mit Nahrungsmitteln“. Bemerkenswert<br />
ist allerdings die Tatsache, dass<br />
man erstaunlich wenig hört über den<br />
formalen Ablauf solcher Nahrungsmittelspekulation.<br />
Auch bei denen, die<br />
sich lauthals entrüsten, ist keine nähere<br />
Auskunft zu bekommen, wie das<br />
genau abläuft und welche Schritte dabei<br />
anrüchig sind. Gemeint sind wohl<br />
die Termingeschäfte mit Indexfonds.<br />
Die bedächtige Zeit schreibt wörtlich:<br />
„Die Deutsche Bank spekuliert<br />
mit Lebensmitteln – na und? Wenn<br />
es nur so einfach wäre: Der Staat<br />
verbietet die Spekulation mit Lebensmitteln<br />
und der Hunger ist besiegt. Es<br />
ist aber nicht so einfach. Es gibt bislang<br />
keine stichhaltigen Belege dafür,<br />
dass die Zockerei die Nahrungspreise<br />
nach oben treibt. Zwar fließt sehr viel<br />
Geld in Lebensmittelfonds, doch diese<br />
Fonds kaufen in der Regel nicht<br />
Rohstoffe selbst, sondern Wertpapiere,<br />
die an die Preisentwicklung<br />
dieser Rohstoffe gekoppelt sind.“<br />
Weiter heißt es: „Der Unterschied<br />
ist entscheidend: Ein Spekulant, der<br />
die Maisernte aufkauft, erhöht die<br />
physische Nachfrage nach Mais, so<br />
dass der Maispreis steigt. (Er muss<br />
allerdings mit dem Risiko leben, seine<br />
Ware wieder rechtzeitig zu verkaufen,<br />
weil diese sonst verderben würde –<br />
Anm. des Verfassers.) Ein Investor, der<br />
einen Mais-Kontrakt aufkauft, erhöht<br />
die Nachfrage nach Mais-Kontrakten,<br />
so dass der Preis <strong>von</strong> Mais-Kontrakten<br />
steigt – aber nicht unbedingt der des<br />
Maises selbst. Nicht die Banker sind<br />
schuld an den steigenden Lebensmittelpreisen<br />
– sondern wir alle. Weil<br />
Dr. Georg Eckert, der<br />
Autor unserer Serie<br />
„Geld anlegen – aber<br />
richtig“ ist niedergelassener<br />
Augenarzt<br />
in Senden bei Ulm,<br />
Pressesprecher des<br />
Berufsverbands der<br />
Augenärzte (BVA) – und<br />
Aktienkenner. Kürzlich<br />
ist sein Buch erschienen:<br />
Die Privatanleger<br />
Bibel, FinanzBuch<br />
Verlag, München 2010,<br />
205 S., 12,95 Euro,<br />
ISBN: 978-3898796132<br />
wir immer noch keine Antwort gefunden<br />
haben auf die Frage, wie sich der<br />
steigende Energiebedarf einer wachsenden<br />
Erdbevölkerung decken lässt.<br />
Wenn amerikanische Bauern fast die<br />
Hälfte ihrer Maisernte in Biosprit umwandeln,<br />
dann hat das Folgen für die<br />
Nahrungsmittelversorgung.“<br />
Die Badische Zeitung meint: „Finanzmarktforscher<br />
haben in den vergangenen<br />
Jahren die Preisausschläge<br />
bei Grundnahrungsmitteln genauer<br />
untersucht. Mit statistischen Werkzeugen<br />
haben sie vor allem versucht,<br />
Ursache und Wirkung klar <strong>von</strong>einander<br />
zu trennen. Ihr Ergebnis: Einiges<br />
spricht dafür, dass die Investitionen<br />
in Agrar-Indexfonds für die starken<br />
Preisausschläge überhaupt nicht verantwortlich<br />
waren.“<br />
Seit jeher sucht man Sündenböcke,<br />
tatsächlich haben diese eine enorm<br />
wichtige Funktion. Diese besteht darin<br />
– sozusagen monokausal – möglichst<br />
viel Schuld auf einem solchen<br />
abzuladen, weil sich dann der Rest<br />
der Community sehr entspannt zurücklehnen<br />
kann.<br />
Von Wikipedia kommt folgende Aussage:<br />
Wenngleich Spekulation theoretisch<br />
einen Einfluss auf Preise<br />
haben könne, lege eine Durchsicht<br />
der potentiellen Mechanismen nahe,<br />
dass Spekulation wahrscheinlich<br />
keinen signifikanten Beitrag zur Nahrungsmittelpreiskrise<br />
leistete. Auch<br />
das Institut für Agrarpolitik an der<br />
Universität Gießen kommt zu dem<br />
Ergebnis, dass Spekulationstätigkeit<br />
keinen signifikanten Einfluss auf die<br />
Nahrungsmittelpreise habe. Vielmehr<br />
sorgten Indexfonds und Spekulanten<br />
für die notwendige Liquidität zur<br />
Absicherung der Preisrisiken. Daher<br />
sei Vorsicht geboten, „Spekulation<br />
als Sündenbock für überhöhte Preise<br />
abzustempeln und damit zugleich<br />
für mehr Hunger und Armut in Entwicklungsländern<br />
verantwortlich zu<br />
machen.“<br />
Am Rande sei erwähnt: Ein Bauer,<br />
der im Frühjahr die kommende Herbsternte<br />
zu einem definierten Preis<br />
verkauft, handelt verantwortungbewusst,<br />
weil er auf diese Weise seinen<br />
Betrieb nicht aufs Spiel setzt.<br />
Er macht aber nichts anderes als ein<br />
sogenanntes Warentermingeschäft,<br />
das in den Augen <strong>von</strong> manchen Säulenheiligen<br />
höchst verwerflich ist. Am<br />
Markt gilt wesentlich das Gesetz <strong>von</strong><br />
Angebot und Nachfrage: Wenn die<br />
Weltbevölkerung weiter wächst, werden<br />
– wahrscheinlich – Lebensmittel<br />
teurer, ob mit oder ohne Spekulanten,<br />
und damit die Kurse der Lebensmittelgiganten.<br />
Im folgenden Punkt sind wir uns einig:<br />
Es ist „in“, bei jeder Gelegenheit gegen<br />
die „bösen Spekulanten“ zu wettern.<br />
Zustimmung kommt garantiert<br />
– ob das gerechtfertigt ist, sei ernsthafteren<br />
Überlegungen vorbehalten ...<br />
Der Hunger in der Welt hat wesentlich<br />
politische und wirtschaftliche Gründe,<br />
der Spekulation darf man das nicht in<br />
die Schuhe schieben.<br />
Böse Spekulanten<br />
Ist es unmoralisch, wenn man Aktien eines<br />
Zigarettenherstellers wie Altria oder Philip Morris<br />
kauft? Wird dadurch die Anzahl der Raucher in<br />
irgendeiner Weise beeinflusst?<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
29<br />
27-blaue seiten_final.indd 29 12.07.<strong>2013</strong> 07:26:42
pr-anzeige<br />
Bahnbrechende „Bionic<br />
Eye“ Technologie für<br />
Patienten mit Retinitis<br />
pigmentosa (RP)<br />
Jetzt in Europa und USA <strong>von</strong> FDA zugelassen<br />
Retinitis pigmentosa ist die häufigste aller erblichen Netzhautdegenerationen.<br />
Eine Person <strong>von</strong> 5.000, ca. 1,5 Millionen Menschen weltweit, darunter 15.000<br />
bis 20.000 in Deutschland, sind <strong>von</strong> dieser fortschreitenden Stoffwechselstörung<br />
betroffen, die mit einer Degeneration der Stäbchen der Photorezeptoren beginnt.<br />
Gleichzeitig findet eine Reduzierung des retinalen Pigmentepithels statt, was<br />
schließlich zum Zelltod führt.<br />
Das erste Symptom bei RP-Patienten ist Nachtblindheit, gefolgt <strong>von</strong> Gesichtsfeldausfällen.<br />
Photophobie, Photopsie und Störungen der Farbwahrnehmung treten<br />
auf bis hin zum zentralen Sehverlust. Im Alter <strong>von</strong> 40 Jahren sind die meisten<br />
Patienten fast vollständig erblindet und bis heute gibt es kein sicheres und wirksames<br />
Medikament, das imstande wäre, den natürlichen Verlauf der Erkrankung<br />
zu verlangsamen oder umzukehren.<br />
Nach 15 Jahren Forschung und Entwicklung wurde das Argus ll ® -Netzhautprothesensystem<br />
(Argus II) als erstes Implantat für die Anwendung am Menschen<br />
zugelassen, um die Sehfunktion der <strong>von</strong> dieser Krankheit betroffenen<br />
Patienten im fortgeschrittenen Stadium wiederherzustellen (CE-Kennzeichnung<br />
in Europa 2011 und FDA-Zulassung in den USA <strong>2013</strong>). Heute nutzen über 50<br />
Patienten Argus II in ihrem täglichen Leben, damit ist dieses System die fortschrittlichste<br />
Sehprothese. Sie stimuliert die Nervenzellen der Netzhaut, um<br />
visuelle Eindrücke bei Blinden hervorzurufen, so wie ein Herzschrittmacher das<br />
Herz zum Schlagen bringt. Obwohl es sich um künstliches Sehen handelt, werden<br />
mit dem System bis zu 20 Grad des Gesichtsfeldes wiederhergestellt und<br />
die beste bisher gewonnene Sehschärfe beträgt 20/1260 (0,02-1,8 LogMAR) 1 .<br />
Die klinischen Ergebnisse <strong>von</strong> implantierten Patienten, die bis zu 60 Monate beobachtet<br />
wurden, haben gezeigt, dass Argus II langfristig zuverlässig ist und den<br />
Patienten nutzt. Das Sicherheitsprofil der Prothese ist zufriedenstellend und die<br />
Anzahl der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse ist vergleichbar mit anderen<br />
implantierbaren Geräten, welche in der Augenheilkunde benutzt werden.<br />
Im Durchschnitt hat sich die Sehschärfe der 30 implantierten Patienten der Studie<br />
<strong>von</strong> Lichtscheinwahrnehmnung auf mindestens Handbewegungen verbessert,<br />
wobei einige sich bis auf Fingerzählen und mehr verbessern konnten 1 .<br />
In ihren Alltagsaktivitäten haben sich blinde Argus II-Nutzer drastisch verbessert,<br />
wie zum Beispiel bei folgenden Aufgaben: Lokalisieren alltäglicher Gegenstände,<br />
Identifizieren alltäglicher Gegenstände in verschiedenen Entfernungen, Straßen<br />
selbständig überqueren, indem der Zebrastreifen erkannt wird, Hindernisse während<br />
des Gehens vermeiden sowie auch Hindernissen in Kopfhöhe ausweichen<br />
(hängenden Ästen, Pflanzen, Regalen). Argus II ist eine Ergänzung zu anderen<br />
Hilfsmitteln, das System kann Blinden aber auch andere Tätigkeiten ermöglichen,<br />
die allgemein als unmöglich galten (zum Beispiel Lesen 2 ).<br />
Nach der Operation wird das Argus II-Implantat für jeden Benutzer speziell programmiert.<br />
Danach folgt ein Rehabilitationsprogramm, in welchem die Benutzer<br />
die grundlegenden erforderlichen Fähigkeiten lernen, um das künstliche Sehen in<br />
ihr tägliches Leben zu integrieren und so Orientierung und Mobilität zu verbessern<br />
und größere Unabhängigkeit zu erreichen.<br />
In Deutschland wird Argus II<br />
in den folgenden Kliniken angeboten:<br />
Augenklinik Universität Aachen<br />
Augenklinik Charité Berlin<br />
Augenklinik Universitätsallee Bremen<br />
Universitätsaugenklinik Giessen<br />
Augenklinik Universität Hamburg<br />
Augenklinik Städtisches <strong>Klinikum</strong> Karlsruhe<br />
Augenklinik Universität Köln<br />
Augenklinik Universität Leipzig<br />
Klinik für Augenheilkunde Lübeck<br />
Augenklinik Uni R.d.I. München<br />
AugenZentrum Siegburg<br />
Knappschaftklinikum Saar<br />
Aachen<br />
Berlin<br />
Bremen<br />
Giessen<br />
Hamburg<br />
Karlsruhe<br />
Köln<br />
Leipzig<br />
Lübeck<br />
München<br />
Siegburg<br />
Sulzbach<br />
Wenn Sie Interesse daran haben, Patienten zu überweisen, oder<br />
für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich bitte an:<br />
patients@2-sight.com oder Tel: 0800-184-4321<br />
30<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
30-pr second sight_final.indd 30 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:15
pr-anzeige<br />
Wie viele Pixel hat Argus II?<br />
Theoretisch wird die effektive Auflösung einer Netzhaut-Prothese durch die Anzahl<br />
der Pixel bestimmt (der Argus II Charge Coupled Device Sensor hat 648 x 488<br />
Pixel). In der Praxis wird die Auflösung jedoch durch die tatsächlich <strong>von</strong> den Patienten<br />
erreichte Sehschärfe gemessen. Mithilfe der Acuboost-Technologie, die<br />
bald als Software-Upgrade erhältlich sein wird, erreicht Argus II erwiesenermaßen<br />
die beste Sehschärfe der Welt mit 20/200 (0,1, 1,0 LogMAR) 3<br />
Welche Patienten profitieren am meisten <strong>von</strong> Argus II?<br />
Patienten über 25 mit schwerer äußerer Netzhautdegeneration, die zuvor über<br />
nützliche Sehkraft verfügten, aber nun keinen Visusrest haben. Wenn keine Lichtwahrnehmung<br />
mehr vorhanden ist, muss die Netzhaut zumindest auf elektrische<br />
Reize reagieren. Dies kann, falls erforderlich, einfach und schmerzlos <strong>von</strong> einem<br />
Augenarzt in der Klinik getestet werden. Zugelassene Netzhautdegenerationen<br />
sind: Retinitis pigmentosa, Usher-Syndrom, Choroideremia, Stäbchen-Zapfen-<br />
Degeneration, Lebersche kongenitale Amaurose und Bardet-Biedl-Syndrom.<br />
Was kann der Patient <strong>von</strong> Argus II erwarten?<br />
Argus II kann bei Patienten mit entsprechender Indikation künstliches Sehvermögen<br />
herstellen, welches das Restsehvermögen übertrifft. Dieses ist nicht<br />
vergleichbar mit dem Sehvermögen vor Beginn der Krankheit. Das künstliche<br />
Sehvermögen kann den Patienten jedoch zu größerer Unabhängigkeit, besseren<br />
sozialen Interaktionen und zunehmender Mobilität verhelfen. Um den bestmöglichen<br />
visuellen Nutzen zu erzielen, erfordert die Einbindung des Argus II in den<br />
Alltag einen hohen Zeitaufwand <strong>von</strong>seiten der Patienten.<br />
Wie verläuft der Behandlungpfad?<br />
Die Patienten müssen sorgfältig untersucht werden, um zu überprüfen, ob alle<br />
Einschlusskriterien für die Behandlung erfüllt werden. Zu den Untersuchungen<br />
gehören eine vollständige Augenuntersuchung, Fundus-Aufnahmen, Optische<br />
Kohärenztomographie, A-Scan und Beurteilung der Sehfunktion. Nach der Operation<br />
folgt eine dreijährige Nachbeobachtung der Patienten, die <strong>von</strong> einem Rehabilitationsprogramm<br />
begleitet wird.<br />
Wie ist der Operationsverlauf?<br />
Das chirurgische Implantationsverfahren des Argus II wird <strong>von</strong> erfahrenen Netzhautchirurgen<br />
durchgeführt. Die Dauer der Prozedur beträgt in der Regel weniger<br />
als drei Stunden unter Vollnarkose. Der Patient sollte vorbereitet sein, nach der Operation<br />
eine Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Normalerweise haben die Patienten<br />
nur sehr geringe Schmerzen in Verbindung mit der Hornhautabschürfung. Die<br />
Risiken der Operation sind ähnlich wie bei anderen vitreoretinalen Operationen<br />
und können entsprechend gehandhabt werden.<br />
Welche Erfahrungen liegen zu Argus II vor?<br />
Bislang haben weltweit mehr als 50 Patienten Argus II erhalten. Das erste<br />
Argus II-System wurde im September 2006 implantiert. Die ersten 30 Patienten<br />
benutzen Argus II nun seit über vier Jahren viele <strong>von</strong> ihnen schon seit über sechs<br />
Jahren. Insgesamt entspricht dies mehr als 130 Patientenjahren an Erfahrung.<br />
Wie hoch sind die Kosten?<br />
Die Kosten für Argus II können unter Umständen <strong>von</strong> den Krankenkassen übernommen<br />
werden – für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an einen der<br />
oben genannten Augenärzte.<br />
1. Humayun MS, et al. Interim results from the international trial of Second Sight‘s visual<br />
prosthesis. Ophthalmology 2012;119:779-88.<br />
2. da Cruz L, et al. The Argus II epiretinal prosthesis system allows letter and word reading<br />
and long-term function in users with profound vision loss. Br J Ophthalmol <strong>2013</strong>;97:632-6.<br />
3. Sahel J, Acuboost: Enhancing the maximum acuity of the Argus II Retinal Prosthesis<br />
System; ARVO; <strong>2013</strong><br />
4. Matthaei M, et al. Progress in the development of vision prostheses. Ophthalmologica<br />
2011;225:187-92.<br />
5. Stingl K, et al. Artificial vision with wirelessly powered subretinal electronic implant alpha-<br />
IMS. Proc Biol Sci <strong>2013</strong>;280:<strong>2013</strong>0077.<br />
6. http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/suppl/<strong>2013</strong>/02/18/rspb.<strong>2013</strong>.0077.DC1/<br />
rspb<strong>2013</strong>0077supp1.pdf<br />
Argus ll ist das erste weltweit zugelassene implantierbare<br />
Produkt für Patienten mit RP, welches auf dem Markt erhältlich<br />
ist. Argus ll basiert auf einem klinisch anerkannten epiretinalen<br />
chirurgischen Ansatz. Weitere kontinuierliche Produktverbesserungen<br />
sind in Entwicklung.<br />
Weltweit werden seit mehreren Jahren Alternativen zum<br />
epiretinalen Ansatz <strong>von</strong> anderen Zentren erforscht, die aber<br />
noch Jahre <strong>von</strong> einem zuverlässigen Produkt entfernt sind<br />
Die kortikale Ansatz ist der älteste Versuch, Sehfunktion durch<br />
Neurostimulation wiederherzustellen und wird dem französischen<br />
Chemiker und Physiker Le Roy um 1700 zugeschrieben. Seitdem<br />
wurden mehrere Varianten seiner Experimente ausprobiert. Eine<br />
der bekanntesten Studien wurde mit einer Elektrodenmatrix aus<br />
64 Platinelektroden durchgeführt, die einigen Patienten Ende der<br />
1970er Jahre implantiert wurde. In einem Patienten blieb die Matrix<br />
mehr als 20 Jahre implantiert. Dieser Patient, der nach einem<br />
Unfall erblindet war, konnte etwa 10 cm breite Buchstaben in<br />
einem Abstand <strong>von</strong> 1,50 m wahrnehmen. Ein Hauptproblem, das<br />
es zu überwinden gilt, besteht in der Zuverlässigkeit des Implantats<br />
und der Gefahr der Auslösung <strong>von</strong> epileptischen Anfällen<br />
durch hohe Reizströme 4 .<br />
Ersatzweise wurde ein subretinaler Ansatz in den frühen 1990er<br />
Jahren in Chicago angewandt, dessen Wirksamkeit allerdings angezweifelt<br />
wurde, da die <strong>von</strong> subretinalen Mikrophotodioden ausgelöste<br />
visuelle Wahrnehmung nur bei Stimulation sehr großer<br />
Netzhautareale auftritt 4 . Seitdem wurde dieser Ansatz <strong>von</strong> einem<br />
anderen Forschungsprojekt aus Tübingen mit 9 Testpersonen untersucht<br />
5 , wobei 3 der Testpersonen bis 3 Monate und weitere<br />
3 Testperson bis 6 Monate lang und die anderen 3 bis 9 Monate<br />
lang beobachtet wurden. Hierbei wurde jedoch Kabelbruch und<br />
Korrosion der subretinalen Chipumgebung bei insgesamt 6 Testperson<br />
verzeichnet 6 . Dies ist möglicherweise ein wesentliches<br />
Hindernis für diesen Ansatz angesichts der Schwierigkeit, die<br />
Qualität der hermetischen Abdichtung des Chips zu erhalten,<br />
um schnellen Funktionsverlust zu verhindern, und dies in einem<br />
elektronischen Gerät, das klein genug ist, um in den subretinalen<br />
Raum zu passen. Zusätzliche Arbeit wird notwendig für diesen<br />
Ansatz, um Sicherheit und langfristige Stabilität zu garantieren.<br />
Der subchoroidale Ansatz wurde <strong>von</strong> Forschern in Australien<br />
entwickelt. Ein Prototyp wurde entwickelt und kurzfristig in 3 Patienten<br />
implantiert, um zu erforschen, wie das Gehirn die Informationen<br />
aus der elektrischen Stimulation des Implantats interpretiert.<br />
Die Rückmeldungen der Patienten ermöglichen es den<br />
Forschern, visuelle Verarbeitungs- und Stimulationstechniken zu<br />
entwickeln. Allerdings beinhaltete dieser Prototyp Drähte, die<br />
aus den Hälsen der Patienten ragten, und war somit nicht als permanentes<br />
Implantat bestimmt.<br />
Einige pharmazeutische Ansätze einschließlich Gentherapie und<br />
Stammzellentherapie befinden sich in einer frühen Entwicklungsphase<br />
und könnten in der Zukunft vielversprechende Ergebnisse<br />
bieten.<br />
www.2-sight.com<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
31<br />
30-pr second sight_final.indd 31 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:15
medizin<br />
amd-prophylaxe<br />
AMD-Prophylaxe<br />
durch gezielte Ernährung?<br />
Ist eine Prophylaxe der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) durch Ernährungskomponenten<br />
möglich? Um dies zu beantworten, müssen die biologisch-chemischen Prinzipien einer<br />
wirksamen Naturstoff-Prophylaxe genau betrachtet werden. In dieser Ausgabe geht es um<br />
Grundlagen und Rechtfertigung nutritiver Empfehlungen. Teil VIII a, <strong>von</strong> Prof. Dr. Erich F. Elstner.<br />
Kapitel VIII a: Grundlagen und Rechtfertigung<br />
nutritiver Empfehlungen<br />
1. Historisches und Zeitgemäßes<br />
Die heutige Gesellschaft erwartet <strong>von</strong> der Wissenschaft nicht<br />
nur Innovationen im technischen Bereich, sondern hat zunehmenden<br />
Informations- und Erklärungsbedarf, z.T. aber auch<br />
Wunschdenken, auf dem Gesundheits- und Ernährungssektor.<br />
Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass<br />
ein steigender Anspruch auf höchste geistige und körperliche<br />
Leistungsfähigkeit in allen Altersstufen gestellt und Fitness in<br />
jedem Alter erwartet wird. Getreu des schon auf Hippokrates<br />
und Paracelsus zurückgehenden Gebotes „Deine Nahrung sei<br />
dir Medizin“ nimmt sie Produkte mit hohen Qualitätsansprüchen<br />
bereitwillig an, wenn diese wissenschaftlich fundiert sind<br />
und nachvollziehbar dokumentiert und ausgelobt werden.<br />
In diesem Sinn sollen Nahrungsmittel und Getränke nicht nur<br />
Hunger und Durst auf wohlschmeckende Art stillen und damit<br />
den bloßen Energiebedarf decken, sondern gleichzeitig auch<br />
alle bekannten Bedürfnisse im Vitamin- und Mineralbereich<br />
abdecken, einschließlich Krankheitsprävention. Für Sekundäre<br />
Pflanzeninhaltsstoffe in althergebrachten Nahrungsmitteln<br />
ergaben sich neue Funktionen für unseren Stoffwechsel.<br />
Getränke wie Obst- und Gemüsesäfte, Rotwein, Bier und<br />
Milchprodukte wurden mit neuen Inhalten erfüllt.<br />
Aus diesem Grund stehen wir ganz besonderen, neuen Anforderungen<br />
gegenüber: Bestimmte Nahrungsmittel enthalten auf<br />
Grund ihrer Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren Vitalstoffkombinationen,<br />
die nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
optimale Synergien <strong>von</strong> Antioxidatien mit Fragmenten<br />
probiotischer Lactobazillen und/oder Hefen gewährleisten.<br />
Die drei Säulen der Wirkungsweise gesunder Nahrungsmittel,<br />
nämlich: enzymregulierend, entzündungshemmend<br />
und immunmodulierend werden bewirkt durch die Synergien<br />
<strong>von</strong> Antioxidanzien sowie kooperativ agierenden, probiotischen<br />
Komponenten aus entsprechenden Kulturen <strong>von</strong><br />
Mikroorganismen. Dazu gesellen sich noch „Booster“, welche<br />
die jeweiligen Aktivitäten verstärken.<br />
1.1. „Altern ist Entzündung“<br />
Die „Deklaration <strong>von</strong> Saas Fee“<br />
wurde seit 1992 <strong>von</strong> vielen internationalen<br />
Experten unterzeichnet<br />
und Basis weltweiter Initiativen der<br />
Prävention<br />
Ein bekannter Schweizer Ernährungswissenschaftler sagte<br />
zum Abschluss eines Kongresses: Alterung ist Entzündung. Er<br />
hat damit die heute gültige Lehrmeinung zum Altern stark verkürzt<br />
wiedergegeben. Der Präsident des Schweizerischen Nationalrates,<br />
Paul Schmidhalter, schreibt in einer Präambel zum<br />
Buch „The evolution of antioxidants in modern medicine“<br />
(K.H. Schmidt, Hrsg., Hippokrates Verlag Stuttgart, 1994):<br />
„Die präventive Medizin kann eine Schlüsselrolle spielen wenn<br />
es darum geht, die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken;<br />
sie muss versuchen, eine Problemlösung für heutige Fragen zu<br />
32<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 32 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:42
finden, die uns vielleicht morgen alle angehen. Es ist nicht nur<br />
die Schweiz, wo sich die Kosten für das Gesundheitssystem dramatisch<br />
erhöhen; deshalb sollte sich <strong>von</strong> den positiven Aspekten<br />
der Präventivmedizin jeder Politiker angesprochen fühlen.“<br />
Die Schweiz hat eine lange Tradition in der Ausübung diesbezüglicher<br />
präventiver Aktivitäten. Deshalb hat sie herausragende<br />
internationale Experten aus vielen Ländern 1992 nach Saas Fee<br />
– der Perle der Alpen – zum „Ersten Saas-Fee-Forum“ über „Die<br />
Evolution der Antioxidanzien in der modernen Medizin“ eingeladen.<br />
Am Ende des internationalen Forums haben sich die<br />
wissenschaftlichen Teilnehmer entschlossen, eine „Deklaration<br />
<strong>von</strong> Saas Fee“ zu verfassen, die <strong>von</strong> vielen internationalen Experten<br />
unterzeichnet und damit zur Basis weltweiter Initiativen<br />
der Prävention wurde (siehe Abb. linke Seite).<br />
2. Der Wert klinischer Studien<br />
U. Moser, Basel, (Free Rad. Res.36, 27, 2002) hat vor einiger<br />
Zeit die Frage gestellt: „Are clinical trials suitable to prove efficacy<br />
of nutrients?” Er kommt zu folgendem Schluss: Sowohl<br />
epidemiologische Studien als auch randomisierte Untersuchungen<br />
ergeben wertvolle Informationen über Nahrungsmittel.<br />
Jedoch muss die Interpretation der Ergebnisse dem Studiendesign<br />
gerecht werden, denn aus ethischen Gründen kann<br />
der eventuelle Nutzen eines Nährstoffes kaum in einer randomisierten<br />
Studie erfasst werden, da die Placebogruppe nicht<br />
an einem essentiellen Wirkstoff „verarmt“ werden kann. Der<br />
mögliche Nutzen einer Supplementierung kann deshalb nur erfasst<br />
werden, wenn die „verum“-Gruppe wenigstens marginale<br />
Defizite aufweist. Deshalb muss man erst einmal die Fragen<br />
über den „Bedarf“ abklären. Dies kann mit mechanistischen<br />
(ex vivo-) oder Tierstudien geschehen, die für Menschen relevant<br />
sind. Aufbauend auf diesen Datensätzen lassen sich dann<br />
Gruppen auswählen, die <strong>von</strong> einer zusätzlichen Supplementierung<br />
eines Stoffes oder einer Stoffgruppe profitieren können.<br />
www.mpge.de<br />
Moser führt einige Studien an, so z.B. auch die Heart Outcome<br />
Protection Evaluation (HOPE) und die Heart Protection<br />
Study, die keine Vorteile einer Supplementierung mit Vitamin<br />
E oder mit Vitamin C, Vitamin E und Beta-Karotin auf die<br />
Prävention <strong>von</strong> Myokardinfarkten erkennen ließen, weder<br />
negativ noch positiv. Er vergleicht sie dann mit anderen Studien,<br />
welche recht deutliche Ergebnisse erbrachten: Ein positives<br />
Ergebnis wie es in der GISSI-, der CHAOS- oder der Linxian-<br />
Studie berichtet wurde, wird jedenfalls in Zusammenhang mit<br />
einer Referenzgruppe gesehen, die nahe an einer Defizitgrenze<br />
liegt, gemessen an den RDAs <strong>von</strong> antioxidativen Vitaminen in<br />
Europa und in den USA. Es wird eine Metaanalyse angegeben,<br />
welche das recht nachdrücklich belegt.<br />
Etwa zur selben Zeit berichtete Salonen (Free Rad. Res. 2002,<br />
36, 1299) über die ASAP-Studie: „Clinical trials testing<br />
Brillantenblick<br />
„Es ist wunderbar“, urteilt Juwelierin Manuela Rieck*<br />
über ihre multifokalen Kontaktlinsen. Seit sie diese<br />
trägt, sieht sie nah und fern wieder perfekt. Für Ihre<br />
fi ligrane Arbeit mit Brillanten, Perlen oder Edelmetallen<br />
ist das unerlässlich.<br />
* Manuela Rieck gehört zu etwa 200.000 Menschen<br />
in Deutschland, die Mehrstärken-Kontaktlinsen tragen.<br />
Ihre simultane multifokale Monatsaustausch-<br />
Kontaktlinse ECCO easy plus zoom korrigiert nicht<br />
nur perfekt, sondern garantiert auch bei trockenen<br />
Augen komfortables Sehen.<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
Anzeige<br />
32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 33 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:43
medizin<br />
amd-prophylaxe<br />
cardiovascular benefits of antioxidant supplementation“. Über<br />
sechs Jahre hinweg wurden hypercholesterinämische Männer<br />
und Frauen (Alter: 45-69 Jahre) mit Vitamin E sowie „slow release<br />
Vitamin C“ supplementiert und die Progression der Karotiden-Atherosklerose<br />
verfolgt. Die Einnahme der Präparate ergab<br />
bei Männern eine deutliche, bei Frauen eine messbare, aber<br />
nicht-signifikante Verminderung der Progression. Der Effekt war<br />
größer in Probanden mit niedrigem Vitamin-C-Pegel oder bei<br />
schon vorliegenden Plaques. In der Harvard IVUS-Studie ergab<br />
sich unter ähnliche Bedingungen schon nach einem Jahr eine<br />
Verbesserung der Progression der koronaren Atherosklerose<br />
durch Vitamin C und E. Ein weiteres, gutes Beispiel für eine gelungene<br />
Studie wurde in Kap. IV.3.2. vorgestellt.<br />
Zusammenfassend kann man feststellen, dass Studien zur<br />
Supplementierung mit Antioxidantien nur richtig angesetzt<br />
sind, wenn auch die empfohlenen Parameter bei Risikogruppen<br />
(z.B. die Raucher) berücksichtigt werden. Wenn man dies<br />
nicht tut, bekommt man Ergebnisse, die wenig aussagekräftig<br />
sind oder gar falsch positiv oder negativ. Wie wir jedoch sehen<br />
werden, kann man dies nicht direkt auf die AMD übertragen.<br />
Hier ist die Sachlage anscheinend komplizierter, denn AMD-<br />
Patienten sind doch in keiner stofflichen Weise defizitär und<br />
haben keine signifikanten metabolischen Mängel?!<br />
2.1. Allgemeine Situation und spezieller Fall<br />
Das vielfach diskutierte Quercetin ist bekannt als Antagonist<br />
präneoplastischer Läsionen. Seine Aktivitäten als direkter Radikalfänger<br />
sind sattsam bekannt. Darüber hinaus lernt man<br />
immer mehr über andere Mechanismen, die über diese direkten<br />
antioxidativen Aktivitäten weit hinausgehen. V.R. Vasques-<br />
Garcon et al (siehe Kap. V.4.2.) untersuchten die Induktion <strong>von</strong><br />
Leberkrebs in Ratten durch Diäthylnitrosamin. Eine Dosis <strong>von</strong><br />
10 mg/kg Quercetin ergab eine Reduktion der Carcinogenität<br />
verbunden mit der Induktion endogener, antioxidativer Enzyme<br />
(Katalase, Superoxiddismutase, Glutathioperoxidase) sowie eine<br />
Verschiebung des GSH/GSSG-Verhältnisses, also einen Anstieg<br />
des antioxidativ wirksamen Glutathions. Dies ist in völligem<br />
Einklang mit anderen Berichten und unterstreicht die Bedeutung<br />
der Ausweitung des Begriffes „antioxidativ wirksam“. Es<br />
ist auch ein gutes Beispiel dafür, wo eine gezielte Auslösung<br />
einer speziellen Erkrankung durch eine spezielle Chemikalie,<br />
durch die wiederum speziellen Eigenschaften eines Naturstoffs<br />
in hoher Konzentration entgegengewirkt wird.<br />
In anderen Fällen mag das anders sein, da kann eine Einzelsubstanz<br />
schädlich sein. Ein Beispiel: Es war aus Studien der 1990er<br />
Jahre bekannt, dass hohe Konzentrationen an Beta-Carotin das<br />
Lungenkrebsrisiko in starken Rauchern erhöhen, anstatt es zu<br />
reduzieren. Das gab vorerst einmal zu denken und zahlreiche<br />
Theorien wurden vorgelegt. Jetzt kommt man der Sache näher,<br />
da man sich die spezielle Situation im Raucher anschaute: Ein<br />
Lungenzug enthält 14 Millionen freie Radikale. G.M. Lowe et<br />
al (Free Rad. Res. 43, 280-286, 2009) berichteten über den fragmentativen<br />
Abbau <strong>von</strong> Beta-Carotin durch Zigarettenrauch, wobei<br />
aggressive Produkte entstehen, die selber oxidativen Stress<br />
auslösen bzw. diesen dramatisch verstärken. Die reaktiven C4<br />
und C4´-Positionen des Beta-Iononringes im Beta-Carotin reagieren<br />
mit dem NO 2<br />
.<br />
im Zigarettenrauch (das ja selbst ein freies<br />
Radikal ist, wie das NO) und es ergeben sich zahlreiche reaktive<br />
Bruchstücke, die anscheinend ziemlich toxisch sind und damit<br />
die negativen Effekte verständlich machen. Der Fehler der Studie:<br />
zu viel Rauch und zu viel Beta-Carotin.<br />
2.2. Was lernen wir aus diesen Beispielen?<br />
2.2.1. In der Regel sollte man da<strong>von</strong> ausgehen, dass, wenn kein<br />
spezieller Mangel festgestellt wird, kein „Konzentrat an einem<br />
oder mehreren Antioxidanzien oder Vitaminen“ verabreicht<br />
werden sollte. Es gibt Ausnahmefälle, die jedoch meist experimentell<br />
ausgelöst werden und deshalb keine Rückschlüsse auf<br />
den Normalfall erlauben.<br />
2.2.2. Man sollte sich vor Verallgemeinerungen hüten: Jeder<br />
Mensch hat einen anderen Genpolymorphismus (SNPs) und benötigt<br />
eine andere Behandlung, Substanzgruppe, Konzentration<br />
etc. Deshalb sind bei Nichtvorliegen <strong>von</strong> Allergien Naturprodukte<br />
vorzuziehen und Synthesegemische mit Vorsicht zu genießen.<br />
Naturprodukte (Säfte, Gärungsprodukte, Extrakte usw.),<br />
besonders aus nachhaltigem Anbau und schonender Behandlung,<br />
entsprechen (meist!) den physiologischen Bedingungen der<br />
Pflanzen zu ihrem Selbstschutz. Durch die Jahrtausende der Koevolution<br />
hat sich das Tier (der Mensch) an die Nutzung der jeweiligen<br />
Ressourcen und ihre Mischungen und Konzentrationen<br />
angepasst und verträgt sie meistens (siehe jedoch Allergien!).<br />
2.2.3. Es gilt immer noch die alte Regel: So viel wie nötig, so<br />
wenig wie möglich. Für eine lebensverlängernde und -verbessernde<br />
Wirkung sollten deshalb neben „caloric restriction“<br />
auch „treatment restriction“ und „optimal nutrition“ gelten.<br />
Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr.<br />
rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius<br />
der TU-München, Wissenschaftszentrum<br />
Weihenstephan, Lehrstuhl für<br />
Phytopathologie<br />
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe das Schlusskapitel<br />
unserer Serie: Prinzipien der Entzündungsbekämpfung<br />
durch Nährstoffe.<br />
34<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
32-amd prophylaxe teil 8a_final.indd 34 12.07.<strong>2013</strong> 07:27:44
aus den unternehmen<br />
update<br />
Gaelle Waltinger und Cal Roberts begrüßten die Teilnehmer. Susan Bressler und Ulrich Welge-Lüssen sprachen über AMD und Nahrungsergänzung. Die Zuhörer waren mit Konzentration dabei<br />
Bausch + Lomb<br />
2. International Ocular Futures Meeting<br />
Zu seinem zweiten Fachkongress zur Zukunft in der Augenheilkunde<br />
begrüßte Bausch + Lomb an seinem Produktionsstandort<br />
in Berlin am 28. und 29. Juni <strong>2013</strong> viele internationale<br />
Gäste aus der Branche.<br />
Renommierte Experten aus ganz Europa hielten beim International<br />
Ocular Futures Meeting (IOFM) Fachvorträge zu verschiedenen<br />
Themen. Wie die Geschäftsführerin <strong>von</strong> Bausch +<br />
Lomb in Deutschland, Gaëlle Waltinger, zur Begrüßung sagte,<br />
sind etwa 250 Besucher aus aller Welt der Einladung des Unternehmens<br />
gefolgt. Sie bekamen nicht nur Beiträge zu fünf<br />
verschiedenen Themengruppen geboten, sondern konnten anschließend<br />
die Experten in interaktiven Sessions zu den vorgestellten<br />
aktuellen Studienergebnisse, neuen Produktentwicklungen<br />
und Therapieoptionen befragen.<br />
Dr. Cal Roberts, Executive Vice President und Chief Medical<br />
Officer, präsentierte die Firmenphilosophie und die Produkte,<br />
die das Unternehmen für die Augenheilkunde in den drei Unternehmensbereichen<br />
Vision Care, Pharma und Surgical anbietet.<br />
Zum kürzlichen Verkauf <strong>von</strong> Bausch + Lomb an Valeant<br />
Pharmaceuticals International, Inc., sagte er: „Our commitments<br />
are the same“ – beide Unternehmen engagieren sich in<br />
der Bereitstellung innovativer und qualitativ hochwertiger Produkte<br />
und Dienstleistungen an ihre Kunden.<br />
Das erste Hauptthema am Freitag umfasste Trockene Augen<br />
und Kontaktlinsen-Innovationen. David Spelton (GB), Chairman<br />
des ersten Tages, hatte dazu Experten aus Italien eingeladen.<br />
M. Rolando berichtete über neue Entwicklungen bei<br />
Trockenen Augen (die Dysfunktion müsse immer im Zusammenhang<br />
des okulären Oberflächensystems gesehen werden;<br />
Trockene Augen seien hier nur Spitze eines Eisbergs). Highlights<br />
der ARVO zum Thema stellte S. Barabino vor. Aus Frankreich<br />
– das weltweit übrigens die höchste Rate an Trägern multifokaler<br />
Kontaktlinsen hat – und Großbritannien kamen die<br />
Referenten für den Bereich Kontaktlinsen und Kontaktlinsenpflege-Innovationen.<br />
Am Nachmittag dreht sich dann alles um die Katarakt-<br />
Chirurgie und Entzündungen: Gegenwärtige Trends und<br />
künftige Technologien wurden <strong>von</strong> den fachkundigen Referenten<br />
aufgezeigt. Auf welch hohem Standard man heute ist,<br />
wurde deutlich, als ein rares Filmdokument aus dem Jahre<br />
1961 mit einer der ersten Katarakt-Operationen <strong>von</strong> Ridley<br />
gezeigt wurde. <br />
alle Fotos: X21de Reiner Freese<br />
Interaktive Session: M. Rolando diskutierte Wie geht das? Workshops boten Erklärungen Auf dem Podium: D. Spalton, SP Chee, J. Bovet<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
35<br />
35-Update_final.indd 35 12.07.<strong>2013</strong> 10:18:00
update<br />
aus den unternehmen<br />
Am zweiten Tag hatte Chairman Ian Grierson Experten zu<br />
AMD und Ernährung sowie zum Thema Glaukom geladen.<br />
Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der AREDS-II-Studie<br />
zu Nahrungsergänzung bei AMD wurden <strong>von</strong> Susan Bressler<br />
vorgestellt. Sie tritt dafür ein, die alte Formulierung aus AREDS<br />
I beizubehalten und nur bei Rauchern und Ex-Rauchern Beta-<br />
Carotin durch Lutein/Zeaxanthin zu ersetzen. Ulrich Welge-<br />
Lüssen, der sich mit Lutein und seinen Auswirkungen auf die<br />
Sehleistung befasst, erläuterte, dass Lutein einen weiteren Benefit<br />
habe: Es könnte die bei der AREDS-Medikation relativ<br />
geringe Compliance erhöhen, weil es – für den Patienten messbar<br />
– Sehfunktion und Kontrastsehen verbessere.<br />
Führungen durch die hochmoderne Fertigung vor Ort sowie<br />
verschiedene Workstations etwa zum OCT in der Katarkt-<br />
Chirurgie oder zu innovativen Kontaktlinsenmaterialien rundeten<br />
das umfangreiche Programm in Berlin ab.<br />
Heidelberg Engineering<br />
Ultra-Weitwinkel Modul wird ausgeliefert<br />
Heidelberg Engineering hat mit der Auslieferung des neuen<br />
Nichtkontakt Ultra-Weitwinkel Angiografie Moduls für die<br />
SPECTRALIS ® und Heidelberg Retina Angiograph (HRA 2)<br />
Produktfamilie begonnen. Die ersten Geräte wurden in der<br />
Universitäts-Augenklinik Bonn und in der Sacco Klinik der<br />
Universität Mailand um das neue Modul erweitert.<br />
Das Ultra-Weitwinkel Angiografie Modul besteht aus einem<br />
dedizierten Objektiv und Software. Das Objektiv ist dabei<br />
problemlos und schnell auf dem Kamerakopf des Gerätes<br />
zu befestigen und austauschbar mit dem bestehenden, hochauflösenden<br />
30° Objektiv sowie dem 55° Weitwinkelobjektiv.<br />
Dies ermöglicht eine für Bediener und Patient einfache und<br />
angenehme Anwendung. In Kombination mit der konfokalen<br />
Scanning-Laser (cSLO) Technologie ermöglicht die im Objektiv<br />
verwendete optische Spitzentechnologie kontrastreiche, abbildungstreue<br />
und gleichmäßig ausgeleuchtete Fundusaufnahmen<br />
bis in die Peripherie. ‚High-Speed‘ Video-Angiografien<br />
mit Fluoreszein und Indocyaningrün sind einzeln oder simultan<br />
im Ultra-Weitwinkel Modus möglich.<br />
Das Ultra-Weitwinkel Modul erweitert das Anwendungsspektrum<br />
der Heidelberg Engineering cSLO Systeme und eröffnet<br />
neue Möglichkeiten, Arbeitsabläufe in Praxen und Kliniken zu<br />
verbessern. Ultra-Weitwinkel Aufnahmen können mit der bewährten<br />
Heidelberg Eye Explorer (HEYEX ® ) Software befundet<br />
werden, welche die einheitliche Plattform für alle Heidelberg<br />
Engineering Geräte darstellt. Dieses neue Modul stellt eine interessante<br />
Alternative zu dedizierten ‚stand-alone‘ Weitwinkelsystemen<br />
dar, welche kostenintensiv und unpraktisch sein können.<br />
Carl Zeiss Meditec<br />
Neues Spaltlampenmodul verfügbar<br />
Die Carl Zeiss Meditec AG stellt Ophthalmologen, Optometristen<br />
und Augenoptikern mit dem SL Imaging Modul<br />
eine Erweiterung für Spaltlampen zur Bild- oder Videoaufzeichnung<br />
zur Verfügung. Das besonders kompakte und einfach<br />
bedienbare Zubehör erleichtert die Dokumentation und<br />
ermöglicht eine anschauliche Patienteninformation.<br />
Mit einem Zubehör für Spaltlampen erweitert ZEISS die aktuellen<br />
Modelle SL 115 Classic, SL 120 und SL 130 sowie ältere<br />
Spaltlampenmodelle um die Möglichkeit, Bild- oder Video-Aufnahmen<br />
in High Definition zu erstellen. Augenexperten stehen<br />
somit zeitgemäße Aufzeichnungsmöglichkeiten für ein breites<br />
Angebot an Spaltlampen des Unternehmens zur Verfügung.<br />
Bei der Entwicklung des Moduls wurde besonders viel Wert<br />
auf eine unkomplizierte Bedienung und ein kompaktes Design<br />
gelegt. Das Modul, das eine maximale Auflösung <strong>von</strong> fünf Megapixeln<br />
aufweist, lässt sich über einen USB-Anschluss direkt<br />
an einen PC mit Windows-Betriebssystem oder die ZEISS SL<br />
Workstation anschließen. Das SL Imaging Modul ist als Spaltlampen-Zubehör<br />
bereits in vielen Ländern zugelassen.<br />
Novartis Pharma<br />
Sechs Jahre Erfahrung mit Lucentis<br />
Im Jahr 2007 begann eine neue Ära in der Behandlung <strong>von</strong><br />
Netzhauterkrankungen, die mit der Zulassung <strong>von</strong> Lucentis<br />
für die Therapie des Diabetischen Makulaödems (DMÖ) und<br />
der Retinalen Venenverschlüsse (RVV, sowohl Zentralvenenverschlüsse<br />
als auch Venenastverschlüsse) im Jahr 2011 ihre<br />
Fortsetzung fand.<br />
Links: Diabetische Retinopathie, rechts: Vasculitis. Durch den schwenkbaren Kamerakopf<br />
sind mit dem SPECTRALIS noch weiter in die Peripherie reichende Aufnahmen möglich;<br />
s. rechtes Bild (Bilder mit freundlicher Genehmigung Prof. Dr. F. Holz, Bonn)<br />
„Inzwischen haben wir sehr viel Erfahrung in der Behandlung<br />
dieser Netzhauterkrankungen gesammelt, insbesondere was<br />
36<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
35-Update_final.indd 36 12.07.<strong>2013</strong> 10:18:00
aus den unternehmen<br />
update<br />
die Verlaufsbeobachtung und die Kriterien zur Wiederbehandlung<br />
angeht“, sagte PD Dr. Albrecht Lommatzsch, St. Franziskus<br />
Hospital Münster, bei einem Pressegespräch während<br />
der DOC <strong>2013</strong> in Nürnberg. Zudem organisieren sich Behandlungszentren<br />
und niedergelassene Ärzte zunehmend in Netzwerken.<br />
Dadurch lassen sich Versorgung und Compliance der<br />
Patienten maßgeblich verbessern – im Sinne einer Behandlung,<br />
die sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientiert.<br />
Bei der Therapie kommt es darauf an, nur bei fortbestehender<br />
oder wieder aufflammender Krankheitsaktivität zu behandeln;<br />
also so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig (PRN<br />
= Pro re nata). Denn jede intravitreale Injektion birgt das Risiko<br />
einer Endophthalmitis. Die deutschen Fachgesellschaften<br />
empfehlen daher in ihren Stellungnahmen zu allen drei Indikationen<br />
anstelle fixer Regime eine bedarfsorientierte Therapie<br />
bzw. erachten diese als sinnvoll, auch wenn dies nicht in<br />
jedem Fall der jeweiligen Zulassung entspricht. So kann das<br />
Endophthalmitis-Risiko gesenkt werden. In der Praxis muss<br />
dann darauf geachtet werden, dass es beim flexiblen Vorgehen<br />
nicht zu einer Untertherapie kommt. Ob eine Krankheitsaktivität<br />
vorliegt und eine Wiederbehandlung nötig ist, kann<br />
(und sollte nach Auffassung der Fachgesellschaften) nicht<br />
nur über eine funktionelle Visusbestimmung, sondern auch<br />
mit der Spektraldomänen Optischen Kohärenz-Tomografie<br />
(SD-OCT) anhand <strong>von</strong> morphologischen Parametern geprüft<br />
werden. Dazu empfehlen die Fachgesellschaften, folgende<br />
Kriterien zu erfassen: subretinale Flüssigkeit, persistierende<br />
oder erneute diffuse Netzhautverdickung, Zunahme <strong>von</strong> intraretinalen<br />
zystoiden Flüssigkeitsräumen sowie Zunahme<br />
einer Pigmentepithelabhebung.<br />
„Für eine optimale Patientenversorgung brauchen wir allerdings<br />
nicht nur ein wirksames Medikament, sondern wir müssen<br />
auch die strukturellen Herausforderungen bei der Versorgung<br />
meistern“, erläuterte Lommatzsch „Dabei sollte sich die Behandlung<br />
möglichst flexibel an den aktuellen Bedürfnissen der<br />
Patienten orientieren“. Um die wachsenden Patientenströme adäquat<br />
zu bewältigen und alle Patienten regelmäßig kontrollieren<br />
und ggf. rechtzeitig wiederbehandeln zu können, organisieren<br />
sich Kliniken und Praxen zunehmend in Ärztenetzwerken.<br />
Novartis Pharma<br />
Die Behandlung sollte sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientieren<br />
Viele Patienten haben lange Anfahrtswege und gelangen nur<br />
mit Hilfe ihrer Angehörigen zum Arzt. Auf der anderen Seite<br />
klagen die Ärzte darüber, dass sie nicht genügend Termine<br />
zur Verfügung haben, weil die Behandlungszentren eine wachsende<br />
Zahl an Patienten versorgen müssen. Um vorhandene<br />
Möglichkeiten für eine flexibel an den Bedürfnissen der Patienten<br />
orientierte Behandlung voll auszuschöpfen und um den<br />
Patienten und Ärzten einen reibungslosen Behandlungsablauf<br />
zu ermöglichen, stellen Ärzte-Netzwerke eine effektive Unterstützung<br />
innerhalb der Therapie dar: Rechtzeitige Diagnosen,<br />
fächerübergreifende Zusammenarbeit und ausreichende Kontrollen<br />
sind nur einige Vorteile, die die Netzwerke ermöglichen.<br />
In Qualitätszirkeln können Ärzte ihre Erfahrungen vertiefen,<br />
Computersysteme sorgen für eine schnelle Übertragung<br />
<strong>von</strong> Befunden. All dies erhöht die Flexibilität der Behandlung<br />
und damit die Compliance der Patienten, was sich wiederum<br />
positiv auf den Therapieverlauf und langfristig auf eine Verbesserung<br />
der Visusergebnisse auswirkt.<br />
Positive Bewertug für Therapie myoper CNV<br />
Wie Novartis ferner mitteilte, hat das Unternehmen vom Ausschuss<br />
für Humanarzneimittel (CHMP) am 28. Mai <strong>2013</strong> eine<br />
positive Bewertung für Lucentis ® zur Behandlung <strong>von</strong> Patienten<br />
mit Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen<br />
Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer Pathologischen<br />
Myopie (myope CNV) erhalten. „Ranibizumab hat bereits das<br />
Management der feuchten Altersbedingten Makula-Degeneration<br />
verändert. Wir sind sehr zuversichtlich, dass, wenn Ranibizumab<br />
die Zulassung für eine vierte wichtige Indikation am<br />
Auge erhält, die Patienten mit myoper CNV <strong>von</strong> diesem Medikament<br />
profitieren werden“, so Tim Wright, Global Head<br />
of Development, Novartis Pharmaceuticals. „Zurzeit können<br />
wir für diese Patienten nur hoffen, das Sehvermögen zu stabilisieren<br />
und einen weiteren Sehverlust zu verhindern. Deshalb<br />
wäre eine Therapie mit dem langfristigen Sicherheitsprofil <strong>von</strong><br />
Ranibizumab, das die Sehkraft mit nur wenigen Injektionen<br />
sogar verbessert und erhält, <strong>von</strong> großem Nutzen.“<br />
Der Zulassungsantrag wird <strong>von</strong> Daten aus der <strong>von</strong> Novartis<br />
gesponserten klinischen Studie RADIANCE unterstützt, die<br />
gezeigt hat, dass Ranibizumab bei Patienten mit myoper CNV<br />
im Vergleich zu der derzeit zugelassenen Therapie mit Visudyne<br />
® (Photodynamische Therapie mit Verteporfin) zu einer<br />
überlegenen Verbesserung der Sehschärfe nach drei Monaten<br />
(p
update<br />
aus den unternehmen<br />
durchschnittlicher Zugewinn an Sehschärfe um ca. 14 Buchstaben<br />
gezeigt werden, und zwar bei einem Median <strong>von</strong> nur<br />
2,5 Injektionen.<br />
1. Wolf S et al. Ranibizumab vs verteporfin PDT for choroidal neovascularization secondary<br />
to pathologic myopia: a phase III study. Asia Pacific Academy of Ophthalmology <strong>2013</strong>.<br />
Alcon<br />
Kontaktlinse mit Wassergradient patentiert<br />
Alcon gab bekannt, dass das europäische Patentamt (EPA) der<br />
Wassergradienten-Technologie kürzlich ein Patent erteilt hat.<br />
Das EPA-Patent schützt die besondere Kombination <strong>von</strong> Technologie<br />
und Materialien, die dafür sorgt, dass sich die DAILIES<br />
TOTAL1 ® Kontaktlinse <strong>von</strong> allen anderen Kontaktlinsen auf<br />
dem Markt unterscheidet. Herzstück dieser Innovation ist<br />
der Aufbau des Wassergradienten, der es den Alcon-Wissenschaftlern<br />
ermöglichte, die Eigenschaften des Linsenkerns und<br />
der Oberfläche unabhängig <strong>von</strong>einander zu optimieren, um<br />
schließlich eine Linse zu erhalten, die außergewöhnlichen Tragekomfort<br />
bietet, vom Anfang bis zum Ende des Tages.<br />
Bayer HealthCare<br />
Positive Phase-III-Daten bei mCNV<br />
VEGF Trap-Eye (Aflibercept) zeigt positive Ergebnisse<br />
in der Phase-III-Studie MYRROR bei Patienten mit myopischer<br />
choroidaler Neovaskularisation (mCNV).<br />
Patienten, die mit VEGF Trap-Eye behandelt wurden (initial<br />
2 mg, danach weitere Injektionen nach Bedarf), erreichten nach<br />
24 Wochen eine durchschnittliche Verbesserung der Sehschärfe<br />
bei bestmöglicher Korrektur <strong>von</strong> 12,1 Buchstaben im Vergleich<br />
zum Ausgangswert. Bei Patienten der Vergleichsgruppe, die eine<br />
Scheininjektion erhielten, verschlechterte sich die Sehschärfe<br />
durchschnittlich um 2 Buchstaben (p
marktüberblick<br />
marktüberblick<br />
VICTUS Femtosekundenlaser-Plattform<br />
laser<br />
marktplatz<br />
Anzeigen<br />
Die VICTUS Plattform bietet vielseitige<br />
Möglichkeiten für die Kataraktbehandlung<br />
– Kapsulotomie, Linsenfragmentation, corneale<br />
Inzisionen – und für refraktive Eingriffe<br />
– astigmatische Keratotomien, LASIK-Flaps.<br />
Das kontraststarke Echtzeit-OCT ermöglicht<br />
eine genaue Planung und maximale Kontrolle<br />
während der gesamten Prozedur. Intelligente<br />
Drucksensoren sorgen für eine optimale und<br />
sichere Zentrierung des Auges. Dabei schont<br />
die gekrümmte Patientenschnittstelle die<br />
Hornhaut beim Andocken des Auges und minimiert<br />
die corneale Faltenbildung. Pulsraten <strong>von</strong><br />
bis zu 160 kHz minimieren die Operationszeiten<br />
und erhöhen den Patientenkomfort.<br />
BAUSCH + LOMB<br />
& Technolas Perfect Vision<br />
Tel. 0800 / 5893 114<br />
www.bausch-lomb.de<br />
VALON Multispot-Laser<br />
b o n präsentiert die zweite Generation des<br />
Multispot Pattern Lasers VALON. Patienten<br />
müssen durch die Multispot-Methode weniger<br />
häufig einbestellt werden und erleben die<br />
Behandlung fast völlig schmerzfrei.<br />
Steuerung aller Abläufe. Das clevere<br />
optische System projiziert die wichtigsten<br />
Informationen über Frequenz etc. direkt auf<br />
die Netzhaut.<br />
Die besonderen Vorteile des aktuellen Modells<br />
liegen in seiner hohen Geschwindigkeit und<br />
extrem leichten Bedienung. Sein einzigartiges<br />
Jog-Dial Interface ermöglicht eine intuitive<br />
bon Optic<br />
Tel. 0451 / 80 9000<br />
www.bon.de<br />
Analyse der wahren Hornhautform mit Cassini<br />
Wahre und verlässliche Hornhautdaten müssen<br />
zweierlei sein: 1. Akkurat, 2. Präzise.<br />
Zu diesem Zweck haben wir Cassini entwickelt.<br />
Cassini beruht auf einer patentierten Punkt-zu-<br />
Punkt-Farbmesstechnologie. Jede farbige LED<br />
wird in einem einzigartigen Verhältnis zu vier<br />
ihrer Nachbarn angeordnet, so dass jede LED<br />
eine unverwechselbare Identität erhält. Das<br />
Messprinzip <strong>von</strong> Cassini bietet den Vorteil, dass<br />
es praktisch alle Hornhäute – normale und abnormale<br />
– wie z.B. PKP, RK, PRK, Keratokonus und<br />
trockene Augen vermessen kann. Mit Cassini<br />
erhalten Sie ein leistungsfähiges Instrument, mit<br />
dem Sie die wahre Hornhautform vermessen und<br />
Ihre Operationsergebnisse optimieren können.<br />
Mehr wissen? Kontaktieren Sie A. van der<br />
Mey unter +491737610782 und a.vandermey@<br />
i-optics.com<br />
i-Optics, www.i-optics.com<br />
IRIDEX Lasermodelle IQ 577 und IQ 532<br />
... für die aktuellen Therapieempfehlungen und<br />
das MicroPulse TM Konzept. Die Laserkonsolen<br />
für die konventionelle CW Laser-Photokoagulation<br />
sind die Basis für einen „Plug and<br />
Play“ Ausbau über MicroPulse TM bis zum Multi-<br />
Spot Scanning Laser. MicroPulse TM Modus als<br />
erste Ausbaustufe, mit dem ohne chorioretinale<br />
Laserschädigung eine Stressreaktion erzeugt<br />
wird, die günstige intrazelluläre biologische<br />
Faktoren hervorruft, die anti-angiogenetisch<br />
wirken und wiederherstellend sein können.<br />
Die Endausbaustufe ist der Multi-Spot-<br />
Scanning Adapter TxCell, mit dem Muster<br />
appliziert werden. Mit den IRIDEX Lasern<br />
sind alle bekannten Laserbehandlungen, einschließlich<br />
mikrogepulster Lasertrabekuloplastik,<br />
auszuführen.<br />
Dieter Mann GmbH, Tel. 06021-31020<br />
www.dieter-mann.gmbh.de<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
39<br />
39-mu laser_final.indd 39 12.07.<strong>2013</strong> 10:13:53
marktplatz<br />
laser / firmen stellen vor<br />
Anzeigen<br />
IRIDEX Grüner Spaltlampenlaser für die Ambulanz<br />
• Selbsterklärende Bedienung<br />
• Übereinstimmung der abgegebenen Leistung<br />
mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren<br />
• Rechteckprofil mit homogener Wärmeverteilung<br />
• Lückenlose Sicherheit<br />
• Vielseitig einzusetzen, auch im OP als Endolaser<br />
• Zuverlässig und langlebig<br />
• Komplettes Zubehörprogramm inkl. Laser<br />
Indirekt Ophthalmoskop und Endosonden<br />
20Ga, 23Ga und 25Ga<br />
Dieter Mann GmbH<br />
Tel. 06021-31020<br />
www.dieter-mann.gmbh.de<br />
IRIDEX 810nm Diodenlaser<br />
• für die CW Laser Photokoagulation und<br />
MicroPulse Laserbehandlung, sowie zusätzlich<br />
zur Transskleralen Zyklophotokoagulation<br />
oder Retinopexie<br />
• Die aktuellen Diodenlaser Behandlungskonzepte<br />
und die erforderlichen Applikatoren<br />
wurden mit dem IRIDEX OcuLight SLx klinisch<br />
erarbeitet und evaluiert<br />
• Goldstandard für die Frühgeborenen-Behandlung<br />
• Spaltlampenadapter für die Mikrogepulste<br />
Lasertrabekuloplastik MDLT<br />
• Langer Puls für die TTT und Tumorbehandlung<br />
• Intuitive Bedienung mit direkter Einstellung<br />
der Parameter über Drehknöpfe<br />
• Übereinstimmung der abgegebenen Leistung<br />
mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren<br />
• Rechteckprofil mit homogener Wärmeverteilung<br />
• Lückenlose Sicherheit<br />
• Vielseitig, zuverlässig und langlebig<br />
• Komplettes Zubehörprogramm<br />
Dieter Mann GmbH<br />
Tel. 06021-31020<br />
www.dieter-mann.gmbh.de<br />
Lasertherapie <strong>von</strong> OP bis Ambulanz<br />
OCULUS/NIDEK bietet Ihnen interessante Geräte<br />
im Bereich der Laserchirurgie. Der beliebte<br />
Nd:YAG-Laser YC-1800 ist Ihr Werkzeug für<br />
Kapsulotomie, Iridotomie und zum Durchtrennen<br />
<strong>von</strong> Glasköpersträngen im vorderen/mittleren<br />
Augenabschnitt. Für Laserkoagulation der Netzhaut,<br />
Trabekuloplastik im Kammerwinkel und<br />
Endokoagulation ist der vielseitig adaptierbare<br />
Netzhautlaser Grüner Nd:YAG-Laser GYC-1000<br />
der Laser der Wahl. Durch Kombination beider<br />
Geräte kann ein herausragender Lasertherapieplatz<br />
auf kleinstem Raum geschaffen werden!<br />
Die spätere Aufrüstung eines Einzellasers zu<br />
einem Kombilaser vor Ort ist kein Problem. Unser<br />
flexibles Laserprogramm liefert Ihnen den passenden<br />
Laser für jede Therapie.<br />
OCULUS Optikgeräte GmbH<br />
Tel. 0641 / 200 50<br />
www.oculus.de<br />
Neu aufgelegt: Images Farb-Monatslinse<br />
Die beliebte Farblinse <strong>von</strong> Bach Optic hat einen Relaunch erfahren.<br />
Images monthly Kontaktlinsen werden nun im Polyhema-Material mit<br />
38 % H 2<br />
O gefertigt. Zur Wahl stehen die Farben gray, blue, aqua, violet,<br />
green und hazel als 1-Farbdruck. Der Stärkenbereich reicht <strong>von</strong> plan bis<br />
-6.00 dpt in 0.25 dpt Abstufung. Kunden, die lieber Tageslinsen tragen,<br />
finden in der Images daily eine gute Alternative. Die farbige Tageslinse<br />
mit Zweifarbdruck aus Hema-MAA mit 60 % H 2<br />
O wird in einer 8er Box angeboten.<br />
Für beide Images Farblinsensysteme stehen Anpasslinsen in plan<br />
zur Verfügung sowie kostenlose Werbemittel.<br />
www.bachoptic.de<br />
40 <strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong> 06 / <strong>2013</strong><br />
39-mu laser_final.indd 40 12.07.<strong>2013</strong> 10:13:54
marktüberblick<br />
rund um die op „vorderer augenabschnitt“<br />
marktüberblick<br />
marktplatz<br />
Anzeigen<br />
Kombinierte Mikrochirurgieplattform mit integriertem Laser<br />
Stellaris ® PC – die kombinierte Plattform für<br />
mikrochirurgische Eingriffe im Vorder- und Hinterabschnitt<br />
(20, 23 und 25 G). Eine flexible Programmierung<br />
ermöglicht die Anpassung an individuelle<br />
Operationsgewohnheiten – somit stellt<br />
sich die Stellaris ® PC zuverlässig auf den Chirurgen<br />
ein und nicht umgekehrt. Die übersichtliche<br />
Bediensoftware, der kabellose Fußschalter<br />
sowie viele wählbare Verfahrenstechniken und<br />
nützlichen Funktionen erleichtern dem Chirurgen<br />
und dem OP-Personal die Arbeit und tragen wesentlich<br />
zur Sicherheit bei. Die Erfahrung <strong>von</strong><br />
Bausch + Lomb sowie vieler Augenchirurgen ist<br />
in die Entwicklung der Stellaris ® PC eingeflossen,<br />
was dieses Gerät so einzigartig macht. Zukünftig<br />
auch mit integriertem Laser erhältlich! (auch als<br />
reines anteriores Gerät verfügbar – Stellaris ® ).<br />
Bausch + Lomb, Tel. 0800 / 5893 114<br />
kundenservice@bausch.com<br />
Bessere Behandlung, weniger Reklamationen<br />
Genaue Kenntnis über den Zustand des Tränenfilms<br />
verschafft Ihnen enorme Vorteile<br />
bei refraktiven Eingriffen. Sie erreichen eine<br />
gezieltere Vorbehandlung, bessere Ergebnisse<br />
und weniger postoperative „Problempatienten“.<br />
TearLab <strong>von</strong> b o n liefert reproduzierbare Zahlenwerte<br />
und bietet damit eindeutige, dokumentierbare<br />
Daten.<br />
TearLab ist leicht zu bedienen, zur Analyse reichen<br />
erstaunliche 0,00005 ml Flüssigkeit. Der<br />
Vorgang ist vollkommen schmerzfrei und dauert<br />
nur wenige Sekunden. Das garantiert eine<br />
deutlich höhere Compliance gegenüber der<br />
üblichen Schirmertest-Methode.<br />
bon Optic<br />
Tel. 0451 / 80 9000<br />
www.bon.de/tearlab<br />
Neues Hybrid Instrumenten-Set für die intraokuläre Fadenlegung<br />
Ein echtes Novum ist das 25 Gauge Instrumenten-Set<br />
für die intraokuläre Nahtlegung<br />
aus dem Hause Geuder. Das nach einer Idee<br />
<strong>von</strong> Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach entwickelte<br />
und aus Mikro-Nadelhalter und -Fadenpinzette<br />
bestehende Set der „Hybrid“-Instrumentenserie<br />
ermöglicht erstmals das Nähen innerhalb der<br />
Vorderkammer über Parazentesen, ohne dabei<br />
lange Nadeln umständlich ein- und ausführen<br />
zu müssen. In Kombination mit einer auf das<br />
Instrumenten-Set abgestimmten, ebenfalls neuentwickelten<br />
Mikronadel (Fa. Onatec) kann so<br />
eine völlig neue Nahttechnik angewendet werden,<br />
mit der nahezu jede beliebige Fadenlegung<br />
im Bereich der Vorderkammer oder des vorderen<br />
Glaskörperraums machbar ist. Komplettiert wird<br />
das Set durch eine 25 Ga Hybrid Schere.<br />
Geuder AG<br />
Tel. 06221 / 3066, www. geuder.de<br />
Anterior Segment Modul für die SPECTRALIS Produktfamilie<br />
Das Anterior Segment Modul eröffnet eine neue<br />
Dimension der Bildgebung für alle SPECTRALIS<br />
OCT Modelle <strong>von</strong> Heidelberg Engineering. Es<br />
erlaubt unter anderem, beide Kammerwinkel in<br />
einem SD-OCT Scan zu beurteilen. Spezialobjektiv<br />
und dedizierte Software ermöglichen simultane<br />
cSLO (z.B. Infrarot) und SD-OCT Aufnahmen<br />
des Vorderabschnitts. Durch die Heidelberg<br />
Rauschunterdrückung und Aktives Eye Tracking<br />
werden nicht nur hochaufgelöste, kontrastreiche<br />
Bilder der Netzhaut, sondern auch der Kornea,<br />
der Sklera und des Kammerwinkels möglich.<br />
Abb.: Beide Kammerwinkel können in einem SD-<br />
OCT Scan mit dem Anterior Segment Modul für<br />
alle SPECTRALIS OCT Modelle evaluiert werden.<br />
Heidelberg Engineering GmbH<br />
Tel. 06221 / 64 63-0<br />
www.HeidelbergEngineering.de<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
41<br />
41-mu op_final.indd 41 12.07.<strong>2013</strong> 10:35:54
marktplatz<br />
rund um die op „vorderer augenabschnitt“<br />
Anzeigen<br />
Perioperative Diagnostik mit der OCULUS Pentacam ®<br />
Mit dem Katarakt Pre-OP-Display der Pentacam ®<br />
erhält der Katarakt-Chirurg alle wichtigen Informationen,<br />
die zur Operationsplanung und zur<br />
Auswahl der geeigneten Premium-IOL benötigt<br />
werden. Die optische Abbildungsqualität der<br />
Hornhaut kann mit den cornealen Wellenfrontdaten<br />
sowie der refraktiven Gesamtbrechkraft<br />
der Hornhaut beurteilt werden. So kann entschieden<br />
werden, ob eine multifokale, torische<br />
oder asphärische IOL bei diesem Patienten<br />
sinnvoll ist. Auch das geeignete Verfahren zur<br />
IOL-Berechnung für den jeweiligen Patienten<br />
kann ermittelt werden. Anhand <strong>von</strong> Ray-Tracing<br />
Programmen kann die IOL-Berechnung unter<br />
Einbeziehung der Hornhautradien <strong>von</strong> Hornhautvorder-<br />
und Hornhautrückfläche direkt mit der<br />
Pentacam ® durchgeführt werden.<br />
OCULUS Optikgeräte GmbH<br />
Tel. 0641 / 200 50, www.oculus.de<br />
Premium-Katarakt-Chirurgie aus einer Hand<br />
Erleben Sie unsere neuen Premium-Linsen:<br />
• POLYLENS H11 / Y11 – auch als torische<br />
Variante – vorgeladen im PLATINUM mini<br />
• POLYLENS AS70 / AS70-Y in 4 Optikvarianten<br />
(monofokal, torisch, multifokal<br />
und multifokal-torisch)<br />
Zusammen mit den Möglichkeiten des<br />
CATALYS ® Precision Laser Systems<br />
• Kapselsackschonende und reproduzierbare<br />
Kapsulotomie<br />
• Linsenfragmentierung fast ohne Ultraschall<br />
• Flüssiges Patienteninterface für minimalen<br />
IOP Anstieg (~ 10mmHg)<br />
• Praktisch keine Kontraindikation – auch<br />
schwierige Fälle sind behandelbar<br />
wird nun die Premium-Katarakt-Chirurgie aus<br />
einer Hand möglich.<br />
Polytech <strong>Ophthalmologie</strong> GmbH<br />
Tel. 06154/ 6999-0, www.polytech-online.de<br />
termine<br />
aus- und fortbildung<br />
August<br />
31.08.<br />
125 Jahre Universitäts-<br />
Augenklinik Kiel<br />
Kiel<br />
Prof. Dr. J. Roider<br />
Tel. 0431/597-4834<br />
office@auge.uni-kiel.de<br />
Organisation: Congress-Organisation<br />
Gerling, Tel. 0211/592244<br />
info@congresse.de<br />
31.08.<br />
Sommertagung der Berlin-<br />
Brandenburgischen Augenärztlichen<br />
Gesellschaft (BBAG)<br />
Berlin<br />
PD Dr. Jörn Kuchenbecker,<br />
Tel. 030/9401540-00, joern.<br />
kuchenbecker@helios-kliniken.de<br />
www.bbag-augen.de<br />
Organisation: Congress-Organisation<br />
Gerling, Tel. 0211/592244<br />
info@congresse.de<br />
31.08./01.09.<br />
Update: Refraktion und<br />
Vorderabschnittsdiagnostik<br />
Plön<br />
Seminarleitung:<br />
PD Dr. Kathleen Kunert<br />
Kontakt: Oculus, D. Wiedemann<br />
Tel. 0641/2005-216<br />
veranstaltungen@oculus.de<br />
www.oculus.de<br />
September<br />
07.09.<br />
InnOLu <strong>2013</strong> Innovation +<br />
<strong>Ophthalmologie</strong><br />
Ludwigshafen<br />
Ludwigshafen<br />
Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach<br />
Tel. 0621/503-3081<br />
Hattenbach.LO@klilu.de<br />
www.innolu.de<br />
Organisation: Congress-Organisation<br />
Gerling, Tel. 0211/592244<br />
info@congresse.de<br />
11.09.<br />
15. ophthalmo-chirurgisches<br />
Symposium – Refraktive<br />
Chirurgie und Netzhauterkrankungen<br />
Frankfurt/Main, Villa Kennedy<br />
Veranstalter:<br />
Artemis Laserkliniken<br />
Dr. K. Schayan-Araghi<br />
Infos: A. Keller<br />
Tel. 069/697 697 69<br />
kongress@artemiskliniken.de<br />
19.-22-09.<br />
DOG <strong>2013</strong><br />
„Exzellent sehen – Exzellenz<br />
fördern”<br />
Berlin<br />
Estrel Convention Center<br />
Kongress-Organisation:<br />
Interplan<br />
Tel. 089/548234 35<br />
dog@interplan.de<br />
www.dog-kongress.de<br />
24.09.<br />
Schweizer Hausmesse<br />
Leipzig<br />
Info: A. Schweizer GmbH<br />
Tel. 09191/72100<br />
www.schweizer-optik.de<br />
weiterer Termin: 26.09. Köln<br />
Oktober<br />
11./12.10.<br />
21. Jahrestagung der<br />
Gesellschaft der Augenärzte<br />
Sachsen-Anhalts und<br />
Thüringens e.V. (SATh 21)<br />
Dessau<br />
PD Dr. L. Krause<br />
Städt. <strong>Klinikum</strong> Dessau<br />
Augenklinik<br />
Tel. 0340/501-4500<br />
lothar.krause@klinikum-dessau.de<br />
www.sath-augen.de<br />
Organisation: Congress-Organisation<br />
Gerling, Tel. 0211/592244<br />
info@congresse.de<br />
42<br />
<strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong><br />
06 / <strong>2013</strong><br />
41-mu op_final.indd 42 12.07.<strong>2013</strong> 10:35:57
kleinanzeigen<br />
marktplatz<br />
Anzeigen<br />
Wenn Sie zur Verstärkung Augenärzte, Ingenieure oder<br />
Vertriebsmitarbeiter suchen – Mitarbeiter, die Leistungswillen,<br />
Erfolgsorientierung und Motivation mitbringen –, fi nden Sie<br />
in CONCEPT <strong>Ophthalmologie</strong> das aufmerksamkeitsstarke und<br />
wertige Umfeld zu günstigen Preisen.<br />
stellenangebote<br />
Ebenso, wenn Sie ein gutes Angebot platzieren möchten.<br />
Wir bieten:<br />
• gute Preise<br />
• individuelle Beratung<br />
• Unterstützung bei der Anzeigengestaltung<br />
• Formulierung Ihrer Anzeige<br />
praxisübernahme<br />
Augenarztpraxis<br />
im Raum Südbayern, ab September <strong>2013</strong> abzugeben<br />
Zuschriften erbeten an den Verlag unter Chiffre-Nr ME 0911<br />
verkauf<br />
Verkauf<br />
KLIN. / Monatsblätter / AUGENH., ab 1941 (Band 106)<br />
und OPHTALM. Bücher<br />
Zuschriften erbeten an den Verlag unter Chiffre-Nr. ME 0912<br />
Anzeigenbestellschein für Kleinanzeigen<br />
Bitte veröffentlichen Sie in der nächsten Ausgabe folgende Anzeige:<br />
Rubrik: ◦ Stellenangebote ◦ Stellengesuche ◦ Praxisabgaben ◦ Praxisgesuche ◦ Praxisräume ◦ Verschiedenes<br />
Anzeigenformat: ◦ 1-spaltig (Breite 39 mm) ◦ 2-spaltig (Breite 83,5 mm) ◦ 3-spaltig (Breite 128 mm) ◦ 4-spaltig (Breite 173 mm)<br />
Anzeigenpreise:<br />
Chiffre:<br />
1-spaltig 1,90 Euro; 2-spaltig 3,60 Euro; 3-spaltig 5,80 Euro; 4-spaltig 7,20 Euro x Höhe in mm<br />
Die Anzeige soll unter Chiffre erscheinen. Die Chiffregebühr beträgt 16,00 Euro.<br />
Bei Rückfragen:<br />
Telefon 07522 / 93 10 73<br />
Fax 07522 / 707 98 32<br />
E-Mail: media@autentic.info<br />
Name / Praxis / Firma<br />
Straße<br />
Datum / Unterschrift<br />
E-Mail<br />
PLZ / Ort<br />
<strong>Concept</strong> Text gut <strong>Ophthalmologie</strong><br />
lesbar: Blockschrift 06 in / GROSSBUCHSTABEN <strong>2013</strong><br />
oder mit Schreibmaschine oder als PDF an<br />
media@autentic.info<br />
Für die nächste<br />
Ausgabe 7/<strong>2013</strong> nehmen wir<br />
gerne Ihre Anzeigenschaltung<br />
bis zum 06.09.<strong>2013</strong> entgegen<br />
43-kleinanzeigen_final.indd 43 12.07.<strong>2013</strong> 15:36:30
BIOLOGIELEHRER<br />
HANDY-EXPERTE<br />
LILIENMAMA<br />
GENIESSERIN<br />
Jeder Patient ist anders –<br />
Flexible * Therapie mit<br />
LUCENTIS ®<br />
FORELLENFISCHER<br />
DIE WELT IST WUNDERSCHÖN<br />
ANZUSEHEN<br />
* Dauer der Initialbehandlung und der Wiederbehandlung (jeweils bis zum maximalen Visus) können bei Patienten verschieden sein.<br />
Eine Wiederbehandlung erfolgt erst, wenn bei den Kontrollen eine Visusverschlechterung festgestellt wurde. Siehe Fachinformation.<br />
Lucentis ® 10 mg/ml Injektionslösung. Wirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: ,-<br />
Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration<br />
(AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabe tischen Makulaödems (DMÖ ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund<br />
eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV)<br />
aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion<br />
bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die aim Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang<br />
standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter<br />
Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks,<br />
Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation,<br />
Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie,<br />
Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung,<br />
Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen,<br />
Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen,<br />
Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon,<br />
Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge,<br />
Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens <strong>von</strong> Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch.<br />
Blutungstypen). Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung <strong>von</strong> VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien<br />
mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ , RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />
Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: Siehe Fachinformation.<br />
Stand: Juli <strong>2013</strong> (MS 07/13.12). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de<br />
Info-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)<br />
Mitvertriebe:<br />
Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg<br />
Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg<br />
Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg<br />
Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg<br />
H_5999_Lucentis_Patienten_Interessen_A4+3.indd 1 08.07.13 15:29