Wer macht mit im LDF - Vorstand? - Lehrerinnen und Lehrer ...
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direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
<strong><strong>Lehrer</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Deutschfreiburg<br />
<strong>Wer</strong><br />
<strong>macht</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>LDF</strong> -<br />
<strong>Vorstand</strong>?<br />
Edito<br />
von Anton Schwartz<br />
Neue Köpfe, bekannte<br />
Gesichter....<br />
Jean-Pierre Siggen<br />
Marianne Küng<br />
Katharina Thalmann<br />
Von Pensen <strong>und</strong> Praktikas<br />
Frohe Weihnachten...<br />
Das Zitat<br />
Der VS<strong>LDF</strong> geht eigene<br />
Wege<br />
Der <strong>Vorstand</strong> stellt sich<br />
vor<br />
<strong>LDF</strong>-Präsidium | Jacqueline Häfliger-Bürgy | T 076 440 29 41 | praesidium@ldf.ch<br />
<strong>LDF</strong>-Sekretariat | <strong><strong>Lehrer</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Deutschfreiburg, Postfach 168, 3186 Düdingen | sekretariat@ldf.ch<br />
<strong>LDF</strong>-Newsletter «direkt» | Anton Schwartz | T 026 419 22 81 | newsletter@ldf.ch
Editorial<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
2<br />
Weihnachten steht vor<br />
der Tür!<br />
Anton Schwartz<br />
Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen!<br />
Der <strong>LDF</strong> schenkt Dir für die Feiertage ein paar Seiten<br />
Lektüre. Und für alle Berufseinsteiger <strong>und</strong> Nicht<strong>mit</strong>glieder<br />
<strong>im</strong> <strong>LDF</strong> hat er eine lukrative <strong>und</strong> interessante<br />
Schnupper<strong>mit</strong>gliedschaft <strong>im</strong> Angebot. Pack<br />
zu <strong>und</strong> mach <strong>mit</strong>!<br />
Im vergangenen Vereinsjahr hat es sich wieder einmal<br />
deutlich gezeigt, dass der <strong>LDF</strong> durchaus eine<br />
ernst zunehmende Kraft in der freiburgischen Schullandschaft<br />
sein kann.<br />
Momentan werden die Modalitäten zur Anwendung<br />
der Pensenregelung in einer Arbeitsgruppe formuliert.<br />
Der <strong>LDF</strong> arbeitet <strong>mit</strong> einer Doppelvertretung<br />
<strong>mit</strong>. Die Arbeitsgruppe wird von Marianne Küng präsidiert.<br />
Sie ist seit Februar die stellvertretende Amtsvorsteherin.<br />
Wir stellen sie in diesem Heft kurz vor.<br />
Im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Pensenregelung <strong>und</strong><br />
dem Praktikumsstopp hat der Sensler Grossrat Markus<br />
Bapst <strong>im</strong> Frühjahr einen parlamentarischen Vorstoss<br />
eingereicht. Ende Sommer ist die Antwort des<br />
Staatsrates gekommen.<br />
Im Zentrum dieses Heftes steht der neue Staatsrat<br />
<strong>und</strong> EKSD-Vorsteher Jean-Pierre Siggen. Er präsentiert<br />
sich der deutschfreiburgischen <strong>Lehrer</strong>schaft <strong>mit</strong><br />
einer Grussbotschaft gleich selber.<br />
Das Sparpaket ist – noch unter der Mitverantwortung<br />
von Frau Chassot - geschnürt <strong>und</strong> <strong>im</strong> Grossen<br />
Rat ohne nennenswerten Widerstand durchgewinkt<br />
worden. Die besonderen Massnahmen <strong>im</strong> Bildungsbereich<br />
sind angedacht <strong>und</strong> stehen kurz vor der Vernehmlassung.<br />
Wir werden zusammen <strong>mit</strong> dem SPFF,<br />
der FAFE <strong>und</strong> der FEDE dranbleiben!<br />
Und <strong>mit</strong> dem SLVDF. Auch wenn die Schulleiterinnen<br />
<strong>und</strong> Schulleiter ihre Eigenständigkeit vorbereiten.<br />
Es ist offensichtlich: Wir brauchen eine Gewerkschaft.<br />
Aber diese Gewerkschaft braucht auch Dich!<br />
Vielen Dank für all die eingegangenen Mitgliederbeiträge!<br />
Und natürlich: Frohe Festtage!
Direktion Eksd<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
3<br />
Grussbotschaft vom neuen<br />
Erziehungsdirektor<br />
Sehr geehrte <strong><strong>Lehrer</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong><br />
Am 12. November habe ich die Leitung der<br />
Direktion für Erziehung, Kultur <strong>und</strong> Sport<br />
(EKSD) übernommen <strong>und</strong> freue mich, diese<br />
spannende <strong>und</strong> herausfordernde Aufgabe<br />
zu erfüllen. Ich möchte in meiner<br />
Tätigkeit an der Spitze der EKSD auf das<br />
gegenseitige Vertrauen setzen. Gerade in<br />
der Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Ihnen, geschätzte<br />
<strong><strong>Lehrer</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>, ist das gegenseitige<br />
Vertrauen das A <strong>und</strong> O. Bereits vor meiner<br />
Zeit als Staatsrat hatte ich als Grossrat<br />
mehrfach die Gelegenheit, mir ein Bild von<br />
der Deutschfreiburger Schullandschaft zu<br />
machen. Was ich dabei alles entdeckt hatte,<br />
hinterliess <strong>im</strong>mer einen sehr positiven<br />
Eindruck. Die deutschsprachigen Schulen<br />
des obligatorischen Unterrichts in unserem<br />
Kanton zeichnen sich durch eine<br />
hohe pädagogische Qualität aus <strong>und</strong> sind<br />
deshalb auch für neue Entwicklungen bestens<br />
gewappnet. Ich denke zum Beispiel<br />
an die neuen Lehr<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht,<br />
den Lehrplan 21, die Betonung<br />
der teilautonom geleiteten Schule<br />
<strong>und</strong> an die zahlreichen Massnahmen<br />
für eine erfolgreiche Integration möglichst<br />
aller Kinder in die Regelschule. Mich fasziniert<br />
am Kanton Freiburg seine Kultur<br />
der Zwei- <strong>und</strong> Mehrsprachigkeit. Gerade<br />
<strong>im</strong> Volksschulbereich stelle ich neben<br />
ganz vielen Gemeinsamkeiten zwischen<br />
der französischsprachigen <strong>und</strong> deutschsprachigen<br />
Schule auch Unterschiede fest.<br />
Es sind gewachsene <strong>und</strong> kulturell bedingte<br />
Feinheiten in pädagogischen <strong>und</strong> didaktischen<br />
Fragen. Deshalb ist es eine weise<br />
Lösung, dass es <strong>im</strong> Kanton Freiburg ein<br />
deutschsprachiges (DOA) <strong>und</strong> ein französischsprachiges<br />
Unterrichtsamt (SEnOF)<br />
gibt. Beide sind unter anderem für die pädagogische<br />
Führung der Schulen des obligatorischen<br />
Unterrichts zuständig <strong>und</strong><br />
haben den Auftrag, die jeweilige «pädagogische<br />
Kultur» bewusst <strong>und</strong> kompetent<br />
zu pflegen, gestalten <strong>und</strong> zu beaufsichtigen<br />
— nie betriebsblind, sondern stets <strong>im</strong><br />
aktiven Dialog <strong>mit</strong> der anderen Sprachregion.<br />
Das neue Schulgesetz wird überall<br />
dort zu einer Harmonisierung zwischen<br />
der deutsch- <strong>und</strong> französischsprachigen<br />
Volksschule führen, wo das Prinzip der<br />
Gleichbehandlung <strong>und</strong> Chancengleichheit<br />
der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler noch besser<br />
eingelöst werden kann. Angleichung ja,<br />
Gleichschaltung nein, weil wir sonst das<br />
Potential der pädagogischen Kulturen unserer<br />
Freiburger Schule unnötig eingrenzen<br />
würden. Notabene ein Reichtum, um<br />
den uns die anderen Kantone beneiden.<br />
Geschätzte <strong><strong>Lehrer</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>, ich<br />
freue mich auf die Begegnungen <strong>mit</strong> Ih−<br />
nen <strong>und</strong> danke allen für das grosse Enga−<br />
gement zugunsten einer der wichtigsten<br />
gesellschaftlichen Aufgaben, nämlich der<br />
Erziehung, Bildung <strong>und</strong> Ausbildung unse−<br />
rer Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.<br />
Jean-Pierre Siggen,<br />
Staatsrat <strong>und</strong> Direktor der EKSD<br />
Jean-Pierre Siggen,<br />
Staatsrat <strong>und</strong> Direktor der EKSD
Direktion Eksd<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
4<br />
«Du springst ins kalte Wasser!…»<br />
Anton Schwartz<br />
….«Das ist unumgänglich, wenn du einen solchen Posten übern<strong>im</strong>mst». Das sagt<br />
Marianne Küng zu ihrem Start <strong>im</strong> DOA. Sie hat auf den 1. Februar die Nachfolge von<br />
Heribert Fasel als Stellvertreterin des Amtsvorstehers angetreten. Seither ist <strong>im</strong> EKSD<br />
mehr passiert als üblicherweise in zehn Jahren. Und <strong>im</strong> Frühjahr muss der Posten von<br />
Reto Furter neu besetzt werden.<br />
Der <strong>LDF</strong> stellt Marianne Küng nach deutlich mehr als h<strong>und</strong>ert Tagen in ihrem Amt vor<br />
<strong>und</strong> hat sie zu ihrem Start <strong>im</strong> DOA befragt.<br />
Dein Start <strong>im</strong> EKSD als stellvertretende<br />
Amtsvorsteherin fiel <strong>und</strong> fällt weiterhin in<br />
eine sehr turbulente Phase: Erst die Auseinandersetzung<br />
um die Pensenregelung,<br />
dann der Rücktritt der zuständigen Bildungsdirektorin<br />
<strong>und</strong> jetzt auch noch die<br />
Demission Deines direkten Vorgesetzten,<br />
Herrn Reto Furter. Wie erlebst Du persönlich<br />
solch unruhige Zeiten <strong>und</strong> was bedeuten<br />
die Wechsel für die Arbeit <strong>im</strong> DOA?<br />
Die Übernahme einer Funktion bedeutet<br />
in jedem Fall das Einarbeiten in neue,<br />
teilweise auch unbekannte Aufgabenfelder,<br />
Dossiers <strong>und</strong> Projekte. Diese sind, gerade<br />
in meiner Funktion, oft lange gewachsen<br />
<strong>und</strong> meistens sehr komplex. Also ist es<br />
unumgänglich <strong>mit</strong>ten drin einzusteigen,<br />
oder anders ausgedrückt, ins kalte Wasser<br />
zu springen. Sicher hofft man in einer<br />
solchen Phase auf ruhiges Gewässer. Andererseits<br />
gibt es in jedem System Veränderungen<br />
<strong>und</strong> die sind selten planbar. Die<br />
Kunst besteht wohl darin, die Situation zu<br />
nehmen wie sie ist, sie zu beurteilen <strong>und</strong><br />
dann die nötigen Schritte zu unternehmen<br />
<strong>und</strong> sich trotz bisweiliger Hektik die Zeit<br />
zuzugestehen, die es braucht, um vertraut<br />
<strong>mit</strong> den neuen Anforderungen <strong>und</strong> Aufgaben<br />
zu werden.<br />
Du bringst von Deinem <strong>Wer</strong>degang her<br />
Erfahrungen aus allen möglichen Stufen<br />
innerhalb des Bildungswesens <strong>mit</strong>.<br />
Du kennst sogar die Situation <strong>im</strong> Nachbarkanton<br />
Bern aus eigener Anschauung:<br />
Du hast unterrichtet, Du warst Schulleiterin,<br />
jetzt arbeitest Du als Kaderfrau <strong>im</strong><br />
Bereich der Schulpolitik. Bei seinem Abschied<br />
hat Reto Furter sinngemäss gesagt,<br />
dass sein Pädagogenherz manchmal <strong>im</strong><br />
Clinch liege <strong>mit</strong> seiner Verwalterarbeit.<br />
Wie erlebst Du die schwerpunktmässige<br />
Verschiebung Deiner Arbeit vom Unterricht<br />
hin zur Verwaltung?<br />
Die angesprochene Schwerpunktverschiebung<br />
erlebte <strong>und</strong> erlebe ich als wohl<br />
eine der grössten Herausforderungen. Immer<br />
wieder gilt es den Spagat zwischen verschiedensten<br />
Erwartungen <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />
zu suchen <strong>und</strong> zu machen <strong>und</strong> dabei<br />
den Blick über das ganze System zu behalten.<br />
Wie du richtig sagst, hatte ich die Möglichkeit<br />
– <strong>und</strong> ich empfinde das <strong>im</strong> Rückblick<br />
als eine grosse Chance – Erfahrungen<br />
Marianne Küng, Stellvertreterin der<br />
Amtsleitung<br />
<strong>mit</strong> allen Stufen der Volksschule <strong>und</strong> in<br />
unterschiedlichen Rollen, als <strong>Lehrer</strong>in, als<br />
stv. Schuldirektorin, als Schulleiterin einer<br />
Schule, welche die Stufen KG, PS <strong>und</strong> Sek 1<br />
abdeckte, zu machen <strong>und</strong> das sowohl hier<br />
<strong>im</strong> Kanton Freiburg wie <strong>im</strong> Kanton Bern.<br />
Nun, sozusagen als «Abr<strong>und</strong>ung», erlebe<br />
ich den Anspruch der Seite der Politik <strong>und</strong><br />
der Verwaltung. Gerade <strong>im</strong> Bewusstsein<br />
darum, dass es halt oft um Kompromisse<br />
geht, die Lösungen möglich machen, bin<br />
ich dankbar um meinen breiten <strong>und</strong> vielschichtigen<br />
Erfahrungshintergr<strong>und</strong>.<br />
Marianne Küng hat an der Uni Bern 1987<br />
das Lehrpatent für die Sek<strong>und</strong>arschule 1<br />
erworben. (Deutsch, Französisch, Englisch<br />
<strong>und</strong> Geschichte) Nach ihrem Studium<br />
hat sie als Klassen- <strong>und</strong> Fachlehrerin<br />
am Feusi Bildungszentrum Bern<br />
gearbeitet <strong>und</strong> später an den Orientierungsschulen<br />
Kerzers <strong>und</strong> Moosseedorf<br />
unterrichtet.<br />
An der OS Kerzers war sie von 1998– 2010<br />
stellvertretende Schuldirektorin <strong>und</strong><br />
2010 übernahm sie die Leitung der Schulen<br />
Meikirch. Die Schule Meikirch praktiziert<br />
ein integratives, altersdurchmischtes<br />
Schulmodell vom Kindergarten bis<br />
zur Sek<strong>und</strong>arstufe 1. An der Schule Meikirch<br />
hat Marianne Küng nebst ihrem<br />
Schulleitungsaufgabe als Fachlehrerin<br />
unterrichtet. Sie ist ausgebildete Schulleiterin.<br />
Am 1. Februar 2013 hat sie die Nachfolge<br />
von Heribert Fasel als Stellvertreterin<br />
des Amtsvorstehers <strong>im</strong> DOA angetreten.
Direktion Eksd<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
5<br />
Im Moment stehen eine ganze Reihe von<br />
bildungspolitischen Themen an: das Schulgesetz<br />
liegt be<strong>im</strong> Parlament, der Lehrplan<br />
21 <strong>und</strong> das Gesetz zur PH stehen <strong>mit</strong>ten<br />
in der Vernehmlassung, das Sonderpädagogikkonzept<br />
hat Schiffbruch erlitten<br />
<strong>und</strong> muss wohl komplett neu aufgegleist<br />
werden, die Sparmassnahmen sorgen für<br />
schwelende Unruhe... Welche Themen<br />
liegen zur Zeit hauptsächlich in Deinem<br />
Fokus?<br />
Eine meiner schwergewichtigsten Aufgaben<br />
ist die Leitung der Steuergruppe Unterricht<br />
1—11. Sie hat das Mandat, die Unterrichtsentwicklung<br />
stufenübergreifend,<br />
das heisst in horizontaler wie in vertikale<br />
Kohärenz, zu steuern. Unsere dringlichste<br />
Aufgabe hier ist die Implementierung des<br />
LP 21. Neben der Beteiligung in andern<br />
Schulentwicklungsprojekten ist <strong>im</strong> Moment<br />
sicher auch die Mitarbeit be<strong>im</strong> Entwurf des<br />
Reglements zum neuen Schulgesetz zentral.<br />
Haben die Sparmassnahmen einen spürbaren<br />
Einfluss auf Deine Arbeit <strong>und</strong> die<br />
St<strong>im</strong>mung in den Räumen des DOA?<br />
Wie du weisst, ist es Aufgabe der Amtsleiter<br />
Möglichkeiten zu Sparmassnahmen<br />
aufzuzeichnen, wenn es von der Politik verlangt<br />
wird. Wenn es um die Bewilligung<br />
von Klasseneröffnungen, respektive Entlastungspensen<br />
geht, ist die Haltung sicher<br />
restriktiver <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> schwieriger geworden.<br />
Das ist spürbar in unserer Arbeit <strong>und</strong><br />
gibt sicher auch mehr zu diskutieren als in<br />
Zeiten, die finanziell entspannter sind. Die<br />
St<strong>im</strong>mung innerhalb des DOA <strong>und</strong> der Mitarbeitenden<br />
untereinander empfinde ich,<br />
soweit ich das in meiner kurzen Anwesenheitszeit<br />
beurteilen kann, als unverändert<br />
<strong>und</strong> gut.<br />
Der <strong>LDF</strong> dankt Marianne Küng <strong>und</strong><br />
wünscht ihr in ihrer Arbeit viel Erfolg <strong>und</strong><br />
Zufriedenheit!<br />
Der <strong>LDF</strong> gratuliert seinem Mitglied Katharina Thalmann<br />
zu ihrer Wahl zur höchsten Freiburgerin des Jahres 2014!<br />
Wir wünschen ihr in ihrem verantwortungsvollen Amt viel<br />
Freude <strong>und</strong> Genugtuung!
Schulleiter-Vereinigung<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
6<br />
Der VS<strong>LDF</strong> plant die Eigenständigkeit<br />
Unserer Meinung mehr Gewicht verleihen<br />
Seit der diesjährigen Hauptversammlung der Schulleiterinnen <strong>und</strong> Schulleiter Deutschfreiburgs<br />
plant der <strong>Vorstand</strong> die Selbständigkeit der Vereinigung. Der Auftrag wurde von der<br />
Versammlung einst<strong>im</strong>mig erteilt. Bis heute sind die Schulleiterinnen <strong>und</strong> Schulleiter eine<br />
Gruppierung innerhalb des <strong>LDF</strong>.<br />
«Mit einem eigenen Verein möchten wir unserer Meinung mehr Gewicht verleihen.» So hat<br />
Karin Walthert, Präsidentin der Vereinigung, in einem Artikel der FN das Hauptargument auf<br />
den Punkt gebracht.<br />
Der <strong>LDF</strong> hat den <strong>Vorstand</strong> der Vereinigung um einen Beitrag zum Stand der Arbeiten gebeten <strong>und</strong> ein paar<br />
Fragen gestellt!<br />
Der VS<strong>LDF</strong> hat sich während der Einführungsphase<br />
der Schulleitungen in der<br />
Pr<strong>im</strong>arschule als Untergruppe des <strong>LDF</strong><br />
gebildet, da sich zeigte, dass eine gewerkschaftliche<br />
Vernetzung unter jenen Lehrpersonen,<br />
die sich als Schulleiterinnen oder<br />
Schulleiter zur Verfügung stellten, nötig<br />
wurde. Da die meisten Schulleitungen zusätzlich<br />
<strong>im</strong> Teilpensum an ihren Schulen<br />
unterrichteten, war ein Verbleiben <strong>im</strong> <strong>LDF</strong><br />
bisher sinnvoll. Der Alltag zeigt nun jedoch<br />
<strong>im</strong>mer deutlicher, dass wir in dieser<br />
Form oft nicht genügend wahrgenommen<br />
werden. Für Informationen oder die Teilnahme<br />
an Gesprächen oder Arbeitsgruppen<br />
sind wir dann auf das Wohlwollen <strong>und</strong><br />
das Fre<strong>im</strong>achen von eigenen Plätzen(!) des<br />
<strong>LDF</strong> angewiesen.<br />
Heute stehen wir vor einem neuen Schulgesetz,<br />
in dem den Schulleitungen - nebst<br />
den vielen Pflichten - eine neue Stellung <strong>und</strong><br />
auch gewisse Kompetenzen zugestanden<br />
werden. Viele Arbeitsbereiche des VS<strong>LDF</strong><br />
werden sich trotzdem <strong>mit</strong> jenen des <strong>LDF</strong><br />
decken oder sich überschneiden. In einigen<br />
Bereichen wird sich jedoch der Blickwinkel<br />
verändern. Das Wohl der Schule <strong>und</strong><br />
die Anliegen der Lehrpersonen werden auch<br />
nach dem Schritt in die Eigenständigkeit<br />
die Hauptanliegen der Schulleiterinnen <strong>und</strong><br />
Schulleiter bleiben.<br />
Die Planung einer Ablösung vom <strong>LDF</strong><br />
hat begonnen. Gespräche wurden geführt<br />
<strong>und</strong> Kosten berechnet, um die Gelingensbedingungen<br />
aufzustellen. Die geringe Zahl<br />
von potenziellen Mitgliedern stellt für die<br />
Finanzierung <strong>und</strong> die nötigen personellen<br />
Ressourcen eine nicht zu unterschätzende<br />
Schwierigkeit dar. Im Moment laufen deshalb<br />
die Befragungen bei den Schulleitungen,<br />
ob sie unter den zu erwartenden Bedingungen<br />
überhaupt bereit sind, einen<br />
eigenständigen Verein <strong>mit</strong>zutragen. Dadurch<br />
ist es noch verfrüht zu sagen, ob, wie<br />
<strong>und</strong> wann die Ablösung gestaltet wird oder<br />
wie die genauen Strukturen beschaffen sein<br />
werden. Mit Sicherheit müssen aber der Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem <strong>LDF</strong> <strong>und</strong> den französischsprachigen<br />
Verbänden eine zentrale<br />
Rolle zugestanden werden. Dies liegt nicht<br />
nur <strong>im</strong> Interesse der Lehrpersonen sondern<br />
auch <strong>im</strong> Interesse der Schulleitungen. Denn<br />
gemeinsam können wir für wichtige Anliegen<br />
mehr Gewicht auf die Waage bringen.<br />
Direkt: Eine Abspaltung der Schulleitungen<br />
vom <strong>LDF</strong> könnte insgesamt allein<br />
wegen des zahlenmässigen Verlusts an<br />
<strong>LDF</strong>-Mitgliedern zu einer Schwächung<br />
der <strong>Lehrer</strong>gewerkschaft führen. Dabei<br />
ist der heutige Status der Schulleiter <strong>und</strong><br />
Schulleiterinnen eine sehr direkte Folge<br />
der Arbeit des <strong>LDF</strong> bzw. der <strong>im</strong> <strong>LDF</strong> organisierten<br />
Schulleitungen.<br />
So viele sind wir eben gar nicht. Auch<br />
ohne VS<strong>LDF</strong> wäre ein Verbleiben <strong>im</strong><br />
<strong>LDF</strong> für jene, die kein Unterrichtspensum<br />
mehr haben resp. die sich nicht mehr<br />
adäquat vertreten fühlen, keine Option<br />
mehr. Sie würden austreten, ohne sich anderweitig<br />
vernetzen zu können. Jene, die<br />
weiter unterrichten, können in beiden Vereinen<br />
Mitglied sein.<br />
Die Schulleitungen tragen die Verantwortung<br />
für ihre Schule. Es liegt auch in ihrem<br />
Interesse, Dinge kritisch zu hinterfragen<br />
<strong>und</strong> um gute Rahmenbedingungen zu
Schulleiter-Vereinigung<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
7<br />
kämpfen. Viele Themen werden gemeinsam<br />
— vielleicht aus leicht unterschiedlichen<br />
aber sich ergänzenden Blickwinkeln<br />
— angegangen werden <strong>und</strong> dadurch<br />
eher zu einer Stärkung unser aller Anliegen<br />
führen.<br />
Direkt: Wie kann sich die Schulleitervereinigung<br />
als relativ kleine Gruppe<br />
einen eigenständigen <strong>Vorstand</strong> finanzieren?<br />
Wird das für die einzelnen Mitglieder<br />
nicht eine ziemlich teure Angelegenheit?<br />
Wird es! Vor allem für jene, die gleichzeitig<br />
<strong>im</strong> <strong>LDF</strong> bleiben wollen. <strong>Wer</strong> genau<br />
rechnet <strong>und</strong> vergleicht, kann aber einerseits<br />
die Auslagen tiefer halten (Bsp. Vergünstigungen<br />
LCH) oder erkennen, dass<br />
die Beiträge in vielen anderen Berufsgruppen<br />
sogar dann noch höher liegen.<br />
Trotzdem ist dies sicher eine der Hürden<br />
in diesem Prozess, denn wir sind darauf<br />
angewiesen, dass sich möglichst alle<br />
Schulleiterinnen <strong>und</strong> Schulleiter beteiligen.<br />
Direkt: Der <strong>LDF</strong> <strong>und</strong> die Schulleitervereinigung<br />
innerhalb des <strong>LDF</strong> haben bis<br />
anhin in den allermeisten Themen sehr<br />
gut zusammengearbeitet. Mit einer völlig<br />
eigenständigen Organisation der<br />
Schulleitungen würde die Zusammenarbeit<br />
vielleicht nicht mehr ganz so selbstverständlich<br />
sein.<br />
Dass weiterhin zusammengearbeitet wird<br />
ist selbstverständlich <strong>und</strong> zwingend nötig.<br />
Wie gesagt, haben <strong>und</strong> werden sich<br />
die Blickwinkel von Lehrpersonen <strong>und</strong><br />
Schulleitungen verändern. Spürbar wurde<br />
dies zum Beispiel <strong>im</strong> letzten Frühling,<br />
als der VS<strong>LDF</strong> für die Pensenregelung inhaltlich<br />
<strong>mit</strong> dem <strong>LDF</strong> <strong>mit</strong>zog, sich aber<br />
nicht hinter den Praktikumsstopp stellte.<br />
Gerade an diesem Beispiel wurde aber<br />
sichtbar, dass eine gute, sich ergänzende<br />
Zusammenarbeit möglich ist, auch wenn<br />
sich nicht alle Aspekte decken.<br />
Es ist eines unserer Hauptanliegen <strong>im</strong> Ablöseprojekt<br />
klare <strong>und</strong> verbindliche Strukturen<br />
für eine gute <strong>und</strong> vor allem auch regelmässige<br />
Zusammenarbeit aufzubauen.<br />
Dies gilt nicht nur für den <strong>LDF</strong> sondern<br />
auch für andere Partner, wie zum Beispiel<br />
unsere Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus<br />
dem französischsprachigen Kantonsteil.<br />
Direkt: Die Schulleitungen haben über<br />
die regelmässig stattfindenden Schulleiterkonferenzen<br />
einen sehr direkten <strong>und</strong><br />
privilegierten Draht zum DOA. Mit der<br />
Verankerung ihrer Stellung <strong>im</strong> neuen<br />
Schulgesetz haben die Schulleiterinnen<br />
<strong>und</strong> Schulleiter das vielleicht wichtigste<br />
gewerkschaftliche Ziel erreicht. Wird<br />
sich die Schulleitervereinigung auch<br />
in Zukunft für die drängenden gewerkschaftlichen<br />
Anliegen insbesondere der<br />
Pr<strong>im</strong>arschule einsetzen?<br />
Die Schulleiterkonferenzen werden heute<br />
schon dazu genutzt, Informationen aus<br />
erster Hand zu erhalten <strong>und</strong> in die Schulhäuser<br />
zu tragen, <strong>mit</strong>zudiskutieren <strong>und</strong><br />
auch um Anliegen der Schule direkt ans<br />
DOA zu bringen.<br />
Wir Schulleiterinnen <strong>und</strong> Schulleiter sind<br />
auf zufriedene <strong>und</strong> engagierte Lehrpersonen<br />
angewiesen <strong>und</strong> sehen oft die gleichen<br />
Probleme <strong>und</strong> Ungerechtigkeiten. In<br />
vielen konkreten schulischen Bereichen<br />
werden wir durch das gemeinsame Vorgehen<br />
an Gewicht gewinnen. Dort wo sich<br />
Meinungen nicht decken, gilt es, in Diskussionen<br />
Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede<br />
aufzudecken <strong>und</strong> das Vorgehen<br />
darauf abzust<strong>im</strong>men. Dafür wollen wir<br />
möglichst opt<strong>im</strong>ale Strukturen schaffen<br />
<strong>und</strong> die gute Zusammenarbeit erhalten.<br />
<strong>Vorstand</strong> des VS<strong>LDF</strong>:<br />
Karin Walthert, Doris Götschmann Campo,<br />
Andreas Jungo, Thomas Vonlanthen<br />
Der <strong>LDF</strong> dankt dem <strong>Vorstand</strong> der Schullei−<br />
tervereinigung für den Beitrag <strong>und</strong> wünscht<br />
dem entstehenden Verein gutes Gelingen<br />
<strong>und</strong> viel Erfolg!
<strong>Vorstand</strong><br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
8<br />
Der <strong>Vorstand</strong> 2013/2014<br />
Jacqueline Häfliger<br />
Präsidentin<br />
Kathrin Niklaus<br />
HSU-Vertreterin<br />
HSU<br />
TG?<br />
?<br />
Technisches<br />
Gestalten/Hauswirtschaft<br />
PS<br />
KG<br />
OS?<br />
Irène Haymoz<br />
Kindergarten<br />
Regionalgruppen<br />
?<br />
Orientierungsschule<br />
Anton Schwartz<br />
NL Direkt,<br />
Website<br />
Mira Koshy<br />
Pr<strong>im</strong>arschule<br />
Sara Buchs<br />
Solifonds
Pensenregelung<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
9<br />
Pensenregelung <strong>und</strong> Praktikumsplätze<br />
oder was das eine <strong>mit</strong> dem anderen zu<br />
tun hat<br />
von Anton Schwartz<br />
Die Pensenregelung hat uns während des gesamten vergangenen<br />
Vereinsjahres intensivst beschäftigt.<br />
Mit der vorläufigen Einigung am 4. Juli hat sich in dieser Sache<br />
eine Verschnaufpause ergeben. Jetzt wird es allerdings Zeit, die<br />
getroffenen Abmachungen zu konkretisieren <strong>und</strong> in eine endgültige<br />
Fassung zu bringen.<br />
Am 4. Dezember hat die erste Sitzung einer Arbeitsgruppe unter<br />
dem Vorsitz von Marianne Küng zur konkreten Ausgestaltung<br />
stattgef<strong>und</strong>en. Der <strong>LDF</strong> ist <strong>mit</strong> zwei Mitgliedern vertreten.<br />
Der parlamentarische Vorstoss von Grossrat Markus Bapst<br />
Im August hat der Staatsrat ebenfalls in der Causa Pensenregelung/Praktikumsstopp<br />
auf den parlamentarischen Vorstoss von<br />
Grossrat Markus Bapst <strong>mit</strong> dem etwas umständlichen Titel «Sicherstellen<br />
von Praktikumsplätzen für die Absolventen <strong>und</strong> Absolventinnen<br />
der Pädagogischen Hochschule» geantwortet.<br />
In seinem Vorstoss hatte Markus Bapst Massnahmen gefordert <strong>und</strong><br />
dem Staatsrat dazu folgende Fragen gestellt:<br />
Hat es <strong>im</strong> Kanton genügend Plätze oder besteht tatsächlich ein<br />
gr<strong>und</strong>sätzliches Problem?<br />
Ist es richtig, dass die Schulen heute frei entscheiden, ob sie Prak−<br />
tikantinnen <strong>und</strong> Praktikanten aufnehmen oder nicht?<br />
Ist der Staatrat gewillt, meinen Vorschlag zur Schliessung dieser<br />
Lücke zu prüfen <strong>und</strong> diesen allenfalls in der anstehenden Revisi−<br />
on des Schulgesetzes zu integrieren oder sieht er dafür noch eine<br />
andere Möglichkeit?<br />
Der Vorschlag von Grossrat Markus Bapst würde die Erziehungsdirektion<br />
ermächtigen, <strong>im</strong> Falle eines Mangels an Plätzen die Praktikantinnen<br />
<strong>und</strong> Praktikanten auf die Schulen unter Berücksichtigung<br />
ihrer Grösse zu verteilen. Der Staat ist in der Verpflichtung,<br />
geeignete Weiterbildungen <strong>und</strong> geeignete Rahmenbedingungen<br />
für die Lehrpersonen zu bieten.<br />
Die Antworten des Staatrates<br />
Der Staatsrat anerkennt, dass das Bereitstellen der benötigten Praktikumsplätze,<br />
insbesondere für den deutschsprachigen Kantonsteil,<br />
seit längerem <strong>mit</strong> zeitintensiven organisatorischen Bemühungen<br />
verb<strong>und</strong>en ist, obwohl Anpassungen bei der Organisation der verschiedenen<br />
Praktika vorgenommen wurden.<br />
Zur zweiten Frage n<strong>im</strong>mt der Staatsrat Bezug zur Funktionsbeschreibung<br />
aus dem Reglement für das Lehrpersonal <strong>und</strong> folgert:<br />
Eine Lehrperson ist also gr<strong>und</strong>sätzlich verpflichtet, bei der Ausbildung<br />
von Praktikantinnen <strong>und</strong> Praktikanten <strong>mit</strong>zuwirken, sofern<br />
eine Entschädigung für diese Mitarbeit gewährt wird. (...) Die Betreuung<br />
eines Praktikums darf allerdings zu keinem Nachteil für<br />
die Klasse oder die Schule führen. Nicht jeder Klasse kann zu einem<br />
beliebigen Zeitpunkt <strong>im</strong> Schuljahr ein Praktikum zugemutet<br />
werden. Der Entscheid der Zumutbarkeit sollte bei der direkt vorgesetzten<br />
Schulbehörde, dem Inspektorat, liegen. Später auf Gr<strong>und</strong><br />
der neuen gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lage womöglich bei der Schulleitung.<br />
Aus oben erwähntem Gr<strong>und</strong> der Zumutbarkeit liegt eine eingeschränkte<br />
Verpflichtung zur Übernahme eines Praktikums vor.<br />
Verpflichtung für ausgebildete Praktikumslehrpersonen<br />
Eine Zwangsmassnahme, wie sie Markus Bapst bei einem Mangel<br />
an Praktikumsplätzen vorschlägt, sieht der Staatrat <strong>im</strong> Moment<br />
nicht vor.<br />
Er bezieht sich dabei auf die in der Zwischenzeit angelaufenen Gespräche<br />
zwischen der EKSD <strong>und</strong> den beiden kantonalen <strong>Lehrer</strong>vereinigungen,<br />
die die Frage der Pensengrössen abschliessend regeln<br />
sollen <strong>und</strong> hält fest: Am Prinzip, dass das Mindestpensum bei einer<br />
Stellenteilung, wo sich zwei Lehrpersonen die Klassenverantwortung<br />
teilen, nicht weniger als zwei volle Tage oder zwölf Wochenst<strong>und</strong>en<br />
umfasst, wird festgehalten.<br />
Die getätigten Anpassungen dienen jedoch dazu, bei besonderen<br />
persönlichen Situationen oder speziellen örtlichen Gegebenheiten<br />
Ausnahmen zu ermöglichen.<br />
Im Rahmen des neuen Schulgesetzes sieht der Staatsrat eine Möglichkeit,<br />
die Funktionsbeschreibung der Lehrpersonen der Stufen<br />
Kindergarten <strong>und</strong> Pr<strong>im</strong>arschule dahingehend umzuformulieren,<br />
dass die Mitarbeit bei der Ausbildung von Praktikantinnen<br />
<strong>und</strong> Praktikanten nicht mehr als unverbindlicher Auftrag aufgefasst<br />
werden kann! Allerdings könnte die Funktionsbeschreibung<br />
auch umformuliert werden, ohne sich dabei auf das neue Schulgesetz<br />
zu stützen!<br />
Eine klare Forderung stellt der Staatrat dann aber doch auf.<br />
Im Weiteren sollen Lehrpersonen, welche eine von der Pädagogi−<br />
schen Hochschule finanzierte Zusatzausbildung zur Praktikums−<br />
lehrperson besuchen, ab sofort eine Vereinbarung unterzeichnen,<br />
worin sie sich zur regelmässigen Betreuung eines Praktikums ver−<br />
pflichten. Wird dieser Verpflichtung <strong>im</strong> Zeitraum von fünf Jahren<br />
nicht erwartungsgemäss nachgekommen, muss die ausgebildete<br />
Lehrperson die Ausbildungskosten zurückerstatten.<br />
Kommentar >>
Kommentar/Filmtipp<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
10<br />
Kommentar<br />
Es ist unbestritten, dass die praxisnahe Ausbildung des Nachwuchses<br />
von grösster Bedeutung ist. Diesen Teil können nur<br />
die Lehrpersonen <strong>mit</strong> ihren Klassen übernehmen. Es ist allerdings<br />
bezeichnend, dass in den Fragen der Zumutbarkeit nur<br />
von der Klasse <strong>und</strong> der Schule die Rede ist, nicht aber von der<br />
Lehrperson. Es genügt nicht, <strong>im</strong>mer nur <strong>und</strong> möglicherweise<br />
<strong>mit</strong>gemeint zu sein!<br />
Meines Wissens stellen die <strong><strong>Lehrer</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Deutschfreiburgs<br />
seit Jahrzehnten Praktikumsplätze in genügender<br />
Zahl <strong>und</strong> Qualität zur Verfügung. Die momentanen Engpässe<br />
haben in erster Linie <strong>mit</strong> dem enorm ausgeweiteten Bedarf an<br />
Praktikumsplätzen seit der Gründung der PH zu tun.<br />
Die Gründe für das Abseitsstehen bei Zusatzaufgaben generell<br />
sind von Schule zu Schule <strong>und</strong> von Lehrperson zu Lehrperson verschieden.<br />
Aber die anstehenden umfassenden Probleme <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>arschulbereich<br />
spielen <strong>mit</strong> Sicherheit <strong>mit</strong>!<br />
Ich kann mir deshalb kaum vorstellen, dass die Schwierigkeiten<br />
bei der Besetzung der Praktikumsplätze durch Zwangsmassnahmen<br />
auch nur angegangen, geschweige denn gelöst werden können!<br />
Etwas viel Umfassenderes ist gefragt: Die Pr<strong>im</strong>arschule braucht<br />
endlich die Arbeitsbedingungen, wie sie für die Kolleginnen <strong>und</strong><br />
Kollegen auf der Volksschule teils seit Jahrzehnten selbstverständlich<br />
sind! Dann kann der Arbeitgeber zweifellos erwarten, dass eine<br />
so wichtige Zusatzaufgabe wie die Ausbildung des eigenen Nachwuchses<br />
von einer grossen Mehrheit der Lehrpersonen <strong>mit</strong> Enthusiasmus<br />
<strong>und</strong> Engagement übernommen wird!<br />
Filmtipp<br />
Tableau noir<br />
von Yves Yersin<br />
Yves Yersins bekanntester Film stammt aus den späten Siebzigerjahren: Les petites fugues. Der Bauernknecht<br />
Pipe, gespielt von Michel Robin, beginnt auf seine alten Tage die Welt zu erobern – <strong>mit</strong><br />
dem Mofa.<br />
Danach kam nichts mehr von Yves Yersin. Er unterrichtete, statt selber weiter zu filmen.<br />
Deshalb ist das Sujet des Films Tableau noir sehr passend: Eine Gesamtschule in den Bergen des<br />
Jura soll geschlossen werden. Gilbert Hirschi ist <strong>Lehrer</strong> an dieser Schule, seit nunmehr vierzig Jahren<br />
<strong>und</strong> die Eltern seiner Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sassen auch schon in seinem Schulz<strong>im</strong>mer!<br />
Hirschi ist der Kopf <strong>und</strong> das Herz der kleinen Schule.<br />
Yves Yersin hat die Klasse <strong>mit</strong> ihrem <strong>Lehrer</strong> über ein Jahr lang intensiv begleitet.<br />
Das Ergebnis ist - <strong>im</strong> Urteil der welschen Presse – absolut sehenswert!
Festtagswünsche/Zitat<br />
direkt<br />
#12<br />
Dezember 2013<br />
11<br />
Frohe Weihnachten...<br />
Zeichnung: Mia Rindlisbacher, 3b POZB<br />
...trotz der grossen Sparmassnahmen-Pakete<br />
DAS ZITAT<br />
Oberflächlich betrachtet ist der Lehrplan 21 die Vereinheitlichung <strong>und</strong> Anpassung<br />
der schulischen Lerninhalte in den meisten Schweizer Kantonen. Das ist aufwändig,<br />
vom Souverän erwünscht, hat einige wesentliche Vorteile <strong>und</strong> ist — z.B. pädagogisch<br />
oder lerntheoretisch betrachtet — nicht notwendig.<br />
Die da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>ene verstärkte Kompetenzorientierung <strong>und</strong> die Messbarmachung<br />
sogenannter nationaler Bildungsstandards zwecks Steuerungsmöglichkeiten betref−<br />
fen das Innere dieser Reform <strong>und</strong> sind strittig. — Gr<strong>und</strong>loser Opt<strong>im</strong>ismus <strong>und</strong> ein<br />
gewisses Mass an Ignoranz sind die treuen Begleiter <strong>und</strong> Unterstützer mancher Re−<br />
form.<br />
Roland Reichenbach<br />
Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft<br />
Uni Zürich
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Dezember 2013<br />
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