Probeseiten (pdf) - Verlag Handwerk und Technik
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6<br />
A<br />
Sprach- <strong>und</strong> Zeichenkompetenz fördern<br />
6 Fördermaßnahmen<br />
„Sprache steht immer in Verbindung zu emotionalen,<br />
kognitiven, zu sensorischen <strong>und</strong> zu motorischen<br />
Leistungen.“ (Axel Holtz)<br />
6.1 Gr<strong>und</strong>regeln förderlicher<br />
Interaktion<br />
Sprechen zu lernen ist ein Vorgang, der sich in der<br />
Interaktion mit der Umwelt, sprich im Kontakt mit anderen<br />
Menschen, vollzieht. Dabei kann man selbst als<br />
Teil dieser Umwelt auf bestimmte Umgangsformen<br />
achten, um die Sprachentwicklung von Kindern zu<br />
fördern. Langsames <strong>und</strong> deutliches Sprechen in<br />
einfachen Sätzen, bei dem man sich dem Kind zuwendet,<br />
damit es die Lippenbewegungen verfolgen<br />
<strong>und</strong> nachahmen kann, ist hier sehr unterstützend.<br />
Hierbei sollte selbst nicht in Babysprache gesprochen<br />
werden, damit das Kind am Vorbild die richtigen<br />
Wörter lernen kann:<br />
Bestätigende Rückmeldung<br />
Hilfreich ist es, die eigenen, aber auch die Handlungen<br />
des Kindes mit Sprache zu begleiten („Ich<br />
decke den Tisch“, „Du malst eine Blume – ah, jetzt<br />
kommt noch eine Schnecke“). Auch die direkte Reaktion<br />
auf Äußerungen des Kindes als Bestätigung (Kind:<br />
Da ist ein Ball ‡ Ja, da ist ein Ball) oder zustimmende<br />
Erweiterung (Kind: Da ist ein Auto ‡ Ja, ein großes<br />
Auto) gibt dem Kind eine Rückmeldung auf sein Sprechen<br />
<strong>und</strong> fördert dieses.<br />
Kinder sollten selbst zum Sprechen animiert<br />
werden. So sollte man es Kindern nicht „zu leicht“<br />
machen, sondern Fragen stellen, die nicht nur mit „Ja“<br />
oder „Nein“ zu beantworten sind (Oder-Fragen: Möchtest<br />
du Wasser oder Milch?; W-Fragen: Was möchtest<br />
du essen?, Warum, Wie, Wer). Auch sollte man es vermeiden,<br />
auf ein bloßes Deuten des Kindes zu reagieren.<br />
Es sind Wege zu finden, Kinder zum Sprechen<br />
zu bringen <strong>und</strong> Redeanlässe zu schaffen. Dies sollte<br />
möglichst spielerisch geschehen. Nicht im Sinne<br />
eines Trainings sollte also geübt werden, sondern im<br />
Spiel, sodass quasi „nebenbei“ die Lernfortschritte gemacht<br />
werden (z. B. über „Ich sehe was, was du nicht<br />
siehst“, durch Reime, Fingerspiele <strong>und</strong> Erfindung von<br />
Geschichten).<br />
Eine positive Sprechatmosphäre ist zu schaffen.<br />
Ganz gr<strong>und</strong>sätzlich geht es bei der Sprachförderung<br />
von Kindern – ob diese auffällig sind oder nicht – darum,<br />
zu motivieren (lass uns doch), statt zu befehlen<br />
(jetzt mach endlich), <strong>und</strong> zu ermutigen (das schaffst<br />
du, los), statt zu kritisieren (du konzentrierst dich<br />
nicht!). Auf Belehrungen sollte verzichtet werden<br />
(das heißt aber ...) <strong>und</strong> stattdessen mit dem Kind zu<br />
sprechen (ach, du meinst ...). Um Freude am Sprechen<br />
<strong>und</strong> damit an der Kommunikation mit anderen zu gewinnen,<br />
gilt es, sich zu unterhalten. Ein Kind zu korrigieren<br />
läuft diesem Ziel, diesem Sinn von Sprache<br />
zuwider <strong>und</strong> bewirkt eher, dass es sich in sich selbst<br />
zurückzieht. Auch ist wichtig, die Kinder selbst Erfahrungen<br />
machen zu lassen, anstatt ihnen die Dinge aus<br />
der Hand oder das Wort aus dem M<strong>und</strong> zu nehmen<br />
<strong>und</strong> es selbst „perfekt“ vorzumachen.<br />
Um Sprache zu fördern, muss man mit Kindern<br />
sprechen. Dabei kann man auch selbst auf die Art <strong>und</strong><br />
Weise achten, wie man spricht. Oftmals sprechen<br />
Erwachsene recht monoton. Da Kinder aber gerade<br />
höhere Frequenzen gut wahrnehmen können <strong>und</strong> als<br />
interessante Stimmlage empfinden, sollte man das eigene<br />
Sprechverhalten ggf. in angenehmem Maße darauf<br />
abstimmen.<br />
Sprache muss mit Sinn gefüllt werden: mit dem<br />
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