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Telegramm 18/2010 - KFV-Wetterau

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Hessisches Ministerium<br />

des Innern und für Sport<br />

Projekt Digitalfunk<br />

BOS Hessen<br />

Dezember | <strong>2010</strong><br />

<strong>Telegramm</strong><br />

<strong>18</strong>/<strong>2010</strong><br />

Netzaufbau in luftiger Höhe:<br />

130. Basisstation mit Hubschrauber eingeflogen<br />

Ganze Arbeit der besonderen Art musste die Aufbaumannschaft<br />

bei der Installation einer Basisstation in<br />

Frankfurt (Main) leisten. Nachdem die Funkplanung für<br />

diesen Versorgungsbereich den optimalen Standort<br />

auf dem Dach eines 85 Meter hohen Bürogebäudes im<br />

Süden der Stadt lokalisiert hatte, galt es diese Station<br />

dort zu errichten.<br />

Der sonst übliche Einsatz eines Autokranes, zur<br />

Hebung der insgesamt rund 1000 Kilogramm schweren<br />

Bauteile, stellte sich nach eingehender Prüfung als<br />

kostenintensives Unternehmen dar. Zum einen wäre es<br />

aufgrund der großen Höhe des Gebäudes erforderlich<br />

geworden, einen Kranwagen der 500-Tonnen-Klasse<br />

einzusetzen. Zum anderen ist die Traglast der Zufahrtswege<br />

rund um das Gebäude nicht ausreichend bemessen<br />

für ein solch schweres Gefährt. Für die Kranabstützung<br />

selbst wäre ein erheblicher Aufwand notwendig<br />

geworden, um einen sicheren Stand zu<br />

gewährleisten.<br />

Bauteile einer Basisstation am Stahlseil unter dem Lastenhubschrauber.<br />

Hubschraubereinsatz wirtschaftlicher<br />

Nach Abwägung aller Alternativmöglichkeiten sollten<br />

die Bauteile mithilfe eines Lastenhubschraubers auf<br />

das Dach des Gebäudes transportiert werden.<br />

Als gegen 10 Uhr der Hubschrauber aus Stuttgart eintrifft,<br />

ist der Logistik-Dienstleister mit seinem Fachpersonal<br />

und dem Sattelzug samt gut verpackten<br />

»Schaltschränken« und den Fachleuten der Aufbaumannschaft<br />

bereits vor Ort.<br />

Der Hubschrauber nimmt direkt vom LKW die vorbereiteten<br />

Bauteile auf.<br />

HESSEN<br />

de<br />

effizient verwalten


Widrige Wetterverhältnisse zwingen zum Warten bis der<br />

Wind abflaut. Zu groß ist die Gefahr, dass die Last außer<br />

Kontrolle gerät.<br />

Herbstwinde und Regen über Frankfurt fordern<br />

dem Piloten alles ab<br />

Die widrigen Wetterbedingungen an diesem Samstag<br />

im Herbst stören das Unternehmen allerdings vorerst.<br />

Mit zwei Stunden Verspätung starten die Transportflüge<br />

in den Frankfurter Himmel. Der Wind flaut ab,<br />

dafür setzt aber Nieselregeln ein. Der Pilot startet das<br />

Triebwerk und beginnt mit dem ersten von insgesamt<br />

drei Flügen.<br />

»Wir haben uns dafür entschieden, einige schwere Anbauteile<br />

von der Basisstation abzumontieren«, erklärt<br />

Lothar Siepmann vom Logistikdienstleister. »Denn so<br />

kommen wir mit einem Hubschrauber mit einer<br />

Tragfähigkeit von rund einer Tonne aus. Die nächste<br />

Klasse – nämlich ein Zweiflügler – wäre erheblich teurer<br />

geworden.«<br />

Zweimal werden Anbauteile, gut verpackt in einem<br />

Lastennetz, nach oben transportiert. Zum Schluss folgt<br />

der Container, der die eigentliche Basisstation enthält.<br />

Bei den Flügen sind viel Fingerspitzengefühl und fliegerische<br />

Erfahrung von Crew und Piloten gefragt. Über<br />

Die fertige Basisstation auf dem Dach.<br />

Sprechfunk steht der Pilot mit einem Einweiser der<br />

Bodencrew in direkter Verbindung. Dieser navigiert ihn<br />

zum Installationspunkt auf dem Dach. Von der Pilotenkanzel<br />

aus kann der Hubschrauberpilot lediglich über<br />

einen an den Kufen angebrachten Spiegel direkt unter<br />

das Fluggerät schauen. Speziell beim »Navigieren« der<br />

Basisstationen, direkt auf die Standfläche auf dem<br />

Dach, muss gewährleistet sein, dass die beiden dort<br />

bereits stehenden Antennenmasten unbeschädigt<br />

bleiben oder der Hubschrauber nicht hängen bleibt.<br />

Nach rund einer Stunde sind die Transportflüge beendet.<br />

Die Aufbaumannschaft und der Pilot des Lastenhubschraubers<br />

haben es geschafft. Die wertvolle technische<br />

Ausrüstung hat ihren Platz gefunden und – was<br />

natürlich noch viel wichtiger ist – die anspruchsvolle<br />

Aktion ging unfallfrei über die Bühne.<br />

Hintergrund Netzaufbau<br />

Das Funknetz bildet das Rückgrat des Digitalfunks für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS).<br />

Damit wird sichergestellt, dass der Polizei, den Feuerwehren, dem Rettungsdienst und allen anderen Hilfsorganisationen<br />

eine moderne und leistungsfähige Kommunikations-Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Das Land Hessen hat sich<br />

frühzeitig dazu entschieden, den Netzaufbau nicht selbst zu übernehmen, sondern diese Aufgabe der Bundesanstalt für<br />

den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) zu übertragen. Darüber hinaus arbeitet<br />

die im hessischen Innenministerium angesiedelte Projektgruppe bei der Netzplanung und dem Netzaufbau eng mit<br />

dem Hessischen Baumanagement (hbm) zusammen. Diese Dienststelle ist beauftragt worden, alle organisatorischen<br />

Maßnahmen für den Aufbau der Basisstationen umzusetzen. Die derzeitige Funknetzplanung geht davon aus, dass rund<br />

420 Basisstationsstandorte in Hessen erforderlich sind.<br />

Impressum <strong>Telegramm</strong> Projekt Digitalfunk BOS Hessen • <strong>18</strong>|<strong>2010</strong> • 2. Jg. • Dezember <strong>2010</strong> • Hrsg: Hessisches Ministerium des Innern und<br />

für Sport, Friedrich-Ebert-Allee 12, 65<strong>18</strong>5 Wiesbaden in Zusammenarbeit mit dem Projekt Digitalfunk BOS Hessen • Redaktion: Marcus<br />

Bauer und Günter Fenchel • E-Mail: digitalfunk@hmdis.hessen.de • Telefax: 06 11/3 53-26 99 • Internet: www.digitalfunk.hessen.de<br />

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