Zusammenfassung der Ergebnisse
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Geschäftsstelle Evaluation<br />
<strong>der</strong> Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen<br />
Externe Evaluation am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften <strong>der</strong><br />
Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein – 20. – 22.01.2003<br />
<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>der</strong> <strong>Ergebnisse</strong><br />
Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein wurden in<br />
<strong>der</strong> Zeit vom 20. – 22. Januar 2003 die Studiengänge Wirtschaft,<br />
Wirtschaftsinformatik sowie das Betriebswirtschaftliche externe Studium mit<br />
Präsenzphase extern evaluiert. Mit <strong>der</strong> Evaluation war die Geschäftsstelle Evaluation<br />
<strong>der</strong> Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen beauftragt. Diese hatte im<br />
Einvernehmen mit dem Fachbereich folgende Gutachtergruppe eingesetzt:<br />
Prof. Dr. Franz Herbert Rieger<br />
Rektor <strong>der</strong> Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, Vorsitz<br />
Prof. Dr. Ulrich Schückhaus<br />
Geschäftsführer Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft Mönchengladbach GmbH<br />
Prof. Dr. Wolfgang Seyfert<br />
Fachhochschule Osnabrück, FB Wirtschaft<br />
Prof. Dr. Wolfgang Renninger<br />
Fachhochschule Amberg-Weiden, FB Betriebswirtschaft/Wirtschaftsingenieurwesen<br />
<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>der</strong> wichtigsten <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> externen Evaluation:<br />
1. Die in <strong>der</strong> Vergangenheit gezeigte Offenheit für Verän<strong>der</strong>ungen und die aktuelle<br />
qualitative und quantitative Ausbildungsleistung des Fachbereichs zeigen einen<br />
Leistungswillen und eine Innovationsbereitschaft, die für die in <strong>der</strong> Zukunft<br />
anstehenden Verän<strong>der</strong>ungen eine gute Basis bilden.<br />
2. Am Fachbereich herrscht ein starkes Wir-Gefühl und eine Unternehmenskultur,<br />
die auf starke Zustimmung stößt. Die Ausformulierung eines detaillierten<br />
Leitbildes und detaillierter Ausbildungsziele sowie die Operationalisierung <strong>der</strong><br />
Qualitätsmaßstäbe bleibt demgegenüber zurück, so dass gemeinsame Ziele und<br />
Kriterien eher implizit verfolgt werden.<br />
3. Der Studiengang „Wirtschaft“ mit seinen zwei Angebotsformen (Präsenzstudium<br />
und externes Studium mit Präsenzphase) sieht im Grundstudium eine relativ<br />
breite (multidisziplinäre) Ausbildung vor, so dass eine zu frühe Spezialisierung<br />
vermieden und eine gute Basis für eine generalistische Qualifikation gelegt wird.<br />
4. Das Hauptstudium des Studiengangs „Wirtschaft“ ist hoch differenziert und bietet<br />
das gesamte Spektrum <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre sowohl in <strong>der</strong> Breite als auch<br />
in <strong>der</strong> Tiefe an, wobei die funktionalen Spezialisierungen (Spezialisierung nach<br />
Tätigkeitsbereichen <strong>der</strong> Betriebe) für die Differenzierung ausschlaggebend sind.
Geschäftsstelle Evaluation<br />
<strong>der</strong> Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen<br />
Externe Evaluation am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften <strong>der</strong><br />
Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein – 20. – 22.01.2003<br />
5. Sowohl im Grund- als auch im Hauptstudium gibt es zahlreiche<br />
Wahlpflichtveranstaltungen (Vertiefungs- und Ergänzungsfächer), die den<br />
Studierenden hervorragende Wahlmöglichkeiten bieten. Dies allerdings in einem<br />
Umfang, <strong>der</strong> eine Rekonfiguration nahelegt.<br />
6. Dem Studiengang „Wirtschaftsinformatik“ liegt im Großen und Ganzen die gleiche<br />
breite Qualifikation – wie im Studiengang „Wirtschaft“ – zugrunde. Ein stärkerer<br />
Bezug zur Wirtschaftsinformatik – bereits im Grundstudium – ist überlegenswert.<br />
Im Hauptstudium sollten zu Lasten <strong>der</strong> ingenieur-/naturwissenschaftlichen<br />
Ausrichtung stärker wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen Eingang finden.<br />
7. Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre sollte in allen Teilen im Grundstudium<br />
abgeschlossen werden, was bislang nicht <strong>der</strong> Fall ist. Es werden Teile <strong>der</strong><br />
Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre ins Hauptstudium verlagert, die bereits im<br />
Grundstudium behandelt werden sollten.<br />
8. Im Hauptstudium fehlt eine funktionsübergreifende Lehrveranstaltung (z. B.<br />
Allgemeine Unternehmenspolitik, Strategisches Management), die die<br />
verschiedenen Teilgebiete <strong>der</strong> Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre<br />
zusammenführt und damit das Zusammenwirken <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Funktionsbereiche eines Betriebes deutlich macht.<br />
9. Angesichts <strong>der</strong> zunehmenden Internationalisierung sollte nicht nur im<br />
Studiengang „Wirtschaftsinformatik“, son<strong>der</strong>n auch im Studiengang „Wirtschaft“<br />
eine Fremdsprache verbindlich sein. Im Übrigen sollten im Hauptstudium<br />
Lehrveranstaltungen auf dem Gebiet <strong>der</strong> sog. „Management-Skills“ als<br />
Pflichtveranstaltungen vorgesehen werden.<br />
10. Die Internationalisierungsstrategie <strong>der</strong> Hochschule sollte auf den Prüfstand<br />
gestellt werden. Sollte die Internationalisierungsstrategie weiter verfolgt werden,<br />
müssen die Voraussetzungen dafür verbessert (Leistungspunkte,<br />
Modularisierung, neue Abschlussgrade) und neue Fel<strong>der</strong> erschlossen werden.<br />
11. Die Praxisorientierung des Studiums ist überwiegend gut, Beispiel dafür sind<br />
Projekte im Praxisverbund und Diplomarbeiten in Zusammenarbeit mit<br />
Unternehmen. Während aber im Studiengang „Wirtschaftsinformatik“ ein<br />
Praxissemester Pflicht ist, ist es im Studiengang „Wirtschaft“ fakultativ, es sollte<br />
hier ebenso ein obligatorisches Praxissemester eingeführt werden.<br />
12. Hinsichtlich <strong>der</strong> Studienorganisation sind die weit überdurchschnittlichen<br />
Gruppengrößen vor allem im Grundstudium zu beanstanden. Ein seminaristischer<br />
Unterricht, wie er an Fachhochschulen wünschenswert ist, ist unter diesen<br />
Bedingungen nicht möglich.
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<strong>der</strong> Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen<br />
Externe Evaluation am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften <strong>der</strong><br />
Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein – 20. – 22.01.2003<br />
13. Das Studierverhalten stimmt mit den Musterbelegungs- und Studienplänen nur zu<br />
einem geringen Teil überein, soweit dies an einer unzweckmäßigen Studien- und<br />
Prüfungsorganisation liegt, sollte hier Abhilfe geschaffen werden.<br />
14. Die Prüfungen sind nur zum Teil wirklich studienbegleitend, Nachschreibetermine<br />
für nicht bestandene Prüfungen werden nicht angeboten. Beides ist einem<br />
straffen Studienverlauf abträglich.<br />
15. Die durchschnittliche Studiendauer an <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein ist relativ lang,<br />
es sollten dringend Maßnahmen zur Beschleunigung des Studienverlaufs<br />
eingeführt werden.<br />
16. Die Beratung <strong>der</strong> Studierenden durch die Professorinnen/Professoren und wiss.<br />
Mitarbeiter/innen ist hervorragend, was sehr zur Zufriedenheit <strong>der</strong> Studierenden<br />
beiträgt. Es fehlt am Fachbereich allerdings eine hauptamtliche Beratung durch<br />
einen wiss. Mitarbeiter/ eine wiss. Mitarbeiterin.<br />
17. Es bestehen an <strong>der</strong> Hochschule verschiedene Ausstattungsdefizite. In <strong>der</strong><br />
personellen Ausstattung zeigt sich dies vor allem durch eine relativ niedrige<br />
Professorenquote, in sächlicher Hinsicht sind es vor allem fehlende Arbeits- und<br />
Aufenthaltsräume für die Studierenden sowie starke räumliche Engpässe in <strong>der</strong><br />
Bibliothek.<br />
18. Die Diskussion über die neuen Abschlussgrade (BA und MA) bedarf dringend <strong>der</strong><br />
Intensivierung, so dass die Hochschule dann nach und nach die Einführung neuer<br />
Abschlüsse in Angriff nehmen sollte.