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6 ECHO [PRIMARSCHULE] Mit Traubenzucker hält man durch! Also, kommen wir zur Sache: Konzentrationstraining ist angesagt, das gezielte Ausrichten auf ein Thema. Konzentration ist Denken und somit situativ. Mal gelingt es besser, mal weniger. Die Motivation ist neben den erwähnten äusserlichen Faktoren mitentscheidend. Im Wissen, dass echte Konzentration altersabhängig ist – für 5- bis 7-jährige Kinder gelten 15 Minuten als Norm, für 10- bis 12-Jährigen 25, für Erwachsene 60 Minuten – ist die Fokussierung auf eine einzige Sache entscheidend. Auch wenn Konzentration als ein Lern- und Reifungsprozess gilt, der sich mit dem Alter steigert, lassen sich aus Schnecken keine Düsenjäger machen! Vor allem bei der Motivation wird sichtbar, dass unterschiedliche Vorgehensweisen gefragt sind, je nachdem ob sich das Kind als Trödler, scheinbar hilfsbedürftig oder Kämpfer/Verweigerer verhält oder schlicht überfordert ist. Als allgemeine Tricks für eine gute Lernumgebung und der Reduktion der permanenten Sprunghaftigkeit und Ablenkung bieten sich an: - Strukturwechsel zum Auftanken von Körper und Geist (kurze, aber geordnete Pausen, andere Aufgaben, motorische Betätigungen, frische Luft) - Wegräumen von Ablenkungsmaterial (leeres Pult, Medienverbot, Fremdgeräusche) - Eliminierung von Stolpersteinen (Klärung innerlicher Spannungen, Herunterfahren und Ausschalten von medialen Reizen vor allem am Abend) Die Elternräte Untermosen, Gerberacher-Berg, Glärnisch, Hütten und Eidmatt organisieren ab 2013 wechselseitig Workshops und Impulsabende für alle Eltern der Schulgemeinde Wädenswil, Hütten und Schönenberg. Die erste Veranstaltung am 24.1.2013 wurde vom Elternrat Untermosen organisiert. Die Psychologin, Psychotherapeutin und Beraterin Antonia Meier aus Rüti fokussierte auf Konzentrationsschwierigkeiten von Schulkindern und vermochte mit diesem spannenden Thema die ganze Aula mit Eltern, Lehrpersonen und vor allem Direktbetroffenen zu füllen. Es ist nicht aufgeräumt im Zimmer. Das Heft liegt immer noch geschlossen auf dem Pult. Das Trödeln nervt die Eltern. Und wieder ruft ein elektronisches Medium nach Aufmerksamkeit: Multitasking als Lebensstil. Kinderalltag, Elternalltag, Berateralltag! Trotz kognitiver Fähigkeiten ist es nicht immer einfach, sich zu konzentrieren, weder für Kinder noch für Eltern. Der Mensch ist abhängig von Stimmungen, schätzt Sachen und das Können anders ein, wird abgelenkt durch Störfaktoren wie Lärm, Geschwister oder vermeintlich interessantere Tätigkeiten. Die fehlende Aufmerksamkeitssteuerung belastet in hohem Mass inner- und ausserfamiliäre Beziehungen. Und irritierend ist ohnehin, dass sich Kinder für bestimmte, nämlich selbstregulierte Arbeiten und Spiele stundenlang Zeit nehmen, für anderes aber, oft eben von aussen Aufgepfropftes und Fremdbestimmtes, kein Bewusstsein haben. Im ganzen Lernprozess wirken positive, häufige, unmittelbare und unverschlüsselte Rückmeldungen auf wünschenswertes Verhalten sehr gut. Dabei ist darauf zu achten, dass Positives/Lob nicht mit Negativem/Tadel gekoppelt wird. Stellt sich kein Lernerfolg ein, ist die Stoffmenge zu reduzieren oder die Arbeitspensen sind in Teilmengen aufzuteilen. Wichtig ist, dass auch hier die Anweisungen kurz, klar, konkret und konsistent bleiben. Auch kann die laute Selbstinstruktion, wie eine Aufgabe anzugehen ist, die Angst vor dem Anfangen vertreiben. Die Referentin wies auch daraufhin, dass es lernpsychologisch besser ist, zuerst die einfach zu bewältigenden, selbstmotivierenden Aufgaben zu lösen, damit der «Motor» hochgefahren wird, um sich danach dem Schwierigen zuzuwenden («Dessert vor Hauptspeise») und mit einem Zückerchen abzuschliessen. Um schnell ans Ziel zu kommen, braucht es paradoxerweise viel Zeit; man muss sich sowohl Zeit lassen wie auch sich Zeit nehmen. – Und, wie ein Besucher zurecht ergänzte, wenn sich Eltern während der Aufgabenzeit der Kinder ebenfalls konzentriert und produktiv verhalten (statt das Kind mit unnötigem Lärm abzulenken), ist das beste Vorbild für eine erfolgreiche Selbstinstruktion und Selbstermächtigung geschaffen. Fritz Franz Vogel ER Eidmatt
ECHO [PRIMARSCHULE] 7 Aufstockung der Handarbeits- und Werkenstunden Aus Spargründen kürzte das Volksschulamt auf das Schuljahr 2004/05 die Handarbeits- und Werkenstunden in der 5. und 6. Klasse um zwei Lektionen. Ein Komitee von Handarbeitslehrerinnen reichte eine Initiative dagegen ein. Seit diesem Schuljahr haben diese Klassen wieder drei Lektionen Handarbeit und Werken. Nach der Annahme des Gleichstellungsartikels am 14. Juni 1981 musste dieser auch im Bildungswesen umgesetzt werden. Seit dem Schuljahr 1991/92 durften alle Schüler und Schülerinnen der Mittelstufe drei Lektionen Handarbeitsunterricht (Textil und Nichttextil) sowie eine Lektion Werkenunterricht (Nichttextil) besuchen. Die Ziele des Lehrplanes wurden mit den Werkstoffbereichen Holz, Ton und Kartonage erweitert. Die Sparmassnahmen des Kantons im Jahre 2004 machten auch vor der Schule nicht Halt. So wurden zwei Lektionen Handarbeit/Werken in der 5. und 6. Klasse gestrichen. Den Lehrplan passte man leider nicht an! Mit der Streichung der beiden Lektionen vernachlässigte man eindeutig das Gleichgewicht von Kopf - Herz - Hand. Sofort wurde eine Initiative gestartet. Nach heftigen Diskussionen zwischen Lehrerschaft und Volksschulamt fand sich eine für alle tragbare Lösung. Der Handarbeitsunterricht in der 5. und 6. Klasse wurde auf das Schuljahr 2012/13 wieder um eine Lektion aufgestockt. Wir Handarbeitslehrpersonen empfinden das als sehr positiv, da wir wieder mehr Zeit zur Vertiefung der verschiedenen Techniken haben. Dadurch ist es auch wieder möglich, den Lehrplan zu erfüllen. Durch die neue Lektionenzahl musste allerdings der Stundenplan angepasst werden, daher beginnt für einige Klassen der Unterricht bereits um 7.30 Uhr. Nach unseren bisherigen Erfahrungen geniessen viele Kinder die zusätzliche handwerkliche Lektion. Sie bietet einen Ausgleich zu den klassischen, eher kopflastigen Leistungsfächern. Kommentare von Schülerinnen und Schülern: «Man hat viel Zeit und es rentiert sehr. Es ist sogar toll, obwohl wir eine Stunde mehr Schule haben.» Ursula, 6. Klasse «Ich finde es cool, dass wir drei Stunden Handarbeit haben, dann haben wir mehr Zeit und man kann sich richtig in die Arbeit vertiefen.» Tim, 6. Klasse «Ich finde es toll, dass wir drei Stunden Handarbeit haben, weil es mir Spass macht. Nicht so toll finde ich, dass wir schon um 7.30 Uhr in der Schule sein müssen.» Luca, 5. Klasse «Ich finde es sehr praktisch, da man beinahe keinen Stress hat. Teilweise macht es einen auch müde, sieben Lektionen an einem Tag zu haben.» Jessica, 6. Klasse «Ich finde die drei Lektionen immer sehr spannend und abwechslungsreich. Manchmal ist es auch ein bisschen streng (also nicht die Lehrerin) drei Stunden hintereinander «Handsgi»! Dann bin ich in der letzten Lektion manchmal ein bisschen müde! Den Unterricht finde ich jedoch immer cool und ich mag es, dass wir zu allen Festen immer ein Geschenk machen.» Giuanna, 5. Klasse
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