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Jeder gegen jeden: - ColorMunki

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076<br />

Hardware zur Monitorkalibration und -profilierung<br />

scheibe, liefert aber bei der Umgebungslichtmessung<br />

präzise Ergebnisse.)<br />

Keine Frage – das i1 Display 2 ist<br />

das Gerät, dass X-Rite nach dem Aufkauf<br />

von GretagMacbeth statt des DTP94<br />

hätte auslaufen lassen sollen.<br />

aber abgesehen davon, dass jeder Käufer<br />

ein solches Exemplar erwischen kann,<br />

sieht das Ergebnis ohne Einbeziehung dieses<br />

Exemplars nicht viel freundlicher aus.<br />

Um die Handhabung ist es ebenfalls<br />

nicht sonderlich gut bestellt. Zusätzlich zu<br />

dem für LCD-Monitore geeigneten weichen<br />

Schaumstoffrand enthält die Unterseite<br />

des i1 Display 2 jede Menge Saugnäpfe,<br />

die, obgleich für LCD-Monitore ohne Funktion,<br />

nicht abgenommen werden können<br />

und sich bei unseren Tests immer wieder<br />

ungewollt am Monitor festsaugten und ihn<br />

zu beschädigen drohten. Und das Gegengewicht<br />

so am USB-Kabel zu befestigen,<br />

dass es nicht alsbald wieder herabfällt, ist<br />

eine Aufgabe für Masochisten.<br />

Das i1 Display 2 ist für die Messung<br />

von Umgebungslicht vorgesehen und<br />

besitzt dafür sogar eine weiße Streuscheibe,<br />

die ansonsten als Abdeckung<br />

der Messunterseite des Gerätes dient<br />

(in unserer Abbildung in der Mitte). Die<br />

Messergebnisse für Umgebungslicht sind<br />

aber, gleich mit welcher Software, derart<br />

„daneben“, dass man die Messung stattdessen<br />

auch bleiben lassen kann. (Das<br />

Spyder 3 hat keine solche schicke Streu-<br />

Damit ist unser Überblick über die<br />

erhältlichen Messgeräte zur Farbmessung<br />

abgeschlossen. In der nächsten<br />

Ausgabe der Mac Life werden wir uns<br />

der passenden Messsoftware zuwenden<br />

und die möglichen Kombinationen aus<br />

Soft- und Hardware besprechen.<br />

Wir bedanken uns beim Bundesverband<br />

Druck und Medien e.V. (bvdm) und der<br />

European Color Initiative (ECI) für die<br />

Unterstützung unserer Messgerätetests<br />

im Rahmen des Print Media Production<br />

Forum 2007 (www.pmpf.de).<br />

Uli Zappe<br />

So haben wir gemessen<br />

Die Messqualität eines Farbmessgerätes ist offenkundig das alles entscheidende Kriterium<br />

für seine Bewertung, sie zu überprüfen allerdings leider ein kompliziertes Unterfangen.<br />

Das liegt daran, dass es – anders als bei den meisten anderen physikalischen Messgrößen<br />

– kaum verlässliche Vergleichsnormale gibt. Selbst die in den dafür zuständigen physikalischen<br />

Instituten europäischer Länder aufbewahrten Farbnormale unterscheiden sich<br />

teilweise in einem Maße, das den Unterschieden zwischen einigen unserer Testexemplare<br />

nahekommt. Dabei ist eine Faustregel, dass die Genauigkeit eines zur Überprüfung eines<br />

Messgerätes herangezogenen Vergleichsnormals eigentlich mindestens um den Faktor 10<br />

höher als die des zu prüfenden Gerätes sein sollte.<br />

Unter solch misslichen Bedingungen ist ein übliches Vorgehen, die Qualität eines einzelnen<br />

Messgerätes anhand seiner Abweichung zu dem durchschnittlichen Messergebnis<br />

einer großen Zahl von Messgeräten zu ermitteln, in der Hoffnung, dass dieser durchschnittliche<br />

Wert individuelle Abweichungen herausmittelt und eine gute Näherung zum<br />

objektiv korrekten Wert darstellt. Garantiert ist dies natürlich aber nicht.<br />

Wir haben daher ein aufwändiges mehrstufi ges Messverfahren angewandt, um möglichst<br />

objektive Ergebnisse vorlegen zu können.<br />

Zunächst haben wir die uns zu Verfügung stehenden 14 Testexemplare in zwei unterschiedliche<br />

Messverfahren unter Verwendung stets derselben Profilierungssoftware miteinander<br />

verglichen (mit Ausnahme des zu der verwendeten Profilierungssoftware inkompatiblen<br />

huey und des zu diesem Zeitpunkt noch nicht erhältlichen Spyder 3). Zum einen haben<br />

wir den Weißpunkt eines Testmonitors mit allen Geräten je dreimal (um vereinzelte Messfehler<br />

auszuschließen) gemessen. Da die Messungen unmittelbar hintereinander erfolgten,<br />

kann vernünftigerweise angenommen werden, dass der Weißpunkt des Monitors konstant<br />

blieb und Unterschiede in den Messergebnissen den Messgeräten geschuldet waren. Zum<br />

anderen haben wir für den Testmonitor mit jedem Messgerät – wiederum unmittelbar hintereinander<br />

– drei ICC-Profile erstellt.<br />

Nach Abschluss dieser Messungen haben wir für jedes mögliche Paar zweier unserer<br />

Messungen die Abweichungen zwischen den gemessenen Weißpunkten bzw. den erstellten<br />

Profi len ausgewertet. Dadurch ergab sich ein Gefl echt relativer Nähe oder Ferne zwischen<br />

den einzelnen Testgeräten. Zwei Testgeräte, ein DTP94 und ein i1 Pro, fi elen dabei durch<br />

besonders große Übereinstimmung untereinander und Mittigkeit im Gefl echt auf und wurden<br />

dadurch zu möglichen Kandidaten für eine Referenz.<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Bundesverbandes Druck und Medien e.V. (bvdm)<br />

und der European Color Initiative (ECI) haben wir im nächsten Schritt 9 unserer Testgeräte<br />

auf dem von diesen beiden Institutionen veranstalteten Print Media Production<br />

Forum 2007 einem weiteren, von der Deutschen farbwissenschaftlichen Gesellschaft<br />

durchgeführten Test unterzogen, an dem neben unseren Testgeräten 23 weitere Testgeräte<br />

von Forumsteilnehmern beteiligt waren. Nicht nur wurde dadurch eine größere statistische<br />

Basis geschaffen, auch erfolgte bei diesen Tests ein Vergleich mit dem im Rahmen<br />

des Standes der Technik hochpräzisen Telespectroradiometer CS1000 von Konica Minolta.<br />

Gemessen wurde in zwei Durchgängen an einem Referenzmonitor und an einer Präzisions-<br />

LED-Lichtquelle.<br />

Erfreulicherweise bestätigten diese Tests die vermutete hohe Genauigkeit unserer<br />

Referenz-Kandidaten. Daraufhin wählten wir diese beiden unserer Testgeräte als Referenz<br />

für unsere weiteren Messungen aus.<br />

Für den endgültigen Testdurchlauf erstellten wir mit jedem unserer Testgeräte in Kombination<br />

mit jeder zu dem Gerätetyp kompatiblen Profi lierungssoftware jeweils ein ICC-Profi<br />

l. Diese Profi le wurden dann mithilfe der Prüfsoftware U-DACT (Ugra Display Analysis<br />

and Certification Tool) der UGRA (dem schweizerischen Verein zur Förderung wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen in der Grafischen Industrie) in jeweils zwei Messdurchgängen<br />

bewertet, wobei einmal unser Referenz-i1-Pro und einmal unser Referenz-DTP94 der<br />

U-DACT-Software als Messgerät diente. Die Mittelwerte aus den Ergebnissen dieser beiden<br />

Messdurchgänge bilden die Grundlage für unsere Bewertung. Da stets die Messungen<br />

zweier unterschiedlicher Messgeräte in die Überprüfung eingehen, hatte kein Exemplar<br />

unserer Testgeräte ein reines „Heimspiel“.<br />

Das U-DACT wurde in gewisser Weise bei unserem Test „zweckentfremdet“, da es<br />

eigentlich dafür gedacht ist, unter Annahme eines idealen Messgerätes Abweichungen<br />

eines Monitors zu messen, während wir unter Annahme eines idealen Monitors die Abweichungen<br />

unserer Test-Messgeräte beurteilt haben. Die Testgeräte könnten bei einem tatsächlich<br />

„idealen Monitor“ also allesamt geringere Abweichungen aufweisen; da dies aber<br />

für alle Testgeräte gleichermaßen gilt, ist es für einen Vergleich der Testgeräte untereinander<br />

unerheblich, zumal die geringen Abweichungen der besten getesteten Geräte zeigen,<br />

dass etwaige Monitorabweichungen in der Tat unerheblich sein dürften. (Als Testmonitor<br />

diente ein 30"-Cinema-Display von Apple.)<br />

04.2008

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