Jeder gegen jeden: - ColorMunki
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072<br />
Hardware zur Monitorkalibration und -profilierung<br />
das Umgebungslicht messen, es kann als<br />
einziges der getesteten Gerät auch dessen<br />
Spektralkurve ermitteln – unerlässlich,<br />
wenn man die Qualität der eigenen<br />
Arbeitsplatzbeleuchtung genauer ermitteln<br />
will. Und weil es anders als Kolorimeter<br />
einen extrem schmalen Lichteinfallswinkel<br />
hat, ist es praktisch unempfi<br />
ndlich <strong>gegen</strong> Streulicht und daher als<br />
einziges Gerät im Test ohne Einschränkungen<br />
zum Vermessen von Videoprojektoren<br />
geeignet. Zur Profi lierung der<br />
Druckausgabe taugt es ohnehin; das<br />
relativiert den Preis, der viel höher liegt<br />
als bei unseren anderen Testgeräten.<br />
Die aufwendigere Konstruktion bedingt<br />
auch eine solche Handhabung: normalerweise<br />
ruht (3) die Unterseite des Gerätes<br />
(5) in der Wanne (4), die auch zur vor der<br />
Messung erforderlichen Kalibration des<br />
Gerätes dient. Zur Monitormessung wird<br />
das i1 Pro in die Monitorhalterung (1 und<br />
2) „eingedreht“, deren Gegengewicht<br />
auch zum Einwerfen von Fensterscheiben<br />
geeignet wäre. Unser Bild zu Beginn des<br />
Artikels zeigt, wie das i1 Pro dann über<br />
den Monitor gehängt wird.<br />
Zur Messung des Umgebungslichts<br />
wird die Streulinse (6) auf den Messkopf<br />
des i1 Pro aufgesetzt.<br />
Aufgrund der vielen Zubehörteile<br />
wird das i1 Pro grundsätzlich in einem<br />
vergleichsweise großen Transportkoffer<br />
geliefert, der Platz für alles Zubehör bietet,<br />
mit dem man das i1 Pro zu einem<br />
recht universellen Messsystem ausbauen<br />
kann. Selbst an den Platz für einen zur<br />
Vermessung von Projektoren benötigten<br />
Standfuß ist hier gedacht. Sein Alleinstellungsmerkmal,<br />
Spektralphotometer und<br />
Monitormessgerät in einem zu sein, wird<br />
das i1 Pro wohl lange behalten: Gretag-<br />
Macbeth beziehungsweise nun X-Rite<br />
besitzen ein Patent auf diese Technologie.<br />
Datacolor Spyder 2<br />
Der Spyder 2 war Datacolors Angebot<br />
zur Monitorvermessung, bis er vor kurzem<br />
vom Spyder 3 abgelöst wurde. Da es noch<br />
Restbestände zu erwerben gibt und viele<br />
der Geräte im Umlauf sind, haben wir es in<br />
unseren Vergleichstest aufgenommen.<br />
Datacolor hatte immer mit dem Ruf<br />
des „Billiganbieters“ im Bereich Farbmanagement<br />
zu kämpfen, und der Spyder<br />
2 zeigt, warum: zwar ist die Liste der<br />
Ausstattungsmerkmale (auch der beigepackten<br />
Software) insbesondere für den<br />
Preis beeindruckend – selbst eine Stativbefestigung<br />
für die Projektor-Vermessung<br />
ist beigepackt, die als Zubehör für<br />
das i1 Pro mehr kostet als das gesamte<br />
Spyder-2-Paket –, aber kein einzelnes<br />
der Merkmale dieses „Rundum“-Pakets<br />
kann für sich so recht überzeugen. Und<br />
aufgrund der scharfen Kanten der drei<br />
„Spinnenbeine“ hatten wir beim Testen<br />
beständig Angst um unseren Monitor.<br />
Messtechnisch liegt unser Testergebnis<br />
nur leicht über der Werkseinstellung<br />
von Apple. Auch wenn die visuelle Beurteilung<br />
etwas günstiger ausfi el als das<br />
Der Spyder 3 hat einen Standfuß, mit dem<br />
das Gerät zur – sehr begrenzt nützlichen<br />
– Messung der Umgebungshelligkeit à la<br />
huey aufgestellt werden kann. Da der Fuß<br />
aber auch auf ein Stativ montierbar ist<br />
und so bei der Projektor-Vermessung hilft,<br />
ist er dennoch von Wert.<br />
Messergebnis erwarten ließ, stellt sich<br />
doch die Frage, ob das den Preis wert<br />
ist. Da nützt die zumindest mit Software<br />
von Drittanbietern zu korrekten Ergebnissen<br />
führende Umgebungslichtmessung<br />
auch nicht allzu viel.<br />
Zwar lassen sich die mit dem Spyder 2<br />
erzielbaren Messergebnisse deutlich aufwerten,<br />
wenn man statt Datacolors eigener<br />
Software basICColor von Color Solutions<br />
benutzt, aber dessen Preis ist bereits<br />
halb so hoch wie das neue Spyder 3, das<br />
qualitativ eine erhebliche Verbesserung<br />
darstellt. Für eine Neuanschaffung aus<br />
den Restbeständen des Spyder 2 gibt es<br />
<strong>jeden</strong>falls keinerlei Grund.<br />
Datacolor Spyder 3<br />
Der Spyder 3 ist Datacolors Nachfolgemodell<br />
zum Spyder 2, und damit hat<br />
Datacolor einen großen Sprung nach<br />
vorne gemacht. Messtechnisch kommt<br />
der Spyder 3 dem DTP94 sehr nahe, vom<br />
visuellen Eindruck her sogar noch näher.<br />
Das ist ein hervorragendes Ergebnis.<br />
Auch die Mängel des Spyder 2 in<br />
der Handhabung sind beim Spyder 3<br />
alle beseitigt: ein handliches Gerät ohne<br />
scharfe Kanten, störrisches USB-Kabel oder<br />
gefährliches (schweres/hartes) Gegengewicht<br />
– hier schneidet der Spyder 3 besser<br />
ab als die gesamte Konkurrenz.<br />
Wenn das DTP94 vom Markt verschwindet,<br />
dann hat es in dem Spyder 3<br />
erfreulicherweise einen recht ebenbürtigen<br />
Nachfolger gefunden. Wer gerne<br />
in der Lage sein möchte, Messungen des<br />
Umgebungslichts durchzuführen (eine<br />
sehr wichtige Funktion) oder – mit zugegeben<br />
eingeschränktem Erfolg, wie noch<br />
zu sehen sein wird – einen Projektor zu<br />
vermessen, ohne gleich den Preis für ein<br />
i1 Pro zu bezahlen, für den ist der Spyder<br />
3 schon jetzt die beste Wahl.<br />
04.2008