BrandNews - Brigl & Bergmeister
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08·2013<br />
B&B · brandnews<br />
Interview mit Peter E. Offner, Leitung Einkauf<br />
Rohstoff-Preisentwicklungen<br />
(aus Sicht des Einkaufs)<br />
kurzinfo<br />
B&B-Papiere in Aktion bei<br />
den Heidelberger Label<br />
Days vom 23.-24.09. in<br />
Wiesloch<br />
Im Rahmen der etablierten<br />
Veranstaltungsreihe Print Media<br />
Center Information Days<br />
wird die Heidelberger Druckmaschinen<br />
AG am Standort<br />
Walldorf / Wiesloch am 23.<br />
und 24. September 2013 ihre<br />
Label Days abhalten. Bei<br />
dieser Veranstaltung werden<br />
Aspekte rund um die industrielle<br />
Fertigung von Etiketten<br />
und Banderolen von der Produktionssteuerung,<br />
über die<br />
Druckvorstufe, den Druck, die<br />
Veredelung bis hin zur Verarbeitung<br />
in praktischen Vorführungen<br />
und vertiefenden<br />
Experten-Sessions behandelt.<br />
Der 23. September ist dabei<br />
für internationale Besucher<br />
reserviert (Präsentationssprache<br />
Englisch) und der 24.<br />
September für deutschsprachige<br />
Besucher.<br />
B&B wird hier wieder mit verschiedenen<br />
Papiersorten vertreten<br />
sein. Wir freuen uns auf<br />
zwei spannende Demo-Tage<br />
und interessante Gespräche<br />
mit unseren Kunden.<br />
Für weitere Informationen<br />
wenden Sie sich bitte an uns<br />
oder direkt an Herrn Rainer<br />
Thielmann (rainer.thielmann@<br />
heidelberg.com).<br />
Das Kostenthema beschäftigt<br />
nicht nur unsere Kunden, sondern<br />
wird auch in unserem Hause<br />
sehr aufmerksam verfolgt. Es<br />
gab Zeiten, da haben sich unsere<br />
Kunden mit der Kostenentwicklung<br />
der Papierpreise begnügt;<br />
heute werden auch die vorgelagerten<br />
Materialien sehr genau unter<br />
die Lupe genommen und immer<br />
wieder erhalten wir Anfragen<br />
zu den Kostentreibern in der Papierproduktion.<br />
Alle unsere Kunden,<br />
seien es die Drucker oder<br />
die großen Brandowner sind permanent<br />
gefordert, Kostentrends<br />
sorgfältig zu verfolgen, um intern<br />
Kostensteigerungen rechtfertigen<br />
zu können.<br />
Wir haben daher unseren Einkauf<br />
interviewt, um allen unseren Geschäftspartnern<br />
einen „Insider-<br />
Ein- und Ausblick“ für die nahe<br />
Zukunft geben zu können.<br />
Herr Offner, wie wir gerade<br />
mitbekommen, laufen einige<br />
schwierige Verhandlungen mit<br />
unseren Zellstofflieferanten.<br />
Dieser Rohstoff ist maßgeblich<br />
an unserer Kostenstruktur<br />
beteiligt. Könnten Sie uns zunächst<br />
bitte ein paar Informationen<br />
geben – vor allem mit<br />
welchen Schwierigkeiten Sie<br />
insbesondere zu kämpfen haben?<br />
„Im ersten Halbjahr 2013 haben<br />
wir erhebliche Preiserhöhungen<br />
beim Zellstoff hinnehmen müssen.<br />
Die Zellstoffhersteller können<br />
aber immer noch nicht profitabel<br />
produzieren und schreiben zum<br />
Teil sogar rote Zahlen. Grund<br />
hierfür sind die extrem gestiegenen<br />
Holzpreise. Diese Kostenexplosion<br />
wiederum resultiert<br />
aus der vermehrten Verwendung<br />
des Holzes als Biomasse für die<br />
Produktion von Bioenergie. Der<br />
Holzpreis ist seit 2005 um 30%<br />
gestiegen. Die Zellstofflieferanten<br />
sind gezwungen den aktuellen<br />
Preislevel zu halten, um einigermaßen<br />
bestehen zu können.<br />
Aus diesem Grund müssen sie<br />
die hohen Preise verlangen oder<br />
ihre Produktion abstellen. Dies<br />
würde zu einer Zellstoffverknappung<br />
und im ungünstigsten Fall<br />
zu einer Preiserhöhung führen.<br />
Summa summarum heißt das, die<br />
Zellstoffhersteller müssen das jetzige<br />
Niveau halten, um nicht noch<br />
mehr Verluste zu erleiden. Für<br />
das 4.Q 2013 sehe ich die Preise<br />
annähernd auf dem aktuellen<br />
Niveau. Die Verhandlungen sind<br />
aber extrem schwierig.“<br />
PEFC- und FSC-zertifizierte<br />
Papiere werden besonders von<br />
Großkonzernen in der Lebensmittelindustrie<br />
gefordert. Wie<br />
sieht die Zellstoffsituation bezüglich<br />
dieser Anforderungen<br />
aus bzw. wie stellt sich diese<br />
Kostensituation dar?<br />
„Die Nachfrage für PEFC- und<br />
FSC-zertifizierte Zellstoffe ist insgesamt<br />
hoch. Der Waldbestand<br />
in Europa ist überwiegend PEFCzertifiziert.<br />
FSC-zertifizierte Hölzer<br />
findet man eher in Südamerika<br />
und Russland. Die europäischen<br />
Zellstofflieferanten sehen allerdings<br />
die FSC-Zertifikate mit gewisser<br />
Skepsis, da die Wald- und<br />
Forstgesetze in diesen Ländern<br />
lange nicht so streng sind und<br />
auch nicht so strikt eingehalten<br />
werden, wie es in Europa der Fall<br />
ist.<br />
Dieses Thema beschäftigt übrigens<br />
inzwischen auch die EU in<br />
Brüssel, die über die FSC- und<br />
PEFC-Zertifizierungen noch hinausgehen<br />
will. Für die EU sind<br />
PEFC und FSC nur „private Vereine“<br />
ohne rechtlich verbindlichen<br />
Status. Daher hat man zum 1.<br />
März 2013 die „EU-Timber-Regulation“<br />
eingeführt (EU 995/2010).<br />
Dieses neue Gesetz soll rechtlich<br />
absichern, dass im gesamten EU-<br />
Raum kein illegal geschlagenes<br />
Holz - oder Holzprodukte wie<br />
z.B. Zellstoff - zur Verwendung<br />
kommen. Für uns, B&B, hat dieses<br />
Gesetz die Auswirkung, dass<br />
wir die Risikobewertung für unsere<br />
Zellstoffimporte bis zur Anerkennung<br />
von FSC und PEFC<br />
als Risikobewerter, selbständig<br />
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