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[ fmi Nachrichten ]<br />

Scanmarkt<br />

Franchise-Kette Scanpoint ziehtsichaus Deutschland zurück<br />

DieFranchise-Ideevon PetraGreiffenhagen, einflächendeckend erfolgreichesKetten-Imperiumimdeutschen Scan-Dienstleistungs-Marktaufzubauen,ist<br />

gescheitert. Der heutige Eigentümer,die österreichische Post,zieht jetztdie Notbremse.<br />

Die unabhängigen Scandienstleistungs-<br />

UnternehmeninDeutschland können aufatmen.<br />

Die Scanpoint-Franchisekette mit<br />

Firmensitz in Schwandorf, einst von der<br />

ehemaligen Kodak-Verkäuferin und ex-<br />

VOI-Verbandsvorsitzenden PetraGreiffenhagen<br />

unter dem Namen Micromatic aufgebaut,wirdsichzum<br />

31.12.2009 ausdem<br />

deutschen Markt zurückziehen. Die Ketten-Marktstrategie<br />

in Deutschland kann<br />

als gescheitert gelten. Greiffenhagen war<br />

von 2000 bis August 2008 Scanpoint-<br />

Geschäftsführerin.<br />

In Österreich hingegen bleibt die Marktpräsenz<br />

bestehen, denn dort steht Scanpoint<br />

hervorragend da. Die Publikation<br />

»Die Presse« meldet am21.9.2009: »Bei<br />

der deutschen Niederlassung des Dokumentendigitalisierers<br />

Scanpoint musste<br />

überhaupt die Notbremse gezogen werden.<br />

Alle 80 Mitarbeiter wurden gekündigt,die<br />

Niederlassung aufgelöst.«<br />

Post-Austria analysiert nüchtern<br />

Das zuständige Aufsichtsgremium des<br />

100%-Gesellschafters Österreichische<br />

Post hat die sensationelle Entscheidung<br />

getroffen. Scanpoint-Holding-Chef Ewald<br />

Baumann, erst seit November 2008 im<br />

Amt, hatdie Lage in Deutschland klar analysiert<br />

und Konsequenzen gezogen. Der<br />

Profi-Manager organisiert nunmehr den<br />

geordneten Rückzug des ihm übertragenenGreiffenhagen-Nachlasses.Franchisenehmern<br />

wurdeüberwiegend zumJahresende<br />

gekündigt, mit Endkunden ist man<br />

im Gespräch und »sucht Lösungen«. Der<br />

eigene Produktionsstandort Waldbronn<br />

beiKarlsruhe wird geschlossen.<br />

Margenerwartungnicht erfüllt<br />

Branchenkenner vermuten, dass Scanpointaufgrundder<br />

bereits unterGreiffenhagen<br />

eingeleiteten Preispolitik am Markt<br />

kaum noch fetteMargen erzielen konnte.<br />

Ohnehin tummeln sich seit Jahren inder<br />

deutschen Scan-Branche viel zu viele Anbieter.<br />

Für Greiffenhagens Vorhaben war<br />

bereits zum Zeitpunkt der Ketten-Gründung<br />

eigentlich kein PlatzmehramMarkt,<br />

da die FMI-Fachbetriebe diesen Bereich<br />

gutabdeckten.Der Auftritt vonScanpoint<br />

hat sichdann auchnachteiligauf die klassisch<br />

mit gesunden Margen kalkulierendenScan-<br />

undArchivierungs-Dienstleister<br />

ausgewirkt.<br />

Die Erwartungen von ehemaligen Franchise-Nehmern<br />

hinsichtlich Umfang und<br />

Umsatzhöheder durch dieScanpoint unter<br />

der einstigen Führung Greiffenhagens vermittelten<br />

Scan-Aufträge war teilweise<br />

ernüchternd, so ein ehemaliger Franchisepartner.<br />

AusdiesemGrunde kehrtenerund<br />

andere der Kette den Rücken. Greiffenhagens<br />

Scan-Stern verlor zunehmend an<br />

Leuchtkraft. Später gab sie dann auch den<br />

VerbandsvorsitzimVOI auf.<br />

Dass Scanpoint heute nicht etwa gewinnbringend<br />

aneinen Dritten verkauft, sondern<br />

einfach geschlossen wird, deutet auf<br />

keinen gutenZustand hin.<br />

SlowakischerScanpoint-Standort<br />

In der Vergangenheit kritisierte der Branchenverband<br />

FMI ganz offen, dass die<br />

Kette Scanarbeiten deutscher Kunden<br />

in osteuropäischeNiedriglohn-Länder verbrachte,<br />

dorthin,wogeringere gesetzliche<br />

Qualitäts- und Sicherheitsstandards geltenund<br />

Niedriglohnniveau herrscht.Nach<br />

Auskunft des jetzigenScanpoint-Holding-<br />

Geschäftsführers Ewald Baumann achtet<br />

dieser heute konsequent darauf, dass<br />

Kunden vorher gefragt werden, obz.B.in<br />

der Slowakei deutsche Akten verarbeitet<br />

werdendürfen.<br />

ScanpointinÖsterreich expandiert<br />

Baumann sieht in Österreich hingegen<br />

weiter gute Chancen für sein Unternehmen,<br />

gerade aufgrund der starkenStellung<br />

der Post Austria. Welche Rolle zukünftig<br />

der Schwandorfer Massenversender<br />

»meiller direct GmbH«, eine 100%-Tochter<br />

der Scanpoint bzw. Post, im deutschen<br />

Scan-Markt spielen wird, ist noch nicht<br />

bekannt. Jedenfalls ist die Homepage<br />

www.micromatic.de bereits auf www.<br />

meilerdirekt.comgeschaltet.<br />

Die Entscheidung zum Scan-Rückzug aus<br />

dem deutschen Markt hat durchaus auch<br />

positive Auswirkungen auf die verbleibenden<br />

Scandienstleister. Die Anzahl der<br />

Hungrigen, die sich umden Kuchen streiten,<br />

wird etwaskleiner.<br />

n<br />

NüchternkalkulierenderUnternehmens-Manager<br />

in Österreicherfolgreich: Scanpoint-Holding-GeschäftsführerEwald<br />

Baumann<br />

20<br />

REPROGRAF 571

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